WESTERN-COLT, Band 21: UND DIE SCHWACHEN FRESSEN BLEI - Michael Breuer - E-Book

WESTERN-COLT, Band 21: UND DIE SCHWACHEN FRESSEN BLEI E-Book

Michael Breuer

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Beschreibung

Frank Galloway prallte geschockt zurück, als er sich völlig unversehens einem Marshal gegenübersah. Der Gesetzeshüter hatte die Waffe gezogen. Dann peitschte auch schon ein erster Schuss durch die flirrende Mittagshitze. Instinktiv warf sich der stämmige Mann zu Boden. Dennoch spürte er, wie die abgefeuerte Kugel haarscharf an seinem Ohr vorbeisirrte. Frank Galloway zerknirschte einen Fluch zwischen den Zähnen. Ehe der Marshal ein weiteres Mal feuern konnte, hatte er seinerseits die Waffe gezogen und dem Gesetzeshüter eine ordentliche Ladung Blei zwischen die Rippen gejagt. Sofort sprang Galloway wieder auf und blickte sich gehetzt um. Zum Aufatmen blieb keine Zeit, denn der Marshal war nicht alleine gewesen. Schon stürmte seine Verstärkung ins Freie. Und im nächsten Moment brach die Hölle los... Der Roman Und die Schwachen fressen Blei von John-Sinclair- und Professor-Zamorra-Autor Michael Breuer erscheint als deutsche Erstveröffentlichung in der Reihe WESTERN-COLT.

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MICHAEL BREUER

 

 

...und die Schwachen

fressen Blei

 

Roman

 

 

 

 

Western-Colt, Band 21

 

 

NordheimBücher

Inhaltsverzeichnis

Das Buch 

 

UND DIE SCHWACHEN FRESSEN BLEI 

Erstes Kapitel 

Zweites Kapitel 

Drittes Kapitel 

Viertes Kapitel 

Fünftes Kapitel 

Sechstes Kapitel 

Siebstes Kapitel 

Achtes Kapitel 

Neuntes Kapitel 

 

 

Das Buch

 

Frank Galloway prallte geschockt zurück, als er sich völlig unversehens einem Marshal gegenübersah. Der Gesetzeshüter hatte die Waffe gezogen. Dann peitschte auch schon ein erster Schuss durch die flirrende Mittagshitze.

Instinktiv warf sich der stämmige Mann zu Boden. Dennoch spürte er, wie die abgefeuerte Kugel haarscharf an seinem Ohr vorbeisirrte.

Frank Galloway zerknirschte einen Fluch zwischen den Zähnen.

Ehe der Marshal ein weiteres Mal feuern konnte, hatte er seinerseits die Waffe gezogen und dem Gesetzeshüter eine ordentliche Ladung Blei zwischen die Rippen gejagt.

Sofort sprang Galloway wieder auf und blickte sich gehetzt um. Zum Aufatmen blieb keine Zeit, denn der Marshal war nicht alleine gewesen. Schon stürmte seine Verstärkung ins Freie.

Und im nächsten Moment brach die Hölle los...

 

Der Roman Und die Schwachen fressen Blei von John-Sinclair- und Professor-Zamorra-Autor Michael Breuer erscheint als deutsche Erstveröffentlichung in der Reihe WESTERN-COLT. 

   UND DIE SCHWACHEN FRESSEN BLEI

 

 

 

 

 

 

  Frank Galloway prallte geschockt zurück, als er sich völlig unversehens einem Marshal gegenübersah. Der Gesetzeshüter hatte die Waffe gezogen. Dann peitschte auch schon ein erster Schuss durch die flirrende Mittagshitze.

Instinktiv warf sich der stämmige Mann zu Boden. Dennoch spürte er, wie die abgefeuerte Kugel haarscharf an seinem Ohr vorbeisirrte.

Frank Galloway zerknirschte einen Fluch zwischen den Zähnen.

Ehe der Marshal ein weiteres Mal feuern konnte, hatte er seinerseits die Waffe gezogen und dem Gesetzeshüter eine ordentliche Ladung Blei zwischen die Rippen gejagt.

Sofort sprang Galloway wieder auf und blickte sich gehetzt um. Zum Aufatmen blieb keine Zeit, denn der Marshal war nicht alleine gewesen. Schon stürmte seine Verstärkung ins Freie.

Und im nächsten Moment brach die Hölle los...

 

 

 

 

  Erstes Kapitel

 

 

Als Galloway fünf weitere Marshals erblickte, die mit gezogenen Waffen aus dem Eisenbahn-Waggon ins Freie stürmten, wurde ihm eiskalt. Geistesgegenwärtig duckte sich der Bandit und ging hinter einem Felsen in Deckung. Seine mexikanischen Kumpane taten es ihm gleich.

Zum wiederholten Male an diesem Tag fragte Galloway sich, worauf er sich hier eigentlich eingelassen hatte. Während er den Gesetzeshütern blind weitere Kugeln entgegenjagte, dachte er zurück.

Wohl eine Woche war es jetzt her, dass er sich einer Gruppe mexikanischer Banditen angeschlossen hatte. Deren Boss, ein Kerl namens Sanchez, plante einen Überfall auf einen Zug, der Regierungsgelder zur Texas National Bank transportierte. Für Galloway hatte sich der Plan nach einer todsicheren Geschichte angehört und so hatte er zugesagt, die Banditen bei ihrem Ding zu unterstützen.

Zunächst war auch alles glatt gelaufen. Sie hatten die Dampflok wie geplant auf freier Strecke gestoppt. Als sie sich jedoch daran machen wollten, den Zug zu stürmen, fielen die ersten Schüsse.

Jetzt, da er mitten im texanischen Hinterland im Dreck lag und ihm die blauen Bohnen um die Ohren schwirrten, dämmerte ihm langsam, dass es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen war, einen Regierungszug zu überfallen. Im Stillen schalt sich Galloway einen Idioten. Es war nur logisch, dass ein solcher Geldtransport nicht ohne entsprechende Bewachung vonstattenging.

»Vorwärts Männer, knallt sie ab!«, hörte er den Banditen-Boss hinter sich mit heiserer Stimme rufen. Er wandte den Kopf.

Ungeachtet des Kugelhagels war Sanchez aufgesprungen und feuerte aus allen Rohren. Der schwarzgekleidete Mexikaner war entweder todesmutig oder völlig durchgedreht. Im Moment glaubte er eher an letzteres.

Sanchez schoss abermals. Unwillkürlich pfiff Galloway durch die Zähne, als ein weiterer Marshal tödlich getroffen aufschrie und gurgelnd in sich zusammenbrach. Durchgedreht oder nicht – ein verdammt guter Schütze war der Mexikaner allemal.

Ohne sich von dem Gegenfeuer beeindrucken zu lassen, stürmte Sanchez auf den Eisenbahnwaggon zu. Seine Kumpane folgten ihm auf den Fuß.

Erst mit einiger Verspätung setzte sich auch Galloway in Bewegung. Obwohl er im Allgemeinen ein recht hartgesottener Bursche war, lief es ihm angesichts der blutigen Schießerei eiskalt über den Rücken.

Er wusste, wenn man sie schnappte, würde man sie ohne viele Umstände aufknüpfen. In so einem Fall kannten die Richter kein Pardon!

Sanchez hatte den Zug jetzt erreicht und holte einen weiteren Marshal von den Füßen. In der Tür des Waggons drehte er sich noch einmal um.

 »Galloway, hol die Pferde«, befahl er. »Die Anderen kommen mit!«

Der Mexikaner ließ ein verschlagenes Grinsen aufblitzen. Schon verschwand der Banditen-Boss, gefolgt von seinen Männern, im Inneren des Zuges. Kurz darauf waren aus dem Waggon weitere Schüsse zu hören.

Galloway fröstelte. Obwohl es ihm fern lag, sich herumkommandieren zu lassen, fügte er sich. In geduckter Haltung rannte er hinüber zu dem kleinen Hügel, hinter dem sie ihre Reittiere zurückgelassen hatten, bevor der ganze Feuerzauber losgegangen war.

Dort angekommen schwang sich der Bandit in den Sattel und trieb die Pferde seiner Kumpane in Richtung Schienen. Er wartete darauf, dass sich die Lage beruhigte, aber noch konnte davon keine Rede sein.

Der Schusswechsel im Inneren des Waggons schien kein Ende zu nehmen.

Galloway fluchte. Vielleicht brauchten die Mexikaner Unterstützung...

Er zückte seinen Colt und sprang vom Pferd, um sich auf den Weg zu machen.

Unwillkürlich hustete der Bandit, als er das Innere des Waggons betrat. Der Pulverdampf, der die Luft schwängerte, reizte seine Lungen. Immer noch fielen Schüsse.

Galloway ging hinter einer Sitzbank in Deckung und versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen. Die mexikanischen Banditen waren in ein erbittertes Feuergefecht mit den überlebenden Marshals verwickelt. Offenbar hatte man dem Zug gleich ein ganzes Rudel Sternträger zur Bewachung mitgegeben.

Das war auch nicht weiter verwunderlich angesichts der prall gefüllten Geldsäcke, die sich im Inneren des Waggons stapelten.

Als Sanchez Galloway bemerkte, nickte er ihm grimmig zu. »Pack so viel du greifen kannst, in die Satteltaschen«, befahl er knapp. Er stieß ein hartes Lachen aus. »Wir räumen hier noch ein bisschen auf!«

Schon konzentrierte er sich wieder auf die Marshals, die sich mit dem Mut der Verzweiflung gegen die Übermacht der Banditen zur Wehr setzten. Es war absehbar, dass der ungleiche Kampf in Kürze ein Ende finden würde.

Hastig kam Galloway dem Befehl des Mexikaners nach und stopfte mit beiden Händen Dollarnoten in die mitgeführten Satteltaschen, bis diese schier zu bersten schienen.

Der Bandit schluckte schwer angesichts des Reichtums, den er hier so unverhofft in den Händen hielt, doch richtig freuen konnte er sich angesichts des Bleigewitters nicht.

Mit den Satteltaschen in den Händen wich er langsam zurück, bis er die Waggontür erreicht hatte. Galloway wusste, in Kürze würden ihnen jeder auf den Fersen sein, der einen Stern an der Brust trug.

Man würde sie allesamt aufknüpfen. Er sah es ganz deutlich vor sich.

Die Satteltaschen in seinen Händen schienen mit einem Mal Zentner zu wiegen. Galloways Gedanken jagten sich, als er sich einen Weg ins Freie bahnte und auf sein Pferd zustürzte.

Er hatte nicht die Absicht, am nächstbesten Galgen zu enden, soviel wusste er.

Sollten Sanchez und seine Banditen sich doch hängen lassen! Für seinen Geschmack war er selbst noch ein bisschen zu jung, um von der Bühne abzutreten.

Der Schusswechsel im Inneren des Zuges schien langsam zu einem Ende zu kommen.

Galloway wusste, jetzt blieb ihm nicht mehr viel Zeit.

Er brauchte nur wenige Atemzüge, um eine endgültige Entscheidung zu treffen.

Eilig sprang er auf sein Pferd und gab ihm die Sporen.

Als die mexikanischen Banditen ins Freie stolperten und fluchend entdeckten, dass man sie um ihre Beute geprellt hatte, war Frank Galloway längst fort...

 

*

 

Eine Woche später saß Galloway viele Meilen entfernt im  Hinterzimmer des schäbigen Black Horse Saloons und fixierte sein schweigsames Gegenüber. Die Luft schien vor Spannung zu knistern.

»Also schön, was willst du?«, spuckte der Andere schließlich in das tranige Halbdunkel des Zimmers. »Ich bin zu beschäftigt, um meine Zeit mit Galgenvögeln wie dir zu verschwenden. Warum hast du mich herbestellt?«

Galloway setzte ein schmieriges Grinsen auf und erhob sich.

»Das kann ich dir zeigen, Nicholson!«

Ohne eine Antwort abzuwarten, wuchtete er die schweren Satteltaschen auf den Tisch und ließ die Verschlüsse aufschnappen.

Nicholson blickte hinein. Unwillkürlich wurde er ein wenig blass um die Nase.  Langsam schüttelte er den Kopf. »Das ist...«

Die Worte versagten ihm.

Galloways Grinsen verbreiterte sich, als er beobachtete, wie sein Gegenüber sichtlich um Fassung rang. »...mehr Geld, als du je auf einem Haufen gesehen hast«, vollendete er den angefangenen Satz.

Demonstrativ nahm er ein Dollarbündel aus einer der Taschen und streichelte es fast zärtlich.

Nicholsons Miene wurde hart. Seine Hand pendelte jetzt in bedrohlicher Nähe des Revolvergürtels.

»Wie kommst du an so viel Zaster?«, fragte er. »Doch wohl kaum durch ehrliche Arbeit? Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du nur ein hergelaufener Tagedieb.«

Galloways Lächeln kühlte ein wenig ab. »Lass dein Schießeisen stecken, Craig«, befahl er. »Hör mir lieber zu, das bist du mir schuldig.«

Nicholson verzog das Gesicht, als der Andere ihm beim Vornamen nannte. Er atmete durch und nahm dann endlich am Tisch Platz. »Also schön, Frank«, seufzte er. »Um der alten Zeiten willen...«

Nicholson dachte zurück. Es war Jahre her, dass er Galloway zuletzt gesehen hatte. Sie waren Freunde gewesen und egal, wie viel Zeit seither auch vergangen war, Nicholson würde nie vergessen, das dieser ihm damals den Hals gerettet hatte.

Es war während des heißesten Sommer geschehen, an den sich Nicholson erinnern konnte. Plötzlich hatte sein Gaul gescheut und ihn mitten in der Einöde abgeworfen. Dabei schlug sich Nicholson gewaltig den Schädel an. Bewusstlos blieb er am Boden liegen. Nur dem zufällig vorbei kommenden Galloway war es zu verdanken, dass er heute noch lebte. Ohne ihn wäre er dort draußen jämmerlich verreckt, daran zweifelte Nicholson keine Minute.

»Ich habe Ärger, Craig«, sagte Galloway unvermittelt. Achtlos warf er das Dollarbündel zurück in die Satteltasche und setzte sich ebenfalls.

Nun endlich zeigte auch Nicholson ein leises Lächeln. »Das glaube ich aufs Wort«, antwortete er. Galloway hatte es mit Recht und Ordnung nie so genau genommen und schließlich war er zum Bandit geworden. Daran war ihre Freundschaft zerbrochen. »Was hast du angestellt?«

»Erinnerst du dich an den Zugüberfall vor einer Woche?«, fragte Galloway anstelle einer direkten Antwort.

Die Temperatur im Raum schien um einige Grade zu sinken. Nicholson erinnerte sich in der Tat. Der Zug hatte Regierungsgelder befördert und entsprechend gut war auch die Bewachung gewesen. Fast ein Dutzend Marshals hatte den Zug begleitet. Vergeblich, wie sich herausstellte. Als es tatsächlich zum Überfall kam, bezahlten die Marshals ihren Einsatz mit dem Leben.

»Was hast du damit zu schaffen?«, fragte Nicholson ungläubig. Er rieb sich das Kinn. »Ich dachte, das geht auf das Konto der Mexikaner...«

»Erinnere mich nicht an die!«, wehrte Galloway ab. Mit einem Mal sah er nur noch müde und gehetzt aus. »Ich weiß selbst nicht, wie ich in die Sache hineingeraten bin.«

Nicholson schüttelte den Kopf. »Frank, wenn man dich kriegt, werden sie dich aufknüpfen, das ist dir doch klar?«

Galloway nickte. »Ich hatte mich mit den Mexikanern zusammengetan, weil ich auf das schnelle Geld gehofft habe«, erklärte er weiter, »Als die Schießerei losging, habe ich Panik bekommen und bin abgehauen.«

Nicholson warf einen nachdenklichen Blick auf die Satteltaschen. »Mit der Beute«, kombinierte er unschwer.

Wieder nickte Galloway. »Hör zu«, sagte er dann, »ich muss eine Weile untertauchen, Craig. Die Mexikaner sind mir dicht auf den Fersen. Die sind imstande und ziehen mir bei lebendigem Leib die Haut ab.«

Nicholson schnaubte unwillig. »Was erwartest du denn?«, entgegnete er. »Du hast dich mit ihrer Beute aus dem Staub gemacht!«

»Ich verschwinde für eine Weile«, wiederholte Galloway, »bis Gras über die Sache gewachsen ist.« Er machte eine Pause, bevor er weiter sprach.

»Ich möchte das Geld solange bei dir lassen, Craig.«

Nicholson glaubte nicht richtig zu hören. »Du bist verrückt«, stellte er fest. »Warum ausgerechnet bei mir?«

Das alte Grinsen kehrte auf Galloways Züge zurück. »Weil ich weiß, dass du niemals auch nur einen Cent davon anrühren würdest.«

Da mochte er durchaus recht haben! Unsicher starrte Nicholson auf die prall gefüllten Satteltaschen.

»Ich könnte dich einfach umlegen«, gab er zu bedenken, »das Geld zurückgeben und würde anschließend noch ein sattes Kopfgeld einstreichen.«