Wetten Spaß - Frank Elstner - E-Book

Wetten Spaß E-Book

Frank Elstner

4,5

Beschreibung

Frank Elstner, der Altmeister der Fernsehunterhaltung, erzählt in großer Offenheit aus seinem Leben. Von seiner Zeit als Kinderstar und als Radiomoderator. Von seiner Karriere als Fernsehmoderator und davon, warum er so berühmt geworden ist. Und selbstverständlich von seinem größten Erfolg, "Wetten dass…?". Ein Buch, das den Blick auch in die Zukunft richtet und einen Frank Elstner erleben lässt, wie man ihn bislang noch nicht kannte.

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Seitenzahl: 246

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Frank Elstnermit Melanie Mühl

Wetten Spaß

Mein Leben, meine Gäste,meine Shows

Impressum

© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2012

Alle Rechte vorbehalten

www.herder.de

Umschlaggestaltung: Verlag Herder

Umschlagmotiv: © Jacqueline Krause-Burberg

ISBN (E-Book): 978-3-451-34633-0

ISBN (Buch): 978-3-451-30647-1

Inhalt

Vorwort

1. Ein Leben als Kinderstar

2. Hier Frank, wer da?

3. Top, die Wette gilt

4. Fernsehen ist nichts für Feiglinge

5. Siebzig, auch nur eine Zahl

6. Die Leuchttürme der Zukunft

Abbildungsnachweis

Vorwort

Ich habe in meinem Leben zwei Mal mit mir selbst gewettet. Ich wettete, dass ich mir niemals ein Ferienhaus kaufen und niemals ein Buch über mein Leben schreiben werde. Beide Wetten habe ich verloren. Ich besitze eine Finca auf Mallorca, und ich habe dieses Buch geschrieben, wobei ich zugeben muss, dass es mir leichter fiel, ein Haus zu kaufen als mich innerlich zurückzuziehen und mein Leben unter die Lupe zu nehmen. Auf die Frage, was ich eigentlich sei, Entertainer, Showmaster oder Unterhalter, antworte ich stets: Ich bin Journalist. Ich beantworte keine Fragen, ich stelle Fragen. Der Fragende ist immer auf der sicheren Seite, er führt, er bestimmt das Gespräch und versucht bei seinem Gegenüber möglichst geschickt eine Türe nach der nächsten zu öffnen, immer weiter in ihn vorzudringen. Das Praktische daran ist, dass er von sich selbst nichts preisgeben muss, höchstens winzige, unbedeutende Details, kleine Dosen an Informationen, die gleichzeitig wichtig sind, da sie dem Interviewten das Gefühl vermitteln, es sei nicht allein er, der hier und jetzt von sich spricht. In Wahrheit ist es ein ungleiches Geschäft.

Ich mag die sichere Seite. Menschen zu befragen ist eine der besten Möglichkeiten, sich von sich selbst abzulenken. Zudem bin ich schlicht nicht eitel genug, um mich permanent mit mir und meiner aktuellen Gemütsverfassung zu beschäftigen – oder wiegt am Ende womöglich doch der Selbstschutz schwerer? Ich weiß es nicht. Als ich mit dem Schreiben an diesem Buch begann, dachte ich, ich könnte mich hier und da durchmogeln, könnte auch mal ein Auge zudrücken, könnte mich nur an Dinge erinnern, an die ich mich erinnern möchte oder zumindest an solche, die wenig schmerzhaft sind. Ich kramte in Ordnern, Fotoalben, Dokumenten, sah mir alte Sendungen an, las Kritiken und Briefe und was man sonst noch so findet, wenn man sein Leben Revue passieren lässt. Schnell war klar, es gibt kein Entkommen.

Ich versuchte, die vergangenen siebzig Jahre wie ein Museum zu besichtigen. Manche Bilder betrachtet man besonders gerne und lange, auf andere wiederum wirft man nur einen flüchtigen Blick oder würde sie am liebsten gleich ganz übersehen, wenige stehen im Depot, ausrangiert. Los wird man keines. Da ist die heimatlose Kindheit, wo mich meine Eltern hin und hergeschoben haben, da ist die wunderbare Zeit als Kindersprecher beim Südwestfunk in Baden-Baden, da sind die aufregenden Jahre bei Radio Luxemburg, da ist „Wetten dass..?“, die Welt des Fernsehens, die Welt der Stars, des Glanzes und der Ernüchterung. Das Leben als Spiel. Da sind Erfolge und Niederlagen wie „Nase vorn“. Da ist die Talk-Sendung „Menschen der Woche“, auf die ich mich nach so vielen Jahren immer noch freue, jedes Mal. Meine Neugierde ist geblieben. Da ist meine Familie, da sind meine fünf Kinder. Und da ist Berlin, wo eine neue Aufgabe auf mich wartet.

Nicht immer lief alles rund, freilich nicht, und auch davon erzähle ich. Doch dieses Buch läutet nicht das Ende ein, im Gegenteil. Es ist der Anfang von etwas ganz Neuem.

1. Ein Leben als Kinderstar

Einmal war Hermann Hesse im Südwestfunk zu Gast. Ich war zehn Jahre alt und kannte Hermann Hesse nicht. Ich hatte keine Ahnung, was für ein berühmter Schriftsteller mir in diesem Augenblick dabei zusah, wie ich vor dem Mikrofon stand, in die Rolle des Bambi schlüpfte und gerade sehr vergnügt über eine Wiese hüpfte. Hesse und der damalige Gründungsintendant Professor Friedrich Bischoff, ein eindrucksvoller Mann aus Schlesien, befanden sich im Technikerraum hinter einer Glasscheibe. Das war 1952, und Hesse war bereits Nobelpreisträger. Später, sehr viel später, als ich einmal im Schwimmbad von Brenners Parkhotel in Baden-Baden meine Bahnen zog, schwamm ein Mann auf mich zu, der, wie er mir erzählte, Techniker beim Südwestfunk gewesen ist, und sagte plötzlich: „Mensch Timi, weißt du eigentlich, wer dich damals so gelobt, wer gesagt hat, das ist aber ein arg begabter Junge? Das war Hermann Hesse!“

Der Südwestfunk war damals erst wenige Jahre alt, ein junger Sender im Aufbruch, der das Glück hatte, dass ihm der großartige Friedrich Bischoff vorstand, ein studierter Germanist und Philosoph, Lyriker, Erzähler, Romanautor und Rundfunkpionier. Er hatte bereits in Breslau als Hörfunkintendant gearbeitet, war aber 1933 von den Nationalsozialisten seines Amtes enthoben worden. Nach dem Krieg kam er zum Südwestfunk und leitete ihn beinahe zwanzig Jahre lang. Er war ein maßgeblicher Wegbereiter des Hörspiels, das auch dank seiner Bemühungen so bedeutend wurde.

Zu jener Zeit arbeitete meine Mutter am Südwestfunk in Baden-Baden als Ansagerin und der Sender suchte ein Kind für die Hauptrolle im Hörspiel „Bambi“ von Felix Salten – und zwar ein Kind, das Hochdeutsch sprach –, und finden Sie so ein Kind mal im Badischen! Die vielen Funkkinder konnten nämlich überhaupt kein Hochdeutsch, ihr Akzent war alemannisch gefärbt, und offenbar bin ich der Einzige gewesen, bei dem sich das anders verhielt – ich hatte ja einige Jahre in Berlin gelebt, bin dort eingeschult worden, zudem hatte meine Mutter eine vorbildliche Aussprache. Kein Wunder, schließlich arbeitete sie auch als Schauspiellehrerin. Jedenfalls schlug sie mich für die Rolle vor. Sie nahm mich mit in den Sender, man drückte mir ein paar Manuskriptseiten in die Hand, ich sprach das Bambi vor, alle waren hellauf begeistert, und ich bekam die Rolle. Die Bambi-Produktion dauerte drei volle Arbeitstage, die fulminante Gage betrug vierzig Mark, das war damals für einen Zehnjährigen tatsächlich ein Vermögen. Und Professor Bischoff, was mich besonders freute, schenkte mir einen seiner Gedichtbände mit der Widmung: „Für den kleinen ‚großen‘ Tim.“ Damit begann eine sehr glückliche Zeit für mich. Es waren die aufregendsten Jahre meiner Kindheit.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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