What I want: Not enough - L. C. Jordan - E-Book

What I want: Not enough E-Book

L. C. Jordan

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

Wer denkt, ich hätte das Schlimmste überstanden, der irrt – denn es fing gerade erst an. Die Intrigen, das Morden: Es hörte nicht einfach auf, solange er mich nicht tot sehen wollte. Also sah er dabei zu, wie aus Freunden Feinde wurden – nur meinetwegen. Aber welche Wahl blieb mir? Ich liebte nun mal beide. Auch ich veränderte mich, denn den kleinen Underdog gab es nicht mehr, seit ich Samuel Harris die Stirn bot. Doch die entscheidende Frage lautete: Konnte mir ein Mann überhaupt all das geben, was ich wirklich brauchte? Und wofür würde ich mich entscheiden? Was mit der Sache geschah, von der ich nie genug bekommen konnte? Ich liebte weiterhin heißen Sex – bis auf diese eine Nacht...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



What I want

 

L. C. Jordan

 

Impressum:

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Veröffentlicht bei Infinity Gaze Studios AB

1. Auflage

Mai 2025

Alle Rechte vorbehalten

Copyright © 2024 Infinity Gaze Studios

Texte: © Copyright by L. C. Jordan

Lektorat: Barbara Madeddu

Covermodel: L.C. Jordan

Fotografin: Kerstin Loga

Map: © OpenStreetMap-Mitwirkende /Lizenz: Open Database License (ODbL)

Covererstellung & Buchsatz: V.Valmont @valmontbooks

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung von Infinity Gaze Studios AB unzulässig und wird strafrechtlich verfolgt.

Infinity Gaze Studios AB

Södra Vägen 37

829 60 Gnarp

Schweden

www.infinitygaze.com

Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung:

[email protected]

 

Widmung

 

Diese Zeilen gehören meiner Mama, die auch als Vorlage für Mays Mutter hinhalten musste, obwohl ich sie ein wenig überspitzter dargestellt habe

.

Du bist eine unglaublich starke Frau, danke, dass ich von dir lernen durfte und dass du mich nie aufgegeben hast, auch wenn ich es dir zeitweise wirklich schwer gemacht hatte. Mittlerweile weiß ich, wie viel Kraft es dich gekostet hat, mich zu dem zu machen, was ich heute bin.Ich habe dich über alles lieb.

 

Danksagung

 

Jedes Mal, wenn ein Buch von mir endet, ist das für mich gleichzeitig der Anfang dieser Zeilen, in denen ich lieben Menschen danke, die mir geholfen haben, was ich nicht als selbstverständlich ansehe.

 

Ich starte mit der Fotografin Kerstin Loga aus Salzgitter,

die von meinen ganzen wilden Phantasien ein Bild macht, damit ihr es euch angucken könnt.

 

Dann noch bei den Jungs vom Retro Arsenal Schießstand

aus Seesen, die mir alle Fragen beantworteten und mich mit der Waffe von Tyler haben schießen lassen,

wodurch ich es fühlen durfte.

 

Den Abschluss widme ich meiner Verlegerin, nicht nur, weil sie der Buchreihe ein liebevolles Zuhause gibt, sondern da sie wie eine Freundin ist, die mich immer unterstützt.

Leider entstehen manchmal Momente, wo Worte kaum ausreichen, das ist einer davon.

Kapitel 1

 

Dann blieb da noch der Mythos, was in der Zeit mit einem geschah, als wir zwischen unserem Leben und dem Tod verweilten. Obwohl ich nicht daran glaubte, offenbarte sich mir trotzdem das geheimnisvolle helle Licht. Es gab dort kein Ende, wirkte dadurch irgendwie grenzenlos, außerdem herrschte um mich herum eine unglaubliche Stille, dass ich kein Geräusch hörte. An dem Ort bemerkte ich niemand anderen, äußerte dennoch den einen Wunsch, was ich noch unbedingt wollte. Ich schien körperlos, jedoch blieben meine Gedanken, die mir keiner nahm, solange bis man mich rettete oder von da wegließ.

 

Aber ich erzähle erstmal an der Stelle weiter, wo ich aufgehört habe.

 

Ich sah alles bloß verschwommen, wozu die Übelkeit hinzukam. Da sich meine Augen nur für Sekunden öffneten, kämpfte ich allerdings um jede Einzelne von ihnen, bevor sie einfach wieder zufielen. Sobald es mir irgendwann gelang, drehte ich den Kopf zur Seite.

»May, du bist wach!«

Julien streichelte über meine Hand, auf dem anderen Arm hielt er lediglich Mason, weswegen ich vor Angst ein zartes Hauchen zustande brachte.

»Was ist mit Juliette?«

Er zeigte in die Ecke hinter sich und rutschte dabei mit dem Stuhl ein Stück bei Seite, sodass ich zu Tyler hinguckte, der auf einem Sessel saß. Sie lag bei ihm auf der Brust, weil er mit ihr kuschelte. Wonach ich sofort wieder einschlief, da meine schweren Augenlider sich schlossen, obwohl ich mich dem mit aller Kraft widersetzte. In der Zwischenzeit hörte ich mehrmals, wie die Kleinen weinten, außerdem die Stimmen von den beiden Männern.

Erst am nächsten Tag blieb ich länger wach, denn mich weckte ein Kuss auf die Stirn. Dann blickte ich in sein Gesicht, der Ausdruck darin wirkte mehr als nur einfühlsam, aber gleichzeitig schien er sehr besorgt.

»Du hast das so gut gemacht, meine Schöne, die Zwillinge sind gesund.«

Julien küsste mich immer weiter, wofür ich die Finger auf seine Wange legte. Wodurch ich den Schlauch bei mir in der Hand bemerkte, dazu sah ich eine rote Flüssigkeit, es war Blut. Ich schaute entsetzt hoch zu der Konserve, die an einem Ständer hing, was er sofort mitbekam.

»May, bleib bitte ruhig und weine nicht. Das ist von Tyler. Wusstest du, dass du eine der seltensten Blutgruppen hast? AB negativ?«

Was in mir plötzlich eine Hitze auslöste, da sein Blut nun bei mir durch die Adern floss, wonach ich wieder zu ihm guckte, weil ich sie kannte.

»Ja, schon seitdem ich klein bin, es stand sogar in meinem Namensarmband eingraviert.«

Tyler stellte sich an das Fußteil vom Bett, worauf er seine Kette vom Militär unter dem T-Shirt hervorholte, sodass ich es auf ihr eingestanzt sah. Er strich sich überheblich durch sein Haar, wobei er mich zusätzlich frech angrinste.

»Ich bin stolz auf dich, dass du überlebt hast. Brauchst mir dafür nicht zu danken. Du schuldest mir etwas, das Zeug ist nämlich kostbar.«

Das brachte mich zum Lachen, was mir aber auf der Stelle wieder verging wegen der unerträglichen Schmerzen im Bauch. Nur starkes Atmen tat schon weh, ein leichtes Husten erwies sich bereits als unmöglich. Also schob ich die Decke beiseite, womit mir das viel zu große Pflaster an meinem Unterleib auffiel. Ich schaute verwundert zu Julien, der mich hingegen anlächelte.

»Nachdem sie euch gerettet hatten und du stabil warst, hat der Arzt mich auf eine Straffung angesprochen, weil dein Bauch sich ziemlich gedehnt hat durch die Zwillinge. Da alle Frauen das wollen, habe ich zugestimmt. Er meinte, dass du mir dafür danken wirst.«

Dabei riss ich meine Augen zunehmend weiter auf, sodass Tyler sich bereits von mir wegdrehte, weil ich nach Luft schnappte.

»Du hast was? Ich bin dir zu schwabbelig?«

Julien schüttelte inzwischen hysterisch mit dem Kopf, außerdem wedelte er mit seinen Händen hin und her.

»Nein niemals, May meine Schöne, du bist perfekt, einfach nur wundervoll. Alle premium Damen bestehen sogar darauf, das hat mir der Arzt versichert.«

Tyler stand mittlerweile bei dem Bettchen des Kleinen, der laut darüber lachte, jedoch sich ihm wieder zuwandte.

»Halt lieber den Mund Julien, du hast einen Strick um deinen Hals und May zieht ihn gerade zu.«

Ich rieb mir mit einem Schmunzeln über das Gesicht, obwohl mich das Wort ›premium‹ an der Sache am meisten störte, weil mein Bauch wirklich gut ausschaute. Danach legten sie mir die Zwillinge in die Armbeuge hinein, Juliette links und Mason in die Rechte. Sie sahen perfekt aus, dazu ihr unglaublicher Duft, der bei mir direkt eine Abhängigkeit nach ihnen erzeugte. Was mich vor Freude zum Weinen brachte, als ich mit den beiden schmuste, solange bis ich davon einschlief. Dabei hörte ich, wie Julien mir öfter zuflüsterte.

»Ihr seid mein ein und alles, das größte Glück für mich.«

Nach ein paar Stunden wachte ich von einem unangenehmen Gefühl auf und beugte leise stöhnend die Schultern ein Stück vor.

Dann drückte Julien sie wieder ganz runter, was mich ein wenig verunsicherte.

»Darling, ich muss nur auf Klo.«

Wofür er schon verdächtig die Stirn runzelte, ebenso seine Nase rümpfte.

»Warte, ich rufe eine Schwester für dich.«

Ich schob den Kopf weiter nach hinten in das Kissen hinein, außerdem starrte ich ihn leicht verwirrt an.

»Das brauchst du nicht, ich benötige keine medizinische Hilfe, sondern eine Toilette.«

Dann schluckte er schwer und zeigte auf einen Beistellwagen, auf dem sie lag, die Bettpfanne, das Töpfchen für Erwachsene.

»May, du darfst heute nicht aufstehen, du wirst damit noch ein bisschen Probleme haben.«

Wobei ich sachte auf schnaufte, also blieb mir keine andere Wahl, ich besänftigte ihn stattdessen.

»War bloß falscher Alarm, aber ich habe Hunger auf dunkle Schokolade.«

Tyler schmunzelte deswegen, der meine Absichten wohl erkannte, dennoch mischte er sich nicht ein. Julien hingegen nickte mir zu, jedoch wunderte er sich darüber, weil ich sonst nur Vollmilch aß, immerhin erfüllte er mir den Wunsch ohne endlose Fragen. Danach plante ich die ›Pipi-Mission‹ bis in das kleinste Detail, denn ich benötigte dafür nun mal einen Komplizen. Der Druck in meiner Blase stieg langsam weiter an, trotzdem merkten sie es mir nichts an. Nach einiger Zeit kam der erlösende Anruf, das Telefon von Julien klingelte endlich, worauf er das Zimmer verließ. Ich schaute zu Tyler herüber, der es sofort erwiderte, weswegen ich ihn niedlich anlächelte.

»Kommst du bitte? Ich brauche deine Hilfe.«

Er stand von seinem Stuhl auf und stolzierte leicht überheblich zu mir an das Bett.

»Wer nicht! Was ist los Püppi? Schon Verstopfung?«

Davon verdrehten sich meine Augen wie von alleine, allerdings führte ich den Plan weiter aus. Gleichzeitig entschied ich mich noch für den Welpenblick, gemischt mit einem Wimpernklimpern.

»Schön, dass du den Trick auch kennst. Ich muss ganz dringend auf die Toilette!«

Wofür er gelassen mit dem Kopf von links nach rechts schwenkte, was er gleich mehrmals wiederholte.

»Nein, ich unterstütze dich dabei bestimmt nicht.«

Also spielte ich zusätzlich die Militärkarte aus, damit es die perfekte Wirkung erzielte, guckte ihn noch unschuldiger an.

»Was bist du nur für ein Sergeant, der seine Kameraden in der größten Not im Stich lässt.«

Dazu schluchzte ich dezent auf, sodass er von meinem Anblick doch erweichte.

»Okay, aber ich trage dich, du läufst kein Stück! Außerdem bleib ich an der Tür stehen. Wir beeilen uns besser, bevor Julien wieder zurückkommt.«

Tyler drückte mir schnell die Infusionsbeutel in die Hand, wonach er mich zärtlich hochhob. Ich legte die Arme mit einem ›Danke‹ um seinen Hals und schmiegte das Gesicht so an die Brust, dass ich den Herzschlag von ihm hörte. Während er mich dorthin trug, spürte ich seine Finger an meiner nackten Haut, was sich unglaublich schön anfühlte, da ich nur ein OP-Hemd anhatte. Sobald er mich direkt vor dem Klo runterließ, stellte sich Tyler im Anschluss an den Türrahmen, wobei er sich zumindest von mir wegdrehte. In dem Moment begriff ich jedoch, dass er alles mit anhörte, jedes noch so kleine Plätschern bekam er schließlich mit. Deswegen räkelte ich mich auf der Toilette, denn es begann die Suche nach einer Position, die keine Geräusche verursachte, wodurch mir schon ein Wimmern vor Schmerzen herausplatzte.

»Was machst du da, Püppi? Rutschst du etwa auf dem Klo herum, damit ich davon bloß nichts mitbekomme?«

Wovon ich geschockt zusammenzuckte, weil er mich nämlich erwischte, obwohl Tyler weiterhin in das Zimmer schaute.

»Pff, nein, bestimmt nicht! Du hast ja Vorstellungen.«

Also pinkelte ich kaum hörbar los, danach streckte ich den Oberkörper zum Klopapier, plötzlich passierte es einfach, mir entfleuchte ein Mini-Pups. Wodurch ich erschrocken das Gesicht zu Tyler riss und nur hoffte, dass er es nicht wahrnahm. Natürlich fing das laute Lachen an, sodass er sich bereits krümmte.

»Jetzt lässt du aber die Sau raus, Püppi, nicht sehr Lady-Like. Das du sowas überhaupt kannst! Süß!«

Dabei betete ich mit beiden Händen im Gesicht um Erlösung, in meinem ganzen Leben schämte ich mich noch nie so wie da. Dann schlug die Zimmertür zu, inzwischen vermutete ich Julien.

»Tyler, wo ist May? Was, du hast sie auf die Toilette gebracht? Na, du bist ja ein supertoller Hengst. May hat dich an den Eiern mein Freund, sie hat sie dir sogar geklaut, du Wallach! Aber zu mir sagen, dass ich härter sein muss, weil sie mir auf der Nase herumtanzt. Geh da weg, ich trag sie selbst zurück.«

Julien motzte ihn weiter an, wovon Tyler schlagartig das Lachen verging und ich betrachtete mich nicht wie eine Hodendiebin.

Er trat so zu mir in das Badezimmer herein, dass wir uns direkt ansahen, was bei ihm zu einem Lächeln führte, da ich nur unschuldig auf der Toilette saß. Danach trug er mich in seinen Armen zu dem Bett, in das er sich mit hineinlegte. Die Mission betrachte ich als erfolgreich, auch wenn Tyler die unerwünschten Nebenwirkungen abbekam. Hinterher ließ uns Julien nicht mehr aus den Augen, der Tag wie Nacht bei mir blieb. Ich erholte mich bloß langsam, obwohl ich zuerst die Schmerzdauer von einem Kaiserschnitt unterschätzte, denn selbst das Gehen stellte eine Herausforderung dar. T

yler wechselte sich mit Jean alle zwölf Stunden ab, damit sie Zeit zum Verschnaufen erhielten.

 

 

Eine Woche später durften wir wieder nach Hause, wo es sich mittlerweile anders anfühlte. Die Vorstellung als Mutter gestaltete sich etwas anstrengender, als ich anfangs dachte. Ich empfand dauerhafte Müdigkeit und weinte noch mehr wegen Kleinigkeiten wie sonst. Überall hingen sämtliche Babyinhalte an mir, aber an Julien ebenfalls. Die Romantik verschwand bis auf Weiteres, jedoch unsere Liebe zueinander nicht. Der Tag drehte sich nur um die Zwillinge, wir fütterten und wickelten sie gemeinsam, dann das alles wieder von vorne. In der Zeit gab es mich nicht mehr wirklich, meine Bedürfnisse stellte ich freiwillig für die beiden hinten an. Bei Julien schien das anders, er teilte sich zwischen uns drei gerecht auf. Die Berührungen, ebenso seine Küsse wie auch kleine Gesten, die mir seine unendliche Liebe zeigten, blieben weiterhin. Tyler guckte nach wie vor weg, was mir hingegen bewies, dass er mich liebte. Ich bildete mir ein, dass sich ein Teil von ihm in mir befand, nur bei dem Gedanken daran erhitzte sich mein Körper, weil er durch jedes Stück von mir floss. Aber seit der Geburt fiel es mir einfacher, dass ich der Versuchung täglich von neuem standhielt. Denn Julien war wundervoll, der perfekte Ehemann und ein noch besserer Vater. Der Kinderarzt kam zu uns in die Villa genauso wie einer für mich, beide beobachteten Tyler oder Jean sehr genau mit geladener Waffe im Holster. Weswegen sich die Ärzte bei uns sichtbar unwohl fühlten, weil sie öfter dorthin schielten. Nach draußen gingen wir nicht, unser Garten blieb dadurch die einzige frische Luft, die wir erstmal kannten. Das Problem mit Senior existierte weiterhin. Von nun an stand nämlich meinem Tod nichts mehr im Weg, sein Erbe wie auch das Vermächtnis Harris sicherten die Zwillinge ab, wohingegen ich ein Störenfried blieb, der schnellstmöglich beseitigt gehörte. Die Kinder wünschte er sich unter seinen eigenen Fittichen, damit Senior sie nach seinen Vorstellungen erzog, wie er es schon bei Julien tat. Wir wussten das alle, aber keiner sprach es aus, solange bis Tyler die Frage stellte, wie es weiterging. Julien deutete die Ruhe als gutes Zeichen, somit verlor er seine Hoffnung nicht. Wobei meine Blicke und die von Tyler sich trafen, weil wir beide dasselbe glaubten. Jean bereitete ihr neuer Job viel Freude, sie vergnügte sich gerne mit den Kleinen. Lucia besuchte uns nach wie vor, dabei zeigte sie sich entzückt von ihren Enkelkindern. Die Firmen liefen sehr gut, ohne dass Julien sich von früh bis spät im Büro aufhielt. Ich dachte immer, es gäbe nichts mehr, das mich ängstigte, aber das stimmte keineswegs. Es blieb die Stille, vor der ich mich fürchtete, dazu die schreckliche Ungewissheit darüber, was er inzwischen plante, außerdem die Sorge, dass einem von ihnen etwas passierte.

 

 

So verflogen vier Monate viel zu schnell, in denen sich nichts änderte, außer dass die Kleinen tüchtig wuchsen und Julien ab dem Tag Teilzeit arbeitete, ganz ohne schaffte er es eben doch nicht. Sobald die Zwillinge schliefen, schlenderte ich runter in die Küche, in der ich mir eine Tasse Kaffee eingoss, da ich ihn wieder in großen Mengen konsumierte. Ich stellte mich mit ihm an die Theke, wobei mein Finger über den Tassenrand fuhr. Tyler lehnte sich auch an den Tresen, wozu er mir sein Lächeln zeigte.

»Was ist los Püppi? Du siehst traurig aus.«

Also schaute ich zu ihm hoch in das Blau, indem es sich anfühlte, als wenn ich darin ertrank.

»Nein, alles gut. Es ist nichts, mach dir keine Sorgen um mich.«

Nach einem Moment guckte ich wieder von ihm weg, wodurch unsere Blicke sich mieden. Dann klingelte es an der Haustür, weswegen ich zu ihr hinging, wohin mir Tyler folgte und sie öffnete, wodurch wir auf meine Mutter starrten. In der einen Hand hielt sie einen Koffer, auf dem anderen Arm lag ihr behaarter Sphinx Kater Amun-Ra, so stand sie vor uns.

»Mom, was für eine Überraschung! Komm doch rein.«

Tyler schaute uns abwechselnd erstaunt an, wonach er die Katze anvisierte, dabei zog sich der eine Mundwinkel so an, dass sein typisches Grinsen entstand. Ich ahnte das Schlimmste, schüttelte noch mit dem Kopf, aber er sagte doch was.

»Mrs. Moore, kann ich ihnen mit der Muschi helfen?«

Die Warnung kam nicht schnell genug, denn gegen meine Mutter blieb er nämlich chancenlos, da sie ihn mit einem Schmunzeln zurück konterte.

»Ach Jungchen, mit dem alten Ding tust du dir keinen gefallen, außerdem kratzt sie.«

Dass sie ihn mit der frechen Art überraschte, bewiesen mir seine aufgerissenen Augen, meine Schlagfertigkeit erhielt ich nämlich von ihr. Zusammen mit einem Schubs gegen die Schulter lachte ich laut darüber, es stand eins zu null für meine Mutter. Sie spazierte an uns vorbei in den Flur, wobei Tyler verwundert schaute und mir zu flüsterte.

»Die sieht ja aus wie du nur in älter, ist selbst deine Mom ein kleines Stück größer wie du?« Wofür ich ihm gegen den Oberschenkel haute, weil er mich damit aufzog.

»Klappe Tyler! Bloß ein paar Zentimeter.«

Als er die Tür wieder schloss, ging ich ihr bereits hinterher zum Durchgang, wo wir uns zur Begrüßung herzlich umarmten. Solange, bis sie einen Schritt zurücktrat, so dass ihre Blicke mich von unten bis oben musterten. Denn in ihrem linken Auge versteckte sie ein MRT, im anderen das CT, allerdings kam ich nie ganz dahinter, an welcher Stelle sich das Labor befand.

»Du siehst schrecklich aus, machst du etwa schon wieder Diät? Aber Kaffee und Zigaretten im Überfluss, hmm?«

Wodurch ich ein ›Pff‹ ebenso wie ein ›Ähm‹ stotterte, jedoch zur Ablenkung Amun-Ra streichelte, der mir fast in den Finger biss, also zog ich ihn schnell wieder weg. Tyler stellte sich zu uns, der ihr mit einem Nicken zustimmte.

»Ziemlich bissig ihre Muschi. Deswegen schimpfe ich auch ständig mit May, zum Glück passe ich auf Mrs. Moore.«

Was meine Mutter zum Naserümpfen verleitete, dazu schaute sie ihn kritisch an.

»Bist ja ein ganz toller Bodyguard, kannst May noch nicht einmal vor sich selbst beschützen.«

Er schreckte davor zurück und verschränkte gleichzeitig seine Arme vor der Brust, weil Tyler sich dadurch angegriffen fühlte, da er das Wort nicht mochte.

»Ich bin Experte zur IT-Überwachung.«

Was er ihr beleidigt zu grummelte, sodass ich ihn als noch niedlicher empfand als sonst. Meine Mutter stellte den Koffer ab, wonach sie den Kater runter auf den Boden ließ, der sich um ihre Beine rieb. Danach schaute sie wieder zu ihm hoch.

»Nur weil der Hausmeister jetzt Facility Manager heißt, ändern sich dadurch nicht seine Aufgaben.«

Sie schlenderte anschließend in das Wohnzimmer hinein, somit kehrte sie uns kurz den Rücken zu, wobei Tyler sich zu mir herunterbeugte.

»War deine Mom auch beim Militär, so rein zufällig? Sie hat einen ganz schön strengen Ton drauf.«

Wodurch ich leise kicherte, bis wir uns zu intensiv anguckten, dass ich ihm bloß zurückhauchte.

»Nein, sie ist die Dorfärztin.«

Ich ging zu ihr und setzte mich mit an den Esstisch. Inzwischen kannte meine Mutter alle mit Vornamen von unseren Telefongesprächen, allerdings verschwieg ich ihr die Probleme. Wegen der Arbeit blieb sie bloß zwei Nächte, im Anschluss flog sie wieder zurück nach Arkansas. Während wir uns unterhielten, stellte sich Tyler hinter meinen Stuhl, wobei seine Finger mir an den Schulterblättern entlangfuhren. Obwohl es ihr mittlerweile auffiel, was er bei mir heimlich tat, lächelte sie uns lediglich verdächtig an. Damit wusste ich, dass ihre Diagnose feststand, da sie die Symptome wahrnahm. In der Zwischenzeit trug Tyler ihr den Koffer hoch, wonach wir die Zwillinge runterbrachten, so dass sie die beiden das erste Mal sah. Sie zeigte sich als stolze Oma, die abwechselnd mit ihnen kuschelte. Sobald Jean in das Wohnzimmer hereinkam, schaute sie uns an, aber sagte nichts dazu, sondern schmunzelte stattdessen nur. Sie setzte sich zu meiner Mutter, dafür nahm Tyler neben mir am Tischende Platz. Nach einiger Zeit hörte ich die Haustür und stand auf, schließlich schaffte ich es nur bis in den Durchgang zum Flur. Julien guckte kurz zu meiner Mom, anschließend doch wieder zu mir.

»Boah, seid ihr euch ähnlich!«

Er flüsterte es mir leise ins Ohr, wofür ich ihm gegen den Bauch stupste.

»Klappe Julien, das weiß ich selbst.«

Danach hockte er sich direkt zu ihrem Stuhl herunter, damit sie sich bei der Begrüßung in die Augen schauten.

»Doktor Moore es ist schön, sie endlich persönlich kennen zu lernen.«

Was meiner Mutter sofort imponierte, die perfekte Gentleman-Art von ihm, mit der er mich schon in seinen Bann zog. Hinterher bot sie allen "Mary" an, Mrs. Moore schien ihr doch zu höflich auf Dauer. Wir saßen am Tisch und unterhielten uns, dabei legte Julien seine Hand bei mir auf das Bein, dazu küsste er mich immer wieder. Ich schaute zu Tyler herüber, der von dem Anblick wegguckte. Nach dem Abendessen zeigte sich Mary gesprächiger und erzählte munter einige Dinge aus meiner Kindheit.

»May konnte noch nicht laufen, aber ist schon mit sechs Monaten aus dem Laufstall abgehauen, weil sie ihre Freiheit so sehr liebte. Wegen ihr musste ich mir sogar ein Lexikon kaufen, da sie mich mit Fragen überhäuft hat. Warum, war ihr Lieblingswort. Durch May war ich ständig heiser.«

Die beiden Männer lächelten darüber, anscheinend fanden sie es niedlich, was mich zum Schnauben brachte. Worauf sie einfach weiter erzählte.

»Als May in das Teenageralter kam …«

Ich sprang schnell vom Stuhl auf, der laut über den Fußboden ratschte, womit er schließlich das Schlimmste verhinderte, denn es unterbrach sie. Also pustete ich erleichtert die Luft langsam durch einen Spalt zwischen meinen Lippen aus, zusätzlich verdrehte ich die Augen. Dabei griff ich nach der Hand von Julien, außerdem zog ich an ihr.

»Darling, ich bin müde, wir gehen jetzt besser ins Bett. Es ist schon ziemlich spät.«

Er lächelte mir süß zu, aber stand unverzüglich mit auf und begleitete mich in das Schlafzimmer. Tyler ebenso wie Jean blieben noch am Tisch, die sich den Rest weiter anhörten. Im Bett kuschelte ich das Gesicht in seine Armbeuge hinein, wobei er mir über die Wange streichelte.

»Was hast du in deiner Jugend angestellt, das ich nicht wissen darf?«

Ich fuhr mit dem Zeigefinger an seiner Brust entlang, jedoch schaute ich nebenbei zu ihm rauf.

»Gar nichts, ich bin ein Engel.«

Worüber Julien herzhaft lachte, weil er mich inzwischen gut genug kannte.

»Das weiß ich, nämlich meiner.«

Nach einem Kuss schaltete er das Licht auf seinem Nachttisch aus, sodass wir zügig einschliefen.

 

 

Am Morgen schlenderte ich die Treppe hinunter zum Wohnbereich, in dem ich ein fertiges Frühstück entdeckte, allerdings ebenfalls die versorgten Zwillinge. Was mich nicht wunderte, da ich es nicht anderes von meiner Mutter kannte, bei ihr lief alles genau nach Plan. Auf dem Tisch wartete bereits ein riesiger Haufen an verschiedenen Speisen auf mich, worüber Tyler breit schmunzelte. Als ich auf dem Stuhl gegenübersaß, stellte sie sich mit einem ernsten Gesichtsausdruck zu mir.

»Iss Kind, du bist viel zu dünn. Und du, grins nicht so blöd, dein Teller ist auch noch nicht leer. Julien hat seinen aufgegessen, bevor er zur Arbeit gefahren ist.«

Wir gaben beide keine Widerworte, stattdessen akzeptierten wir ihre Ansage stillschweigend. Nach dem Essen stand ich alleine in der Küche und räumte das bisschen auf, was sie mir übrigließ, da sie nicht wusste, wo das ganze saubere Geschirr hingehörte. Meine Mom gesellte sich zu mir, wozu sie gleich mehrmals langsam mit dem Kopf schüttelte.

»Tyler...«

Ich drückte mir auf der Stelle mit dem Zeigefinger gegen meinen Mund, weil ich befürchtete, worauf es bei dem Gespräch hinauslief. Außerdem warf ich ihr einen ernsten Blick zu.

»Pscht, nicht hier. Wir wollten uns doch die Wohngegend angucken.«

Während wir zum Laufstall der Kleinen schlenderten, hob Jean bereits Mason hoch, weswegen meine Mutter Juliette zu sich auf den Arm nahm. Da ich mich wie schon des Öfteren überflüssig fühlte, rieb ich mir die Stirn. Vor der Haustür griff ich nach dem Kinderwagen, allerdings meine Mom ebenfalls, bloß dass sie schneller war als ich, also schob sie ihn. Jean begleitete uns die Straße entlang mit geladener Waffe, jedoch hielt sie genug Abstand, was ein Belauschen von uns verhinderte. Nach ein paar Schritten guckte sie von den Zwillingen besorgt zu mir, sodass ich inzwischen Schreckliches ahnte.

»Jetzt versteh ich, warum du dich so selten meldest. Du machst schon wieder Blödsinn.« Worüber ich schwer schluckte, denn sie sah es Tyler an und mir gleich dazu.

»Was hast du vor, deswegen zu unternehmen? Das wird nicht lange gut gehen. Was hast du dir nur dabei gedacht? Mit seinem Freund?«

Obwohl es sich bei ihr wirkungslos zeigte, guckte ich sie dennoch traurig an.

»Gar nichts, es ist einfach passiert. Ich wollte das alles nicht. Was würdest du denn an meiner Stelle machen? Auch wenn du voreingenommen bist.«

Sie atmete schwer aus und schaute mir tief in die Augen.

»Du bist alt genug, ich gebe dir keinen Rat mehr. Die Entscheidung musst du selber treffen. Außerdem bin ich das nicht, ich bin ein Swingstaat, ich halte nur zum besseren Kandidaten.«

Also fragte ich, wie meine Mutter beide Männer einschätzte, was sie mir auch ehrlich beantwortete. Julien blieb perfekt, zudem hoffnungslos verliebt, tat dadurch alles für mich. Tyler zeigte sich da anders, weil er sich mir widersetzte, was uns gegenseitig reizte.

»Als ich gestern Abend weitererzählt habe, interessierte ihn jedes kleinste Detail, umso unartiger du warst, desto mehr fasziniertest du ihn, er liebt dich auch.«

Wonach sie mitten auf dem Fußweg anhielt und sich zu mir umdrehte.

»Julien ist aber dein Ehemann, ihr habt die Zwillinge. Du solltest jeden Sonntag auf Knien in die Kirche kriechen und den lieben Gott für ihn danken. Irgendwann verlierst du einen von ihnen, dann brauchst du dich nicht mehr zu entscheiden.«

Wofür ich meine Mutter erschrocken anguckte, jedoch wusste ich sofort, dass sie Julien damit meinte. Noch bevor wir weiter spazierten, nahm sie meine Hand in ihre, bis wir wieder an der Villa ankamen. Da Tyler uns bereits hörte, öffnete er die Haustür für uns. Sobald er mich zusammen mit Mary ansah, lächelte er mir mit einem Zwinkern zu. Sie stieg die Treppen hoch in das Gästezimmer, während ich für einen Kaffee in die Küche ging. Ich trank ihn zügig aus und schlenderte in Gedanken versunken um die Ecke zurück in den Flur. Dabei rempelte ich so gegen Tyler, dass wir uns an der Brust berührten. Er grinste mich frech an, wobei seine Finger mir die Haare hinter das Ohr steckten.

»Du warst ja richtig unartig in deiner Jugend, Party Püppi!«

Worauf ich verärgert zu ihm hoch schaute, weil er mich damit aufzog.

»Das weiß ich selbst. Nicht so nah, meine Mutter ist im Haus.«

Tyler beugte sich trotzdem zu mir runter und küsste mich dennoch zärtlich auf die Stirn. In dem Moment schloss ich die Augen, damit ich das Gefühl so intensiv wie möglich einfing, ohne dass meine Blicke einen Teil der Aufmerksamkeit klauten. Als ich sie öffnete, haute es Tyler schonungslos raus.

»Major Mary ist mit ihrer Muschi beschäftigt.«

Ich rieb mir mit den Händen über das Gesicht, damit sich die Bilder nicht in meinen Kopf einbrannten.

»Ohh Tyler, bitte nicht!«

Plötzlich verging ihm das Lachen, denn sie erwischte uns doch, wobei sie mit ihrem Finger hin und her schwenkte.

»Na! Sowas will ich hier nicht sehen.«

Wonach er im großen Bogen um sie herum spazierte, in Richtung Fitnessraum. Wir setzten uns an den Tisch und unterhielten uns, bis Julien von der Arbeit nach Hause kam.

Den restlichen Tag verbrachten wir mit den Zwillingen, da meine Mutter zum Abendessen für uns kochte. Tyler mied mich danach und fuhr sogar früher von uns los, dafür blieb Jean länger als sonst.

 

 

Am nächsten Nachmittag begleiteten wir sie schon wieder zum Flughafen, wo ich mich von ihr verabschiedete. Bei der Umarmung flüsterte sie mir in das Ohr hinein. »Ich bin mir sicher, dass du die richtige Entscheidung triffst.«

Kapitel 2

 

Two men,too hot?

 

Am Morgen tapste ich die Treppe runter auf den Weg zu meinem Muntermacher. In der Küche drückte ich an der Maschine die Latte Macchiato Taste, worauf ich das volle Glas aus ihr herauszog und die vier Löffel Zucker dazu schüttete. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Arbeitsplatte, solange bis ich den letzten Schluck von dem süßen Kaffee austrank. Dabei stützte sich Tyler in Sportsachen an die Ecke von der Wand ab, der mir zuzwinkerte.

»Komm doch mit in den Fitnessraum? Jean ist auch da, dann bist du nicht so alleine?«

Wofür ich mit einem Schmunzeln nickte also gingen wir gemeinsam dorthin. Obwohl Jean auf der Hantelbank lag und Gewichte drückte, warf sie mir dennoch einen flüchtigen Blick zu. Tyler hingegen trainierte an der Klimmzugstange, an der er sich immer wieder hochzog, wovon seine Oberarmmuskulatur noch stärker hervortrat. Nach einiger Zeit faszinierte mich der Boxsack, gegen den ich einmal kräftig mit der Faust schlug. Sobald er zurück in meine Richtung pendelte, versuchte ich es erneut, allerdings haute er mich stattdessen fast um. Ich kippte davon ein Stück rückwärts, worüber Tyler auf der Stelle laut lachte, aber Jean nur grinste, die ihre Hantel deswegen schnell absetzte. Er stellte sich hinter mich, wodurch ich seine Brust bei mir am Rücken spürte. Danach griff er nach meinen Händen und zeigte mir zusammen mit seinen, wie ich richtig traf.

»Du schlägst gerade von vorne zu, die Kraft kommt aus dem ganzen Oberkörper. Guck, genau so.«

Wir holten gemeinsam mit Schwung aus, boxten ihn mit unseren Fäusten weg. Somit lernte ich ebenso, dass mein Blut sich bei jeder Berührung von ihm erhitzte.

»Okay, ich habe es verstanden.«

Ich guckte seitlich zu ihm hoch in sein Gesicht, was Tyler sofort bemerkte, denn er neigte den Kopf zu mir, dass wir uns intensiv in die Augen schauten. Dann fuhren seine Finger langsam meinen Arm hinauf vom Handgelenk aufwärts zum Ellbogen über den Oberarm bis zur Schulter. Wovon ich leicht zusammen zuckte, da es mich so stark kitzelte, dass ich dadurch schon scharf ausatmete.

Er drückte sich noch ein Stück näher heran, sodass ich seinen Penis an meinem Lendenbereich spürte, was sich unheimlich gut anfühlte. In diesem Moment verschwand bei mir die Hoffnung, dass ich mich einfach wieder entliebte, weil es nie wirklich erlosch, sondern ich es bloß verdrängte. Es gab starke wie auch schwache Augenblicke, die aber an der Tatsache nichts änderten. In meinen Gedanken betrog ich abermals Julien mit Tyler. Jean verließ wegen Mason den Raum, da er im Wohnzimmer weinte, außerdem beendete sie ihr Trainingsprogramm. Ich drehte mich zu ihm um und fasste mit beiden Händen an seine Brust, genau dazwischen legte ich das Gesicht. Der Herzschlag von ihm hörte sich mittlerweile genauso schön an wie das Rauschen vom Meer. Tyler zog mein Kinn zu sich nach oben, wobei er niedlich lächelte.

»Willst du heute Abend mitkommen? Ich treffe mich mit Freunden in einer Bar, du musst mal raus.«

Dass Jean deswegen länger bei uns blieb, erzählte er mir vor ein paar Tagen jedoch nicht, dass er sich verabredete. Wofür ich ihn zurück an schmunzelte.

»Klar, ich begleite dich gerne. Du hast Freunde? Keine Kameraden?«

Worüber wir beide grinsten, aber gleichzeitig flüsterte er mir in mein Ohr.

»Sei nicht so frech, sonst bleibst du hier! Obendrein benimmst du dich ausnahmsweise angemessen.«

Ich stimmte dem zu, denn die Neugier schien wieder einmal ausgeprägter als mein Verstand.

Sobald Julien nach Hause kam, stellte ich ihm das Essen hin und setzte mich mit an den Esstisch. Er schaute öfter von seinem Teller zu mir hoch, als ob er deutlich spürte, dass mir etwas nahe ging. Weswegen ich schließlich mit der Sprache rausrückte.

»Kann ich heute Abend mit Tyler weg? Er trifft sich mit Freunden.«

Dabei stützte er die Ellenbogen auf der Tischplatte ab, wonach er die Finger so ineinander verschränkte, dass er sein Kinn auf ihnen ablegte.

»Ich nehme dir deine geliebte Freiheit nie wieder, du musst mich nicht fragen, außerdem bist du bei Tyler sicher. Es gibt eine Sache, über die ich mit dir noch sprechen möchte.«

In mir stieg die Angst, sodass ich meinen Puls selbst im Kopf fühlte, bis er weitererzählte.

»Ab sofort schlafen Jean oder Tyler abwechselnd mit bei uns im Haus.«

Wovon ich zwar erleichtert ausatmete, aber mich trotzdem darüber wunderte.

»Warum? Stimmt etwas nicht?«

Julien guckte mir in die Augen, worin ich auf der Stelle erkannte, wenn er mich anlog.

»Nein, ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Es ist so einfach sicherer für uns alle.«

Wir schnauften beide sachte davon auf, da Julien die Wahrheit verschwieg, ich hingegen, weil er sie mir verheimlichte.

Den restlichen Nachmittag verbrachte ich mit ihm und den Zwillingen, womit ich meinen Pflichten nachkam. Im Badezimmer lockte ich mir leicht die Haare, darauf folgte schon das Make-up, denn ich schminkte mich für den Abend noch kräftiger. Im Anschluss schlüpfte ich in eine zerrissene Jeans-Hotpants, dazu trug ich ein Top wie auch die geliebten High Heels, beides in einem Schwarz. Als ich die Treppe erreichte, stand jeder von ihnen an einer anderen Seite vom Geländer und unterhielten sich solange, bis sie mich bemerkten. Die Männer sahen gleichzeitig zu mir hinauf, mit einem Blick, den sich alle Frauen wünschten. Also stieg ich hinunter, aber schaute dabei nur gerade aus, sodass ich bloß keinen verletzte. Bei der letzten Stufe streckte mir Julien seine Hand entgegen, die ich annahm.

»Du bist so hübsch, meine Schöne. Ich liebe dich.«

Er schaute mir in die Smokey-Eyes, wodurch das Dunkelblau meiner Augen heller aussah. Aus Dank über seine süßen Worte schenkte ich ihm ein Lächeln, was er mir erwiderte. Danach legte er seine Hände bei mir auf die Wangen, dazu küsste er mich zärtlich mit seiner Zunge, wobei ich inzwischen aus Zuneigung zu ihm mitmachte. Dadurch erstrahlte das Grün direkt vor mir, worin ich mich damals so unglaublich verliebte. Dann fiel mir allerdings Tyler auf, weil er sich von uns wegdrehte und zu der Haustür vorging. Ich ließ deswegen von Julien ab, der mich durch den Flur begleitete. Während er uns viel Spaß wünschte, haute er Tyler gegen den Oberarm.

»Pass bitte gut auf, bring mein Mädchen heile zu mir zurück.«

Wovon Tyler mittlerweile grinste, ihm jedoch hinterher auf die Schulter klopfte.

»Ich beschütze sie mit meinem Leben, das weißt du doch.«

Durch die atemberaubenden Antworten starrte ich beide abwechselnd an, weil sie mir gleichermaßen imponierten. Tyler hielt für mich die Wagentür auf, dafür gab Julien mir einen Abschiedskuss auf meine Stirn. Danach stiegen wir in sein Auto und fuhren damit nach Houston in die Innenstadt, wo er vor einer Kneipe parkte. Als wir in sie rein gingen, schaute ich mich drinnen flüchtig um. Es zeigte sich eine relativ große Bar im texanischen modernen Stil, eher helleres Holz, wahrscheinlich verwendeten sie amerikanische Weißeiche für die Einrichtung. Ich sah eine lange Theke, an der Barhocker standen, im restlichen Raum verteilten sich runde Tische mit Stühlen, dazu besaß sie mehrere Billardtische wie auch Dartscheiben. Seine Freunde warteten schon auf uns, zwei Männer plus ihre Frauen. Wir hielten vor ihnen an, wobei Tyler uns beim Händeschütteln vorstellte.

»Jason, Bryan, Grace und Hannah, das ist May.«

Auf den ersten Eindruck wirkten sie sehr nett, natürlich sahen sie gut aus, ich erwartete mittlerweile auch nichts anderes. Die Frauen hatten ebenfalls blonde Haare, ihre Männer waren sportliche Typen. Während sie sich unterhielten, träumte ich vor mir her ohne einen Gedanken, sondern starrte einfach nur in den Raum, solange bis Tyler mich deswegen anstupste.

»May, was möchtest du zu deinen Pommes?«

Ich schaute ihn erschrocken an, da er von mir eine Entscheidung erwartete: Ketchup oder Mayo, Julien oder Tyler.

»Ich will beide!«

Er guckte mich verwundert an, aber er bestellte mir bei der Kellnerin die zwei Sachen. Als die Männer zügig aufaßen, spielten sie zu dritt Billard, wobei ich sie immer öfter beobachtete. Dann beugte sich Tyler auf den Tisch, sodass er seinen knackigen Po in meine Richtung streckte, wodurch die Jeans schon spannte. Ich steckte mir eine Pommes in den Mund, umschloss sie mit den Lippen, zog die Fritte hinterher langsam raus, damit ich die Soße genüsslich mit einem schweren Atmen davon ablutschte. Dabei kicherten gleich beide Frauen, wofür Grace inzwischen schmunzelte.

»Er ist schon heiß. Was trinkst du?«

Ich erschreckte von dem Gefühl, dass sie mich ertappten, wovon sich sogar meine Stirn runzelte. Als ich sie deswegen anstarrte, fiel mir die Pommes schlichtweg aus der Hand.

»Tyler? Pff, nein! Eine Piña Colada.«

Sobald eine Kellnerin uns die Getränke brachte, tranken sie die erste Hälfte auf Anhieb aus, außerdem zeigten sich Hannah ebenso wie Grace gesprächiger. Der Barkeeper meinte es gut mit mir, zu viel Piña und dafür ziemlich wenig Colada, er schmeckte sehr stark. Sie leerten ihre Gläser, also tat ich es auch, gleich darauf bestellte Hannah die zweite Runde für uns. Ich schaute abwechselnd zu ihnen herüber, zwischendurch nippte ich jedoch an meinem Cocktailglas.

»Wie lange kennt ihr Tyler?«

Hannah lächelte mich an und schluckte deswegen schnell die Erdnüsse in ihrem Mund herunter.

»Seit der Highschool, er ging bei uns in die Parallelklasse.«

Ich knabberte auf der Innenseite meiner Lippe herum, aus Neugier fragte ich weiter nach.

»Wie war er so in seiner Jugend?«

Dadurch sah ich nämlich die Möglichkeit, dass ich endlich mehr über ihn erfuhr. Denn Tyler sprach nie von seiner Vergangenheit, sofern ich es nur versuchte, blockte er das Gespräch sofort ab. Worüber beide zwar kurz lachten, andererseits wackelte Grace mit ihrem Kopf.

»Tyler hasst das, wenn man über ihn redet, aber wir machen bei dir mal eine Ausnahme.«

Hannah bestellte die dritte Runde Cocktails für uns, weil ihre Getränke sich wieder leer zeigten. Ich trank mit den beiden weiter, obwohl ich es nicht wollte, bloß damit ich ihn besser kennenlernte, also soff ich für den guten Zweck. Dann plauderten sie mehr über ihn aus, als ich dachte, die Wahrheit lag nicht nur im Wein, sondern auch im Rum, was Grace mir bewies.

»Der kleine Bruder von Tyler kam am selben Tag ums Leben, an dem auch Jean der Splitter traf. Er stand am nächsten dran, angeblich verlor er gleich mehrere Gliedmaßen von der Explosion. Tyler wusste, dass sein Bruder die Verletzungen nicht überleben würde, deshalb kümmerte er sich lieber um sie, schließlich starb er noch am Unfallort ohne ihn an seiner Seite. Seitdem ist er irgendwie anders, nicht mehr wie früher.«

Ab da verstand ich ihre enge Bindung, warum Jean ihm treu diente bis zum bitteren Ende, sich sogar um mich sorgte und beschützte. Ansonsten erwähnte Hannah noch nebenbei eine Ex-Freundin, bei der ich sie neugierig anguckte, sie bemerkte es auch.

»Er hatte sich knapp vor dem Highschool-Abschluss mit ihr verlobt, weil Jennifer von ihm schwanger war, aber kurze Zeit später verlor sie das Kind. Danach trennten sie sich voneinander, außerdem trat Tyler seinen Militärdienst doch an.«

Davon kippte mir fast mein Glas um, wobei ich schockiert zu ihm herüberguckte. Trotz alledem blieb er so lieb wie auch fürsorglich, aber immer noch ein kleiner Macho. Dann beugte sich Grace über den Tisch zu mir, sodass ich mich zu ihr neigte, da sie sehr leise sprach.

»Damals munkelten viele, dass sie mit Absicht schwanger wurde, damit er nicht von ihr weggeht.«

Worauf wir uns wieder zurücklehnten, dazu bekam ich einen Verdacht.

»Ist Jennifer rein zufällig eine brünette Schönheit?«

Die beiden schauten mich verwundert an, jedoch sagten sie gleichzeitig dasselbe zu mir.

»Woher weißt du das?«

Ich schnaufte darüber laut auf und zuckte dabei mit der rechten Schulter.

»Hab ich nur geraten, wie war Tyler davor?«

Hannah bestellte bereits die nächste Runde, weswegen ich zügig das Glas austrank. Dadurch spürte ich schon die Hitze in mir, zusätzlich wie meine Wangen, ebenso wie die Augen davon brannten. Aber mich interessierte noch der ganze Rest, also schlürfte ich munter weiter, weil sein Leben sich mittlerweile wie eine Sucht anfühlte. Danach erzählte Grace etwas über seine Kindheit.

»Seine Eltern arbeiteten viel, außerdem führten sie nicht gerade eine harmonische Ehe. Er und sein kleiner Bruder verbrachten die Tage hauptsächlich bei Tom, er ist ja Einzelkind. Die arme Tante zog gleich drei Jungs groß. In seiner Jugend tobte Tyler sich richtig aus, er beglückte vor Jennifer so einige Mädchen.«

Das traute ich ihm auch zu, immerhin verfiel ich seinem besonderen Charme schließlich selbst. Worauf sich beide blöd angrinsten, hinterher winkte Grace mich zu sich heran.

»Unser Captain der Footballmannschaft hat die ganze Cheerleadergruppe flachgelegt, inklusive der Ersatzbank.«

Als ich die Augen erschrocken weiter öffnete, erwischte ich mich selbst, wie sich meine Beine bereits mit Druck überkreuzten.

»Herr Gott, wie hat er das geschafft?«

Worüber sie zwar zurückhaltend kicherten, aber mir Hannah trotzdem antwortete.

»Er brauchte nicht viel machen, die haben sich alle freiwillig zu ihm ins Bettchen gekuschelt.«

Dann tratschte Grace weiter, die flüchtig zu den Männern schaute.

»Nach der Sache mit Jennifer und dem Krieg hatte er keine feste Freundin mehr. Tyler wirkt oft in sich gekehrt, er spricht selbst mit Tom nicht über Afghanistan. Das Militär hat ihn dolle verändert. Er war schon immer ziemlich ruhig, aber nicht so.«

Ich fand es inzwischen schade, dass wir uns nicht früher begegneten, bevor das alles geschah, da ich ihn nur so kannte.

»Er bräuchte dringend eine liebe Frau.«

Was Hannah mir zutuschelte und hinterher noch zwinkerte. Dann kamen die Männer zurück an den Tisch, wobei sie auf einmal über den besten Friseursalon in Houston redeten. Tyler stellte sich zu mir und lächelte mich an.

»Komm May, es ist schon spät, ich bring dich jetzt nach Hause.«

Als ich vom Stuhl aufstand, kippte mein Oberkörper ohne Gleichgewicht zur Seite weg. Tyler packte mich schnell so an die Taille, dass ich nicht umfiel, sondern mich an ihm festhielt. Wofür er sie grimmig anguckte.

»Habt ihr etwa May abgefüllt?«

Die beiden rechtfertigten sich synchron mit einer Hand auf der Brust wie auch einem Kopfschütteln.

»Nein, es waren nur vier!«

Die Blicke von Tyler sahen dadurch noch zorniger aus, der mit einer umso tieferen Stimme weiter schimpfte.

»Das reicht für die Püppi, zwei sind schon zu viel.«

Ich setzte mich wieder zurück auf den Stuhl und damit es mir leichter fiel, schlüpfte ich aus den Schuhen raus. Alle lächelten bei meinen ersten Schritten, die ich barfuß behutsam torkelte, wobei Grace zu Tyler schaute.

»Du hast eine sehr nette Chefin.«

Worüber er empört schnaubte und seine Brust durchdrückte, mir allerdings vorsichtshalber aus Fürsorge an den Oberarm fasste.

»Ich bin der Boss! So weit kommt es noch! Das mir eine kleine Frau Befehle gibt.«

Wegen seiner schroffen Antwort guckte ich zu ihm hoch, mit dem Gedanken daran, ob ich mich ihm doch irgendwann unterwarf. Wir verabschiedeten uns von ihnen mit einem Winken, wonach wir zu seinem Auto gingen. Als Tyler es aufmachte, setzte er mich mit einem Schubser auf dem Beifahrersitz. Ich griff nach dem Anschnallgurt, der aber irgendwie nicht einrastete, sodass Tyler ihn mir wegnahm und ihn selber verschloss.

»Was kannst du eigentlich, Katastrophen-Püppi!«

Wodurch ich einen Lachkrampf bekam, der einfach nicht mehr aufhörte, dennoch versuchte ich es weiter. Auf der Fahrt berührte Tyler beim Schalten mein Bein, das er jedoch wieder wegzog, da er mich ignorierte. Dann hielt ich das Brennen in der Scheide nicht mehr aus, jedes Mal, wenn ich bloß zu ihm herüberschaute. Also legte ich mir die Finger auf den Mund.

»Tyler, halt sofort rechts an! Mir ist schlecht!«

Er machte augenblicklich eine Vollbremsung, hinterher starrte er mich entsetzt an.

»May, bitte nicht! Auf gar keinen Fall in den Audi.«

Ich schob mir samt einem Schmunzeln meine Hotpants zusammen mit dem Tanga runter, bis sie im Fußraum landeten. Danach setzte ich mich untenrum komplett nackt auf seinen Schoß, was er mit einem erstaunten Blick zuließ. Obwohl wir beide es eigentlich nicht durften, sahen wir zugleich die Lust des anderen. Dazu spürte ich sie ebenfalls in meiner Scheide, weil sein steifer Penis schon dagegen drückte. Während ich die Hosenknöpfe öffnete und den ganzen Hals von ihm küsste, fuhren unsere Hände zu seinem Schwanz, den er direkt bewegte. Worauf ich mit den Fingern meinen Kitzler massierte, die ich mir abwechselnd auch reinschob.

Wir stöhnten uns inzwischen gegenseitig in das Ohr, wobei ich mich in seinem Nacken festkrallte. Dann nahm Tyler meine Hand, bei der er genüsslich die Fingerspitzen ablutschte, die kurz vorher noch in mir steckten, was ich aufmerksam beobachtete. Stattdessen befriedigte ich mich eben mit der anderen weiter. Wodurch ich es keine Sekunde länger aushielt, also machte ich es mir schneller.

Das Stimulieren war intensiv genug, aber nichts gegenüber meinen Phantasien, in denen wir alles miteinander auslebten. Es kam der ersehnte Moment, an dem sich die Muskeln von mir verkrampften, sodass ich davon zitterte, ebenso nach hinten gegen das Lenkrad fiel. Vor Zufriedenheit fluchte ich auf, wobei es mir mit einem Lallen herausrutschte.

»Shit, ja. Ich liebe dich.«

Als ich es ihm sagte, bekam Tyler schließlich seinen Orgasmus. Wir atmeten beide weiterhin schwer aus, jedoch schauten wir uns in die Augen, wobei er mich angrinste.

»Ich liebe dich auch.«

Obwohl wir das ebenfalls nicht durften, tat ich es sogar zuerst. Nach dem Aussprechen fühlte ich mich zwar freier, dafür bildeten sich gleichzeitig die Schuldgefühle Julien gegenüber. Dennoch betrog ich ihn nicht, da es keinen Sex zwischen uns gab. Niemand berührte die Genitalien des Anderen, demnach befriedigte ich mich nur selbst, somit zählte es nicht als Fremdgehen, das redete ich mir immer wieder ein. Wir schwiegen und starrten uns beide an, solange bis ich zurück auf den Beifahrersitz kletterte.

Gleich darauf schlüpfte ich in meine Anziehsachen. Damit es nicht weiter auffiel, richtete ich mir die Jeans. Auf der restlichen Fahrt herrschte Stille geradezu unerträgliche Ruhe. Dabei stellte ich mir nur eine Sache vor, dass ich es ihm ohne schlechtes Gewissen sagte, wie schön es mit ihm war. Zu Hause wartete Julien an der offenen Haustür, da er wahrscheinlich das Auto von Tyler hörte. Nach dem Aussteigen hielt er meinen Arm fest und übergab mich ihm mit einer blöden Bemerkung.

»Hier bitte, sie ist Heile geblieben, nur voll bis oben hin, die Desaster-Püppi.«

Julien schaute zu mir herunter, der mich zunächst in seiner wärmsten Art anlächelte, hinterher schüttelte er aus Spaß mit dem Kopf. Ich erwartete stattdessen eine Standpauke oder einen Vortrag, wie man sich als Mutter benahm, was komischerweise nicht folgte. Er klopfte Tyler auf die Schulter.

»Danke das du auf May aufgepasst hast, den kleinen Quälgeist.«

Die beiden verabschiedeten sich mit einem Grinsen voneinander, wonach Tyler wieder in sein Auto stieg und losfuhr. Sobald Julien die Haustür schloss, kommentierte ich es doch noch.

»Bin ich gar nicht, die Wege sind nur uneben.«

Worüber er anfangs kurz schmunzelte, aber schließlich blieb er ernst, wozu er sich räusperte.

 

»May meine Schöne, ich lasse gleich morgen alle Böden in Houston begradigen.«

Ich hustete leicht vor Verzweiflung, weil er auch noch so trocken mitspielte, bis wir beide gleichzeitig loslachten. Danach trug er mich auf seinen Armen hoch in das Schlafzimmer bis ins Bett, wo er sich mit mir zusammen hineinkuschelte. Dazu küssten wir uns voller Liebe, was ich auch an seinen Berührungen merkte, an denen wir uns gegenseitig zunehmend mehr aufgeilten. Das Kribbeln was er damit auslöste, tauchte unverzüglich auf, durch den Alkohol sogar viel stärker. Auf einmal wanderte seine Hand unter den BH, wo er meine Brust zärtlich durchknetete, wofür ich mich direkt umher räkelte. Zuerst zog Julien mir bloß die Hose aus, die in einem Herunterreißen von dem Tanga endete, wo er dann mit seinen Fingern am Kitzler herumspielte und ich bereits nach Luft schnappte. Dann fuhren seine Lippen mir am Bauch hinunter über den Nabel bis zum Schambein, wobei er mir die Oberschenkel weiter auseinanderspreizte. Nur damit sein Kopf noch mehr Platz bekam. Worauf seine Zungenspitze sich in meiner Scheide austobte, die kreisenden scharfen Bewegungen, welche den Reiz auslösten. Zwischendurch die Küsse wie auch das sanfte Saugen, womit er mir schmeichelte, mich aber gleichzeitig in den Wahnsinn trieb.

Ich zerrte mit den Händen schon an der Bettdecke, worin sich meine Zehen eingruben, weil sie sich so sehr krümmten. Julien ziepte mit seinem Mund immer stärker an den Schamlippen, wodurch er mit mir gemeinsam stöhnte, da ich ihm genauso am meisten gefiel. Dazu seine Blicke, die sich die ganze Zeit vergewisserten, dass er mich ausreichend neckte. Er schob mir die Waden bis an den Oberschenkel heran. Obwohl ich deswegen schon leise schimpfte, leckte er sie umso kräftiger weiter. Von dem Druck, der sich inzwischen in mir aufbaute, drückte ich den Rücken durch. Danach drehte er mich leicht zur Seite und kniete sich auf mein Bein, das andere legte er gegen seine Brust. Während ich zu ihm schaute, packte Julien mich an die Taille, die er so fest umschloss, dass ich genau an der Stelle blieb. Dabei drang sein Schwanz mit aller Härte tief in mich hinein, sodass er meine Scheide restlos beanspruchte. Wonach er seine Finger trotzdem nicht von mir ließ, sondern mich die ganze Zeit am Kitzler weiter massierte. Ich spürte inzwischen das Herzrasen, wie mein Atem davon nicht mehr hinterherkam, weil Julien sich ständig härter bewegte. Wodurch sich sein Stöhnen bereits wie ein Flehen anhörte, da er alles genau beobachtete. Wie er mir seinen Ständer reinschob und herauszog, wodurch ich auch dorthin guckte. Denn sein Körper verzehrte mich schlimmer als mein eigener. Worauf endlich das Räkeln begann, die Sekunden liefen ab, in denen ich nur an mich dachte.

Das Gefühl in der Scheide war zu mächtig, damit ich es kontrollierte, wozu sein gedämpftes Zittern hinzukam. Eine Schweißperle von ihm tropfte auf meinen Unterschenkel, woran sie langsam herunterfloss. Dann der Blick in unsere Augen, in denen ich deutlich sah, wie sehr er mich begehrte. Sobald er aus mir rausrutschte, legte er sich neben mich auf das Bett. Er nahm meine Hand und hielt sie einfach nur fest, bis sein Daumen mir doch über die Finger kraulte. Beim Einschlafen schaukelte es auf einmal, weshalb ich schnell in das Badezimmer rannte. Ich kniete mich vor die Toilette, an der ich meine Stirn gegen den Rand abstützte. Julien setzte sich zu mir auf den Boden, wobei ich die Haare bereits nach hinten hielt, damit er es bloß nicht tat. Also streichelte er mir stattdessen über den Arm.

»So schlimm meine Schöne?«

Wofür ich den Kopf zu ihm drehte, sodass wir uns anschauten.

»Das ist alles die Schuld von Piña Colada, ich trink nie wieder.«

Was Julien zum Lachen brachte, wodurch ich seine Grübchen betrachtete, die er schnell mit der Hand verdeckte.

»Wenn du willst, lasse ich den ganzen Rum in Houston vernichten, damit er dir nicht nochmal so etwas antut. Ich schreibe es gleich mit auf die Liste für morgen. Popcorn Schüssel?«

Womit er bei mir ein Schmunzeln erreichte, aber gleichzeitig nickte ich ihm zu. In seinem Arm taumelte ich zurück ins Schlafzimmer und kuschelte mich an ihn heran. Ich schlief sofort ein, ohne dass ich es überhaupt merkte.

 

 

Als ich wieder aufwachte, schien längst die Sonne, welche mir in das Gesicht strahlte. Die Bettseite von Julien zeigte sich leer, bis auf die Schüssel. Da er nicht mehr neben mir lag, setzte ich mich recht zügig hin. Wegen der Kopfschmerzen griffen meine Hände nach den Schläfen, die ich sanft mit den Fingerspitzen umkreiste. Plötzlich entstand bei mir eine zweigeteilte Darstellung von dem Vorabend im Kopf, die eine Seite von mir und Tyler, die andere mit Julien und mir. Die Tränen bildeten sich wie von alleine, denn ich hatte mit beiden Sex, mit noch nicht mal einer Stunde Zeit dazwischen. Ein Flittchen, vielmehr war ich nicht mehr, manche sahen mich als etwas Schlimmeres an, eine Schlampe. Dabei begriff ich, was mein Herz für einen abscheulichen Kampf führte, bei dem niemand gewann, sondern wir alle nur büßten. Ich hielt mir die Hände vor das Gesicht, dazu schluckte ich den Ekel vor mir selbst herunter, obwohl er trotzdem sofort wieder hochkam. Julien nahm neben mir Platz, der meinen Kopf langsam zu sich drehte.

»May, warum weinst du? Was ist los? Fühlst du dich nicht gut?«

Nebenbei strich er mit den Daumen meine Tränen beiseite, der mich hinterher an seine Brust heranzog, sodass eine davon das Jackett dunkler färbte. Ich schaute ihn entsetzt an, in seiner fehlerfreien Art und log.

»Alles gut, sind bloß Kopfschmerzen. Nicht, ich ruiniere dir deinen Anzug. Musst du nicht auf der Arbeit sein?«

Wobei Julien mich stärker an sich heran drückte, damit er mir noch mehr Trost spendete, außerdem spürte ich so die Geborgenheit.

»Das kannst du nicht meine Schöne, das ist nämlich das kostbarste, das du überhaupt besitzt. Ich wollte erst sehen, dass es dir gut geht, vorher fahre ich nicht ins Büro.«

Von dem Ganzen weinte ich bloß umso lauter, wozu sich ein tiefes Schluchzen gesellte. Ich benahm mich wie eine Schlampe und Lügnerin, ohne dass ich das je beabsichtigte. Warum sowas ausgerechnet mir passierte, verstand ich selbst nicht. Nach einer kurzen Überredung meinerseits gingen wir zusammen die Treppe runter in den Flur. An der Haustür küsste ich ihn zum Abschied, wonach er sie hinter sich schloss. Danach schlenderte ich in das Wohnzimmer zum Laufstall der Kleinen, die ich mit einem kurzen Kitzeln begrüßte. Tyler saß bereits am Esstisch, ihm gegenüber auf dem Stuhl setzte sich Jean hin. In der Küche drückte ich mir eine Kopfschmerztablette aus der Folie, die durch den Schwung auf den Boden fiel. Ich beugte mich zu ihr herunter, sodass mein Shirt davon hochrutschte.

»May, du hast einen Bluterguss am Rücken.«

Worauf ich mich zu Jean umdrehte, im nächsten Moment schauten Tyler und ich uns an, wobei er breit grinste.

»Ist der von einem Lenkrad?«

Der Gesichtsausdruck von ihr erstarrte, wobei sie abwechselnd zu mir wie auch zu ihm guckte. Dann sah sie mich nur noch an, sodass ich mittlerweile ahnte, was sie darüber dachte, nämlich Bitch. Julien und ich trieben es nicht gerade leise, deswegen begriff sie meine Abscheulichkeit, da Jean nur zwei Türen weiter weg von uns schlief. Sie sagte dennoch nichts dazu, sondern schwieg über die Tatsache mit einem flüchtigen Kopfschütteln. Also nahm ich mir eine Tasse Kaffee, womit ich die Tablette runterschluckte. Als ich zu ihnen kam, zog Tyler den Stuhl neben sich ein Stück vor, damit ich bei ihm saß. Dabei berührte sein Fuß absichtlich mein Bein, wodurch ich mich verschluckte. Jedoch blieb es eine gerechte Strafe, eigentlich sogar noch viel zu mild für das Vergehen. Er klopfte mir schnell gegen den Rücken, sodass ich schließlich abhustete. Jean richtete sich auf, obwohl sie ihre Tasse nicht austrank.

»Ich geh in den Fitnessraum zum Trainieren.«

Sobald sie aus unserem Blickwinkel verschwand, zog er mein Shirt ein Stück hoch. Während Tyler sich den blauen Fleck anschaute, fuhr er mit seinen Fingerspitzen an ihm vorbei. Es kitzelte kräftig genug, dass ich davon zusammenzuckte, weil mein Blut sich wieder in mir erhitzte. Als ob es das mochte, wenn er mich anfasste.

»Tut er dolle weh, Püppi? Geht es dir gut? Du siehst müde aus.«

Wir guckten uns mittlerweile in die Augen, wobei er mit seiner Hand über meine Wange glitt. Stattdessen suchte ich in der Zwischenzeit nach einer passenden Ausrede.

»Nein! Ja! Es ist alles okay. Passt du kurz auf die Zwillinge auf? Ich will Jean etwas fragen.«

Er nickte mir sofort zu, sodass ich vom Tisch aufstand und zu ihr ging. Dort stellte ich mich zu ihr an die Hantelbank, da meine üblichen Methoden bei ihr nicht griffen und überlegte mir was anderes.

»Ist der Ohrring neu? Der glitzert richtig schön, so Bling-Bling. Hast du mehr Muskeln?«

Jean setzte die Gewichte schnellstens ab, nebenbei guckte sie bereits ziemlich grimmig zu mir nach oben.

»Was willst du May?«

Sie durchschaute mich sofort, also packte ich besser aus, indem ich sie anbettelte.

»Bitte, sag nichts, behalte es für dich. Du weißt über gestern Bescheid, das habe ich dir angesehen. Tyler denkt sonst etwas Falsches.«

Danach verschränkte sie ihre Arme vor dem Bauch, schnaufte obendrein leise auf.

»Ach, wirklich, tut er das, ich mische mich in euer Dreier-Ding nicht ein. Aber ich will nix sehen und vor allem keinen Mucks hören. Damit sind wir quitt.«

Sie riss ihre Augen auf, noch dazu starrte Jean mich unmissverständlich an. Somit verstand ich ihre Botschaft, sie verbot mir nämlich das Stöhnen. In meinen Gedanken hielt ich mir den Mund zu, Klebeband stellte inzwischen auch eine ernsthafte Option dar. Beim Nicken flüsterte ich ihr ein ›Danke‹ zu, wonach ich die Tür hinter mir schloss, an die sich mein Rücken wie von selbst lehnte. Dabei betrachtete ich die Situation, in der ich mich befand, jedoch fiel mir eine Sache auf, nämlich dass ich ein weiteres Mal jemanden zum Lügen anstiftete. Die Liste der emotionalen Verbrechen verlängerte sich, wodurch ich bereits als mehrfache Straftäterin galt. Wovon meine Atmung stotterte, da ich an die Blicke von Jean dachte, während ich den Raum verließ, denn sie sah mich bemitleidenswert an, so tief sank ich mittlerweile. Sobald ich den Flur erreichte, huschte Tyler an mir vorbei, der mir eine süße Miene zuwarf, bevor er zu ihr in den Trainingsraum ging. Ich schlenderte zurück in das Wohnzimmer, wo ich mich auf das Sofa legte. Durch die letzte, nicht gerade berauschende Nacht, schlief ich ein.

 

 

Dann weckte mich eine Nase, die zärtlich gegen meine rieb, sie gehörte Julien, der mit mir liebevoll schmuste. Wofür ich ihn anlächelte, sodass ich noch zusätzlich einen Kuss von ihm bekam. Lucia stellte sich daneben, die geradezu besorgt zu mir herunterschaute.

»Mi Hermosa, du siehst blass auf. Nimmst du deine Tabletten nicht?«

Das war ihr neuer Spitzname für mich, ›meine Schöne‹ auf Spanisch. Also gab ich es lieber zu, wobei meine Zähne an der Unterlippe knabberten.

»Das vergesse ich öfter Mal.«

Als ich mich aufsetzte, guckte Tyler böse zu mir herüber, die Blicke von Julien wirkten auch nicht viel besser. Stattdessen lenkte ich schnell vom Thema ab, indem wir uns mit den Zwillingen beschäftigten. Lucia und ich verstanden uns gut, da sie sich nicht überfürsorglich benahm. Die Männer joggten in der Zeit ihre Runden, Jean hingegen leistete uns Gesellschaft. Am Abend saßen wir alle gemeinsam beim Abendbrot, wodurch ich bemerkte, dass sich unser Tisch zunehmend voller zeigte, was ich jedoch gut fand. Die Nacht verbrachte Tyler mit uns in der Villa, weswegen ich meine Müdigkeit erwähnte, weil ich so genau wusste, dass Julien mit mir dann bloß kuschelte. Der Gedanke das er nur zwei Türen weiter weg schlief, somit wirklich alles von uns hörte, verhalf mir gewissermaßen freiwillig zur Abstinenz. Wir begleiteten Lucia und Jean in den Flur, wo ich mich gegen den Durchgang lehnte. Julien öffnete ihnen die Haustür, der sich erst dort von den beiden verabschiedete. Dabei zogen sich meine Blicke nach rechts zurück in den Wohnbereich zu Tyler, der ebenfalls zu mir schaute, was uns ein Lächeln bescherte. Wonach wir drei ins Bett gingen.

 

 

In der Nacht wachte ich auf, schief aber auch nicht wieder ein. Ich drehte mich lange umher, schließlich schlich ich doch aus dem Zimmer in den Flur, damit ich Julien nicht weckte. Es war noch sehr warm, obwohl wir mitten im Spätsommer steckten. Im Bikini tapste ich raus in den Garten zu unserem Pool. Erst saß ich nur am Rand mit den Füßen im Wasser, allerdings entschied ich mich und schwamm doch ein paar Runden. Sobald ich wieder an der Poolumrandung ankam, strich ich mir über das nasse Gesicht. Plötzlich drückte eine Hand meinen Kopf runter, immer tiefer bis er sich komplett unter Wasser befand. Da ich nichts anderes mehr erreichte außer der glatten Innenwand, griff ich eben nach dem Unterarm. Dadurch spürte ich die Muskeln ebenso wie seine Größe und dass er zu einem Mann gehörte. Dabei wehrte ich mich gegen denjenigen mit einem Kneifen in seine Haut, trotzdem ließ er nicht von mir ab, egal wie oft ich es wiederholte.

Er zeigte sich viel stärker als ich, denn mir fehlte der Boden unter den Füßen. Dazu windete ich mich weiter, was dennoch nichts brachte, weil seine Finger sich bei mir schon in die Kopfhaut bohrten und er mich an den Haaren festhielt. Die restliche Luft verließ meine Lungen als kleine Blasen im Wasser, welche zügig eine nach der anderen aufsteigen, die ich vom Grund aus verfolgte. Beim Blick auf die Oberfläche sah ich eine Lichtspiegelung von der Beleuchtung, die sich durch das Rangeln von mir verschob. Gleichzeitig erhöhte sich der Puls, damit er den verbleibenden Sauerstoff im Körper so verteilte. Wenn ich mir ein Stück aufwärts erkämpfte, presste er mich sofort wieder herunter. Inzwischen verringerte sich meine Kraft für ihn fühlbar, solange bis sie vollkommen verschwand.