White Rabbit - Stefanie Mühlenhaupt - E-Book

White Rabbit E-Book

Stefanie Mühlenhaupt

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Beschreibung

Neu in der Stadt fällt es Alice schwer Freunde zu finden. Ihre Klassenkameradin Red nimmt sich ihrer an und lädt sie zu einer Party in einem alten, abbruchreifen Hotel ein. Eine neue Droge namens „White Rabbit“ ist im Umlauf und Alice lässt sich überreden sie zu probieren. Sie taucht in eine faszinierende und verstörende Welt ein, die sie dazu verleitet immer wiederzukommen. Innerhalb weniger Tage kann Alice nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Langsam glaubt sie, den Verstand zu verlieren. Sitzt sie wirklich mit dem Hutmacher am Tisch und trinkt Tee? Will Red ihre Freundschaft oder will sie etwas ganz anderes, um zurück ins Wonderland zu gelangen?

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Table of Contents

Title Page

Impressum

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Die Autorin

 

 

 

 

 

Stefanie Mühlenhaupt

 

 

White Rabbit

 

 

Novelle

 

 

Ashera Verlag

 

 

Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wären rein zufällig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Copyright © 2022 dieser Ausgabe by Ashera Verlag

Ashera Verlag GbR

Hauptstr. 9

55592 Desloch

[email protected]

www.ashera-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder andere Verwertungen – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlags.

Covergrafik: Pixabay

Szenentrenner: AdobeStock

Redaktion: Alisha Bionda

Lektorat & Satz: TTT

Vermittelt über die Agentur Ashera

(www.agentur-ashera.net)

Kapitel 1

 

Ein Regentropfen sammelte sich an der Spitze von Alice‘ Kapuze, wurde größer, bis er schließlich zu Boden fiel. Obwohl es nicht kalt war, kroch ihr die Feuchtigkeit mittlerweile den Rücken hinauf. Seit einer Viertelstunde stand sie bereits neben dem Bäcker im Schatten der Hauswand im Regen und wartete darauf, dass die Pause endete. Von ihrer Position aus hatte sie einen guten Überblick über den Hof und den Eingang zur Schule. Ein weiterer Tropfen fiel und traf diesmal ihre schwarzen Chucks, die inzwischen ebenso durchnässt waren wie ihre schwarzgrau gekringelten Kniestrümpfe. Sie schauderte und schüttelte sich unmerklich. Eine pinkfarbene Haarsträhne rutschte ihr ins Gesicht, die sie sich rasch hinters Ohr strich. Sie hasste das nasskalte Wetter dieser Stadt, sie konnte sich nicht daran erinnern, dass hier nur ein Mal die Sonne geschienen hatte, seitdem sie hergezogen waren. Ach was, das Wetter? Die gesamte Stadt hasste sie, angefangen bei ihrer neuen Schule. Eine teure Privatschule, angeblich eine der besten im Land, und dementsprechend verhielten sich ihre Schüler. Manchmal wünschte sich Alice fort, weit weg an einen weniger düsteren Ort. Oder wenigstens wieder zurück zu ihrem alten Zuhause. Dort hatte sie zwar ebenso wenige Freunde, aber wenigstens wurde sie da nicht ausgegrenzt und gemobbt. Doch sie wusste, ihr Vater würde nie seinen neuen Job aufgeben, der sie hierhergebracht hatte. Alice packte ihre Umhängetasche fester und drückte sie an ihren Körper. Bloß zwei Monate bis zum Abi, anschließend war sie frei.

Die letzte größere Gruppe Schüler bewegte sich lachend auf die Eingangstür zu und verschwand im Inneren des dreistöckigen Backsteingebäudes. Erleichtert zog Alice ihr Smartphone aus der Jackentasche und schaute auf das Display. Noch fünf Minuten, bis der Unterricht anfing. Jetzt sollten die meisten Schüler auf dem Weg in ihre Klassen sein. Sie atmete tief ein und stieß die Luft geräuschvoll aus, bevor sie nach einem letzten prüfenden Blick die Straße überquerte. Sobald sie in den Schatten der alten Schule trat, fiel ihr das Weitergehen mit jedem Schritt schwerer, so als wenn die Luft immer dicker würde. Ein flaues Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus und ihre feinen Nackenhaare stellten sich auf. Am liebsten hätte sie kehrtgemacht, aber sie befürchtete, wichtige Informationen zu den Abi-Klausuren zu verpassen.

Sie riss sich zusammen und brachte die letzten Meter hinter sich. Die schwere Holztür quietschte, als sie sie so weit aufzog, dass sie eben hindurchhuschen konnte. Sofort hüllte der staubige Geruch alter Schulräume mit einem Hauch von Schweiß sie ein. Aus den Lautsprechern dröhnte die Klingel, die den Beginn der Stunde ankündigte.

Im selben Augenblick wurde sie seitlich von etwas getroffen und mit Wucht gegen die Wand geschubst. Ein stechender Schmerz schoss durch ihre Schulter, als sie an die Mauer prallte. Ihr Schmerzensschrei ging im letzten Ton der Klingel unter. Die Tasche rutschte ihr aus den Händen und landete auf dem Boden, wobei sich der Inhalt auf dem Linoleum verteilte. Bevor sie reagieren konnte, wurde sie von einem großen drahtigen Körper an die Wand gepresst. Instinktiv riss sie die Arme hoch, doch starke Hände hielten sie fest.

„Da hab ich die ganze Woche drauf gewartet!“ Entgeistert starrte sie in Kais mit Aknenarben verunstaltetes Gesicht. Panik lähmte Alice und sie spürte, wie ihr das Blut in die Beine sackte. Ihr Gehirn war wie leer gefegt.

„Wolltest du jetzt jede Pause draußen verbringen?“ Sein warmer Atem strich ihr über die Wange, als er sich weiter vorbeugte. „Hast du wirklich gedacht du könntest mich austricksen?“

Der stechende Geruch nach Zwiebeln drang ihr in die Nase. Ihr Puls beschleunigte sich, raste förmlich und endlich setzte ihre Hirntätigkeit wieder ein.

Sie versuchte, ihre Schulter, zwischen sich und seinen Oberkörper zu bringen und ihn von sich wegzudrücken. „Du mieses Arschloch!“, fauchte sie. „Lass mich ...“

Kai ließ ihre Arme los und presste ihr eine Hand auf den Mund, während die andere sie am Kragen packte. Hinter ihm stand lachend sein Kumpel Timo. Ihr Magen verkrampfte sich, als sie begriff, dass es ein Fehler gewesen war, zu warten, bis alle in den Klassen waren. Sie mussten hinter der Tür auf sie gewartet haben und jetzt war sie ihnen ausgeliefert, ohne dass die anderen Schüler oder Lehrer es mitbekamen.

Panisch griff Alice nach Kais Fingern und riss daran, aber er war stärker. Gedämpft drang ihr Schrei zwischen seiner schwitzigen Hand hindurch, nicht mal ansatzweise laut genug, als dass es jemand in den Klassenzimmern hören könnte.

„Ich hab dir gesagt, ich krieg dich, du Freak“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Jetzt bist du dran.“ Sie schauderte und verfluchte sich selbst, dass sie ihn so unterschätzt hatte. „Du gehörst hier nicht her. Deine Klamotten sehen aus, wie aus der Altkleiderkiste und deine Haare erinnern mich an ein Schweinchen, und weißt du, was man mit Schweinen macht?“ Seinen Worten zum Trotz, spürte sie, wie sich etwas Hartes an ihren Oberschenkel drückte. Sie wollte ihm das Knie in die Eier rammen, doch er kam ihr zuvor und presste sie noch fester gegen die Wand, sodass sie nicht in der Lage war das Bein hochzuziehen. Das Atmen fiel ihr schwer und kalter Schweiß lief ihr den Rücken hinab.

Aus dem Augenwinkel nahm Alice eine Bewegung wahr, doch sie konnte den Kopf nicht wenden, zu fest lag Kais Hand auf ihrem Gesicht.

Ein dumpfer Knall und ein schmerzerfüllter Aufschrei von Timo ließen Kai herumfahren.

Mit einem Feuerlöscher in den Händen stand ein Mädchen breitbeinig über Timo, der sich mit schmerzverzerrter Grimasse die Schulter hielt. Ihr knallroter Hosenanzug stand im krassen Kontrast zu ihrem blassen Gesicht.

Alice blinzelte irritiert, wo kam sie plötzlich her?

„Komm gar nicht erst auf die Idee aufzustehen, du Kacklappen. Sonst trifft dich der Feuerlöscher diesmal im Gesicht“, sagte die Blonde mit kalter Stimme, als Timo versuchte, sich an der Wand hochzuziehen. „Du weißt, ich mache keine Witze.

---ENDE DER LESEPROBE---