Wie das Kamel zu seinem Höcker kam. Genau-so-Geschichten für Kinder - Rudyard Kipling - E-Book
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Wie das Kamel zu seinem Höcker kam. Genau-so-Geschichten für Kinder E-Book

Rudyard Kipling

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Beschreibung

Wenn Rudyard Kipling, Autor des Weltbestsellers »Das Dschungelbuch«, abends am Bett seiner Tochter Josephine saß, erklärte er ihr zum Einschlafen manchmal noch rasch die Welt. Dabei entstanden mit viel Fantasie und Lust am Erzählen die »Genau-so-Geschichten«, denn sie mussten immer genau so wiedererzählt werden. So erfahren wir mit Josephine, wie der Leopard zu seinen Flecken kam, woher das Gürteltier stammt und wieso die großen Wale nur ganz kleine Meerestiere fressen. Außerdem wird geklärt, wie das Alphabet erfunden wurde und wie es kam, dass das Höhlenmädchen Taffimai Metallumai ihrer Mutter den ersten Brief aller Zeiten schrieb. Kipling hat die Sammlung mit vielen schönen Illustrationen versehen.

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Seitenzahl: 155

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Rudyard Kipling

Wie das Kamel zuseinem Höcker kam

Genau-so-Geschichten für Kinder

Aus dem Englischen von Sebastian Harms

Mit 57 Illustrationen des Verfassers

Anaconda

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt undenthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugteNutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzungdurch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitungoder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere inelektronischer Form, ist untersagt und kann straf- undzivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

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Rudyard Kiplings »Just So Stories« erschienen zuerst 1902 in London. Der Titel bezieht sich auf den Ursprung der Geschichten: Kipling las seiner Tochter die ersten drei dieser Geschichten als Gutenachtgeschichten vor; seine Tochter wollte sie immer Wort für Wort auf die gleiche Art hören: genau so. Die deutsche Übersetzung von Sebastian Harms erschien zuerst 1903 als zweibändige Ausgabe bei Vita Deutsches Verlagshaus, Berlin, unter dem Titel »Kiplings Märchenbuch«, Teil 1: »Nur so Märchen für kleine Kinder«, Teil 2: »Nur so Geschichten für Kinder«. Textgrundlage dieser Ausgabe ist die 1989 im Buchverlag Der Morgen erschienene Ausgabe »Nur so Märchen«, die ihrerseits auf der deutschen Erstausgabe beruht. Die auf die Erzählungen bei Kipling folgenden Gedichte hat Sebastian Harms nicht übersetzt. Sie wurden für diese Ausgabe nicht ergänzt. Der Text wurde behutsam überarbeitet, die Reihenfolge der des Originals rückangepasst. Orthografie und Interpunktion wurden auf neue Rechtschreibung umgestellt.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliogra­fische Daten sind imInternet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2023 by Anaconda Verlag, einem Unternehmender Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,Neumarkter Straße 28, 81673 München

Alle Rechte vorbehalten.

Umschlagmotiv: Rudyard Kipling

Umschlaggestaltung: www.katjaholst.de

Satz und Layout: InterMedia – Lemke e. K., Heiligenhaus

ISBN 978-3-641-29847-0V001

www.anacondaverlag.de

Inhalt

Wie der Walfisch seinen Schlund bekam

Wie das Kamel zu seinem Höcker kam

Wie das Rhinozeros seine Haut bekam

Wie der Leopard seine Flecke bekam

Das Elefantenkind

Der Singsang des Alten Mannes Känguru

Die Entstehung des Gürteltiers

Wie der erste Brief geschrieben wurde

Wie das Alphabet entstand

Der Krebs, der mit der See spielte

Die Katze, die allein spazieren ging

Der Schmetterling, der mit dem Fuß stampfte

Wie der Walfisch seinen Schlund bekam

Es war einmal im Meer, o mein Liebling, ein Walfisch, und der aß Fische. Er aß den Sternfisch und den Hornfisch und den Krebs und den Plattfisch und den Weißfisch und den Goldbutt und die Makrele und die Pickerele (das ist der Hecht) und dessen Frau und den wirklichen und wahrhaftigen, zittrigen, schlickrigen Aal. Alle Fische, die er finden konnte in dem großen Meer, aß er mit seinem Maul – so! –, bis zuletzt nur noch ein kleiner Fisch im ganzen Meer war, und das war ein kleiner Buttfisch, und der schwamm hinter dem rechten Ohr des Walfischs, damit er nicht zu Schaden käme. Und der Walfisch stellte sich auf seinen Schwanz und sagte: »Ich bin hungrig.« Und der kleine Butt sagte mit seiner kleinen Buttstimme: »Edles und großmütiges Waltier, hast du jemals Menschen geschmeckt?«

»Nein«, sagte der Walfisch. »Wie schmecken die?«

»Gut«, sagte der kleine Butt, »aber ein bisschen knubberig sind sie.«

»Dann hol mir ein paar«, sagte der Walfisch und schlug mit seinem Schwanz das Meer ganz schäumig.

»Einer ist genug auf einmal«, sagte der Buttfisch. »Wenn du fünfzig Grad nördliche Breite und vierzig Grad westliche Länge schwimmst (das ist Zauberei), findest du mitten im Meer einen schiffbrüchigen Seemann, der sitzt auf einem Floß und hat nichts weiter an als eine Hose aus blauem Segeltuch, ein Paar Hosenträger (du musst die Hosenträger nicht vergessen, mein Kleines) und ein Klappmesser; er ist aber, das muss ich dir doch sagen, furchtbar klug und scharfsinnig.«

So schwamm denn der Walfisch, und schwamm nach fünfzig Nord und vierzig West, so schnell er nur schwimmen konnte, und fand mitten im Meer einen einzigen einsamen, schiffbrüchigen Seemann auf einem Floß, der hatte nichts weiter an als blaue Segeltuchhosen, ein Paar Hosenträger (du musst besonders auf die Hosenträger achten, Liebling) und ein Klappmesser und plätscherte mit seinen Zehen im Wasser. (Er hatte Erlaubnis von seiner Mami, zu planschen, sonst hätte er es nicht getan, denn er war furchtbar klug und scharfsinnig.)

Da öffnete der Walfisch seinen Rachen, rückwärts und rückwärts und rückwärts, bis beinahe an den Schwanz, und verschlang den schiffbrüchigen Seemann und das Floß, auf dem er saß, und seine blauen Segeltuchhosen und die Hosenträger (die du nicht vergessen darfst) und das Klappmesser. Er schlang alles hinunter in seinen inwendigen, warmen, dunklen Speiseschrank, und dann schmatzte er mit den Lippen – so! –, und drehte sich dreimal um seinen Schwanz herum.

Sobald aber der Seemann, der furchtbar klug und scharfsinnig war, sich wirklich und wahrhaftig im inwendigen warmen, dunklen Speiseschrank des Walfischs befand, fing er an zu rumpeln und zu pumpeln und zu puffen und zu knuffen und zu trampeln und zu stampfen und zu rucken und zu zucken – und er biss und er schmiss und er knuffte und er puffte und er hoppte und er kloppte und er spie und er schrie und er schleckte und er leckte und er sang und er sprang, und der Walfisch fühlte sich sehr unglücklich. (Du hast doch die Hosenträger nicht vergessen?)

Da sagte der Walfisch zu dem Buttfisch: »Dieser Mensch ist sehr knubberig, und ich kriege einen Schluckauf davon. Was soll ich anfangen?«

»Sag ihm, er soll herauskommen«, sagte der Butt.

Da rief der Walfisch in seinen Schlund hinunter dem schiffbrüchigen Seemann zu: »Komm heraus und betrage dich anständig. Ich habe Schluckauf gekriegt.«

»Nee, nee«, sagte der Seemann. »So mache ich es nicht. Trag mich erst an meine heimatliche Küste und zu den weißen Dünen von Holstein, dann will ich es mir überlegen.« Und er trampelte ärger als je zuvor herum.

»Du tust besser daran, ihn heimzutragen«, sagte der Butt zum Walfisch. »Ich habe es dir vorher gesagt, dass er furchtbar klug und scharfsinnig ist.«

So schwamm der Walfisch denn und schwamm mit beiden Flossen und dem Schwanz, so schnell er es mit Schluckauf konnte; und endlich sah er die Heimatküste des Seemanns und die weißen Dünen von Holstein, und er schob sich halbwegs auf das Ufer hin und öffnete seinen Rachen weit und weit und weit und sagte: »Umsteigen hier nach Kiel, Lübeck, Hamburg, Bremen, Mölln und den Stationen der Itzehoer Straße.«

Und gerade als er »Itze-hoe« sagte, sprang der Seemann aus seinem Rachen. Er war wirklich furchtbar klug und scharfsinnig; denn denke nur, während der Walfisch schwamm, hatte er sein Klappmesser genommen und das Floß in kleines Gitterwerk verschnitten, das so kreuz und quer ging, und hatte es mit seinen Hosenträgern (nun weißt du, warum du die Hosenträger nicht vergessen durftest) fest zusammengebunden, und er zwängte das Gitterwerk flink und fest in die Kehle des Walfischs, und da steckte es nun. Darauf sang er folgenden Vers: (Du kennst ihn noch nicht? Da will ich mir Mühe geben, ihn zu wiederholen):

»Stopft in die Kehl’ dir ’ne hölzerne Falle,

Nun ist es mit dem Schlingen alle.«

Und dann schritt er hinaus über den Kies und ging heim zu seiner Mutter, die ihm erlaubt hatte, im Wasser zu planschen; und er heiratete und lebte glücklich immerfort. Das tat der Walfisch auch. Aber von dem Tag an, mit dem Gitterwerk in der Kehle, das er nicht aushusten und auch nicht niederschlucken konnte, vermochte er weiter nichts zu essen als sehr, sehr kleine Fische; und das ist der Grund, weshalb heutzutage Walfische niemals Männer oder kleine Jungen oder kleine Mädchen essen.

Der kleine Butt schwamm fort und versteckte sich im Schlamm unter der Türschwelle des Äquators. Er fürchtete, dass der Walfisch ihm böse wäre.

Der Seemann nahm das Klappmesser mit nach Hause. Die blauen Segeltuchhosen hatte er an, aber keine Hosenträger; denn schau, die hatte er gebraucht, um das Gitterwerk zusammenzubinden. Und das ist das Ende von der Geschichte.

Dies ist das Bild vom Walfisch, der den furchtbar klugen und scharfsinnigen Seemann verschluckt, zusammen mit seinem Floß und seinem Klappmesser und seinen Hosenträgern, die du ja nicht vergessen darfst. Die Dinger, die so aussehen wie Knöpfe, sind die Hosenträger, und ganz nahe bei ihnen siehst du das Messer. Er sitzt auf dem Floß, aber dies ist seitlich umgekippt, und deshalb siehst du nicht viel davon. Das weiße Ding nahe bei der linken Hand des Seemanns ist ein Stück Holz, mit dem er das Floß rückwärts zu rudern versuchte, als der Walfisch herankam. Der Walfisch hieß Lachemund, und der Seemann hieß Herr Heinrich Albert Seetüchtig oder, was dasselbe ist, Baccalaureus. Der kleine kluge Fisch steckt hinter dem Ohr des Walfischs, sonst hätte ich ihn auch gezeichnet. Der Grund, warum das Meer so wirblich, quirlich aussieht, ist der, dass der Walfisch sie ganz in seinen Schlund hineinsaugt, sodass er auch den Herrn Heinrich ­Albert Seetüchtig und das Floß und das Klappmesser und die Hosenträger mit hineinsaugt. Du darfst niemals die Hosenträger vergessen.

Hier ist der Walfisch, der sich nach dem kleinen klugen Fisch umschaut, der sich unter der Türschwelle des Äquators versteckt. Der kleine kluge Fisch hieß Immersatt. Er verbirgt sich zwischen den Wurzeln des mächtigen Seetangs, der vor dem Tor des Äquators wächst; hier habe ich auch das Tor des Äquators gezeichnet. Es ist geschlossen. Es ist immer geschlossen, weil eine Tür immer geschlossen sein sollte. Das Ding, das so aussieht wie ein Strick und quer durch das Bild geht, ist der Äquator selbst, und die beiden anderen Dinger, die so aussehen wie Felsen, sind die beiden Riesen Moar und Koar, die den Äquator in Ordnung halten. Sie sind es, die die Schattenbilder auf dem Tor des Äquators gezeichnet haben und auch alle diese verschnörkelten Fische unter dem Tor. Die geschnäbelten Fische sind Delfine, und die anderen mit dem sonderbaren Kopf sind Hammerfische, Vettern der Haifische. Der Walfisch hat den kleinen klugen Fisch aber erst gefunden, nachdem sein Zorn vorüber war, und da wurden sie wieder gute Freunde.

Wie das Kamel zu seinem Höcker kam

Dies ist nun die nächste Geschichte und sie erzählt, wie das Kamel zu seinem Höcker kam.

Zu Beginn der Jahre, als die Welt so neu war und alles und auch die Tiere eben anfingen, für die Menschen zu arbeiten, war da ein Kamel, und es lebte in der Mitte einer heulenden Wüste (das soll heißen, die Wüste war mit Tiergeheul erfüllt), weil es keine Lust hatte zu arbeiten, und außerdem war es selbst ein Heuler. So aß es denn Stöcke und Dornen und Tamarinden und Gänsedisteln und war unverschämt faul. Und wenn jemand es anredete, sagte es: »Hm-buck!« Nur »Hm-buck!« und weiter nichts.

Am Montagmorgen kam das Pferd zu ihm, hatte einen Sattel auf dem Rücken und einen Zaum im Maul und sagte: »Kamel, o Kamel, komm heraus und trabe wie wir anderen.«

»Hm-buck!«, sagte das Kamel, und das Pferd ging fort und sagte es dem Mann.

Da kam der Hund mit einem Stock in seinem Maul und sagte: »Kamel, o Kamel, komm und apportiere wie wir anderen.«

»Hm-buck!«, sagte das Kamel, und der Hund ging fort und erzählte es dem Mann.

Da kam der Ochse mit dem Joch auf dem Nacken und sagte: »Kamel, o Kamel, komm und pflüge wie wir anderen.«

»Hm-buck!«, sagte das Kamel, und der Ochs ging fort und sagte es dem Mann.

Am Ende des Tages rief der Mann das Pferd und den Hund und den Ochsen zusammen und sagte: »Drei, o ihr drei, es tut mir leid um euch (wo die Welt so neu ist und alles); aber das Hm-buck-Ding in der Wüste kann nicht arbeiten, sonst würde es jetzt hier sein; so will ich es zufriedenlassen, und ihr müsst die doppelte Arbeit tun, um es zu ersetzen.«

Das machte die drei sehr verdrießlich (wo die Welt so neu war und alles), und sie hielten am Rand der Wüste ein Palaver und eine Untersuchung und ein Fünfmännergericht und ein Pau-Wau ab. Und das Kamel kam und kaute Gänsedisteln und war unverschämt faul und lachte sie aus. Dann sagte es »Hm-buck!« und ging wieder fort.

Da kam der Djinn daher, der die Aufsicht über alle Wüsten hat, und er rollte heran in einer Wolke von Staub (Djinns reisen immer auf die Art, weil es Zauberei ist), und er hielt an bei dem Palaver und dem Pau-Wau der drei.

»Djinn aller Wüsten!«, sagte das Pferd. »Ist es in der Ordnung, dass einer faul ist, wo die Welt so neu ist und alles?«

»Gewiss nicht«, sagte die Djinn.

»Wohl«, sagte das Pferd, »da ist ein Ding in der Mitte deiner heulenden Wüste (und es ist selbst ein Heuler), und es hat einen langen Hals und lange Beine, und es hat nicht ein Stremel Arbeit getan seit Montagmorgen. Es will nicht traben.«

»Whuif!«, sagte der Djinn und pfiff. »Das ist mein Kamel, um alles Gold in Arabien! Was sagt es denn?«

»Es sagt ›Hm-buck!‹«, sagte der Hund, »und es will nicht apportieren.«

»Sagt es sonst noch was?«

»Nur ›Hm-buck!‹, und es will nicht pflügen«, sagte der Ochse.

Der Djinn wickelte sich in seinen Staubmantel und machte eine Luftschifffahrt durch die Wüste und traf das Kamel, unverschämt faul, und es sah nach seinem Spiegelbild in einem Wasserpfuhl. 

»Mein langer und blasender Freund«, sprach der Djinn, »was muss ich von dir hören! Du willst keine Arbeit tun, wo die Welt so neu ist und alles?«

»Hm-buck!«, sagte das Kamel.

Der Djinn setzte sich nieder, stützte das Kinn in die Hand und begann, einen großen Zauber zu bedenken, während das Kamel sein eigenes Spiegelbild in dem Wasserpfuhl betrachtete.

»Du hast den dreien Extra-Arbeit gemacht, schon seit Montagmorgen, durch deine unverschämte Faulheit«, sagte der Djinn; und er fuhr fort, Zauber zu bedenken, mit dem Kinn in der Hand.

»Hm-buck!«, sagte das Kamel.

»Ich würde das nicht noch einmal sagen, wenn ich du wäre«, sagte der Djinn, »du könntest es einmal zu oft sagen, Blaser, ich will, dass du arbeitest.«

Und das Kamel sagte wieder »Hm-buck!«. Aber kaum hatte es »Hm-buck« gesagt, sah es seinen Rücken, auf den es so stolz war, sich aufpuffen zu einem großen, dicken, wackelnden Höckerbuckel.

»Siehst du das?«, sagte der Djinn. »Das ist nun dein eigener Hm-buck, den du über deine eigene werte Person gebracht hast durch deine unverschämte Faulheit. Heute ist Donnerstag, und seit Montagmorgen, wo die Arbeit anfing, hast du nichts getan. Jetzt geh an die Arbeit.«

»Wie kann ich«, sagte das Kamel, »mit diesem Hm-buck auf meinem Rücken?«

»Der ist mit Absicht gemacht«, sagte der Djinn, »eben weil du drei Tage verbummelt hast. Du kannst nun drei Tage arbeiten, ohne zu essen, du kannst von deinem Hm-buck leben; und sag nur nicht, dass ich nichts für dich getan hätte! Komm heraus aus der Wüste und geh zu den dreien und benimm dich anständig. Hm-buck dich selber!«

Und das Kamel hm-buckte sich selbst und ging fort mit Hm-buck und allem, zu den dreien. Und von dem Tag an bis heute trägt das Kamel einen Höcker. Aber die drei Tage, die es verbummelte, als die Welt so neu war und alles, hat es nie nachgeholt, und nie hat es gelernt, sich anständig zu benehmen.

Dieses Bild zeigt dir den Djinn, wie er den Zauber anfängt, der dem Kamel seinen Höcker brachte. Dann zog er mit seinem Finger eine Linie in die Luft, und die Linie erstarrte, und dann machte er eine Wolke und dann ein Ei – Du kannst dies alles am Fuß des Bildes sehen –, und dann entstand da ein magischer Kürbis, der sich in eine riesige weiße Flamme verwandelte. Darauf nahm der Djinn seinen Zauber­fächer und fächelte damit die Flamme, bis diese selbst ein Zauber wurde. Es war ein tüchtiger Zauber und ein sehr freundlicher Zauber, wirklich, obwohl er dem Kamel zur Strafe für seine Faulheit den Höcker brachte. Der Djinn aller Wüsten ist nämlich einer der reizendsten von allen Djinns und hätte niemals etwas wirklich Unfreundliches getan.

Hier dieses Bild zeigt den Djinn aller Wüsten, wie er den Zauber mit seinem Zauberfächer leitet. Das Kamel frisst einen Akazienzweig und hat gerade »Hm-buck« gesagt, aber einmal zu oft (der Djinn hatte ihm das vorhergesagt), und so entsteht der Höcker. Das große, strickartige Ding, das aus dem zwiebelartigen herauswächst, ist der Zauber, und auf seiner Schulter kannst du den Höcker sehen. Dieser Höcker passt genau auf den flachen Teil vom Rücken des Kamels. Das Kamel ist viel zu sehr damit beschäftigt, sein eigenes schönes Selbst in dem Wassertümpel zu sehen, als dass es merken würde, was mit ihm vorgeht.

Unter diesem wahrhaftigen Bild ist ein anderes Bild von der Welt, die so neu war und alles. Du siehst zwei rauchende Vulkane darin, einige andere Berge und einige Steine, einen See, eine schwarze Insel, einen gewundenen Fluss, viele andere Dinge und sogar eine Arche Noah. Ich konnte nicht alle Wüsten zeichnen, die der Djinn verwaltet, deshalb zeichnete ich nur eine; sie ist aber sehr wüst.

Wie das Rhinozeros seine Haut bekam

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