Wie Geschenke Sicherheit geben können - Rebecca Müller - E-Book

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Rebecca Müller

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Universität Münster (Institut für Ethnologie), Veranstaltung: Soziale Sicherungssysteme in Afrika, Sprache: Deutsch, Abstract: Jeder Mensch braucht ein Gefühl von Sicherheit, um das tägliche Leben zu bewältigen. Dabei kann dieses Sicherheitsempfinden jedoch immer nur subjektiv sein. Täglich können Naturkatastrophen über jede Gesellschaft hinein brechen. Die Technik, auf die die westlichen Zivilisationen einen Großteil ihres Sicherheitsgefühls aufbauen, kann von einer Sekunde zur anderen versagen und Verheerung und Tod bringen. Absolute Sicherheit, die alle Risiken ausschließt, gibt es nicht, nirgendwo, für niemanden. Es gibt jedoch Lebensstile, in denen das Management der vorhandenen, naturgegeben Risiken schwieriger erscheint als in anderen. Dazu gehören die Jäger/Sammler- Gesellschaften, deren Mitglieder sich scheinbar völlig von ihrer Umwelt abhängig machen. Bleiben saisonale Regenfälle aus, verändert sich der Wildwechsel oder das Klima: Der menschliche Einfluss auf diese natürlichen Gegebenheiten ist gering. Wie können Menschen einer Jäger/Sammler- Gesellschaft sich in dieser Umgebung sicher fühlen? Genau wie in allen anderen Gesellschaften auch ergreifen diese Menschen Vorsichtsmaßnahmen, die im Falle einer Katastrophe das Schlimmste verhindern sollen. Die vorliegende Arbeit untersucht ein Beispiel eines solchen Sicherungssystems in einer Jäger/Sammler- Gesellschaft, den San der Kalahari- Wüste. Sie leben von und mit der Natur und haben einen Weg gefunden, das Risiko ihres Lebensstiles auf viele Schultern zu verteilen. Das hxaro genannte Ringtauschsystem der San kreiert eine soziale Sicherheit, die sich aus den Beziehungen einzelner untereinander zusammensetzt. Wie dies funktioniert und welche Mechanismen hxaro von anderen Austauschmechanismen in der Gesellschaft der San unterscheiden, soll in dieser Arbeit betrachtet werden. Anschließend wird die Interpretation von James Woodburn über der Bedeutung von Austauschbeziehungen bei den San präsentiert: Das Teilen von Gegenständen und Lebensmitteln unter den Mitgliedern einer Gesellschaft schafft Sicherheit über die Egalität, die es schafft. Die Beziehungen sind in diesem Streben nach Gleichheit nur Beiwerk. Ob und wie sich diese beiden Theorien auf die Gesellschaft der San anwenden lassen und ob sich vielleicht sogar ein kombinierter Ansatz finden lässt, das soll im abschließenden Fazit diskutiert werden.

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Veröffentlichungsjahr: 2009

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Ethnographie
3. Risiko und Bewältigungsstrategien in Jäger/Sammler Gesellschaften
4. Austauschsysteme der San
4.1 Teilen von Nahrung.
4.2 Handel
4.3 hxaro.
4.3.1 hxaro- Regeln
4.3.2 hxaro- Tauschpartner
4.3.3 Tauschobjekte.
4.3.4 hxaro- Ketten.
4.3.5 Interpretation - hxaro als soziales Sicherungssystem
4.3.6 Einfluss von hxaro auf die Wirtschaft der San
5. Sicherheit durch Gleichheit.
5.1 Teilen ist keine Form von Austausch
5.2 Teilen schafft Gleichheit
5.3 Funktion von Gleichheit.
6. Fazit.
7. Literatur.
8. Abbildungsverzeichnis

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1. Einleitung

Jeder Mensch braucht ein Gefühl von Sicherheit, um das tägliche Leben zu bewältigen. Dabei kann dieses Sicherheitsempfinden jedoch immer nur subjektiv sein. Täglich können Naturkatastrophen über jede Gesellschaft hinein brechen. Die Technik, auf die die westlichen Zivilisationen einen Großteil ihres Sicherheitsgefühls aufbauen, kann von einer Sekunde zur anderen versagen und Verheerung und Tod bringen. Absolute Sicherheit, die alle Risiken ausschließt, gibt es nicht, nirgendwo, für niemanden.

Es gibt jedoch Lebensstile, in denen das Management der vorhandenen, naturgegeben Risiken schwieriger erscheint als in anderen. Dazu gehören die Jäger/Sammler- Gesellschaften, deren Mitglieder sich scheinbar völlig von ihrer Umwelt abhängig machen. Bleiben saisonale Regenfälle aus, verändert sich der Wildwechsel oder das Klima: Der menschliche Einfluss auf diese natürlichen Gegebenheiten ist gering. Wie können Menschen einer Jäger/Sammler-Gesellschaft sich in dieser Umgebung sicher fühlen? Genau wie in allen anderen Gesellschaften auch ergreifen diese Menschen Vorsichtsmaßnahmen, die im Falle einer Katastrophe das Schlimmste verhindern sollen. Die vorliegende Arbeit untersucht ein Beispiel eines solchen Sicherungssystems in einer Jäger/Sammler- Gesellschaft, den San der Kalahari- Wüste. Sie leben von und mit der Natur und haben einen Weg gefunden, das Risiko ihres Lebensstiles auf viele Schultern zu verteilen. Dashxarogenannte Ringtauschsystem der San kreiert eine soziale Sicherheit, die sich aus den Beziehungen einzelner untereinander zusammensetzt. Wie dies funktioniert und welche Mechanismenhxarovon anderen Austauschmechanismen in der Gesellschaft der San unterscheiden, soll in dieser Arbeit betrachtet werden. Anschließend wird die Interpretation von James Woodburn über der Bedeutung von Austauschbeziehungen bei den San präsentiert: Das Teilen von Gegenständen und Lebensmitteln unter den Mitgliedern einer Gesellschaft schafft Sicherheit über die Egalität, die es schafft. Die Beziehungen sind in diesem Streben nach Gleichheit nur Beiwerk. Ob und wie sich diese beiden Theorien auf die Gesellschaft der San anwenden lassen und ob sich vielleicht sogar ein kombinierter Ansatz finden lässt, das soll im abschließenden Fazit diskutiert werden.