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Wenn der Alchimist auf E.T. stoßen würde. Mitreißend, humorvoll, augenöffnend. Es gibt Wege, die dazu bestimmt sind, sich zu kreuzen. Augenblicke, die ohne jegliche Vorwarnung, die eigene Realität auf den Kopf stellen, und Träume, die sogar für einen ganzen Planeten zu groß werden. Ella hasst ihr Leben und die Erde. Besonders die Erde. Für sie ist dieser Planet ein chaotisches Gefängnis, aus dem sie seit Jahren ausbrechen möchte. Bis sie eines Tages mit der Entscheidung konfrontiert wird, ihrem Leben eine Chance zu geben oder die Welt endgültig zu verlassen. Aber kann man das eigene Glück tatsächlich an einem Ort finden, der einem so viel Schmerz verursacht hat?
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Seitenzahl: 50
Veröffentlichungsjahr: 2024
Wie ist die Erde, Ella?
von Piera Isabella Bernamonti
Buchbeschreibung:
Es gibt Wege, die dazu bestimmt sind, sich zu kreuzen. Augenblicke, die ohne jegliche Vorwarnung, die eigene Realität auf den Kopf stellen, und Träume, die sogar für einen ganzen Planeten zu groß werden.
Ella hasst ihr Leben und die Erde. Besonders die Erde. Für sie ist dieser Planet ein chaotisches Gefängnis, aus dem sie seit Jahren ausbrechen möchte. Bis sie eines Tages mit der Entscheidung konfrontiert wird, ihrem Leben eine Chance zu geben oder die Welt endgültig zu verlassen.
Aber kann man das eigene Glück tatsächlich an einem Ort finden, der einem so viel Schmerz verursacht hat?
Über die Autorin:
1998 in Kuba geboren. Aufgewachsen in Österreich und Italien. Durch Höhen und Tiefen hat sie immer einen sicheren Hafen zwischen Buchseiten gefunden und früh beschlossen, solche Zufluchtsorte selbst zu kreieren.
Mit selbst erschaffene Texte schafft sie nicht nur neue, fantasievolle Welten, sondern versucht die reale, ein Stückchen besser zu machen. Jede Erzählung eine Erinnerung daran, dass wir mit unserem Schicksal nicht alleine sind, und andere ähnliche Wege gegangen sind und Stärke gefunden haben. Jedes Werk ein Geflecht aus Emotionen, die das vielfältige Leben darstellen und uns merken lassen, dass es in Büchern immer einen Platz geben wird, wo man Verständnis, Schutz und Hoffnung finden kann.
We all live on the same planet, fighting different demons.
Für die meisten ist die Erde rund. Für andere ist sie flach. Für Ella war die Erde einfach eine absolute Katastrophe.
Ein Ort, an dem man jeden Tag aufs Neue um das eigene Überleben kämpfen musste. Vor allem mental, aber meistens auch physisch. Dass und wie sich die Erde drehte, war zwar seit Kopernikus kein Geheimnis mehr, doch Ella fragte sich oftmals, ob sie das auch bei ihr tat.
Ihre Welt schien sich ständig in die falsche Richtung zu drehen, um dann in den schlechtesten Momenten, sogar ganz stehenzubleiben. Was ihre Welt definitiv nicht tat, war sich, um sie zu drehen.
In Ellas Leben drehte sich nichts um sie selbst. Schon als Kind war sie mit dieser bitteren Realität konfrontiert worden.
Sie war keine Priorität. Ihre einzige Aufgabe war es, sich um das Wohlergehen anderer zu kümmern. Ihrer Eltern, Freunden, Tieren, Mitarbeitern und sogar das aller anderen Menschen, die sie teilweise nur flüchtig kannte. Inzwischen gab es sogar ein Wort, das diesen Zustand beschrieb: Sie war eine beispielhafte People-Pleaserin.
Ella mochte diesen Begriff aber nicht. Es war bloß eine Art, ihre durch Traumata geprägte Persönlichkeit in eine Schublade zu stecken, die mit einem lächerlichen Etikett versehen war.
Viel lieber nannte sie diese Eigenschaft ihren Fluch. So fühlte sie sich auch. Verflucht. Unglücklich. Verloren. Obwohl Ella erst 29 Jahre alt war und vermutlich, wenn alles gut ging, noch einige Jahre vor sich hatte, fühlte sie, dass ihr Leben einen Endpunkt erreicht hatte. Für diesen miserablen Zustand konnte sie jedoch weder ihre emotional instabilen Eltern, ihre toxischen Beziehungen, noch falschen Freunde beschuldigen, denn naja... Im Weg stand ihr Fluch: Ella, die People-Pleaserin.
Somit war sie immer schuld.
An allem. Das redeten ihr andere ein und vor allem sie sich selbst auch. Jeden Misserfolg trug sie auf ihre Schultern, ohne dessen Last zu hinterfragen.
Eine desaströse Kindheit. Eine verlorene Liebe. Eine Karriere, die in Stücke zerbrach.
Ein Traum, der nie wahr geworden war.
Ellas Alltag bestand aus, was-wäre-wenn-Hypothesen und Augenblicke, die sie bedauerte. Zudem kamen auch noch die Probleme, die es auf der ganzen Welt gab und Ellas Existenz definitiv nicht erleichterten.
Wie konnte sie ein perfektes Leben auf einer imperfekten Welt erwarten?
Das war nicht nur eine Wunschvorstellung, sondern auch vollkommen unrealistisch.
Unmöglich.
Mit nur sieben Jahren war Ella klar geworden, dass über ihre Zukunft eine dunkle Wolke hängen würde.
Als Kind zweier Migranten hatte sie nicht nur Rassismus erlebt, sondern auch den Druck, die Retterin in der Not ihrer Eltern zu sein. Sie musste sich wie eine Erwachsene um die Erwachsenen um sie herum kümmern, während sie auch noch mit unmöglichen Erwartungen konfrontiert wurde. Ihre Familie war „ihretwegen“ aus Mexiko emigriert, um ihr ein besseres Leben zu ermöglichen, somit musste sie auch dieser Aufopferung gerecht werden. Letztendlich hatten jedoch genau solche Erwartungen an Ella die Grundsteine gelegt für das Chaos, in welches Ella Tag für Tag ein wenig mehr versank.
There are moments in life when you lose your way and stop dreaming because not even those intimate wishes seem to belong to you. That's how you forget that you have the right to choose your own life.
Ella dachte nicht gerne über ihre Vergangenheit nach und doch ankerten sich ihre Gedanken immer wieder an dieser fest.
Zu realisieren, dass sie an den früheren Ereignissen nichts ändern konnte, hatte ihr viel Geld in Therapiestunden und vor allem Zeit gekostet.
Sie war nicht für die Fehler ihrer Eltern verantwortlich und genauso wenig für die verletzenden „Meinungen“ fremder, hasserfüllter Personen.
Gute Punkte – brachten ihr aber wenig. Dass die Probleme, die sie leise Tag für Tag tief hinunterschluckte, doch ernster sind wie gedacht, hatte Ella erst mit 20 Jahren bemerkt, als sie zum ersten Mal von Panikattacken geplagt wurde. Davor waren ihr die Schwierigkeiten beinahe sogar einigermaßen „normal“ vorgekommen.
Es litt doch sowieso jeder Mensch, wieso hätte also ausgerechnet sie nicht leiden sollen?
Die kalte Brise der Frühlingsnacht ließ sie schaudern, als sie im zweiten Stock ihres Hauses die Terrassentür in ihrem Schlafzimmer öffnete. Ella trug ein grünes Seidennachthemd, das sie definitiv nicht ausreichend vor den Temperaturen schützte.