Wie man ein Kind stärken kann -  - E-Book

Wie man ein Kind stärken kann E-Book

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Beschreibung

Just being a child – that is not so easy anymore in our modern world. How to best prepare children for their future?How can we adults strengthen our children for going through important transitional phases, e.g., when exiting the family fold to enter kindergarten? How can we treat each child fairly, e.g., girls, boys, children from other cultures? What media, forms and educational chances can best help us in this endeavour? How can we support children who have lost a parent or other family member or who are growing up in broken homes? How can we protect children from drugs and sexual abuse? These are some of the questions addressed in this volume and answered based on the latest scientific findings and educational experiences.

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Seitenzahl: 480

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Irit Wyrobnik (Hg.)

Wie man ein Kindstärken kann

Ein Handbuch für Kita undFamilie

Vandenhoeck & Ruprecht

Prof. Dr. Irit Wyrobnik lehrt an der Hochschule Koblenz Frühkindliche Bildung und ihre Didaktik.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sindim Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-525-70134-8ISBN 978-3-647-70134-9 (E-Book)

Umschlagabbildung: Kzenon/Shutterstock.com

© 2012, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen / Vandenhoeck & Ruprecht LLC, Bristol, CT, U.S.A.

www.v-r.de

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.

Printed in Germany.

Satz: SchwabScantechnik, Göttingen

Druck und Bindung: Hubert & Co., Göttingen

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

Inhalt

I Einführung

Vorwort

Einleitung

Was versteht man unter Resilienz?

Präventionsarbeit zur Stärkung von Kindern

II Unterschiedliche Kinder stärken

Mädchen stärken

Jungen stärken

Kinder mit Migrationshintergrund stärken

Kinder mit körperlichen Behinderungen stärken

Kinder mit geistiger Behinderung stärken

Hochbegabte Kinder stärken

III Kinder durch gezielte Angebote stärken

Kinder durch Beobachtung stärken

Kinder durch Partizipation stärken

Kinder durch gesunde Ernährung stärken

Kinder durch Bewegung stärken

Kinder durch Naturerfahrung stärken

Kinder durch den Umgang mit Tieren stärken

Kinder durch Kunst stärken

Kinder durch Literatur stärken

Kinder durch Musik stärken

Kinder im Umgang mit Medien stärken

Kinder durch Spielen stärken

IV Kinder in Übergangsphasen stärken

Kinder beim Übergang Familie – Krippe stärken

Kinder beim Übergang Familie – Kindergarten stärken

Kinder beim Übergang Kita – Grundschule stärken

V Kinder in schwierigen Lebenslagen stärken

Kinder in Scheidungs- und Trennungssituationen stärken

Arme Kinder stärken

Kinder beim Umgang mit dem Thema Tod stärken

VI Kinder gegen Gefährdungen stärken

Kinder gegen Gewalt stärken

Kinder gegen sexuellen Missbrauch stärken

Kinder gegen Sucht stärken

VII Anhang

Literaturverzeichnis

Autorenverzeichnis

I

Einführung

Vorwort

Warum spielt das Thema Resilienz heute eine so bedeutende Rolle, dass sich überraschend viele Disziplinen der Kindheitsforschung damit beschäftigen und vielfältigste Zugänge zur kindlichen Entwicklung gesucht werden, um Schutzfaktoren und Basiskompetenzen eines Kindes zu stärken? Weil wir erkannt haben, dass das Aufwachsen und die Entwicklung von Kindern in unserer Zeit trotz gestiegener medizinischer Absicherung und gehobener Basisversorgung gefährdet sind, da die psychosozialen Anforderungen an Kinder so hoch sind wie nie zuvor.

Diese These möchte ich begründen und damit zur Lektüre des vorliegenden Handbuchs anregen, in welchem den Leserinnen und Lesern von der Herausgeberin Irit Wyrobnik und weiteren 25 Autorinnen und Autoren eine große Vielfalt an Möglichkeiten aufgezeigt wird, »wie man ein Kind stärken kann«.

Kein Kind wird resilient geboren und es wird auch nicht durchs Älterwerden von allein resilient. Wie zu Beginn dieses Buches noch ausführlich erläutert wird, ist Resilienz kein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal, keine genetisch verankerte und deshalb vererbbare Eigenschaft einer Person. Resilienz ist ein sich im Interaktionsgeschehen entwickelndes Beziehungskonstrukt, das Ergebnis eines Prozesses zwischen einem Kind, seinen Bezugspersonen und Pädagogen, auch zwischen ihm und seinen Geschwistern und gleichaltrigen Sozialpartnern. Sie entsteht in vielfältigen Situationen, die jeweils eine besondere Herausforderung darstellen und ein bestimmtes Bewältigungsgefühl zurücklassen.

Die persönlichen Ressourcen, die ein Kind mitbringt, brauchen zu ihrer Entfaltung und Einsatzfähigkeit einen Rahmen, der von anderen geschaffen werden muss. Alle Menschen, mit denen ein Kind lebt, mit denen es in sozialer Beziehung steht, mit denen es Situationen meistert, denen es im Alltag begegnet und mit denen es anregende Zwiegespräche führt, werden ein Teil seiner Geschichte, seiner Biografie. Sie alle nehmen Einfluss auf seinen Entwicklungsverlauf. Unter ihnen wählt das Kind diejenigen aus, die es individuell ansprechen, die ihm Entwicklungsanreize und Beantwortung bieten. Kinder erleben ihre Erziehung nicht passiv oder werden gemäß den Erwachsenenwünschen entwickelt, sie erleben und gestalten ihre Entwicklung und Erziehung aktiv mit.

Temperament- und Charaktereigenschaften, die eine effektive Bewältigung von Anforderungen und Anpassungsleistungen begünstigen, sind kindbezogene Schutzfaktoren, ebenso wie ausreichende kognitive Kompetenzen und ein früh startendes Interesse an Kommunikation. In einem stabilen Beziehungsgefüge groß zu werden, das als soziales Netz empfunden wird, und ein emotional warmes, strukturiertes Erziehungsverhalten zu erleben, wird zu den sozialen Ressourcen eines Kindes gezählt. Als ebenso wichtig schätzt die Resilienzforschung soziale Modelle als stärkende Umgebungsfaktoren ein, die zum konstruktiven Bewältigen von altersgemäßen Herausforderungen ermutigen und auffordern, also gelebte Vorbilder im Alltag sind und Zutrauen in wachsende kindliche Verantwortungsübernahme und zunehmende Bewältigung von Leistungsanforderungen signalisieren.

Unsere Kinder werden in eine sich rasant verändernde Welt hineingeboren. Sie werden heute anders als vor Tausenden von Jahren groß. Wie gewaltig diese Unterschiede im Kindheitsverlauf quer um die Erdkugel aktuell sein können, führt uns der Dokumentarfilm Bébés von Thomas Balmes (2010) beeindruckend vor Augen.

Die genetische Ausstattung des modernen Menschen, seine Entwicklungspotenziale und seine auf Beantwortung wartenden, hierauf abgestimmten biologisch bedingten Bedürfnisse stammen aus vorgeschichtlicher Zeit. Vor allem in Kulturen mit sogenannten ›gebildeten, industrialisierten, reichen und demokratischen Milieus‹ werden von den Kindern früh hohe physiologische und psychologische Anpassungsleistungen verlangt, während sie gleichzeitig auf bislang immer Selbstverständliches verzichten müssen. Von ihnen werden neuartige Formen von Stärke erwartet, die noch unbekannte Herausforderungen darstellen und neuartige Wege der Unterstützung nötig machen, um Schaden abzuwenden.

Manche Kinder müssen sich schon als Säugling allein unter dem Babybogen beschäftigen können, mit Schmusetier und Schnuller bei Erregung emotional allein klarkommen, vor allem, wenn noch nicht die Zeit für eine neue Flasche ist. Sie müssen im Kinderzimmer allein ein- und durchschlafen, sich bei Reizvielfalt und Überstimulation selbst regulieren, sich bei einem Überangebot lockender Nahrungsmittel zurückhalten, auf Bewegung zu bestimmten Zeiten verzichten, in Bewegungszeiten Leistung zeigen, immer neue gleichaltrige sowie wechselnde erwachsene Sozialpartner im Spielkreis, Babytreff und in der Krippe akzeptieren und nach Möglichkeit nicht mehr als 14 Tage im Jahr krank und somit ›elternbedürftig‹ sein.

Resilienz stärken verlangt unter unseren heutigen Lebensbedingungen eine hohe pädagogisch-psychologische Professionalität. Anthropologinnen wie Sarah Blaffer Hrdy arbeiten gedanklich damit, dass der Mensch – angesichts seiner langen und aufwendigen Kindheitsphase – zu den »Kollektivbrütern« zählt, was bedeutet, dass für das Überleben von Kindern schon immer ein Pflegeverbund vertrauter (verwandter) Personen wichtig war, die den Müttern bei Schutz, Betreuung und Aufzucht der Kinder helfen. So wurde jedes Kind mit dem stabilen und überschaubaren Sozialisationsumfeld seiner Kernfamilie vertraut – ohne den jederzeit möglichen Kontakt zur Hauptbezugsperson zu verlieren – und begann, zusammen mit den anderen Kindern, altersgemäß Schritt für Schritt am Alltagsleben der Gruppe zu partizipieren, Gruppenmitglied zu werden und klar definierte Aufgaben, deren Erledigung für alle wichtig war, zu übernehmen: die kleinen Geschwister betreuen, Wasser holen, Mahlzeiten vorbereiten, auf den Feldern mitarbeiten, die Tiere hüten und versorgen, aber auch an Festen beteiligt sein. Eine selbstverständliche Einbettung in die Gruppe mit klarer sozialer Verpflichtung für alle wurde erlebt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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