Wie warmer Regen auf nackter Haut - Yavi Hameister - E-Book

Wie warmer Regen auf nackter Haut E-Book

Yavi Hameister

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Beschreibung

Die Content Creatorin Yavi Hameister steht bei Instagram nicht für Selfies, sondern Soul Stuff. Verpackt in Worten, die tief gehen, sich selbst fühlen lassen, (etwas) bewegen, inspirieren – dazu, anders und weiter zu denken, um weiter- und schließlich bei sich selbst anzukommen. Dies ist eine Sammlung ihrer Gedanken und Gedichte, in denen es nicht um Rat oder um Lebenshilfe geht, sondern darum, über gefühlsintensive Texte eigene Gefühle zu erkennen, anzunehmen und Wort für Wort mit sich selbst Frieden und Freundschaft zu schließen. Unterstrichen werden die berührenden Texte durch eine moderne Gestaltung mit ausdrucksstarken Zeichnungen.

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Seitenzahl: 93

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YAVI HAMEISTER

WIE WARMER REGEN AUF NACKTER HAUT

GEDANKEN UND GEDICHTE

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

Originalausgabe

1. Auflage 2023

© 2023 by Lago Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Lara Jarolin

Umschlaggestaltung: Isabella Dorsch

Umschlagabbildung: Shutterstock.com/Tymofeys, Unchalee Khun, Singleline

Abbildungen Innenteil: Shutterstock.com/Artem Stepanov, Singleline, Derplan13, Darina_Martyniuk, Dychkova Natalya, Irinavi, Koy Jang, Olga Rai, Arif_Vector, Haali, LuckyStep, ai_stock, alla_line, Simple Line, Valenty, tetiana_u, Back one line, ann1911, Mari Muzz, Lovskaya, Pita Design, s1mple life, Oleksandr Kulichenko, nasharaga, OneLineStock, Art Kiki, Gwens Graphic Studio, JustArtNina, Luckyrizki, Katerina Artiukh, Sahs, GM Vector, Kamila Bay, Rusyn, matveeva_maria, suns-07butterfly, LinaOro, Sell Vector, Rikitikikatya, DODOMO, Michiru13

Layout: Manuela Amode

Satz: Christiane Schuster | www.kapazunder.de

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print 978-3-95761-228-1

ISBN E-Book (PDF) 978-3-95762-347-8

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-95762-348-5

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.lago-verlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

INHALT

Prolog

1. Ich bin der Ozean

Ich bin der ozean

Tiefer

Zwei

B(l)ack home

Anti–klischee

Für immer

Vermissung

Unbeantwortet

Befreiung

Nackte wahrheit

Meer-dimensional

(Es tut mir) leid

Magischer scheiss

Nach dem schmerz ist vor dem schmerz

Rollentausch

33

Gegengift

Suche

Es war einmal ...

Reisenotizen

Recycling

Glauben

Stiller wunsch

Aussichtslos

In a relationship with words

Immer und immer wieder

Neulich

Augen-blick

Ungebrochen

Gedankenknast

Das spielende herz

Liebe ist eine entscheidung

Let it be

Tropenregen

2. Ich bin der wald

Ich bin der wald

Aufgegeben, um anzufangen

Alternativweg

Wand(el)

Irrational

Hand in | ohne hand

(Nicht) Cool

Elf uhr elf

Eines tages

Gekommen, um zu gehen

Baufehler

Neubeginn

Raumwunder

Maske auf und durch

Meine haut

Märchenpalast

Warmblüter

Machtlos

Was wir übersehen

Nur kunst

Ich sehe was, was du nicht siehst

Will ich?

Ferne, groÿe liebe

Po-esie

Weitergehen

Aussteiger

Versuch

Strategiewechsel

Zirkus

Ich will (das nicht) mehr

Alles oder nichts

Erbe

Chaostheorie

Lebendigkeit

Auf irrwegen

Backstage

Verlorene zukunft

Ende und anfang

Unendlich

3. Ich bin eine blume

Ich bin eine blume

Naturschönheit

Selbst-vergebung

Auf mich

Planlos und perfekt

Das beste

Hey du, besonderer mensch.

Liebesbrief

Sanft sein

Dreh die liebe auf

Verstanden

Nachhaltigkeit

Danke, …

Schatzkiste

Konkurrenzlos

Einer dieser ersten tage

Beweis es dir

W

Er-kenntnis

Garten der hoffnung

In sonnigen wie in schwarzen zeiten

Jetzt und hier

Wildblume

Sommer im winter

Die geschichte von der angst und von der liebe ist dieselbe

Vogel-perspektive

Unfertig

Wunder

3 fragen, die dir helfen können, glücklich(er) zu werden

Gartenstühle, grauburgunder und gespräche

Unbeeinflusst

Party

(Kein) Käfig-vogel

Unangepasst

Selbst-erhaltung

Hauptgewinn

Geschichte(n) schreiben

A love story

Selbst gemacht

Zurück, geblieben

Nie allein

4. Ich bin erde

Ich bin erde

Selbstwertschirm

Ein spalt reicht

Heiliges land

Du

Galerie der gefühle

Missverhältnisse

Fürs leben

Wolke lieben

Unsere zeit

Risikomensch

Ich fühle dich

Mutter-tochter

Routine

Lebenslang

Der schlüssel

Das, was blieb

Sicherheit

Plan B

Regenreich

Geteilte last

In deiner hand

Stolz und vorteil

Soul routine

Analogie

Da

Gewissheit

Das vielleicht wichtigste to-do im leben

Lieblingssong

Fake love

Lieblingsbuch

Ganz

Wir

Die botschaft(en)

Epilog

Danksagung

Wie warmer Regen auf nackter Haut.

Wie warmer Kuchen im leeren Bauch.

Wie starke Arme in schwachen Zeiten.

Und wie starke Worte, die dich leiten.

Lass dich von mir

wärmen, nähren, halten

und mit diesen Seiten bei deinem Lebenstanz begleiten.

PROLOG

Mit Anfang 30 fragte ich mich, ob der Sinn des Lebens darin bestünde, den Sinn seines Lebens zu finden.

Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon einige Mietverträge, eine Heiratsurkunde, zwei Geburtskarten, einen Buchvertrag und diverse Kontoeröffnungen unterschrieben und fühlte trotzdem einen Rest Bedeutungslosigkeit. Dieser war wie das bisschen Staubgemisch, das am Kehrblechrand hängen bleibt, nachdem man mit dem Handbesen den Boden gefegt hat. Und sich dann fragt, wann es denn endlich eine intelligente Lösung für diese hartnäckigen Dreckreste am Kehrblech wie im Leben geben würde. Wir leben doch in einer fortschrittlichen Welt, wieso fühlt es sich also manchmal so an, als würden wir permanent auf der Stelle treten und irgendwie nichts kapieren?

Vielleicht war ich müde, vielleicht auch auf eine intuitive Weise hoffnungsvoll, jedenfalls hörte ich auf, vor und hinter mir nach logischen Erklärungen, Fortschritten und innovativen Lösungen zu suchen, und blieb stattdessen stehen. Schloss die Augen, richtete den Blick nach unten und oben. Zur Erde, zu mir und zum Himmel – zu dem, was so viel größer war als ich. Die Kommunikation passierte nicht mehr nur zwischen meinem Verstand und dem, was ich anfassen, hören oder sehen konnte, sondern sie fand mit mir selbst und in mir statt – mit dem, was ich lange Zeit nicht sehen, aber unerklärbar fühlen konnte, weil es uns alle erschafft.

In mich selbst hineinzugehen und unbekannte Dimensionen, lichte wie dunkle Orte, Antworten, wieder neue Fragen und all das in unendlicher Abfolge zu finden, wurde so viel erfüllender als ein logisches Leben voller erfüllter Träume, sodass ich mich in die Unsicherheit und Ungreifbarkeit dieses Lebens verliebte. Und begann, genau das, was ich nicht verstand, in Worten zu suchen, um es vielleicht doch zu verstehen und doch nie einen Beweis für die ultimative Erklärung zu bekommen. Und nie bin ich meinem eigenen Sinn des Lebens näher gekommen als in der Bereitschaft, mich mein Leben lang dem Verstehen zu widmen, ohne den Anspruch und das Ziel, am Ende eines jeden Versuchs jemals etwas verstanden zu haben. Ich tue es, genau DAS, des Tuns willen und weil dieses Tun einen ähnlich befriedigenden Effekt hat, wie ein Kehrblech zu benutzen: Der Boden ist irgendwie größtenteils sauber, aber es ist okay, dass immer etwas zurückbleibt. Wir nehmen es einfach hin und sind zufrieden. Die Bestimmung? Ein Kehrblech zu sein, ein Mensch zu sein, einfach so.

Je öfter ich mich mit Kehrblech und Besen durch meine inneren Räume arbeitete, desto gründlicher schaute ich hin. Da war nicht bloß Staub. Da war Erdenstaub, da war aber auch Sternenstaub. So viel von allem und jedem und Himmel und Erde. Und seltsamerweise ergab plötzlich doch so vieles Sinn, was bislang einfach immer nur so »passierte«:

Dass »Drops of Jupiter« seit 20 Jahren MEIN Song und seit 15 auf meinem Handgelenk tätowiert ist, dass mich seit jeher meine Faszination für Unerklärliches und das Universum fesselt, dass der Mond eine hypnotische und besänftigende Wirkung auf mich hat und dass Frieden einkehrt, wenn ich mich gleichzeitig geerdet und weit weg fühle. Das beflügelnde Gefühl, wenn ich »mein Stern« rufe und einen meiner Söhne meine, weil sich kein Kosename jemals auch nur annähernd bedeutungsvoller angefühlt hat. Genauso wie universellen Energien zu vertrauen und einfach irgendwie zu wissen, dass alles schon immer okay war und so auch sein wird.

Als mir nach vielen Monaten des Kehrens und Kopfzerbrechens endlich der Titel für dieses Buch während einer Massage auf Mykonos einfiel, fühlte sich alles richtig an und mir war so klar, dass es unbedingt ein Titel sein musste, der das Gefühl vermittelt, das ich spüre, wenn ich ich und voll da bin, vollständig, unmessbar, unerklärbar. Ein kleiner Körper auf Erden, am größten Organ zärtlich und manchmal störend berührt von unzähligen Tropfen des Universums, der einzigen spürbaren Verbindung von »oben« mit »unten«, der Botschaft, dass alles zusammenhängt.

Ich war mittlerweile 36 und irgendwo in der Mitte dieses Buches, als ich erstmals meinen Namen googelte. Ich wusste seit Grundschultagen, dass meine Eltern »Yavi« im Atlas gefunden hatten und ich eine Region in Argentinien und ein Berg in Venezuela war. Ich wollte aber wissen, ob die Suchmaschine noch etwas anderes ergeben würde.

Und da war was. Da war DAS.

»Yavi« im Indischen bedeutet im Englischen »Heaven and earth conjoined«.

Die Verbindung von Himmel und Erde.

Der Regen.

Vielleicht war das dieser kleinste Beweis, schon immer da, immer in mir, dass es einen Sinn des Lebens gibt – DEN einen – und wir ihn finden können, es aber vielleicht auch reicht, wenn wir unser Leben mit dem Versuch verbringen, ihn zu finden und aufzukehren.

1

ICH BIN DER OZEAN

ICH BIN DER OZEAN

Ich herrsche über meine eigene Welt. Eine magische, mächtige. Bunter, größer, schöner, tiefer, als du ahnst.

Meine Gestalt steht für Vielfalt und (Ur-)Gewalt. Teile von mir sind eisig kalt. Kann ich nicht fließen, werde ich zu Eis, wo ich rausche, wird es warm bis heiß.

Ich kann mal wild, mal still sein,

will kommen, wieder gehen.

Lebe laut und leise in mir,

so bin ich nie allein.

Du musst tief in mich eintauchen,

willst du mich sehen und verstehen.

Wo ich bin, bin ich.

Unverschlossen, aber in sich geschlossen.

Schaffend.

Ziehend.

Bewegend.

Mühelos kraftvoll.

 

Kann alles verschlucken.

Was ich nicht will und brauche, kann ich wieder ausspucken.

Komm zu mir, du darfst mir beim Zaubern zugucken.

Und lernst du dann mit und in mir zu schwimmen,

hörst du, wie meine Wellen Liebeslieder für dich singen,

dich kraftvoll schützend tragend umschlingen.

Doch Vorsicht.

Es kann dich umbringen,

schwimmst du gegen meinen Strom.

Und es wird sich zeigen:

Wirst du in meiner Welt zu einem Phantom

oder zu meiner lebenden Lieblingslegende?

Denn

Ich bin alles.

Der Anfang und das Ende.

TIEFER

Ich will nicht wissen, was du machst, ich will wissen, wer du bist.

Ich will nicht hören, was du alles erreicht hast, sondern was und wie du liebst.

Ich will nicht sehen, was du besitzt, ich will wissen, was du verloren und was und wen du dadurch gefunden hast.

Ich will nicht die Berührung deiner Hände, sondern deiner Augen, mit denen wir einander aufschließen und gemeinsam in Unendlichkeiten fallen, um dort nach Antworten und Abenteuern zu suchen und dabei vielleicht festzustellen, dass die Suche oft das Beste am Suchen ist.

Ich will nicht fühlen, wie dein Körper auf meinen reagiert, ich will das Gefühl, wenn deine Seele meine greift und was DANN ganz natürlich mit unseren Körpern passiert.

In der Unsicherheit, wohin unsere Reise führt, will ich die Sicherheit, dass wir sie aber wollen, ich will sie im Unausgesprochenen, weil Worte nur selten wahr sind und oft bloß die Wiederholung von jenen, die wir zuvor mal gehört oder gesagt haben.

 

Ich will es wild und laut, weil es dann in mir ganz still wird, und dann will ich die Stille, weil ich in mir laut und stark werde und erfahre, was ich will.

Jetzt ist es leise und ich will die Magie des Moments, nicht die Illusion des Morgens, weil auch du mir nicht sagen kannst, was dann sein wird.

Und auch wenn nichts mehr ist, kann ich uns in mir tragen, solange ich es kann und will, und das zu wollen gibt mir Frieden und die Gewissheit, alles zu haben.

ZWEI

Ich habe gedacht,

wir brauchen Leidenschaft, damit uns die Anziehung und Kraft zu echten Liebenden macht, dass wir uns mal hart, mal weich berühren, in dreckige Ecken und an magische Orte entführen.

Ich habe gedacht,

wir brauchen schlaflose Nächte im Paradies und wilden Sex im pazifischen Türkis, versteckte Liebesbriefe und komplizierte Gespräche in abgründiger Seelentiefe.

Ich habe gedacht,