Wieviel Erde braucht der Mensch? - Lew Tolstoj - E-Book

Wieviel Erde braucht der Mensch? E-Book

Lew Tolstoj

4,8
8,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Tolstoj stellt den Menschen in Lebenssituationen dar, in denen dieser die oft schwere Entscheidung treffen muß, auf sein persönliches Wohl zugunsten der allgemeinen Menschenliebe zu verzichten und selbst an dem erbittertsten Feind keine Vergeltung zu üben. Tolstojs Erzählungen wollen nicht belehren, sie zeigen die Möglichkeit, wie der Mensch durch die Liebe der Selbstvernichtung entgeht.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 198

Bewertungen
4,8 (18 Bewertungen)
14
4
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Lew Nikolajewitsch Tolstoj, geboren am 9. September 1828 in Jasnaja Poljana, ist am 20. November 1910 auf der entlegenen Bahnstation Astapowo im Gouvernement Tambow gestorben.

Seit den siebziger Jahren schrieb Lew Tolstoj »Volkserzählungen« und Legenden in einer einfachen, volkstümlichen Sprache, denn sie sollten auch den Leseunkundigen die Grundsätze des christlichen Lebens nahebringen, die er von der Bergpredigt ableitete und nicht durch die orthodoxe Kirche vertreten sah. In schlichter Form veranschaulichen seine Erzählungen das Axiom seiner Weltanschauung, daß die »Liebe […] die einzige vernünftige Tätigkeit des Menschen« sei, nicht die persönliche, sondern die allgemeine Menschenliebe, denn sie allein befähige den Menschen, die Existenz Gottes zu erkennen und dem Leben Sinn zu geben. Tolstoj stellt den Menschen in Lebenssituationen dar, in denen dieser die oft schwere Entscheidung treffen muß, auf sein persönliches Wohl zugunsten der allgemeinen Menschenliebe zu verzichten und selbst an dem erbittertsten Feind keine Vergeltung zu üben. Denn würde er sich auf Kosten des anderen bereichern oder sich an dem Mitmenschen rächen, gliche dies der Selbstvernichtung. Tolstojs Erzählungen wollen nicht belehren, sie zeigen die Möglichkeit, wie der Mensch durch die Liebe der Selbstvernichtung entgeht.

Lew N. Tolstoj

Wieviel Erde braucht der Mensch?

Erzählungen und Legenden

Aus dem Russischen vonAlexander Eliasberg undArthur Luther

Insel Verlag

eBook Insel Verlag Berlin 2016

Der vorliegende Text folgt der 12. Auflage der Ausgabe des insel taschenbuchs 1198.

© Insel Verlag Frankfurt am Main 1989

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.

Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Für Inhalte von Webseiten Dritter, auf die in diesem Werk verwiesen wird, ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich, wir übernehmen dafür keine Gewähr. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar.

Umschlagabbildung: Tolstoj vor dem Dorf Jasnaja Poljana. Foto aus: »Tolstojs letzte Jahre«, Insel Verlag Frankfurt am Main, 1972.

Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus

eISBN 978-3-458-74563-1

www.insel-verlag.de

Inhalt

Wieviel Erde braucht der Mensch?

Der Knecht Jemeljan und die leere Trommel

Gottes Mühlen mahlen langsam

Wo die Liebe ist, da ist auch Gott

Die beiden Alten

Wovon die Menschen leben

Der Taufsohn

Wieviel Erde braucht der Mensch?

Die ältere Schwester aus der Stadt besuchte ihre jüngere Schwester auf dem Dorfe. Die ältere war mit einem Kaufmann in der Stadt verheiratet und die jüngere mit einem Bauern im Dorf. Die Schwestern tranken Tee und unterhielten sich. Die ältere Schwester begann zu prahlen und ihr Leben in der Stadt zu rühmen: wie geräumig und wie reinlich sie in der Stadt wohne, wie schön sie sich kleide und ihre Kinder putze, wie gut sie esse und trinke und wie sie Spazierfahrten und Vergnügungen mitmache und Theatervorstellungen besuche.

Die jüngere Schwester fühlte sich dadurch verletzt, und sie begann das Kaufmannsleben herabzusetzen und ihr Bauernleben zu rühmen.

»Ich würde um nichts in der Welt«, sagte sie, »mein Leben mit dem deinigen vertauschen. Es ist wahr, daß wir nicht besonders schön wohnen, dafür kennen wir auch keine Sorgen. Ihr lebt allerdings schöner und sauberer, dafür könnt ihr heute viel Geld verdienen, morgen aber alles verlieren. Es gibt auch ein Sprichwort: Der Verlust ist der ältere Bruder des Gewinns. Es kommt ja wirklich vor, daß jemand heute reich ist und morgen betteln geht. Unser Bauernleben ist viel sicherer: das Leben des Bauern ist karg, doch lang. Reich werden wir nie, aber dafür haben wir immer satt zu essen!«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!