Wilde Magneten - Sabine Bergk - E-Book

Wilde Magneten E-Book

Sabine Bergk

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Beschreibung

»Liebesgedichte zu schreiben ist ein Drahtseilakt, entweder wird es schnell peinlich – oder es ist so notwendig wie Brot.« (Sabine Bergk) Was passiert, wenn uns das Leben überrascht und sich mit einem Mal die ganze Welt in Liebe verwandelt? Ist es nur eine Illusion oder öffnet sich in uns eine tiefere Welt universeller Verbundenheit? In ihren Gedichten erkundet Sabine Bergk die vielfältigen Facetten einer Reise in das eigene Herz – schonungslos, hingebungsvoll und radikal ehrlich. (mit einem Vorwort von Anton G. Leitner)

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Seitenzahl: 34

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Sabine Bergk

Wilde Magneten

Gedichte

© Dittrich Verlag ist ein Imprint

der Velbrück GmbH, Weilerswist-Metternich 2023

Printed in Germany

ISBN 978-3-947373-98-7

eISBN 978-3-910732-04-9

www.dittrich-verlag.de

Satz: Gaja Busch, Berlin

Covergestaltung: Helmi Schwarz-Seibt, Leverkusen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Liebesgedichte zu schreiben ist ein Drahtseilakt,entweder wird es schnell peinlich –oder es ist so notwendig wie Brot.

Vorwort

Die Verse zwischen den Polen der Liebe

Leben ist riskant, Lieben noch viel mehr. Aber weil Leben ohne Lieben kein wirkliches Leben ist, bleibt uns nur der Sprung ins kalte oder, sofern uns das Schicksal gewogen ist, auch ins warme Wasser, um unser Liebesglück zu versuchen. Manche riskieren buchstäblich alles, wenn sie sich Hals über Kopf einsam vom Zehnmeterturm ins tiefe Beziehungsbecken stürzen, um gleich nach dem Auftauchen ohne Schwimmhilfen loszulieben im Nass. Denn das Leben ist kurz, und »wenn Du Dich absicherst«, verlierst du »nichts als Zeit«, dichtet Sabine Bergk. Diese geborene Liebeslyrikerin scheint wahrlich keine Zeit verlieren zu wollen, denn als geneigte Leser und Leserinnen ihrer Poesie können wir bezeugen, dass sie gar nicht anders kann, als sich in einem starken Versfeld voller Sprachlust jenen Anziehungs- und Abstoßungskräften hinzugeben, die Magneten in ihrer Umgebung erzeugen. Weshalb auch der Titel »Wilde Magneten« ihrer vorliegenden Sammlung so treffend ist wie Amors Pfeil, der mitten in ein rotes Herz traf und bis heute darin steckengeblieben ist.

Dass »Liebesgedichte zu schreiben« – vor allem auf so ungeschützte Art der lyrischen Hingabe, wie Sabine Bergk sie praktiziert – stets ein »Drahtseilakt« ist, weiß niemand besser als die Autorin selbst, die uns nah, ganz nah an ihre Gefühlswelt heranlässt und diese mit uns dann auch poetisch teilt. Aber natürlich weiß Sabine Bergk sehr genau, was sie tut, wenn sie so schreibt, wie sie schreibt: »entweder wird es schnell peinlich – oder es ist so notwendig wie Brot.«

Gerade die Tatsache, dass hier nicht akademisch schwurbelnd um den heißen Brei eines Beziehungseinerleis herumgedichtet wird, sondern eher Konkretes aus der alltäglichen Lebens- und Beziehungspraxis benannt wird, macht den Reiz dieser Liebes-Realpoesie aus: »Ich hatte falsch geparkt, / die Nachbarin schrie mich an / und wollte den Abschleppdienst rufen, / da hast Du mich, mitten im Geschrei, / aufgefangen … Es gibt nichts zu entschuldigen, / lass die Illusion, / lass sie los.«

Diese Dichterin nimmt uns Lesende mit und lässt uns auf ihrem hoch gespannten Drahtseil regelrecht mitbalancieren. Das bereitet nach dem Motto »no risk, no fun« durchaus Vergnügen. Da kann es dann auch mal passieren, dass wir mit ihr das Gleichgewicht verlieren und abstürzen, ohne uns allerdings größere Schrammen dabei zuzuziehen, etwa wenn Sabine Bergk so erschöpfte Substantive wie »Liebe« oder »Herz« mehrfach explizit beim Namen nennt: »Komm und öffne Dich, Herz, / lass Deine Liebe wieder fließen.« Aber zugegeben, manchmal kommen Mann oder Frau um solch direkte Benennungen der Dinge beim Namen auch einfach nicht herum, etwa wenn der berühmte eine Millimeter weniger zwischen zwei Händen, die sich scheinbar zufällig immer nähergekommen sind, genau den feinen Unterschied macht und wenn er beginnt, ans große Ganze zu rühren. Dann können Berge versetzt werden, wie es im Grunde genommen nur das schönste Gefühl der Welt zu tun vermag, die Liebe, oder auch eine geborene Liebeslyrikerin wie Sabine Bergk: »Dieser Millimeter Liebe, / der zwischen meiner Hand / und Deiner Hand geschah, / hat in mir Berge angehoben / und Meere aufgetan.«

Alle aufgepasst, die nie genug bekommen können von einsamkeitsbefreienden Sprüngen in kalte oder warme Beziehungsbecken, und erst recht alle aufgepasst, die den Gefühlsozean der Liebe durchschwimmen oder sich zumindest das ganze wilde Liebestreiben anhand aufwühlender Verse erlesen möchten: Angesichts der Größe eures Vorhabens, ihr habt, frei nach Herbert Achternbuschs »Atlantikschwimmer«, keine Chance, also nützt sie!

Anton G. Leitner,

Weßling im Februar 2023

Der Lyriker und Herausgeber Anton G. Leitner verlegt seit über 30 Jahren die buchstarke Jahresschrift DAS GEDICHT. Er wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt im Jahr 2022 mit dem Deutschen Verlagspreis und der Verlagsprämie des Freistaats Bayern für die Jubiläumsausgabe #30 seines Poesiemagazins.

Inhalt

Vorwort

Hinaus!

Zwei Schwalben

Ja

Eins

Überraschung!

Rumps