Willkommen im Lamba-Lumba-Land - Thomas Weiss - E-Book

Willkommen im Lamba-Lumba-Land E-Book

Thomas Weiss

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Beschreibung

Stehst Du auf vulgäre, sarkastische, ironische und polemische Ausdrucksweise? Schwarzen Humor und Satire ist genau dein Ding? Du wirst dieses Buch lieben!

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Seitenzahl: 231

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Die Freiheit des eigenen Willens und der Glaube daran eröffnet jeden von uns so viele Möglichkeiten, dem Leben stets offen und positiv gegenüberzutreten. Die Freiheit ist keine Illusion, sie ist beständig wie unser eigenes Leben. Man muss nur fest genug daran glauben.

Mit unseren Gedanken, Taten und Handlungen können wir die Welt ein Stück weit zum Positiven verändern. So einfach ist das! Die Frage ist nur, ob das Herz bereit ist, für die Sache zu brennen. Denn wenn das Herz nicht für die Sache brennt, sollte man es lassen!

Thomas Weiss

geboren im Jahr 1977 in Suhl

Willkommen im Lamba-Lumba-Land

-Das etwas andere Sach-und Fachbuch-

Thomas Weiss

© 2023 Thomas Weiss

Verlag und Druck:

tredition GmbH, Halenreise 40-44, 22359 Hamburg

ISBN Softcover:

978-3-384-03848-7

ISBN Hardcover:

978-3-384-03849-4

ISBN E-Book:

978-3-384-03850-0

Warnhinweis

Wow – du hast beim kleinen Buchhändler um die Ecke oder aber in den unendlichen Weiten des World Wide Web mein Buch gekauft und für diesen salopp gesagt „literarischen Scheiß“ mehr bezahlt als eine Reinigungsfachkraft in Deutschland pro Stunde von ihrem Arbeitgeber aufs Bankkonto überwiesen bekommt. Alle Achtung! Chapeau! Und dann autsch, findest Du den ersten Fehler, dann den zweiten, den dritten usw. Unweigerlich stellst du dir die Frage: „Was soll der Scheiß!?“ Schließlich hast du einen Haufen Geld dafür bezahlt und dann bekommen es, aus deinem Blickwinkel heraus, die Lektoren und der Autor im wahrsten Sinne des Wortes nicht „geschissen“, die paar Seiten in diesem Buch auf Rechtschreibfehler zu überprüfen und diese dann folgerichtig zu korrigieren. Hand aufs Herz, wir sind doch alle ein „little bit narzisstische“ Klugscheißer. Wir kritisieren gerne und viel, vor allem wenn wir der fälschlichen Annahme sind, dass der oder die andere Person einen Fehler gemacht hat. Ganz ehrlich, Fehler sind menschlich und passieren. Wir müssen aufhören, andere dafür zu kritisieren für etwas, was wir selber vielleicht überhaupt nicht beherrschen oder verstehen. Ich zum Beispiel gehe gerne auf Konzerte und wenn ich neben mir die Leute wieder reden höre, wie sie über den Sänger herziehen, dass er es heute aber mit der Tonlage nicht ganz sooooo genau nimmt, halte ich meine Fresse und denke mir, ich kann überhaupt nicht singen. Genau, meine Sangeskünste bringen Leute dazu, lachend in die Kreissäge zu rennen. Also halte ich meine Klappe und erspare meinen Mitmenschen in der Öffentlichkeit meine Sangeskünste, was aber nicht heißt, dass ich nicht den einen oder anderen Gassenhauer nackt unter der Dusche vor mich hin trällere. Also, ein falscher Kasus, eine verunglückte Metapher, ein Buchstabe zu viel, ganz ehrlich, wen juckt’s, und ist es wert, sich darüber zu echauffieren? Macht es eben genau deshalb ein Buch nicht einzigartig, liebens- und lesenswert? Ein ungeschriebenes Gesetz lautet: „Die Kunst ist frei!“ Also ein Hoch auf die Kunst, denn Kunst sollte auffallen, schockieren, reizen und hinterfragen. Kunst sollte anregen, verzaubern und befreien. Kunst sollte einen zum Weinen bringen, aber auch zum Lachen animieren. Und was nützt es der Kunst, wenn Du zu Recht oder aber zu Unrecht, Kritik am Künstler übst? Eben niemanden. Jeder grammatikalische Fehler, jedes fehlende Komma, jeder vergessene Punkt ist genauso gewollt und beabsichtigt. Und auch wenn Du jetzt noch nicht so recht daran glauben magst, ergibt dies am Ende des Buches wie alles im Leben einen Sinn. Welchen? Mit dieser Entscheidung lasse ich Dich bis zum Ende des Buches ganz alleine. Alles, was Du in diesem Buch liest, hat sich tatsächlich mehr oder weniger so zugetragen. Einige Handlungsabläufe, Ereignisse und Geschehnisse wurden so verändert, dass ein direkter Zusammenhang zu einzelnen Personen und Orten, welche der Geheimhaltung und Verschwiegenheit unterliegen, nicht mehr gegeben ist. Jede Ähnlichkeit zu lebenden, toten oder vermissten Personen ist rein zufällig und unbeabsichtigt oder aber vom Verfasser des Buches genau so gewollt.

Der Autor

Danke Silke / Danke Sebastian

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Warnhinweis

Spieler oder Bauer

Das Vorwort meiner selbst

Erstes Kapitel

Des Nonsens erster Streich

Tod und Teufel

Von Freiheit und Neid

Dumm geboren

Verfickte korrupte Doppelmoral

Kapitel 2

Reise, Reise

Nackt und frei

Sauna mit Hindernissen

Ein Gläschen am Morgen

Höher, tiefer, Steiler, oh ha, ein Murmeltier mit Biss

Reise nach Bella Italia

Honigsauger, alte Weiber, Wasserpistole

Mücke, Hund, One-Night-Stand

Romeo und Julia am Arsch

Kartensperre

Kapitel 3

Eins, zwei, drei Polizei

Eine Bahnfahrt, die ist lustig

Sex, Drugs und ein wenig mehr

Willkommen im Lamba-Lumba-Land

Kapitel 4

Flug in die Ferne

Spektakulär unspektakulär

Ankunft in Bangkok

Was, wie, wohin

Chumphon

Koh Tao, die Insel der Glückseligkeit

Ende, Anfang, wie auch immer

Ficken, Schlechter Fisch und Köttbullar

Flug und Ankunft in Chiang Mai

Fettes, unerzogenes, schwabbeliges Kind

Kapitel 5

Sie schlägt, kratzt, spuckt und beißt

Anwältin außer Kontrolle

Kapitel 6

Enzō

Im Land der Morgenröte

Zu guter Letzt

Die einfache Geschichte von Liebe und Hass

ZEIT

Nachwort

FUCK

Willkommen im Lamba-Lumba-Land

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Titelblatt

Urheberrechte

Spieler oder Bauer

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„Ich kann nur laut, denn wäre ich leise, wäre ich tot.“

-Thomas Weiss-

Spieler oder Bauer

Ein Bild in Stein geschlagen, ins Gewissen tätowiert.

Einer redet, alle glauben, jeder frisst, was ihr serviert.

Blind zu folgen , wie sie führen, habt ihr’s noch immer nicht gemerkt.

Haben die Zeilen der Geschichte keines Besseren belehrt.

Dummheit für Millionen, schenket ein, wir trinken aus.

Spülen einmal alles runter und kotzen’s wieder raus.

Ich hör Geschichten über Wahrheit, eure kranke heile Welt.

Seh Fassaden, die zerfallen, wenn für uns der Hammer fällt.

Die Massen ziehen mit, sehen die Welt mit euren Augen.

Wohin immer ihr auch führt, sie werden wieder alles glauben.

Bist du Spieler oder Bauer, willst du knien oder stehen?

Glauben, was man sagt oder mit deinen eignen Augen sehen.

Deines Glückes Schmied oder Knecht des Schicksals sein.

Du hast es selber in der Hand, den Weg gehst du nur ganz allein.

Gestellte Emotionen, Hass und Angst die uns regieren.

Auf dass Persönlichkeit zerbricht, der freie Geist kapituliert.

Ich höre Worte über Freiheit, eure schöne neue Welt.

Eine feige Maskerade, die das Licht im Schatten hält.

Der brav-naive Bürger, der allem glauben schenkt,

wie der Bauer auf dem Schachbrett nur in eine Richtung denkt.

Bist du Spieler oder Bauer?

Oder willst du König sein?

Bist du Spieler oder Bauer?

Du wirst König sein.

Band: Schlussakkord

Management: Soulfood Music Distribution GmbH Hamburg; Gesang: Christopher; Gitarre: Andreas; Gitarre: Rico; Bass: Seppel Schlagzeug: Denny

Das Vorwort meiner selbst

Jeglicher Logik widersprechend schaffte ich etwas, woran ich selbst in meinen kühnsten Träumen nicht einmal im Ansatz zu glauben und zu hoffen wagte. Ich hebelte scheinbar das unumkehrbare Gesetz der Stochastik aus. War ich doch felsenfest der Annahme, dass ich kein einziges Buch an die Frau bzw. den Mann oder das umgangssprachliche diverse genderkonforme Geschlecht bringen würde, kauften und bestellten die Leute in den kleinen Buchläden um die Ecke oder beim Globalplayer des Internetversandhandels eben dieses meinige Buch. Aber was soll ich sagen: Mathe war noch nie meine Stärke. Damals als kleiner Junge versuchte ich, der real existierenden dunklen kalten Welt, welche mich umgab, zu entfliehen, indem ich meine Augen schloss und in meine ganz eigene kleine bunte Lila-Laune-Traumzauberwelt abtauchte.

Scheiß drauf! Glauben Sie diesen niedergeschriebenen Schwachsinn bloß nicht! Ohnehin schien die Menschheit am Rande ihres eigenen unausweichlichen Exitus zu stehen, wenn Männer, Frauen und andere diverse genderkonforme Personengruppen sich für das Buch eines, nennen wir es vorsichtig ausgerückt, im besten Falle drittklassigen Buchautoren interessierten. Hierbei schien es den wohlbemerkt überwiegend weiblichen Lesern völlig egal zu sein, welchen gequirlten Nonsens ich als vermeintlicher zukünftiger „Bestseller-Autor“ in meinem nicht ganz ernst zu nehmenden Erstlingswerk zusammengeschrieben hatte.

-Erstes Kapitel-

Des Nonsens erster Streich

Ein Hoch auf jene Verrückten unter Ihnen, die sich diesen nicht ganz ernst zu nehmenden, salopp gesagt „literarischen Scheiß“ im Jahr 2021 von der ersten bis zur letzten Seite durchgelesen haben. Ich hoffe inständig, dass Sie, nachdem Sie das Buch gelesen haben, keine posttraumatischen Belastungsstörungen davongetragen haben. Aber hey, was soll’s!

Wenn schon ein langhaariger einäugiger German Metal-Podcast-YouTuber, (Uhhhhhhhh halten Sie sich fest, schnallen Sie sich an!), welcher mit den dunklen Mächten im Bunde zu stehen schien, ein Buch schrieb, welches meinem Werk in nichts, aber auch rein gar nichts nachstand, dann war es um die literarisch- schriftstellerische Kultur in unserem Land wahrlich nicht zum Besten bestellt. Franz Kafka, Günter Grass, Bertolt Brecht und Heinrich Böll würden sich im Grabe umdrehen, wenn sie unseren niedergeschrieben literarischen Schwachsinn Korrektur lesen müssten.

Aber immerhin hatte der langhaarige aufgehende Stern am Podcast-YouTube-Himmel etwas vollbracht, was nur die wenigsten unter uns Autorinnen und Autoren in ihrem Leben schaffen. Er, der langhaarige einäugige Podcast-Star, durfte sich fortan Spiegel-Bestseller-Autor nennen. Chapeau, Chapeau, Chapeau! Was mich an diesem langhaarigen Podcast-YouTube-Sternchen jedoch zur Weißglut brachte, war nicht etwa sein futuristisches, richtig gelesen, nicht futuristisches Dauergrinsen. Nein, das war es ganz sicher nicht, auch wenn sein grinsendes Lächeln im Licht der aufgehenden Morgensonne die Auferstehung Jesu Christi, welcher im Übrigen genauso lange Haare hatte, vermutlich nur ein wenig fettiger, da es damals noch nicht so gute Haarshampoos gab, bei Weitem in den Schatten stellte. Ja, genau, nicht Halleluja, sondern Halle an der Saale- Julia. Überheblichkeit, Arroganz, ein „little bit“ Narzissmus, gepaart mit imaginären Wahrnehmungsstörungen zur weltlichen Anschauung waren eigentlich Eigenschaften, welche man im Sternzeichen Widder geborenen Leuten wie mir nachsagte, aber bitteschön doch nicht Typen wie ihm, der im Sternzeichen Jungfrau das Image des gepflegten Saubermannes perfektionistisch pflegte.

Wenn man aber Astrologen und Berufssehern, welche auf Wochenmärkten neben Brezelbäckern und erfahrenen Wurstfachverkäufern ein Vermögen verdienten, mit Fragen über die im Sternzeichen geborenen Jungfrauen nervte und dauerdrangsalierte, Antworten auf seine Fragen erhielt, ohne dafür auch nur einen einzigen Cent zu bezahlen. Und so erfuhr ich von den Sehern und Astrologen, dass die männlichen im Sternzeichen geborenen Jungfrauen nach Perfektion streben.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass dieser präzise, fleißige und ehrgeizige Streber, sein Buch seinen Internet- und Podcast- Jüngern aufschwatze, wie einst die kirchlichen gottgesandten Prediger den Menschen die Bibel andrehten. Früher in der Schule, so meine Vermutung, rippte man diesen Gymnasialstreber und Fantasy-Buchschreiber öfter sein Taschengeld. Und heute? Heute hält er sich mit digitalen Geschäftsideen über Wasser, anstatt endlich sein Staatsexamen zu machen, um der Welt ein guter vorzeigbarer Lehrer zu werden, welchen wir in diesem Land bitter nötig hätten.

Tod und Teufel

Es war im November des Jahres 2019, als mir meine Lebensabschnittsgefährtin freudestrahlend mitteilte, dass sie sich von mir trennen werde. Und genau mit diesem engelsgleichen, wunderschönen, freudestrahlenden Lächeln, mit welchem sie mir kurz zuvor mitgeteilt hatte, dass sie sich von mir trennen würde, forderte sie mich, ehe ich einen klaren Gedanken über das vorherig Ausgesprochene fassen konnte, nur wenige Sekunden später dazu auf, ihr umgehend ihren Wohnungsschlüssel auszuhändigen, welchen ich an meinem Schlüsselbund trug. Die Geschichte in dem Kapitel „Wie führe ich eine harmonische Beziehung“, welche immerhin drei Jahre Bestand hatte, hatte sich in wenigen Bruchteilen einer Millisekunde in Schall- und Rauch im Nirwana des weltlichen Nichts aufgelöst. Finito, Schluss, aus, vorbei. Das sollte es dann also gewesen sein? Meine Partnerin, Entschuldigung Ex-Partnerin, hatte etwas vollbracht, was nur wenige Menschen auf diesem unseren Planeten schafften.

Äußerlich gab ich mich kühl und gefasst, aber innerlich hatte sie mein Herz gebrochen. Meine drei akkurat zusammengerollten Herrenschlüpfer, welche die Muster einer gekrümmten Aubergine, Banane und Ananas aufwiesen, packte ich ebenso schnell in die nicht biologisch abbaubare Plastiktüte eines deutschen Lebensmitteldiscounters wie die drei paar Socken mit den Motiven von mehreren aneinandergereihten rosafarbenen Papageien, grünen Fröschen und Spiegeleiern mit Speck. Warum zum Teufel sich in meinem Besitz ausgerechnet Socken mit den Motiven von aneinandergereihten Spiegeleiern und Speck befanden, ist mir bis heute schleierhaft. Ich war gerade im Begriff, aus dem Bad meine Fairtrade (mit dem deutschen Innovationspreis ausgezeichnete) Bambuszahnbürste mit gegerbten Wildschweinborsten und das vor gut drei Monaten abgelaufene bio-vegane Duschgel in die Plastetüte des Discounters zu werfen, als ich von meiner Ex- Partnerin freundlich darauf hingewiesen wurde, dass ich die zwei paar Jeanshosen und Hemden im überdimensionalen Kleiderschrank im Schlafzimmer, welche fein säuberlich nebeneinander aufgereiht an der Kleiderstange hingen, doch bitteschön nicht vergessen solle.

In der einen Hand die nicht biologisch abbaubare Plastiktüte, in der anderen Hand das geerbte Einkaufnetz von meiner Großmutter, in welchem ich meine verschmutzten Sportsachen von Punkt A nach Punkt B transportierte. Dieses Einkaufsnetz, welches einmal meiner Großmutter gehörte und ich zuvor aus meiner linken Hosentasche gezogen hatte, erfand im Jahr 1920 der tschechoslowakische Geschäftsmann Vavrin Krcil (1895-1968). Dieser „einzigartige „Kulturbeutel des Ostens“ war in der Lage, zwölf Flaschen feinstes böhmisches Bier zu fassen, ohne dabei kaputt zu gehen. Geistige Quelle und Inspiration war das Haarnetz seiner Frau. Dieses Haarnetz zweckentfremdete Krcil hin und wieder, indem er es seiner Frau einfach mal in einem Streit vom Kopf zog und umdrehte, um es für den Transport von Gegenständen zu benutzen.

Krcil ließ Ende 1920 bereits in der Schweiz und Italien produzieren und lieferte von dort weltweit aus: so auch nach Deutschland, Frankreich und Österreich. Kurz darauf belieferte er Läden in Kanada und auch nordafrikanische Händler zählten zu seinem Kundenkreis. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfreute sich das Einkaufsnetz zunehmender Beliebtheit bei den Bürgern in der Deutschen Demokratischen Republik, da aufgrund von jahrelanger Mangelwirtschaft kaum bzw. keine Plastikbeutel der genossenschaftlichen-sozialistischen Kundschaft in den HO-Einkaufsshoppingtempeln zur Verfügung standen. Egal! Nachdem ich also den Wohnungsschlüssel abgegeben hatte, verließ ich mit meinen persönlichen Habseligkeiten und gesenktem Kopf die Wohnung. Kein Blick zurück – „Thanks - Fuck you, World – for nothing“ für diesen dramatischen Augenblick. Die Tür fiel hinter mir ins Schloss. Ich ging die letzten Stufen hinunter zum Ausgang, öffnete die Tür und trat ins Freie auf die Straße. Und wie sollte es in solchen Momenten auch anders sein, begann es in Strömen zu regnen. Kein Kameramann an irgendeinem Filmset in Hollywoods Filmstudios, wo sie eine US-amerikanische Liebesschnulze nach der anderen wie am Fließband zu produzieren scheinen, hätte diesen Moment, als ich wie ein begossener Pudel im Regen stehend meine Sachen in den Kofferraum und auf den Rücksitz legte, besser einfangen können, so herzzerreißend mutete diese Szene an. Aber hey, was soll ich sagen! Auch wenn es das Ende einer Beziehung war, so war es doch nicht das Ende der Welt. Wie heißt es umgangssprachlich doch so schön:

„Wenn das Leben dir schon scheiß verfickte Zitronen schenkt, mach gefälligst Zitronenkuchen draus!“

Heißt im Umkehrschluss also nichts anderes, als dass man, wenn es im Leben mal nicht so rundläuft, wie man es gerne hätte, lernen muss, damit umzugehen und das Beste daraus zu machen. Ganz ehrlich? Niemand kann von sich und seinem Leben behaupten, dass alles perfekt und unbeschwert vonstatten geht! Aber wer in einer ausweglosen Lebenssituation gelernt hat, im Regen ohne Schirm durch die Pfützen zu tanzen, der wird auch den unbändigen Sturm des Lebens meistern.

Und so dachte ich mir: Wenn sie nicht will, dann hat sie mich auch nicht verdient! Also, Scheiß drauf! Wie philosophierte es einst der spanische Schriftsteller Miguel de Unamuno bei einem Gläschen feinsten proteischen Rotwein so schön:

„In jedem Ende liegt ein neuer Anfang“

Nachdem ich also meine letzten Tränen getrocknet hatte, erhob ich mich von der Schmach der Niederlage, welche für mich wenige Sekunden das Ende dieser Beziehung bedeutete, wie der Phönix aus der Asche. Und schon am nächsten Tag kehrte sichtbar das Lodern der Flammen in die Iris meiner Augäpfel zurück.

Von Freiheit und Neid

Diese Welt, in welcher ich allmorgendlich aufs Neue erwachte, aufstand und mit halb geschlossen Augen im Bad das tägliche Ritual der Morgenhygiene an mir selbst vollzog, um im Anschluss die Kleider anzulegen, welche ich Tags zuvor sorgsam über die Stuhllehne gelegt hatte, glich bis aufs Haar einer US-amerikanischen Kult-Komödie aus den frühen Neunzigern. In dieser Komödie war ein bekannter amerikanischer Schauspieler und Filmregisseur in einem langweiligen Provinzkaff, und ich meine ganz sicher nicht die Ortschaften Sorge und Elend in der Nähe von Norddeutschlands höchstem, 1.141 Meter hohen Berg im wunderschönen Harz, um welchen sich seit jeher zahlreiche Mythen und Sagen ranken.

Anderes als der Schauspieler, welcher sich am Ende seiner Parabelrolle als geläuterter Mann aus dieser Zeitschleife befreien konnte, trat ich wie eine seelenlose Marionette mit dem Kaffeebecher in der Hand, in welchem sich anstatt eines einfachen Kaffees aus der Kaffeemaschine verfickter neumodischer Soja-Karamell-Macchiato für 5,99 Euro befand, täglich aufs Neue den Gang zur Bus- oder S-Bahnhaltestelle an. Aber für was? Um für einen Hungerlohn, welchen uns gönnerhaft die Führer unserer Zeit allmonatlich fürs Ackern und Schuften aufs Nummernkonto unserer Hausbank überwiesen, nur damit sich im Umkehrschluss ihre eigenen Geldspeicher immer weiter füllten. Glauben Sie allen Ernstes daran, dass wir, die Menschheit, frei sind, nur weil wir uns eine schicke Wohnung leisten können, dreimal in Jahr auf die Malediven fliegen, oder aber eine überteuerte Tasche von „Luise und Beton“ um den Hals gewickelt tragen? Definieren Sie das allen Ernstes als Freiheit? Die wahre Freiheit steckt in uns! Die ganz eigene, tief in uns steckende Freiheit erlaubt jedem einzelnen von Ihnen, so zu leben, wie er es für richtig hält, ohne Zwänge und aufdiktierte Regeln. Also ohne jene auferlegten Zwänge und Regeln, welche uns schon seit unserer Geburt Eltern, Großeltern und Lehrfachkräfte mit der vollen Wucht eines Vorschlaghammers in unsere kleinen Köpfe versuchen ein zu manifestieren. Und während uns unsere eigenen, uns fesselnden Zwänge daran hindern, uns nicht zu verändern, ist die unbändige Freiheit in uns zwar immer in Bewegung, aber niemals konstant. Auf meinen unzähligen Reisen durch Asien sah ich glückliche und zufriedene Menschen. Menschen, welche nichts hatten, aber trotzdem aus dem tiefsten inneren ihres Herzens glücklich und zufrieden waren. Ihnen war es egal, ob sie reich oder arm, krank oder gesund waren. Sie strahlten eine Lebensfreude aus, welche man hier, insbesondere in unserem Land, dem Land der Dichter und Denker, kurzum in Deutschland, vergeblich suchte. Warum? Der überwiegende Teil der Menschen in diesem Land ist vom Neid zerfressen!

Es widerte mich an, wenn man mit den eigenen Ohren hörte und mit eigenen Augen sah, dass die meisten Menschen einem sprichwörtlich nicht einmal den Dreck unter den Fingernägeln gönnten. Wie ein Geschwür fraß sich der Neid langsam und unaufhaltsam durch unsre Gesellschaft. Fast jeder ist neidisch, aber, ach Gott, nein, keiner will es sein. Nicht umsonst und gerade deshalb nimmt der Neid unter den 7 Todsünden eine einzigartige Sonderstellung ein. Völlerei, Trägheit, Stolz, Zorn, Habgier oder aber die Wollust sind Sünden der Lust und können durchaus einen positiven Ursprung haben. Der Neid jedoch wird von Leuten, die beneidet werden, als negativ angesehen. Somit ist der Neid die böseste aller uns bekanntesten Sünden. Und während die anderen Todsünden noch halbwegs Spaß und Freude machen, praktiziert der Neid genau das Gegenteil. Wissenschaftler und Psychologen um den gesamten Erdball herumrätseln und philosophieren darüber, ob der Neid überhaupt zu den Todsünden gezählt werden kann. Ulf Lukan, ein bekannter Neidforscher, erklärte einmal, dass es beim Neid jedoch eine Ausnahme gibt. Lukan führte gegenüber der Presse aus, dass der sogenannte Futterneid aus der Angst heraus resultiert, selbst nicht genug Nahrung zu bekommen, was für das ganz eigene Überleben und den damit verbundenen Überlebenswillen durchaus zweckdienlich sein kann.

In Pandemiezeiten konnte man dieses Phänomen des Futterneides rund um den gesamten Globus beobachten. So hamsterten die Amerikaner vorwiegend stilles Wasser und tonnenweise Rinder- und Schweinefleisch. Gleichzeitig stieg der Waffen- und Munitionsverkauf sprunghaft von Monat zu Monat immer weiter an. Andere Länder, andere Sitten. So gab es in Frankreich keine Dosenravioli und Zahnpasta mehr und in Italien und Spanien wurden der Wein und andere alkoholische Getränke knapp. Die Niederländer hamsterten ohne Ende Marihuana, da pandemiebedingt die Coffeeshops schließen mussten. Bei unseren tschechischen Nachbarn wurden Brot und Konserven knapp und in Bulgarien hortete man kiloweise Zitrusfrüchte.

Aber den Vogel schossen wie immer wir Deutschen ab. So konnte man in den Nachrichten und den sozialen Medien peinlich berührt mitansehen, wie sich Leute im wahrsten Sinne des Wortes für zwölf Packungen einlagiges Toilettenpapier von „Werra Krepp“ das letzte bisschen Verstand aus sich herausprügelten. Der Neid lebt also in jenen Menschen, die das Glück der anderen nicht akzeptieren können. Was für eine kranke, von Neid zerfressene Welt.

Neid schadet am meisten dem, der ihn hegt, anderen gar wenig.

Gleich wie der Rost das Eisen frisst,

so frisst der Neid den Neider.

-Basilius der Große-

Dumm geboren

Wir alle werden dumm geboren, doch an jedem von uns selber liegt es, was wir im Laufe unseres Lebens daraus machen.

Beim täglichen Durchstöbern meiner Social Media-Kanäle kam es mir so vor, als ob die Menschheit mittlerweile zu hirntoten Robotern mutiert zu sein schien, welche es schweigsam und emotionslos hinnahmen, wie sich die von Menschen erschaffene digitale Welt um sie herum veränderte.

Die Leute schienen vergessen zu haben, was Worte wie Güte, Nächstenliebe, Wohlwollen und Hilfsbereitschaft bedeuteten. Stattdessen blickte man mit überheblicher Arroganz und spöttisch auf jene Menschen herab, welche auf dem steinigen Weg des Lebens auf der Stecke geblieben waren. Den Menschen war es mittlerweile wichtiger geworden, für die meisten Klicks und Likes Grenzen zu überschreiten, welche jenseits unserer aller Vorstellungskraft lagen. Wie schlimm es um uns, die Menschheit, und unsere Mitmenschlichkeit bestellt war, konnte man auf hochgeladen Videos bestaunen, auf denen irgendwelche unterbelichteten, halbstarken, dummen Jugendlichen den Schlafsack eines Obdachlosen anzündeten und sich selber dabei filmten und feierten, während man im Hintergrund des Videos erkennen konnte, wie der Obdachlose versuchte, sich aus diesem eben gerade angezündeten Schlafsack zu befreien. Dieses Phänomen, in welchem es nur darum ging, wie man immer schneller seine Beliebtheit, kostete es, was es wolle, mit der Macht der Social Media-Kanäle des Internets steigern konnte, nannten Wissenschaftler „Fear of missing out“, kurz „FOMO“. Der etablierten Tagespresse war dieser Vorfall einen Tag später nur ein paar lapidare Zeilen im Innenteil der Zeitung wert.

Schließlich gab es weitaus wichtigere Themen als einen angezündeten Obdachlosen. Den Menschen in unserer Welt schien Fußball oder „Deutschland sucht den Super-Horst“, wichtiger als das vorgenannte Ereignis. Wo war sie hin, unsere gelebte, solidarische Gemeinschaft? Es war wichtiger geworden, Videos von süßen kleinen Haustieren ins Netz zu stellen, als auf die aktuellen Probleme vor der eigenen Haustür einzugehen. Verstehen Sie mich nicht falsch, aber wenn einem kleinem Wald-und-Wiesen-Igel mit süßen spitzen Ohren 1,5 Millionen Follower auf Instagram folgen, während dem Kälte- und Obdachlosen-Bus der Berliner Obdachlosenhilfe gerade einmal 5000 Menschen folgen, dann läuft meines Erachtens etwas ganz gewaltig schief in unserem Land. Wahrlich, schlimmer konnte es eigentlich nicht mehr kommen. Insgeheim stellte ich mir allen Ernstes die Frage, wie lange es noch dauern würde, bis es um uns herum noch schlimmer eskalieren würde. Nun, die Menschheit schien vom Ende der Welt nicht mehr allzu weit entfernt zu sein. Und ich meinte ganz sicher nicht das Ende der Welt, welches abertausende Kapitäne bis weit ins 18. Jahrhundert hinein veranlasste, vor der Umrundung des afrikanischen Kontinentes ab- bzw. umzudrehen, weil sie die Erde für eine Scheibe hielten und befürchteten, an deren Ende über die Klippen zu stürzen. Ich selbst lag mit meiner ganz eigenen persönlichen Annahme bis heute falsch, dass irgendein 170 Zentimeter kleiner, dauerlächelnder Nordkoreaner aus Pjöngjang mit verwegener schwarzer Undercut-Frisur und Kaki-Uniform irgendwann die Bombe, welche die gesamte Menschheit auslöschen könnte, hochgehen lässt. Doch dieser bis dahin auf meiner persönlichen Liste der “Vernichter der Menschheit“ im Ranking auf Platz 1 stehende Diktator, welcher einfach mal so aus Spaß seine eigenen Hofgärtner für längere Zeit ins schlimmste nordkoreanische Arbeitslager schickte, weil sie es angeblich nicht schafften, die Begonien, das sind übrigens Blumen, welche Kim ohnehin zu hunderttausenden zu Ehren von Kim Jong-il jahrein, jahraus aus der Volksrepublik China importieren ließ, zum 16. Februar zum Blühen zu bringen, sollte nicht länger diese Liste anführen. Doch anstatt den Angestellten in der staatseigenen Gärtnerei einen neuen Heizkessel für das Gewächshaus, in welchem die nordkoreanischen Volks-Begonien sprießen und blühen sollten, zu spendieren, schoss man lieber irgendeine sinnlose Interkontinentalrakete tausende Kilometer weit hinauf an den Rand des Weltalls, welche unkontrolliert vor der Küste Japans ins Meer stürzte. Ich machte mir langsam zunehmende Gedanken rund um die Partypeitsche aus Pjöngjang, welche nun nicht mehr nur irgendwelche Raketen abfeuerte, während sein Volk hungerte, sondern sich auch noch in selbstdarstellerischer Art und Weise der Weltgemeinschaft, ob sie es nun wollte oder nicht, wie in einem amerikanischen Blockbuster-Film „Made in Hollywood“ beim Abschuss dieser auch noch wie ein Filmstar filmen ließ. Dieses mit Sicherheit mehr als kostspielige, inszenierte Multispektakel, bei dem eine Hand voll auserkorener Soldaten ihm, dem großen Führer, in kurzen heroischen Videosequenzen überschwänglich zujubelten, weil sie Angst davor hatten, für den Rest ihres Lebens in irgendeinem nordkoreanischen Arbeitslager zu versauern, kostete mit Sicherheit ein paar läppische Millionen Dollar. Wie heißt es umgangssprachlich doch so schön: „Der Fisch fängt am Kopf an zu stinken.“ Und eben genau jene Soldaten meinen irrtümlich, sie wären unter ihm, diesem nicht allzu großen Diktator mit schickem Bob und Kaki-Weste frei. Aber was bleibt diesen armen gesteuerten Marionetten auch anderes übrig, als in ihrem von Sanktionen gebeutelten Land, über welches dieser sonderbare, einsame, ungeliebte Diktator herrscht, sich linientreu und systemkonform unterzuordnen?