Winterdämmerung - Arne Hoffmann - E-Book

Winterdämmerung E-Book

Arne Hoffmann

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Beschreibung

Nach langer Abwesenheit kehrt Fabian in das Dorf seiner Kindheit zurück. Geschockt erfährt er, dass sein ehemaliger Spielkamerad sich offenbar selbst getötet hat. Die Gerüchteküche vermutet eine nicht unerhebliche Mitschuld einer jungen Frau an dessen Ableben. Diese erscheint Fabian ebenso anziehend wie mysteriös. Alle Warnungen lässt Fabian außer Acht, als er sich auf dieselben erotischen Spiele mit der jungen Frau einlässt, in die sein Freund kurz vor seinem Tode verstrickt war. Trotz ihres erkennbar morbiden Wesens baut er ein ähnliches Hörigkeitsverhältnis zu ihr auf, wie zuvor schon sein Freund. Aber auch andere, scheinbar unbeteiligte Dorfbewohner verhalten sich ungewöhnlich und erscheinen in einem ganz anderen Licht, als in Fabians Kindertagen. Erst nachdem mehrere Dörfler auf grässliche Weise ums Leben gekommen sind, kristallisiert sich heraus, dass die Wahrheit anders ist, als alle vermuten. Der Autor nimmt den Leser mit in eine beschauliche dörfliche Abgeschiedenheit, in der jeder jeden kennt und jeder alles über jeden weiß. Doch der Schein trügt, denn wenn man hinter die Kulissen schaut, hat fast jeder ein Geheimnis, das er hütet und mit allen Mitteln vor fremden Blicken schützt. Arne Hoffmann malt im Kopf des Lesers schwere, düstere Bilder, die scheinbar von Todessehnsucht erzählen und doch eine völlig andere Bedeutung haben.

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Seitenzahl: 280

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Arne Hoffmann

Winterdämmerung

Roman

Nepa Verlag

2013

Besuchen Sie uns auch im Internet: www.nepa-verlag.de

Originalausgabe 2011

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

© 2011 NEPA Verlag, Frauensee

Der Nepa Verlag ist ein Unternehmen der BigKahoona UG (haftungsbeschränkt), Sünna

Umschlagbild © Senoldo

Umschlaggestaltung: Alexander Heiderich

Lektorat und Satz: Lektorat Nowack, Rudolstadt

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013

ISBN: 9783944176246

Inhaltsverzeichnis

Cover

Über den Autor

Titel

Impressum

Zitat

Winterdämmerung

Ebenfalls im NEPA-Verlag erschienen

»Wir werden alle mit Blut in unserem Mund geboren.«

Eva Basch-Kahre, schwedische Psychoanalytikerin

Auf unerklärliche Weise war das Dorf nicht mehr so, wie Fabian es in Erinnerung hatte. Das angstvolle Ahnen, das seit Beginn seiner Fahrt in einem versteckten Winkel seiner Seele gekauert hatte, wühlte sich von einem Moment zum nächsten mit unbezwingbarer Kraft an die Oberfläche seines Bewusstseins empor.

Es war einige Jahre her, dass Fabian das Dorf zum letzten Mal gesehen hatte. Föhren, zur Gemeinde Hilbert im Taunus gehörig, der Ort seiner Kindheit. Er wäre auch heute noch nicht dorthin zurückgekehrt, wenn er sich davon nicht eine gewisse Erholung von den Belastungen versprochen hätte, denen sein Leben in der letzten Zeit ausgesetzt war und in deren Folge er auf nahezu beängstigende Weise erkrankte, weniger aber sein Körper als sein Gemüt. Insofern kann man fast sagen, dass Fabians Heimreise auf ärztlichen Rat hin geschah, eine Art Rückkehr zu seinen Wurzeln darstellen sollte. Viel mehr Hilfreiches als diesen Ratschlag hatte Fabian in den langen Stunden tiefschürfender Gespräche, die er mit seinem Arzt verbrachte, jedoch nicht erhalten. – Wie endlos sich die Zeit in dessen Behandlungszimmer in die Länge zog! Fabian gab sich alle Mühe, das Schweigen zu füllen, das von dem alten Herrn ausging, während dieser ihm in seinem tiefen, rostfarbenen Sessel gegenübersaß, in all der Zeit kaum ein Wort sagte, lediglich hin und wieder nervös seine Armbanduhr um die Finger herumzuwirbeln pflegte und Fabian mit auffordernden Blicken anstarrte. Irgendwann versprach Fabian sich kein Heil mehr von diesen Sitzungen und fasste den Entschluss, dass ihm ein längerer Aufenthalt in vertrauter Umgebung womöglich von größerem Nutzen sein würde. Der alte Herr nickte, was Fabian als Zustimmung auffasste.

Es war gerade die kalte, unfreundliche, zugleich aber auch heimeligmagische Zeit des Jahres. Ende November, der erste Advent war nicht mehr fern. In den Städtchen, die Fabian auf seiner Fahrt durchquerte, glitzerten bereits die ersten weihnachtlichen Lichterketten unter dem regenschwarzen Himmel. Bald wurden aus den Städtchen Dörfer, deren Entfernung voneinander nahm zu und die Straßen wurden immer gewundener. Je tiefer hinein in den Taunus er sich bewegte, je näher er Föhren dabei kam, desto schärfer wurden in der gebirgigen Landschaft die Kurven, desto enger die Biegungen, sodass er sich notgedrungen immer mit einem Fuß auf der Bremse bewegen musste. Fabian war diese ermüdende Fahrweise nicht mehr gewohnt, er konnte sich ein langes Gähnen nicht verkneifen. Dabei war es erst Nachmittag, › glühte die Uhr an seinem Armaturenbrett. An einer Abbiegung überlegte er, über welchen Weg er am ehesten vier bis fünf Minuten Fahrtzeit einsparen würde, entschied sich dann aber doch eher instinktiv, als ob er der Führung seines Autos vertraute, dem der richtige Weg schon bekannt war. Er nahm seine Außenwelt kaum noch wahr. Die riesigen, über seinen Wagen greifenden Äste verwandelten die Straße in einen gewundenen Schlauch und schnitten ihm auch noch das letzte Licht des düsteren Himmels ab.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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