Wir entdecken fantastische Welten - Sylvia Schopf - E-Book

Wir entdecken fantastische Welten E-Book

Sylvia Schopf

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Beschreibung

Ideen, Anregungen und Spiele für Kindergarten und (Vor-)Schule. sowie Spielgeschichten, die zum Nachspielen und Weiterfantasieren einladen. Mit einfachsten Mitteln entstehen Aktions- und Fabulierräume, die Kindern die Möglichkeit geben, ihre (besonderen) Fähigkeiten einzubringen, ihre Fantasie auszubilden und Sprach- und Sprechfähigkeiten zu entwickeln und zu fördern. Im angeleiteten Spiel werden auch soziale Prozesse initiiert, die das Miteinander fördern ebenso wie die Wahrnehmung für sich und die anderen. Und schließlich wirkt sich das Spielerleben auch positiv auf das Selbstbewusstsein aus.

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Seitenzahl: 66

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INHALT

Einleitung: Fantasie im Spiel

Spielgeschichten anleiten

Auf Erkundungsfahrt

Fantastisch & Zauberhaft Im Reich der Wünsche und Verwandlungen

Spielaktionen

Ausflug nach Afrika

Der Rummelplatz

Umziehen und anderen Veränderungen

Einleitung: Fantasie im Spiel

Für jüngere Kinder sind die Dinge ihrer Umgebung noch allumfassend belebt. Sie schimpfen mit dem Schuh, der nicht passen will, und schlagen die Tür, gegen die sie gerannt sind. Sie machen noch nicht die strikte Unterscheidung zwischen wirklich und vorgestellt, so dass für sie problemlos im Spiel aus einem Tisch ein Palast wird und ein Baustein zu einem hochmodernen Telefon oder einem Stück Kuchen. Die Ritzen zwischen den Pflastersteinen werden zu Grenzen, die man nicht berühren darf oder man wird verzaubert. In ihrer Vorstellung kann unter dem Pflaster noch der Strand liegen, wo wunderbare und spannende Abenteuer auf sie warten.

In ihrer Fantasiewelt können Kinder endlich mal groß und mächtig sein. Sie haben das Sagen und sind König und Herrscher. Träume und Wünsche, Erlebtes und Gesehenes fließen ein in die Fantasie, die es so dringend braucht, damit sich auch Kreativität und produktives Denken entwickeln können. Das wiederum ist wichtig für eine positive Auseinandersetzung mit dem eigenen Existieren.

Wie alle schöpferischen Fähigkeiten, so benötigt auch Fantasie sowohl Zeit als auch Raum, um sich zu entwickeln und Anregungen, aus denen sie sich speist. Hier ist der Erwachsene gefragt (und gefordert). Er ist es, der zum einen diese Zeiten und Räume schafft und zum anderen die Traum- und Fantasiewelten (die eigenen wie die der Kinder) ernst nimmt. In gemeinsamen Gesprächen, Aktionen und Erlebnissen können Ideen, Wünsche und Träume fabuliert und erzählt werden, so dass eigene Vorstellungen und Bilder entwickelt und ausgelebt werden können - trotz und gerade wegen der Überfülle an vorgefertigten Bildern aus der Medienwelt.

Besonders solche Spiele, die Denk-, Aktions- und Fabulierräume lassen, geben Kindern die Möglichkeit, ihre (besonderen) Fähigkeiten einzubringen und ihre Fantasie auszubilden, so dass plötzlich das zurückhaltende Kind "auftaut" und sich gar als ideenreicher Mitspieler zeigt. Oder dem Außenseiterkind können spielerisch Möglichkeiten geboten werden, um - im wahrsten Sinne des Wortes - ins Spiel einzusteigen und letztendlich auch in die Gruppe.

Dort, wo Fantasie zugelassen und gefördert wird, kann sich das kindliche Selbstvertrauen entwickeln bzw. gestärkt werden. Eine Basis wird geschaffen für stabile Selbstwertgefühle sowie die Fähigkeit, sich mit der Umwelt kritisch auseinanderzusetzen. Und das - so heißt es von Seiten der Suchtprävention - macht Kinder seelisch widerstandsfähiger gegen eine spätere Suchtgefahr, eine Problematik, die zunehmend auch in die Bereiche von Schule und Kindergarten hineinreicht.

Spielgeschichten anleiten

Ein wichtiger und möglicher Ort für das Entstehen und Fördern von Fantasie ist das von der Erzieherin oder Lehrerin angeleitete Spiel. Es setzt sich mit seinen einfachen Handlungen und Geschichten deutlich vom Freispiel der Kinder ab. Im angeleiteten Spiel gibt es für die Spielgruppe deutliche Vereinbarungen und Absprachen. Das ist z.B.:

die

Ausgangssituation

: Wir befinden uns in einem Flugzeug. Wir stehen vor einer verschlossenen Geheimtür usw.

der Ort oder die Orte des Geschehens

: Gibt es eine Art Bühne oder wird der gesamte Raum bespielt. Wenn ja: wo befinden sich die jeweiligen Örtlichkeiten?

die beteiligten Akteure

und deren Handlungsspielraum: Es gelten Absprachen/Spielregeln wie z.B.: Wer von einem Zauberer mit seinem magischen Stab berührt wird, verwandelt sich gemäß dessen Verzauberungsspruch. Das Flugzeug wird von einem Piloten gesteuert, der jeweils die Flugsituation (Kurven, Hoppeln usw.) anzeigt. Die Fluggäste reagieren darauf, ohne selbst Einfluss nehmen zu können.

besondere Bedingungen

: Wer diese Grenze (ein Seil) überschreitet, wird zu Stein und kann sich nicht mehr bewegen. Die Verfolgten können sich auf eine Insel (eine markierte Stelle im Raum) zurückziehen, sind dort vor Verfolgern sicher und können auch nicht gefangen genommen werden.

Diese Abmachungen stellen einen offenen und auch verbindlichen Spielrahmen für alle Beteiligten her. Erst so wird das gemeinsame Spielen in einer größeren Gruppe möglich.

Zu den Aufgaben der Spielleitung gehört es, den Kindern die Abmachungen und Spielbedingungen zu vermitteln und auf deren Einhaltung zu achten, damit das Spiel nicht aus dem Ruder bzw. Rahmen läuft und sich verselbstständigt, um schließlich zum Verdruss aller im Sande zu verlaufen.

Offen für (neue) Ideen

Wichtig ist - trotz aller Regelungen - auch offen zu sein, um auf Ideen und Vorschläge aus der Kindergruppe einzugehen und diese - wenn möglich - ins Spiel zu integrieren. Wie viel Offenheit man zulassen kann/darf/soll, ist eine Gratwanderung, die in jeder Situation neu entschieden werden muss und für die es keine festen Regelungen gibt.

Wie geht’s weiter?

Hilfe für ein ins Stocken geratenes Spiel können neue Anregungen und Impulse sein, die den Spielfluss wieder in Gang bringen. Aber manchmal ist es auch einfach Zeit, das Spiel zu beenden, weil die Konzentration oder die Spiellust aufgebraucht sind oder ... Die Gründe können vielfältig sein, so dass man die jeweilige Spieldauer von der aktuellen Situation und Stimmung der Gruppe abhängig machen sollte.

Eine wichtige äußere Voraussetzung für das Spiel ist ein ausreichend großer Spiel- und Bewegungsraum, in dem es nicht all zu viel Ablenkendes gibt (dazu gehören Spielmaterial ebenso wie Geräusche).

Besondere Materialien oder Spielvoraussetzungen braucht es nicht. Mit Hilfe von Alltagsgegenständen wie Stühlen, Seilen, Holzreifen, Tüchern, Bällen, Kissen lassen sich Örtlichkeiten und Spielräume markieren bzw. gestalten. Oder diese Gegenstände werden fantasievoll genutzt: der Stuhlkreis wird zum Hexenkessel, aus Seilen oder Tüchern wird ein Kanu gelegt usw.

Dann also: Gute Fahrt ins Reich der Abenteuer und Entdeckungen, in (Traum- und Wunsch-) Welten, die wir auf den Flügeln der Fantasie erreichen!

Auf Erkundungsfahrt

Ferne Welten entdecken, das Unbekannte erforschen, Abenteuer bestehen – das sind beliebte und immer wiederkehrende Spielthemen bei Kindern, in denen sich auch spiegelt, wie sie ihre (Um-)Welt erleben. Doch so spannend, anregend und interessant das Unbekannte, Neue und Fremde einerseits ist, so sehr kann es auch Angst machen. Das freie ebenso wie das angeleitete Spiel sind für das Kind Möglichkeiten, spielerisch den Umgang mit Neuem und Unbekanntem zu erproben und eigene Erlebnisse und (Reise-) Erfahrungen zu verarbeiten.

Der Erwachsene leitet mal als "Reiseführer/in", mal in der Rolle der „Stewardess“ oder eines „Steuermanns! das Spiel und die Übungen an. Die Kinder sind die "Reisegesellschaft", die von der fachkundigen Leitung durch die verschiedenen Spieletappen begleitet und geführt werden. Also auf zur Spielreise, um spannende Abenteuer zu bestehen.

Zum Glück kann man eine Spielreise jederzeit unterbrechen und nach Bedarf wieder in den Alltag, die Spielgruppe des Kindergartens, zurückkehren - bis einen Reiselust und Abenteuerfieber erneut packen.

Anlass und Auslöser dafür können die bevorstehende oder gerade zu Ende gegangene Urlaubs- und Ferienzeit sein, aber auch eine Spielsituation aus dem Kindergartenalltag. Als Einstieg und Einstimmung kann man mit der Kindergruppe zum Beispiel einen Ausflug machen. Man besucht gemeinsam einen Bahnhof. Oder vielleicht gibt es in der Nähe einen Flughafen, auf dem man hautnah die verschiedenen Aspekte des Verreisens und Wegfahrens erleben kann: Ankunft und Abflug/Abfahrt, Abschiednehmen und Wiedersehen, Durchsagen, Schalter, Fahrkarten, Fahrpläne, Gepäcktransport (Kofferwagen), Rolltreppen, Geschäfte usw.

Mit einem Sachbilderbuch kann man den Ausflug vor- oder nachbereiten. Anhand der Bilder wird die Aufmerksamkeit auf charakteristische Merkmale oder Details der Örtlichkeit gelenkt und Erinnerungen an eigenes Erleben wachgerufen.

Unterwegs: Fortbewegungsmittel

Darstellungsspiel

Anmerkung: Erkennen typischer Merkmale für die verschiedenen Transportmittel und wie man sie im Spiel darstellen kann

Material: keines

Ausgangssituation

Verreisen und Wegfahren heißt immer, dass man seinen Standort verlässt und sich an einen anderen Ort begibt.

Welche Möglichkeiten der Fortbewegung gibt es?

„Wir sind mal mit dem Auto zur Oma gefahren. Das ging ganz schnell. Aber als wir nach Italien gefahren sind, hat es ganz, ganz lange gedauert."

„Ich bin schon mal mit meinem Papa mit dem Fahrrad weggefahren. Das hat auch ganz lange gedauert."

„Wir fahren manchmal mit dem Zug in Urlaub."

„Ich bin schon mit dem Flugzeug verreist. Da waren wir ganz hoch oben im Himmel."

„Ich bin mal auf 'nen Berg raufgeklettert. Da haben wir alle ganz arg geschwitzt."

Im Gesprächskreis werden mit den Kindern die typischen Merkmale des jeweiligen Transportmittels besprochen.

Wir probieren

Wie können die verschiedenen Aktivitäten für das jeweilige Transportmittel dargestellt werden?