12,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 12,99 €
Sie sind die Campingnation schlechthin: die Niederländer. Was liegt also näher, als dort Urlaub zu machen, wo die Camperprofis leben. Bereisen Sie die niederländische Küste in ausgewählten Tourenideen für jeweils ein Wochenende: von der Künstleridylle Domburg über Rotterdams Hafen, Den Haags politisches Zentrum sowie Amsterdams Grachten bis zur Wattmeerinsel Texel. Mit ausgewählten Profitipps zu Stellplätzen und Camperkulinarik.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 151
Veröffentlichungsjahr: 2023
Der Österreicher HANS ZAGLITSCH lebt seit rund 30 Jahren in den Niederlanden, wo er sich auf Texte und Bilder für Bücher rund um Reisen, Freizeit und Architektur spezialisiert hat. Auf seinen zahlreichen Touren kreuz und quer durch Europa ist er fast immer mit Rad, Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs und bevorzugt Stellplätze und Campingplätze als Ausgangspunkte für die Recherche. Durch verschiedene Buchprojekte und unzähligen Erkundungstouren in seiner Wahlheimat war die Recherche zu diesem Wohnmobilführer an der niederländischen Küste fast ein »Heimspiel«.
EINLEITUNG
Sonne, Strand und mehr
»Welkom« an der niederländischen Nordseeküste!
1 Badeort & Künstleridylle
Domburg und Walcheren
2 Das Herz von Walcheren
Rund um Middelburg
3 An der Grenze zu Belgien
Zeeuws-Vlaanderen
4 Einfach relaxen
Der Westzipfel von Schouwen-Duiveland
5 Eine Stadt unter Denkmalschutz
Zierikzee
6 Maashatten
Die vielen Gesichter Rotterdams
7 Das politische Zentrum
Rund um Den Haag
8 Alt & lebendig
Die Universitätsstadt Leiden
9 Charmante City
Haarlem – das kleine Amsterdam
10 Architektur-Juwel
Die Hauptstadt Amsterdam
11 Die populären Badeorte
Aan Zee
12 Zwischen den Meeren
Die Region um Zaandam
13 Eine Käsestadt mit Flair
Alkmaar und das Umland
14 Zuiderzee
Hoorn und Enkhuizen
15 Am Kopf von Noord-Holland
Den Helder
16 Watteninseln
Texel, Vlieland, Terschelling, Ameland, Schiermonnikoog
Orts- und Sachregister
Impressum
Schade, dass man hier nicht übernachten darf.
Genuss pur am Strand von Domburg
Die niederländische Küstenregion und ihre touristische Infrastruktur sind ein wahres Paradies für Wohnmobilisten. Rund 500 Kilometer Küste erstrecken sich von der Watteninsel Schiermonnikoog im Norden bis nach Zeeuws-Vlaanderen im Süden an der belgischen Grenze – hervorragend erschlossen, landschaftlich abwechslungsreich und mit unzähligen Attraktionen für alle Interessen und Altersstufen.
Wer mit seinem Wohnmobil an die niederländische Nordseeküste fährt, hat vom ersten Augenblick an Urlaubs-Feeling pur. An manchen Stellen kann man bis fast an den Strand heranfahren, das Wohnmobil parken, die Campingstühle ausklappen und die Füße ausstrecken oder gleich mal in die kühle Nordsee tauchen. Bei einem kleinen Imbiss oder Kaffee und Kuchen – schließlich hat man seine Küche ja stets dabei – lässt sich dann ganz entspannt die Strandszenerie und das Treiben am Wasser beobachten. Und wenn sich der Tag zu Ende neigt, kann man – vielleicht bei einem Gläschen Wein – gleich noch auf einen der spektakulären Sonnenuntergänge warten. Nur übernachten darf man dort nicht.
Wer möchte, kann es aber auch so halten wie die Einheimischen: in der frischen Nordseeluft am Strand spazieren gehen und sich vom Wind so richtig durchpusten lassen. »Uitwaaien aan zee« nennen die Niederländer diese beliebte Freizeitbeschäftigung. An Wochenenden kann es zwar auch mal zu überfüllteren Stränden und ausgebuchten Campingplätzen kommen, das sollte Sie jedoch nicht davon abhalten, hierher zu kommen und eine kleine Auszeit zu genießen. Schließlich hat auch das Hinterland der Küste noch viel Interessantes zu bieten.
Die etwa 500 Kilometer lange Küstenregion von der nördlichen Watteninsel Schiermonnikoog bis ins südliche Zeeuws-Vlaanderen (Seeländisch Flandern) ist landschaftlich sehr abwechslungsreich, mit breiten, kilometerlangen feinsandigen Stränden, schützenden Dünen und Deichen. Hinter den natürlichen und künstlichen Schutzwallen erstrecken sich bunte Blumenfelder, sattgrüne Weiden und Wiesen, durchzogen von Grachten und Kanälen mit Windmühlen am Ufer. Dazwischen liegen stille Weiher und Fischerdörfer, reizvolle Naturschutzgebiete, intakte Festungsstädte und lebhafte, teils architektonisch, teils kulturell und historische interessante Groß- und Kleinstädte mit altehrwürdigen Bauwerken und innovativer, moderner Architektur sowie international renommierten Museen, in denen Werke alter Meister neben denen bekannter Künstler der Gegenwart ausgestellt sind.
Das wohl beliebteste Ziel an der Küste ist die Provinz Zeeland (Seite 14–61), eine Region im Südwesten der Niederlande, die aus Inseln und Halbinseln besteht, welche mit einer Handvoll Brücken verbunden sind. Die Provinz liegt im Mündungsdelta von Rhein, Maas und Schelde und war jahrhundertelang vom Festland abgeschnitten. Fähren füllten die Lücken in der Infrastruktur. Nach und nach wurden Dämme, Deiche und Brücken angelegt, die das Inselreich langsam aus der Isolation brachten. Lediglich Zeeuws-Vlaanderen, der südlichste Teil der Provinz entlang der belgischen Grenze, musste lange auf eine feste Verbindung mit dem Rest des Landes warten. Mitte 2003 wurde schließlich der Tunnel unter der Westerschelde bei Terneuzen eröffnet, der die Lücke im Verkehrsnetz schloss.
Im Norden schließt an Zeeland die Provinz Zuid-Holland (Seite 62–89) zwischen Rotterdam und Leiden an. In diesem Küstenabschnitt liegen einige Metropolen dicht aneinander; hier schlägt auch das Herz der niederländischen Wirtschaft und Politik. Die Grenzen etwa von Rotterdam zu den umliegenden Kleinstädten oder der Übergang von Den Haag nach Delft ist kaum noch sichtbar. Das urbane Gebiet hat seine ganz besonderen Reize und Highlights.
In Reih´ und Glied
Typische Architektur an der Zaan
Die Windmühlen von Kinderdijk
Von Haarlem über Amsterdam bis zur Watteninsel Texel erstreckt sich die Provinz Noord-Holland (Seite 90–165), die mit dem Nationalpark Zuid-Kennemerland, der Zaan-Region, der Käsestadt Alkmaar und wunderschönen Stränden sich bestens für Aktiv- und Badeurlaub eignet – ebenso wie die Watteninseln Vlieland, Terschelling, Ameland und Schiermonnikoog. Jede Insel hat ihre eigene Geschichte, ihr eigenes Gesicht und ihre besonderen Schönheiten, die entdeckt werden wollen.
Dieser Wohnmobilführer stellt Ihnen 16 interessante Ziele entlang der Küste vor. Er führt Sie durch historische Städte mit intakten Ortskernen, beschauliche Dörfer und zu interessanten Sehenswürdigkeiten und zeigt Ihnen Möglichkeiten, die Auszeit auch aktiv zu nutzen. Am Ende jedes Kapitels gibt es wichtige Überblicksinformationen, etwa die Adressen der Touristinformationsstellen, eine Übersicht der Highlights, die Sie keineswegs verpassen sollten, sowie Praktisches zu Stell- und Campingplätzen. Im Infoblock werden auch Vorschläge für die Aufenthaltsdauer gemacht – diese sollten aber nur als grober Anhaltspunkt betrachtet werden, denn zwei Tage, drei Tage oder doch eine ganze Woche unterwegs zu sein, ist aufgrund des Angebots an Sehenswürdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten kein Problem. An vielen Orten lässt es sich ohne Weiteres tagelang aushalten, und die Highlights lassen sich durch die Distanzen zudem auch gut verbinden. Das Netz an Verkehrswegen ist gut, ebenso der Zustand der Straßen; Staus kommen eher an Werktagen während der Hauptverkehrszeit in den Ballungsgebieten vor.
Stellplatz am Veerse meer
Beinahe könnte man sagen, dass ein Wohnwagen zur Grundausstattung jeder niederländischen Familie gehört. Campen, ob mit Zelt, Wohnmobil oder Wohnwagen, ist in den Niederlanden seit Jahrzehnten eine beliebte Urlaubsform, fast schon ein Teil der Identität. Die Infrastruktur in Sachen Camping an der Küste ist deshalb hervorragend und sogar mehr als flächendeckend, sprich es gibt immer einen Platz in der Nähe, egal, was Sie unternehmen möchten, egal, welche Ansprüche Sie haben, egal, welche Orte Sie besuchen möchten.
Stellplätze für Wohnmobile sind meist in einem Campingplatz integriert, vor allem auf den Plätzen der großen Vermieter wie Roompot oder Adoer. Auf diesen gibt es eine umfangreiche Infrastruktur, vom Brötchenservice am Morgen über private Sanitärhäuschen am Platz, überdachte Schwimmbecken und Spielplätze bis hin zur Unterhaltung für die ganze Familie.
Wer es ruhiger haben möchte, sollte bevorzugt einen sogenannten Minicamping wählen, auf Niederländisch oft auch als »Boerderijcamping« (Camping am Bauernhof) bezeichnet. Dabei handelt es sich in der Regel um ehemaliges Agrarland rund um einen Bauernhof – mit Grasfläche, der notwendigen Infrastruktur und etwa zehn bis 25 Plätzen. In den Sommermonaten sollte der Platz reserviert werden. Die Sprache ist selten ein Problem. An der Küste wird im Tourismus fast überall Deutsch gesprochen und Englisch sowieso. In einigen Großstädten sind Stellplätze für Wohnmobile oft am Stadtrand vorhanden, allerdings nur für kleinere Camper, weshalb die Anreise für eine Besichtigung mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Rad empfehlenswerter ist.
Das Angebot an Aktivitäten in Sachen Wassersport an der Küste kennt fast keine Grenzen: Windsurfen, Wellenreiten, Kitesurfen, Stand-up-Paddeln, Kajakfahren, Segeln, Schnorcheln, Tauchen … Vielerorts werden Schnupper-, Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse für diverse Sportarten angeboten, Ausrüstungsgegenstände verkauft und/oder vermietet. Beliebte Spots zum Surfen und Surfschulen sind unter anderem in Cadzand-Bad, Domburg, Renesse, Vrouwenpolder und Brouwersdam, Wijk aan Zee sowie Egmond aan Zee zu finden. Beim Tauchen hat sich vor allem das Feriendorf Scharendijke einen Namen gemacht, wegen der abwechslungsreichen Tauchmöglichkeiten unter anderem zu den Schiffswracks, die im Grevelingenmeer versenkt wurden. Informationen zu den Möglichkeiten finden Sie zum Beispiel unter zeeland.com/de-de/visit/was-unternehmen/wassersport.
Für ausgedehnte Spaziergänge sind natürlich die Strände bestens geeignet, zum Wandern empfehlen sich die Naturschutzgebiete wie das Zwin an der belgischen Grenze, De Manteling oder Oranjezon bei Domburg, der Nationalpark Zuid-Kennemerland bei Haarlem sowie die Dünenlandschaft bei Schoorl.
Einweisung in der ersten Surfstunde
Die Aktivität in der Küstenregion schlechthin ist allerdings das Radfahren. Wen sollte das auch wundern, gelten die Niederlande mit ihrem 38 000 Kilometer langen Radwegenetz schließlich als Radlerparadies par excellence in Europa. Die Radwege sind größtenteils asphaltiert und vom restlichen Straßenverkehr baulich getrennt. Ab und an verlaufen sie auch auf verkehrsarmen Nebenstraßen und Wirtschaftswegen, wobei am Straßenrand häufig ein Farbstreifen mit Sperrlinie für die Radler angelegt wurde. Entlang von Flüssen, in Wäldern und Naturschutzgebieten sind die Radwege gepflastert oder mit Kies befestigt. Die Beschilderung der Radwege ist hervorragend, ein Verfahren also fast unmöglich, sodass Sie nicht unbedingt ein Navi oder Radkarten benötigen. Wenn Sie dennoch Karten kaufen möchten: Am geeignetsten sind die Regio-Karten im Maßstab 1:100 000 des niederländischen Automobilclubs ANWB. Die gesamte Küstenregion wird mit den Karten »Nummer 19/Zeeuwse kust« (von der belgischen Grenze bis Hoek van Holland), »Nummer 16/Hollandse kust« (von Hoek van Holland bis Den Helder) und »Nummer 1/Waddeneilanden« mit allen fünf bewohnten Watteninseln abgedeckt. Auf dem deutschsprachigen Markt sind derzeit nur Karten vom gesamten Land erhältlich, etwa die des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs ADFC, »Niederlande Nord« und »Niederlande Süd«, jeweils im Maßstab 1:150 000. Das Rad sollten Sie ohnehin immer mitnehmen. Der Drahtesel ist schon wegen des größeren Aktionsradius ein Muss.
Vorsicht! Sand auf dem Radweg
Transportmittel Polderwagen
Reitausflug auf Terschelling
Die niederländische Küste bietet natürlich auch jede Menge Abwechslung für Kinder – von den Kleinsten bis hin zum Teenager, von Abenteuerspielplätzen über Minigolfanlagen und Streichelzoos bis hin zu Klettergärten, Reitställen und Freizeitparks mit Fahrgeschäften wie Duinrell, der mit 100 Hektar Fläche und rund 1,5 Millionen Besuchern jährlich der größte und attraktivste Freizeitpark des Landes ist. Oder wie wäre es mit einem Schnupperkurs, etwa um tauchen oder surfen zu lernen? Eine süße Verlockung (nicht nur für die Jüngsten) stellt das Schokoladenmuseum in Middelburg dar, zum Staunen bringt das Marinemuseum in Den Helder mit einem begehbaren U-Boot in Originalgröße seine Besucher, und jede Menge Spaß bieten der Themenpark Madurodam in Den Haag oder das Seehundezentrum Ecomare auf der Watteninsel Texel. Mit interaktiven und gleichzeitig pädagogisch wertvollen Ausstellungen locken das Naturalis Biodiversity Center in Leiden, das Raumfahrtmuseum Space Center in Noordwijk oder das Erlebnismuseum NEMO in Amsterdam.
Alles in allem wird bei der Vielseitigkeit der niederländischen Küste kaum Langeweile aufkommen. Für jeden Geschmack, jedes Interesse und fast jedes Bedürfnis ist garantiert etwas dabei. Und zu guter Letzt kommt auch das Entschleunigen nicht zu kurz, denn zwischen Dünen, Tulpenfeldern und Windmühlen gibt es jede Menge Orte, an denen man einfach nur die Seele baumeln lassen kann.
So ruhig wie hier ist es selten westlich von Domburg.
Mit zwei betuchten Damen aus Zeeland begann die Bädergeschichte von Domburg: Vor etwa zwei Jahrhunderten kamen die beiden erstmals mit Badekarren zum Strand und nahmen ein Bad im Meer. Die gesundheitsfördernde Wirkung, die dieser Badekur nachgesagt wurde, zog mehr und mehr Badegäste an den Domburger Strand. Renommierte niederländische und internationale Maler folgten und festigten Domburgs Ruf als mondänem Badeort und Ort der Kunst.
Nicht nur das Meer und die Landschaft – es war vor allem das außergewöhnliche, fast magische Licht über der Nordsee am frühen Morgen und am späten Nachmittag, das Künstler wie Jan Toorop, Jacoba van Heemskerck und Piet Mondrian anzog. Letzterer fing dieses stimmungsvolle Licht im Jahr 1909 mit seinem Gemälde »Aussicht aufs Meer« ein. Die farbigen Lichtspiele über der Nordsee mit atemberaubenden Sonnenuntergängen üben auch heute noch eine magische Anziehungskraft auf Künstler und Urlauber aus.
Westlich von Domburg kann man mit dem Wohnmobil bis fast an den Strand heranfahren und für wenige Euros parken – nur übernachten ist verboten! Das zieht natürlich sehr viele nationale und internationale Wohnmobilisten an, sodass Domburg quasi zum Mekka der Wohnmobilisten geworden ist. Vor allem an Wochenenden und in der Ferienzeit kann es schon mal vorkommen, dass die Zufahrt zum Strand wegen Überlastung gesperrt ist. Dann heißt es einfach auf den landseitigen Parkplätzen am Fuße der Dünen parken und über die Treppen zum Strand gehen.
Oder in die Stadt, denn sehenswert sind in Domburg auch die historischen Bauten vom Beginn der Bäderzeit, allesamt heute als Reichsmonumente denkmalgeschützt. Ein Beispiel dafür ist die Villa Carmen, die der Kölner Eau-de-Cologne-Produzent Franz Aldenbruck 1885 in den Dünen erbauen ließ. Bereits zwei Jahre danach verkaufte er sie an den deutschen Messerund Scherenfabrikanten Carl Erbschloe. Zu den Gästen der Villa zählte unter anderem die rumänische Königin Elisabeth von Wied (1843–1916), die damals als Schriftstellerin unter dem Pseudonymem Carmen Silva ihre Geschichten publizierte. Von ihr stammt denn auch der Name der Villa, die 2001 grundlegend restauriert wurde. Seit demselben Jahr ist sie in Privatbesitz und kann deshalb nicht besichtigt werden.
Entworfen wurde die Villa vom niederländischen Architekten Johannes van Nieukerken, der 1889 auch den nahe gelegenen sehenswerten Badepavillon im Neorenaissance-Stil entwarf. Dieser ersetzte den ersten Pavillon aus dem Jahr 1837, der als Café-Restaurant und Badeanstalt in der Dünenlandschaft errichtet worden war. Nach größeren Renovierungen und Ausbauten ist heute nur noch das Restaurant für die Öffentlichkeit zugänglich; in den anderen Räumlichkeiten befinden sich Privatappartements. Doch auch von außen ist er ein architektonischer Hingucker.
Ebenfalls in den Dünen erhebt sich der rund 28 Meter hohe, backsteinerne Wasserturm aus dem Jahr 1933, in dem sich heute ebenfalls zwei Privatappartements befinden. Im Zentrum von Domburg interessant ist zudem das Alte Rathaus am Marktplatz. 1567 erbaut, ist es nach der Dorfkirche das älteste Gebäude des Ortes. Bis ins Jahr 1997 war es der Sitz der Stadtregierung. Heute befindet sich in den altehrwürdigen Mauern ein Interieur- und Antikladen.
Domburger Badepavillon
Galerie Het Noorderlicht
Domburger Strand
Tipp
Unter den Ausstellungen und Galerien in Domburg gehören für Kunstinteressierte das Museum Marie Tak van Poortvliet und die Galerien Zeevonk und Noorderlicht zu den besten Adressen. Hier werden Werke zeitgenössischer Künstler das ganze Jahr hindurch ausgestellt. Jeden Sommer findet zudem in der Galerie Noorderlicht eine Ausstellung mit Werken der Künstler aus dem 19. und 20. Jahrhundert statt. Neben den bereits erwähnten Malern sind beispielsweise Isaac Israels, Maurice Góth, Dam van Isselt und Jan Sluijters vertreten. Über die Künstler wurde übrigens von Francisca van Vloten das deutschsprachige Buch »Die Maler von Domburg« geschrieben.
Touristisch deutlich ruhiger als in Domburg geht es in Oostkapelle, einige Kilometer östlich von Domburg, zu. Oostkapelle präsentiert sich mit einem hübschen, charakteristischen Ortskern, dem Schloss Westhove und den Naturgebieten De Manteling und Oranjezon.
Vor allem das rund 740 Hektar große Naturgebiet De Manteling ist sehr abwechslungsreich. Neben einer besonderen Flora und Fauna trifft man hier auf Nadelwald, Dünen- und Graslandschaften sowie Villen, die vom 17. bis ins 19. Jahrhundert von der Elite aus Middelburg als Feriendomizile genutzt wurden. Gut ausgebaute Wander- und Radwege ermöglichen es, das Gebiet leicht zu erkunden. Einen Parkplatz fürs Wohnmobil finden Sie am Domburgseweg 59, 4356 NA Oostkapelle, nahe dem Schloss Westhove. Vom einst mächtigen Kastell aus dem 13. Jahrhundert mit Hauptgebäude, Wachtürmen, Toren, Vorburg, Grachten und Brücken ist zwar nur wenig übrig geblieben. Trotzdem kann man selbst heute seine einstige Dominanz noch erahnen.
Schloss Westhove in Ostkapelle
TERRA MARIS In der ehemaligen Orangerie des Schlosses Westhove ist das interessante Museum Terra Maris untergebracht. Es informiert mit seinen unterschiedlichen Ausstellungen Jung und Alt über das mittelalterliche Leben, die Natur und die Entstehung der Küstenlandschaft in der zeeländischen Landschaft. Ein Landschaftspark, ein Café und ein Museumsladen runden das Angebot vor Ort ab.
Östlich von De Manteling und Oostkapelle erstreckt sich das 400 Hektar große Naturgebiet Oranjezon. Es entstand im 13. Jahrhundert durch Eindeichung des Gebietes. Bis Mitte der 1990er-Jahre war es für Besucher zur Gänze gesperrt. Die Dünenlandschaft wurde zur Wassergewinnung und -säuberung zunächst für Middelburg, später für die gesamte Halbinsel Walcheren genutzt. Mittlerweile sind vier ausgeschilderte Wanderrouten angelegt, die beim Eingang beginnen und zwischen 2,5 und 6,5 Kilometer lang sind – also auch geeignet für eine Tour mit Kindern. Etwa 300 Meter vor dem Eingang, beim Camping Oranjezon, gibt es einen Parkplatz (Koningin-Emmaweg 16a, Vrouwenpolder).
WEINGUT WESTERHOEVE Nahe dem Schloss Westhove liegt das Weingut Westerhoeve, das 1999 mit den Rebsorten Pinot Noir, Chardonnay, Würzer und Regent startete. Die sonnenreiche Region, die gute Bodenbeschaffenheit, milde Herbsttemperaturen und ausreichendes Winzer-Know-how sorgen für eine gute Qualität bei den Weinen. Mehr über das Weingut, seine Weine und Aktivitäten erfährt man bei Weinverkostungen und Führungen. Westhovenseweg 4, 4356 ND Oostkapelle, Tel. +31 (0)6/15 20 68 13, westerhoeve4.nl
Vom Camper- und Autostrand in Domburg kann man entlang der Wasserlinie bis fast nach Westkapelle fahren. Unterwegs auf der circa 2,5 Kilometer langen Deichstraße gibt es mehrere Stellen zum Parken und zwei Einkehrmöglichkeiten. Westkapelle wurde vor allem durch den Zweiten Weltkrieg bekannt. 1944 bombardierten die Briten den schützenden Deich, um ganz Walcheren zu überfluten und so die deutschen Besatzer zurückzudrängen. Dabei wurde Westkapelle vollkommen überflutet; erst ein Jahr später konnte das Loch im Deich endgültig verschlossen werden. Für Interessierte gibt es vertiefende Informationen dazu im Deich- und Kriegsmuseum. Zudem interessant in dem über 1000 Jahre alten Dorf sind der 50 Meter hohe begehbare Leuchtturm ´t Hoge Licht, die steinerne Mühle De Noorman und last but not least der lange Sandstrand.
Deich- und Kriegsmuseum …
… und die Windmühle in Westkapelle
Info
STADT/REGION: Domburg, Walcheren
BESTE REISEZEIT: Mai, Juni, September
OPTIMALE REISEDAUER: 3–4 Tage
TOURISTINFO: Museum Marie Tak van Poortvliet, Ooststraat 10a, 4357 ZG Domburg, Tel. +31 (0)118/58 46 18, marietakmuseum.nl, zeeland.com
GALERIE NOORDERLICHT: Noordstraat 13, 4357 AN Domburg, Tel. +31 (0)6/24 23 87 19, galerienoorderlicht.nl
GALERIE ZEEVONK: Noordstraat 8, 4357 AP Domburg, Tel. +31 (0)6/22 77 13 33, galeriezeevonk.nl
MARIE TAK VAN POORTVLIET-MUSEUM: Ooststraat 10a, 4357 ZG Domburg,Tel. +31 (0)118/58 46 18, marietakmuseum.nl
DEICH- UND KRIEGSMUSEUM: Zuidstraat 154–156, 4361 AK Westkapelle, Tel. +31 (0)118/57 07 00, polderhuiswestkapelle.nl
LEUCHTTURM ´T HOGE LICHT: Zuidstraat 1, 4361 AJ Westkapelle, Tel. +31 (0)118/57 07 00, polderhuiswestkapelle.nl
MUSEUM TERRA MARIS: