Wrath of the Damned - Ella Fields - E-Book

Wrath of the Damned E-Book

Ella Fields

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Beschreibung

RACHE IST GÖTTLICH. Selbst wenn ich Florian verzeihen könnte, ist es nicht Liebe, was ich brauche. Ich muss ihn dazu bringen, das zu beenden, was er begonnen hat, und seinen Feind zu vernichten – meinen Vater. Aber jetzt, da Molkan als Monster entlarvt wurde, schleicht etwas viel Tödlicheres durch Folkyn. Um es aufzuhalten, muss Molkan gestürzt werden, und die Reise bietet Florian reichlich Gelegenheit, tiefer zu schneiden als meine Narben. Unser gemeinsamer Wunsch nach Rache könnte uns vereinen, aber als die Dunkelheit immer näher rückt, könnte die Rache das sein, was uns trennt. Ich werde meine Freiheit zurückgewinnen – selbst wenn ich dadurch eine Liebe riskiere, die mächtiger ist als jede Krone.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ella Fields

 

Wrath of the Damned

 

(Band 2)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Übersetzt von Patricia Buchwald

 

 

 

WRATH OF THE DAMNED

 

Copyright © 2024 Wrath of the Damned by Ella Fields.

Published by arrangement with Bookcase Literary Agency.

The moral rights of the author have been asserted.

 

 

Copyright © 2025 German translation by VAJONA Verlag GmbH

 

 

Übersetzung: Patricia Buchwald

Korrektorat: Anne Masur

Umschlaggestaltung: Stefanie Saw

Satz: VAJONA Verlag GmbH

 

 

VAJONA Verlag GmbH

Carl-Wilhelm-Koch-Str. 3

08606 Oelsnitz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für die Seelen, die aus der Dunkelheit geschmiedet wurden,

die sie gebrochen hat.

Tullia wünscht sich nichts sehnlicher, als ihre Eltern zu finden und herausfinden, wer sie wirklich ist. Ihre Vormundin Rolina macht nämlich kein Geheimnis daraus, dass sie ein Wechselbalg ist. Als die Wilde Jagd dann wieder nach Crustle kommt, sehen Tullia und Rolina ihre Chance, bleiben jedoch erfolglos. Bei einem Konflikt wird Rolina von einem der Wächter umgebracht. Nun ist Tullia auf sich allein gestellt und muss auch noch die Schulden von ihrer Vormundin abbezahlen, indem sie in dem selben Lusthaus arbeitet wie Rolina.

Dort trifft sie auf einen Fae, der sich als der Winterkönig herauspuppt. Tullia sieht ihre Chance, mithilfe von Florians Hilfe nach Folkyn zu kommen, um dort ihrer Herkunft auf den Grund zu gehen. Florian macht mit ihr einen Deal: Sie kann mit ihm nach Folklyn kommen, wenn sie ihn heiratet. Sie überlegt nicht lange und unterschreibt den Vertrag. Nach und nach stellt sich heraus, dass Florian sie hintergangen und für seine Pläne benutzt hat.

Irgendwann erfährt Tullia, dass sie nicht einfach irgendjemand ist. Sie ist die Tochter des Königs von Baneberry und demnach eine Adelige. Florian wusste längst, wer sie war und hatte sie nur benutzt, um sich an ihrem Vater zu rächen, der das Leben seiner Schwester Lilitha auf dem Gewissen hat.

Sie wird von einem von Florians Wachen in einen Hinterhalt geführt, entkommt aber noch rechtzeitig und wird von Avrin gerettet. Es stellt sich heraus, dass er die rechte Hand von Molkan ist und sie mit nach Baneberry nimmt, wo sie endlich ihrem Vater gegenübersteht. Anfangs ist die Freude groß, doch nach und nach kristallisieren sich auch Molkans Pläne heraus. Auch er benutzt sie nur, um an Florian heranzukommen und seine Pläne aus erster Hand zu erfahren. Doch Florian hat Tullia nie in seine Machenschaften eingeweiht und so kann sie ihrem Vater keine Antworten liefern.

Daraufhin erklärt er sie zur Verräterin des eigenen Volkes, stellt sie bei einem Ball vor versammelter Gesellschaft bloß, indem er sie nackt in einem Käfig gefangen hält und sie danach foltert, um die Antworten, die sie nicht hat, gewaltsam aus ihr herauszubekommen.

Am Ende wird sie mit dem Zeichen einer Verräterin gebrandmarkt und aus Baneberry verbannt. Mit ihren letzten Kräften materialisiert sie sich zurück nach Crustle, wo Gane sie vorfindet und Florian ruft.

Seine Warnung grub sich in mich und bohrte sich in meine müden Knochen.

Ich habe eine Frau zu bestrafen.

Meine Knie bebten. Genauso wie mein Herz, als ich endlich einen rasselnden Atemzug tat. Meine Augen glitten über den dicken Wuchs an Florians Kiefer zu seiner Kehle. Eine Kehle, die ich einst geküsst hatte – mit meinen Lippen, meiner Zunge und meinen Zähnen.

Verzweifelter Hunger pulsierte.

Mein Mund wurde trocken, das Bedürfnis nach Nahrung löschte fast jegliche Vernunft aus.

Das Kitzeln der Klinge durchbrach die Wolke. Die Realität kehrte zurück, als der Stahl meine Haut verließ und einige meiner blutverschmierten Haare anhob.

Florians Stimme wurde tiefer, als er meine schmutzigen weißblonden Locken herunterließ. »Wie ich sehe, ist das Treffen mit dem geliebten Vater gut verlaufen.«

Das Messer in meiner eigenen Hand war dünn und viel zu leicht. Trotzdem zitterte mein Arm, als ich es an diese schöne Kehle führte. Doch bevor ich ihn warnen konnte, mich nicht zu berühren, was auch immer das bringen sollte, blähte er seine Nasenlöcher auf.

Der Sack, den er mitgebracht hatte, schlug mit einem dumpfen Schlag auf den Boden auf.

»Was hat er mit dir gemacht?« Als ich nicht antwortete, brüllte er: »Gane.«

Die Lautstärke seiner Stimme ließ mich zusammenzucken. Genauso wie die dunkle Kraft seines Blicks, der sich nicht von meinem Gesicht löste, obwohl ich noch nicht einmal in diese blauen Augen gesehen hatte. Ich wusste, dass ich, sobald ich es tat und er mir so nahe war, von seinem Duft überwältigt und erledigt wäre.

Der Kobold eilte aus seinem Versteck, vermutlich aus der Kochnische.

Ich starrte auf Florians zusammengepressten Kiefer, wartete auf seine Bestrafung. Mein Atem stockte. Himmel, halb hoffte ich, dass er mich einfach töten würde, damit die Qualen meiner Verletzungen ein Ende hätten.

Die Decke rutschte an meiner Schulter herunter und entblößte sie, während das erhobene Messer durch das zunehmende Zittern in meinen Gliedern wankte. Die Spitze streifte seine Haut. Er schien es nicht zu bemerken.

»Ich rieche Eisen.« Die rauen Worte waren fast eine Frage.

Mein Arm sank, die Waffe, für die ich zu schwach war, sie zu halten, geschweige denn zu benutzen, wurde völlig ignoriert. Schließlich gab ich auf und hob meinen Blick zu ihm.

Aber Florian starrte auf meine entblößte Schulter hinunter.

Ich nahm an, dass seine mörderischen Absichten keinen Raum dafür ließen, zu beurteilen, was ich seit der Flucht vor seinen Möchtegern-Attentätern getrieben hatte.

Bis jetzt.

Der Winterkönig wich einen Schritt zurück. Seine Züge verzogen sich, als er mit gesenkten Brauen über meinen halb verhüllten Körper blickte. »Du bist nackt.«

Sobald diese gemurmelten Worte seinen Mund verließen, schlug seine Klinge mit einem erschreckenden Klirren auf den Boden auf. Der einsame Rubin im Griff fing das letzte Tageslicht auf, das durch die hohen, rechteckigen Fenster von Crustles meist ignorierter Bibliothek fiel.

»Butterfly«, sagte er leise und rau. »Warum zum Teufel bist du nackt?«

Ich blinzelte auf seinen Dolch hinunter und schwankte leicht. Mein Mund öffnete sich. Schloss sich. Öffnete sich wieder. Selbst wenn ich es gewollt hätte, hätte ich ihm nicht antworten können.

»Gane«, sagte er und fokussierte mich mit seinem Blick. »Hol einen Mantel oder eine Jacke aus der Wohnung.«

Ich warf einen Blick auf den Kobold, der ein paar Meter hinter Florian stand. Sein heftiges Nicken ließ seine Brille hüpfen. »Sofort, Majestät.«

Verwirrt beobachtete ich, wie er zu der Tür eilte, durch die ich reingestolpert war. Er hatte sie nach meiner Ankunft geschlossen und tat es wieder, nachdem er auf den Treppenabsatz gekrochen war, um zu tun, was der König von Hellebore befohlen hatte.

In diesem Moment sah ich ihn.

Einen Kopf.

Fellans Kopf war aus dem Sack neben Florians Stiefel gerollt. Die hasserfüllten Augen waren nun für immer vor Angst erstarrt. Ein Blick auf die langen braunen Haare verriet, dass ein weiterer Kopf darin steckte.

Zwei weitere Köpfe, das wusste ich.

Ich umklammerte die Decke fester und wollte es nicht glauben. Ich hatte nicht erwartet, dass mir nach all dem, was ich erlebt hatte, übel werden könnte. Ich schmeckte Eisen. Galle stieg mir die Kehle hinauf.

Ich zwang sie herunter und sah Florian an. »Warum bist du so vertraut mit Gane?«

Er war so still, dass ich nicht einmal sah, wie sich sein Brustkorb hob, während ich ihn stirnrunzelnd ansah und wartete. Sein Kiefer schien mit jedem langsamen Schlag meines Herzens mitzuzucken. Seine Augen blieben an meiner entblößten Schulter haften.

Als er schließlich sprach, tat er es zu leise und durch zusammengebissene Zähne. »Dreh dich um, Tullia.«

Mein Lachen war heiser und bitter. »Von dir lasse ich mir nichts mehr befehlen.« Ich hielt das Messer immer noch in der Hand und hob es hoch. »Lieber sterbe ich, als dass du mich weiter quälst und belügst.« Ich war stolz darauf, dass meine Stimme trotz meiner Schwierigkeiten, mich aufrecht zu halten, ruhig war. Sanfter, als ich es gerne gehabt hätte, aber dennoch ruhig.

Florian lächelte nicht, er blinzelte nicht einmal. Ich dachte schon, dass er mich gar nicht gehört hatte, bis sein Blick meinen traf.

Er studierte meine Augen, als ob sie sich verändert hätten, als ob er versuchte, jede blutbefleckte Erinnerung zu lesen, die ich für immer in mir tragen würde, wenn ich ihn irgendwie überleben würde.

Dann bewegte er sich an meine Seite.

Ich wich zurück und konnte mir einen Schrei nicht verkneifen, als ich auf ein hinuntergefallenes Buch trat.

Ein stechender Schmerz schoss mir in den Rücken. Ich krümmte mich und stolperte über weitere modernde Bücher, während ich vergeblich versuchte, einem weiteren Monster zu entkommen.

Aber das Monster hockte sich vor mich.

Ich erstarrte, beugte mich vor und atmete durch zusammengebissene Zähne wie ein verwundetes Tier. Aus dem Gleichgewicht gebracht und benommen, wurde mir das Messer mit Leichtigkeit aus den Fingern gerissen. Mit einem Klirren, das mich verkrampfen ließ, wurde es zur Seite geworfen.

Meine Muskeln verkrampften sich und ich schluckte ein Wimmern herunter.

Florian bemerkte es. Er presste die Lippen zusammen, bevor er sagte: »Setz dich.« Als ich ihn nur weiter anstarrte, lockerte sich sein Kiefer. »Tullia, setz dich hin.«

Der sanfte Tonfall ließ meine Knie auf den Holzboden sinken, bevor mein Verstand meinem Herzen befehlen konnte, sich da rauszuhalten. »Ich bin nicht dein Haustier, Florian«, sagte ich, nahezu flehend. »Lass mich einfach in Ruhe.«

»Das kann ich nicht tun.«

Ich sah ihm in die Augen und Tränen trübten meine Sicht.

Vorsichtig strich er mir die blutverschmierten Strähnen von der Wange und steckte sie hinter mein Ohr.

Es kostete mich alle verbliebene Kraft, um nicht zurückzuweichen und mich tiefer zusammenzurollen. »Was willst du?«, krächzte ich. »Wenn du mich endgültig töten willst, ist das deine Chance. Ich bin kaum in der Lage, mich zu wehren.«

Dumme Worte, aber alles, was ich wollte, war, auf den Boden zu sinken und mich der Ohnmacht hingeben. Ich wollte, dass der Schmerz ein Ende nahm – dass alles einfach aufhörte.

Florians Hände erstarrten, dann fielen sie an seine Seite. Seine Gesichtszüge erschlafften.

Gane kehrte zurück, die kleine Tür schloss sich knarrend und seine Schritte näherten sich von hinten. »Sie braucht einen Heiler, Majestät. Dringend.« Florian nahm ihm den Mantel ab, ohne den Blick von mir zu nehmen.

Er drapierte den sich kräuselnden, violetten Samt, der einst Rolina gehörte, auf meinen Schultern, die Decke klebte schon lange an den Wunden auf meinem Rücken.

»Eine Hexe kann sie vielleicht sogar entfernen, wenn wir uns beeilen.«

Das, was geschehen war, ließ sich nicht mehr rückgängig machen. Die unheimliche Ruhe in Florians angespannter Energie und seiner Stimme verriet, dass er es wusste. »Das wäre alles, Gane.«

Ich erkannte diese Ruhe. Es war die Art, die davor warnte, dass die Bestie unter seiner Haut kurz davor war, sich zu befreien und Gliedmaßen aus gefrorenen Körpern zu reißen.

Florian stand auf und zog mich an der Hand mit sich.

Aber ich konnte es nicht tun. Nicht wegen dem, was er war, was er getan hatte und was er noch tun könnte, sondern weil der Gedanke, mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, einen Speer der Angst in mein Herz gestoßen hatte.

Florian beugte sich zu mir und warnte: »Das wird wehtun, aber wir müssen gehen.«

Bevor ich protestieren konnte, wurde ich gepackt. Ich stöhnte auf und meine Zähne bohrten sich in den Kragen seines seidenen Hemdes, als er mich vom Boden der Bibliothek hob.

Er hielt mich unter meinem Hintern fest und ich umklammerte seine Schultern, als er sagte: »Halt dich fest.«

»Sie wurde gezeichnet, Majestät. Er hat seine eigene Tochter brutal …« Der Kobold räusperte sich, als hätte er einen Blick vom König erhalten, den ich nicht sehen konnte. »Was kann ich sonst noch tun?«

Ich schloss die Augen. Meine Zähne zerrten an Florians Hemd, während die Welt dunkel wurde und Schneeflocken vor meinen Augen tanzten. Jetzt gab es kein Entkommen mehr, und ich hatte nicht mehr genug Kraft, mir Gedanken darüber zu machen, dass ich es nicht versucht hatte.

Florian murmelte mit der gleichen Drohung, die er vorhin ausgestoßen hatte: »Deine Befehle bleiben dieselben.«

Die Reise in die Risse drohte, jeden sich beklagenden Knochen zu zerbrechen. Florians Griff wurde fester und eine Hand wanderte zu meinem Hinterkopf. Wir materialisierten uns mit einem Ruck, der mich stöhnen und in sein Hemd beißen ließ, doch diesmal bohrten sich meine Zähne auch in seine Haut.

Der Geschmack von ihm war eine Explosion. Ein Mittel, das ich nie brauchen wollte.

Ich schluckte ihn, ohne zu zögern hinunter und saugte dann sofort mehr von seiner Essenz in meinen Mund. Angewidert von mir selbst, versuchte ich nach dem Schlucken wieder aufzuhören. Dieser Mann hatte vorgehabt, mich zu töten. Es war durchaus möglich, dass er es immer noch tun würde.

Aber er drückte sanft meinen Kopf. »Trink, Butterfly.«

Und das tat ich auch, als meine Augen aufflatterten und ich Florians Schlafgemach in mich aufnahm. Die erlöschenden Flammen im Kamin und die Vorhänge, die die Balkontüren verdeckten, trösteten und beunruhigten zugleich.

»Majestät?«

Olin.

Meine Beine umklammerten Florians Taille, als er sich auf das Bett sinken ließ, und ich wartete darauf, dass der Schmerz stärker wurde. Das tat er aber nicht. Mit der Hand an meinem Hintern hob er mich leicht an und setzte mich dann über seinem Schoß ab, während ich mich weiter nährte.

Mein wildes Saugen verlangsamte sich, als er mir mit seinen Fingern über den Kopf strich und schroff anordnete: »Fume soll Darva holen.«

Es gab eine Pause, bevor Olin sprach. »Ihr meint, sie soll hierher kommen?«

Florian muss dem Verwalter einen Blick zugeworfen haben, der ihm sagte, dass er sich nicht wiederholen wollte. Olin murmelte: »Ich werde sofort nach der Generalin schicken«, und dann schlossen sich die Türen mit seinem Abgang.

Ein Sturm, gefangen im Stein.

Der Mann, der mich festhielt, brodelte vor Spannung und strahlte eine Wut aus, bei der ich mich nicht darum kümmerte, mit dem Trinken aufzuhören. Sein Beharren darauf, dass ich mich von ihm ernährte, und seine vorsichtige Umarmung stürzten meine vernebelten Gedanken ins Chaos.

Wenn er mich wirklich töten wollte, wollte er vielleicht, dass es mir besser ging, um mich bis dahin noch weiter zu benutzen. Vielleicht war er nur wütend darüber, dass man sich an seinem Haustier zu schaffen gemacht hatte. Verdorben. Unwiderruflich gebrandmarkt.

Nicht länger von Nutzen.

Ich wusste es nicht. Alles, was ich wusste, war die Abkühlung des Blutes in meinen Venen, während ich mit träger Gier von ihm trank. Ich spürte, wie die Enge aus meinen Gliedern wich und sich eine Wärme ausbreitete, die etwas von dem Leid dämpfte, von dem ich befürchtet hatte, dass es nie enden würde.

Die Erschöpfung zerrte verlockend an mir.

Ich kämpfte dagegen an, wollte mehr von dieser Magie und hoffte, dass sie alles überwinden würde – obwohl ich wusste, dass sie es nicht tun würde. Während die Angst um mein Schicksal das Tempo meines Herzens erhöhte, kämpfte ich gegen die Schwere meiner Augenlider an.

Der König, der mich vernichten wollte, spürte es und strich mir über das Haar. »Du bist in Sicherheit«, schwor er mit einer Sanftheit, die mir in die Brust schnitt. »Schlaf.«

Es wäre ein Fehler, ihm alles zu glauben, was er sagte, und davon hatte ich schon viel zu viele gemacht.

Was ich glaubte, spielte keine Rolle. Gefangen in den Armen eines Königs mit einem Herzen aus Frost, wurde mir die einzige Möglichkeit gegeben, die er jedem gewährte.

Vollständige Kapitulation.

Das Bewusstsein kam in Wellen von blutigem Schrecken und lauwarmer Erleichterung.

Florian war nicht von der Seite seines Bettes gewichen.

Abgesehen davon, dass er mein verfilztes Haar streichelte, blieb er unbewegt. Gemurmelte Worte der Ermutigung begrüßten mich jedes Mal, wenn ich in die Welt der Lebenden zurückkehrte und meine Zunge sofort über die Sauerei leckte, die ich an seinem Hals angerichtet hatte.

Ich wachte zum, wie ich befürchtete, letzten Mal auf und war bereit, meine Zähne in Florians Fleisch zu versenken, als ein grässlicher, atemberaubender Schmerz über meinen rauen Rücken schwappte. Ich wollte mich umdrehen, um die Person hinter mir anzufauchen, doch als ich die weibliche Stimme hörte, stockte ich.

Sie war sanft und doch kräftig, wie der morgendliche Ruf eines Vogels. »Wir müssen nur die Decke wegnehmen.«

Ich klammerte mich an das Geräusch und ignorierte Florians festeren Griff und seine schroffe Aufforderung, mich zu beruhigen.

»Nicht«, sagte ich rau. »Fass mich nicht an.«

Wieder ihre Stimme. »Der Stoff klebt an Euren Wunden, Eure Majestät.«

Ich drückte mich von Florians Brust weg, fühlte mich stärker und trotzdem so unerträglich gebrochen. »Nennen Sie mich nicht so.« In meinem Kopf drehte und drehte es sich. Das Feuer, das im Kamin brannte, war ein verschwommener Fleck, auf den ich mich zu konzentrieren versuchte, bis sich meine Sicht klärte.

Florians Schultern waren steif unter meinen Händen. Meine Arme zitterten, als ich mich abdrückte, um seinen Schoß zu verlassen.

Er spannte sich noch mehr an, und die Hitze der weiblichen Nähe in meinem Rücken wich zurück. »Tullia.« Sanft ergriff er meine Arme, als ich wieder versuchte, mich von ihm zu lösen. »Sieh mich an.«

Der Raum begann, sich zu drehen. Panik beschleunigte meinen Herzschlag.

Meine Stimme war angestrengt, fremd für meine eigenen Ohren. »Lass mich frei.« Meine Brust hob sich. »Lass los.« Ich bekam kaum Luft, sodass mein Befehl verzweifelt und keuchend klang. »Lass mich los, Florian.«

Seine Hände fielen auf das Bett.

Aber ich bewegte mich nicht.

Ich atmete ein und starrte ihn an. Meine verschwommene Sicht ließ seine blauen Augen wässrig erscheinen. Ich schloss meine Augen und wollte, dass sich meine Atmung beruhigte. Ich wünschte mir, dass dieser endlose Albtraum verging. Dass er mich verdammt noch mal in Ruhe ließ.

Das würde er nicht. Es ging nicht, weil er noch nicht vorbei war.

Die Klarheit stupste mich an. Gerade so viel, dass ich verstand, dass diese Fremde hier war, um mir zu helfen, wer auch immer sie war.

Florian bestätigte das. »Darva ist eine Hexe, Butterfly, und eine vertrauenswürdige Heilerin. Sie will dir nichts Böses.«

»Ich weiß, aber …« Ich schüttelte den Kopf. »Es tut zu sehr weh.«

Florian atmete aus, und das schwere Geräusch ließ seinen Körper unter mir erbeben. Ich öffnete meine Augen und sah, dass er sie geschlossen hatte. Ich starrte auf seine langen, fast schwarzen Wimpern und den festen Druck seiner Lippen. Als er mich endlich ansah, bewegte sich seine Hand über das Bett, als wollte er mich berühren.

Er tat es nicht. Er schluckte schwer. »Sie hat nicht die Absicht, dich zu verletzen, aber um dir zu helfen, ist es unvermeidlich.«

Ich suchte seine Augen, meine blutverschmierten Lippen klemmten zwischen meinen Zähnen.

Nach einem Moment willigte ich mit einem Nicken ein.

»Trink noch etwas«, drängte er und sein Blick verengte sich. In diesem Blick lauerte ein Meer von Dunkelheit, das Gefühle verbarg, die ich nur erahnen konnte. Wut und Angst schienen die aufschlussreichsten zu sein, denn sein Bedürfnis zu sprechen, mich vielleicht mit Fragen zu löchern, ließ seine Lippen immer wieder öffnen und schließen.

Ich würde nicht in die Falle tappen, in die mich diese Augen zuvor verführt hatten, aber sein aufrichtiger Wunsch, mir zu helfen, war nicht zu leugnen. Und obwohl ich keine Ahnung hatte, wie diese Hexe das anstellen sollte, wenn ich nicht daran glaubte, dass irgendetwas helfen würde, zog ich Florians ruiniertes Hemd zur Seite und senkte meinen Kopf zu seinem Hals.

Als ich spürte, wie er einmal nickte, spannte ich mich an.

Doch kein Anspannen oder Trinken würde ausreichen.

Florians Arme legten sich um mich, fest und unzerbrechlicher als jeder vergoldete Käfig oder jede Eisenkette, als die Decke mit einem schnellen und hautraubenden Ruck weggerissen wurde.

Ich schrie auf, als der Schmerz in einem nicht enden wollenden Flammenstrom meinen Rücken durchbohrte.

Keuchende Atemzüge ließen mich schluchzen.

Worte wurden mir ins Ohr geflüstert. Worte, die ich nie erwartet hätte. Nicht von ihm. »Es tut mir leid.«

Ich hatte das Gefühl, dass er damit nicht nur die Fürsorge der Hexe meinte, aber diese Worte konnten mich nicht beruhigen. Nichts konnte es, als die Hexe meinen Rücken mit einer Flüssigkeit übergoss, die brannte und zischte, bevor sie sie auf die zugerichtete Haut schmierte.

Florians Griff hielt meinem Winden stand.

»Es lässt sich nicht entfernen«, sagte sie, als ihre Berührung meinen Körper gnädig verließ, ihr Ton war sanft, aber sachlich. »Nicht ohne ihr Leben zu riskieren.«

»Nicht«, presste ich hervor. Den bloßen Gedanken daran, was das bedeuten könnte, würde ich nicht überleben. »Lass es einfach.«

Florian und die Hexe sagten lange Zeit nichts. Der Schmerz wurde bald von einer unruhigen Wärme abgelöst, die ich noch nie zuvor gespürt hatte.

»Die Betäubung zeigt Wirkung«, sagte die Hexe schließlich. »Aber wenn ich mir das hier ansehe … Ich glaube nicht, dass es ausreicht. Ich glaube, es ist besser, wenn sie es gar nicht spürt.« Florian nickte wieder. Es folgte das Geräusch von Gießen und Mischen. Eine Minute später lockerte sich sein Griff. »Trink«, sagte er.

Er meinte nicht sein Blut, sondern ein Gebräu, das einen milchigen Geruch im Raum verbreitete. Ich drückte mich von seiner Brust hoch und sah mit trüben Augen auf den kleinen Fingerhut mit der Flüssigkeit.

»Wenn du deine Fähigkeiten behalten willst, müssen wir das Eisen entfernen, bevor es sich zu tief absetzt«, erklärte er. Ich starrte auf den Dampf, der von dem Gebräu aufstieg, während er hinzufügte: »Für die Entfernung solltest du besser schlafen.«

»Nein.« Der Schrecken zwang die Worte über meine Lippen. »Ich muss wissen …« Ich hielt inne, unfähig, meine Gedanken zu artikulieren. Ich wollte es auch gar nicht versuchen.

Die knisternden Flammen knackten in der Stille.

»Du willst wissen, was mit dir passiert«, mutmaßte Florian, und als ich nicht antwortete, bemerkte ich das winzige Zittern der Flüssigkeit in seiner Hand. »Darva wird sich nur um deine Wunden kümmern. Niemand sonst wird diese Räume betreten.« Das Flüstern war rau. »Und ich bleibe, bis sie fertig ist.«

Ich starrte weiter auf das Getränk und war versucht, es zu trinken. Ein Schluck und ich würde von all dem hier weggeholt werden. Aber das würde mich nicht davon abhalten, Himmel weiß wohin zurückzukehren.

»Die Zeit drängt, Majestät«, sagte Darva, »wenn wir den größten Teil des Eisens entfernen wollen.«

So unscheinbar meine Fähigkeiten auch auf manche wirken mögen, sie haben mich schon oft gerettet. Ich wollte nicht, dass sie behindert werden oder, schlimmer noch, für immer verloren gehen. Egal, was für ein Leben mich erwartete, ich war für immer mit Eisen in meiner Haut gefangen …

Ich schnappte mir den Fingerhut und schüttete die Flüssigkeit direkt in meine Kehle, wobei ich die säuerliche Milch kaum schmeckte.

Florian nahm den Fingerhut zurück. Vorsichtig erhob er sich und setzte mich auf das Bett. »Leg dich hin, süße Kreatur.«

Es war mir völlig egal, dass die Hexe mich nackt sehen würde. Das hatten schon zu viele Leute, auch dieser verwirrende und bösartige König. Zögernd streckte ich mich auf der vertrauten grauen Bettwäsche aus und ließ meinen schweren Kopf auf das Kissen fallen.

Meine Augen schlossen sich, noch bevor mich das Schlafmittel erfasste, der Trost der Vertrautheit und sein Geruch waren eine gefährliche Falle.

Schritte erklangen. Das Bettlaken raschelte und die Matratze senkte sich, als Florians eisige Energie eindrang. Ich öffnete meine Augen und sah ihn neben mir liegen.

Meine Glieder wurden warm. Mein Herzschlag verlangsamte sich. Meine geschwollenen Augen wurden mit jedem Blinzeln schwerer, als ich die vermehrte Gesichtsbehaarung über dem göttlich gemeißelten Kiefer und die Straffheit der üppigen Lippen studierte.

Meine Augen trafen auf ein tiefes Ozeanblau, als er mir die Haare aus dem Gesicht strich. Seine Hand zog sich zurück und legte sich zwischen uns über meine. »Schließ deine Augen, Butterfly.«

Die rauen Worte und die Wärme seiner beruhigenden Berührung erschütterten mich.

Bevor ich meine Hand wegziehen konnte, wurde alles dunkel.

Das Feuer wütete und verpuffte in einem Ascheregen auf dem Boden, als ich ins Arbeitszimmer stürmte.

Tullias Schreie und Schluchzer waren alles, was ich hören konnte. Eine veränderte Seele in diesen einst leuchtenden dunklen Augen war alles, was ich sehen konnte. Und ihr Körper …

Mit einem lauten Fluch fegte ich den Stapel Dokumente, den ich vernachlässigt hatte, von meinem Schreibtisch. Sie flatterten in der eisigen Brise, die ich mitgebracht hatte, durch den Raum, während ich auf und ab ging.

Seit Tagen, die kein Ende zu nehmen schienen, hatte ich Verhöre geführt und Leute gequält. Ich versuchte herauszufinden, wie es meine Frau geschafft hatte, sich aus meinem Griff zu befreien.

Es gab keine einfachen Antworten.

Die Wachen, die ich gefangen genommen hatte, erzählten mir eine Geschichte nach der anderen über Tullias waghalsige Flucht vor ihrer Wächterin, um zu ihrem Vater zu gelangen.

Eine Flucht, die völliger Bullshit war, denn wie konnte jemand all das teilen, was wir hatten, und dann plötzlich beschließen zu fliehen? Nachdem sie ihr ganzes Leben ohne die Fähigkeit verbracht hatte, sich zu materialisieren, wenn sie sich nicht bedroht fühlte?

Ich war da verdammt noch mal anderer Meinung.

Die Spuren, die über den Berg und nicht hinunter führten, und das aufgewühlte Laub sowie die Blutstropfen von Tullia auf dem Feldweg wurden von mir und meinen engsten Vertrauten entdeckt. Das und Henrons Bericht über ein Kutschenpferd, das vor lauter Angst nicht mehr in seinem Stall bleiben konnte, veranlassten mich, die Wachen weiter zu befragen.

Der Ausdruck in Fellans Augen und die knappen Worte, die er über meine Partnerin gesagt hatte, reichten als Bestätigung, dass sie ihr tatsächlich etwas angetan hatten. Etwas, das sie so erschreckt hatte, dass sie sich materialisiert hatte, um ihnen zu entkommen, während sie eigentlich in die Stadt fahren wollte.

Aber wir hatten unsere Krieger zu gut trainiert.

Keiner von ihnen hat die Wahrheit verraten, während sie tage- und nächtelang gefoltert wurden, was selbst die stoischsten Menschen zum Einknicken gebracht hätte. Ich brauchte ihre Geständnisse nicht – ich brauchte sie nicht einmal lebendig, um die Wahrheit zu erfahren.

Ich wollte nur, dass sie bluteten.

Denn mit jedem Tag, an dem sie weg war, wurde ihnen etwas genommen.

Es hörte erst auf, als ich die Bestätigung über Tullias Aufenthaltsort erhielt. Als ich erfuhr, dass Molkan einen Ball plante, um seine lang vermisste Tochter seinem unausstehlichen Hof zu präsentieren. Ich wusste, dass er Tullia auf eine Art und Weise verletzt hatte, vor der ich sie nicht retten konnte, aber ich hatte dummerweise geglaubt, dass er sie zurückgeben würde, bevor das passierte.

Dass er sie als Druckmittel benutzen würde, um mich aufzuhalten, und dass er sie dann zurückgeben würde.

Das hatte er nicht. Er hatte es gewusst.

Irgendwie hatte er verdammt noch mal gewusst, dass er mich nur verletzen konnte, wenn er ihr wehtat.

Fume kam an und wartete auf dem Stuhl, während ich auf und ab ging – während ich bemüht war, mich daran zu erinnern, warum ich mich nicht einfach nach Baneberry materialisieren und jedes Arschloch in diesem fauligen Palast töten sollte. Die Mauern waren ein Problem, das nicht einmal ein ganzer Hexenzirkel überwinden konnte, aber das war mir egal.

Ich war bereit, die Mauer zu erklimmen und meine Chance zu nutzen.

Ich hätte die Bitte um Tullias Rückkehr nicht äußern sollen. Das war so schwachsinnig, dass es mich wohl verraten hatte. Und ich hätte es nicht noch offensichtlicher machen dürfen, indem ich unseren Kriegern den Marschbefehl gab. Ich hätte meine verdammte Geduld unter den Bergen von Angst und Verzweiflung ausgraben und einen besseren Plan schmieden sollen.

Ich hätte nicht verraten dürfen, dass sie meine Frau ist – Hellebores Königin. Nicht, solange er sie hatte.

»Sprich«, sagte ich, unfähig, still zu stehen, aber trotzdem begierig darauf, zu erfahren, was er herausgefunden hatte.

Fume hatte etwas. Er wusste, dass er mich in der letzten Woche nicht stören durfte, wenn es nicht dringend war – und er wusste auch, dass er mich nicht aus meinen Zimmern holen durfte, jetzt, wo Tullia zurückgekehrt war.

»Einer von uns hat einen Kontakt, der auf dem Ball war. Der Kontakt hat ihm die Informationen gegen seine Sicherheit und drei Beutel Münzen verkauft.«

Frustriert hielt ich inne und knurrte: »Sag es.«

»Der Ball wurde in aller Eile geplant.« Seine leuchtenden Augen starrten über meinen Schreibtisch hinweg auf den Kamin. »Aber er war gut besucht. Tullia schlief schon, als er sie sah.« Er räusperte sich. »Er sagte, sie war in einem hohen Käfig auf einer Tribüne. Als sie aufwachte und er und seine Frau sahen, was vor sich ging, hielten sie es für klug, zu gehen.«

Mein ganzer Körper erstarrte.

Eis verkrustete jeden Atemzug und kräuselte sich über meine verkrampften Finger. »Tullia war nackt und wurde schikaniert«, sagte Fume wütend. »Das ist alles, was er weiß.«

»Schikaniert?«, wiederholte ich und verabscheute die Richtung, in die meine Gedanken wanderten.

Fume nickte einmal. »Einige versuchten, sie durch die Gitterstäbe zu berühren. Die meisten lachten und bewarfen sie mit Essen oder beleidigten sie.«

Ich schloss die Augen, obwohl ich es nicht kontrollieren konnte.

Wieder spukten mir die häufig verwendeten Worte meines Vaters durch den Kopf. In den dunklen Archiven des Herzens zu verweilen bedeutet, schwerwiegende Konsequenzen zu entfachen. Wenn du das Gleichgewicht nicht finden kannst, dann darfst du überhaupt nichts fühlen.

Ich war nie in der Lage, das zu tun, was er getan hatte. Als ich mich an die Hülle eines Mannes erinnerte, die er in den Jahren vor seinem Tod geworden war, wollte ich das auch nicht. Wut war besser als nichts. Die Wut ließ das Blut fließen und die Seele hungern.

Nichts gab so viel Sinn wie Rache.

Frost kletterte die Fenster hinter dem Schreibtisch hinauf.

Das kratzende Quietschen von Eis auf Glas hallte in der Stille wider, während ich nicht einmal versuchte, dass der Winter nicht die Überhand gewann. Es hatte wenig Sinn. Nachdem ich das Blut meines Wechselbalgs auf dem Feldweg entdeckt hatte, war es schon vor Tagen in Schneestürmen über das Land gefegt.

Ich öffnete meine Augen. »Und das ist alles, was er mitbekommen hat.«

»Das ist alles«, bestätigte Fume.

Bevor ich ihn am Revers seines Mantels packen und ihn auffordern konnte, mir mehr zu erzählen – und ihn auffordern konnte, mir diesen Teilnehmer zu bringen, damit ich ihm persönlich jedes Detail dieses elenden Balls entlocken konnte –, überkam mich Übelkeit und raubte mir den Atem.

Lass mich gehen, Florian.

Es gab nicht viel, was mein Blut noch kälter werden ließ, als es ohnehin schon war. Nichts schockierte mich mehr.

Fass mich nicht an.

Ich kniff mir in den Nasenrücken und lehnte mich gegen meinen Schreibtisch.

»Wie geht es ihr?«, fragte Fume zurückhaltend. »Die Mitarbeiter reden, tuscheln von einem Brand –«

»Dann geh und bring sie zum Schweigen«, zischte ich durch zusammengebissene Zähne.

Er erhob sich vom Stuhl und ich richtete mich auf, um wieder nach oben zu gehen, unschlüssig, wie ich damit umgehen sollte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich die Kraft hatte, es nicht auf die einzige Weise zu tun, die ich kannte – indem ich Blut vergoss.

Indem ich jede Ratte vernichtete, die meiner Frau auch nur zugeblinzelt hat.

Und Molkan …

»Ich will, dass dieser Palast in Schutt und Asche gelegt wird. Ich will, dass seine Trümmer unkenntlich gemacht werden und der Schandfleck seiner Existenz von diesem ganzen verdammten Kontinent getilgt wird. Ich will …« Meine Schultern hoben sich, als ich heftig ausatmete und meine Gedanken zerfielen zu Blut, Rauch und Wut, während ich mich bemühte, einzuatmen.

Ich dachte, ich wüsste, was es heißt, wütend zu sein. Ich dachte, ich wüsste, was es heißt, wenn mir mein Herz für immer geraubt wird. Immerhin war das der Grund für all das hier gewesen. Für jede einzelne Sache, die ich zwanzig Jahre lang getan hatte.

Ich hatte falsch gedacht.

Mein Atem versagte, als ich wütend sagte: »Ich will, dass jede verdammte Seele, die auf diesem Ball war –«

Fume unterbrach mich. »Flor, wir werden mit einer richtigen Strategie ein neues Treffen einberufen –«

Ich hielt eine Hand hoch, als meine Wirbelsäule sich verkrampfte.

Die Energie im Raum bebte und beruhigte sich mit einer Spur von Bergamotte. »O gut, du bist hier.« Shole materialisierte sich im Arbeitszimmer. »Ich wollte nicht riskieren, deinen stürmischen Zorn abzubekommen, indem ich in deinen Gemächern auftauche.«

Er schlenderte zum Sitzbereich und nahm den freien Stuhl neben Fume ein, der sich langsam wieder in den seinen sinken ließ.

Shole lehnte sich zurück, schlug die Beine übereinander und sagte ohne jede Vorsicht: »Hab gehört, dass sie wieder da ist.« Ich taxierte ihn kurz und er presste die Lippen aufeinander. »Stimmt.« Er rieb sich den fast kahlen Kopf und seufzte. »Ich hab Neuigkeiten dazu.«

Fume sprach, bevor ich meine schmerzenden Fäuste auf das Gesicht des Söldners legen konnte. »Dann teile sie schon mit uns.«

»Nun …« Shole schlug die Hände über seinem Bauch zusammen. »Dein Wechselbalg wurde gebrandmarkt, wie du weißt, dann hinter die Tore des Palastes geführt und gezwungen, nackt über die Brücke in die Stadt zu gehen.«

Ich konnte nichts sagen.

Konnte verdammt noch mal nicht atmen.

Shole fuhr fort. »Meine Quellen sind sich noch nicht sicher, wie es dazu gekommen ist, denn es gibt Gerüchte, dass Tullia einige Tage unversehrt im Palast verbracht hat und sogar mit ihrem unglaublich liebevollen Vater über die Anlage gestreift ist.« Er hob die Schultern. »Ich vermute, dass die Dinge sich geändert haben, als du Molkan deine geheime kleine Ehe preisgegeben hast, indem du die Rückkehr deiner Frau verlangt hast.«

Das Bedauern überkam mich von neuem.

Shole sorgte dafür, dass ich jeden Schlag spürte. »Die Mobilisierung unserer Armee hat wahrscheinlich nicht geholfen, auch wenn ich das Gefühl habe, dass das der Grund dafür sein könnte, dass sie überhaupt freigelassen wurde.«

Fume fluchte. Er war einer der wenigen, die von der Heirat wussten, und er sagte klugerweise nichts.

»Molkans Reaktion auf diese Nachricht lässt fast darauf schließen, dass Tullia nicht erwähnt hat, dass du nicht nur ihr kalter und gerissener Entführer bist.« Shole gab einen nachdenklichen Laut von sich. »Aus diesem Grund, da sie als Verräterin gekennzeichnet ist, hat sie vielleicht auch ihrem liebsten Vater nicht viel von ihrer Zeit hier auf dem Anwesen erzählt.«

»Sie wusste nichts«, sagte ich, kaum hörbar.

Er kratzte sich an der Wange. »Wie dem auch sei, es gibt immer noch Informationen, die wir aus deinem Tagesablauf gewinnen können. Personal, Interessen, Mahlzeiten …« Er legte seine Hand wieder in seinen Schoß. »Du verstehst, was ich meine. Meine andere Quelle, die zugegebenermaßen nicht immer vertrauenswürdig ist«, er lachte rau, »behauptet, dass derjenige, der unsere gefolterte Königin zu den Toren gebracht hat, ihre Fesseln nicht geschlossen hat.«

So konnte sie sie entfernen und sich in die Mittelländer materialisieren.

»Noch mal«, sagte Shole. »Er ist nicht meine beste Quelle, aber laut meiner anderen Quelle ist Tullia tatsächlich verschwunden, nur wenige Minuten nachdem sie über die Brücke des Palastes gegangen ist.«

Fume runzelte die Stirn. »Sie könnten einfach nachlässig gewesen sein, sie nach dem Brandmarken richtig zu bändigen.«

Ich bleckte meine Zähne hinter meinen geschlossenen Lippen und presste sie dann zusammen.

Shole schnaubte. »Wie immer ein Komiker.«

»Es ist eine Überlegung wert«, argumentierte Fume.

»Molkan ist vieles, aber nachlässig bei den minimalen Maßnahmen, die er ergriffen hat, nachdem wir ihn jahrelang gequält haben?« Shole schnaubte. »Das glaube ich nicht.«

»Warum sie dann überhaupt frei lassen?«, fragte Fume und ließ seinen Blick über den Teppich unter seinen schlammverschmierten Stiefeln schweifen. »Dieses eine Mal hatte er die Oberhand, ungeachtet unserer vorrückenden Truppen.«

Stille kehrte ein.

Ich sah mir die Karten an der Wand an. Die Orte, die wir anvisiert hatten, und die Wachspins, an den Orten, die wir als Nächstes ins Visier nehmen wollten.

Geplant hatten, sie als Nächstes ins Visier zu nehmen.

Der Sturm draußen schrie noch lauter. Ich rieb mir die Schläfen. »Aus demselben Grund, aus dem er sie nicht getötet hat, als sie noch ein Baby war.«

Fume schüttelte den Kopf. »Ein gottesfürchtiger Idiot.«

»Er hat zuvor schon gemordet«, sagte Shole trocken.

Als die Erinnerung daran auf die Gegenwart überschwappte, blickte ich sehnsüchtig zur Tür. »Seine Seele zu retten, zählt nicht.« Vor allem, wenn er behauptete, meine Schwester sei aus den Gruben des Nirgendwos geschickt worden, nur um ihn zu verdammen. »Sonst noch was?«, fragte ich, ohne auf eine Antwort warten zu wollen.

Es gab keine.

Ich musste weg.

Ich musste sie sehen, bevor das, was ich erfahren hatte, sich mit scharfen Klauen in meinen Verstand und meine Brust bohrte und einen weiteren kolossalen Fehler verursachte. Fehler sind etwas für die Schwachen, die Verzweifelten und die Verletzlichen.

Seit Tullias Ankunft in Folkyn hatte ich aufgehört zu zählen, wie oft ich alle drei gewesen war. Ein leiser Schrei, den ich bis ins Mark meiner bebenden Knochen spürte, durchbrach den Bann der Privatsphäre meines Arbeitszimmers.

Fume fluchte, als ich die Krieger in dem schnell erkaltenden Raum zurückließ und in die Halle eilte.

»Sie schläft noch immer.« Olin kam mir auf der Treppe entgegen. »Ich habe sofort nachgesehen, als ich das erste Wimmern hörte.«

»Das Erste?« Ich schaute den zweiten Treppenabsatz hinauf zu den offenen Zimmertüren und war versucht, ihn anzuschreien, weil er mich nicht früher alarmiert hatte. Er war gerade auf dem Weg, genau das zu tun, also biss ich mir auf die Wange, bis ich Kupfer schmeckte.

Olins gezwungenes Lächeln lockerte seine angespannten Gesichtszüge nur ein wenig. »Nur ein schlechter Traum, wie es scheint.«

Ich blinzelte.

Das Brennen in meiner Brust drohte sich auszubreiten, als ich die Treppe hinaufging.

Die Dunkelheit entfaltete sich in Schleifen aus wachsendem Licht über der Wasseroberfläche.

Als das Licht nahe genug war, um es zu berühren, öffneten sich meine Augen.

Meine Augenlider waren schwer und gereizt, und der Raum wurde nur langsam scharf. Das Tageslicht bahnte sich seinen Weg durch die Lücken der geschlossenen Vorhänge, die den Balkon abschirmten. Ein Gewicht wurde gegen meine Beine gedrückt.

Ich schaute auf das Bett und sah weißes Fell und starrende dunkle Augen.

Snow.

Die Wölfin hob ihren Kopf und gähnte. Zum vielleicht ersten Mal seit Tagen lächelte ich. Ein Teil des Gewichts in meiner Brust löste sich auf, als das Tier, das in meiner Abwesenheit noch mehr gewachsen war, sich meiner ausgestreckten Hand näherte.

Sie schnüffelte daran, vielleicht neugierig darauf, wo ich gewesen war. Dann stupste sie sie mit ihrer nassen Nase an, bis ich ihre Schnauze streichelte.

In Sicherheit. Für den Moment war ich in Sicherheit.

Aber nie für allzu lange.

Der Grund für beides schlief auf der Chaiselongue. Etwas, das aussah wie eine Eisskulptur, schmolz in Florians Hand. Ein Dolch lag in seinem Schoß. Ein Bein war über das Polster ausgestreckt, das andere war angewinkelt und sein Stiefel stand fest auf dem Boden. Sein Hals war in einem unbequemen Winkel geneigt, sodass die blauen Flecken von meinen Zähnen zu sehen waren. Ein frisches Seidenhemd zierte seinen Körper. Seinem Aussehen und dem halb geschmolzenen Eis nach zu urteilen, hatte er nicht vorgehabt, einzuschlafen.

Die Skulptur war zu sehr geschmolzen, um zu wissen, was er erschaffen hatte.

Ich zwang meinen Blick von seiner herzzerreißenden Gestalt.

Ein kleiner geflochtener Korb mit medizinischen Vorräten stand auf der Kommode. Ansonsten schien alles unverändert zu sein. Ich blickte zurück zu Snow und merkte, dass ich mich geirrt hatte. Es hatte sich zu viel verändert.

Blut.

Es befleckte das Bettlaken an so vielen Stellen, dass es fast wie ein beabsichtigtes Muster aussah. Mein Körper schien gesäubert worden zu sein, aber unter meinen Nägeln klebte immer noch Blut. Auch einige Strähnen waren noch verkrustet.

Als hätte dieser Anblick die Magie ausgelöscht, welche auch immer die Hexe auf mich gewirkt hatte, wurde der Schmerz in meinem Oberkörper zu einem pulsierenden Pochen.

Snow stupste meine Hand an, als ob sie es spürte. Beruhigend streichelte ich ihren Kopf. »Du bist so groß geworden«, flüsterte ich.

Die Lautstärke meiner Stimme spielte keine Rolle.

Florian wachte mit einem Fluch auf und richtete sich sofort auf. Er blinzelte und beruhigte sich dann, als er ruppig ausatmete, was seine breiten Schultern erschüttern ließ. Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und musterte mich von Kopf bis zu meinen bedeckten Zehen. Mein Rücken lag frei, dem Feuer zugewandt, das fleckige Bettlaken zerknitterte vor meinen Brüsten.

Seine Augen trafen meine. Seine Lippen öffneten sich, dann schlossen sie sich wieder. Er sagte nichts. Er starrte mich nur an.

Ich starrte zurück.

Und während jeder Sekunde, die verging und die frostige Luft erwärmte, verlor ich die Kraft, es zu ertragen – die fremde Dunkelheit, die sich über diese Augen gelegt hatte. Die Art und Weise, wie sie seine scharfen Züge erweichte.

Sich umzudrehen, um dem Feuer ins Auge zu sehen, kam nicht in Frage, denn das Pochen wurde mit jedem Atemzug intensiver. Stattdessen richtete ich meine Aufmerksamkeit auf Snow. »Du hättest mich in den Mittelländern zurücklassen sollen.« Obwohl meine Stimme brüchig war, waren meine Emotionen deutlich herauszuhören.

»Ich weiß.«

Aus irgendeinem dummen Grund schmerzten diese Worte mehr als die Entdeckung seiner Täuschungen. Sie schmerzten mehr als die Entdeckung, dass wir nicht verlobt, sondern verheiratet waren.

Ehemann.

Dieser Mann, der mich belogen, der mich manipuliert hatte, um ein noch größerer Teil seiner geliebten Rache zu sein, und der versuchte, jede Zukunft, die ich mir ausgemalt hatte, auszulöschen, war mein Ehemann. Aber nicht nur das.

Er war auch mein gottbegnadeter Partner.

»Mythayla ist vielleicht noch grausamer als du«, murmelte ich trocken, während ich Snows Ohren kraulte.

Olins vertrautes Klopfen ertönte, bevor Florian antworten konnte. Doch ich wusste, dass er es ohnehin nicht getan hätte, selbst wenn er die Chance dazu gehabt hätte.

Dieser König weigerte sich, den leeren Raum in seiner Brust anzuerkennen, in dem sich einst ein schlagendes Herz befunden haben muss.

Florian stand auf und fuhr sich erneut durch die Haare und schüttelte die Überreste der Skulptur aus der anderen Hand. Das Eis fiel klirrend auf den Boden und schmolz zu kleinen Pfützen.

»Ich weiß, ich hätte dich in Ruhe lassen sollen«, sagte er, als er die Türen erreichte. Er stand mit dem Rücken zu mir, steif und sein Hemd untypisch zerknittert. »Aber obwohl ich viele Dinge bereue, kann ich nicht bereuen, es nicht getan zu haben.«

Er verschwand, bevor ich verlangen konnte, dass er mir sagte, was das zu bedeuten hatte.

Ich musste es nicht wissen, und ich musste mich nicht daran erinnern, dass er einmal gesagt hatte, er könne keine Reue empfinden. Ich musste einfach nur heilen.

Dann würde ich ihn und Folkyn zurücklassen, egal, was er jetzt mit mir vorhatte.

Florian kam innerhalb einer Stunde zurück.

Beim Klicken der verriegelnden Türen öffnete ich die Augen, aber ich hatte nicht geschlafen. Jetzt, wo das, was die Hexe mir gegeben hatte, verblasst war, war ich zurückhaltend. Ich hatte zu viel Angst, zu den Albträumen der letzten Tage zurückzukehren.

Er stellte ein Tablett mit Obst, Brot und einer Karaffe mit Wasser auf den Nachttisch.

Dann schenkte er mir ein Glas ein und sagte: »Darva hat Heilmittel hier gelassen. Badesalz, das die Heilung fördert, und eine Lotion, die beruhigt.« Er stellte das Wasser ab und schlenderte in das Badezimmer, bevor ich ihm sagen konnte, dass ich beides nicht wollte.

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass irgendetwas meinen geschundenen Körper berühren könnte, als ich bereits bei dem Versuch, nach dem Glas zu greifen, zusammenzuckte.

Während sich das riesige Becken füllte, kam Florian zurück und wischte sich die feuchten Hände an seinem Hemd ab. Sein Haar war immer noch offen und ungekämmt. Sein Blick verhärtete sich und er spannte seinen Kiefer an, als er von mir zu dem Tablett mit Essen und Wasser sah.

Er fluchte, als würde er sich innerlich selbst ermahnen.

Fassungslos beobachtete ich, wie sich seine Gesichtszüge für einen Moment in klare Verärgerung verwandelten, bevor sie wieder zu Gleichgültigkeit zurückkehrten. Doch er war nicht mehr so gleichgültig, wie ich einst geglaubt hatte. Seine Fassade hatte Risse bekommen.

Da ich mich nicht traute, den Grund dafür anzusprechen, sagte ich: »Es geht mir gut«, als er mir das Glas Wasser anbot.

Er bewegte sich nicht, und ich auch nicht. Der erste Anflug eines Grinsens erhellte seinen dunkelblauen Blick. Er stellte das Glas ab, und bevor ich seine Absicht erkennen konnte, packte er mich vorsichtig unter den Armen. »Stütz dich mit deinem Ellbogen ab«, sagte er, und ich tat es instinktiv.

Er wartete, während ich durch den Schmerz keuchend wegatmete, dann reichte er mir das Wasser. Ich nahm es, schluckte jeden Tropfen hinunter und weigerte mich, in seine zufriedenen Augen zu sehen.

Als wollte er mich noch mehr reizen, summte er: »Gut, Butterfly.« Er schenkte mir ein weiteres Glas ein, das ich widerwillig, aber gierig trank, und stellte es dann auf das Tablett. »Zeit, dich sauber zu machen.«

»Das wird nicht passieren«, murmelte ich, ohne nachzudenken.

Florian erstarrte neben dem Bett zu Stein. Sein Wunsch, dass ich ihm erklären sollte, was ich damit gemeint hatte, brannte wie eine drohende neue Wunde.

Ich wollte es ihm nicht sagen. Nicht nur wegen all dem, was er getan hatte, sondern weil ich einfach …

Ich konnte es nicht.

Es hatte wenig Sinn, jemandem davon zu erzählen, wenn es sich bald herumsprechen würde. Wenn es nicht schon geschehen war.

Ich stützte mich mit dem Ellbogen höher auf. Lieber würde ich in den medizinischen Salzen baden, als jemals wieder ein Verhör über mich ergehen zu lassen. Doch sofort bildeten sich Schweißperlen in meinem Nacken und auf meiner Stirn, denn jeder Zentimeter meines Körpers protestierte gegen die Bewegung.

Snow sprang aus dem Bett, eine Sekunde bevor Florian das Bettlaken abzog. Sie saß an der Tür, während die Luft von einer Kälte durchdrungen war, die das Feuer im Kamin nicht bekämpfen konnte. »Ich schaffe das schon«, sagte ich schwach, als Florian seinen Arm vorsichtig unter meine Beine schob.

»Leg deine Arme um meinen Hals.«

Ohne ihn anzuschauen, sagte ich: »Das möchte ich lieber nicht tun.«

»Ich glaube, du lügst.«

»Ich glaube, das würdest du nur zu gerne glauben.«

Sein Kiefer spannte sich noch einmal an und seine Gesichtszüge wurden eisig. Aber er beugte sich vor, und ich wusste, dass es zwecklos war, sich zu wehren. Ich konnte nicht leugnen, dass es auch viel zu verlockend war, die Überreste dessen, was mein Vater mir angetan hatte, von mir zu waschen.

Also legte ich meine Arme um seinen Hals.

Ich wusste, dass es wehtun würde. Worauf ich nicht vorbereitet war, war, wie viel schlimmer es sich anfühlen würde, in seinen Armen zu liegen, jetzt, wo der Schock und das Adrenalin weg waren und nur noch wir übrig waren.

Jetzt blieb nur noch eine andere Art von Qual, die keine Hexe heilen konnte.

Seine Schritte zum Badezimmer schienen vorsichtig zu sein. Dann warnte er: »Es ist besser, es einfach hinter sich zu bringen«, bevor er genau das tat.

Ich wurde auf der Steinstufe im Badebecken abgesetzt, mein Rücken lag frei und das Wasser leckte an meinem verletzten Fleisch. Ich atmete zischend ein, meine Beine zitterten. Meine Arme fühlten sich peinlich schwach an, als ich versuchte, meine Brüste zu bedecken, aber ich war mir nicht sicher, warum ich mir die Mühe überhaupt machte.

Er hatte sie schon gesehen. Er hatte alles von mir bereits gesehen.

Viele Menschen hatten jetzt alles von mir gesehen.

Bedauern, Kummer und Scham krochen in meine Brust und erhöhten meinen Herzschlag.

Das Geräusch von auf dem Steinboden aufkommender Kleidung unterbrach meine rasenden Gedanken. Florian stieg am anderen Ende des Beckens in das Wasser und hatte nichts an. Sein Anblick reichte fast aus, um mich von dem schäumenden Salz abzulenken, das mir über den Rücken lief. Fast.

Ich schluckte und wandte meinen Blick ab.

Es war zwecklos.

Er ging direkt auf mich zu. Das Becken wurde immer noch gefüllt, bisher bedeckte das Wasser seinen Schwanz kaum. Er war nicht erigiert.

Dummerweise konnte ich mich nicht daran hindern, mich zu fragen, ob das daran lag, dass er es wusste. Selbst als der rationale Teil meines Verstandes versuchte, mich daran zu erinnern, dass er keinen guten Grund hatte, erregt zu sein, da ich nicht in der Lage war, zu ficken. Ich hatte Schmerzen und war mit Resten von Blut und Erbrochenem bedeckt.

»Sieh mich an«, sagte Florian.

Die vertrauten Worte sanken in mein Herz und zerrten daran. Ein Befehl, den meine Augen nicht missachten wollten.

Er stand direkt vor meinen Knien, während ich zitterte und die Zähne gegen den Schmerz des Heilsalzes zusammenbiss. Er studierte meine Augen, meinen Mund, und als sein Blick tiefer sank, blieb er an dem Zeichen an meiner Kehle hängen. Die Narbe, die seine Wächter hinterlassen hatten.

Wachen, die jetzt tot waren.

Er räusperte sich und schaute weg. »Darf ich dich waschen?«

»Würde es etwas ändern, wenn ich Nein sage?«

Sein Blick fiel auf meinen, und seine dunklen Brauen zogen sich unzufrieden zusammen. »Du kannst es natürlich selbst tun, auch wenn es mich schmerzt, zu sehen, wie du dich quälst.«

»Richtig.« Ich zwang mich zu einem humorlosen Lachen. Meine Zähne klapperten. »Ich möchte dich nicht von dringenderen Aufgaben abhalten, wie dem Verstümmeln und dem Planen, noch mehr Leben zu ruinieren.«

Etwas huschte kurz über sein Gesicht, woraufhin er die Lippen aufeinander presste.

Ich konnte mich nicht entscheiden, was es war, und als sich Bedauern, das ich nicht fühlen sollte, in mir breit machte, beschloss ich, dass ich es nicht wissen wollte. »In Ordnung«, sagte ich, heiser und unfähig, ihm in die Augen zu sehen. »Du darfst es tun.«

Obwohl er mich weiterhin anstarrte, starrte ich auf das Fenster, das sich über die gesamte Länge des Beckens erstreckte. Mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde ich angespannter. Ich fühlte mehr Scham und ich hasste es. Ich hasste ihn, und ich hatte allen Grund dazu.

Aber ich hasste ihn nicht genug.

Ich hatte sicher nicht so viel Angst vor ihm, wie ich hätte haben sollen, vor allem nach allem, was ich durchgemacht hatte.

Vielleicht hatte ich es nicht mehr in mir. Die Fähigkeit, mich zu sorgen. Den Willen, mich vor irgendetwas zu fürchten, wenn alles schon unbeschreiblich wehtat – innerlich und äußerlich.

Gleichgültigkeit konnte meinen Körper nicht davon abhalten, sich zu erwärmen und den Schmerz zu ignorieren, als Florian die Bürste aus dem Korb hinter mir nahm und begann, das Blut unter meinen Nägeln wegzuschrubben. Er tat dies sorgfältig und behutsam, seine Augen waren konzentriert und sein Schweigen brennend.

Dann griff er über mich hinweg, um die Bürste zurückzulegen. Er sank mit einem Tuch, einem Kamm und einem kleinen Zinnbecher zurück ins Wasser. Sie lagen neben uns am Beckenrand. »Kannst du dich umdrehen?«

Ich spürte seinen Wunsch, mir zu helfen, als ich mich umdrehte und seine Hände über mir schwebten.

Aber er wartete und nahm dann vorsichtig meine langen Haare. »Leg deinen Kopf für mich in den Nacken.«

Ich tat es, und er schöpfte Wasser in den Becher. Er hob die schweren Strähnen an und vergewisserte sich, dass er mein Haar gründlich nass gemacht hatte, bevor er nach einem Stück Seife griff.

Seine Finger waren zu begabt und rieben meine Kopfhaut mit einer Geschicklichkeit, die mich entspannte und einige der verbliebenen Spannungen löste. Doch er war noch immer der berechnende König und entschied sich, mich zu verhören. »Du willst nicht reden.«

»Was gibt es da zu sagen?«

»Zu viel vielleicht«, sagte er fast spöttisch.

Es stimmt, aber das spielte keine Rolle. Ich hatte die ganze Wahrheit, die ich jemals brauchen würde, und alle Antworten, nach denen ich mich dummerweise gesehnt hatte. Alles, was ich jetzt noch wollte, war ein ruhiges Leben fernab von dem, was ich herausgefunden hatte, und ihm zu entkommen, bevor er das unmöglich machte. Bedauerlicherweise hatte ich wieder einmal diesen Mann am Hals, der mehr Feind als Partner war. Also beschloss ich, ihm und meiner eigenen Neugierde zu folgen. »Wer ist Darva?«

»Niemand, über den ich sprechen darf.«

Natürlich, dachte ich abfällig.

Auf mein Schnauben hin erklärte er: »Nicht, weil ich etwas zu verbergen hätte, sondern weil sie selbst darum gebeten hat, dass niemand weiß, wie man sie finden kann.«

»Aber du hast sie gefunden.«

»Fume hat sie gefunden«, korrigierte er. Dann fügte er mit etwas mehr Nachdruck hinzu: »Er ist der Einzige auf dem Hof, der weiß, wie man sie erreichen kann. Und das muss auch so bleiben.«

Die Hexe hatte mir einen großen Dienst erwiesen, und es schien, dass es für sie ein Risiko war, dies zu tun. So viel konnte ich erraten. »Okay.«

Florian sagte nichts weiter, während er mir die Seife aus den Haaren spülte. Ich traute mich nicht, in das Wasser zu schauen, das wahrscheinlich bereits schmutzig war.

Ich wollte nicht sprechen. Schon gar nicht mit ihm. Aber ich war hier und wurde aus einem bestimmten Grund versorgt. Ich atmete immer noch aus einem bestimmten Grund, und ich konnte mir nicht erlauben zu glauben, dass es nur daran lag, dass die Göttin uns die Paarungsbindung aufgezwungen hatte.

»Du willst wissen, was Molkans Pläne sind«, flüsterte ich, als mich die Müdigkeit überkam. »Wie viele Wachen halten in den Türmen Wache und streifen über das Gelände –«

»Ich muss das nicht wissen, Tullia. Es ist mir auch egal.«

»Lügner«, sagte ich, aber es war schwach. Ich war so verdammt schwach. »Du willst, dass ich rede.«

Es wäre klug gewesen, meinen Mund zu halten. Damit er nicht bekommt, was er von mir braucht, bevor ich genug geheilt bin, um ihm zu entkommen.

»Das will ich.« Er kämmte mein Haar, wobei er darauf achtete, die zerstörte Haut meines Rückens nicht zu berühren. »Aber dabei, worüber ich reden will, irrst du dich.« Meine Brust krampfte sich zusammen, als er leise murmelnd hinzufügte: »Vielleicht absichtlich.«

Es gab keinen Grund, der Wahrheit auszuweichen, die ihn verfolgte. Es gab keinen guten Grund, den Wunsch zu unterdrücken, sie von ihm zu hören. Ich musste es tun. Ich brauchte seine Reaktion. Ich musste wissen, was ich zu erwarten hatte, während ich ihm wieder einmal ausgeliefert war.

Auch, wie viel Zeit mir noch bleiben würde, bevor jemand versucht, meine Existenz auszulöschen oder mir noch mehr Schaden zufügt.

»Du wirst mich töten, Florian«, flüsterte ich. »Du solltest mich töten.«

Seine Hände erstarrten, aber nur für einen Moment. »Ich habe gerade Blut und Gott weiß was noch alles aus deinem Haar gewaschen, süße Kreatur. Behandelt ein Mann so jemanden, den er töten will?«

Ich ignorierte das verstärkte Klopfen in meiner Brust. »Ja, tatsächlich. Ein Raubtier, das seine Beute gerne putzt, bevor es gefressen wird.«

Er gluckst, und der leise und unerwartete Ton durchbrach den Sturm in mir. »Ich habe wirklich vor, dich zu fressen.« Sein Mund sank auf meine Schulter und strich mit seinen Worten über meine Haut. »Wenn du dich entscheidest, mich anzunehmen.«

Kehr zurück zu deinem unglücklichen Mann. Nicht einmal er wird dich jetzt noch haben wollen.

Ich schloss meine Augen gegen das Brennen der Tränen und die aufsteigende Hitze. Ich konnte es mir nicht leisten, mich darum zu kümmern, ob er die Wahrheit sagte, selbst wenn ich es spürte. Auch wenn ich es dummerweise glauben wollte. »Ich will es wissen, Florian.«

Ich musste es wissen.

Er hörte auf, mein Haar zu entwirren. Einen Moment später umklammerte er mein Kinn.

Er drehte meinen Kopf und wartete, bis ich meinen Blick von seinem Mund zu seinen Augen lenkte. »In dem Moment, als ich dich sah, wusste ich, dass ich dein Leben niemals beenden kann.«

Mein Herz pochte.

»Du hattest es also vor.« Ich hatte nicht mehr daran gezweifelt, seit ich davon erfahren hatte – aber ich wollte es. Sogar jetzt sehnte ich mich so verzweifelt danach.

»Ich sollte dich immer töten, Butterfly.« Seine dunklen Wimpern senkten sich und sein Daumen strich über meine Unterlippe. »Aber jetzt werde ich dir die Überreste von jedem bringen, der diesen Versuch wagen würde.«

Ich wartete auf das Warnsignal. Darauf, dass die tiefe Wunde, die sein Verrat verursacht hatte, aufriss und erneut blutete. Ich wartete und starrte ihn an, nahm die ernste Überzeugung in seinem unerschütterlichen Blick in mich auf, aber nichts geschah.

Seine Hände verschwanden, als ich mich ohne nachzudenken umdrehte. Meine Wunden bluteten. Er blickte finster, als ich zusammenzuckte und zu ihm hochblickte. »Die abgetrennten Köpfe.«

»Ein Geschenk.« Sein Gesicht war vom Wasser unberührt, aber sein Ausdruck war klar – verblüffend offen und fast hoffnungsvoll. »Obwohl ich weiß, dass du dich im Moment nicht dafür interessierst.«

Er hatte recht.

Er lag aber auch falsch.

Das Ableben von Zayla, Fellan und dem Fahrer hätte Schuldgefühle hervorrufen müssen. Stattdessen fühlte ich mich erleichtert und ein wenig verwirrt. Ich war wütend, dass ich nicht die gleiche Angst erlebt hatte, die sie mir aufbürdeten, bevor sie ums Leben kamen.

Ich verdrängte den gewaltsamen Gedanken, als Florian das Bad verließ und sich ein Handtuch um die schmale Taille wickelte.

Schamlos sah ich zu, wie das Wasser seinen breiten Rücken hinunterlief, während er zwei weitere Handtücher holte und das Zimmer verließ. Sekunden später kam er zurück und reichte mir seine Hand.

Muskeln und Knochen protestierten, als ich sie nahm und aufstand. Meine Arme schlangen sich um seinen Hals, als er mich unter den Knien hochhob. Sein Unterarm stützte meinen Hintern und seine Hand meinen Hinterkopf.

Ein Handtuch wurde auf dem Stein vor dem Feuer ausgebreitet. Er setzte mich darauf ab und legte mir dann ein weiteres um meine Brust und Schultern.

Zögerlich hielt ich es fest und starrte in die Flammen. »Warum hat er mich nicht einfach umgebracht?«

Florian hielt im Gehen inne. »Aus demselben Grund, aus dem er Blutsauger verabscheut.« Die Stille nach seiner Antwort enthielt die Emotion, die seinen Worten gefehlt hatte.

Das bestärkte mich in meinem Glauben. Molkan hatte mich nicht aus demselben Grund getötet, aus dem er seine Partnerin getötet hatte – seine Abhängigkeit –, um seine Seele davor zu schützen, von den Gruben des Nirgendwos beansprucht zu werden.

Nachkommen waren ein Segen, den die Göttin der Schöpfung schenkte.

Und ich hatte jetzt gelernt, dass es keine Garantie für irgendeine Form von Liebe, als solche betrachtet zu werden.

Nachdem er sich um das Becken gekümmert hatte, stellte Florian das Essenstablett vor mich hin. »Es ist wahrscheinlich noch zu früh für die Lotion. Deine Haut ist noch zu empfindlich.«

Erleichtert atmete ich auf, denn ich konnte mir nicht vorstellen, wie etwas anderes die Haut berührte.

»Iss«, sagte er. »Oder möchtest du, dass ich dich füttere?«

Obwohl sein Tonfall scherzhaft war, wusste ich, dass er keine Bedenken hatte, mich in jeder erdenklichen Weise von ihm abhängig zu machen.

»Ich hab keinen Hunger.«

Er stand an der Balkontür, sein Blick war wärmer als das Feuer. Ich beobachtete die Flammen weiterhin mit schweren Augenlidern.

»Dann noch etwas Wasser«, murmelte er.

Ich schüttelte den Kopf, woraufhin er scharf ausatmete. Ein weiteres Klopfen durchbrach die wachsende Spannung. Dieses war anders als Olins Klopfen.

Florian hockte sich neben mich, seine Finger griffen nach meiner Wange. Ich schloss meine Augen, als sie aufeinandertrafen. Seine Fingerknöchel streiften mich, dann schob er mein nasses Haar über meine Schulter. »Versuch, etwas zu essen. Ich bin gleich wieder da.«

»Das ist nicht nötig«, krächzte ich, obwohl sich meine Brust zusammenzog.

»Da bin ich anderer Meinung, meine reizende Lügnerin«, flüsterte der König.

Er stand auf, immer noch nur mit einem Handtuch bekleidet, und verließ seine Räumlichkeiten.

Es war seltsam, seine Anwesenheit zu verabscheuen und sich gleichzeitig nach ihr zu sehnen, oder das Alleinsein zu verabscheuen und sich gleichzeitig danach zu sehnen.

Ich konnte meine Augen nicht von der Flamme lösen und hatte Angst, dass es wehtun würde, wieder ins Bett zu gehen, also rührte ich mich nicht, bis das Kondenswasser die Karaffe auf dem Tablett mit dem unangetasteten Essen besprenkelte. Ich unterdrückte ein Stöhnen, als ich mich auf Hände und Knie stütze und zum Bett kroch.

Florian kam zurück, kaum dass ich es geschafft hatte, mich darauf zu ziehen.

Obwohl meine Augen geschlossen waren, wusste er, dass ich wach war. Er sagte nichts und ich lauschte, als er sich auf die Chaiselongue sinken ließ. Die Wärme seiner Aufmerksamkeit war unerschütterlich. Ein Trost, der nicht sein sollte.

Er verließ mich nicht.

Er beobachtete, wie der Schlaf in Schüben kam und ging, mich heimsuchte mit blauen Augen und Frühlingshimmel und Blut, das auf die Stiefelspitzen tropfte.

Die Tage verschwammen in einer Ansammlung von unterschiedlichen Schmerzen.

Wenn nur meine Wunden die Ursache gewesen wären, wäre es vielleicht leichter zu ertragen gewesen.

Die Träume waren keine Träume mehr, sondern Albträume. Immer Albträume. Sie verfolgten mich bis in die wachen Stunden, und diese wenigen Stunden verbrachte ich damit, sie erneut zu durchleben.

Alles erneut zu durchleben.

Die Entfernung spielte keine Rolle. Ein anderes Reich konnte Molkan nicht davon abhalten, mich zu erreichen. Die Folter war eine Konstante, an die ich mich mit leisem Schrecken gewöhnt hatte.

Genauso wie die Besuche des Königs in seinen Gemächern.

Wenn er schlief, dann nicht in seinem Bett – und ich hatte weder die Kraft noch die Lust, in die Zimmer zu gehen, die er mir einst gegeben hatte. Wenn ich ihn beim Schlafen erwischte, lag er auf der Chaiselongue und hatte den schwarzen Dolch mit dem Griff in der Hand oder war mit der Hand nie weit davon entfernt.

Das Morgenlicht drang durch die Lücken in den Vorhängen.