Wunder – Christophers Universum - Raquel J. Palacio - E-Book

Wunder – Christophers Universum E-Book

Raquel J. Palacio

0,0

Beschreibung

Ein weiteres Zusatzkapitel zum internationalen Bestseller "Wunder": Seit Christopher denken kann, ist August sein bester Freund. Dass Auggie anders aussieht als alle anderen, stört ihn nicht. Viel wichtiger ist ihre gemeinsame Faszination für "Star Wars", das Weltall und die Planeten. Erst als Christophers Familie wegzieht, wird die Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Raquel J. Palacio erzählt einfühlsam, wie schwer es sein kann, ein guter Freund zu sein, aber dass es sich lohnt, sich für die Menschen anzustrengen, die man liebt.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 106

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Raquel J. Palacio

Wunder – Christophers Universum

Aus dem Englischen von André Mumot

Aktuelle Untersuchungen verändern unser Verständnis des Planetensystems, und es ist wichtig, dass unsere Nomenklatur für die Himmelskörper dies auch widerspiegelt. Dies betrifft insbesondere den Begriff der »Planeten«. Das Wort »Planet« bezeichnete ursprünglich »Wanderer«, die nur als bewegliche Lichter am Himmel bekannt waren. Die neuesten Entdeckungen haben uns zu einer Neudefinition veranlasst, die auf wissenschaftlichen Informationen beruht, die uns erst seit Kurzem zur Verfügung stehen.Internationale Astronomische Union (IAU), Auszug aus der Resolution B5

Es ist so ein geheimnisvoller Ort, das Land der Tränen.Antoine de Saint-Exupéry, »Der kleine Prinz«

Ganz automatisch

Ich war zwei Tage alt, als ich Auggie Pullman zum ersten Mal begegnete. Daran kann ich mich selbst natürlich nicht mehr erinnern, aber meine Mom hat mir davon erzählt. Meine Eltern hatten mich damals gerade aus dem Krankenhaus nach Hause geholt, und bei Auggie und seinen Eltern war es genauso. Auggie war allerdings schon drei Monate alt. Er war länger im Krankenhaus geblieben, denn er hatte noch mehrmals operiert werden müssen, weil er sonst nicht hätte atmen und schlucken können. Atmen und Schlucken sind Sachen, über die die meisten Leute nie groß nachdenken, das geht ja alles ganz automatisch bei uns. Bei Auggie ging es jedoch nicht automatisch, als er zur Welt kam.

Meine Eltern nahmen mich mit zum Haus von Auggies Eltern, damit wir uns kennenlernen konnten. Auggie lag im Wohnzimmer und war an sehr vielen medizinischen Apparaten angeschlossen. Meine Mom hob mich hoch, sodass mein Gesicht ganz nah an das von Auggie herankam.

»August Matthew Pullman«, sagte sie, »das ist Christopher Angus Blake, dein neuer ältester Freund.«

Und dann applaudierten unsere Eltern und stießen zur Feier des Tages an.

Meine Mom und Auggies Mom – Isabel – waren schon vor unserer Geburt beste Freundinnen. Sie liefen einander in einem Supermarkt in der Amesfort Avenue über den Weg, gleich nachdem meine Eltern in das Viertel gezogen waren. Da beide bald Babys bekommen würden und direkt gegenüber voneinander in derselben Straße wohnten, beschlossen sie, eine Müttergruppe zu gründen. Das heißt, ein ganzer Haufen Mütter trifft sich regelmäßig, und die lassen dann ihre Kinder miteinander spielen. Anfangs waren noch ungefähr sechs oder sieben andere Moms in der Müttergruppe. Sie haben sich schon ein paar Mal getroffen, bevor die Babys geboren wurden. Doch nachdem Auggie zur Welt gekommen war, blieben nur noch zwei weitere Mütter in der Gruppe: die von Zachary und die von Alex. Was mit den anderen Müttern passiert ist, weiß ich nicht.

In den ersten zwei Jahren trafen sich die vier Moms aus der Gruppe – zusammen mit uns Babys – beinahe jeden Tag. Sie packten uns in die Kinderwagen und joggten zusammen durch den Park. Sie trugen uns in Wickeltüchern vor dem Bauch und machten lange Spaziergänge am Fluss. Und mittags setzten sie uns in unsere Babystühle und aßen gemeinsam in der Heights Lounge.

Auggie und seine Mom waren nur dann nicht dabei, wenn Auggie wieder einmal ins Krankenhaus musste. Er brauchte viele Operationen, denn genau wie mit dem Atmen und Schlucken gab es auch noch andere Sachen, die er nicht automatisch machen konnte. Er konnte zum Beispiel nicht essen. Er konnte nicht sprechen. Er konnte noch nicht mal seinen Mund richtig zumachen. Damit er all das tun konnte, mussten die Ärzte ihn operieren. Aber auch nach den OPs konnte Auggie nicht wirklich so essen oder reden oder den Mund zumachen wie Zack und Alex und ich. Auch nach den OPs war Auggie noch ganz anders als wir.

Ich glaube, erst mit vier Jahren hab ich so richtig verstanden, wie anders Auggie im Vergleich zu allen anderen war. Es war Winter. Auggie und ich waren in unsere Parkas und Schals eingepackt, und wir spielten draußen auf dem Spielplatz. Irgendwann stiegen wir die Leiter der Kletterburg hoch und warteten in der Schlange, um die große Rutsche runterzurutschen. Als wir fast an der Reihe waren, traute sich das kleine Mädchen vor uns nicht und wollte uns vorlassen. Sie drehte sich um, und in dem Augenblick sah sie Auggie. Sie bekam ganz große Augen, und ihr sackte die Kinnlade runter, und dann fing sie an, wie wild zu schreien und zu heulen. Sie war so durch den Wind, dass sie gar nicht mehr die Leiter runterklettern konnte. Ihre Mom musste raufkommen und sie holen. Auggie fing dann auch an zu weinen, weil er wusste, dass das Mädchen seinetwegen heulte. Schnell wickelte er sein Gesicht in seinen Schal ein, damit niemand es sehen konnte, und dann musste auch seine Mom das Gerüst raufklettern, um ihn zu holen. An alle Einzelheiten kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ich weiß, dass es eine riesige Aufregung gab. Es hatte sich schon eine kleine Menschengruppe um die Rutsche versammelt, und die Leute tuschelten miteinander. Ich weiß noch, dass wir den Spielplatz ganz schnell verlassen haben. Und ich erinnere mich, dass ich auch in Isabels Augen Tränen gesehen habe, als sie Auggie nach Hause getragen hat.

Da habe ich zum ersten Mal erlebt, wie anders Auggie von allen anderen gesehen wurde. Es war aber nicht das letzte Mal. Mit dem Losheulen ist das bei den meisten Kindern nämlich genau wie mit dem Atmen und dem Schlucken: es kommt ganz automatisch.

7:08 Uhr

Ich weiß nicht, warum ich heute Morgen an Auggie denken musste. Es ist jetzt ja schon drei Jahre her, dass wir weggezogen sind, und seit seiner Geburtstagsparty auf der Bowlingbahn im Oktober hab ich ihn nicht mehr gesehen. Vielleicht hab ich von ihm geträumt. Ich weiß nicht. Aber als Mom, ein paar Minuten nachdem ich meinen Wecker ausgestellt hatte, in mein Zimmer kam, dachte ich an ihn.

»Bist du wach, Spätzchen?«, fragte sie sanft.

Zur Antwort zog ich mir bloß das Kissen übers Gesicht.

»Zeit, wach zu werden, Chris«, sagte sie fröhlich und zog die Vorhänge an meinem Fenster auf. Selbst mit geschlossenen Augen und unter meinem Kissen merkte ich, dass mein Zimmer jetzt viel zu hell war.

»Mach die Vorhänge wieder zu!«, murmelte ich.

»Sieht aus, als würde es heute den ganzen Tag regnen«, seufzte sie, ließ die Vorhänge aber offen. »Na los, du willst doch nicht schon wieder zu spät kommen. Und heute musst du noch unter die Dusche.«

»Ich hab doch erst vor zwei Tagen geduscht!«

»Eben!«

»Urgh«, stöhnte ich.

»Na los, du Krümel«, sagte sie und klopfte auf mein Kissen.

Ich riss es mir vom Gesicht. »Okay!«, rief ich. »Ich steh auf. Bist du jetzt glücklich?«

»Du bist morgens so ein Miesepeter«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Was ist nur aus meinem süßen Viertklässler vom letzten Jahr geworden?«

»Lisa!«, gab ich zurück.

Sie hasst es, wenn ich sie mit ihrem Vornamen anrede. Ich dachte, das würde sie dazu bringen, mein Zimmer zu verlassen, aber stattdessen hob sie irgendwelche Klamotten vom Boden auf und stopfte sie in meinen Wäschesack.

»War gestern Abend eigentlich irgendwas los?«, fragte ich, immer noch mit geschlossenen Augen. »Ich hab mitgekriegt, dass du mit Isabel telefoniert hast, als ich ins Bett gegangen bin. Du hast dich so komisch angehört …«

Sie setzte sich auf meine Bettkante.

Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen. »Was?«, fragte ich. »Ist es was Schlimmes? Ich glaub, ich hab heute Nacht von Auggie geträumt.«

»Nein, Auggie geht’s gut«, antwortete sie und verzog dabei ein bisschen das Gesicht. Sie strich mir die Haare aus den Augen. »Eigentlich wollte ich damit warten, bis …«

»Was?«, unterbrach ich.

»Ich fürchte, Daisy ist gestern Abend gestorben, Spätzchen.«

»Was?«

»Tut mir leid, mein Schatz.«

»Daisy!« Ich verdeckte mein Gesicht mit den Händen.

»Es tut mir leid, Spätzchen. Ich weiß, wie sehr du Daisy geliebt hast.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!