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Leben im Schatten Es fegt durch die Stadt, um den Turm die erste Bö vom Wintersturm auf den der Glöckner wartet nun vom letzten Stündlein kund zu tun. Die Straßen sind menschenverlassen ins Heimatgemäuer fliehen die Massen nur mancher irrt umher vergebens suchend nach dem Sinn des Lebens im tiefen Schnee die Spuren führen vor blut'ge Flecken vor den Türen wo Menschen auf der Stelle traten die vergeblich dort um Einlass baten. Erfrierend steht im Minirock die Straßendirne und hat Bock keiner hält inne, nicht einer weint, nicht einer weiß, wie Ernst sie's meint. Der Mensch trauert um sein Leben dessen eine Hälfte er vergeben versucht die andre zu vergessen die er durchgeackert wie besessen. Es macht sich breit in kalter Luft des Winters frost'ger Todesduft atmet schwer, atmet tief er läuft weiter, wie er lief auf den ihm bestimmten Wegen gerade seinem Ende entgegen. In dunklen Ecken klingen Stimmen man sieht glühend Kippen glimmen Atem weht durch Schall und Rauch wie letzter Hoffnung zarter Hauch im Dunkel hält sich gut versteckt ein Rest von Leben noch bedeckt. Der einen Schatz sein eigen nennt den der Mensch bis heut nicht kennt; als er seinen Gott um Gnade gebeten hat man ins Unterholz Pfade getreten im tiefsten Schnee bezeugt selbst nur über höchste Gipfel führend die Spur unter Wurzeln mächtiger Bäume liegen tief begraben neue Träume. Die bereit sind jene vorzuholen die sich ins Dunkel fort gestohlen noch nicht vom Leben überrannt lebt ein Rest von Leben unerkannt. Der Winter späht mit Argusaugen die Reste in sich einzusaugen dumpf läutet es vom alten Turm das Ende ein schon für den Wurm. Es fegt durch die Stadt, um den Turm des letzten Winters erster Sturm.
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Seitenzahl: 60
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Impressum
Wunderbar dunkel.
Wunderbar kalt.
Verlag:
Mondschein Corona
Teckstraße 26
73207 Plochingen
Finisia Moschiano und Michael Kruschina GbR
www.mondschein-corona-verlag.de
Covergestaltung: Finisia Moschiano
www.kunstfabrik-20136.webnode.com
©Die Rechte des Textes liegen bei Sebastian Deya &
©Mondschein Corona Verlag
Veröffentlichung 2014
Lektorin:
Bianca Weirauch
Einsame Herbstnacht Von den Dächern tropft Regen In unser Schweigen
in der entlegensten Bucht liegen sie aufgereiht als wäre dies der Ort für den sie bestimmt als wäre dies der Ort an dem verschiedenste Arten noch als Herde weilten nach einem kurzen Leben gemeinsam versammelt so jung noch als wäre dies der verlassene Ort an dem sie unvergessen ewig verwesen Flussaufwärts derweil suhlen sich die Schweine wohlig in ihrem verächtlichen Gegrunze die Nasen rümpfend wenn sie in Erinnerungen Schwäche wittern weil sie in Erinnerungen kurz noch einmal in der Luft liegen Wie eine unangenehme Randnotiz die nicht hätte sein müssen wenn tote Tiere doch endlich einfach nur das Schwimmen lernten
Wenn bald die letzten Augen schließen lass’ uns diesen einen Tanz noch wagen wenn letzte Tränen von Eiszapfen fließen lass’ gemeinsam nochmal „ja!“ uns sagen Ich will ein letztes Mal dich noch erleben wirst du mich noch einmal sicher führen unter meinen Füßen wird die Erde beben werd’ ich im Winter heißen Atem spüren In der Leidenschaft der alten Lieder durch Ruinen von verlassenen Städten wir trampeln jeden Rest von gestern nieder bis uns die Leere platzt aus allen Nähten Wie neue Menschen auf entlegenen Wegen über Schlachtfelder und Leichenberge wie der Wind werden wir Schnee weg fegen durch kahle Gärten, über Gartenzwerge Auf leeren Straßen, unter toten Ampeln bis wir den neuen Morgen vor uns sehen lass’ uns tanzen! Lass’ uns trampeln! Bis wir wieder ganz am Anfang stehen Von einem Gipfel aus, ganz eng beisammen brennt unser Feuer dann am Horizont sehen wir Menschen tanzen, neu entflammen schimmert Hoffnung durch die Winterfront
Kopf auf gefrorener
Seele ein Hauch von
Leben junge Robben toben bis man schließlich auch sie schlachtet