Wunderbar! Fantastisch! Arthur reist durch die Welten - Hanni L.Boeckle - E-Book

Wunderbar! Fantastisch! Arthur reist durch die Welten E-Book

Hanni L. Boeckle

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Beschreibung

Wunderbar! Fantastisch! Arthur reist durch die Welten - magische Reisen zwischen Schulbank und fantastischer Welt! Arthur ist auf der Flucht vor seinen Mitschülern. Im Wald Schutz suchend entdeckt er ein sonderbares Gebäude. Er lernt das Eichhörnchen Loki kennen und begibt sich mit seinem neuen tierischen Freund auf eine außergewöhnliche Reise voller Abenteuer und aufregender Erlebnisse.

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Seitenzahl: 106

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Wunderbar!

Fantastisch!

Arthur reist durch die Welten

Der geheimnisvolle Wal

Hanni L.Boeckle

© 2022 Hanni L.Boeckle

2. Auflage, Vorgängerausgabe 2019

Herausgegeben von: Angelnova-Verlag (www.angelnova-verlag.de)

Illustriert von: Kerstin Lünenschloß

Lektorat: Angelnova-Verlag (https://www.angelnova-verlag.de)

Buchsatz von tredition, erstellt mit dem tredition Designer

Verlagslabel: Angelnova-Verlag

ISBN Softcover: 9783987200243

ISBN Hardcover: 9783987200250

ISBN E-Book: 9783987200267

ISBN Großschrift: 9783987200274

Druck und Distribution im Auftrag des Verlags:

Angelnova-Verlag, Poststr. 8a, 25879 Stapel

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Verlag verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne die Zustimmung des Verlags unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Verlags, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

1. Kapitel – Der erste Schultag

2. Kapitel – Die Konfrontation

3. Kapitel – Die Jagd

4. Kapitel – Die Entdeckung

5. Kapitel – Trau’ Dich!

6. Kapitel – Ein neuer Freund?

7. Kapitel – Freund oder Feind?

8. Kapitel – Zuhause

9. Kapitel – Training

10. Kapitel – Auf zum Wal

11. Kapitel – Nur Mut!

12. Kapitel – Ab in die Tiefe

13. Kapitel – Was ist hinter den Türen?

14. Kapitel –Die Türen

15. Kapitel – Lassen sie sich öffnen?

16. Kapitel – Das Untergeschoss

17. Kapitel – Wäsche waschen?

18. Kapitel – Ich beschütze Dich!

19. Kapitel – Erwischt!

20. Kapitel – Und wer bist du?

21. Kapitel – Das Zimmer

1. Kapitel – Der erste Schultag

„Arthur, aufwachen!“ Eine Stimme riss den Jungen aus seinen Träumen.

„Hey, mein Schatz! Du musst wirklich aufstehen, die Schule fängt heute wieder an.“

Die sanfte, liebevolle Stimme seiner Mutter Belana hörte und spürte Arthur dicht an seinem Ohr. Er streckte sich und blinzelte mehrmals mit den Augen, bis er das Gesicht von Belana klar vor sich sah. Sie hatte sich auf sein Bett gesetzt und strich ihm langsam die blonden Locken aus der Stirn, die widerspenstig zurücksprangen.

Stolz blickte er an seiner Mama vorbei und betrachtete dabei sein Bett. Er lächelte. In den Sommerferien hatten sie es zu einem coolen Auto umgebaut. Na ja, genau genommen hatten sie es mit roter Farbe und weißen Streifen so bearbeitet, dass es von der Seite wie ein Rennauto aussah.

Sie hatten Pappreifen gebastelt, schwarz angestrichen und mit silbern glänzenden Felgen verziert. Die Reifen hatten sie dann unten an die Bettpfosten geklebt, und auch, wenn nicht alles perfekt war, war Arthur unglaublich stolz auf ihre gemeinsame Arbeit und hochzufrieden mit seinem neuen Autobett.

„Nun steh aber bitte mal auf. Sonst bleibt keine Zeit mehr zum Frühstücken. Waschen und Zähne putzen nicht vergessen!“, ermahnte ihn seine Mutter mit einem kleinen Lächeln im Gesicht. „Ich erwarte dich dann in der Küche.“ Und mit diesen Worten verließ Belana Arthurs Zimmer.

Er sah ihr nach. Sie hatte ihr hellbraunes, knöchellanges Kleid mit den kleinen goldenen Blumen an. Manchmal kam es ihm so vor, als ob seine Mutter eher durch die Räume schwebte, als ging. Überhaupt war sie die schönste Frau der Welt. Sie war groß, und hatte eine schlanke Figur, soweit er das im Vergleich zu anderen Müttern beurteilen konnte. Aber das Wundervollste an ihr waren ihre langen, braunen, spiralförmig schweren Locken, die ihr fast bis zur Taille reichten. Dabei schimmerte immer wieder eine goldene Locke aus ihrem ansonst kakaofarbigen Haar hervor, was Arthur am meisten faszinierte.

Sein gekräuseltes Haar hatte er wohl von ihr geerbt. Wobei Arthurs Locken nie so friedlich herabhingen wie ihre. Die blonden Zotteln waren nicht zu bändigen und sprangen einfach immer dahin, wo sie gerade hinwollten. Von einer wirklichen Frisur konnte da keine Rede sein.

Der erste Schultag. Die dritte Klasse. Es grauste Arthur jetzt schon davor. Aber es gab wohl kein Entrinnen. Mit einem tiefen Seufzer stand der blondgelockte Junge lustlos auf und trottete ins Badezimmer. Lautes Kindergeschrei signalisierte, dass er richtig war. Eigentlich mochte er die Schule, besonders den Unterricht über Natur, Lebewesen, Umwelt und Technik. Aber Kevin, Nils und insbesondere Damien – die waren wirklich überflüssig. Manchmal fragte sich Arthur, wie eine Schulzeit wohl ohne die drei wäre. Ständig piesackten sie ihn, vor der Schule, in den Pausen und nach dem Unterrichtsschluss, sofern sie ihn erwischten.

Die Drei waren eine Klasse über ihm, jetzt also in der vierten. Er musste diese Vollpfosten nur noch ein Jahr ertragen und hatte dann wenigstens das letzte Grundschuljahr Ruhe vor ihnen.

Aber heute waren sie natürlich wieder da. Arthur sah sie sofort, als er durch das Schultor ging. Damien hatte sich einen Zweitklässler geschnappt, drei Köpfe kleiner als er, und hielt ihn am Kragen fest. Wahrscheinlich presste er gerade ein Spielzeug, Schulgeld, Essen oder Trinken aus dem armen Kerl heraus. Der dicke Kevin stand dämlich grinsend daneben und feuerte Damien an. Wie immer futterte er einen Schokoriegel. Seine Leibspeise. Wodurch sich auch seine enorme Körperfülle erklären ließ. Er war groß, dick und dumm. Lispelte leicht und hatte arge Probleme mit der Grammatik. Arthur hatte mehrfach versucht, diesem Jungen etwas Positives abzugewinnen, aber er kam war immer zum selben Schluss gekommen: Kevin war einfach nur groß, dick und dumm.

Der Dritte im Bunde war Nils, der stets hämisch grinsend daneben stand. Meist trat er als Letzter mit in die fiesen Aktionen ein und bestätigte »Damiens Genialität« fast rund um die Uhr. Ohne Unterlass erwähnte er, was für ein toller Kerl Damien sei, und wie gut er es diesem oder jenem gezeigt habe.

Leise schlich Arthur an den drei Fieslingen vorbei und gelangte an seinem ersten Tag als Drittklässler von ihnen ungesehen ins Schulgebäude. Das sollte sich in der großen Pause allerdings ändern.

2. Kapitel – Die Konfrontation

Die erste große Pause hatte gerade begonnen, und gut gelaunt betrat Arthur den Schulhof. Der bisherige Unterricht war kurzweilig gewesen. Zum einen, da nach den Ferien nicht viel mehr passierte, als dass jeder von seinen Ferienerlebnissen und Urlauben berichtete, und zum anderen, weil in seine Klasse ein neuer Mitschüler gekommen war. Felix. Oder eher gesagt: „Flix – einfach nur Flix“, wie er sich selbst vorgestellt hatte.

Er war ein kleiner, extrem dünner und schmächtiger Junge von fast neun Jahren. Flix trug abgenutzte Jeans und ein komisches weißes T-Shirt mit einer dicken Eule darauf – beides war ihm bestimmt ein, wenn nicht zwei Nummern zu groß. Was auch auf seine hagere Figur zurückzuführen sein konnte. Sein Gesicht war länglich und sehr schmal. Das Auffälligste an ihm waren jedoch seine stechend grünen Augen und sein relativ kurzes, komplett wirr abstehendes rotes Haar.

Flix erinnerte Arthur an den kleinen verwahrlosten Kater, dem er einmal bei einem seiner Streifzüge durch den Wald begegnet war. Dessen Fell war ebenfalls so rot leuchtend gewesen wie Flix‘ Haare. Damals war das Tier wild fauchend und in Panik unkoordinierte Haken schlagend vor Arthur davongerannt. Heimlich hatte sich es sich dann aber doch wieder angeschlichen und Arthur auf seinem Streifzug durch den Wald nicht aus den Augen gelassen.

Dabei hatte der Streuner genau darauf geachtet, stets einen ausreichenden Abstand einzuhalten, um notfalls noch die Flucht ergreifen zu können. Arthur hatte damals befürchtet, dass ihm der rote, kleine Kater bis nach Hause folgen würde, aber an der Waldgrenze hatte er kehrtgemacht und war wieder im Wald verschwunden. Bisher hatte er das Tier nicht wiedergesehen.

Flix zeigte ebenfalls diese unkoordinierten, katzenhaften Bewegungen. Irgendwie fanden seine Beine keine richtige Verbindung mit der Aktivität, die in seinem kleinen Körper steckte. Arthur hatte bereits zwei Mal beobachtet, wie der schlaksige Junge über seine eigenen Füße gestolpert war und sich der Länge nach hingelegt hatte.

„Ein potenzielles Opfer für unsere drei miesen Tyrannen!“, dachte Arthur, als ihn plötzlich ein harter Stoß in den Rücken traf. Er stürzte augenblicklich auf den Boden und konnte sich gerade noch mit den Händen abfangen.

Der Schlag oder Tritt hatte ihn so heftig getroffen, dass er panisch nach Atem rang. Blitzschnell rollte er sich vom Bauch auf den Rücken und blickte in das hinterhältig grinsende Gesicht von Damien, der sich direkt über ihm aufbäumte.

„Na, Hosenscheißer! Heute schon eine Abreibung eingefangen?“, fauchte er und dabei fielen kleine Spuckebläschen auf Arthurs Brust und Gesicht nieder.

„Mist! Ich bin geliefert!“, dachte Arthur, sagte aber: „Damien, mein Freund! Wie ist es dir in den Ferien ergangen?“

Stille.

Damien glotzte nur wortlos und überrascht zurück. Daraufhin brabbelte Arthur einfach weiter: „Waren deine Eltern wieder ohne dich auf Reisen? Und hat das dicke Kindermädchen auf den feinen Herren aufgepasst? Oder bist du alleine in deinem stinkigen, dunklen Zimmer versauert?“

Arthur wusste nicht, woher diese waghalsigen Fragen gekommen waren. Er war über sich selbst überrascht. Zunächst geschah nichts. Aber dann wurden Damiens ohnehin schon fast schwarzen Augen noch dunkler. Sein Gesicht verformte sich zu einer roten, verzerrten Fratze. Er presste seine Lippen aufeinander und sein Mund zog sich zu einem kleinen, gefährlich blitzenden Schlitz zusammen.

Dann holte er mit voller Wucht mit der rechten Faust aus und donnerte sie auf den am Boden Liegenden nieder. Arthur kannte Damien und seine Wutausbrüche.

Insbesondere, wenn man ihn reizte oder versuchte, sich zur Wehr zu setzen. Geistesgegenwärtig rollte er sich blitzschnell auf die rechte Seite und entkam dem alles vernichtenden Schlag. Damiens Faust schlug hart auf dem Steinboden auf. Seine Fingerknöchel platzten augenblicklich auf und begannen an mehreren Stellen zu bluten.

Zum Glück wurde die Pausenaufsicht auf das Gerangel aufmerksam. Sportlehrer Steiner eilte herbei. Sofort erfasste der Lehrer die Situation und riss Damien zurück, der sich gerade auf Arthur stürzen wollte. Die riesigen Pranken des fast zwei Meter großen Mannes packten den Angreifer mühelos unter den Armen und hoben ihn einen halben Meter in die Luft.

Wie ein wild gewordener Pavian schlug und trat Damien um sich.

„Ich mach’ dich fertig, du Stück Dreck!“, schrie er völlig außer sich. „Warte nur ab, nach der Schule hat dein letztes Stündchen geschlagen!“, brüllte er über den ganzen Schulhof hinweg, auf dem sich vor Schreck keiner mehr bewegte.

„Mensch! Jetzt beruhige dich!“, schrie Steiner nun fast genauso schrill.

Mühelos trug der riesige Sportlehrer den zappelnden Damien davon und brachte ihn ins Innere der Schule. Dessen wütende Schreie und Drohungen allerdings immer noch zu hören waren. Draußen auf dem Schulhof herrschte Stille. Alle Blicke waren auf Arthur gerichtet, der sich langsam und blass aufrappelte.

Niemand sprach ein Wort.

Keiner bewegte sich.

Plötzlich durchbrach die Pausenglocke dieses merkwürdige Bild. Bewegung und Lärm kehrten augenblicklich zurück. Die Kinder strömten in ihre Klassenräume, viele blickten Arthur mitleidig an. Manch einer klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „War nett mit dir“, murmelte ein Junge aus Damiens Klasse als er vorbeiging. Arthur schluckte und wusste nicht, was er machen oder sagen sollte.

3. Kapitel – Die Jagd

Die Glocke schrillte. Durchdringender und energischer als sonst. Zumindest kam es Arthur so vor.

Der erste Schultag war vorbei. Was sollte er jetzt machen?

Die letzten paar Schulstunden hatte er dem Unterricht nicht folgen können. In Arthur brodelte es. Er hatte Angst. Eine Lösung für das Unausweichliche war ihm nicht eingefallen. Was sollte er jetzt tun? Wie konnte er den Fängen von Damien und dessen fiesen Kumpeln entkommen?

Da bemerkte er, dass alle Blicke auf ihn gerichtet waren. Die meisten seiner Mitschüler blickten ihn mitleidig an. Einige grinsten jedoch verhohlen und schadenfroh. Einem inneren Impuls folgend, stopfte er blitzschnell seine Schulhefte und sein Naturkundebuch aus der letzten Stunde in seinen Schulranzen. Pfefferte sein Federmäppchen hinterher und schulterte seinen Ranzen auf. Dann lief er los.

Er rannte, als ob der Teufel hinter ihm her wäre – oder eben Damien. Ohne sich umzublicken, raste er aus dem Klassenraum, sprintete durch den Flur und zur Schultür hinaus. Sein Herz schlug derartig schnell, als ob es jeden Moment zerspringen würde – und trotzdem lief er weiter. Wie ein Pfeil schoss er aus dem Tor des Schulgeländes heraus. Hände griffen nach ihm, konnten ihn nicht richtig fassen. Er schlug um sich. War frei. Und rannte sofort weiter. Er lief und lief. Ohne Pause. Und versuchte, allen zu entkommen.

Am Anfang vernahm er laute Schritte hinter sich. Erst viele. Dann wurden es langsam weniger. Und schließlich war nur noch ein wütendes Stapfen zu hören. Das konnte eigentlich nur Damien sein.

Ihm wurde schon ganz schwindelig von dem hohen Tempo, das seine Füße vorgaben. Arthur blickte zurück und sah in das rot verzerrte Gesicht von Damien. Das half, er beschleunigte weiter, bis er die vielen Bäume sah. Nur noch ein paar Meter. Dann konnte er sich verstecken. In dem großen dunklen Wald, den die Kinder der Stadt nur im vorderen Bereich zum Spielen nutzten. Denn im hinteren Teil wurde es zu unheimlich. Zu viele undurchdringliche Büsche. Mit unzähligen spitzen Dornen und riesigen, düsteren Bäume, die fast jedes Licht schluckten. Aber dieser Ort war jetzt seine einzige Rettung.

„Ich … kriege … dich!“, japste Damien. „Du Hosenscheißer entkommst mir nicht!“, presste er mit dem letzten Atem aus seinen Lungen hervor.

Und das war die Gelegenheit. Als sein Verfolger kurz das Tempo verringerte, um Luft zu holen, preschte Arthur nach vorne in den Wald hinein und war augenblicklich verschwunden.