Yoram - Ulrike Kolb - E-Book

Yoram E-Book

Ulrike Kolb

4,5

Beschreibung

Ulrike Kolb erzählt die Geschichte einer jüdisch-deutschen Liebe, die sich immer wieder gegen die Nachwirkungen der Vergangenheit behauptet und am Ende doch an den ganz normalen Konflikten zu zerbrechen droht. Zärtlich und melancholisch blickt Carla auf ihre Ehe zurück, die als amour fou in Israel beginnt. So stark und impulsiv die Gefühle Carla und Yoram verbinden, so schmerzhaft schlagen ihnen bald Skepsis und Zweifel entgegen. Kritisch beäugen seine israelischen Freunde die junge Deutsche, und auch Yorams Mutter Aliza ist wenig begeistert von der Wahl ihres Sohnes. In Deutschland geht es dem jungen Paar kaum anders: Die viel und stolz zitierte "Aufarbeitung der Vergangenheit" scheint an der polierten Oberfläche der Realität abgeperlt zu sein. Aber die Gefährdungen des Glücks kommen nicht nur von außen. Yoram, dem leidenschaftlichen Architekten, gelingt es nicht immer, seine Gefühle von den Albträumen der Kindheit zu lösen. Und auch die drei Frauen in seinem Leben, Aliza, Carla und die Tochter Vered, haben ihre eigenen Erinnerungen, Ängste und Hoffnungen. Am Ende schlägt Vered entschieden den Bogen in die Zukunft.

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Ulrike KolbYoram

Ulrike Kolb

Yoram

Roman

Für Johann und Ricarda

Wenn ich doch nur die Jahre einfangen könnte, die Augenblicke, die Bilder, die Geräusche, die Düfte … aber sie verwehen wie die Zeit, gleichgültig gegen jedes Verlangen, festzuhalten, was nur wir beide wissen, sie sind flüchtig wie das Licht, das mit uns sein Spiel treibt, uns in Schwermut versetzt oder in Euphorie … das aufstrahlende Licht nach dem Regen und die winzige Lerche, die in die Höhe jagt, bis wir sie aus den Augen verlieren und nur noch ihr Zwitschern aus der Ferne hören …

Turmhohe Stahlträger, die soeben noch aus einem steinernen Trümmerhaufen als Rest eines Hochhauses ragten und jetzt in unglaublicher Geschwindigkeit ihren Aggregatszustand änderten, sich wie weich gewordene Kerzen herabbogen, um dann zu seltsamen Formen zu schmelzen und in eine Mulde hellen Betonschutts zu fließen und eine silberne Lache zu hinterlassen wie das zu Silvester als Zukunftsspiel benutzte Blei über einer Flamme. Ich wusste nicht, wie mir geschah. Ich saß in einer Art Vogelleib, Federn flatterten nahe meinem Gesicht, so jagte ich in abnehmender Höhe über eine Stadt hinweg … ich saß in einem großen Vogel und unter mir diese Stadt, die einmal wie Frankfurt aussah und im nächsten Moment wie irgendeine andere Stadt. Einen Moment glaubte ich, das Haus zu erkennen, in dem ich damals wohnte, und dann wieder sah es aus, als sei es eigentlich ein Gebirge, was da unter mir wegschmolz. In meinen Sitz fixiert, war ich unfähig, mich zu bewegen, weder meine Arme noch mein Kinn konnte ich auch nur einen Deut zur Seite schieben. Mein Kopf steckte in einem ausgepolsterten und unerbittlich festgestellten Helm, ja, wie ich jetzt realisierte, war mein ganzer Körper auf diese unverrückbare Weise in eine Halterung gesperrt, die genau auf mich zugeschnitten schien und mir gerade deshalb keinen Millimeter Bewegungsfreiheit ließ, sodass ich, nach unten blickend, den Augenblick erwartete, in dem ich in den Spiegel geschmolzenen Metalls eintauchen würde …

In diesem Moment muss ich irgendwelche Laute von mir gegeben haben, ein Schnarchen oder Grunzen, ich hörte es selbst noch im Aufwachen, die Hand meiner Nachbarin auf dem Arm spürend, ihre Stimme in meinem Ohr, everything o.k.?

Ich nickte und murmelte, Orientierung suchend, etwas von excuse me, sorry … und griff nach dem vor mir stehenden Glas Wasser, erleichtert, aus dem Traum aufgewacht und wieder Herrin meiner Sprache zu sein. In Wirklichkeit war ich im Flugzeug nach Tel Aviv und in einer besseren Realität als der soeben erlebten. Ich schob die Rücklehne in die Schräge, sank ins Polster und überließ mich den Geräuschen, dem gleichmäßigen Brummen der Motoren, den beruhigenden Ansagen der Stewardessen, den gedämpften Schritten durch den Gang neben mir, dem Papierknistern in meiner Nähe und den Stimmen des Paars zu meiner Linken. Die beiden sprachen hebräisch, und da ich kein Wort davon verstand, drang der Klang ihres Sprechens umso deutlicher an mein Ohr, der raue Ton des Mannes, seine harten Rachenlaute, und die singende Variante der Frau, das sich oft wiederholende Sch, die Anhebungen ihrer Stimme, als kleide sie alles, was sie sagte, in freundliche Fragen. Es war ein einlullendes akustisches Gemisch, die Anspannung der letzten Tage verzog sich, und endlich stellte sich das Glücksgefühl ein, das mich immer befällt, wenn ich, auf dem Weg in ein südliches Land, dem aschfarbenen Frankfurter Himmel entkomme, oder all dem, wofür er in einem solchen Moment herhalten muss.

Es war meine erste Reise nach Israel, vor vielen Jahren im Herbst, und ein prächtiger Himmel spannte sich über Tel Aviv. An den belebten Straßen und Plätzen wurden Palmwedel für das Laubhüttenfest verkauft, und überall sah man Leute, die Bündel wippender Zweige mit sich trugen.

Bereits am Flughafen hatte ich ein Hotelzimmer unweit des Strands gebucht. Später sollte ich die Gegend gut kennenlernen, denn die Idelsonstraße, wo bis heute Alizas Wohnung liegt, ist ganz in der Nähe des Hotels, das es längst nicht mehr gibt. Es befand sich in zwei oder drei Etagen eines im Bauhausstil errichteten Gebäudes unweit des Dizengoffplatzes. Der Besitzer war ein weißhaariger Mann, der seine Rezeption in einem von dunklen Möbeln zugestellten kleinen Raum betrieb.

Hoch oben an der Wand hinter ihm hing ein kyrillisch beschriftetes Plakat, auf dem ein junger Schauspieler in expressiver Pose zu sehen war. Das Gesicht weiß und die Augen dunkel umrandet, posierte er theatralisch in einem kahlen schwarzen Baum. Ich überlegte, was der Mann auf dem Plakat mit dem Alten an der Rezeption zu tun haben könnte. Vielleicht waren die beiden ja identisch, vielleicht war der Mann an der Rezeption früher Schauspieler gewesen?

Er führte mich zu meinem Zimmer, das auf derselben Ebene wie die Rezeption lag und in dem ein großes, bodentiefes Fenster nach zwei Richtungen wies, sodass ich auf einen Blick das ganze Hofpanorama vor Augen hatte, eine schmale Baumkrone mit kleinen Blättern und die Veranda des Nachbarhauses, auf der Kinder ihre Sachen ausgebreitet hatten und eifrig redend spielten. Ich legte mich aufs Bett und fiel wieder in einen wirren Traum, von dem nur ein Geschmack von Unruhe zurückblieb. Es war schon spät, als ich aufwachte, die Kinder waren verschwunden, und nur noch ihre Spielsachen lagen auf dem Kindertisch und dem Boden verstreut. Den Schlüssel gab ich an der Rezeption ab, oder besser, in dem als Rezeption dienenden Zimmer, wo der alte Mann jetzt vor einem Fernseher saß und, als ich hereintrat, aufstand und wissen wollte, ob alles in Ordnung sei. Jetzt wagte ich, auf das Plakat hinweisend, zu fragen, could it be, that this man … Er zog die Brauen hoch und lächelte.

Was meinen Sie? Sehe ich so aus?

In diesem Moment war ich überzeugt, dass ich mit dem Schauspieler auf dem Plakat sprach. Er erklärte mir den Weg zum Strand, drückte mir einen kleinen Plan in die Hand, auf dem er mir die Strecke markierte, und geleitete mich hinaus bis zum Hofeingang, um mir zu zeigen, welche Richtung ich nehmen musste.

Während ich durch die lärmenden Straßen dem Meer entgegenlief, ging mir der Mann auf dem Plakat nicht aus dem Sinn. Wie er seinen Körper in die schwarzen Äste schmiegte, sodass seine ausgestreckten Arme und Hände wie deren seltsame Verlängerungen wirkten. Wann und wie er wohl hier ins Land gekommen ist? War er schon vor dem Krieg hier oder hatte er fliehen müssen? War er in einem Lager gewesen? Was hatte er durchgemacht?

Es war unglaublich laut, Hupen, Mopeds, die sich zwischen Autos hindurchschlängelten, schimpfende Stimmen, vorbeijagende Popmusik aus geöffneten Autofenstern und immer wieder, zwischen einem Schwall Autoabgas, der plötzliche Duft nach Blüten und überreifem Obst.

Obwohl es schon spät war, hielt die Wärme noch an, und ich streckte mich im aufgeheizten Sand aus. Der Strand war belebt, als wäre es mitten am Tag, immer noch strömten Leute herbei, immer noch wurde gebadet, Ball gespielt und gepicknickt. Und jetzt sehe ich wieder das Licht, sein gläsernes Leuchten, das alles verändert, das die Konturen schärft und die Farben intensiviert, dieses unglaublich klare Licht, das mich jedesmal in all den späteren Jahren von Neuem überrascht hat. Das Rot meiner Jacke wirkte plötzlich nicht mehr weich und warm, sondern hart und vulgär, und obwohl sie ganz neu war, knüllte ich sie zusammen und schob sie mir unter den Nacken. So blieb ich liegen, bis die Sonne unterging. Sie glitt unglaublich schnell ins Meer, und die Dunkelheit kam nicht allmählich, sondern stürzte herab, sodass ich mich fragte, ob ich zwischendurch eingeschlafen sei und ein Stück Zeit verpasst hätte. Wie in einem Schauspiel flohen Grau, Rosa, Violett und Orange in schneller Folge über den Himmel, bis es so gut wie dunkel war. Erst dann raffte ich mich auf, verließ den Strand und schlenderte durch das Viertel, das unmittelbar ans Meer grenzt. Froh, für mich zu sein, ließ ich mich langsam treiben.

Bis heute ist es mir, wenn ich zum ersten Mal in einer Stadt bin, am liebsten, mich nach niemandem richten zu müssen, mich ganz meiner Neugier zu überlassen, meinem Drang, so langsam zu laufen, wie es keinem Begleiter zuzumuten wäre, vor Schaufenstern stehenzubleiben, selbst wenn nichts Besonderes darin zu sehen ist, einfach irgendwo haltzumachen und mir etwas anzuschauen, das einen anderen vielleicht langweilen würde (wie das in die Nische eines Eingangs geschobene Gerümpel, aufgeklappte alte Koffer oder die Familienporträts im Schaufenster eines Fotografen). Immer wieder blieb ich stehen, um den Blick in eine von Pflanzen umrankte Veranda zu werfen, durch geöffnete Fenster zu sehen, in beleuchtete Räume, Leute zu beobachten, wie sie an Tischen sitzen, vor Fernsehern, mit angezogenen Beinen auf Sofas, und mir ihr Leben vorzustellen.

So streifte ich durch die Gegend, bis ich die Orientierung verloren hatte und nicht mehr wusste, in welcher Richtung das Meer lag. Irgendwann landete ich in einer belebten Straße, der Dizengoff, wo in einem Café unter freiem Himmel gerade ein Tisch in der ersten Reihe frei geworden war, an dem ich mich erschöpft niederließ.

Eine ganze Weile saß ich da, ohne beachtet zu werden. Als ich mich umblickte, um nach einer Bedienung zu suchen, beugte sich der Mann vom Nachbartisch zu mir herüber, can I help you?

Es dauerte nur ein paar Worte hin und her, und er setzte sich zu mir. Ich war froh über seine Freundlichkeit, denn mir war schon der Gedanke gekommen, man lasse mich warten, weil man mir ansehen könne, dass ich eine Deutsche bin.

My name is Asher, sagte er, und als ich meinen Namen nennen wollte, fiel er mir, jetzt in einem jiddisch gefärbten Deutsch, ins Wort: Nein, nein, sag nicht, wie du heißt, ich weiß es doch.

Er machte eine suchende Handbewegung, die in einem fingerschnippenden ›Ich hab’s‹ endete. Du bist Ingeborg, ich weiß, dass du Ingeborg bist … alle deutschen Frauen heißen doch Ingeborg.

Und auf mein ›Wieso denn das?‹ flachste er weiter: … und alle deutschen Männer heißen Hans. Und protestisch bist du bestimmt auch. Es kommen nämlich viele Deutsche hierher, weil sie fromm sind.

Er blickte mir forschend ins Gesicht. Ich dachte mir, dass er protestantisch meinte, sagte aber nichts.

Also, du bist protestisch, du heißt Ingeborg und du hast dich in einen Israeli verliebt!

Ich muss etwas verwirrt gelächelt haben, und mein ironisch gemeintes ›Natürlich‹ klang so wenig schlagfertig in meinem eigenen Ohr, dass mein Gesicht, wie immer, wenn ich verlegen werde, auf der Stelle anfing zu glühen.

Du bist in einen Israeli verliebt, und er heißt David, fuhr er fort, stimmt’s?

Er blickte mich mit hochgezogenen Brauen an, als hätte er mich durchschaut, und machte dabei ein so komisches Gesicht, dass ich laut lachen musste. Und als ich sagte, dass ich nach Israel gekommen sei, um einiges über Kibbuzerziehung zu erfahren, wollte er wissen, wer mir diesen Floh ins Ohr gesetzt habe, das sei doch längst passé. Ja, die Kibbuzkinder, die im Kinderhaus leben müssten, seien doch bemitleidenswerte Geschöpfe, schon als Säuglinge würden sie ihren Müttern weggenommen, was die größten Schäden für die armen Seelen bewirke.

Darf man einem kleinen Kind, so einer ›Sisskeit‹, das antun? Er habe einen Freund, der so aufgewachsen sei und der bis heute darunter leide. Ich blickte ihn fragend an. Ja, dieser Freund sei auf immer verdorben worden dort. Nie könne er allein sein, immer brauche er mindestens sieben oder noch mehr junge Frauen um sich, und er sah mich dabei so amüsiert an, dass ich endlich merkte, dass er dabei war, mich auf den Arm zu nehmen, und wahrscheinlich sagte er auch mit Absicht ›protestisch‹.

Ich bestellte mir ein Glas Rotwein, und er erzählte, er sei in einem Viertel von Jerusalem geboren, wo nur orthodoxe Juden wohnen. Mit drei Jahren habe er schon lesen können. Später sei er zur Armee gegangen, das sei für ihn der einzige Ausweg gewesen, sich aus der Enge in Mea Shearim zu befreien. Als ich an diesem Abend im Bett lag, drehte sich mir der Kopf, als hätte ich nicht nur das eine Glas Wein, sondern drei oder vier getrunken. Und vielleicht ahnte ich ja, dass diese Reise eine Art Schicksalsreise für mich werden sollte. Tags drauf fuhr ich mit dem Bus Richtung Jerusalem und stieg an der Haltestelle Latrun aus, wo, wie zuvor telefonisch ausgemacht, eine Frau mit einem alten und etwas ramponierten VW-Bus wartete, um mich in den Kibbuz mitzunehmen. Dort machte ich mich gleich zum Kinderhaus auf, aber nur eine Mutter und ihr Sohn waren noch da, der Sohn spielte mit einer Katze, und die Mutter fotografierte ihn dabei.

Wenn ich mir jetzt die Fotografien von damals ansehe, fällt mir alles wieder ein, jedes Detail kommt zurück: Die schwarzweiße Katze, der Junge, der sie auf seine Schulter legte und festhielt bis der Fotoapparat klickte, sie dann mit beiden Händen hochhob, den Katzenkopf so nah vors Gesicht, dass es aussah, als würden er und die Katze einander anblicken, und wie er sie schließlich auf seine Knie legte und versuchte, sie so zu halten, dass ihr weißer Bauch nach oben gekehrt war. Wie er versuchte, sie darauf zu küssen, wie er mit ihr spielte und wie sie sich alles gefallen ließ, während ich auf den Mann wartete, der mir mein Zimmer zeigen und sich auch sonst um mich kümmern sollte. Immer wieder forderte der Junge seine Mutter auf, ihn mit der Katze zu fotografieren. Er lachte und kicherte, und die Mutter bewegte sich um ihn herum, mal kniend, mal hockend, mal zu ihm herabgebeugt. Ich sehe ihn die Katze am Nackenfell packen und hochhalten und wie sie ihm entwischte und verschwand, sehe ihn auf dem Boden nach ihr suchen, sie mit Miumiu-Rufen locken, und seine Mutter, die nicht aufhörte zu fotografieren. Die Shorts, die sie trug, und das karierte Männerhemd mit hochgewickelten Ärmeln betonten ihre glatten Arme und Beine. Sie lief barfuß, und die leichte Bräunung ihrer Füße ließ die Kuppen ihrer Zehen und die kurz geschnittenen Nägel rosig leuchten, und ich dachte, noch nie so schöne Füße gesehn zu haben. Du kannst auch am Pool warten, sagte die Frau auf Englisch, ich sage Yoram Bescheid, der wird dir dann alles zeigen. Geh ruhig schon mal vor, und sie wies mir die Richtung dorthin. Aber in diesem Moment war er schon da. Ein Mann um die dreißig, nicht viel größer als ich, schulterlanges, dunkelblondes Haar und ein auffallend schmales Gesicht. Er trug ein verwaschenes blaues Hemd, das ihm über die kurzen Hosen hing. Shalom, sagte er und reichte mir die Hand. Wir wechselten ein paar Sätze in Englisch, bis er meinte, du kommst doch bestimmt aus Deutschland, so wie du sprichst. Ja, er duzte mich, und während er mich über schmale Wege zwischen umgrünten und umblühten Bungalows dorthin geleitete, wo ich übernachten sollte, erfuhr ich, dass auch er in Frankfurt lebte, zurzeit aber ein paar Monate hier bei seinem Freund Arnon verbrachte. Als Denkpause nach dem Abschluss seines Studiums und dem plötzlichen Tod seines Vaters, der ihm, wie er gleich andeutete, zu schaffen machte.

Meine Unterkunft, eine kleine Holzbaracke, war nicht gerade komfortabel. Als wir die Tür öffneten, huschte eine Maus über den Boden und verschwand unter dem Bett. Yoram lachte, keine Angst, die Maus heißt Josefine und ist eine berühmte Sängerin. Jetzt musste auch ich lachen, obwohl mir bis heute Mäuse mehr Angst einjagen als jedes andere Tier. Meine Bitte, kurz zu warten, bis ich die Schuhe gewechselt hätte, hatte genau das zur Folge, was ich vermeiden wollte, nämlich dass seine ganze Aufmerksamkeit auf meine Füße fiel, meine von der Hitze geröteten und geschwollenen Füße, die unter den schmalen Riemchen meiner Sandalen schutzlos seinen Blicken ausgeliefert waren. Die Suche nach meinen Turnschuhen endete damit, dass ich Teil für Teil aus meiner Reisetasche zerrte und nun der ganze Inhalt zerstreut auf dem Bett lag, ohne dass ich sie finden konnte. Ich musste sie im Hotel vergessen haben. Yoram hatte das Fenster geöffnet, und durch die mit Fliegenschutz bespannte Öffnung strömte wohltuend frische Luft in den stickigen Raum. An den Tisch gelehnt, sah er mir lächelnd zu. Ohne jede Ungeduld verfolgte er meine nervösen und vergeblichen Anstrengungen. Sein Blick ruhte auf meinen Füßen, seiner Mutter gehe es genauso, wenn sie hier sei, tröstete er mich. Er sah sich in der Dusche um, hier funktioniere alles, es sei ein wahres Luxushotel. Und während ich mir kaltes Wasser über die Beine laufen ließ, sann ich darüber nach, was der Mann in dem Tel Aviver Café mir am Abend zuvor angedichtet hatte.

Als wir später mit seinem Freund Arnon zusammen im Speisesaal des Kibbuz Salat aus kleingeschnittenen Tomaten, Gurken und Zucchini zu gebratenem Truthahn aßen, versuchte ich zu erklären, was ich mit meinem Besuch im Kibbuz wollte. Ich unterrichtete damals an einer Fachschule, an der Kindergärtnerinnen ausgebildet wurden. Es war die Zeit nach der Studentenbewegung, und wir glaubten, die Kleinfamilie als Ort der Erziehung habe ausgedient und es müsse eine Alternative gefunden werden. Große Worte lagen einem damals auf der Zunge, wie ›Nie wieder soll eine Generation so autoritätshörig gemacht werden wie die Nazigeneration, nie wieder sollen Massenmörder vor Gericht behaupten können, sie hätten nur gemordet, weil man es ihnen befohlen habe. Nie wieder sollen Kinder geschlagen …‹ Wir waren auf der Suche nach der idealen Erziehung, und dafür dachte ich im Kibbuz ein Vorbild zu finden. Ich hatte einiges darüber gelesen, und modernes Judentum bedeutete für mich so etwas wie lebenslanges Lernen, von früh an, schon lange vor der Schule. Und dass es das sei, was wir mit der antiautoritären Erziehung wollten, auf der heute alle herumhacken. Mehr sollten die Kinder lernen, nicht weniger. Mit Liebe und spielerisch sollten sie erzogen werden, nicht mit Befehlen und Ohrfeigen. Ich hatte gelesen, dass die Kibbuz-Eltern sich nur zwei oder drei Stunden am Tag um ihre Kinder kümmerten, dass sie aber während dieser Stunden auch wirklich für sie da seien, weshalb man sie die ›Stunden der Liebe‹ nenne.

Ich muss einen regelrechten Vortrag gehalten haben, Feuer und Flamme sei ich gewesen, sagte Yoram später, und ich hätte dabei ausgesehn wie ein Mädchen, das vom Schlittenfahren kommt, so rot seien meine Backen gewesen. Ich aber sah nur sein fragendes Lächeln und hörte seine Stimme so etwas sagen wie, du hast ja eine schwärmerische Vorstellung vom Leben hier.

Und jetzt mischte sich auch noch Arnon ein, ob ich etwa erwarte, dass Israelis … sozusagen die besseren Menschen seien …

Aber nein, wieso denn das?

Weil immer wieder Leute aus Deutschland hierherkommen, die meinen, die Juden müssten wie Engel sein, nach allem, was sie doch durchgemacht haben.

Stop it, versuchte Yoram ihn aufzuhalten, aber Arnon machte weiter. Diese Typen treten auf, als wollten sie prüfen, ob der Holocaust auch nicht umsonst gewesen ist und ob die Juden endlich so sind, wie die Deutschen sie haben wollen.

Ich muss ihn daraufhin entgeistert angeblickt haben. Yoram grinste nur: So ist er eben, mein Freund, mach dir nichts draus, und er legte die Hand auf meinen Rücken, bevor er aufstand und in seinen ausgetretenen Turnschuhen zum Buffet schlurfte. Arnon wartete, dass ich mich dazu äußere. Er sah mich gespannt an, aber mir wollte nichts Schlagfertiges einfallen. Dabei blickte ich Yoram nach, in dessen Kniekehle, kurz unter dem Saum seiner Shorts, etwas Rotes aufblitzte, ein Zettel oder ein Stofffetzen, der im nächsten Moment zu Boden flatterte. In diesem Augenblick wäre ich fast in Tränen ausgebrochen, vielleicht weil er nichts davon ahnte, wie komisch er von hinten aussah, vielleicht aus einer Gefühlsmischung von Dankbarkeit (dafür, dass er mir zu Hilfe gekommen war) und Beschämtheit (weil vielleicht doch etwas an Arnons Unterstellung dran war) oder weil ich Yoram jetzt schon liebte. Arnon indes frotzelte weiter: Wenn du deinen Test beendet hast, sag uns Bescheid, was du über den homo judaicus israelicus herausgefunden hast.

Wahrscheinlich lächelte ich in diesem Moment auf die gleiche unsichere Art, wie meine Mutter immer gelächelt hat, eine Art, die schwer erträglich ist, weil sie auf die emotionale Aufweichung des Gegenübers zielt. Tatsächlich bot er mir jetzt eine Zigarette an, gab mir Feuer und wünschte mir ›good luck‹ für mein Vorhaben.

Vielleicht war es gerade Arnons Sarkasmus, der mir schnell die gewisse Furcht nahm, etwas Falsches zu sagen, diese Furcht, mit der so viele Deutsche nach Israel kommen. (Könnte einem ja selbst der bis dahin unbekannte Nazi aus dem Mund springen.)

Es war bereits spät am Nachmittag, und Yoram wollte mir noch vor der Dunkelheit wenigstens einen Teil des Kibbuz’ zeigen. Wieder hatte sich das seltsame, klare Licht ausgebreitet, das Dächer, Bäume und Hügel in dunkle Konturen fasst und die Farben sinnverwirrend aufleuchten lässt. Kleine Bungalows lagen in großzügiger Ordnung mal parallel, mal quer zueinander auf dem Gelände, es sah nicht sonderlich aufgeräumt hier aus, da standen ein paar ausrangierte Möbel, dort rottete ein alter Kinderwagen vor sich hin, in dem ein zerbrochener Fernseher ruhte, und kein Zaun trennte die Grundstücke voneinander. Alles wirkte gelassen, zwanglos, auch die Kleidung der Leute, die zumeist Jeans und T-Shirt oder locker über der Hose hängende Hemden trugen. Auch Mädchen und ganz junge Frauen trugen sie, manchmal über Miniröcken, was gebräunte Beine noch reizvoller wirken ließ. Um die Häuser herum blühte es, blau, rot, lila. Nie hätte ich gedacht, dass so die Umgebung einer Plastikfabrik aussehen könnte, in die wir nun einen Blick warfen, bevor Yoram mir das Geflügelgehege (freilaufende Hühner, garantiert glücklich), die Unterstände für die Kühe, die Halle mit den Maschinen, das Kinderhaus mit dem Spielplatz, die Wäscherei, in der er zur Zeit arbeitete, die Krankenstation, die Bibliothek und am Ende den Swimmingpool zeigte. Dass er das Kibbuzsystem für den einzigen funktionierenden und wirklich demokratischen Sozialismus hielt, leuchtete mir sofort ein.

Als wir am Abend zusammensaßen, erfuhr ich, dass Yoram in Israel geboren ist, dass seine Eltern aus Berlin kamen, sich aber erst in Palästina kennengelernt hatten. Seine Mutter war als Fünfzehnjährige mit einer Gruppe der jüdischen Jugendbewegung ›Shomer Hazair‹ nach Palästina gekommen und in einem Kibbuz gelandet, wo sie blieb, bis sie Yorams Vater kennenlernte.

Ihre Eltern und ihr kleiner Bruder haben die Shoa nicht überlebt, aber sie spricht nie davon, sagte Yoram. Was er über ihre Familie wisse, habe er fast alles von seinem Vater.

Es war ein warmer Oktoberabend, und wir saßen auf der Terrasse vor Yorams Zimmer in wackligen Regiesesseln, wie sie in den Siebzigern modern waren, tranken Wasser und warmen Whisky und sprachen bis in die Nacht hinein. Sein Vater hatte gerade in Berlin seine Zulassung als Rechtsanwalt erworben, bevor sie ihm 1933 auch schon wieder entzogen wurde. Er ging nach Palästina, arbeitete bis zur Staatsgründung in einer Hühnerzucht, versuchte dann das israelische Recht zu erlernen und zog in den späten Fünfzigern nach Frankfurt am Main, um dort als Anwalt ›Wiedergutmachungsprozesse‹ zu führen. Als Yoram nach dem Abitur ebenfalls Jura studieren wollte, setzte sein Vater alles in Bewegung, um das zu verhindern. Du sollst dein Leben woanders verbringen als in deutschen Gerichtssälen und Amtsstuben, soll er gesagt haben, einer in der Familie reicht.

Ich wollte so was wie der große Rächer werden, sagte Yoram, ich wollte sie alle kriegen, ihre falschen Namen aufdecken, sie in ihren feigen Löchern auftreiben. All die feinen Herren, die Gesandten und Schreibtischtäter, die mal eben zwischen Schnaps und Cognac Deportationsbefehle unterschrieben, die Rechtsanwälte, die Dirigenten, die Metzger und die Diplomaten, all die mordenden Familienväter, die ihren Kindern Postkarten mit Osterhasen aus Polen und Russland schickten. Aus dem letzten Loch wollte ich sie treiben, aus ihren Verstecken in Südamerika und Syrien und aus ihren braven Häusern im Schwarzwald und am Bodensee und in Celle. Sie fassen und der ganzen Welt vorführen. Die Häuser ausfindig machen, die immer noch den Arisierungsschweinen gehörten, die Bilder und Teppiche, die bis heute die Wohnzimmer ihrer Familien schmücken, und die Fabriken, von denen ihre Nachkommen jetzt noch profitieren.

Jeden Abend vor dem Einschlafen hatte er sich ausgemalt, wie er sie fangen würde, noch einfallsreicher und noch listiger als Simon Wiesenthal. Wie er sie in die Falle locken und niedermachen würde. Alle juristischen Tricks würde er beherrschen, messerscharf würde er ihnen ihre Verbrechen nachweisen. Ein Fighter habe er werden wollen, so eine Art James Bond der Juden. Und manchmal habe er sich einfach nur vorgestellt, sie öffentlich aufzuhängen und bei lebendigem Leib aufzuschlitzen, und das vor laufender Kamera.

Ich lachte, denn auch ich hatte ähnliche Fantasien für die alten Nazis: aufhängen, häuten, Füße verbrennen, Papageienschaukel, öffentlich ertränken, in Käfigen auf Kirchtürmen verhungern lassen. Mit meiner Cousine Marianne hatte ich sie mir ausgedacht, als wir nach dem Abitur einmal zusammen nach Dachau gefahren sind.

Yoram trank sein Glas Whisky aus, schüttelte sich, prustete, lehnte sich zurück und schloss lächelnd die Augen, so als blicke er voller Nachsicht auf den jungen Mann von damals.

Und dann?

Na ja, am Ende habe er doch auf seinen Vater gehört. In schwachen Momenten würde er das ›klein beigeben‹ nennen.

Und bedauerst du es?

Vielleicht. Manchmal. Eigentlich nicht.

Als er sich schließlich bei den Frankfurter Soziologen einschrieb, waren seine Eltern so glücklich, dass sie ihm einen alten VW schenkten. Er wollte die ›Frankfurter Schule‹ kennenlernen, aber Adorno war schon tot, und seine Nachfolger hat er nicht verstanden. Einfach nicht verstanden. Lustlos hat er sich durch die Seminare gequält und ein Jahr lang ›Sägemehl gekaut‹.

Das Einzige, was ihm Spaß gemacht habe, seien die psychoanalytischen Vorlesungen am Freud-Institut in der Kleinen Wiesenau gewesen. Erst da sei er neugierig geworden und habe angefangen, Bücher zu verschlingen.

Und, ›keine Ahnung, warum‹, ich hab mich bis zum ›Gehtnichtmehr‹ mit dem Thema Selbstmord beschäftigt. Ja, die Idee, dass ein Selbstmörder eigentlich nicht sich selbst, sondern eine andere Person ermorden will, hat mich nicht mehr losgelassen. Die Vorstellung, jemanden zu töten, den man in sich hineingenommen, also internalisiert, gewissermaßen seelisch gegessen hat! So was Verrücktes!

Die Beschäftigung damit sei zu einer Art Besessenheit geworden. Seine Eltern hätten sich Sorgen um ihn gemacht, vor allem, als er Fallberichte von erfolgreichen Selbstmorden sammelte, Fotos, Briefe und Tonbänder. Irgendwie sei er selbst darüber erschrocken und habe einen Termin bei einem Psychoanalytiker ausgemacht, sei aber dann nicht hingegangen. Stattdessen fing er in Darmstadt an, Architektur zu studieren. Und als ich ihn kennenlernte, damals im Kibbuz, hatte er das Studium gerade hinter sich.

Die vielen Stunden in der Dunkelheit, in denen wir damals miteinander sprachen, sind in meiner Erinnerung zu einer einzigen großen, warmen Nacht zusammen geschmolzen. Wir lagen entweder auf meinem aufgefalteten Schlafsack im Gras oder saßen in den wackligen Regiesesseln vor dem Gäste-Bungalow, in dem ich wohnte, und tranken billigen Whisky, Wasser und Orangensaft. Die Grillen zirpten oder, wie Yoram immer sagt, machten Lärm, und die Sterne drängten sich in funkelnder Dichte, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte. Wenn wir später Freunden erzählten, wie wir uns kennengelernt haben, behauptete er immer, nur weil ich damals kurzsichtiger gewesen sei, als ich ahnte, habe sich in meiner Wahrnehmung alles verdoppelt, vergrößert und verherrlicht, nicht nur die Menge der Sterne, ihre Größe und ihr Funkeln, sondern auch er selbst.

Als wir eines Abends mit Arnon und dessen Frau Chamutal zusammensaßen, kam die Rede auf den Sechstagekrieg und auf Arnons Erlebnisse als Soldat.

Ich hab nicht mal gewusst, wie man ein Gewehr richtig benutzt, erzählte er. Die ganze israelische Armee ist ein einziger Bluff gewesen. Irgendwann hat es furchtbar geknallt und ich bin hinter eine Mauer gesprungen, hab mir die Finger in die Ohren gesteckt und auf singende Engel gewartet.

Kurz darauf sei direkt neben ihm das ganze Haus in die Luft geflogen und er sei sicher gewesen, er wäre tot. Er schob den Ärmel hoch und hielt mir seinen Arm hin, der von einer langen Narbe in zwei zerklüftete Wülste geteilt wurde.

Als Yoram und ich wieder für uns waren, machte er bissige Bemerkungen über Arnons Selbstdarstellung. Okay, der ist älter als ich, aber deshalb braucht er nicht so zu tun, als hätt er mit nackten Fäusten Jerusalem gerettet. Wenn du mich fragst, ich hasse das Militär, sagte er, und seine Stimme klang zutiefst angewidert.

Ihm selbst war es gelungen, sich halbwegs davor zu drücken. Über gute Beziehungen seines Vaters war er an einen Job bei der Militärpolizei gekommen, froh, nicht kämpfen zu müssen. Leute wie Arnon hätten sich damals über ihn, Yoram, mokiert. (›So was Läppisches, ihr lebt in Europa auf dem Mond, Luxuspazifisten, bei euch hat doch keine Meinung eine Konsequenz.‹) Dabei war Yoram auch mit seinem Vorzugsposten nicht gerade glücklich. Jeden Morgen mit blankgeputzten Schuhen antreten, idiotische vaterländische Lieder singen, in die besetzten Gebiete fahren und Leute festnehmen, all das sei ihm zuwider gewesen. (Aus lauter Frust hab ich mich so vollgefressen, dass ich nach drei Monaten neue Uniformhosen brauchte.) Und wie oft habe er nach dem Dienst zur Strafe putzen müssen, Böden und Toiletten schrubben, weil seine Schuhe beim Morgenappell nicht genug glänzten.

Ja, mit Heldengeschichten kann ich nicht aufwarten, und auf mein ›Würdest du gern?‹ schob er die Unterlippe vor. In diesem Moment konnte ich mir vorstellen, wie er als kleiner Junge ausgesehen hat, und ich strich mit dem Handrücken unter seinem Kinn entlang. Da fiel ihm plötzlich ein, dass er mich von Frankfurt her kenne. Er habe all die Tage darüber nachgedacht, und jetzt sei er ganz sicher.

Dein Gesicht kommt mir …, und ich kann mich bis heute an die Formulierung erinnern: Dein Gesicht kommt mir ›wie zu Hause‹ vor. Er fuhr mit dem Zeigefinger über meine Nase, bestimmt, er wisse es jetzt, genau das, das kenne er. Wir zählten einander unsere Frankfurter Freunde auf, aber ich wusste, hätte ich ihn schon einmal gesehen, ich hätte sein Gesicht nicht wieder vergessen. Und noch während er über die Einfallslosigkeit seiner Idee lachte, fielen wir uns endlich in die Arme, küssten uns und verbrachten die Nacht miteinander. Bei weit geöffneten Fenstern und begleitet vom Singsang einer Million Grillen.

Am nächsten Morgen während des Frühstücks im Diningroom trafen wir wieder Arnon. Er setzte sich zu uns, und indem er mit dem Kinn auf Yoram wies, der gerade aufgestanden war, um uns alle mit frischem Orangensaft zu versorgen, meinte er: Er gefällt dir, stimmt’s?

Ich weiß nicht mehr, was ich antwortete, nur dass er mich herausfordernd anblickte: Ich warne dich, mein Freund ist nicht der arme hypothetische Modelljude, den du vielleicht suchst.

Diesmal war mir seine Attacke egal, ich war viel zu selig an diesem Morgen.

Zurück in Frankfurt, besuchte ich Aliza Schemesch, Yorams Mutter. Er hatte mir ein Päckchen für sie mitgegeben, Sachen, die er auf dem Hacarmelmarkt besorgt hatte, den man von der Idelsonstraße leicht zu Fuß erreicht. Bis heute macht Aliza, wenn einer von uns ›ins Land‹ fährt, lange Einkaufslisten. Vor allem wünscht sie sich immer Gewürzmischungen, die es nur an bestimmten Ständen gibt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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