YVI rising - Yvonne Natascha Knoblauch - E-Book

YVI rising E-Book

Yvonne Natascha Knoblauch

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Beschreibung

In einer Zeit, in der die Welt stillzustehen scheint, kann es in einem selbst ziemlich laut werden: Diese Erfahrung macht Yvonne Knoblauch im Jahr 2020, als das Coronavirus auf der ganzen Welt Einzug hält. Die Pandemie ermöglicht ihr intensive Momente der Innenschau. So lernt sie sich erst wirklich kennen. Und sie begegnet ihrer tiefsten Angst, einer Angst, die sie ihr Leben lang in sich getragen hat - der Angst zu leben. Zum ersten Mal fasst die Mittdreißigerin den Mut, sich völlig offen und verletzlich zu zeigen. Auf dieser Reise zu sich selbst schreibt sie nicht nur ihr erstes Buch. Sie gelangt auch zur Erkenntnis, dass es höchste Zeit ist, etwas zu verändern. Und siehe da: Plötzlich sieht sie sich in einem neuen Licht. Plötzlich begegnet sie dem wahren Leben.

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Seitenzahl: 135

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Inhalt

Impressum 2

Zitat 3

Vorwort 4

Einführung 7

INNENSCHAU 11

Angstvoll 11

Überwindung 20

Beziehungsweise 25

Mitteilung 33

OFFENBARUNG 39

Chaos 39

Voll am Arsch 46

Handlungsbedarf 52

Demaskierung 59

AUFERSTEHUNG 65

Kampflos 65

Lebenswert 71

Schwungvoll 82

Schöpferkraft 89

Nachwort 100

Danksagungen 103

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2021 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99107-281-2

ISBN e-book: 978-3-99107-282-9

Lektorat: Susanne Schilp

Umschlagfotos: Mirjana Vasiljevic, Vladislav Zhukov, Kyle Sandell | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Zitat

Und Gott der Herr rief Adam

und sprach zu ihm:

Wo bist du?

(1. Mose 3.9)

Und er sprach:

Ich hörte dich im Garten

und fürchtete mich;

denn ich bin nackt,

darum versteckte ich mich.

(1. Mose 3.10)

Vorwort

„Ich glaube, irgendwann wirst du mal ein Buch schreiben!“,antwortete mir meine Mama vor ein paar Wochen auf einen meiner Posts. Ja, liebe Mama, sieht ganz danach aus, und es ist nicht mehr irgendwann, sondern heute. Es ist jetzt. Ich schreibe ein Buch. :)

Was meine Mama damals allerdings nicht wusste: Bereits seit vielen Jahren habe ich immer wieder mal damit begonnen, ein Buch zu schreiben. Ich schreibe einfach sowas von gerne. Worte können so ausdrucksstark sein, so bewegend, so gefühlvoll. So ehrlich, so deutlich, so wahr. Jedoch, bis dato hatte ich all meine literarischen Ergüsse immer wieder verworfen. Manchmal Zeilen, die mit positiven, aufmunternden Worten gefüllt waren. Andere, die einfach von meinem Leben erzählten und wie ich mit manch einer schwierigen Situation gelernt habe umzugehen. Es waren tiefgreifende Worte. Grundsätzlich ehrlich.

Dachte ich jedenfalls. Denn eine Weile später, als ich die geschriebenen Zeilen nochmals las, war es nicht mehr stimmig für mich. Plötzlich fühlten sich diese Worte doch nicht mehr so wahr und ehrlich an. Woran lag das bloß? Es waren großartige Worte, bewegende Worte. Warum ging darin plötzlich diese Ehrlichkeit verloren?

Mein Impuls, ein Buch zu schreiben, durchlief jedes Mal denselben Prozess. Ich las dieses vollbrachte Schriftstück durch, betrachtete das Gesamtwerk, und am Ende befand ich es für nicht gut genug. Verworfen, gelöscht, weggeschmissen. Wie bereits so oft.

Kann schon mal vorkommen im Leben. Da arbeitet man Tag und Nacht an einer Sache, von der man anfangs voll begeistert war, und plötzlich erweist sich dieses Endprodukt als total langweilig und irgendwie deprimierend.

Vielleicht lag es bei mir einfach daran, dass ich früher echt einen starken Hang zu sehr tiefgehender Dramatik und überdimensionalem Philosophieren hatte. Eigenartiger Vogel ich.;)

Jedes Mal, wenn ich bisher ein Buch geschrieben hatte, versuchte ich, dieses ganze kreative Schriftstück mit supergenialem Humor aufzupeppen. Aber unter uns gesagt: Wenn diese Dramaqueen in mir hochkam und sich dann auch noch die tiefgründige Philosophin dazugesellte – da war für die einfache Spaßkanone kein Platz mehr.

Stellt Euch doch mal vor, Ihr schreibt gerade über ein melodramatisches Ereignis, seid voll in Eurem Alles-Drama-Element, verfeinert das Ganze dann mit einem ordentlichen Klugscheißer-Spruch – na, was wird dabei wohl herauskommen? Genau! Ein Gericht mit echt bitterem Beigeschmack!

Ein Gericht, das man schon schwer überhaupt hinunter bekommt, weil es irgendwie so zäh zu kauen ist wie eine Gummisohle. Ein Gericht, welches einem nach endlosem Zerkauen fast im Hals stecken bleibt. Endlich hast du es geschafft, dieses geschmacklose Teil in deinen Magen zu befördern und dann …

Dann stößt es dir noch sauer auf. Im schlimmsten Fall geht dir danach noch die Galle über, bleibt vielleicht etwas davon auf der Leber liegen, und dir geht das alles echt an die Nieren.

Eine simple Möglichkeit, mit diesem Müll fertigzuwerden, wäre, ihn einfach wegzuwerfen. Man könnte es auch wie die Vögel machen und drauf scheißen. Haha. Doch in Anbetracht dessen, dass gerade Coronazeit ist und derzeit weit verbreiteter Klopapiermangel herrscht, erachte ich diese Möglichkeit nicht für sinnvoll.

Nein, heute schenke ich dem Ganzen Raum! Was auch immer es sein mag – heute darf es sich zeigen! Jetzt darf es sein! Ich werde es nicht wieder verwerfen, sondern bringe zu Ende, was ich angefangen habe! Mit Geduld und Mut zur Veränderung. In Liebe, Vertrauen und dem Bewusstsein, mein Bestes zu geben. Ja, heute schreibe ich EIN BUCH!

Und am Ende werden wir sehen, was dabei herauskommt …

Einführung

Willkommen in einer Zeit, in der die Welt stillzustehen scheint!

Wir schreiben das Jahr 2020 und mit ihm eine Sache, die das rege Treiben der Menschheit nahezu lahmgelegt hat. It’s Corona-Time!

Während sich draußen der Frühling breitmacht, die Natur wieder zu neuem Leben erwacht, tut sich bei den Menschen in ihren vier Wänden ganz was Neues auf. Diese Zeit ist echt irgendwie sehr speziell. Menschen verbringen ihren Alltag zu Hause bei ihrer Familie. Eltern versuchen sich neuerdings als Hilfslehrer für ihre Kinder. An den Kassen der Kaufläden braucht man nicht zu fürchten, dass man wiedermal einen Einkaufswagen von seinem Hintermann in den Allerwertesten gerammt bekommt. Die Luft ist sauberer. Die Straßen sind ruhiger. Tiere lassen sich wieder dort blicken, wo sie gerade sein möchten. Menschen halten mehr zusammen, unterstützen einander, ohne was dafür zu erwarten. Neue, interessante Ideen entstehen, und die Panik scheint auch schon langsam wieder in den meisten zu verstummen …

Naja, ok. So wirklich verstummt sind Angst und Panik nun doch noch nicht! Dieser unbekannte Virus sorgt für zahlreiche Herausforderungen, Neustrukturierungen und Veränderungen. Die Ungewissheit darüber, wie man Corona am schnellsten wieder von der Erde verbannt, wirft viele Fragen auf. Jede Menge Maßnahmen werden veranlasst. Keiner weiß genau, was er tun soll, und irgendwie herrscht ein regelrechtes Chaos. Daher womöglich auch diese weit verbreitete Angst.

Interessanterweise hat dieses Virus mir persönlich von Beginn an keine Angst gemacht. Keine Ahnung, woran das liegt. Wenn andere mit Vollgas in Panik geraten, kehrt bei mir ganz von selbst eine unvorstellbare Ruhe ein. Wenn andere schon zehnmal ausgetickt wären, atme ich noch ein zehntes Mal durch. In Akutsituationen denke ich nicht lange nach, sondern handle einfach. Ganz nach meiner Intuition. Umgekehrt jedoch war ich in meinem Leben schon öfter mal eine Angst- und Panikschieberin in Situationen, in denen andere aus Unverständnis dafür nur die Augenbraue hochzogen und den Kopf schüttelten. Tja, ich war eben schon immer etwas anders.;)

Chaos, Krieg, Ungewissheit, Veränderungen, Gewalteinflüsse, Krankheit …

Alles Mögliche kann in einem selbst Angst hervorrufen. Doch manchmal wird es einfach echt Zeit, sich seiner tiefsten Angst zu stellen – ihr in die Augen zu sehen! Denn wenn wir mutig genug sind, ihr ins Angesicht zu blicken, kann sich etwas Neues offenbaren. Manchmal schafft man vielleicht einen Perspektivwechsel, der wiederum für Klarheit sorgt. Und manchmal braucht es Chaos und Veränderung, damit sich die Dinge neu ordnen können beziehungsweise eine bereits bestehende, nicht wahrgenommene Ordnung sichtbar werden kann.

Ist wie bei einem selbst. Da herrscht auch oft Chaos im Leben, doch wenn man mutig in sich hinein hört und dem ganzen Prozess vertraut, sortieren sich die einzelnen Puzzleteile plötzlich zu einem großartigen neuen Bild zusammen. Ein Bild, das man vorher einfach nur nicht wahrgenommen hat.

Somit: Wollen wir doch mal sehen, was es mit dieser Angst auf sich hat!

Ich hoffe nur, bei all der Beleuchtung kommt nicht zu viel „Scheiße“ hoch! Wir haben doch Coronazeit. Und Klopapier ist im Moment echt zu einer Rarität geworden.;)

Die meisten, die diese Coronazeit gerade miterleben, werden wahrscheinlich wissen, was es mit dem Toilettenpapiermangel auf sich hat. Für alle, die es nicht wissen, hier eine kleine Aufklärung:

Nachdem dieser Virus bei uns in Österreich, und ziemlich zeitgleich bei unseren Nachbarn in Deutschland, eingetroffen war und man dem Ganzen nach einer Weile volle Aufmerksamkeit schenkte, hat die Regierung strikte Maßnahmen vorgesetzt, um die Verbreitung dieses Virus schnellst- und bestmöglich einzudämmen. In Österreich erfolgte das dann echt „rucki zucki“, wie wir Ösis sagen würden. Und die Maßnahmen zeigen auch mittlerweile ihre Wirkung. Wie ich finde, nicht nur in einer Eindämmung der Virusausbreitung, sondern auch in einer starken Veränderung in den Menschen selbst. Wir werden sehen, wie lange diese Veränderungen anhalten, wenn Corona sich wieder verabschiedet.

Jedenfalls herrschte in den ersten Tagen, an denen diese neuen Maßnahmen gesetzt wurden, bei einigen Menschen Panik. Panik, nie wieder hinaus an die frische Luft gehen zu können und für alle Ewigkeit in ihren vier Wänden eingesperrt zu sein. Natürlich ist dem nicht so. Es gibt Einschränkungen und gewisse Ausgangssperren, aber deshalb darf man trotzdem noch raus aus seinem Haus. Nicht nur jene, die zur Arbeit fahren müssen. Auch um Besorgungen zu machen, Arztbesuche zu tätigen oder in Ruhe eine Runde in der freien Natur spazieren zu gehen.

Panik schaltet allerdings manchmal das einfache Denkvermögen aus. Darum war es nicht verwunderlich, dass gewisse Dinge in den Lebensmittelgeschäften mit einem Schlag ausverkauft waren. In den vergangenen Tagen habe ich mal gelesen, dass es in Frankreich Rotwein und Kondome sind, die sich zu einer Rarität in den Geschäften entwickelt haben. In Österreich und Deutschland liegen die Prioritäten allerdings woanders. Nämlich bei jener Sache, die man für beschissene Zeiten eben dringend braucht – Klopapier. Neben dem Toilettenpapier sind auch noch Teigwaren, im Speziellen Nudeln, den spontanen Hortungskäufen zum Opfer gefallen.

Dieses Panikkaufverhalten wurde rasch von jenen Menschen aufgegriffen, die sich die Zeit lieber mit Humor als mit Panikmache vertrieben. So entstanden recht lustige Sprüche, Bilder und ausgesprochen kreative Werke, in denen diese Klopapier-Nudel-Rarität zum Anlass genommen wurde. Mehr dazu später.;)

Jetzt geht es erst mal zu den Anfängen dieses Buches, zum Ursprung dieses Werkes. Es geht dorthin, wo alles begann. Also, auf in ein neues Abenteuer! Auf zu einer Reise in mein Innerstes und einer Begegnung mit mir selbst!

Los geht’s …

INNENSCHAU

Diese Ungewissheit darüber,

was wir entdecken werden,

wenn wir nach innen schauen –

sie mag beängstigend erscheinen.

Doch wer den Mut fasst,

trotz Angst hinzusehen,

der öffnet sich selbst

für eine Entdeckungsreise,

auf der sich längst verborgene Schätze

offenbaren können.

Angstvoll

Das Leben ist wahrlich ein Geschenk.

Vollgepackt mit unzähligen Möglichkeiten.

Als wir dieses Überraschungspaket bei unserer Geburt erhielten,

wussten wir nicht, was alles darin verborgen sein würde.

Fest steht: Wir haben dieses Leben erhalten.

Die Frage ist nur: Nehmen wir dieses Geschenk auch an?

Und wenn ja – haben wir den Mut es auszupacken

und zu sehen, was sich darin verbirgt?

Heute geschah etwas ganz Eigenartiges. Inspiriert von der Malerei eines befreundeten Künstlers fühlte ich mich plötzlich dazu getrieben, etwas Unbekanntem Ausdruck zu verleihen. Da wollte etwas raus. Daher stellte ich mich vor eine leere Leinwand und begann einfach zu malen. Ich malte drauflos und ließ mich treiben von dem, was da kam. Wahrlich getrieben von der inneren Sehnsucht, etwas Ungesehenes nach außen zu bringen.

Farben kombinierten sich ganz von allein. Formen entstanden. Dieses Bild malte sich förmlich von selbst.

Dann betrachtete ich dieses fertige Kunstwerk – selbst verwundert und überrascht, was ich da auf dieser einst noch nackten Leinwand sah.

Es war ein Bild, das mich selbst sehr bewegte. Kraftvoll, intensiv, impulsiv, und zugleich irgendwie unheimlich, beängstigend. Ein Ausdruck dessen, was ich bisher nicht nach außen lassen konnte oder viel eher nicht wollte. Es zeigte mir, womit ich noch immer zu kämpfen habe. Ganz klar, ganz deutlich, auf dieser Leinwand, hatte ich wie aus dem Nichts auf einmal alles vor mir. Ich sah es. Ich sah diesen inneren Kampf, den ich schon mein ganzes Leben lang in mir trage. Es ist ein Kampf, der mich immer wieder so viel Kraft kostet. Ein Kampf, den ich dachte schon längst beendet zu haben …

Doch an diesem heutigen Tage wird mir plötzlich bewusst: Das entspricht nicht der Wahrheit! Ich kämpfe noch immer, trage diese Angst noch immer in mir. Die Angst, nicht stark genug zu sein. Die Angst, diesen Kampf zu verlieren. Ja, ich habe wahrlich Angst. Angst zu leben!

Mag es Zufall sein, dass diese Angst gerade jetzt hervortritt? Sie erscheint in einer Zeit, in der die Welt stillzustehen scheint. Einer Zeit, in der ein Virus die ganze Welt in ein plötzliches Chaos treibt. Die Welt hält den Atem an und ich in diesem Moment ebenso.

Ich fühle diese Angst, diese Panik. Nicht wegen Corona selbst, sondern wegen dem, was sich mir in diesem Moment der Innenschau gerade zeigt.

Als das Bild fertig war, spürte ich auf einmal einen neuen Antrieb. Nicht wissend, warum oder wofür. Was ich jedoch ganz klar sah war: Es ist Zeit! Zeit zu schreiben! Meine innere Stimme rief laut und deutlich: „Jetzt! Jetzt ist es Zeit dafür!“ Daher zögerte ich nicht lange, setzte mich hin und begann einfach Wort für Wort niederzuschreiben – selbst gespannt, was daraus wohl entstehen mag.

Welchen Sinn auch immer es hat, hier und heute mit diesem Buch zu beginnen – es geschieht im Leben nichts ohne Grund. Darum denke ich in diesem Moment nicht weiter darüber nach. Ich lasse mich treiben, folge meiner Intuition. Ich spüre einfach, dass es an der Zeit ist, die Wahrheit, meine Wahrheit, auszusprechen.

So lasse ich mein Herz nun sagen, was es zu erzählen hat …

Die meisten Menschen haben Angst zu sterben. Sie wollen so viel, so intensiv und so lange wie möglich leben. Ich stattdessen hatte nie Angst vor dem Tod. Es ist viel mehr etwas, das mich manchmal aus dem Leben reißt, zu Boden drückt, als würde es nach mir greifen und mich zu sich ziehen. Diese gewisse Sehnsucht, dorthin zu gehen. Es macht mich wahnsinnig. Und es macht mir so unglaubliche Angst, dies immer und immer wieder zu fühlen.

Also ist es wohl an der Zeit, ehrlich zu sein und das zu zeigen, was mich schon mein Leben lang begleitet. Denn ich trage diesen Kampf seit nun bald 34 Jahren in mir. Keine Ahnung, ob er jemals ein Ende haben wird. Ich hoffe es zumindest! Vielleicht ändert es etwas, einfach mal mutig genug zu sein und darüber zu schreiben. Ehrlich zu sein. Auch wenn ich megamäßig Schiss davor habe.

Gestern entdeckte ich ein paar Worte, die zu mir Klartext sprachen. Zwei Zeilen, die mich womöglich darin bestärkt haben, den Mut zu fassen und trotz der Angst eine wichtige Entscheidung zu treffen.

Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben.

Mut ist die Entscheidung, dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst.

~ Ambrose Red Moon ~

Passend zu diesem Text befand sich ein Adler auf dem Bild. Ein Adler, der gerade mit seinen weit ausgebreiteten Flügeln elegant durch die Lüfte gleitet. Er wirkt entschlossen, stark, vollkommen in Vertrauen. Ein Adler, der in vielen Kulturen das Göttliche repräsentiert. Ein Adler als Botschafter des Himmels. Ein Adler, der Perspektivwechsel ermöglicht. Ein edler Begleiter, der auch für die Freiheit steht. Und ein Freund, der mir in diesem Augenblick sagt: „Es ist Zeit, dein Wesen nach außen zu tragen! Zeig, was in dir steckt! Sieh mit meinen Augen! Sieh dich selbst! Vollkommen, mit allem was du bist.“

Im selben Moment zweifle ich. Ist das, was ich soeben wahrnehme, wirklich ein Teil meines Selbst? Gehört es zu mir, diesen Kampf ums Überleben ständig aufs Neue auszutragen? Wie kann etwas so erschreckend Negatives, Beängstigendes, Erdrückendes ein Teil meiner wahren Persönlichkeit sein? Wie ist sowas möglich? Oder ist es vielleicht einfach nur mein eigener Irrtum? Trage ich es eventuell mit mir herum, weil ich im Glauben bin, ich könnte ohne das nicht leben? Warum stellt sich das Leben für mich ständig als Kampf dar? Glaube ich womöglich, ich würde ein Leben ohne diesen Kampf nicht verdienen?

Was auch immer es sein mag, das es mir so schwer macht, von diesem Kampf loszulassen – heute bitte ich dich, geliebter Adler, dies für mich in höhere Perspektiven zu tragen. Als Himmelsbote und Träger der reinen Wahrheit bitte ich dich um Klarheit und darum, die Wahrheit, vor der ich mich bisher verschlossen habe, zu erkennen. Zu sehen!

Es erscheint mir im Moment irgendwie sonderbar, es als Teil meines Wesens, meiner Persönlichkeit zu sehen. Wie kann dieses Hin- und Hergerissen-Sein zwischen Leben und Tod einfach ein Teil von mir sein? Was macht es für einen Sinn? Manchmal frage ich mich, ob es gar nicht allein meines ist. Ob ich womöglich von anderen etwas in mir mittrage …