Zärtlicher Nachtwind - Lisa Kleypas - E-Book

Zärtlicher Nachtwind E-Book

Lisa Kleypas

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Beschreibung

Von der Gefahr, sein Herz zu verlieren...

Auf der Suche nach einem verlorenen Liebesbrief läuft die temperamentvolle Poppy Hathaway dem undurchsichtigen Hotelbesitzer Harry Rutledge in die Arme. Aus der für Poppy so kompromittierenden Situation erwächst ein folgenschwerer Flirt zwischen Rutledge und ihr – und ehe sie sich’s versieht, ist Poppy verheiratet. Doch wird Rutledge sie jemals wirklich lieben oder ist sie nur ins Getriebe seiner dunklen Machenschaften geraten?

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Seitenzahl: 537

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Das Buch

Dem zwielichtigen Harry Rutledge eilt sein Ruf voraus: Er ist reich, er ist mächtig - und er verbirgt so einiges, das nie ans Tageslicht kommen darf. Als Poppy Hathaway ihm das erste Mal gegenübersteht, ahnt sie instinktiv, dass sie die Flucht ergreifen sollte. Stattdessen kommt es ganz anders: Der charismatische Harry zieht die impulsive Poppy sofort in seinen Bann. Und aus einem leidenschaftlichen Flirt erwächst unversehens ein Eheversprechen. Doch wird es Poppy je gelingen, das Herz des undurchsichtigen und einzelgängerischen Harry zu erobern? Denn er vertraut niemandem, auch seiner bezaubernden, jungen Braut nicht ...

Die New York Times-Bestsellerautorin Lisa Kleypas schreibt die Geschichte ihres Erfolgs weiter: die Fortsetzung der großartigen Saga um die Hathaways.

Die Autorin

Lisa Kleypas ist eine Meisterin ihres Fachs: Mit ihren zahlreichen historischen Liebesromanen nimmt sie nicht nur die Herzen ihrer Leserinnen für sich ein, sondern auch die internationalen Bestsellerlisten. Die Autorin schreibt und lebt mit ihrer Familie in Washington State.

Lieferbare Titel

978-3-453-77258-8 - Pfand der Leidenschaft

978-3-453-77259-5 - Glut der Verheißung

LISA KLEYPAS

Zärtlicher

Nachtwind

Roman

Aus dem Englischen

von Nadine Mutz

WILHELM HEYNE VERLAG

MÜNCHEN

Das Original TEMPT ME AT TWILIGHT

erschien bei St. Martin’s Paperbacks, New York.

Vollständige deutsche Erstausgabe 07/2011

Copyright © 2010 by Lisa Kleypas

Copyright © 2011 der deutschen Ausgabe

by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der

Verlagsgruppe Random House GmbH

Umschlagillustration: © Franco Accornero, via Agentur Schlück GmbH

Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München,

Satz: IBV Satz- und Datentechnik GmbH, Berlin

ISBN: 978-3-641-06321-4

www.heyne.de

Für Teresa Medeiros –

Auf der Straße des Lebens führst du mich an Umleitungen, Schlaglöchern und roten Ampeln vorbei.

Die Welt ist schöner, weil es dich gibt.

In ewiger Liebe

L.K.

Erstes Kapitel

London · Rutledge Hotel

Mai 1852

Ihre Chancen auf eine angemessene Heirat standen auf dem Spiel – und das alles wegen eines Frettchens.

Dummerweise hatte Poppy Hathaway Dodger schon durch das halbe Rutledge Hotel verfolgt, als ihr plötzlich etwas Entscheidendes einfiel: Für ein Frettchen war eine Gerade nicht mehr und nicht weniger als sechs Zicks und sieben Zacks.

»Dodger«, rief Poppy verzweifelt. »Komm zurück. Du bekommst einen Keks, mein Haarband, was du willst! Oh, ich werde einen Schal aus dir machen …«

Sobald sie das Haustier ihrer Schwester eingefangen hätte, schwor sie sich, würde sie das Hotelpersonal darauf aufmerksam machen, dass Beatrix in ihrer Familiensuite wilde Tiere beherbergte, was ganz bestimmt gegen die Hausordnung verstieß. Natürlich könnte es passieren, dass man die gesamte Hathaway-Sippe aufforderte, ihre Zimmer unverzüglich zu räumen.

Aber das war Poppy im Augenblick völlig egal.

Dodger hatte ihr einen Liebesbrief gestohlen, den Michael Bayning ihr geschickt hatte, und nichts auf der Welt war ihr wichtiger, als ihn sich zurückzuholen. Es fehlte nur noch, dass Dodger den verdammten Brief irgendwo versteckte, wo man ihn später finden würde.

Dann wären Poppys Chancen, einen ehrenwerten und einfach wunderbaren jungen Mann zu heiraten, für immer dahin.

Dodger hüpfte kreuz und quer durch die großzügigen Flure des Rutledge Hotels, immer gerade so, dass seine Verfolgerin ihn nicht zu fassen bekam. Der Brief steckte zwischen seinen langen Vorderzähnen.

Poppy betete inständig, dass niemand sie sehen möge. Ganz gleich wie angesehen das Hotel war, eine junge Dame sollte ihre Suite niemals ohne Begleitung verlassen. Ihre Gesellschafterin Miss Marks aber lag noch im Bett. Und Beatrix war mit ihrer gemeinsamen Schwester Amelia zu einem Morgenritt aufgebrochen.

»Dafür wirst du noch büßen, Dodger!«

Dieses durchtriebene Geschöpf bildete sich ein, alles sei ausschließlich zu seinem persönlichen Vergnügen bestimmt. Jeder Korb, jedes Behältnis musste umgekippt und untersucht werden, kein Strumpf, kein Kamm, kein Taschentuch blieben von ihm verschont. Dodger entwendete persönliche Gegenstände und hinterließ sie in Form von kleinen Haufen unter Stühlen und Sofas, er machte seine Nickerchen in Schubladen inmitten frischer Wäsche, und das Schlimmste von allem, er war mit seiner Ungezogenheit so unterhaltsam, dass die gesamte Hathaway-Familie bereit war, über sein Benehmen hinwegzusehen.

Immer wenn Poppy gegen die haarsträubenden Eskapaden des Frettchens protestierte, entschuldigte sich Beatrix bei ihr und versprach hoch und heilig, Dodger würde so etwas nie wieder tun, und sie wirkte jedes Mal ernsthaft überrascht, wenn Dodger ihren ermahnenden Worten keine Beachtung schenkte. Und da Poppy ihre jüngere Schwester sehr liebte, hatte sie bislang versucht, es mit dem unausstehlichen Tierchen auszuhalten.

Diesmal aber war Dodger zu weit gegangen.

Das Frettchen machte an einer Ecke halt, vergewisserte sich, dass es noch immer verfolgt wurde, und gab vor lauter Aufregung einen kleinen Kriegstanz zum Besten, eine Reihe von Seitwärtssprüngen, mit denen es seine helle Freude ausdrückte. Sogar jetzt, als sie Dodger am liebsten den Garaus gemacht hätte, musste sich Poppy eingestehen, dass er entzückend war. »Ich werde dir trotzdem den Hals umdrehen«, warnte sie ihn, während sie versuchte sich ihm so arglos wie möglich zu nähern. »Gib sofort den Brief her, Dodger.«

Das Frettchen flitzte an einem von Säulen getragenen Lichthof vorbei, der das von oben einfallende Sonnenlicht über drei Stockwerke bis zum Mezzaningeschoss hinunterschickte. Poppy fragte sich, wie weit sie wohl noch laufen musste, bis sich das Tier endlich fangen ließ. Ihm schien es nicht an Ausdauer zu fehlen, und das Rutledge war ein gewaltiger Bau, der im Theaterbezirk fünf ganze Blocks einnahm.

»So etwas«, murmelte sie vor sich hin, »kann auch nur einer Hathaway passieren. Ein Missgeschick nach dem anderen … wilde Tiere … Hausbrände … Flüche … Skandale …«

Poppy liebte ihre Familie sehr, aber sie sehnte sich nach einem ruhigen, friedlichen Leben, das für eine Hathaway offenbar unmöglich war. Sie wünschte sich Normalität. Vorhersehbarkeit.

Dodger schlüpfte durch einen Türspalt ins Büro von Mr Brimbley, dem Etagenbutler im dritten Stock. Mr Brimbley war ein älterer Herr mit einem buschigen weißen Schnurrbart, dessen Enden zu sorgfältigen Spitzen gedreht waren. Da sich die Hathaways bereits einige Male im Rutledge einquartiert hatten, wusste Poppy, dass Brimbley seinen Vorgesetzten über alles, was auf seiner Etage passierte, bis ins kleinste Detail Bericht erstattete. Wenn der Butler erfuhr, wohinter sie her war, würde er den Brief augenblicklich konfiszieren. Dann wäre Poppys Verhältnis mit Michael für niemanden mehr ein Geheimnis. Und Michaels Vater, Lord Andover, würde der Verbindung niemals zustimmen, wenn ihr auch nur der leiseste Hauch eines Skandals anhaftete.

Poppy hielt den Atem an und stellte sich mit dem Rücken zur Wand, als sie Brimbley mit zwei Angestellten aus seinem Büro kommen sah. »… dass Sie unverzüglich zur Rezeption gehen, Harkins«, sagte der Butler. »Außerdem möchte ich, dass Sie die Kosten von Mr W. überprüfen lassen. Er kommt uns ständig mit Behauptungen, die Rechnungen stimmten nicht. Obwohl alles korrekt abgerechnet ist. Am besten lassen wir ihn von jetzt an immer sofort unterschreiben, wenn wir ihm etwas in Rechnung stellen.«

»Jawohl, Mr Brimbley.« Die drei Männer gingen in die andere Richtung davon.

Vorsichtig schlich sich Poppy zur Tür und spähte hinein. Die beiden miteinander verbundenen Räume schienen leer zu sein. »Dodger«, flüsterte sie mit Nachdruck und konnte gerade noch sehen, wie er unter einen Stuhl flitzte. »Dodger, komm sofort wieder her!«

Woraufhin er nur noch aufgeregter umhersprang und –tanzte.

Poppy biss sich auf die Unterlippe und trat über die Schwelle. Der Hauptraum war großzügig geschnitten und mit einem gewaltigen Tisch ausgestattet, auf dem sich Papier und Geschäftsbücher stapelten. Hinter dem Tisch stand ein burgunderfarbener ledergepolsterter Lehnstuhl, ein weiterer befand sich neben einem leeren Kamin mit Marmorsims.

Dodger wartete neben dem Tisch, die funkelnden Augen unablässig auf Poppy gerichtet. Die Schnurrhaare zuckten über dem begehrten Brief. Er verharrte reglos und hielt Poppys Blick stand, während sie langsam immer näher kam.

»So ist es gut«, beschwichtigte sie ihn und streckte vorsichtig die Hand aus. «So ein braves Kerlchen, so ein lieber Kleiner … bleib schön da sitzen, dann hole ich mir den Brief, und ich bringe dich zurück in unsere Suite und übergebe dich meiner … Verdammt!«

In dem Moment, als sie sich den Brief schnappen wollte, war Dodger damit unter dem Tisch verschwunden.

Rot vor Wut sah sich Poppy im Zimmer um, auf der Suche nach etwas – irgendetwas! –, mit dem sie Dodger aus seinem Versteck locken konnte. Da entdeckte sie auf dem Kaminsims einen silbernen Kerzenleuchter und versuchte ihn herunterzuziehen. Aber er bewegte sich nicht. Der Leuchter war am Sims befestigt.

Stattdessen begann vor Poppys erstaunten Augen der gesamte Kamin zu rotieren, ohne auch nur das leiseste Geräusch von sich zu geben. Sie hielt den Atem an angesichts einer solchen Zauberei, während mit einer geschmeidigen, automatisierten Drehbewegung eine Türöffnung zum Vorschein kam. Was wie Klinker aussah, war in Wirklichkeit nur Fassade.

Begeistert schoss Dodger unter dem Tisch hervor und sprang in die Öffnung.

»Verflucht!«, keuchte Poppy atemlos. »Dodger, ich warne dich!«

Doch das Frettchen schenkte ihr keine Beachtung. Und zu allem Überfluss vernahm sie nun auch noch die polternde Stimme von Mr Brimbley, der soeben in sein Büro zurückkehrte. »… selbstverständlich muss Mr Rutledge darüber in Kenntnis gesetzt werden. Nehmen Sie es in den Bericht auf. Und vergessen Sie unter keinen Umständen …«

Poppy hatte keine Zeit, über Alternativen oder die entsprechenden Konsequenzen nachzudenken. Sie stürzte sich in den Kamin, und die Tür schloss sich hinter ihr.

Absolute Finsternis hüllte sie ein, während sie reglos dastand und lauschte, was im Büro vor sich ging. Offensichtlich hatte niemand sie bemerkt. Mr Brimbley redete weiter über Berichte und sonstige organisatorischen Belange.

Poppy kam der Gedanke, dass sie womöglich eine ganze Weile würde ausharren müssen, bis der Butler sein Büro wieder verließ. Oder sie musste einen anderen Ausweg finden. Freilich könnte sie wieder durch die Kaminöffnung hinausklettern und Mr Brimbley ihre Anwesenheit preisgeben. Doch sie scheute den Gedanken an die Erklärungen, die sie würde vorbringen müssen, und daran, wie peinlich alles wäre.

Als sie sich umwandte, stellte sie fest, dass sie sich am Anfang eines langen Ganges befand, durch den von oben diffuses Licht drang. Sie blickte nach oben. Der Gang wurde von einem Tageslichtschacht erhellt, wie ihn schon die alten Ägypter zur Lagebestimmung von Sternen und Planeten einsetzten.

Sie hörte das Frettchen in ihrer Nähe umhertapsen. »Da hast du es, Dodger«, meinte sie. »Du hast uns in diese verflixte Lage gebracht. Warum hilfst du mir nicht, einen Ausgang zu finden?«

Bereitwillig machte sich Dodger auf den Weg und verschwand vor ihr im Dunkel. Poppy stieß einen Seufzer aus und beschloss ihm zu folgen. Sie weigerte sich, in Panik zu geraten, denn eins hatte sie bei den vielen Katastrophen und Schicksalsschlägen, die die Hathaway-Familie in der Vergangenheit schon ereilt hatten, auf jeden Fall gelernt: dass es nichts half, die Nerven zu verlieren.

Während sich Poppy ihren Weg durch die Finsternis bahnte, berührte sie die Wände mit den Fingerspitzen, um die Orientierung zu behalten. Sie hatte kaum ein paar Meter zurückgelegt, als sie ein schabendes Geräusch vernahm. Sie blieb wie angewurzelt stehen und lauschte angestrengt.

Alles war still.

Ihre Nerven kribbelten vor Anspannung, und ihr Herz begann wie wild zu schlagen, als sie plötzlich in einiger Entfernung den schwachen Schein einer Lampe erspähte. Das Licht erlosch.

Sie war nicht allein in dem Gang.

Die Schritte kamen immer näher, zielstrebig wie ein Raubtier, das die Fährte aufgenommen hat. Jemand kam direkt auf sie zu.

Jetzt, entschied Poppy, war der richtige Zeitpunkt, um in Panik zu geraten. Blind vor Entsetzen, wirbelte sie herum und rannte den Weg, den sie gekommen war, so schnell sie konnte zurück. In dunklen Fluren von einem Unbekannten verfolgt zu werden, war sogar für eine Hathaway eine ganz neue Erfahrung. Sie verfluchte die schweren Röcke, die sie mit beiden Händen krampfhaft versuchte zusammenzuraffen, während sie durch den Gang hastete. Doch ihr Verfolger war zu schnell, als dass sie ihm hätte entkommen können.

Ein Schrei entfuhr ihrer Kehle, als jemand sie mit einem gekonnten Griff von hinten packte. Es war ein Mann, ein recht großer noch dazu, und er hielt sie so fest, dass ihr Rücken nach hinten gebogen auf seiner Brust lag. Mit einer Hand drückte er ihren Kopf grob zur Seite.

»Sie sollten sich darüber im Klaren sein«, erklang eine tiefe, furchteinflößende Stimme dicht an ihrem Ohr, »dass ich Ihnen mit ein klein wenig mehr Druck das Genick brechen könnte. Nennen Sie mir Ihren Namen und was Sie hier zu suchen haben.«

Zweites Kapitel

Poppy konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, so laut war das Rauschen des Blutes in ihren Ohren, und der feste Griff des Mannes tat ihr weh. Seine Brust war hart wie Stahl. »Das ist ein Missverständnis«, brachte sie mit Mühe hervor. »Bitte …«

Er drückte ihren Kopf noch ein wenig mehr zur Seite, bis sie ein schmerzhaftes Ziehen in der Halswirbelsäule verspürte. »Ihr Name«, beharrte er mit sanfter Stimme.

»Poppy Hathaway«, keuchte sie. »Es tut mir wirklich leid. Es war nicht meine Absicht …«

»Poppy?« Er löste seinen Griff.

»Ja.« Er hatte ihren Namen ausgesprochen, als würde er sie kennen. »Sind Sie … Gewiss sind Sie ein Mitglied des Personals?«

Er ignorierte ihre Frage. Mit einer Hand strich er ihr vorsichtig über die Arme und den Oberkörper, als suchte er etwas. Ihr Herz begann wild zu schlagen wie die Flügel eines jungen Vogels.

»Bitte nicht«, sagte sie matt und versuchte seiner Berührung auszuweichen.

»Was machen Sie hier?« Er drehte ihr Gesicht so, dass sie ihn direkt ansah. Niemand in Poppys Bekanntenkreis hatte sie jemals auf so vertraute Weise behandelt. Sie befanden sich in unmittelbarer Nähe zum Lichtschacht, so dass Poppy im Halbdunkel die Umrisse eines kantigen, hageren Gesichts mit harten Zügen und das Funkeln tief liegender Augen ausmachen konnte.

Poppy versuchte Atem zu schöpfen, zuckte aber zusammen, als sich ein stechender Schmerz in ihrem Nacken bemerkbar machte. Unwillkürlich fasste sie sich an die schmerzende Stelle, in der Hoffnung, den Schmerz zu lindern, während sie nach den richtigen Worten rang. »Ich bin … Ich habe versucht, ein Frettchen einzufangen, und da öffnete sich auf einmal der Kamin in Mr Brimbleys Büro, das Frettchen sprang hinein und ich bin ihm gefolgt. Nun wollte ich einen anderen Ausgang finden.«

So absurd die Erklärung auch klang, dem Fremden gelang es offenbar, sich einen Reim darauf zu machen. »Ein Frettchen? Ein Haustier Ihrer Schwester?«

»Ja«, erwiderte sie verblüfft. Sie rieb sich den Nacken und stöhnte auf. »Woher wissen Sie … haben wir uns schon einmal kennengelernt? Nein, bitte fassen Sie mich nicht an, ich … Au!«

Er hatte sie zu sich herumgedreht und ihr die Hand auf den Nacken gelegt. »Halten Sie still!« Mit geschickten Fingern massierte er den empfindlichen Nerv. »Wenn Sie versuchen, vor mir davonzulaufen, werde ich Sie nur wieder einfangen.«

Mit zittrigen Knien ließ Poppy die knetenden, forschenden Finger über sich ergehen und fragte sich, ob sie wohl auf Gnade oder Ungnade einem Verrückten ausgeliefert war. Er bohrte seine Finger noch fester in ihren Nacken und rief damit ein Gefühl hervor, das weder Wohltat noch Schmerz war, sondern eine ungewohnte Mischung aus beidem. Zu ihrer Überraschung ließ das Stechen tatsächlich bald nach, und die verhärtete Muskulatur entspannte sich wieder. Sie atmete langsam und tief aus, während sie den Kopf nach vorn hängen ließ.

»Besser?«, erkundigte er sich und nahm die zweite Hand hinzu, um ihren Nacken mit beiden Daumen auszustreichen, wobei er ein wenig unter die weiche Spitze glitt, in die das hoch geschnittene Korsett ihres Kleides eingefasst war.

Zutiefst erschöpft versuchte Poppy, sich aus seinem Griff zu befreien, doch er hielt sie mit beiden Händen am Nacken fest. Sie räusperte sich und versuchte entschlossen zu klingen. »Sir, ich … Bitte bringen Sie mich hier heraus. Meine Familie wird Sie belohnen. Niemand wird Fragen stellen …«

»Selbstverständlich.« Zögernd ließ er von ihr ab. »Dieser Gang wird von niemandem ohne meine Erlaubnis benutzt. Ich nahm an, jemand, der hier herumschleicht, führt sicher nichts Gutes im Schilde.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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