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Dieses E-Book entspricht ca. 184 Taschenbuchseiten ... Wild, wilder, am wildesten! Diese erotischen Geschichten sind verdammt heiß und haben es in sich! Daryl beobachtet im Wald heimlich ein Paar beim Sex und wird auf einmal selbst intim von hinten berührt, Pamelas Masseur entpuppt sich als ihr Ex-Freund, Barrys Frau wird von Fremden nackt auf ein Bett gefesselt und von ihnen sündig-scharf angefasst, Clarissa und ein sehr sexy Schauspieler drehen einen Fahrstuhl-Sketch, bei dem sie ihm an die Hose gehen muss ... Spannend, sexy, geil und verdammt wild! Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 239
Veröffentlichungsjahr: 2025
Impressum:
Zeig mir deine Lust | Erotische Geschichten
von Trinity Taylor
Schon früh hat Trinity Taylor, eine Hamburger Autorin, ihre Passion zum Schreiben entdeckt. Ihre ersten Romane schrieb sie für sich, 2007 startete sie dann mit erotischen Kurzgeschichten durch. Insgesamt hat sie zehn Bücher veröffentlicht, darunter drei Romane und sieben Bücher mit Kurzgeschichten. Momentan arbeitet sie an ihrem elften Buch.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2025 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © chaoss @ depositphotos.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783759005021
www.blue-panther-books.de
FahrstuhlSex
Lynn überprüfte den Saum eines Rockes, der mit anderen Kostümen auf einer Stange hing. Konnte sie hier noch etwas rauslassen? Clarissa, die Sketch-Darstellerin, war eindeutig zu groß für diesen Zweiteiler.
»Schnell, hier entlang«, hörte Lynn jemanden leise rufen.
»Was hast du vor, Clarissa?«, fragte eine männliche Stimme.
Als Lynn Clarissas Kichern vernahm, schob sie die Kleider auf der Stange etwas zur Seite und blickte durch den Spalt. Clarissa hielt einen Mann an der Hand. Daniel Bellford. Lynn stockte der Atem.
»Clarissa, was ist los? Warum tust du so geheimnisvoll?«, fragte Daniel.
Sie blieb stehen und blickte Daniel von unten verführerisch an. Mit einem Ruck öffnete sie sein Hemd, sodass die Knöpfe wegsprangen.
»Bist du verrückt?! Was soll das?«, rief er.
»Was wohl … Bist du nun ein Mann oder eine Memme?«
Lynn beobachtete, wie Clarissa sich über die Lippen leckte und ihr Oberteil rasch öffnete. Ihre runden, festen Brüste sprangen sofort in die Freiheit und die Nippel zeigten pure Gier, berührt zu werden. Rot und steif standen sie ab und verlangten nach ihm. Doch nicht nur Clarissa schien vor Lust zu beben, auch Lynns Köper zitterte. Clarissa rieb sich die Warzen mit ihren Fingerspitzen und seufzte leicht.
Daniel packte ihre Handgelenke. »Hör auf damit! Du weißt genau, dass mich so etwas nicht anmacht.«
»Und warum nicht? Bist du etwa schwul?«
»Nein.«
»So? Aber die Crew denkt das.«
»Mein Privatleben geht niemanden etwas an.«
»Ich glaube, die anderen haben recht.«
»Haben sie nicht. Ich unterwerfe mich nur nicht deiner Kunst der Verführung.«
Clarissa lächelte überlegen. »Ach ja, und was ist das da unten?«
Ihr Blick galt seinem Schritt, in dem es sich verräterisch beulte. Ohne zu zögern schob Clarissa sich dicht an ihn heran und rieb ihren Körper an seinem, wobei ihr Unterleib an seiner empfindlichen Stelle schubberte.
Daniel zog scharf die Luft ein. »Hör auf damit!«
»Aber warum denn? Wie ich sehe, hat dein Kleiner da unten genauso viel Lust wie du. Nur mit dem Unterschied, dass du es nicht zugeben willst. Na komm schon, Daniel. Treib es mit mir. Bitte! So ein Angebot bekommst du nie wieder.«
Daniel rührte sich nicht.
Sie zog ihn noch einmal dicht an ihre Lippen und flüsterte: »Falls es dich beruhigt: Keiner wird je davon erfahren. Niemand wird wissen, wie wir es getrieben haben.«
Lynn kauerte hinter den Kleidern und ihr Herz schlug laut in der Brust. Im Stillen betete sie, Daniel würde es nicht tun und würde stark bleiben. Sie schloss die Augen und versuchte, ihrem Wunsch dadurch noch mehr Nachdruck zu verleihen.
Daniel war der Boss und Kopf einer Comedy-Produktion mit einer zehn Mann starken Crew unter sich. Er hatte die Ideen, führte Regie und sorgte für die perfekten Pointen zur rechten Zeit. Die Show hatte ein Sendeformat von einer Stunde die Woche. Zusätzlich wurden kurze Sketche gedreht, die neben der Live-Comedy mit hineingestreut wurden.
Daniel hatte Lynn vor etwa einem Jahr als Aushilfe bei der Maske engagiert. Die Dame, die hauptsächlich die Maske betreut hatte, hatte nach einem Monat gekündigt, nachdem Lynn bei der Show begonnen hatte.
Seit Lynn Daniel Bellford das erste Mal gesehen hatte, war sie verrückt nach ihm. Doch sie hatte genauso wenig eine Chance, an ihn heranzukommen, wie Clarissa. Inzwischen war Lynn zum Mädchen für alles geworden, aber zu ihrem großen Bedauern ließ er sie noch immer nicht bei den Sketchen mitmachen. Diese Aufgabe erledigte ausschließlich Clarissa.
Lynn kam zurück in die Realität und stellte mit Entsetzen fest, dass Clarissa anscheinend auch noch den anderen begehrenswerten »Job« bekam. Clarissa bog den Kopf nach hinten und nahm ihren Oberkörper mit, sodass Daniel ihre erigierten Brustwarzen sehen konnte.
Lynn hatte es befürchtet: Daniel war eben auch nur ein Mann! Er packte Clarissas Handgelenke und drückte sie ihr auf den Rücken. Sein Mund machte sich über ihre roten Knospen her und biss hinein. Clarissa quiekte auf. Aus Wonne, Lust und Sieg.
Lynn hasste sie dafür. Diese Frau hatte es doch tatsächlich geschafft, Daniel für sich zu begeistern. Noch nie hatte Lynn gesehen, wie Daniel einer anderen Frau verfiel. Er akzeptierte keine Nähe, keine langen Blicke und schon gar keine Küsse. Die Kussszenen, die in den Sketchen vorkamen, wurden immer von den anderen Crewmitgliedern besorgt. Daniel war bei Frauen sehr nett, sehr charmant und sehr distanziert. Dass er hier nicht widerstehen konnte, war allerdings kein Wunder. Clarissa war eine hübsche, große Frau mit langen, rot gelockten Haaren. Ihre leuchtend grünen Augen konnten jeden Mann aus der Fassung bringen. Es wunderte Lynn, dass sie es nicht schon viel früher bei Daniel geschafft hatte.
Lynn schloss die Augen und sah ihn vor sich, wie er an Clarissas Brüsten saugte. Lynn konnte sich so stark in Clarissa hineinversetzen, dass sie wünschte, sie wäre an ihrer Stelle.
»Oh Daniel, ja …«
Nur widerwillig vernahm Lynn Clarissas Stimme und öffnete die Augen. Das Bild, was sich ihr bot, konnte sie kaum fassen. Ohne Eile und Hektik zog Daniel mit gezielten Bewegungen seine dunkelblaue Jeans aus und warf sie zur Seite, sein Hemd folgte mit lässigem Schwung. Clarissa und Lynn beobachteten fasziniert das Spiel seiner Muskeln. Langsam fing Clarissa an, ihren Rock für ihn zu öffnen, doch er hielt ihre Hände fest.
»Was ist?«, fragte sie mit plötzlicher Unsicherheit.
»Lass ihn an.«
»Aber ich …«
»Lass ihn an, hab ich gesagt. Wenn du schon mit mir spielst, dann nach meinen Regeln.«
Lynn bekam eine Gänsehaut und Clarissas Gesicht verfinsterte sich. »So war das aber nicht abgemacht.«
»Abgemacht?«, verwundert blickte Daniel sie an. »Wie kommst du denn darauf? Es war überhaupt nichts abgemacht, und deshalb kann ich jederzeit die Spielregeln bestimmen.«
»Das will ich aber nicht.« Trotzig griff Clarissa nach ihrer Bluse. Daniel schnappte sich ihre Handgelenke und drückte sie ihr auf den Rücken.
»Lass das, Daniel. Ich will jetzt nicht mehr.«
»Aber ich will. Du hast mich scharfgemacht, da kannst du nicht in dem Augenblick kneifen, wo es für mich spannend wird.« Er küsste ihre Halsmulde.
»Nein, nicht…«
Doch kaum hatte er ihre Brüste erreicht, fing Clarissa an zu schnurren. Sie ließ ihren Kopf nach hinten fallen und bot ihre ganzen Reize dar. Dann spreizte sie die Beine für ihn, lockte mit ihrer faszinierenden Weiblichkeit.
Lynns Herz klopfte laut, als Daniel Clarissa zwischen die Beine fasste. Diese fiepte auf und schlang ihre Arme um seinen Oberkörper. Mit einer geschickten Bewegung hatte er ihr Höschen zur Seite geschoben und holte mit der anderen Hand sein steifes Glied aus der Boxershorts. Innerhalb von Sekunden war er in ihr, ohne dass Lynn seine Männlichkeit gesehen hatte. Sie war enttäuscht und hoffte auf einen späteren Blick.
»Oh ja, Daniel … oh ja!«, stöhnte Clarissa. Sie griff nach seinen muskulösen Oberarmen und hielt sich an ihnen fest.
Seine Stöße waren kräftig und ausdauernd. Lynn kam es so vor, als verfolge er nur ein einziges Ziel: zu kommen, und das möglichst schnell. Oder wünschte sie es sich?
Plötzlich, ohne dass es ihre Schuld war, fiel direkt neben ihr ein Kleid vom Bügel. Langsam und leise löste es sich – Lynn war wie geschockt. Sofort blickte Daniel hoch und guckte in ihre Richtung. Lynn wagte kaum zu atmen. Hatte er sie etwa gesehen? Doch das war unmöglich, denn sie war wirklich gut versteckt. Ihr Herz hämmerte in der Brust. Sie war unfähig, sich zu bewegen, und verharrte reglos. Die Sicherheit, auf die sie hoffte, war das Halbdunkel.
Daniel blickte wieder auf Clarissa und auf das, was sie ihm anbot. Gekonnt schob er sein Glied in sie und atmete schwer. Clarissas Brüste wippten im Takt. Sie stöhnte, ließ Daniel los und hielt sich jetzt am Tisch fest. Dieser schaukelte bedrohlich, doch Daniel brachte nichts aus der Ruhe.
Krampfhaft klammerte Lynn sich an einer Garderobenstange fest. Ihr war bewusst, eine Voyeurin zu sein. Aber wegschauen war unmöglich. Noch nie war sie Zeuge gewesen, wie eine Frau von einem Mann so schonungslos bearbeitet wurde. Eisige Kälte ging von der Situation aus. Lynn war auf einmal erleichtert, nicht an Clarissas Stelle zu sein.
»Bist du so weit?«, fragte Daniel keuchend.
»Ja, gleich.«
Doch Daniel konnte sich anscheinend nicht mehr zurückhalten. Mit einem lauten Seufzer kam er, schloss krampfhaft die Augen und legte seinen Kopf in den Nacken. Er flüsterte etwas, was Lynn nicht verstand. Sie vermutete eine Entschuldigung und sofort stieg er wieder in ihrem Ansehen.
Als er sich aus Clarissa zurückzog, drehte er sich sofort weg, sodass Lynn keine Chance hatte, sein männliches Prachtstück zu begutachten. Seine Shorts waren schnell angezogen und die Jeans ebenfalls. Als er sich sein Hemd locker übergeworfen hatte, legte er Hand an Clarissa an. Diese stöhnte und sein Reiben brachte sie wieder auf Touren. Clarissa hatte die ganze Zeit auf der Tischkante gehockt, nun legte sie sich einfach lang. Hemmungslos und graziös. Lynn sah ihr Geschlecht. Eine rasierte, rosige Muschi, die vor Lust glänzte und geschwollen war, und darauf die gekonnt kreisende Hand Daniels.
Lynn schluckte und ihr Mund öffnete sich. Sie fühlte genau diese Hand auch in ihrem Schoß. Wie gern hätte sie diesen Augenblick an Clarissas statt dort gelegen und sich von der geschickten Hand zum Höhepunkt bringen lassen. Wie sehr hätte sie sich unter Daniels kräftiger Hand verwöhnen lassen, sich nur für ihn geöffnet, nur für ihn ihre intimste Stelle gezeigt, sich nur für ihn offenbart. Ein winziger Laut entfuhr ihr. Sofort presste sie die Lippen zusammen und hielt die Luft an. Zum Glück stöhnte Clarissa fast zeitgleich auf und war so geil, dass sie anscheinend die volle Aufmerksamkeit Daniels besaß. Da er nicht einmal mit der Wimper gezuckt hatte, konnte Lynn wieder frei atmen. Vielleicht sollte sie jetzt die Chance nutzen, um leise zu verschwinden.
Clarissa hechelte und quietschte. Doch es war so schnell vorüber, dass Lynn augenblicklich den Schritt zurücknahm, den sie gerade gemacht hatte. Wie eine Statue verharrte sie auf ihrer alten Position und wartete darauf, dass die beiden gingen.
Endlich war es so weit. Sie verschwanden. Lynn war erleichtert. Eine Weile verharrte sie, wartete, dass wirklich niemand mehr zurückkam. Schließlich besann sie sich auf das, weswegen sie überhaupt hier war, und machte sich ein paar Notizen zu den Kostümen auf ihrem Laufzettel. Danach ging sie zur Tür, blickte zurück, um sich zu vergewissern, dass die wichtigsten Kostüme an ihrem Platz hingen. Dann schaltete sie das Licht aus und öffnete die Tür. Ein Arm versperrte ihr den Weg. Erschrocken stieß sie einen Schrei aus.
»Wie lange warst du hier schon drin?«
Lynns Herz raste so sehr, dass sie fürchtete, es könnte zerspringen. »Was – ich?«
»Wer sonst! Oder siehst du hier noch jemanden?«
»Nein.«
»Na also. Los, sag schon: Wie lange?«
»Wie lange? Also, etwa, so um die … ich weiß nicht …«
»Verdammt! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!«
»Soll ich jetzt eine Zeit sagen?«
»Willst du mich auf den Arm nehmen?!«, donnerte die Stimme von Daniel Bellford.
Lynn versuchte, sich zu konzentrieren und das Richtige zu sagen. Dafür schloss sie kurz die Augen, schluckte und straffte sich, dann sagte sie entschieden: »Ich habe alles gesehen.«
Er ließ die Hand vom Türrahmen sinken. Womit Lynn nicht gerechnet hatte: Die Hand legte sich um ihren Hals, während die andere die Tür schloss. Lynn schrie auf.
»Ich hoffe, du begreifst, wenn ich dir jetzt sage, dass dieses Wissen ausschließlich unter uns bleiben muss!«
Lynn atmete schwer. Ein Hauch von Angst mischte sich in das Berauscht-Sein, von Daniel so männlich berührt zu werden. Seine Haut duftete nach herbem Parfum, das, was sie nur zu sehr von ihm kannte. Doch noch nie hatte sie es so intensiv wahrgenommen. Wenn er ihr jetzt die Klamotten vom Leib gerissen hätte, ihr in die Brustwarzen gebissen und in sie eingedrungen wäre, sie hätte vor Lust und Freude Tränen vergossen. Diese Vorstellung verwandelte sich in ein so starkes Verlangen, dass sie zitterte.
»Lynn! Hast du das verstanden?«
»Ja«, presste sie hervor. Ihr Körper vibrierte und überzog sich mit einem Hauch von Feuchtigkeit.
Daniel ließ die Hand sinken. »Tut mir leid«, sagte er leise, »ich wollte dir keine Angst machen. Du zitterst ja.«
Er stand ihr gegenüber. Ihre Augen hatten sich an das Halbdunkel gewöhnt.
»Es ist nicht Angst, die mich zittern lässt …«, flüsterte sie.
Schweigend blickten sie sich an. Lust, Verlangen und Unausgesprochenes stand zwischen ihnen. Ein blasser Streifen Lichts von einem entfernten Fenster legte sich auf seine Brust und ließ erkennen, dass auch er schneller atmete als normal.
Mit einem Mal schoss ihr Mund auf ihn zu. Ihre Lippen pressten sich auf seine, und er erwiderte den Kuss, ohne zu zögern. Ihre Zungen umschlangen sich, erkundeten hektisch den Mund des anderen. Sie legte die Arme um ihn und er drückte sie an sich. Durch die Bluse spürte sie seine Hitze. Ihre Küsse waren stürmisch und leidenschaftlich. Seine Arme blieben nicht lange auf ihrem Rücken. Eine Hand löste sich und griff ihr an den Busen. Lynn stöhnte auf. Sie taumelte, doch er hielt sie mit der anderen Hand auf dem Rücken bei sich. Sein Mund rutschte hinunter zu ihrem Hals, biss sanft hinein, hinterließ ein heißes Brandmal. Seine Hand knetete ihre Brust und zwirbelte die Spitzen der Warzen durch den BH. Lynns Körper zitterte noch mehr. Eine Träne der Lust löste sich aus ihrem Augenwinkel. Er hatte sie bemerkt und küsste sie weg, glitt dann wieder zu ihrem Hals, sog die Luft ein, atmete ihren Duft. Sie merkte, wie er sich an seiner Hose zu schaffen machte. Auch wenn sie sich im Taumel der Lust und des Verlangens befand, so erfasste sie doch eine kleine Welle Verstandes und sagte ihr, dass sie es auf die Schnelle nicht wollte. Lynn hielt inne.
»Was ist?« Sofort reagierte er auf sie.
»Ich glaube … ich möchte so nicht weitermachen.«
»Aber, du hast …«
»Ich weiß …«
»Daniel?«, rief Clarissa aus der Entfernung.
»Verdammt!« Daniel schnaubte verächtlich.
»Es tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Das Einzige, was ich weiß, ist, ich will nicht wie sie sein – nicht in Ihren Augen, Daniel«, sagte Lynn leise.
Nach einer Weile nickte er. »Verstehe.«
Wieder standen sie sich gegenüber und schwiegen.
»Daniel? Daniel!« Clarissas Suche war hartnäckig.
»Los, schnell, geh wieder hinter die Kostüme.« Er machte eine Handbewegung.
Lynn huschte zurück und ging in die Hocke.
»Ach, hier bist du! Ich habe dich schon die ganze Zeit gesucht. Was machst du denn hier im Dunkeln?«
»Ich habe meinen Schlüssel gesucht und das Licht gerade ausgemacht.«
Clarissa baute sich mit verschränkten Armen vor ihm auf. »Das kann ja wohl kaum sein, mein Lieber. Ich kam nämlich den Gang herunter und konnte sehen, dass hier kein Licht ausging.«
»Was ist los mit dir? Spionierst du mir jetzt schon hinterher? Du tust ja gerade so, als hättest du soeben den Part der eifersüchtigen Ehefrau eingenommen.«
»Und wenn schon. Welche Erklärung hast du?«
»Ich schulde dir keine! Aber bevor du ein Fass aufmachst: Ich habe das Fenster geschlossen. Daran solltest du vielleicht das nächste Mal denken, bevor du deine Kleider für mich fallen lässt und deine Lust für alle Welt hinausstöhnst.«
Lynn unterdrückte ein Kichern.
Im Nu war Clarissa aus dem Zimmer. Daniel folgte und Lynn hörte ihn fragen: »So, was war? Warum hast du mich gesucht?«
***
»Jetzt nicht blinzeln, Freddy, okay?«
»Du bist lustig, Lynn, wie soll ich denn bitte nicht blinzeln, wenn du mir mein Auge ausstichst?«
Lynn setzte den Eyeliner ab und lachte. »Ich kann gar nicht verstehen, warum ihr Männer damit solche Probleme habt. Ich komme weder in dein Auge noch steche ich es dir aus. Ich ziehe nur einen Strich und das weit unterhalb vom Auge. Hab doch Vertrauen.«
»Vertrauen? Ha! Ich habe nur zwei von den Dingern und würde die gern behalten.«
»Ich gebe dir mein Wort darauf.«
»Nimm es mir nicht übel, Lynn, aber irgendwie genügt mir das nicht.«
»Nun stell dich doch nicht so an. Wir sind im Zeitdruck. Du weißt genau, dass Daniel immer pünktlich mit den Proben anfangen möchte.«
Lynn setzte den Eyeliner an.
»Au, Vorsicht!«, jammerte Freddy.
Die Tür öffnete sich und Daniels Kopf erschien im Spiegel. »Lynn, hast du mal bitte fünf Minuten Zeit?«
Mit klopfendem Herzen blickte sie ihn an. »Siecher. Sofort?«
»Ja.«
»Okay. Ich komme gleich, wasch mir nur kurz die Hände.«
***
Kurze Zeit später klopfte Lynn an Daniels Bürotür und trat sofort ein.
»Setz dich.« Daniel stand auf und ging ans Fenster, sodass er ihr den Rücken zukehrte.
Lynn erwartete eine Strafpredigt oder irgendetwas, das mit dem letzten Freitag im Kostümraum zu tun hatte. Es waren seitdem fünf Tage vergangen und Daniel hatte bisher dazu geschwiegen. Wahrscheinlich würde er jetzt damit herausrücken.
»Lynn …«
Plötzlich schoss ihr der Gedanke einer Kündigung durch den Kopf. Würde er so etwas tun? Es war sein gutes Recht, ihr zu kündigen, denn sie hatte damit angefangen, sich ihm an den Hals zu werfen. Der Gedanke, ihn nie wieder sehen zu können, ließ ihr fast die Tränen kommen. Im Stillen schalt sie sich für ihr Verhalten, sie war einfach zu weit gegangen. Trotzdem hatte Lynn gehofft, er würde etwas für sie empfinden, war sich dessen sogar sicher gewesen. Hatten die Gefühle sie so getäuscht?
»Lynn«, Daniel drehte sich zu ihr um, »wie du ja weißt, ist Clarissa seit Montag krank. Und so, wie es aussieht, wird sie noch die nächsten zwei Wochen fehlen. Da wir bereits seit gestern im Zugzwang sind, Sketche zu drehen, wollte ich dich bitten, ihren Platz einzunehmen. Ich weiß, dass du die Rollen nicht auf der Stelle auswendig kannst, aber es wäre gut, so schnell wie möglich den Text zu lernen und mit den anderen zu proben.«
Vor Freude wäre sie ihm am liebsten um den Hals gefallen. Das waren drei wunderbare Neuigkeiten: Ihr wurde nicht gekündigt, sie konnte in seiner Nähe bleiben und endlich bei den Sketchen mitspielen.
»Würdest du dir das zutrauen?«
Lynn nickte eifrig. »Ja, klar!«
»Lionel wird mit dir proben und ich werde mir später anschauen, ob es dir liegt und wie du über die Kamera beim Publikum ankommst.« Daniel machte eine kurze Pause.
Lynn wartete, wenn auch ungeduldig. Erwartungsvoll blickte sie ihn an und spürte ein leichtes Ziehen in ihren Brüsten, denn sie wusste, er würde zum vergangenen Freitag Stellung nehmen.
»Lynn … ich … werde für zwei Wochen nach New York fliegen. Wenn du deine Sache gut machst, dann wirst du öfter bei den Sketchen dabei sein, okay?!«
»Okay.« Lynn versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Wieso hatte er nichts über Freitag gesagt? Und warum musste er ausgerechnet jetzt nach New York? Nun konnte sie endlich bei den Sketchen mitspielen – und er war nicht dabei … Lynn erinnerte sich an ihren Satz, dass sie in seinen Augen nicht so wie Clarissa dastehen wollte. Vielleicht brauchte Daniel eine Frau, die er nur mal zwischendurch flachlegen konnte?
»Lynn?«
Sie schreckte hoch. »Ja?« Es klang ein wenig zu schrill.
»Du kannst jetzt gehen, wenn du willst.«
»Okay.«
Bei der Tür blieb sie stehen und drehte sich um. »Guten Flug, Daniel.« Erwartungsvoll blickte sie ihn an, doch er hatte sich an seinen Schreibtisch gesetzt und war in einen Stapel Unterlagen vertieft.
»Danke«, nuschelte er.
***
»Und, sind doch nette Texte dabei, nicht wahr?« Freddy strahlte über das ganze Gesicht.
Lynn nickte.
»Ein paar Sketche habe ich geschrieben«, sagte er stolz.
»Hey Freddy«, rief Peter auf einer Leiter stehend von einem Scheinwerfer hinunter, »gib nicht so an. Nur weil du dabeigesessen hast, heißt es noch lange nicht, dass du auch mitgeschrieben hast.«
»Peter, sei froh, dass du so weit da oben bist, sonst würde ich dir einen Tritt in den Hintern verpassen.«
»Sachte, sachte, Leute«, sagte Lionel. »Wir wollen doch unsere junge Lady nicht gleich verschrecken, oder? Hallo Lynn. Schön, dass du mal dabei bist.« Lionel hatte sich ihr zugewandt und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter. »Hast du uns schon einmal live zugesehen?«
Lynn nickte. »Ja. Gestern habe ich einige Passagen gesprochen und gespielt. Daniel wollte sehen, ob ich dafür geeignet bin.«
»Gut, dann kennst du ja deinen Text, oder?«
»Genau.«
»Und, wie findest du ihn?«
»Klasse! Ist auf jeden Fall mehr Text, als ich dachte.«
Lionel lächelte und wandte sich an die anderen: »So Leute, dann kommt mal zusammen, ich möchte gern anfangen. Für alle, die gestern und vorgestern nicht dabei waren: Ich habe für zwei Wochen das Kommando, weil Daniel nach New York fliegen musste. Da Clarissa noch für unbestimmte Zeit krank sein wird, hat Daniel Lynn für die Sketche eingesetzt. Sie wird auch im ersten gleich mit dabei sein. Dafür habe ich uns im ›Wilshire Grand Hotel‹ einen Fahrstuhl für circa drei Stunden gemietet …«
»Einen Fahrstuhl?«, unterbrach Peter ihn.
»Ja, ganz recht. Der Fahrstuhl-Sketch wird dort geprobt und aufgenommen. Da wir das Ding in einer Stunde zur Verfügung haben, sollten wir uns schnellstens auf den Weg machen. Dafür brauche ich Freddy als Schauspieler, dich Peter, fürs Licht und Lynn, dich ebenfalls als Schauspielerin. Ihr anderen könnt hierbleiben, eure Texte durchgehen oder eine Pause machen. Peter, ich kann dich im Auto nicht mitnehmen, da ich die Rückbank und den Beifahrersitz für das Equipment der Kamera brauche. Aber Freddy, du kannst ihn doch bestimmt mitnehmen, oder?«
»Klar, kein Problem.«
»Ich nehme mein eigenes Auto«, sagte Lynn.
»Gut, dann sehen wir uns in einer halben Stunde im Foyer des ›Wilshire Grand Hotel‹.«
***
Das ›Wilshire Grand Hotel‹ war sehr edel. Lynn kannte es nur vom Vorbeigehen und da machte es schon einen luxuriösen Eindruck. Innen übertraf es allerdings ihre kühnsten Erwartungen. Elegant, schlicht und geschmackvoll, alles in einem warmen Elfenbeinton gehalten.
Ein Page kam ihr entgegen. »Kann ich Ihnen behilflich sein, Madam?«
»Nein danke, ich warte nur auf ein paar Arbeitskollegen. Wir haben den Fahrstuhl gemietet, um dort einen Sketch zu drehen.«
»Verstehe. Sehr wohl, Madam.«
Dieser Page, groß, kräftig und gut aussehend, die dunklen Haare mit Gel zur Seite gekämmt, übte auf sie eine ungeheure Faszination aus.
»Ach, entschuldigen Sie …«, rief sie dem Pagen hinterher.
»Ja bitte, Madam.« Er war sofort zur Stelle und machte eine leichte Verbeugung mit dem Kopf.
»Könnten Sie mir sagen, wo ich mich ausziehen, ich meine, umziehen kann?«
»Links neben dem Fahrstuhl befinden sich die Damentoiletten, Madam.«
»Vielen Dank. Dann werde ich mich umziehen, denn es wird von mir verlangt, nur in Unterwäsche zu spielen.«
Der Page blieb vor ihr stehen und blickte sie eine Zeit lang an, ehe er sagte: »Das wird bestimmt sehr verführerisch aussehen.«
»Vielleicht. Wollen Sie mir nicht beim Entkleiden behilflich sein, dann können Sie sich selber davon überzeugen …«
Der Page zögerte. Schließlich sagte er: »Sorry Madam, wenn ich das tue, verliere ich meinen Job.«
Lynn schluckte. Wie konnte sie nur so weit gehen?
»Tut mir leid«, flüsterte sie und ging im Laufschritt zur Damentoilette. Auch wenn Lynn sich selbst nicht verstand und sich über ihre direkte Art ärgerte, so prickelte ihre Muschi und es zog in ihren Brüsten. Die Vorstellung, er käme doch und würde seinen langen, harten Schwanz in sie stoßen, machte sie verlangend.
»Lynn, bist du so weit?«, rief Lionel in die einen Spalt breit geöffnete Tür der Toilette hinein.
»Ja, ja, bin gleich fertig.«
Ihre Gefühle zerstreuten sich sofort in sämtliche Winde. Lionels Organisation war gestrafft und ließ keine Lücken im Zeitplan zu.
***
»Lynn, du kommst in den Fahrstuhl, während Freddy sich bereits darin befindet. Spielt es einmal trocken durch, damit ich sehen kann, welches Licht wir brauchen, wie und wo ihr steht und wie es aufgenommen wirkt.«
Lynn fuhr in den ersten Stock, stieg aus und ließ den Fahrstuhl wieder nach unten fahren. Als er hochkam und sich öffnete, standen Freddy, Lionel und Peter vor ihr.
Lynn stieg dazu. Peter drehte den Scheinwerfer mehr in ihre Richtung. Doch er war noch nicht glücklich damit. Lynn sollte sich nicht bewegen, und er nahm einen zweiten Scheinwerfer dazu, der seitlich beide Schauspieler beleuchtete. Peter richtete ständig neu aus, während sich Lionel in die Lichtschranke stellte, damit die Tür nicht zuging.
Dann war Peter endlich zufrieden. Er machte Lionel ein Zeichen, so weit zu sein. Dieser trat in den Fahrstuhl zurück und gab Lynn und Freddy grünes Licht zum Spielen.
Lynn sah auf die Lichtleiste des Fahrstuhls, während sich die Tür schloss. Elf Stockwerke zeigte sie an – höher ging es nicht. Sie drückte auf die Ziffer elf, dann blickte sie Freddy an.
Eine Weile beäugten sich die beiden. Schließlich ging sie einen Schritt auf ihn zu, zog ihre Bluse aus, warf sie auf den Boden und sagte: »Los, mach, dass ich mich wie eine Frau fühle.«
Er knöpfte sein Hemd auf, zog seine Hose aus und warf beides ebenfalls auf den Boden. Dann sagte er: »Los …« Weiter kam er nicht, denn die Fahrstuhltür öffnete sich. Verwirrt blickte er sich um.
Lionel hob die Hand: »Stopp! Ja, ganz nett. Aber entweder solltet ihr schneller werden, was ich sehr schade finden würde, oder Lynn hält den Fahrstuhl mit dem Stopp-Schalter einfach an.«
»Also ich weiß nicht …«, zögerte Lynn.
»Wir können ihn jederzeit in Gang setzen, wenn wir den Stopp-Schalter wieder umlegen«, beruhigte Lionel sie.
»Du hast wohl Erfahrung«, mutmaßte Peter.
»Ja, ungewollte. Okay ihr beiden. Noch mal! Lynn, vielleicht solltest du etwas verführerischer sein. Und lass dir mehr Zeit.«
Sie nickte.
Im ersten Stock stieg sie wieder zu, blickte Freddy tief in die Augen und war erstaunt, dass es sie anmachte. Vielleicht, weil sie sich austoben konnte und es verlangt war. Schnell betätigte sie die Stopp-Taste. Mit Herzklopfen nahm sie das Anhalten und das damit verbundene Geräusch wahr. Doch die Männer, die ihr cool entgegenblickten, machten ihr Mut.
Diesmal ließ sie sich Zeit mit dem Ausziehen der Bluse. Vor den drei Männern nur im BH zu stehen, erregte sie. Bei Freddy konnte sie sogar eine Regung in der Hose erkennen. Das machte sie so scharf, dass ihre Nippel sich aufstellten und hart gegen die Spitze des BHs drückten. Freddy kam diesmal einen Schritt auf sie zu. Ihr Herz fing an zu pochen.
»Los«, hauchte sie, »mach, dass ich mich wie eine Frau fühle.«
Er zog sich das Hemd langsam aus, die Hose ließ er an, was Lynn zusätzlich anmachte, da sie genau wusste, warum er diesen Schritt ausließ. Stattdessen warf er sein T-Shirt vor ihr auf den Boden. Sie blickte auf seinen kräftigen, braun gebrannten Oberkörper. Er hatte wohl ihren Blick bemerkt und ließ kurz seine Muskeln spielen. Er zögerte, ehe er sagte: »Hier, waschen und bügeln!«
»Und: Stopp!«, rief Lionel. »Wow, gar nicht so schlecht. Aber, Freddy, warum hast du deine Hose nicht ausgezogen? Das fand ich vorhin besser.«
»Weil … weil ich das sehr übertrieben finde.«
»Na, mal sehen, was Daniel dazu meint, wenn er sich die Aufzeichnung anzieht. Also, ich fand es ansonsten prima. Peter, bist du mit dem Licht klargekommen?«
»Ja, ist völlig ausreichend.«
»Gut, dann sind wir hier so weit durch. Wir fahren zurück ins Studio und nehmen gleich die anderen drei Sketche auf.«
»Was, so schnell ging das?« Lynn war verblüfft.
»Na ja, so viel Zeit haben wir nicht. Und es liegen noch eine ganze Menge anderer Sketche vor uns. Du siehst ja, wie viel Zeit die Vorbereitungen gebraucht haben, allein, bis das Licht steht. Okay Leute, Abmarsch!«
***
Auf der Rückfahrt zum Studio dachte Lynn an das prickelnde Gefühl im Fahrstuhl, obwohl Freddy gar nicht ihr Typ war. Auch der Page hatte es ihr angetan. Gerade, als sie das Hotel verlassen wollte, traf sie ihn an. Er trug zwei schwere Koffer, unterdrückte ein Keuchen. Zu sehen, wie sein Atem stoßweise ging, und er ihr dabei geradewegs in die Augen blickte, ließ sie feucht werden. Warum mischten nur so viele verschiedene Gefühle ihr Innerstes auf? So kannte sie sich, und vor allem ihren Körper, gar nicht.
***
»Lynn, bist du bereit?«, fragte Lionel und holte sie aus ihren Tagträumen.
»Ja, ja, klar«, schoss die Antwort aus ihr heraus.
»Dann geh endlich auf deine Position oder brauchst du es schriftlich?«
Lynn seufzte. Heute war der vierte Tag und sie hatten schon einige Sketche hinter sich. So einfach, wie der Fahrstuhl-Sketch waren die anderen nicht ausgefallen. Das lag aber daran, dass Lionel kaum zufriedenzustellen war. Ständig hatte er etwas auszusetzen und sie mussten die Szenen wiederholen und neu drehen. Zum Glück lag es nicht nur an ihr, sonst hätte sie bestimmt verzweifelt aufgegeben. Doch mit jedem Tag, an dem sie noch mehr Zeit verloren, wurde Lionel ungeduldiger. Es war schwierig für alle, ruhig und gelassen zu bleiben. Eigentlich war es so gut wie unmöglich.
Lynn zog sich ein Nachthemd über und huschte ins Bett, das im Studio aufgebaut war.
