Zerebrum 9 - Mosho Maitreya - E-Book

Zerebrum 9 E-Book

Mosho Maitreya

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  • Herausgeber: TWENTYSIX
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

Zerembrum 9 Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Doc Sonnenschein kümmert sich in seiner Nervenklinik in Velden, im schönen Kärnten unter anderem um eine Gruppe von 9 Patienten mit von ihm bestens diagnostizierten, unterschiedlichen Persönlichkeitsstörungen. Er ahnt nicht, dass gerade diese 9 es sind, die die Gunst der Stunde nützen, und ihre gegenwärtige Wirklichkeit ändern - und das genau an dem Tag, an dem das Jubiläum der Nervenklinik gefeiert und dem großen Paul Watzlawick gehuldigt wird. Die 9er Gruppe hat einen Raub im Casino Velden geplant - ob den gestörten Persönlichkeiten das tatsächlich gelingen kann?

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Seitenzahl: 135

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ZEREBRUM 9

EINBLENDEN:

1

REELS DER PRODUKTIONSFIRMEN

2

EXT. BILD VON PAUL WATZLAWICK IN MEMORIAM

3

EXT. VERSCHIEDENE BILDER VON MRI GEHIRNSCANS

Bilder fließen ineinander über, begleitet von den Namen der 9 Hauptdarsteller und der Produzenten, hinterlegt mit der Titelmusik „Pennies from Heaven – Louis Prima“ das Lied greift auch noch in Szene 4 ein bis alle Patienten sich hingesetzt haben und endet abrupt mit einem Gas-Signal-Horn.

4

INT. THERAPIERAUM NERVENKLINIK SONNENSCHEIN – TAG

9 Stühle, ein leerer, großer weißer Raum. Sie stehen in einem Halbkreis vor einem königlichen Thron - für die tägliche Gruppensitzung zur Selbsterkenntnis. Die Patienten kommen hintereinander in den Raum und setzen sich auf die mit ihren Namensschildern ausgewiesenen Plätze.

DOC SONNENSCHEIN

(taucht von unten in das Bild auf und blickt zum Kino Publikum, drückt ein Gas-Signal-Horn und grinst)

Schönes neues Heute an alle hier teilnehmenden Patienten – heute haben wir einen besonderen Tag - Heute (Pause) gedenken wir an einen der größten Philosophen, Redner und Psychotherapeuten des 20. Jahrhunderts – unserem Mentor: Paul Watzlawick – Schirmherr und Vorbild unserer Klinik. Daher stellen wir eben diesen Film unter das Motto

„Wie wirklich ist denn unsere Wirklichkeit“.

Kamera zoomt ganz stark in ein Auge des Doktors (Weiß der Augen) alles wird weiß und blendet groß den Titel des Films ein: „ZEREBRUM 9“. Danach Überblendung auf alle 9 Patienten, die sich noch zurechtsetzen. Sie beginnen, sich von links nach rechts selbst vorzustellen – Name – Beruf - Alter – Symptom und Krankheitsbild

PETER HERMANN

Ich bin Peter Hermann. Unternehmer & Privatier. 50 plus 6.

TIC 1 (schmatz schmatz) Tourettesyndrom (lächelt breit, steht sehr schnell auf und wird laut militant)

TIC 2 (Hitlergruß mit beiden Armen – Heil Hermann).

SILKE HUBER

Ich bin Silke Huber. Chefsekretärin und 30. (schaut sich aktiv nach allen Richtungen sehr genau um - während dessen fällt ihr ihre Tasche aus der Hand – Tanja Bauer möchte ihr die Tasche aufheben, doch die wird laut daran gehindert) Lass sie liegen, du Flattertante – Chronische Paranoia und Verfolgungswahn.

TANJA BAUER

(trägt eine Batman Maske) I am Tanja Bauer. Schauspielerin. Heute für Sie als Batman. Spielalter 35.

(steht auf und verbeugt sich, als wäre sie am roten Teppich) Berührt bedankt sie sich mehrmals und flüstert leise: „Größenwahn“ (sehr extrovertiert setz sie sich).

DR.DIETER DITTRICH

Dr. Dieter Dittrich - Dr. der Philosophie und Hobby-Archäologe - 40.

Öffnet seine Arme auf alle Seiten und spricht laut „ich liebe euch alle – wie ja ihr mich“ Erotomanie oder auch Liebeswahn genannt.

BERNHARD BÄR

Bär - Bernhard Bär. Sales- und Hotelmanager und bin 35. Emotionaler Geiz (steht auf, kommt übervorsichtig Richtung Kamera) bleibt plötzlich mit einem verängstigten Gesicht in einem Freeze stehen.

GURDRUN SCHNEIDER

Ich, Gudrun Schneider. Protokollchefin, erst 36, ledig und für vieles zu haben (grinst). Störung des Sozialverhaltens. Schreit dann in die Kamera: „ich habe nichts gemacht, das ist allein eure Schuld“. Sie wird total aggressiv und plötzlich ganz ruhig – ok, also: „Wer bin ich und wo bin ich hier“?

STEFAN WUNDER

Name: Stefan Wunder! Ein Chefcroupier im Casino, 48. Kleptomanie. Wobei - was sind wir denn schon alle, ohne einem echten freudebringenden Hobby? (holt einen Packen Einhunderteuro-Scheine heraus, wedelt damit herum, zeigt auf seine teure Uhr und sagt:

„Zeit ist Geld Leute, Zeit ist Geld“.

MARTIN BERGMANN

Prost! Martin Bergmann. Szenegastronom, Anfang 40. Alkoholiker. (holt seinen Flachmann heraus und nimmt einen Schluck). Die Welt darf in froher Gemütlichkeit gemeinsam einen trinken.

(Richtung Kamera) Ihr trinkt jetzt auch was, kommt (Wird richtig erbost), trinkt meine Brüder und Schwestern - denn im Gin da liegt der Sinn.

ANDRREA DRECHSLER

Moi, Andrea Drechsler. Sexartikelherstellerin, 43 und sexsüchtig. (beginnt sich langsam lasziv auszuziehen und streichelt sich selber mit geschlossenen Augen - mit sehr lautem Stöhnen öffnet die Augen und leckt sich über die Lippen).

DOC SONNENSCHEIN

(notiert etwas auf einem Klemmbrett) Gut, dann hätten wir das auch mal wieder durch.

So können wir uns ja der täglichen Gruppenübung widmen: wir atmen nun gleichzeitig tief durch die Nase ein und durch den Mund - ganz langsam - wieder laut aus – wir beginnen zusammen, wenn ich bis 3 gezählt habe (blickt motiviert danach zum Publikum - ihr dürft da auch mitmachen).

1 – 2 – 3 und bitte…

Alle Patienten freuen sich wie kleine Kinder und warten aufgeregt auf die Übung.

Bei Beginn atmen alle Patienten sehr unterschiedlich laut mit verschieden starken Gesten und Mimen ein und veräußern sich danach mit sehr lautem Ausatmen, wie eine Gruppe Affen.

Ich sehe da ganz klar deutliche Fortschritte.

So können wir arbeiten. Also: wie wirklich ist denn jetzt nun unsere Wirklichkeit, wenn wir bedenken, dass alles, was wir uns da so vorstellen können aus Illusionen entsteht?

ANDRREA DRECHSLER

Illusion? Also meine Orgasmen heute in der Früh waren so gar keine Illusion - die waren der absolut multiple super Granatenhammer.

PETER HERMANN

TIC 1 – ja Granaten sind gewinnbringende Anlagen, kann ich euch sagen und bringen Gewinn an der Börse mit einem Bomben Effekt – TIC 2

TANJA BAUER

In Gotham City geht auch bald eine Bombe hoch, wenn ich dem Joker nicht das Handwerk lege. Ich weiß eh: Eigenwerbung stinkt!

Doch wenn es riecht, wie mein Parfum Rouge et Noir passt das doch (riecht mit gehobener Nase).

STEFAN WUNDER

Rouge et Noir, ja das ist der Knaller, doch nur, wenn es richtig gespielt wird! Dann ist die Bank immer der Gewinner.

An einem heißen Tisch geht’s da gleich um ein paar Millionen.

GUDRUN SCHNEIDER

Ich kenne da hier in Kärnten auch ein paar „hypo-gäische“ Millionen Gewinner - wobei die das eher veruntreut haben (lacht laut)

Und untreu – also ich war ja noch nie untreu – also wer auf sowas steht!

BERNHARD BÄR

(spricht sehr langsam und monoton) Also ich steh auf meine Ruhe, denn alles, was mir zu lebendig oder zu schnell ist, das macht mich… (verfällt in eine Schockstarre)

MARTIN BERGMANN

(trinkt einen kräftigen Schluck und betrachtet seinen Flachmann) Bärli, wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel - hihi. Ich löse meine Probleme mit flüssigem Sinn durch Gin.

DR. DIETER DITTRICH

Das generelle Problem besteht eher darin, dass wir nur mehr über Mittel und nicht über Zwecke nachdenken. „Men sana in corpore Sano“ Liebe einen schönen Geist in einem schönen Körper - das ist alles, was genügt – mein Motto.

SILKE HUBER

Du immer mit deiner Philosophie in Freiheit.

Liebe, Liebe, Liebe den ganzen Tag immer nur Liebe – das ist sicher so eine Masche von dir - habe ich Recht?

Durch den Lautsprecher ertönt ein Aufmerksamkeitston (V.O.)

SCHWESTER MARIA (V.O.)

Doktor Sonnenschein bitte dringend in die Aufnahme „D plus“ kommen (spricht den Satz mit einem sehr lieblichen Unterton)

DOC SONNENSCHEIN

Na dann, auch gut meine Lieben. Ich gebe Peter Hermann die Gruppenleitung, bis ich wieder da bin. Es kann sich ja nur um ein paar Minuten ähm (zwinkert) Handgriffe handeln.

PETER HERMANN

(springt militant motiviert auf) TIC 1 darauffolgend TIC 2

Die überaus attraktive Schwester Anna (kurzer Mantel in strahlendem Weiß, mit tiefem Ausschnitt, großen Brüsten und High Heels) betritt den Raum, holt Doktor Sonnenschein ab und flirtet mit ihm beim Verlassen des Gruppenzimmers.

5

Es vergehen mehrere Sekunden der Stille. Plötzlich springt Gudrun Schneider auf und beginnt die kleine Gruppe narzisstisch anzuführen:

GUDRUN SCHNEIDER

Stefan: du schließt die Jalousien - zack, zack

Martin: du holst und aktivierst bitte den mp3 Player

Andrea!? (sitzt und träumt) bitte hör auf dir vorzustellen, wie der Bär dich befriedigt

Bernhard: du stellst dich wieder zur Türe und stehst Schmiere

Dieter: nein, der Philodendron ist keine blaue Blume! Schieb lieber die Stühle zur Seite

Tanja und Silke: ihr holt bitte unser geheimes Leintuch

Peter (steht immer noch in Tic 2 Endposition): du kannst endlich deine Hände runternehmen, er ist weg

Tanja und Silke holen aus einem Versteck ein 2m mal 2m großes, weißes Leintuch, breiten es am Boden aus und beschweren die Ecken. Wir erkennen darauf (mit Kohlestift gezeichnet) zwei Grundrisse.

Dicke Überschriften „Klinik“ und „Casino“ stehen da. Alle Patienten setzen sich drum herum - bis auf Bernhard, der steht brav an der Türe und beobachtet durch die Jalousien den Gang.

Switch der Kamera von unten nach oben zur Decke und die 8 Köpfe der Patienten erscheinen. Stefan Wunder ergreift das Wort.

STEFAN WUNDER

Also, meine Freunde, wenn wir am Montag - am Tag der offenen Tür - ausbüxen wollen, damit wir am Abend, wie geplant, um 20.20 Uhr das Casino Velden ausrauben und uns in der Nacht von Montag auf Dienstag nach Italien absetzen wollen, müssen wir am Dienstag um 17 Uhr in Triest an Bord des Kreuzfahrtschiffes gehen und da dürfen, nein müssen, unsere Abläufe präzise stimmen.

MARTIN BERGMANN

Ich kümmere mich um das Wachpersonal (Prost) am Haupttor, am Gelände und dann um den Stromausfall im Casino – www Gin machts möglich punkt at.

Die werden staunenm was Wacholderschnaps alles kann (grinst).

BERNHARD BÄR

(dreht sich vorsichtig um und spricht Richtung Gruppe) Der Bus von der Band „Redhead Doctors“, die am Montag spielt, wird von mir gefahren und wartet dann beim Lieferanteneingang auf euch.

SILKE HUBER

Die Perücken und die Garderobe haben diese Musiker eh schon an. Doch nachdem ich die ganze Band mit Lachgas aus der Hausapotheke vom Doktore Sonnenschein ins Koma gepustet habe, warte ich dann - wie besprochen - bei der Garderobe auf euch und wir fesseln und entkleiden alle Musiker zusammen. Im Casino warte ich bei der Garderobe auf Peter und Stefan.

TANJA BAUER

Oskar reife Vorstellung, ich sag es euch – denn die Rolle der völlig verstörten, katatonisch schizophrenen Patientin - die habe ich ja ohnehin drauf.

Doch warum gerade ich vollkommen nackt durch die Klinikhalle und das Casino laufen muss, ist mir noch nicht so ganz klar?

ANDREA DRECHSLER

Sex sells Baby - Sex Sells. Immerhin darf ich die Jungs in beiden Videozentralen mit einer Orgasmus Show Deluxe beeindrucken – das wird ein Feuerwerk - ich kann´s kaum erwarten.

DR. DIETER DITTRICH

Liebe für alle und jedermann und beim Roulettetisch setze ich, wie besprochen, alles auf Rot.

Stefan, die Spielchips musst du mir noch geben.

STEFAN WUNDER

Ruhig Blut, mein Lieber ruhig Blut. Immerhin haben die einen Wert von 20.000 Euro – so eine Limit-Erweiterung gab es in Velden eh noch nie – ich mach das schon.

GUDRUN SCHNEIDER

Ich steh dann, wie schon besprochen, gleich beim Haupteingang und weiß wieder mal nicht, wer und wo ich bin. Am Casino warte ich dann mit Bernhard im Lkw mit „Princess“ im Schlepptau und kümmere mich, im Fall der Fälle, um neugierige Passanten vorm Casino.

PETER HERMANN

Und ihr seid euch sicher, dass ich den Sonnenschein solange - TIC 1 - mit meiner Geschichte von Steuerhinterziehung - TIC 2 - beeindrucken kann und ihm dem Schlüssel von seiner Princess klauen kann?

MARTIN BERGMANN

(trinkt einen kräftigen Schluck) Wenn einer den Sonnenschein vom Himmel holen kann, dann bist du das, mein Großer.

Der glaubt dir eh alles, wenn er nur hört, dass er was schwarz abzweigen kann.

Ich bin dann mit allen Pflegern zu Gange und füll sie alle mit meiner Geheimwaffe ab.

Im Casino findet ihr mich dann bei der Kassendame, denn Stefan meinte, die sei nie abgeneigt gegen einen guten, edlen Tropfen und der Sicherungskasten ist ja auch dort, gell?

PETER HERMANN

Perfekt, Martin. TIC 1 Also: Stefan, Silke und ich bringen dann die 6 Sporttaschen mit dem Bargeld durch die Küche zum Boot.

Und ihr seid euch sicher, dass wir mit einem Boot von Velden nach Triest kommen - TIC 2 - da gibt’s ja keinen Fluss oder so, soweit ich weiß, nur einen See?

MARTIN BERGMANN

Fluss? (trinkt einen großen Schluck) Dem Sonnenschein seine Yacht, die Princess, steht in Velden auf einem dicken Tieflader plus Lkw.

Bernhard und Gudrun klauen den vom Casino Parkplatz und wir alle verstecken uns dann im Boot.

Die Transportpapiere sind im Fahrerhaus, also haben wir an der Grenze auch kein Problem. Hat uns ja der Sonnenschein mehr als 20mal erzählt - Prost!

BERNHARD BÄR

(räuspert sich) Leute, der Sonnenschein ist wieder im Anmarsch.

GUDRUN SCHNEIDER

Stefan: Jalousien hoch

Martin: on the Turntables (drückt auf Play und es ertönt: „Radar Love – Golden Earring“

Andrea: räume bitte 3 Sessel wieder her

Bernhard: du blockierst ihm den Weg

Dieter: du bringst die Reise nach Jerusalem in Gang

Tanja und Silke: ihr versteckt das Leintuch wieder und spielt beleidigte Leberwurst

Peter und that´s your turn – (kopiert TIC 2 Heil Hermann) Peter schaut verwundert

Doktor Sonnenschein rüttelt an der Tür, blickt durch das Fenster und lacht.

Drinnen laufen Stefan, Andrea, Dieter, Peter wie verrückt um die letzten 3 stehen gebliebenen Sessel, als Doktor Sonnenschein endlich die Tür öffnen kann, weil Bernhard wieder in eine Schockstarre gefallen ist, betritt er den Raum:

DOC SONNENSCHEIN

Also, ihr seid mir eine Rasselbande, spielt ohne mich die Reise nach Jerusalem. Ich sehe schon, ihr habt mich nicht mehr lieb.

DR. DIETER DITTRICH

(läuft mit offenen Armen auf ihn zu) Herr Doktor, ich habe sie immer lieb, das wissen sie doch – (nimmt ihn in den Arm). Sie sind doch mein und unser Sonnenschein.

Die Musik stoppt und Stefan, Andrea und Peter sitzen und grinsen. Plötzlich fällt Dieter auf, dass er keinen Platz ergattern konnte, weil er den Doktor im Arm hat – er dreht sich um und lacht vollends laut (wie Tom Hanks in geschenkt ist noch zu teuer).

DOC SONNENSCHEIN

Gut, dann beenden wir unser Gruppentreffen für heute und begeben uns gemütlich gemeinsam zum Abendessen, meine Lieben.

Heute gibt’s - wie immer am Sonntag - „Kärntner Kasnudel und dazu eine kleine Überraschung“.

Und denkt dran: Montag-Mittag ist Meeting zum Tag der offenen Tür – ich freue mich auch auf euer Dabeisein – oder hat vielleicht jemand von euch was anderes vor (grinst breit)?

Doktor Sonnenschein öffnet die Tür und winkt alle Patienten hinaus. Die ganze Truppe freut sich wie kleine Kinder, die gerade ein Eis bekommen haben und klatschen, singen und hopsen aus der Tür Richtung Speisesaal.

6

INT. SPEISESAAL – KLINIKUM SONNENSCHEIN - ABEND

Alle 9 der Gruppe sitzen an einer langen Tafel. Abwechselnd Frau, Mann, Frau, Mann an den Längsseiten des Tisches. Peter Hermann hat den Vorsitz am Tisch, da er als „weißer Mann“ das Oberhaupt der Gruppe ist.

Der restliche Speisesaal ist mit vielen verschiedenen Patienten gefüllt, die alle entweder verrückt durch den Raum laufen oder an ihren Tischen auf den Beginn des Essens warten oder schon damit herum spielen, wie kleine Kinder das mit Essen so machen.

Doktor Sonnenschein sitzt mit seinen zwei hübschen Schwestern an einem separaten Tisch, der richtig schön gedeckt ist - mit Kerzenschein und weißem Tischtuch – quasi ein „Dinner für 3“.

DOC SONNENSCHEIN

(steht auf und klopft mit einer Gabel an ein Glas um Aufmerksamkeit zu bekommen) Meine Lieben Patienten, oder soll ich euch lieber „Delinquenten“ nennen.

Hihi, euch allen einen schönen Sonntag-Abend und lasst es euch munden, in solch herrlich feinen Stunden – später gibt es noch eine Überraschung.

7

INT. SPEISESAAL – KLINIKUM SONNENSCHEIN - ABEND

TISCH DER 9

MARTIN BERGMANN

(öffnet seinen Flachmann und gießt jedem der neun etwas Gin in seinen Pappbecher) Der Rächer mit einem Becher möchte einen Trinkspruch loswerden: O Gin! O Gin! Mir ist so wohl, wie nie! Schenkt ein! Schenkt ein!

Das nenn ich Therapie! (nur er allein trinkt und alle anderen schütten den Becher über ihre Schultern nach hinten auf den Boden)

ANDREA DRECHSLER

(füßelt unter dem Tisch mit Bernhard und blickt lasziv zu ihm) Bärli komm Russ, Bärli, ich weiß doch: du bist im Winterschlaf, doch Tante Andrea macht das schon.

BERNHARD BÄR

(er kaut gerade langsam seine Kasnudel und verfällt während dem Kauen in Schockstarre, weil er sich – durch den Fuß im Schritt -so sehr erschreckt hat).

Die Kamera zoomt langsam auf das Gesicht von Bernhard und zeigt die Schockstarre.

GUDRUN SCHNEIDER

(wirkt sehr angespannt und stochert mit der Gabel im Essen) Sag mal, Stefan – und du bist der Überzeugung, dass der (blickt zu Bernhard) echt einen Tieflader fahren kann – ich weiß nicht?!

STEFAN WUNDER

Solange du ihn nicht ansprichst, sehe ich da kein Problem. Nur ist es wichtig, dass du mit ihm vorne sitzt, denn du musst an der Grenze die Polizei davon überzeugen, dass alles mit rechten Dingen zu geht - denn die Papiere sind ganz allein deine Aufgabe – du weißt ja, die Kommunikation ist eben ganz allein dein Spezialgebiet.

DR. DIETER DITTRICH

Sag mal, Tanja: stört dich denn deine Maske nicht beim Essen?

Wobei, ich habe Batman auch noch nie zugesehen, wie er Kasnudel isst.

Wie sagte der Philosoph Santayana: Es gibt nichts Neues unter der Sonne – außer das Vergessene.

TANJA BAUER

Batman, haha, der liebt Kasnudel – er ist quasi ein echter Kasnudelman.