Zorn und Morgenröte - Renée Ahdieh - E-Book + Hörbuch

Zorn und Morgenröte Hörbuch

Renée Ahdieh

4,6

Beschreibung

Jeden Tag erwählt Chalid, der grausame Herrscher von Chorasan, ein Mädchen. Jeden Abend nimmt er sie zur Frau. Jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Bis Shahrzad auftaucht, die eine, die um jeden Preis überleben will. Sie stehen auf verschiedenen Seiten und könnten unterschiedlicher nicht sein ... Und doch werden sie magisch voneinander angezogen ...

Eine märchenhafte Geschichte über wahrhaft große Gefühle.

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Zeit:7 Std. 16 min

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Inhalt

Über das BuchÜber die AutorinTitelImpressumWidmungZitatPrologMeditationen über Spinnfäden und GoldNur eineDer trennende SchleierDer Berg von AdamantDespina und der RajputZuggewichtBeim Licht einer einzelnen KerzeAladin und die WunderlampeDer Anfang ist das EndeDer ShamshirEine Seidenschnur und ein SonnenaufgangEin ruheloser GeistWohin dein Herz sich sehntDer alte Mann und der BrunnenWas die Zukunft verheißtScheußliche EideDie Ehre des VerratsDer Wunsch, eine tiefe Wunde zu schlagenEine brutale WahrheitLilien und ein tobender SandsturmMehrdad der BlaubärtigeDer Würfel ist gefallenDer Falke und der TigerZwei gekreuzte SchwerterEin Tanz auf dem BalkonBegreifen durch ErklärenEin fliegender Teppich und eine ansteigende FlutJemand, der es weißNur ein Schatten meines EmpfindensAvaVergessenDer Sturm bricht losBrennende KohlenGlossarDanksagungen

Über das Buch

Jeden Tag erwählt Chalid, der grausame Herrscher von Chorasan, ein Mädchen. Jeden Abend nimmt er sie zur Frau. Jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Bis Shahrzad auftaucht, die eine, die um jeden Preis überleben will. Sie stehen auf verschiedenen Seiten und könnten unterschiedlicher nicht sein … Und doch werden sie magisch voneinander angezogen … Eine märchenhafte Geschichte über wahrhaft große Gefühle.

Über die Autorin

Renée Ahdieh hat die ersten Jahre ihrer Kindheit in Südkorea verbracht, inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und einem kleinen Hund in North Carolina, USA. In ihrer Freizeit ist die Autorin eine begeisterte Salsa-Tänzerin, sie kann sich für Currys, Schuhe, das Sammeln von Schuhen und Basketball begeistern. Mit Zorn und Morgenröte legt sie ihren ersten Roman vor, zu dem es eine Fortsetzung geben wird, an dem die Autorin gerade arbeitet.

Renée Ahdieh

Zorn und Morgenröte

Übersetzung aus dem amerikanischen Englischvon Dietmar Schmidt

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe

des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Titel der englischsprachigen Originalausgabe:

»The Wrath and the Dawn«

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2015 by Renée Ahdieh

Für die deutschsprachige Ausgabe:

Copyright © 2016: by Bastei Lübbe AG, Köln

E-Book-Produktion: Greiner & Reichel, Köln

ISBN 978-3-7325-2267-5

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Für Victordie Geschichte in meinem Herzen.Und für Jessicaden ersten Stern an meinem Nachthimmel.

Einst hatte ich tausend Wünsche,doch in meinem Wunsch, dich zu kennen,schmolzen sie alle dahin.

Jalal al-Din Rumi

Prolog

Niemand sehnte den Sonnenaufgang herbei.

Der Himmel kündigte schon den Tag an, mit einem traurigen silbrigen Lichthof von jenseits des Horizonts.

Auf der Dachterrasse des Marmorpalasts stand ein junger Mann neben seinem Vater. Gemeinsam beobachteten sie, wie das erste blasse Licht langsam, aber unentwegt die Dunkelheit fortschob.

»Wo ist er?«, fragte der junge Mann.

Sein Vater blickte ihn nicht an. »Er hat seine Räume nicht verlassen, seit er den Befehl erteilte.«

Der Jüngere fuhr sich durch die welligen Haare und atmete vernehmlich aus. »Die Menschen sind unruhig. Sie werden sich auf den Straßen zusammenrotten.«

»Und du wirst sie unverzüglich auseinandertreiben.« Der ältere Mann richtete seine barsche Antwort an den noch immer trüben Lichtstreifen.

»Unverzüglich? Meinst du etwa, dass auch nur eine Mutter und ein Vater, egal welcher Herkunft und welchen Standes, nicht kämpfen werden, um ihr Kind zu rächen?«

Endlich wandte sich der Vater seinem Sohn zu. Er sah abgehärmt aus, und seine Augen waren eingesunken, als zerrte von innen ein Gewicht an ihnen. »Kämpfen werden sie. Kämpfen sollten sie. Und du wirst sicherstellen, dass ihr Kampf zu nichts führt. Das ist deine Pflicht gegenüber deinem König, und du wirst sie ausführen. Hast du verstanden?«

Der junge Mann schwieg kurz. »Ich habe verstanden.«

»General al-Churi?«

Sein Vater wandte sich dem Soldaten zu, der hinter ihnen stand. »Ja?«

»Es ist vollbracht.«

Sein Vater nickte, und der Soldat ging fort.

Wieder blickten die beiden Männer in den Himmel.

Und warteten.

Ein einzelner Regentropfen traf das ausgedörrte Dach, auf dem sie standen, und versickerte in dem lehmbraunen Stein. Ein anderer prallte auf das eiserne Geländer und zerstob zu nichts.

Schon bald prasselte ringsherum der Regen nieder.

»Da hast du deinen Beweis.« In der Stimme des Generals lag stiller Kummer.

Der junge Mann antwortete nicht sofort.

»Das kann er nicht durchhalten, Vater.«

»Doch, das kann er. Er ist stark.«

»Du hast Chalid nie verstanden. Es geht hier nicht um Stärke, sondern um Substanz. Was er tun muss, wird alles vernichten, was ihn ausmacht, und nur eine leere Hülle zurücklassen – einen Schatten dessen, was er einmal war.«

Der General verzog das Gesicht. »Glaubst du, ich habe mir das für ihn gewünscht? Ich würde mich in meinem eigenen Blut ertränken, wenn ich es damit verhindern könnte. Aber uns bleibt keine andere Wahl.«

Der junge Mann schüttelte den Kopf und wischte sich den Regen vom Kinn. »Ich weigere mich, das zu glauben.«

»Jalal …«

»Es muss einen anderen Weg geben.« Damit wandte sich der junge Mann vom Geländer ab und stieg die Treppe hinunter.

In der ganzen Stadt füllten sich Brunnen, die längst ausgetrocknet gewesen waren. In rissigen Zisternen, die in der Sonne glühten, schimmerten die Pfützen der Hoffnung, und die Menschen von Ray erwachten zu neuer Freude. Sie rannten auf die Straßen und hoben ihre lächelnden Gesichter zum Himmel.

Den Preis ahnten sie nicht.

Tief verborgen, inmitten des Palasts aus Marmor und Stein, saß ein Jüngling von achtzehn Jahren allein vor einem Tisch aus poliertem Ebenholz …

Er lauschte auf den Regen.

In seinen bernsteingelben Augen spiegelte sich das einzige Licht im Raum.

Ein Licht, das der Dunkelheit zu unterliegen drohte.

Er stützte die Ellbogen auf die Knie und bildete mit den Händen eine Krone über seiner Stirn. Dann schloss er die Augen, und die Worte klangen ihm noch immer in den Ohren, diese Verheißung eines Lebens, das ganz der Vergangenheit verhaftet sein sollte.

Eines Lebens, mit dem er für seine Sünden sühnte.

Einhundert Leben für das eine, das du nahmst. Ein Leben bei jedem Sonnenaufgang. Gehorchst du an auch nur einem einzigen Morgen nicht, nehme ich deine Träume von dir. Dann nehme ich deine Stadt von dir. Und ich werde dir dieses Leben nehmen. Tausendfach.

Meditationen überSpinnfäden und Gold

Sanft waren sie nicht. Wieso auch?

Schließlich erwarteten sie nicht, dass sie den nächsten Morgen überlebte.

Mit abgeklärter Ruppigkeit zogen die Hände Elfenbeinkämme durch Shahrzads hüftlanges Haar und massierten ihr Sandelholzpaste auf die bronzefarbenen Arme.

Shahrzad betrachtete eine junge Dienerin dabei, wie sie ihr die bloßen Schultern mit Goldflitter bestäubte, in dem sich das Licht der untergehenden Sonne fing.

Ein Wind strich über die hauchzarten Vorhänge, die die Wände der Kammer verhüllten. Durch die Holzläden, die zur Terrasse führten und mit Schnitzereien verziert waren, trieb ein süßer Duft nach Zitrusblüten heran und flüsterte von einer Freiheit, die nun außer Reichweite war.

Es war dein eigener Entschluss. Du darfst Shiva niemals vergessen.

»Ich trage keine Halskette«, sagte Shahrzad, als ein anderes Mädchen ihr ein juwelenbesetztes Ungetüm an die Kehle legte.

»Das ist ein Geschenk des Kalifen. Du musst es tragen, Herrin.«

Shahrzad starrte das schlanke Mädchen mit amüsiertem Unglauben an. »Und wenn ich es nicht trage? Tötet er mich dann?«

»Bitte, Herrin, ich …«

Shahrzad seufzte. »Jetzt ist wohl der falsche Moment, darauf zu bestehen.«

»Ja, Herrin.«

»Ich heiße Shahrzad.«

»Das weiß ich, Herrin.« Das Mädchen blickte voll Unbehagen weg und wandte sich ab, um bei Shahrzads goldenem Mantel zu helfen. Während die beiden Dienerinnen ihr das schwere Kleidungsstück über die funkelnden Schultern legten, musterte Shahrzad sich im Spiegel.

Die mitternachtsschwarzen Tressen schimmerten wie polierter Obsidian, ihre haselnussbraunen Augen waren mit sich abwechselnden Strichen von schwarzem Kajal und Flüssigem Gold geschminkt. Mitten auf ihrer Stirn hing ein tränenförmiger Rubin von der Größe ihres Daumens; sein Zwilling baumelte von der dünnen Kette, die um ihre nackte Taille gelegt war, und strich über die Seidenschärpe ihrer Hose. Der Mantel bestand aus hellem Damast und war mit einem komplizierten Muster aus Gold- und Silberfäden durchwirkt. Wo er sich zu ihren Füßen ausbreitete, wirkte er noch undurchschaubarer.

Ich sehe aus wie ein vergoldeter Pfau.

»Sind alle so albern zurechtgemacht?«, fragte Shahrzad.

Wieder wandten die beiden jungen Dienerinnen den Blick voll Unbehagen ab.

Ich bin sicher, Shiva hat nicht so albern ausgesehen …

Shahrzads Miene wurde hart.

Shiva hat sicherlich wunderschön ausgesehen. Wunderschön und stark.

Sie bohrte sich die Fingernägel in die Handflächen, winzige Halbmonde stählerner Entschlossenheit.

Als es leise an der Tür pochte, wandten alle drei den Kopf – und gemeinsam stockte ihnen der Atem.

Obwohl sie all ihren Mut zusammengenommen hatte, begann Shahrzads Herz heftig zu pochen.

»Darf ich hereinkommen?« Die leise Stimme ihres Vaters durchbrach das Schweigen; sie klang bittend, und eine Spur unausgesprochener Zerknirschung lag darin.

Shahrzad atmete langsam aus … vorsichtig.

»Was machst du hier, Baba?« Ihre Worte klangen geduldig, aber sie war auf der Hut.

Jahandar al-Haizuran schlurfte in die Kammer. Sein Bart und seine Schläfen zeigten graue Strähnen, und die zahllosen Farbtupfer in seinen braunen Augen schimmerten und wogten hin und her wie das Meer im Sturm.

In der Hand hielt er eine einzelne knospende Rose, die in der Mitte weiß war, während eine schöne Malvenfarbe die Spitzen der Blütenblätter säumte. Die Blume wirkte, als würde sie erröten.

»Wo ist Irsa?«, fragte Shahrzad.

Man hörte, dass sie beunruhigt war.

Ihr Vater lächelte traurig. »Sie ist zu Hause. Ich habe ihr nicht gestattet, mich zu begleiten, obwohl sie, solange es nur ging, gestritten und gewütet hat.«

Wenigstens in dieser Hinsicht hat er meine Wünsche nicht missachtet.

»Du solltest bei ihr sein. Sie braucht dich heute Nacht. Bitte, tu es für mich, Baba. So wie wir es besprochen haben?« Sie ergriff seine freie Hand und drückte sie fest, beschwor ihn mit ihrem Griff, sich an die Pläne zu halten, die sie ihm in den Tagen zuvor dargelegt hatte.

»Ich … Ich kann nicht, Kind.« Jahandar senkte den Kopf. Ein Schluchzen stieg in seiner Brust auf, und seine schmalen Schultern bebten vor Kummer. »Shahrzad …«

»Sei stark. Für Irsa. Ich verspreche dir, alles wird gut.« Shahrzad hob die Hand und wischte ihm die Tränen vom wettergegerbten Gesicht.

»Ich kann es nicht. Der Gedanke, dass heute dein letzter Sonnenuntergang sein könnte …«

»Es wird nicht der letzte sein. Ich werde auch den morgigen Abend sehen. Das schwöre ich dir.«

Jahandar nickte, auch wenn sein Elend nicht einmal annähernd besänftigt war. Er streckte die Rose vor, die er in der Hand hielt. »Die letzte aus meinem Garten; sie ist noch nicht voll erblüht, doch ich wollte dir eine Erinnerung an unser Zuhause bringen.«

Lächelnd griff sie nach der Blume. Die Liebe zwischen ihr und ihrem Vater ging über reine Dankbarkeit weit hinaus, aber trotzdem weigerte er sich, ihr die Rose zu geben. Als sie begriff, weshalb er das tat, wollte sie Einwände erheben.

»Nein. Wenigstens damit kann ich vielleicht etwas für dich tun«, brummte er, fast, als redete er mit sich selbst. Er sah die Rose an, die Stirn gefurcht, die Lippen zusammengepresst. Eine Dienerin hustete sich in die Faust, während die andere den Boden anstarrte.

Shahrzad wartete geduldig. Wissend.

Die Rose blühte auf. Ihre Blätter entrollten sich, von unsichtbarer Hand zum Leben erweckt. Ein köstlicher Duft erfüllte den Raum zwischen ihnen, süß und perfekt für einen Augenblick … doch schon wurde er unerträglich, widerlich süß. Binnen eines Lidschlags verfärbten sich die Blütenränder von einem glanzvollen tiefen Rosa zu einem düsteren Rostbraun.

Dann welkte die Blume und starb.

Entsetzt sah Jahandar zu, wie die verdorrten Blütenblätter auf den weißen Marmor zu ihren Füßen rieselten.

»Es … es tut mir leid, Shahrzad«, sagte er weinend.

»Das spielt keine Rolle. Ich werde niemals vergessen, wie schön sie in diesem einen Augenblick gewesen ist, Baba.« Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und zog ihn an sich. So leise, dass nur er sie hören konnte, flüsterte sie ihm ins Ohr: »Geh zu Tarik, wie du es versprochen hast. Nimm Irsa mit und geh.«

Er nickte, und seine Augen glänzten wieder. »Ich habe dich lieb, mein Kind.«

»Und ich habe dich lieb. Ich werde meine Versprechen halten. Alle.«

Von seinen Gefühlen überwältigt, betrachtete Jahandar seine ältere Tochter, ohne ein Wort zu sagen.

Das nächste Klopfen an der Tür verlangte Aufmerksamkeit, statt sie zu erbitten.

Shahrzad drehte den Kopf ruckartig zur Tür. Die blutroten Rubine schwangen im Takt. Sie straffte die Schultern und hob das spitze Kinn.

Jahandar trat zur Seite und barg sein Gesicht in den Händen, als seine Tochter einen Schritt nach vorne machte.

»Es tut mir leid – so leid«, flüsterte sie ihm zu, dann schritt sie über die Schwelle und folgte den Palastgardisten, die die Prozession anführten. Jahandar sank auf die Knie und schluchzte, als Shahrzad um die Ecke bog und verschwand.

Als sie die Verzweiflung ihres Vaters hörte, weigerten sich Shahrzads Füße, sie weiter durch die breiten Korridore des Palasts zu tragen. Sie blieb stehen, und ihre Knie zitterten unter der dünnen Seite ihres Sirwals, der weiten Pluderhose.

»Herrin?«, sprach ein Gardist sie in gelangweiltem Ton an.

»Er kann warten«, stieß Shahrzad hervor.

Die Gardisten tauschten Blicke.

Ihre eigenen Tränen drohten eine verräterische Spur auf Shahrzads Wangen zu zeichnen. Sie presste sich eine Hand auf die Brust. Ohne Absicht strichen ihre Fingerspitzen über den Rand des dicken goldenen Anhängers an ihrem Hals, der mit Edelsteinen unfasslicher Größe und unbeschreibbarer Vielfalt besetzt war. Der Schmuck fühlte sich schwer an … erstickend. Wie eine juwelengespickte Fessel. Sie gestattete ihren Fingern, sich um die unerwünschte Kette zu schließen, und überlegte einen Augenblick lang, sie sich vom Leib zu reißen.

Die Wut war tröstlich. Wie eine freundliche Erinnerung.

Shiva.

Ihre beste Freundin. Ihre engste Vertraute.

Sie krümmte die Zehen in ihren Sandalen aus geflochtenen Silber- und Goldfäden und zog die Schultern einmal mehr zurück. Ohne ein Wort ging sie weiter.

Erneut blickten die Gardisten einander kurz an.

Als sie die breite Tür mit den beiden schweren Flügeln erreichte, die zum Thronsaal führte, schlug Shahrzads Herz doppelt so schnell wie sonst. Mit einem gedehnten Ächzen schwangen die Türflügel auf, und sie konzentrierte sich ganz auf ihr Ziel, hatte keine Augen für irgendetwas ringsum.

Am anderen Ende des gewaltigen Saales stand Chalid Ibn al-Rashid, der Kalif von Chorasan.

Der König der Könige.

Das Ungeheuer aus meinen Albträumen.

Mit jedem Schritt, den sie machte, steigerte sich der Hass in Shahrzad, und in gleichem Maße sah sie ihr Ziel immer klarer vor sich. Ihr Blick blieb fest, während sie ihn anstarrte. Mit seiner stolzen Haltung stach Chalid zwischen den Männern seines Gefolges heraus, und je näher Shahrzad ihm kam, desto mehr Einzelheiten entdeckte sie.

Er war groß und schlank und zeigte den Körperbau eines jungen Mannes, der zu kämpfen verstand. Seine dunklen Haare waren glatt, und seine Frisur verriet einen Menschen, der in allem nach Ordnung strebte.

Als sie auf das Podest stieg, sah sie zu ihm hoch. Sie weigerte sich, die Augen niederzuschlagen, und sei es im Angesicht ihres Königs.

Seine dichten Brauen hoben sich ein wenig. Sie beschatteten Augen von einem so hellen Braunton, dass sie in hellem Licht bernsteingelb erschienen wie die Augen eines Tigers. Sein Gesicht wirkte wie die kantige Studie eines Künstlers, zusammengesetzt aus schroffen, winkligen Strichen. Die Miene des Kalifen blieb vollkommen reglos, während er ihren wachsamen, forschenden Blick erwiderte.

Ein Gesicht, das schnitt; ein Blick, der durchbohrte.

Er reichte ihr eine Hand.

Als sie ihre Hand schon vorstreckte, um sie zu ergreifen, erinnerte sie sich an ihre Verbeugung.

Der Zorn kochte unter der Oberfläche und trieb ihr die Röte in die Wangen, aber sie neigte das Haupt.

Als sie ihm wieder in die Augen schaute, blinzelte er einmal.

»Frau.« Er nickte.

»Mein König.«

Ich werde leben und den morgigen Sonnenuntergang sehen. Begeh keinen Fehler. Ich schwöre, ich lebe lange genug, um alle Sonnenuntergänge zu sehen, die nötig sind.

Und ich werde dich töten.

Mit meinen eigenen Händen.

Nur eine

Der Falke segelte über den trüben Nachmittagshimmel. Kein Flügelschlag, nur ein vorbeistreichender Windseufzer hielt ihn in der Luft, während sein Blick das Unterholz absuchte.

Beim ersten flüchtigen Anzeichen einer Bewegung zog der Raubvogel die Schwingen an den Leib und schoss mit verschwimmenden blaugrauen Federn und aufblitzenden Krallen hinunter zum Boden.

Das Fellbündel, das kreischend durch das Unterholz huschte, konnte ihm nicht entkommen. Bald schon näherte sich Hufgetrappel, gefolgt von einer Fahne aus aufgewirbeltem Sand.

Die beiden Reiter hielten in respektvollem Abstand zu dem Falkenweibchen und seiner Beute. Die Sonne im Rücken, streckte der erste Reiter auf dem dunkelkastanienbraunen Al-Khamsa-Hengst den linken Arm aus und pfiff leise.

Der Falke verdrehte den Kopf zu ihm und kniff die gelb umrandeten Augen zusammen. Er stieg in die Luft, kam herbei, landete auf der Mankalah des Reiters, der gepfiffen hatte, und grub die Krallen fest in den ledernen Armschutz, der dem Mann vom Handgelenk bis zum Ellbogen reichte.

»Verflucht, Zoraya. Wieder eine Wette verloren«, sagte der zweite Reiter mürrisch und sah den Vogel an.

Der Falkner schenkte Rahim, seinem Freund seit Kindheitstagen, ein Lächeln. »Hör auf, dich zu beschweren. Sie kann nichts dafür, dass dir eine Lektion nicht genügt.«

»Du hast Glück, dass ich solch ein Narr bin. Wer sonst würde deine Gesellschaft so lange ertragen, Tarik?«

Tarik lachte leise. »Dann sollte ich deiner Mutter vielleicht nicht mehr vorlügen, dass du klug geworden bist.«

»Natürlich nicht. Hätte ich deine Mutter je angeschwindelt?«

»Du Undankbarer, steig ab und hol Zorayas Beute.«

»Ich bin doch nicht dein Diener. Mach es selbst.«

»Gut. Dann halte sie.« Tarik streckte den Unterarm vor, auf dem Zoraya geduldig wartend saß. Als das Falkenweibchen begriff, dass es an Rahim weitergereicht werden sollte, sträubte es die Federn und kreischte protestierend.

Rahim wich zurück. »Der gottverdammte Vogel hasst mich.«

»Weil sie eine gute Menschenkennerin ist.« Tarik lächelte.

»Mit einem hässlichen Temperament«, brummte Rahim. »Ehrlich, sie ist schlimmer als Shazi.«

»Noch ein Mädchen mit ausgezeichnetem Geschmack.«

Rahim rollte mit den Augen. »Ein bisschen eigennützig, dein Urteil, findest du nicht auch? Vor allem, wenn man bedenkt, dass du das Einzige bist, was sie gemeinsam haben.«

»Dass du Shahrzad al-Haizuran auf eine einzige Eigenschaft eingrenzt, könnte mit ein Grund dafür sein, dass du so oft im Mittelpunkt ihrer Zornausbrüche stehst. Ich versichere dir, Zoraya und Shazi verbindet erheblich mehr als nur die Nähe zu mir. Jetzt hör auf, unsere Zeit zu verschwenden, und steig von deinem garstigen Rotschimmel, damit wir endlich nach Hause können.«

Unter fortgesetztem Grummeln stieg Rahim von seiner Achal-Tekkiner-Stute, deren Mähne im Licht der Wüstensonne schimmerte wie polierte Bronze.

Tariks Blick strich über den Streifen aus Sand und trockenen Büschen am Horizont. Von dem Meer in Umbra und Lehmbraun stieg sengende Hitze in den blau-weiß gefleckten Himmel.

Rahim hatte derweil Zorayas Beute in dem Ledersack an seinem Sattel verstaut und schwang sich mit der Anmut eines jungen Adelssprosses, der seit seiner Kindheit in der Kunst des Reitens unterrichtet worden war, wieder auf sein Ross.

»Was die Wette wegen des Vogels angeht …« Rahim ließ den Satz verklingen.

Tarik ächzte, als er den entschlossenen Ausdruck im Gesicht seines Freundes sah. »Nein.«

»Weil du weißt, dass du verlierst.«

»Du bist von uns beiden der bessere Reiter.«

»Du hast das bessere Pferd. Dein Vater ist schließlich ein Emir. Außerdem habe ich heute schon eine Wette verloren. Gib mir die Gelegenheit, das auszugleichen.«

»Wie lange treiben wir diese Spielchen denn noch?«

»Bis ich dich schlage. Bei jedem einzelnen davon.«

»Dann spielen wir ja für immer«, scherzte Tarik.

»Mistkerl.« Rahim unterdrückte ein Grinsen und nahm die Zügel. »Dafür versuche ich nicht mal, ehrlich zu sein.« Er trieb seiner Stute die Fersen in die Seiten und jagte in die Richtung davon, aus der sie gekommen waren.

»Narr.« Lachend entließ Tarik seinen Falken in die Lüfte und beugte sich über den Nacken seines Hengstes. Auf ein Schnalzen mit der Zunge schüttelte das Pferd die Mähne und schnaubte. Tarik zog an den Zügeln, und der Araber ging auf die gewaltigen Hinterhufe, dann stob er über den Sand davon. Seine starken Beine wirbelten eine Wolke aus Staub auf.

Tariks weißer Rida blähte sich hinter ihm, und die Kapuze drohte sich zu lösen, obwohl sie von einem Lederriemen an Ort und Stelle gehalten wurde.

Als sie um die letzte Düne ritten, erblickten sie eine Festung aus lehmgelbem Stein und grauem Mörtel, die aus dem Sand ragte. Ihre bauchigen Turmspitzen hatten spiralige Dächer aus Kupfer, die die Zeit mit einer türkisfarbenen Patina bedeckt hatte.

»Der Sohn des Emirs kommt!«, rief ein Wächter aus, als Rahim und Tarik sich dem hinteren Tor näherten. Sofort schwang es auf. Diener und Arbeiter stoben aus dem Weg, als Rahim an dem immer noch quietschenden Eisen vorbeipreschte. Tarik war ihm dicht auf den Fersen. Ein Korb mit Dattelpflaumen krachte zu Boden, sein Inhalt verteilte sich überallhin, und ein schimpfender alter Mann bückte sich mühsam nach den davonrollenden orangefarbenen Früchten.

Ohne zu ahnen, welchen Tumult sie ausgelöst hatten, zügelten die beiden jungen Adligen ihre Pferde in der Mitte des ausgedehnten Burgplatzes.

»Wie fühlt es sich an – besiegt zu werden von einem Narren?«, rief Rahim. In seinen dunkelblauen Augen funkelte der Spott.

Tarik hob amüsiert einen Mundwinkel, dann schwang er sich aus dem Sattel und zog die Kapuze seines Rida herunter. Mit der Hand fuhr er sich durch das ungebärdige wellige Haar. Sandkörnchen rieselten ihm ins Gesicht, und er blinzelte heftig, damit sie ihm nicht in die Augen gerieten.

Hinter sich hörte er Rahims ersticktes Gelächter.

Tarik öffnete die Augen.

Die Dienerin, die vor Tarik stand, sah hastig weg, ihre Wangen glühten rot. Das Tablett mit zwei silbernen Wasserbechern, das sie hielt, begann zu zittern.

»Hab Dank.« Tarik lächelte, während er nach einem davon griff.

Ihre Röte vertiefte sich, und das Rasseln wurde stärker.

Rahim stapfte herbei. Er nahm seinen Becher und nickte dem Mädchen zu. Sie wandte sich hastig ab und rannte so schnell weg, wie ihre Beine sie trugen.

Tarik stieß ihn fest an. »Du Tölpel.«

»Ich glaube, das arme Mädchen ist ein wenig in dich verliebt. Nachdem du schon wieder gezeigt hast, was für ein erbärmlicher Reiter du bist, solltest du dem Schicksal umso mehr für dein Aussehen danken.«

Tarik beachtete ihn nicht und drehte sich zum Hof um. Zu seiner Rechten bemerkte er den alten Diener, der mühsam die Dattelpflaumen aufhob, die vor seinen Füßen auf dem Granitboden verstreut lagen. Tarik schlenderte zu ihm, ging auf ein Knie und half dem alten Mann, die Früchte in seinen Korb zu legen.

»Hab Dank, Sahib.« Der Mann verneigte sich und berührte seine Stirn mit den Fingerspitzen der rechten Hand.

Tariks Augen nahmen einen weichen Ausdruck an. Hell und silbern im Zentrum, gingen sie in Ringe aus tiefstem Aschgrau über. Sein Blick flatterte, die schwarzen Wimpern berührten die weiche Haut seiner Lider. Sein Gesichtsausdruck wirkte ernst, doch dieser Eindruck verblasste, sobald er anfing zu lächeln. Ein Bartschatten bedeckte die eckige Linie seines Kinns und betonte das edle Gleichmaß seiner Züge.

Tarik nickte dem älteren Mann zu und wiederholte die gebräuchliche Geste, mit der man Respekt bekundete.

Aus dem Himmel über ihnen erschallte Zorayas Schrei und verlangte augenblickliche Aufmerksamkeit. Tarik schüttelte in gespielter Verärgerung den Kopf und pfiff nach ihr. Mit einem wilden Kreischen, das weitere Menschen vom Hof vertrieb, schoss sie hinab. Erneut landete sie auf Tariks ausgestrecktem Mankalah und putzte sich stolz, bis er sie zu ihrem Stall brachte und sie dort fütterte.

»Findest du den Vogel nicht ein bisschen … verzogen?« Rahim musterte das Falkenweibchen, als es einen ganzen Streifen Dörrfleisch herunterschlang, ohne einmal zum Atemholen innezuhalten.

»Zoraya ist die beste Jägerin im Königreich.«

»Dennoch, ich bin überzeugt, dass dieser verfluchte Vogel sogar mit Mord davonkommen würde. Ist das deine Absicht?«

Ehe Tarik antworten konnte, erschien einer der engsten Ratgeber seines Vaters im Torbogen zum Vorhof.

»Sahib? Der Emir wünscht dein Erscheinen.«

Tarik zog die Brauen zusammen. »Ist etwas geschehen?«

»Vor nicht langer Zeit ist ein Bote aus Ray eingetroffen.«

»Ist das alles?« Rahim brummte missbilligend. »Ein Brief von Shazi? Wohl kaum ein Grund für eine förmliche Audienz.«

Tarik musterte den Ratgeber, die tiefen Furchen in seiner Stirn und die eng ineinander verflochtenen Finger. »Was ist geschehen?«

Der Ratgeber wich seinem Blick aus. »Bitte, Sahib. Komm mit mir.«

Rahim folgte Tarik und dem Ratgeber in die marmorne Säulenhalle und durch den gefliesten Innenhof. Am Springbrunnen, den Glasmosaike zierten, sprudelte Wasser in nie endendem Strom aus dem Maul eines vergoldeten Bronzelöwen. Sie gelangten in den großen Saal und fanden Nasir al-Ziyad, den Emir der viertreichsten Festung von Chorasan, mit seiner Frau an einem niedrigen Tisch. Das Essen stand unberührt vor ihnen.

Ganz offensichtlich hatte Tariks Mutter geweint.

Tarik blieb wie angewurzelt stehen. »Vater?«

Der Emir gab einen Stoßseufzer von sich, hob seinen Blick und sah seinen Sohn sorgenvoll an.

»Tarik, wir haben heute Nachmittag einen Brief aus Ray erhalten. Von Shahrzad.«

»Gib ihn mir.« Die Bitte war leise. Und doch auch scharf.

»Er war an mich gerichtet. Ein Teil davon ist für dich bestimmt, aber …«

Tariks Mutter brach in Tränen aus. »Wie konnte das geschehen?«

»Was ist geschehen?«, fragte Tarik mit erhobener Stimme. »Gib mir den Brief.«

»Es ist zu spät.« Der Emir seufzte. »Du kannst nichts mehr tun.«

»Zuerst Shiva«, sagte Tariks Mutter unter Tränen. »Dann, von Trauer überwältigt, nahm sich meine Schwester …« Sie erschauerte. »Und jetzt Shahrzad? Wie konnte das geschehen? Wieso?«

Tarik erstarrte.

»Du weißt, wieso«, krächzte der Emir leise. »Wegen Shiva. Für Shiva. Für alle von uns.«

Als er das sagte, sprang Tariks Mutter auf und lief fort. Mit jedem Schritt wurde ihr Schluchzen lauter.

»O Gott, Shazi. Was hast du getan?«, flüsterte Rahim.

Tarik blieb bewegungslos, sein Gesichtsausdruck leer und nicht zu deuten.

Der Emir erhob sich und ging auf Tarik zu. »Mein Sohn, du …«

»Gib mir den Brief«, wiederholte Tarik.

Mit grimmiger Resignation überreichte der Emir ihm die Schriftrolle.

Shahrzads vertraute Schrift schwamm über das Blatt, genauso herrisch und schwerfällig wie immer. Tarik hörte auf zu lesen, als sie ihn direkt ansprach. Die Entschuldigung. Die Worte des Bedauerns über ihren Verrat. Die Dankbarkeit für sein Verständnis.

Nicht mehr. Er konnte es nicht ertragen. Nicht, wenn es von ihr kam.

Er zerknüllte das Ende der Schriftrolle in der Faust.

»Du kannst nichts tun«, wiederholte der Emir. »Die Hochzeit – sie ist heute. Wenn sie Erfolg hat … wenn sie …«

»Sag es nicht, Vater. Ich flehe dich an.«

»Es muss gesagt werden. Diese Wahrheiten, ganz gleich, wie schwierig sie sind, müssen ausgesprochen werden. Wir müssen uns ihnen stellen, als Familie. Deine Tante und dein Onkel haben sich dem Verlust von Shiva nie gestellt, und sieh, welche Folgen der Tod ihrer Tochter nach sich zog.«

Tarik schloss die Augen.

»Selbst wenn Shahrzad überlebt, gibt es nichts, was wir tun könnten«, sagte der Emir. »Es ist vorbei. Wir müssen es akzeptieren, so schwierig es auch erscheinen mag. Ich weiß, was du für sie empfindest; ich verstehe es vollkommen. Es wird Zeit brauchen. Aber du wirst begreifen, dass du dein Glück bei einer anderen finden kannst – dass es auf der Welt noch andere junge Frauen gibt. Mit der Zeit wirst du es einsehen.«

»Das ist nicht nötig.«

»Wie bitte?«

»Ich begreife es schon. Voll und ganz.«

Der Emir sah seinen Sohn überrascht an.

»Ich verstehe deine Argumente. Alle. Nun musst du meine verstehen. Ich weiß, dass es auf der Welt noch andere Frauen gibt. Ich weiß, dass es mir möglich sein wird, ein gewisses Maß an Glück mit einem anderen Mädchen zu finden. Mit der Zeit mag alles Mögliche geschehen.«

Der Emir nickte. »Gut. Es ist am besten so, Tarik.«

Rahim starrte sie fassungslos an.

Als Tarik fortfuhr, blitzte das Silbergrau in seinen Augen. »Aber begreife auch eines: Ganz gleich, wie viele makellose junge Frauen du mir vorstellst, es gibt nur eine Shahrzad.« Mit diesen Worten warf er die Schriftrolle auf den Boden und machte auf dem Absatz kehrt. Mit aller Kraft schleuderte er die Türflügel auf.

Rahim tauschte einen nachdenklichen Blick mit dem Emir, bevor er Tarik folgte. Gemeinsam kehrten sie auf den Hof zurück, und Tarik winkte nach den Pferden. Rahim schwieg, bis beide Tiere zu ihnen geführt wurden.

»Was planst du?«, fragte er. »Hast du überhaupt etwas geplant?«

Tarik hielt inne. »Du brauchst nicht mit mir zu kommen.«

»Und wer ist jetzt der Narr? Bist du der Einzige, der Shazi lieb hat? Und wer hat Shiva geliebt? Ich bin nicht von ihrem Blut, aber sie werden immer meine Familie sein.«

Tarik wandte sich seinem Freund zu. »Danke, Rahim-jan.«

Der größere, schlaksige Mann sah zu Tarik herunter. »Danke mir jetzt noch nicht. Wir brauchen erst einen Plan. Sag mir, was willst du tun.« Rahim zögerte. »Kannst du etwas tun?«

Tarik biss die Zähne zusammen. »Solange der Herrscher von Chorasan atmet, kann ich immer etwas tun …« Seine linke Hand sank auf den Griff des elegant gekrümmten Schwertes an seiner Hüfte.

»Was ich am besten kann.«

Der trennende Schleier

Shahrzad saß allein in ihrem Gemach, mitten auf einem Podest, das mit Kissen in den unterschiedlichsten Farben bestückt war. Rings um das Bett hing ein dünner Schleier aus Spinnenseide, der sich bei der kleinsten Bewegung mit gespenstischer Trägheit bauschte. Die Knie hatte sie an die Brust gezogen und die Hände über den Fußgelenken ineinandergeschoben.

Ihre haselnussbraunen Augen waren auf die Flügeltür gerichtet.

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