Zum Klostergarten - Gudrun Nagel-Wiemer - E-Book

Zum Klostergarten E-Book

Gudrun Nagel-Wiemer

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Beschreibung

Leckere Bratäpfel aus Großmutters Ofen werden serviert. Weiße Tauben fliegen auf. Eine Radtour wird unternommen, eine Bergwanderung auf einen Gipfel. Rotkehlchen kommen in den Blick, von Spinnenphobien ist die Rede. Der November wohnt in seinem Nebelschloss. Ein Gedicht folgt den Romanspuren von Günter Grass in Danzig und Umgebung. Wie verändern Brillen das eigene Image? Sieht man klüger aus? Jemand wartet vergeblich auf die Ex-Freundin, Liebesgedichte sind im Band zu finden. Kriminalfälle werden dichterisch seziert, der Kommissar macht sich kundig. Das Thema Weihnachten und Advent taucht mehrfach auf, Bergwelten teilen sich immer wieder mit.

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Inhalt

Grete Ruile

Kleines Liebesgedicht

Meine umgebende Welt

Hoch oben in den Bergen

Bergwelt

Sieglinde Seiler

Das erste Mal

Geheimnis des Morgens

Gedankenkarussell

Spätherbsttag

Nebelschloss des Novembers

Trotziger Sommer

Claus Fahske

Liebe (1)

Liebe (2)

Verehrung

Die Birke

Im silbernen Tannenwald

Elena Zardy

Ich hab` dir tausendmal geschrieben

Das Meer trägt Eis

Schmetterlinge

Ein Rest von Traurigkeit

Wie ein Frühlingshauch

In jedem Spiegel seh` ich dich

Zeit der Träume

Südenträume

Meeresrauschen

Und neben mir das Meer

Chris van der Elv

Lieselotte die verrückte Motte

Niemals Immer

Gottes Wille

Anna Grün

Der Pyromane

Des Henkermeisters Qualen

Ohne Ende

Meiner schönsten Blume

Liebes-Spiel

Sonnentage

Lea Sankowske

Ioana

Gudrun Nagel-Wiemer

Bratäpfel aus Großmutters Kachelofen

Was ist Glück?

Eingesperrt im Hühnerhaus

Bunt leuchtet jetzt der kleine Garten

Das Knöllchen

Flugangst

Der Krabbenfischer

Zwei Hasen sitzen auf dem Rasen

Die Weihnachtsmaus

Ein Freund

Das Rotkehlchen

Wann ist Weihnacht?

Kinderlachen

Waldwanderung im Herbst

Der Truthahn sprach zu seiner Henne

Im Hühnerhaus

Abendstimmung am See

Karpfen blau

Kerstin Reiher

Gedanken eines Herbstspaziergangs

Ellen Philipp

Das Phrasenschwein

Mittagsruhe

Gniesgnaddelig

Radtour

Luisa Prusseit

Die Schlucht

Bergwanderung

Samira Schogofa

Fragen eines jungen Emigranten

Moment der Kluft

Klagelied

Glaubst du?

Heidi Axel

Warum aus Liebe weinen?

Die Sonne

Die nervige Fliege

Tagesbeginn

Die Hoffnung

Die Brille

Keine Zeit, keine Zeit

Die Rentnergang

Was ich alles brauche!

Beobachtungen

Das Schwein

Optimismus

Der Versuch

Ostern

Der Frühling

Ein Auftrag

Der steinerne Mann

Es lebe die Natur

Meine Liebe für den Baum

Ach, Weihnachten!

Thürstein Hannelore

Ein Sommermorgen

Wolfgang Zimmermann

Du hast keine Chance - nutze Sie

Ein Mädchentraum

Champussy

Immerwährende Wahrheiten

Frank Dieckmann

Erhellung

Jermain-Steven Heidemann

Rot ist die Farbe des Herzens

Deus

In ergebender Einheit

Ewig währt am längsten

Felix Martin Gutermuth

Tage an der Seine

Mein Käfig

Die Nymphe aus dem Obergeschoss

Ein Lied für Sie

Taxi nach Bellevue

Ladenschluss

per aspera ad astra

Vom verschütteten Leben

Warten auf die Ex

Eine versoffene Liebe

Ein Morgen in Neukölln

Marko Ferst

Im Ural

Nachspeise

Jagdfieber

Von dort kippt alles

Geister mit Schleimspur

Emporstreben

Danziger Notizen

Akupunktur

Meinungsfreiheit

Septemberwärme

Lisa Krüger

Sommernachtsträume

Tausende Schritte

Vom Fluge in der Zeit

Wir, verschlungen im Zeitenwandel

Ronja Post

Weit weg

Stefanie Kretschmer

Die Dynamik der Liebe

Florin Müller

Auf der Flucht

Der Weg des Lebens

Lebensstern in Rot

Heidi Koch-Paplewski

Mein Weg ins göttliche Bewusstsein

Stefan Neubert

Auf der Flucht

Kriegsflüchtlinge

Rainer Daus

Die Frau im Schlick

Ein Männerleben

Die Distelfinken müssen

Nur nichts

„Jesus rettet dich“

Nicht rot

Dialog

Rosen

Maria Magdalena

Franz Eisele

Das Tagebuch

Siebzig Jahre ...

Schmerz

Eveline Dempke

Die Gedanken vom großen Lebensspiel

Kinderlachen

Kinder sind das Gold der Menschen

Maienzeit

Analena (Lied)

Weiße Taube

Norina Fisch

Entschwunden

Der schöne Baltazar

Einsicht

Anstimmen

Eduard Preis

Mutter

Ablenkung

Advent

Das Wort - ein Skalpell

Der Fall

Die Augen und die Seele

Die Begegnung

Die Sonne scheint

Die Strähne

Die Stadt

Gefühle

Funkentanz

Fliegende Wassertropfen

Erinnerungen

Unerwiderte Liebe

Schiff ohne Kapitän

Dir zu Ehren

Prasselnde Regentropfen

Laubfall

Ein Duft

Kinderaugen

Orlando

Dampfende Straße

Mein Garten

Über der Stadt

yakamoz

Das Wünschen

Der Fall eines Engels

Feuerkorb

Geisterstunde

Lichter in der Nacht

Fliegen

Du gehörst zu mir

Biofakt

Einheit

Komplexität

Der Namenlose

Vater

Das Gespräch mit Gott

Flugzeugschliere

Der Kamin

Blaue Augen

Die Allee, ein stiller Moment

Connected

Das Lächeln

Die Begegnung - Sarah L.

Spinnenphobie

Umarmung

Die Bildung der Moral

Die Spitze des Berges

Wolkenpalast

Wolkenriesen

Sergio Leone

Wirklichkeit

Heimat (Dankbarkeit)

Manuela Angelika Rapino

a Deo principium (oder die ewige Gouvernante)

Die Zigarettenpackung Dunhill …Menthol (grün)

Pope Johanna and Mylord Kennedy

Blumenhandel mit Leihsamen (IGA)

Geschälte Äpfel

Stuttgarter Verkehrsordnung

Der Klostergarten

Macedonia

Vintage

Michael Schilling

Rennen

An old man dreaming

Abgebrannt

Ein bißchen Liebe

Die Rose im Glas

Julia

Ein Tropfen Wasser

Bedrohlich

Friedhofsstille

Zahnradleben

Was ist eine freie Rede? (Lehrgedicht)

Grablied im Dreivierteltakt ohne Musik und Melodie

Erinnerung

Autorinnen und Autoren stellen vor

Grete Ruile

Kleines Liebesgedicht

Bist du nicht bei mir,

so wünsche ich mir

dich zu erblicken.

Wenn ich dich erblicke,

so wünsche ich mir

dich zu umarmen.

Wenn ich dich umarme,

wünsche ich mir

dir ganz nahe zu sein

um mit dir zu verschmelzen.

Meine umgebende Welt

Oben auf dem Berg, Signalwirkung zeigend,

erblüht in flammendem Rot die Feuerlilie.

Rostblättrige Alpenrosen streifen mein Blickfeld.

Sie vereinigen sich mit Heidel- und Krähenbeeren.

Aus Felsgestein stürzen kleine Wasserfälle talwärts.

Sie leuchten silbrig glänzend im Sonnenschein.

Eine in Harmonie übereinstimmende Welt,

ganz ohne Hektik.

Hoch oben in den Bergen,

fanden wir den Frieden.

Blumen blühten und das Lachen

gehörte uns allein.

Bergwelt

Aus der Einsamkeit kehre ich zurück,

von der Berge hohem Blick,

meine Seele voller Glück.

Ach! Ist es mir gut gegangen,

ohne Lärm und dem Getümmel,

ohne Menschen und Gewimmel.

Nur Natur und du mein weiter Himmel.

Nun hat sie mich wieder die Lichter-Stadt,

hier ist mein Zuhause.

doch wenn es nötig ist, dann find ich dich,

du meine stille Klause,

für eine Atem schöpfende Pause.

Sieglinde Seiler

Das erste Mal

Der erste Kuss –

ein ganz besonderer Moment,

der noch nach Jahren

feurig auf den Lippen brennt.

Das erste Mal –

ein Höhenflug, der die Seele beseelt

und alles bisherige Erleben

augenblicklich in den Schatten stellt.

Geheimnis des Morgens

Geheimnisvoll umhüllt

der Nebel den frühen Morgen,

bis er sein Geheimnis

der aufgehenden Sonne preisgibt.

Tautröpfchen glänzen

unter den schrägen Sonnenstrahlen.

Der neue Morgen träumt.

Er ruht in sich, wirkt selbstverliebt.

Gedankenkarussell

Leidvolle Gedanken im Gehirn aufblitzen,

als schwere Last auf den Schultern sitzen,

im Kopf kreisen, beständig Karussell fahren

umherschwärmen wie riesige Vogelscharen,

Angst einflößen und den Menschen lähmen,

mit dem Willen kaum, sind nicht zu zähmen,

beängstigende Worte in Synapsen schreiben,

anstatt gute Ideen zu liefern und anzutreiben,

in langen Nächten ganz benommen machen

und tagsüber unterdrücken jegliches Lachen,

dennoch ohne Lösung wieder dort ankommen,

wo sie vor Stunden ihren Anfang genommen.

Spätherbsttag

Der Spätherbsttag ist still,

und weint bittere Tränen.

Tieftraurig denkt er an den

Goldenen Oktober zurück,

wo sich die Blätter färbten,

im Sonnenschein leuchteten,

und der Tag genießen durfte

des Herbstes buntes Glück.

Vorbei ist das Farbenspiel

und der Tanz bunter Blätter.

Sie begehrten raschelnd auf

gegen das jähe Vergehen.

Ihre Herbstfarben verblassen,

weichen dem braunen Moder.

Bald wird man die Konturen

der Blätter nicht mehr sehen.

Nebelschloss des Novembers

Der Novembermonat verschanzt sich

in seinem feuchtgrauen Nebelschloss.

Eingehüllt in einen nebeligen Umhang,

akzeptiert er den Spätherbst als Boss.

So erträgt er seinen Abschied leichter

vom herbstlichen bunten Blättertreiben

und er kann frühmorgens grau in grau

feuchtkalte Abschiedsbriefe schreiben.

Er wohnt gern in seinem Nebelschloss,

bis ihm die Sonne ihre Strahlen schickt

und nach der Nebelwäsche am Morgen

der Spätherbsttag ins Sonnenlicht blickt.

Trotziger Sommer

Der Herbst hat die Liebe des Sommers begehrt.

Leider reagierte der Spätsommer überaus verstört.

Die Liaison mit dem Herbst bedeutete eine Wende

und zum Leidwesen für ihn selbst das sichere Ende.

Deshalb hat der Sommer den Herbst vertrieben

und „Ich bleibe!“ ins Buch des Wetters geschrieben.

Beide Jahreszeiten gingen nebeneinander einher,

denn einfach aufzugeben, fiel dem Sommer schwer.

Der Altweibersommer genoss gerne sein Glück,

bis er der Natur freiwillig sein Bleiberecht gab zurück.

Zu kämpfen ermüdete den Sommer – er gab auf –,

und der Herbstanfang nahm den gewohnten Verlauf.

Nachdem die nächtliche Kälte zusehends überwog.

begrüßte die Natur den Herbst, der bereitwillig einzog.

Letzte blühende Sommerrosen froren in der Nacht.

Nur über Mittag zeigte die Sonne, wie gerne sie lacht.

Claus Fahske

Liebe (1)

Jeder Regentropfen, der an dein Fenster klopft,

der ist ein Gruß von mir.

Jeder Sonnenstrahl, der durch dein Fenster scheint,

der ist ein Kuss von mir.

Jede wunderschöne weiße Wolke, die du siehst,

sagt: in Gedanken bin ich bei dir.

Jeder sanfte Windhauch, den du auf deiner Haut spürst,

ist eine Streicheleinheit von mir.

Nachts behüte ich deine Träume

und tags beschütze ich dich auf allen deinen Wegen.

Ich werde immer bei dir sein,

damit dir nichts geschieht.

Denke du an mich, dann wirst du sicher sein.

Denkst du an mich, dann wird dir Vertrauen und Liebe begegnen.

Denkst du an mich, gibt es dir Kraft und du wirst vieles erreichen, denn die Welt steht dir offen.

Liebe (2)

Himmel hoch jauchzend fuhr‘ er in seiner Kutsche die Allee entlang.

Das leise Getrappel der Pferde und das monotone Knarren

der Kutsche war für ihn der schönste Klang.

Einen Freudensprung nach dem anderen machte sein junges Herz,

und er spürte in sich ein bisher unbekannten wundersamen Schmerz.

Eine tiefe Sehnsucht war in ihm, die ihm bisher unbekannt,

eine herrliche Sehnsucht sich in ihm befand.

Seit er diese junge Frau hat gesehen,

da war es um ihn geschehen.

Nichts war mehr wie es davor gewesen,

ja wie es davor war,

auf einmal war alles anders,

alles war so wunderbar.

Neu erwacht waren in ihm bisher unbekannte Triebe,

ach, das ist so wunderschön, das ist die Liebe.

Verehrung

Wenn ich ihr begegne,

wünsch‘ ich mir dass Gott sie segne.

Sie ist wirklich ganz anständig und eine wunderbare schöne Frau.

Wo sie ist, da scheint die Sonne,

da ist der Himmel strahlend blau.

Sie geht nicht mit ihren zarten Füßen,

sie schreitet,

stolz wird sie von einem grazielen, swingenden Gang begleitet.

Ihre Schönheit ist die eines Engels gleich,

wer ihre Liebe hat, der ist unsagbar reich.

Ihre Augen leuchten wie die ersten Sonnenstrahlen

im morgentlichen Tau an einer Rose,

und ich stelle mir vor, wie ich sie zärtlich streichle,

küsse und auch kose.

Ihre Haut schimmert wie Samt und Seide,

Oh, wie gut ich sie leide.

Sie setzt sich durch,

denn sie ist eine starke Person,

im nächsten Moment lässt sie sich völlig fallen

und sucht hilflos den Halt,

wann gibt es denn so einen Liebreiz schon.

Jede Geste sagt: steh mir bei, hilf mir, hab mich lieb,

wenn du kannst und wenn du willst,

dann gib mir, ja bitte gib, ja gib.

Wer möchte diesem holden Leben,

denn nicht gerne alles geben.

Schutz, Halt, Sicherheit, Stabilität

und alles Gute was man geben kann,

ein verständnisvoller, ehrlicher und liebevoller Mann.

Ja, dieses ist doch alles klar,

so wie sie sollte auch er sein,

einfach wunderbar.

Die Birke

Eine Birke steht am Waldesrand

was hat sie gesehen?

Dicht dabei ist eine Bank,

was ist nur geschehen?

Namen, Herzen und noch mehr

steh`n in ihrer Rinde.

Sprechen von der Liebe und der Treue.

Manche sind schon alt,

doch es gibt auch neue.

Für immer dein

und dort steht auf ewig.

Sind sie noch zusammen

oder blieben sie ledig?

Hat ein and`res Herz sie einst gewonnen,

sind sie noch am Leben?

Ist die Liebe gar zerronnen,

wie hat es Gott gegeben.

Keiner weiß es, nicht die Birke, nicht der Wind,

vielleicht nicht mal die Namen.

Welche Liebe, welches Glück

ist dabei gewesen!

Schöne Jugend, zarte Bande

blühen überall in jedem Lande,

kehrt doch nicht zurück.

Fremde können`s lesen, was dereinst gewesen.

Wecken eigene Gedanken

an vergang`ne Zeiten.

Lang ist`s her und kommt nicht mehr,

wie`s das Leben zeigt

und die Birke schweigt.

Im silbernen Tannenwald

Im silbernen Tannenwalde rauschen die Bäume,

klar ist die Luft hier in der Früh.

Leben lassen und genießen,

das ist ein wunderschönes Künstlerziel.

Im Hier und Jetzt richte ich aus mein Leben,

ein klarer Gedankenfluss entspringt meiner Seele hier im SEIN.

Eine Philosophiereise in Gedanken,

ich teile es IHM mit, im hellen Sonnenschein.

Ich realisiere und ich stimme an,

eine Melodie mit Wohlbedacht.

Mein Denken zieht in höhere Sphären,

im silbernen Tannenwald mit Gottesmacht.

Elena Zardy

Ich hab` dir tausendmal geschrieben

Ich hab` dir tausendmal geschrieben

und nie zuviel gesagt

Ich hab`mich tausendmal verschrieben

und doch zuviel gewagt

Ich hab` dir tausendmal entsprochen

und niemals nachgefragt

An allen stillen Tagen

ist es dabei geblieben

Ich hab` es nie gewagt

Das Meer trägt Eis

Gewitterwolken zogen über`s Meer

Das Meer trägt Eis

und ich vermisste dich doch sehr

Zu spät für alle Fragen dieser Welt

und diese eine hab` ich dir nie gestellt

Ich liebte dich

und liebte einfach weiter

Der Sturm erreichte mein Gesicht

Wellen schlugen hoch

Ich verlor mein Gleichgewicht

Zu spät für alle Zweifel dieser Welt

und diesen einen hab` ich mir nie gestellt

Und so sehnte ich mich

und liebte einfach weiter

Schmetterlinge

Die ersten Knospen an den Zweigen

wieder spür` ich Frühlingsluft

Schmetterlinge kreisen um uns beide

und ich rieche Blütenduft

Deine Hand in meiner

schon vertraut nach kurzer Zeit

Unsere Augen folgen Falter

- um uns tanzt ein kleines Kind -

schillernd bunt im ersten Frühlingswind

Ein Rest von Traurigkeit

Mit jedem neuen Tag

streifst du die Hülle meiner Gedanken ab.

Es bleibt

ein Rest von Traurigkeit.

Wie ein Frühlingshauch

Ich hörte das Meer nicht mehr,

dessen Wellen im Mondlicht brandeten

noch sah ich die Gespenster der Nacht

tiefblau im Feuerschein

eines versengenden Tages

Ich fühlte das leise Rauschen der Finsternis

im geheimnisvollen Seufzen des Windes

und fernes Donnergrollen

in tiefblauer Nacht

und deine Hände in meinem Haar

wie ein leichter Frühlingshauch

In jedem Spiegel seh` ich dich

In jedem Spiegel seh` ich dich

In jedem Seufzen lausche ich dir nach

und jedes Wort erinnert mich an dich

so wie bereits am ersten Tag

Zeit der Träume

Die Zeit der Träume ist vorbei,

vorbei der Wind,

der deine Stimme führt

vorbei ein leichter Lichtstrahl,

der durch`s Zimmer streift

und mich ganz sacht berührt

wie einst dein Herz

und deine Worte

Südenträume

Es wird Zeit für neue Südenträume

draußen alles Grau in Grau

verschneite Straßen, kalte Nasen

traurige Minen, wohin ich schau

Es wird Zeit,

mal wieder fortzufliegen

hinaus in eine andere Welt

sonnenverbrannt am Strand zu liegen

zu tun, was mir heut` so gefällt

Und wieder

spinn` ich Südenträume

Ich träum` mich fort

und hab` das Meer gesucht

vergess` den Alltag,

Regen, dunkle Räume

Mein nächster Flug ist längst gebucht

Meeresrauschen

Ich könnte tagelang

dem Spiel der Wellen zusehen

und nach deiner Stimme lauschen,

die im Meer versinkt

mich eins fühlen mit dem Meeresrauschen,

das wie Frieden in mir klingt

Ich könnte stundenlang

dem Schlage unserer Herzen lauschen

vertrautes Sehnen auf tiefem Grund

neben uns das Meeresrauschen

unsere Lippen rauh und wund

Und neben mir das Meer

An stillen Ufern träumend sitzen

Meeresrauschen dringt ans Ohr

Möwen kreisen um uns beide

Hitze macht das Atmen schwer

Sehnsucht lastet schwer auf mir

pochend flieht mein Herz zu dir

Ein Blick nur, den ich still riskier`,

bevor ich mich noch ganz verlier`

Ich sehe nur noch dich

und neben mir das Meer

Chris van der Elv

Lieselotte die verrückte Motte

Lieselotte, so hieß die Motte,

Sie hatte eine Marotte,

So gern flog sie im Kreise:

Sie hatte eine Meise.

Sie ging auch nicht,

Wie unter Motten mit Marotten

Allgemein üblich

Zum Psychiater

Noch betete sie

Zum heiligen Vater.

Denn Lieselotte,

Die schräge Motte,

War auch nicht katholisch.

Wir finden,

Diese eine Marotte,

War wirklich genug

Für eine solche Motte.

Die süße hübsche Motte,

Die lebenslustige Lieselotte,

Sie dachte dann noch später,

Sie wäre selbst eine große Meise

Und

Nach Art dieser Meisen

Folglich auch gern auf Reisen.

Doch auf diese Art und Weise

Landend im Kreise,

Fliegend gleich einer Meise,

War sie endlich

Doch

Nur eine blöde Motte

Namens Lieselotte.

Und wollte sie dem entgehen,

Was mit ihr im Leben

Zukünftig würde geschehen,

so hätte sie Acht gegeben,

In ihrem verrückten

Mottenleben.

Um noch besser zu kreisen

Wie die schnellen Meisen,

Wollte Lieselotte studieren

Und probieren

In deren Nähe

Mitzureisen,

Und zwar auf Meisen-Weisen.

Und so war das

Liese-Lotte-Leben

Von Natur und

Von Gott gegeben

Nur von recht kurzer Dauer

Wenn auch versehen

Mit viel Power.

So ist dann auch geschehen,

Was sie nicht konnt’ ersehen.

Sie flog noch schnell im Kreise

Auf ihre letzte große Reise.

Bedenke: so eine süße Motte

Mit so launiger Marotte

War doch sehr zum Vergnügen,

Auf Ihre Art und Weise,

Für eine fette Meise

Ein lecker Mittagsmahl

Im warmen Sonnenstrahl.

Von der Geschichte

Die Moral:

Unkatholische Motten

Mit solchen Marotten,

Dazu noch namens Lieselotte,

Ohne Psychiater oder Glauben

An den Heiligen Vater

Taugen allenfalls

Als Mittagsmahl

Im warmen Sonnenstrahl.

Niemals Immer

Immer erreichbar

Immer vergleichbar

Niemals Schwäche

Immer flexibel

Immer penibel

Niemals Angst

Immer gesund

Immer kräftig

Niemals Aufgeben

Immer laufen

Immer kaufen

Niemals Schlafen

Immer kämpfen

Immer streiten