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Seine Freunde verrät man nicht! Als Joachim Beerenfeld heiratet, will er seine Frau an der gemeinsamen Firma beteiligen. Das empfinden die übrigen Anteilseigner als Bruch ihrer langjährigen und für sie höchst profitablen Freundschaft. Aber der frisch Vermählte hält die Aktienmehrheit. Dies ermöglicht ihm, die gewünschte Beteiligung zu erzwingen. Das teilt er seinen Partnern unmissverständlich mit. Blind vor Zorn und Hass auf den Verräter ersinnen diese einen teuflischen Plan. Langmeier ist der engste Vertraute von Beerenfeld. Diese Position soll er skrupellos missbrauchen, um den Arglosen zu beseitigen. Die Verschwörer geben sich für die Tatzeit gegenseitig ein Alibi - was kann da schon schief laufen? Doch etwas läuft schief und das gründlich ...
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Seitenzahl: 14
Veröffentlichungsjahr: 2015
Langmeier steckte seine großen, kräftigen Hände in die Jackentaschen. Nicht, dass es kalt war, aber Joachim Beerenfeld, sein langjähriger Freund und Geschäftspartner, sollte das Zittern nicht bemerken.
Doch der war zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt und so fiel es ihm nicht auf. Genauso wenig, wie er den Schweiß bemerkte, der Markus Langmeier den Nacken hinunter lief. Die Ursache dieser äußeren Anzeichen tiefer Unruhe war, dass der große, grobschlächtige Mann mit den tief liegenden Augen wusste, was seine Aufgabe war. Nur ein paar Hundert Meter trennten sie von der Brücke …
Begonnen hatte es vor vier Wochen. Es war ein Schock für den introvertierten Langmeier und seine beiden Geschäftspartner. Er, Joachim Beerenfeld, Reinhard Manger und Winfried Herbstlos hatten vor fünf Jahren ein Start-up-Unternehmen gegründet. Seitdem vermarkteten sie erfolgreich ihre Idee des Exclusive Carsharing.
Bei diesem Klub konnte man Mitglied werden und Autos leihen. Aber nicht einfach irgendwelche Autos. Nein, dieser Klub verlieh exklusive Oberklassewagen. Die Mitglieder konnten so abwechselnd einen Porsche, einen Jaguar oder Ähnliches fahren.
Inzwischen hatten sie über 100 Mitarbeiter und waren in allen großen deutschen Städten und einigen ausländischen Hauptstädten vertreten. Erst im vorigen Jahr hatten sie zur AG umfirmiert. Der Wert des Unternehmens wurde auf 20 Millionen Euro geschätzt. So weit so gut.
Leider hatte der dynamische – und von Haus aus begüterte – Joachim sowohl die Idee als auch den größten Teil des Startkapitals eingebracht. Daher gehörten ihm 55% der Firma, den anderen drei nur jeweils 15%.
Bis vor vier Wochen hatten sie daran keinen Gedanken verschwendet. Sie waren ein eingeschworener Haufen und Joachim hatte nie raushängen lassen, dass er die Aktienmehrheit besaß. Ihm ging es an erster Stelle um die Geschäftsidee und die Firma, nicht um persönliche Vorteile oder sein Ego.