Zwerggrundeln im Meerwasseraquarium - Inken Krause - E-Book

Zwerggrundeln im Meerwasseraquarium E-Book

Inken Krause

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Beschreibung

Die Familie der Grundeln stellt eine taxonomische Größe dar, in der Wissenschaftler über 2.000 Fische aus Süß- und Meerwasser zusammenfassen, die äußerlich nur wenig gemein haben. Manche leben im Korallendickicht, andere in Höhlen, wieder andere gehen eine Symbiose mit Knallkrebsen ein, und einige Arten, die für uns Meerwasseraquarianer interessant sind, betätigen sich als unermüdliche "Bagger" auf Sandböden. Dieser Band der Reihe "Art für Art" ist denjenigen tropischen marinen Spezies gewidmet, die bei all ihrer Vielfalt vor allem ein Merkmal vereint: ihre Winzigkeit. Keinesfalls ist diese Einteilung wissenschaftlich relevant; die Kategorie "Zwerggrundeln" soll dem Aquarianer eine übersichtliche Gruppe einer äußerst unübersichtlichen Fischfamilie zugänglich machen. Art für Art stellen Ihnen die Bücher dieser Reihe die beliebtesten Meerwasser-Aquarienbewohner vor. Jeder Band bietet leicht verständliche Informationen über eine bestimmte Gruppe von Aquarienpfleglingen, erläutert die Biologie und beschreibt die Haltung. Experten mit langjährigen Erfahrungen geben detaillierte, praxisnahe Pflegeanleitungen, und Sie finden alle Informationen, die Sie für eine erfolgreiche Haltung brauchen.

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Seitenzahl: 58

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ZWERGGRUNDELN

IM MEERWASSERAQUARIUM

Inken Krause

BildnachweisTitelbild: Discordipinna griessingeriBild Seite 1: Lythrypnus dalliFoto: D. Knop

Fotos ohne Bildnachweis von der Autorin

Die in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse, Dosierungsanleitungen etc. wurden von der Autorin nach bestem Wissen erstellt und sorgfältig überprüft. Da inhaltliche Fehler trotzdem nicht völlig auszuschließen sind, erfolgen diese Angaben ohne jegliche Verpflichtung des Verlages oder der Autorin. Beide übernehmen daher keine Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert oder vervielfältigt werden.

eISBN: 978-3-86659-317-6

© 2010 Natur und Tier - Verlag GmbH

An der Kleimannbrücke 39/4148157 Münsterwww.ms-verlag.deGeschäftsführung: Matthias SchmidtLektorat: Kriton Kunz & Daniel KnopLayout: Nick Nadolny

Inhalt

Vorwort

Die große Familie der Grundeln (Gobiidae)

Was sind Zwerggrundeln?

Zwerggrundeln in der Natur

Aquarienpflege

Ein Aquarium für Zwerggrundeln

Zwerggrundeln im Nano-Riffaquarium

Paarbildung und Geschlechtswechsel

Futter und Fütterung

In guter Gesellschaft

Vorsicht, Räuber!

Auswahl beim Aquaristik-Fachhändler

Krankheiten

Perspektiven der Nachzucht

Im Fachhandel erhältliche Arten

Gattung Gobiodon

Gattung Elacatinus

Gattung Trimma

Gattung Eviota

Gattung Stonogobiops

Gattung Priolepis

Gattung Discordipinna

Gattung Coryphopterus

Arten diverser Gattungen

Literatur

Vorwort

„Welche Grundel kannst Du mir für mein Riffaquarium empfehlen?“, werde ich manchmal gefragt. „Eine winzig kleine“, antworte ich dann gern. Das ist nicht sehr präzise, aber fast besser, als es die pauschale Frage verdient hat.

Die Familie der Grundeln stellt eine taxonomische Größe dar, in der Wissenschaftler über 2.000 Fische aus Süß- und Meerwasser zusammenfassen, die äußerlich weniger gemein haben als Hund und Katze. Manche leben im Korallendickicht, andere in Höhlen, wieder andere gehen eine Symbiose mit Knallkrebsen ein, und einige Arten, die für uns Meerwasseraquarianer interessant sind, betätigen sich als unermüdliche „Bagger“ auf Sandböden.

Dieser Band der Reihe „Art für Art“ ist denjenigen tropischen marinen Spezies gewidmet, die bei all ihrer Vielfalt vor allem ein Merkmal vereint: ihre Winzigkeit. Keinesfalls ist diese Einteilung wissenschaftlich relevant; die Kategorie „Zwerggrundeln“ soll dem Aquarianer eine übersichtliche Gruppe einer äußerst unübersichtlichen Fischfamilie zugänglich machen.

Eviota bifasciata

Alle im Folgenden vorgestellten Grundeln sind hervorragend für die Pflege im Riffaquarium geeignet und bereiten vor allem den Besitzern sogenannter „Nano-Riffaquarien“ große Freude. Oftmals aufgrund ihrer Größe wenig beachtet, zeigen viele Zwerggrundel-Arten faszinierendes Sozialverhalten, das den üblichen Doktor-, Kaiser- und Lippfischen durchaus die Schau stehlen kann – vorausgesetzt, man setzt die Brille auf.

Im ersten Teil des vorliegenden Bandes gebe ich grundlegende Tipps zur Aquarienpflege von Zwerggrundeln und weise auf die biologischen Besonderheiten dieser Tiere hin. Darauf folgt ein Artenteil, in dem aquarienrelevante Spezies detailliert in Wort und Bild vorgestellt werden.

Mein herzlicher Dank für die Unterstützung bei diesem Band gilt Daniel Knop.

Inken KrauseGreifswald, im Sommer 2010

Wächcergrundeln (Cryptocentrus cinctus) mic ihrem Partner-Knallkrebs (Alpheus bellulus)

Die große Familie der Grundeln (Gobiidae)

Grundeln gehören wie die meisten Korallenfische zur Ordnung der Barschartigen (Perciformes) und bilden mit über 2.000 Arten in ca. 210 Gattungen und fünf Unterfamilien die artenreichste Familie der Meeresfische. In Anbetracht dieser Artenfülle ist es eine echte Herausforderung, sich einen Überblick zu verschaffen – zumal ständig neue Arten entdeckt werden und Wissenschaftler über Revisionen, Neubeschreibungen und korrekte Zuweisungen innerhalb der Familie streiten. Die meisten Grundeln kommen im Meerwasser vor, jedoch gibt es auch Spezies, die in Brack- und Süßwasser vorgedrungen sind. Diese sollen im Folgenden außer Acht gelassen werden, und keinesfalls sollten die hier behandelten marinen Zwerggrundeln mit der Unterfamilie von Süßwassergrundeln (Gobionellinae) verwechselt werden, die landläufig ebenfalls als Zwerggrundeln bezeichnet werden.

Die Farbenprächtige Pfeilgrundel (Nemateieotris magnifica) gehöre zu den frei schwimmenden Vercrecern der Familie Gobiidae.

Unser Interesse gilt ausschließlich marinen Arten, die in Assoziation mit tropischen Korallenriffen leben und zudem durch ihre Winzigkeit charakterisiert sind. Alle in diesem Zusammenhang relevanten Spezies gehören der Unterfamilie der Echten Grundeln (Gobiinae) an, die rund 130 Gattungen umfasst. Die meisten „Echten Grundeln“ lassen sich anhand einiger anatomischer Besonderheiten beschreiben: In vielen Fällen fehlt die für Fische eigentlich typische Schwimmblase, die müheloses Schwimmen ermöglichen würde. Dafür sind bei den Arten ohne dieses Organ oftmals die Brustflossen zu einer Art „Saugnapf“ verwachsen, der sicheren Halt am Untergrund gewährleistet. Daher leben die meisten Grundeln in irgendeiner Form substratgebunden – die einen tatsächlich auf dem Boden, andere auf steinigen Untergründen des Riffs oder in bzw. auf sessilen Wirbellosen wie z. B. Korallen. Nur wenige Arten zeigen aktives, pelagisches Schwimmverhalten. Die substratorientierte Lebensweise wird häufig durch seitlich-oberständige Augen unterstrichen, die den Blick nach oben gewährleisten.

Rainfords Grundel (Amblygobius rainfordi) betätigt sich zuweilen als „Bagger“-Grundel.

Biologisch typisch für die Familie der Grundeln ist der Geschlechtswechsel vom Weibchen zum Männchen (protogyner Geschlechtswechsel), der eine wichtige Rolle für ihr Sozialverhalten spielt und dessen Kenntnis auch für die erfolgreiche Aquarienpflege und Nachzucht mariner Grundeln eine wichtige Grundlage ist.

Krabbenaugengrundeln (Signigobius bioceiiatus) leben auf riffnahen Sandflächen und ernähren sich, indem sie den feinen Sand mit dem Maul durchsieben und die darin enthaltenen Kleinkrebse ausfiltern.

Was sind Zwerggrundeln?

Eins vorweg: Marine „Zwerggrundeln“ gibt es eigentlich gar nicht – zumindest nicht als Bezeichnung eines Komplexes eng verwandter Gattungen. Die Spezies, die in diesem Büchlein behandelt werden sollen, bilden also keine Abstammungsgemeinschaft und unterscheiden sich auch bezüglich ihres natürlichen Habitats, ihrer Lebensgewohnheiten, ihrer Ernährung, ihrer Fortpflanzung und ihres Sozialverhaltens stark voneinander. Welche Grundel eine Zwerggrundel ist und welche nicht zu dieser Gruppe zählt, wird im Folgenden ausschließlich über die Größe definiert. Alle Arten, die als adulte Tiere eine Größe von 5 cm nicht überschreiten, sollen hier als Zwerggrundeln bezeichnet werden. Diese Einteilung erscheint zunächst willkürlich, doch ist sie durchaus sinnvoll, sofern man sie als praxisorientierte Hilfestellung für aquaristische Zwecke versteht. Denn so groß die biologischen Unterschiede zwischen den einzelnen Arten auch sind, teilen sie doch viele Gemeinsamkeiten hinsichtlich ihrer Ansprüche an die Pflege im Meerwasseraquarium. Das gemeinsame Merkmal, nämlich die äußerst geringe Größe, macht z. B. einige Aufmerksamkeit bei der Einrichtung des Aquariums und in besonderem Maße bei der Fütterung erforderlich.

Auch wenn Aquarianer ihre Fische oftmals völlig korrekt nach taxonomischen Gesichtspunkten einteilen und gezielt nach Haltungsempfehlungen für Kaiserfische, Doktorfische, Seepferdchen oder eben Grundeln suchen, ist dies in einigen Fällen eher kontraproduktiv. Das lässt sich am besten anhand eines Beispiels nachvollziehen: Nehmen wir eine Grundel, die oft in Meerwasseraquarien gepflegt wird, z. B. die Goldstirn-Baggergrundel (Valenciennea strigata), die adult eine Größe von bis zu 20 cm erreicht, kein besonders zartes Geschöpf ist und daher durchaus gut mit anderen großen, schwimmaktiven Fischen vergesellschaftet werden kann. Bezüglich ihrer Größe ist sie nur mit den wenigsten Grundeln zu vergleichen, sondern vielmehr mit völlig anderen Arten, etwa Doktorfischen der Gattung Zebrasoma. Obwohl sie mit diesen biologisch nur sehr entfernt verwandt ist (wie die meisten Korallenfische gehören beide der Ordnung Perciformes an), teilen beide doch ähnliche Bedürfnisse, z. B. hinsichtlich ihrer Platzansprüche. Vergleicht man nun die riesige Goldstirn-Baggergrundel mit einer anderen Grundelspezies, etwa einer aus der Gattung Trimma,