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In den Gedichten dieses Buches manifestiert sich ein ungebändigter Realismus, der ohne Scheu die düsteren Abgründe des menschlichen Daseins durchdringt. Die Verse drücken Zweifel, Sehnsucht nach Sinn und existentielle Ungewissheit aus. In ihnen offenbart sich ein noch unvollendeter Nihilismus, ein unreifer Geist, der durch die Schatten einer undefinierten Existenz tastet - eine Reise zwischen Sehnsucht und Widerstand. Auf der Suche nach dem Selbst, droht das Selbst, in Nichts zu zerfallen. Wohin wendet sich ein Geist, der sich selbst noch nicht gefunden hat? Wie begegnet er der unerbittlichen Wirklichkeit? Es ist der Zweifel, der das Fundament der Persönlichkeit legt, doch genauso leicht kann er es zerstören. Existenzphilosophie in Gedichtform
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Seitenzahl: 31
Veröffentlichungsjahr: 2024
FÜR HAYAT & TAJ ALDIN
und die erste Liebe, die wahre Erfinderin der Poesie
ZUEIGNUNG
Will diesem Elend hier entfliehn
Will diesem Elend hier entfliehn,
Zum alten Dorf der Eltern ziehn.
Dort winkt noch fröhlich einem zu
Von jeder Eck’ die schön’ Natur.
Dort hört man noch der Vögel Sang,
Die Sterne sind wie nebenan.
Dort ist die Welt nicht laut und grau,
Dort ist sie ruhig, bunt und lau.
Zur 3. Auflage, Okt. 2024.
Ästhetische Jahreszeiten
Am Tag des Jüngsten Gerichts
Des Dichters Fleiß
Anästhesie
Reine Liebe – Reines Glück
Mondeslied
Die Klage der Nachtigall
Die Erbsünde
Naturalistische Theorie
Ein gläubiger Astronom
Der Wille zum freien Willen
Oder: Anthroposophie
Das Geschenk Leben
Der Suchende
Athenas Tragödie
Die rote Nelke
Meine Heimat I
Meine Heimat II
Schreib’ uns öfter
Hassliebe
Seltsame Nähe
Vom Frommen an die Holde
Vorliebe des Dichters
Für meine Rosen
Wer Kann euch denken?
Lass’ den Blick dir sagen
Des Dichters kleines Laster
Bitte weine mit!
Tränen aus Stahl
Das Liebenswerte
Universelle Diskussionskultur
Preis des Ehrgeizes
Am Ende war
Der Baum tanzt sacht, es singt und lacht Das Blatt zum Stern in warmer Nacht. Mich laden ein zu Tanz und Lied Von fern die Sterne und viel näher, Von nebenan das Mädchen sieht Zu mir herüber, spähet eher: Warum ich denn nicht komm’ zur Feier; Die Jugend schöner, wenn sie freier; Wie Tanzen ihr das Herz befreit; Warum die schöne Zeit versäumen; Die Alten von der Jugend träumen; Und später noch ein Tanz zu zweit.
Der Baum nun müd’, das Blatt zieht fort Zu einem vorbestimmten Ort. So unverdrossen Bäume steh’n, Vergehend zwar, doch sorglos wartend, So unaufhörlich Menschen geh’n, Den eig’nen Untergang erwartend. Der Tod gewiss, doch meist vergessen, Der Mensch vom Augenblick besessen. Tut’s ihm auch gut, wenn er vergisst, Ob der Vergesslichkeit doch elend. Vergisst er nicht, dann wirkt es hemmend, Vergisst er doch, treibt ihn die List.
Der Baum schläft ein, das Blatt verschwand, Schnee auf dem Wald, Schnee auf dem Land. Der blätterlos entblößte Baum Vom Schnee behutsam wird bekleidet, Viel wärmer als der leere Raum, Wo stets die Öde mich begleitet. Des Menschen Last ist nicht nur Sorgen Für Haus und Recht und Brot für morgen, Vielmehr liegt sie im Herzen drin: Die stets gefühlte Leere – begehrend, Sich einsam im Genuss verzehrend, Verzweifelt ringend um den Sinn.
Der Baum wacht auf, es wächst erneut Das Blatt und Farben weit verstreut. Ein Lebensrausch die Last bezwingt, Will stets sie noch vergess’ner machen, Dass endlos sie in Schlummer sinkt, Zur Wirklichkeit bloß nicht erwachen. So geht zum Baum und tut ihn gießen, O Menschen, die den Schlaf genießen. Und schlafet lang’ und schlafet tief, Ein Tagestraum das gute Leben. Mag mir mein toter Baum vergeben, Zu lange her, dass ich einschlief.
Der Mensch
Ob, o Gott, ihr ewig seid?
Gott
Was, o Mensch, ist Ewigkeit?
Der Mensch
Dies zu wissen war nicht erlaubt Mir als Mensch. Ich hab’ geglaubt.
Gott
Was dann war der Weisheit Sinn, Die wir gaben dir da drin?
Der Mensch
Schätzte ich die auch so sehr, Nicht die Wahrheit gabt ihr mir.
Gott
Noch der Mensch mit seiner Torheit Sieht in Weisheit nicht die Wahrheit. Schau’ in dich hinein und sprich, Was die Wahrheit ist für dich.
Der Mensch
Da, Allwissende, ihr fragt, Höret, was der Mensch nun sagt. Ich, der ich nur glauben kann, Glaube nur an Wo und Wann. Und ich glaube, dass ich bin Im Hier und Jetzt. Ich spür’ es drin.
Und ich glaube, dass das Sein