Rätselhafte Rebecca 01 - Marisa Parker - E-Book
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Rätselhafte Rebecca 01 E-Book

Marisa Parker

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Beschreibung

Rebecca - Eine außergewöhnliche junge Frau, die dem Rätselhaften immer auf der Spur ist. Die Licht in jedes Dunkel bringt. Und die auch in gefährlichen Situationen stets einen Ausweg weiß.
Auf ihren Reisen begegnet sie unheimlichen Abenteuern und dramatischen Schicksalen - und immer wieder der Liebe.
Doch das größte Mysterium bleibt ihre eigene Herkunft.


Seltsame Dinge sind in letzter Zeit mit Rebeccas Freundin geschehen und ihr Zustand verschlechtert sich zusehends. Rebecca weiß, dass Eile geboten ist, doch ist es wirklich ein Hexenbann, der Miriams Leben bedroht? Rebecca ahnt, dass noch weit mehr dahintersteckt. Und um das Rätsel zu lösen, muss sie sich auf eine weite Reise begeben - eine Reise, bei der Rebecca selbst in tödliche Gefahr gerät ...

Begleite Rebecca auf ihren unheimlichen wie schicksalshaften Abenteuern an exotische Schauplätze und lüfte mit ihr das dunkle Geheimnis ihrer Vergangenheit.


Die digitale Neuausgabe der Romantic Thriller-Reihe von 2003 jetzt endlich und nur als eBooks erhältlich.

Jede Folge umfasst eine in sich abgeschlossene Geschichte und kann unabhängig von den restlichen Folgen der Serie gelesen werden.

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Seitenzahl: 114

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Inhalt

Cover

Über diese Serie

Über diese Folge

Über die Autorin

Titel

Impressum

Hexenzauber

In der nächsten Folge

Rätselhafte Rebecca

In einer rabenschwarzen Winternacht finden eine panische junge Frau und ihr Baby Zuflucht in einer Villa. Am nächsten Morgen ist die Frau verschwunden – nicht aber ihr Baby. Bei dem namenlosen Bündel nur ein silbernes Amulett, darauf die Initialen R und G. Das war alles, was Rebecca über ihre Vergangenheit wusste.

Warum war ihre Mutter so in Panik? Wieso ließ sie sie bei einer Fremden zurück? Und was bedeuten die Initialen?

Tante Betty, wie Rebecca ihre Adoptivmutter und die Besitzerin der Villa zärtlich nennt, hatte ihr die Geschichte oft erzählt. Aber auf all die Fragen hatte sie leider keine Antwort.

Heute, fast achtundzwanzig Jahre später, ist Rebecca eine erfolgreiche Reiseschriftstellerin. Als solche ist sie viel unterwegs und überall auf der Welt hat sie Freunde. Und wäre da nicht ihre rätselhafte Vergangenheit, wäre sie fast eine gewöhnliche junge Frau.

Fast – denn irgendwie scheint sie Abenteuer und Mysterien magisch anzuziehen. Und dabei glaubt sie gar nicht an Magie!

Folge 01: Hexenzauber

Folge 02: Schatten der Vergangenheit

Folge 03: Stimmen aus dem Jenseits

Folge 04: Im Bann des Magiers

Folge 05: Das Geheimnis der weißen Lady

Folge 06: Satans Töchter

Folge 07: Ozean der bösen Träume

Folge 08: Fürstin der Finsternis

Folge 09: Das Geheimnis des schwarzen Mönchs

Folge 10: Kalter Hauch der Angst

Folge 11: Grüße aus dem Totenreich

Folge 12: Schreckensnächte in Kairo

Folge 13: Der Fluch der schwarzen Villa

Folge 14: Angriff der Todesvögel

Folge 15: Der Ruf der Todesfee

Folge 16: Schritte in der Dunkelheit

Folge 17: Vom Teufel besessen

Folge 18: Das Schloss, in dem das Unheil wohnt

Folge 19: Die Insel des Schreckens

Folge 20: Die Nacht der Wahrheit

Über diese Folge

Seltsame Dinge sind in letzter Zeit mit Rebeccas Freundin geschehen und ihr Zustand verschlechtert sich zusehends. Rebecca weiß, dass Eile geboten ist, doch ist es wirklich ein Hexenbann, der Miriams Leben bedroht? Rebecca ahnt, dass noch weit mehr dahintersteckt. Und um das Rätsel zu lösen, muss sie sich auf eine weite Reise begeben – eine Reise, bei der Rebecca selbst in tödliche Gefahr gerät …

Über die Autorin

Marisa Parker, 1947 in Washington D.C. geboren, zog schon früh mit ihren Eltern nach Heidelberg. An der Heidelberger Universität studierte sie Germanistik, Latinistik und Philosophie. Nach ihrem Studium war sie viele Jahre als Journalistin und freie Schriftstellerin tätig. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden gemeinsamen Kindern in der Nähe von Köln.

Marisa Parker

Hexenzauber

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2003 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe:

Copyright © 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Nils Neumeier/Stefan Dagge

Umschlaggestaltung: Manuela Städele-Monverde unter Verwendung von Illustrationen © shutterstock: Claire McAdams | coka | Cattallina

E-Book-Erstellung: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-2438-9

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Hexenzauber

„Psst, seid still!“, murmelte Emilie von Hartenstein beschwörend. „Ich spüre etwas!“

„Das hast du schon öfter behauptet“, seufzte Gräfin Carina van Belleen. „Ich spür auch was. Und zwar Rückenschmerzen von diesem krampfhaften Stillsitzen …“

„Nicht krampfhaft, konzentriert“, widersprach Elisabeth von Mora sanft.

Emilie war mit ihren siebzig Jahren die Älteste am Tisch, eine große, hagere Frau mit hellen blauen Augen und schlohweißem Haar. Elisabeth, allgemein nur Betty gerufen, war mit fünfundsechzig die Jüngste. Die drei Freundinnen hatten sich an diesem Abend wieder einmal in Bettys einsam gelegener Jugendstilvilla versammelt, um durch allerlei magische Tricks die Geister von Emilies zahlreichen Urahnen zu einem Stelldichein zu bewegen.

Die spiritistische Sitzung fand in der Bibliothek statt, an einem runden Tisch. Die weit gespreizten Hände der Frauen durften die Oberfläche des Tisches nur gerade so berühren. Aber untereinander mussten sie mit den Händen Kontakt halten, und dies ermüdete wie immer zuerst Carina, eine äußerst realistische Frau, die noch nie so recht an den Erfolg solcher Séancen glauben wollte.

„Seid bitte still!“, flehte Emilie, die einen starken Hang zum Übersinnlichen hatte und überzeugt war, mit ihrer heutigen Technik ans Ziel zu kommen. „Ich spüre es ganz deutlich!“

„Wer ist es denn?“, wisperte Betty. Ihr Glaube an die Geisterwelt war nicht ganz so stark ausgeprägt wie der Emilies, aber immerhin fand sie alles höchst interessant, was mit Übersinnlichem zu tun hatte. Schließlich konnte man nicht wissen, ob nicht doch etwas daran war.

„Ganz sicher bin ich mir noch nicht“, erwiderte Emilie flüsternd. „Aber die Aura ist sehr stark … und die eines sehr unglücklichen Menschen … Oh, ja, es wird deutlicher. Es ist eine junge Frau …“ Emilie schien jetzt geradezu entrückt, sie blickte starr ins Leere. „Sie lebte zur Zeit der französischen Revolution, ihr wisst ja, der französische Zweig meiner Familie hatte damals nichts zu lachen … Aber nicht nur die politischen Umstände machten dieser jungen Frau zu schaffen. Sie war zu allem Unglück auch noch in den falschen Mann verliebt …“

„Wer war sie denn?“, unterbrach Carina ungeduldig. Eine ganze Reihe von Emilies Verwandten wurden in Geschichtsbüchern erwähnt. Aber eine junge Frau, zu der diese Angaben passten, wollte ihr im Moment nicht einfallen. Kein Wunder, das matt flackernde Kerzenlicht im Raum verursachte ihr Kopfschmerzen, die Luft war stickig und verbraucht. Die Fenster durften bei solchen Séancen nicht geöffnet werden, um jede Störung zu vermeiden.

An einem Tag wie heute, fand Carina, einem milden Septemberabend, war dies doppelt schade – und bestimmt auch ungesund!

„Sie vertraut uns noch nicht“, erwiderte Emilie wie in Trance, „deshalb will sie ihren Namen nicht nennen. Aber hab keine Angst, ferne Verwandte, hier bist du willkommen, hier geschieht dir nichts …“ Ihre Stimme wurde ganz tief, wie immer, wenn sie sich mit den Geistern aus der Vergangenheit unterhielt.

Da ließ ein seltsames Scheppern die drei am Tisch zusammenzucken.

„Kettenrasseln!“, vermutete Emilie aufgeregt. „Oder eine Ritterrüstung. Bestimmt der Mörder dieser jungen Frau. Ihre Familie hatte ihn gedungen, weil …“

„Unsinn!“, unterbrach Betty ihre Freundin und stand auf. „Das Geräusch kam aus dem Garten, eindeutig!“ Sie ging zum Fenster hinüber.

„So klappt das nie!“, erregte sich Emilie. „Wirklich, diesmal hätte gar nicht mehr viel gefehlt und …“

„Ich kann nichts sehen“, rief Betty vom Fenster herüber.

„Dann mach es auf!“, drängte Carina und trat zu ihr.

„Es kam nicht von draußen!“, protestierte Emilie. „Das

Geräusch war hier drin! Sie ist hier! „

In diesem Moment wiederholte es sich. Blechern stürzten Gegenstände übereinander, gefolgt von einem Poltern. Es war dunkel, das Licht der Sterne, das ins Zimmer fiel, reichte nicht aus, um etwas zu erkennen.

„Lass uns runtergehen und nachschauen“, schlug Carina vor.

Betty nickte. „Es muss bei einem der Schuppen sein …“

„Seid ihr wahnsinnig!“, mischte sich Emilie ein. „Das ist jetzt viel zu gefährlich. Möglicherweise wollte sich der Geist lieber draußen zeigen. Wenn ihr jetzt …“

Betty und Carina hörten nicht auf sie, und so entschloss sie sich zögernd, den beiden in den großen Garten zu folgen, trotz aller Gefahren, die womöglich dort lauerten.

„Und wenn, dann kann ja doch nur ich das Schlimmste verhindern“, murmelte sie überzeugt.

Die drei älteren Damen schlichen durch den Garten, schreckten Vögel in ihrer Nachtruhe auf, störten die Pfade der Mäuse, die raschelnd im Gebüsch verschwanden. Doch davon abgesehen blieb es still. Beängstigend still.

„Die Erscheinung hat die Flucht ergriffen!“, schimpfte Emilie.

„Hier!“, rief da jemand.

Die Stimme kam eindeutig vom Haus her. Betty, Emilie und Carina wandten gleichzeitig die Köpfe in ihre Richtung. Ein Anbau befand sich dort, wo die Stimme herkam. Früher hatte es hier einen direkten Zugang zum ausgedehnten Kellersystem unter der Villa gegeben. Die Tür existierte zwar noch, war aber lang nicht benutzt worden. Jetzt hing sie lose in den Angeln.

Es war Lene Auwald, Bettys Haushälterin, die dort stand und ängstlich zu ihnen herüberblickte. „Das muss ein Einbrecher sein!“, rief Lene aufgeregt. Sie pflegte früh schlafen zu gehen, und in Nachthemd, Morgenrock und Pantoffeln gab sie eine reichlich groteske Erscheinung ab.

„Wenn er Sie sieht, ergreift er sofort die Flucht“, murmelte Carina und unterdrückte mit Mühe ein Lächeln.

„Aber dort im Keller ist doch nichts zu holen“, brummte Betty und sah sich nach etwas um, das notdürftig zu ihrer Verteidigung dienen könnte. Der etwa einen Meter lange Rest einer Dachlatte erschien ihr geeignet. „Außer ausrangiertem Kram, Spinnen und Fledermäusen gibt es da unten nichts!“

„Ich hab eine Taschenlampe dabei!“ Erleichtert, nicht selbst davon Gebrauch machen zu müssen, drückte Lene sie Betty in die Hand. „Aber sei vorsichtig, hörst du?“ Die beiden teilten sich schon sehr lang die Einsamkeit hier draußen in Bettys abgelegener Villa, und so duzten sie sich.

„Ruf lieber die Polizei“, meinte Carina besorgt. „Heutzutage weiß man ja nie, wer …“

„Da ist jemand!“, rief Emilie aufgeregt. Sie stand hinter Betty, dicht an die resolute Freundin gepresst, und folgte der matten Lichtschneise mit den Augen, die die Taschenlampe ins Dunkel des Kellers schnitt.

In der Tat, da war eine Gestalt, ganz in Weiß gekleidet, sie presste sich gegen die Wand, schirmte mit der Hand die Augen gegen den Lichtstrahl ab.

„Sie ist es!“ Emilies Stimme zitterte. „Ich hab es doch gewusst. Cathérine Geraldine Amélie von …“

„Tun Sie mir nichts, bitte!“, erklang da eine klägliche Stimme aus dem Dunkel. „Ich hab mich verirrt auf dem Grundstück, und als ich die Tür entdeckte, hielt ich sie für den Eingang. Es gab nirgends Licht, und …“

Beherzt wagte Betty einige Schritte in da Dunkel des Kellers.

„Vorsicht, die oberste Treppenstufe ist weggebrochen, als ich darauf trat!“, warnte die Gestalt. „Und dann ist alles Mögliche umgefallen …“

„Geben Sie mir Ihre Hand“, schlug Betty vor. „Dann schaffen Sie es.“

„Vorsicht, Betty!“, raunte Emilie. „Vielleicht ist es doch nicht Cathérine Geraldine Amélie! Manche Geister tarnen sich, führen Böses im Schilde …“

„Ich geh ins Haus und mache Licht an!“, rief Lene.

Normalerweise wurde auch der große, parkartige Garten von mehreren Lampen erhellt. Nur während einer Séance bestand Emilie darauf, dass alle Lichter erloschen – um den Geistern Willkommen zu signalisieren.

Es war eine noch recht junge Frau, die Bettys Hand ergriff und von dieser nach draußen gezogen wurde. Sie trug helle Hosen, eine ebenso helle Jacke – allerdings zeigte beides an vielen Stellen schwärzliche Spuren, und in dem halblangen braunen Haar der jungen Frau hatten sich Spinnweben verfangen. Nun starrte sie aus großen Augen verstört die drei Frauen an, unsicher, ob sie ihnen trauen konnte.

„Gott sei Dank“, entfuhr es Carina erleichtert. „Weder ein Geist, noch ein gemeingefährlicher Krimineller!“

„Aber das wissen wir doch noch gar nicht!“, warnte Emilie – sie war in einiger Entfernung hinter einem Busch in Deckung gegangen, wusste sie doch, dass mit manchen Geistern nicht zu scherzen war.

„Wer sind Sie?“, fragte Betty endlich die Unbekannte.

Grelles Licht flammte jetzt auf, in allen Fenstern des Hauses ebenso wie im Garten.

„Wenn das nur kein Fehler war!“, fürchtete Emilie und schlug sich beide Hände vor die Augen.

„Ich heiße … Miriam Winters“, stammelte die junge Frau. „Und ich bin … eine Freundin von Rebecca …“

„Also wirklich Entwarnung!“, seufzte Betty erleichtert. Sobald Rebecca ins Spiel kam, ihre Adoptivtochter, rückten ihre spiritistischen Neigungen in den Hintergrund. „Ich bin Rebeccas Tante“, stellte sie sich der noch immer verängstigten jungen Frau vor.

„Ich hab vor ein paar Tagen mit Rebecca telefoniert“, erzählte Miriam. „Sie meinte, sie würde hier draußen auf dem Land sein.“

„Sie kommt morgen“, erwiderte Betty. „Irgendwas ist ihr dazwischengekommen.“ Betty musterte die junge Frau besorgt. Sie zitterte ja am ganzen Leib! „Aber lassen Sie uns doch ins Haus gehen“, fuhr sie fort. „Frieren Sie etwa?“

Angesichts der milden Temperaturen war dies nicht sehr wahrscheinlich. „Eigentlich nicht“, gestand Miriam verschämt. „Ich hatte … einfach solche Angst. Mein Mietwagen ist mitten im Wald einfach stehen geblieben. Da bin ich zu Fuß weitergegangen, aber das Haus … Es sah aus, als sei es gar nicht bewohnt.“

„Heute ausnahmsweise von Geistern“, bemerkte Carina mit einem spöttischen Seitenblick auf Emilie und merkte nicht, wie Miriam bei diesen Worten zusammenzuckte. „Und die mögen nun mal kein Licht.“

Kurz darauf saßen alle im Speisezimmer. Betty hatte Lene, die jetzt nicht mehr an Schlaf dachte, gebeten, den Imbiss aufzutragen, der bereits vorbereitet in der Küche stand – vor allem Carina schätzte das späte Abendessen am Ende einer Séance.

„Greifen Sie ruhig zu!“, forderte Betty die junge Frau auf. „Dann fühlen sie sich wieder besser. Woher kennen Sie denn Rebecca?“

Bettys Adoptivtochter Rebecca war eine bekannte, sehr erfolgreiche Reiseschriftstellerin, die überall auf der Welt viele Freunde und Bekannte hatte. Ihr Beruf war ihre Leidenschaft. Nicht, dass sie es finanziell nötig gehabt hätte, zu schreiben, wie Elisabeth von Mora es ihr gegenüber immer wieder betonte. Tante Betty, wie sie Elisabeth von Mora zärtlich nannte, war eine vermögende Frau, die großen Wert darauf legte, dass es Rebecca an nichts fehlte, die sie liebte wie eine eigene Tochter.

„Wir haben uns im Sommer kennen gelernt, in Frankreich“, antwortete Miriam. „Aber eigentlich lebe ich auf Haiti, ich bin Ethnologin und seit kurzem mit meinem Studium fertig. In Frankreich habe ich einfach Ferien gemacht.“

„Essen Sie doch!“, drängte Betty noch einmal.

Miriam nippte nämlich nur an ihrem Wein, vom Käse schnitt sie sich nur ein lächerlich kleines Stück ab. „Ich bringe in letzter Zeit kaum etwas hinunter“, gestand sie. „Es geht mir nicht so gut, meine Nerven …“

„Haiti!“, unterbrach Emilie lebhaft. „Das finde ich höchst interessant. Und wo Sie Ethnologin sind – dann haben Sie sich doch bestimmt mit Voodoo beschäftigt!“

Als Miriam dieses Wort auch nur hörte, erblasste sie, und ihre blauen Augen schienen noch tiefer in die Höhlen zu rutschen. „Bitte nicht!“, wehrte sie mit kläglicher Stimme ab.