1000 Places To See Before You Die - Bodensee - Gunnar Habitz - E-Book

1000 Places To See Before You Die - Bodensee E-Book

Gunnar Habitz

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Beschreibung

EINLEITUNG Willkommen am Bodensee Im Dreiländereck von Deutschland, Österreich und der Schweiz liegt eine paradiesische Ferienregion – der Bodensee. Von mediterraner Atmosphäre an den Uferpromenaden bis zu den Aussichtspunkten auf den Voralpen, von Apfelplantagen und Weingebieten bis zu pittoresken Städten: Die Region bietet eine enorme Vielfalt für Groß und Klein. Der Bodensee besteht im Grunde genommen aus mehreren Teilseen. In der Mitte thront Konstanz als heimliche Hauptstadt der Region. Westlich liegt der Untersee mit der Insel Reichenau und ihrer tausendjährigen Kulturgeschichte. Im weiteren Verlauf ab Stein am Rhein fließen die Wassermengen als reißender Fluss den Rheinfall hinunter, Europas größter Wasserfall. Der Überlinger See im Nordwesten reicht von Bodman, dem Namensgeber des Bodensees, via Blumeninsel Mainau bis zum Publikumsliebling Meersburg, dem Standort der ältesten noch bewohnten Burg Deutschlands. Den größten Teil des Bodensees bildet der Obersee von Konstanz bis nach Bregenz. Die deutsche Seite säumen bekannte Orte wie Friedrichshafen und Lindau mit der hübsch bebauten Insel. Auf der weltgrößten Seebühne im Vorarlberger Bregenz finden jährlich die Bregenzer Festspiele statt. Die Schweizer Seite verfügt über weniger bekannte Orte, dafür wartet im Hinterland mit St. Gallen eine historische Kulturmetropole mit dem berühmten Stiftsbezirk auf Besucher. Vor allem bietet der Bodensee Ferienvergnügen für jedermann. Aktivsport, Radfahren, Wandern, Segeln oder gar mit dem Zeppelin über dem Bodensee schweben – hier ist alles möglich. Kinder erfreuen sich an der Vielzahl an Abenteuerparks, Kletterparcours und Zoos. Zur Alemannischen Fasnet zeigt sich der See von der fröhlichen Seite, Kulturfeste beleben die Region das ganze Jahr über. Die Bodenseeküche verwöhnt die Besucher mit frischem Seefisch, Gemüse von der Reichenau, Obst aus dem Thurgau und einer Vielzahl anderer regionaler Spezialitäten.

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Seitenzahl: 177

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Bodensee
Regioführer spezial
© Patrick Hutter/iStockphoto
Die Autoren
Gunnar Habitz studierte Informatik in Bremen und Wirtschaftsingenieurwesen in Zürich und ist seitdem hauptberuflich als Manager in der IT-Branche tätig. Während seines Studiums arbeitete er als Reiseleiter und veröffentlichte seitdem u. a. Reiseführer und Artikel über die Schweiz, den Bodensee und seinen Zweitwohnsitz Tschechien (www.habitz.ch).
Mit Kind hat die Reiserei ein Ende. Keineswegs! Melanie Bürkle berichtet auf ihrem Blog »Kind im Gepäck«, www.kindimgepaeck.de, wie sie mit Baby und Wohnmobil die USA durchquerten oder wie es als Familie war, den höchsten Pass Afrikas zu überqueren. Neben der Ferne lockt es die Familie auch mehrmals jährlich an den Bodensee, um hier die besten Ecken zu entdecken.

Bodensee

Willkommen

Top 10 – Das müssen Sie gesehen haben

Stadttour Konstanz

Altstadt, Niederburg und südliche Altstadt

Jenseits der Altstadt in alle Richtungen

Service-Informationen Konstanz

Reiseblog

Einmal mit dem Fahrrad rundherum: der Bodenseeradweg

Über verwunschene Pfade und umgestürzte Bäume: Durch die Klingenbachschlucht bis nach Wangen wandern

Ansiedlung von Steinböcken: Wildpark Peter und Paul

Kugelwohl nächtigen: Bubble-Hotels im Thurgau

Voller Genuss für alle Sinne: Bio-Schlosshotel Wartegg

Vista Points - Sehenswertes

Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten

Untersee

Insel Reichenau

Allensbach

Radolfzell

Moos

Halbinsel Höri mit Gaienhofen

Überlinger See

Insel Mainau

Meersburg

Uhldingen-Mühlhofen

Salem

Heiligenberg

Birnau

Überlingen

Bodman-Ludwigshafen

Marienschlucht

Obersee

Lindau

Wasserburg

Kressbronn

Langenargen

Tettnang

Eriskirch

Friedrichshafen

Immenstaad

Hagnau am Bodensee

Österreichisches Ufer

Bregenz

Ausflugsziel:

Rheindelta

Dornbirn

Hohenems

Schweizer Ufer

St. Gallen

Appenzellerland

Heiden

Altenrhein

Rorschach

Arbon

Romanshorn

Ausflugsziel:

Kreuzlingen

Ausflugsziele:

Schweizer Hochrhein

Gottlieben

Tägerwilen

Ermatingen

Steckborn

Stein am Rhein

Schaffhausen

Rheinfall

Chronik

Daten zur Geschichte

Service von A bis Z

Der Bodensee in Zahlen und Fakten

Anreise, Einreise

Auskunft

Automiete, Autofahren

Diplomatische Vertretungen

Konsulate im Bodenseeraum:

Einkaufen

Essen und Trinken

Feiertage, Feste, Veranstaltungen

Gesetzliche Feiertage:

Feste und Festivals:

Geld, Kreditkarten

Internet

Klima, Kleidung, Reisezeit

Nachtleben

Notfälle, wichtige Rufnummern

Öffnungszeiten

Post, Briefmarken

Presse

Rauchen

Sicherheit

Sport und Erholung

Sprachhilfen

Strom

Telefonieren

Trinkgeld

Unterkunft

Verkehrsmittel

Zeitzone

Zoll

Bildnachweis, Impressum, Karte

Willkommen
Willkommen am Bodensee
Im Dreiländereck von Deutschland, Österreich und der Schweiz liegt eine paradiesische Ferienregion – der Bodensee. Von mediterraner Atmosphäre an den Uferpromenaden bis zu den Aussichtspunkten auf den Voralpen, von Apfelplantagen und Weingebieten bis zu pittoresken Städten: Die Region bietet eine enorme Vielfalt für Groß und Klein.
Der Bodensee besteht im Grunde genommen aus mehreren Teilseen. In der Mitte thront Konstanz als heimliche Hauptstadt der Region. Westlich liegt der Untersee mit der Insel Reichenau und ihrer tausendjährigen Kulturgeschichte. Im weiteren Verlauf ab Stein am Rhein fließen die Wassermengen als reißender Fluss den Rheinfall hinunter, Europas größter Wasserfall. Der Überlinger See im Nordwesten reicht von Bodman, dem Namensgeber des Bodensees, via Blumeninsel Mainau bis zum Publikumsliebling Meersburg, dem Standort der ältesten noch bewohnten Burg Deutschlands.
Den größten Teil des Bodensees bildet der Obersee von Konstanz bis nach Bregenz. Die deutsche Seite säumen bekannte Orte wie Friedrichshafen und Lindau mit der hübsch bebauten Insel. Auf der weltgrößten Seebühne im Vorarlberger Bregenz finden jährlich die Bregenzer Festspiele statt. Die Schweizer Seite verfügt über weniger bekannte Orte, dafür wartet im Hinterland mit St. Gallen eine historische Kulturmetropole mit dem berühmten Stiftsbezirk auf Besucher.
Vor allem bietet der Bodensee Ferienvergnügen für jedermann. Aktivsport, Radfahren, Wandern, Segeln oder gar mit dem Zeppelin über dem Bodensee schweben – hier ist alles möglich. Kinder erfreuen sich an der Vielzahl an Abenteuerparks, Kletterparcours und Zoos. Zur Alemannischen Fasnet zeigt sich der See von der fröhlichen Seite, Kulturfeste beleben die Region das ganze Jahr über.
Die Bodenseeküche verwöhnt die Besucher mit frischem Seefisch, Gemüse von der Reichenau, Obst aus dem Thurgau und einer Vielzahl anderer regionaler Spezialitäten.
© Bogdan Lazar/iStockphot
Blick auf die Seepromenade der Inselaltstadt von Lindau im Bodensee
Top 10
Das müssen Sie gesehen haben
A Konstanz D/E5
Die heimliche Hauptstadt des Bodensees, genau in der Mitte zwischen Untersee und Obersee, ist eine historisch bedeutende Universitätsstadt, eignet sich zum Einkaufen und verfügt über eine sehenswerte Altstadt.
B Insel Reichenau D3/4
Die drei romanischen Kirchen zeugen von der tausendjährigen kulturhistorischen Bedeutung der Insel, das Kloster legte den Grundstein für den Gemüseanbau im milden Seeklima.
C Insel Mainau D5
Die Blumeninsel der Grafenfamilie Bernadotte im Überlinger See nördlich von Konstanz ist mit ihrer blühenden Pracht ein lohnenswertes Ausflugsziel.
© Peter Allgaier/Insel Mainau
D Meersburg D6
Die älteste bewohnte Burg Deutschlands und ein hügeliges Geflecht mittelalterlicher Gassen direkt am See ziehen dank der Fährverbindung nach Konstanz viele Besucher an.
© Martin Maier Photography BFF
E Pfahlbaumuseum C6
Die prähistorischen Pfahlbauten stehen seit 2011 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Das Pfahlbaumuseum in Uhldingen-Mühlhofen gewährt einen Einblick in die Stein- und die Bronzezeit.
F Überlingen C5
Die mediterrane Atmosphäre der Seepromenade mit bis zu 2000 Sonnenstunden jährlich ist ein überraschender Anziehungspunkt des lebendigen Kurorts.
© Achim Mende/Internationale Bodensee Tourismus GmbH
G Insel Lindau F/G11/12
Für Liebhaber romantischer Kleinstädte ist die Insel Lindau ein Paradies mit einer Vielzahl niedlicher Gassen, kleinen Boutiquen und guter Gastronomie. Ideal zum Flanieren und Genießen.
H Bregenzer Festspiele G/H12
Das Kulturhighlight des Bodensees sind die jährlich stattfindenden Festspiele auf der Seebühne. Alle zwei Jahre wird eine neue Oper mit spektakulären Bühnenbildern aufgeführt.
I Stiftsbezirk St. Gallen H/J7/8
Die nach dem Einsiedler Gallus benannte Abtei entstand bereits im 8. Jahrhundert. Die weltweit beachtete Stiftsbibliothek im Rokokosaal beherbergt eine herausragende Sammlung an Handschriften.
J Rheinfall westl. D1
Nahe Schaffhausen donnern 700 Kubikmeter Wasser pro Sekunde die 23 Meter lange Kalksteinflanke herunter.
© Achim Mende/Internationale Bodensee Tourismus GmbH
Stadttour Konstanz
Altstadt, Niederburg und südliche Altstadt
© VISTA POINT Verlag (Archiv), Rheinbreitbach
Bahnhof – Konzilsgebäude – Dominikanerinsel – Niederburg – Münster – Wessenberg-Galerie – Triumphbogen – Rathaus – Hussenstraße – Hus-Museum – Dreifaltigkeitskirche – Rosgartenmuseum – Marktstätte – Hafen.
Mit 86 000 Einwohnern liegt A Konstanz D/E5, die größte Stadt am Bodensee, exakt in der Mitte zwischen dem Untersee im Westen, dem Überlinger See im Norden und dem Obersee im Osten. Noch dazu sind die beiden Inseln Mainau und Reichenau direkt mit Konstanz verbunden. Von wegen am untersten Zipfel von Deutschland: Die Lage wird eher als zentral wahrgenommen, zumal die dank Schengener Abkommen offene Grenze zur Schweiz beim nachbarschaftlichen Kreuzlingen für regen kulturellen und kommerziellen Austausch sorgt.
© UllrichG/shutterstock
Unmittelbar an der Rheinbrücke gelegen: der Rheintorturm in Konstanz
Die Große Kreisstadt Konstanz mit ihren beiden Hochschulen und innovativem Gewerbe ist der Motor für die ganze Bodenseeregion, die hauptsächlich von Landwirtschaft und Tourismus lebt. Viele Einwohner von Konstanz arbeiten in der nahen Schweiz als ständige Grenzgänger.
Konstanz wurde schon im 4. Jahrhundert von den Römern besiedelt. Das einst bedeutende Bistum Konstanz bestand vom Ende des 6. Jahrhunderts bis zur Auflösung im Jahr 1821. Die Bischofsstadt holte das bedeutende Konzil an den Bodensee. Ausgerechnet in der freien Reichsstadt breitete sich später die Reformation aus, hielt sich jedoch nur zwei Jahrzehnte, bis Konstanz 1548 dem habsburgischen Vorderösterreich zugeordnet wurde. Ab 1806 begann die Zeit des Großherzogtums Baden mit enormer Bautätigkeit.
© Dagmar Schwelle/MTK
Die Niederburg wurde früher vornehmlich von Handwerkern und Kaufleuten bewohnt
Das Stadtzentrum liegt südlich des Rheins in einer Enklave der Schweizer Uferseite. Direkt an den Rhein grenzt der älteste Teil Niederburg, es schließen sich die Altstadt und die südliche Altstadt an. Besucher nehmen die Ortsteile freilich als einen einheitlichen alten Kern wahr. Der Westen wird durch das Wollmatinger Ried begrenzt, nördlich des Rheins befinden sich die Universität, die Bodensee-Therme und der Zugang zur Insel Mainau.Der 1863 errichtete Bahnhof KonstanzaE4 mit seinem charakteristischen neogotischen Turm ist ein idealer Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung. Die Anlage wurde als Durchgangsbahnhof mit einem deutschen und einem schweizerischen Teil konzipiert. Dank Schengenbeitritt der Schweiz 2008 ist der Abbau der einstigen Grenze zwischen den Gleisen bereits vollzogen. Den Bahnhofsplatz säumen mächtige Gebäude der vorletzten Jahrhundertwende wie das Hotel Halm im Stil eines Grand Hotels mit prächtigem Restaurant im maurischen Stil, dazu einige Ämter und die Sparkasse.
© Achim Mende/Internationale Bodensee Tourismus GmbH
Die »Imperia« an der Hafeneinfahrt gilt als neues Wahrzeichen von Konstanz
Hinter dem Bahnhof liegt der HafenaE4 mit der neun Meter hohen Skulptur ImperiaaE3: Eine Frau hält Papst und Kaiser auf den Armen. Der umstrittene Bodensee-Künstler Peter Lenk entwarf die Imperia 1993 und erinnert damit an die Mätressen- und Prostituiertenkultur während der Zeit des Konzils. Die zweite Statue am Hafen gilt dem Konstanzer Sohn Ferdinand Graf von Zeppelin.
© Dagmar Schwelle/MTK
Blick auf Hafen, Münster und Konzil
Von 1414 bis 1418 währte das Konzil in Konstanz, dessen Ziel die Wiederherstellung der ursprünglichen Einheit der katholischen Kirche war. In dem 1388 errichteten KonzilgebäudeaE3 fand damals lediglich das Konklave zur Wahl von Papst Martin V. statt, womit die Übergangszeit von drei Päpsten gleichzeitig in Rom, Pisa und Avignon beendet wurde. Das dreistöckige Handelshaus war vor allem ein wichtiger Umschlagplatz für die Handelsgüter am Hafen. Seit hundert Jahren dient es als Restaurant sowie Konferenz- und Kongresszentrum.
Etwas weiter nördlich auf der kleinen DominikanerinselaD/E3 gleich hinter dem Stadtgarten wurde anno 1236 ein Dominikanerkloster gegründet, das nach der Auflösung Ende des 18. Jahrhunderts in eine Fabrik umgewandelt wurde. In diesem Gebäude wurde 1838 Ferdinand Graf von Zeppelin geboren, sein Bruder Eberhard ließ die Fabrik später zum noch heute florierenden Luxushotel ausbauen.
Der nördliche Bereich etwa von der Höhe des Klosters bis zum Rhein heißt Niederburg und entstand bereits im 7. Jahrhundert. Im späten Mittelalter folgten vornehme Patrizierhäuser der ursprünglichen Bebauung, heute beleben Weinstuben, Restaurants und pfiffige Läden die kleinen Gassen. Ein kurzer Spaziergang durch dieses Areal von der Klosterinsel aus führt durch die Inselgasse und Rheingasse bis zur Niederburggasse mit dem Weinhaus von Franz Fritz sowie durch die Konradigasse am Brauhaus vorbei bis zum Münsterplatz. Das Haus zur KunkelaE3 (Nr. 5) aus dem Jahre 1269 gehörte einst dem Mesner von St. Johann. Die Wände zieren sowohl die bereits länger bekannten Weberfresken als auch ein spät entdeckter Freskenzyklus über Wolfram von Eschenbachs Parzifal.
Am Münsterplatz stand bereits im frühen Mittelalter ein Römerkastell zur Befestigung des Bodenseeraums. Seit dem 8. Jahrhundert bildet das Konstanzer Münster Unserer Lieben Frau das Zentrum des Platzes. Die dreischiffige Basilika im ursprünglich romanischen Stil wurde im Verlauf ihrer Geschichte gotisch, barock und neogotisch umgebaut. Die einstige Bischofskirche hatte während des Konzils eine bedeutende Rolle als Versammlungssaal. Das Kulturzentrum am MünsteraE2 schräg gegenüber beherbergt die Wessenberg-Galerie.
Vom Münsterplatz führt die Wessenbergstraße quer durch die Altstadt. Am St.-Stephans-Platz steht die gleichnamige Kirche aus dem 15. Jahrhundert. Ein Abstecher nach Westen durch die Torgasse zur Hauptverkehrsstraße Obere Laube ermöglicht einen Blick auf eine weitere Skulptur von Peter Lenk: Der TriumphbogenaE2 genannte Brunnen unter den Lauben nimmt seit 1990 Touristen, Straßenverkehr und Papst aufs Korn.
© Ramessos/Wikipedia (PD-self)
Renaissancefassade des Konstanzer Rathauses
Zurück durch die Münzgasse zur Wessenbergstraße in die Altstadt. Diese reicht genau genommen nur noch ein Stück weiter bis zum ObermarktaE2/3, auf dem einst der Pranger stand. Etwa 600 Jahre alt ist die Malhausapotheke, deren Interieur teilweise noch an alte Apothekenzeiten erinnert. Die südliche Grenze der Altstadt bildet die Kanzleistraße mit dem RathausaE3 aus dem 16. Jahrhundert, das zunächst als Zunfthaus der Leineweber diente und erst im 19. Jahrhundert seine heutigen Malereien an der Renaissancefassade erhielt.
© Dagmar Schwelle/MTK
Die Hussenstraße mit Schnetztor und Hus-Museum rechts
Die Shoppingmeile in dem nunmehr »Südliche Altstadt« genannten Ortsteil heißt Hussenstraße und führt bis zum Schnetztor, ein Teil der einstigen Stadtbefestigung. Kurz vor dem Ende der Hussenstraße erinnert das Hus-MuseumaE2 (Nr. 64) an den tschechischen Reformator, der 1415 auf dem Scheiterhaufen westlich der Altstadt verbrannt wurde. Sein Gedenkstein liegt in der Straße Zum Hussenstein im Ortsteil Paradies kurz vor der Schweizer Grenze. Das Haus kaufte die Prager Hus-Gesellschaft schon 1923.
Der Spaziergang führt ein paar Schritte zurück durch die Neugasse zur Rosgartenstraße mit netten Boutiquen und Geschäften, die teilweise hinter sehenswerten Fassaden untergebracht sind. Die Dreifaltigkeitskirche aE2 zwischen Rosgartenstraße und Sigismundstraße stammt aus frühgotischer Zeit und wurde 2006 zur ökumenischen Citykirche. Ein paar Schritte weiter fällt vor allem das historische, bereits 1870 gegründete RosgartenmuseumaE3 auf, das sich mit der Stadtgeschichte sowie dem Konstanzer Konzil beschäftigt.
Die Rosgartenstraße mündet in die Marktstätte, eine breite Flaniermeile mit allerlei Terrassencafés und dem Kaiserbrunnen. Dank der Bahnhofsplatzunterführung mündet der breite Platz direkt in den Hafen. Wer hingegen noch nicht genügend eingekauft hat, geht von der Neugasse via Bodanstraße zum größten Shopping-Center Lago aF1 mit Multiplexkino.
© Dagmar Schwelle/MTK
In der Adventszeit sind die Einkaufsstraßen in Konstanz wunderschön geschmückt
Jenseits der Altstadt in alle Richtungen
© Dagmar Schwelle/MTK
Spazieren am Seeufer bei Konstanz
Am Seeufer der südlichen Altstadt liegt der gern Klein-Venedig genannte Park mit dem Sea LifeCenter aF3. Es gibt auf der Welt mehrere Einrichtungen dieses Namens, auch in Deutschland, doch das Großaquarium in Konstanz mit seinem Eselspinguinen und dem Octopus Garden zieht Klein und Groß mit immer neuen Ideen an. Der Gebäudekomplex beinhaltet auch das Bodensee-Naturmuseum, das sich als »Fenster zum See« versteht und die Entstehung des Bodensees thematisiert.
Den Übergang zwischen Deutschland und der Schweiz direkt am Seeufer markiert eine KunstgrenzeaF4 mit abstrakten bis zu acht Meter roten Skulpturen, die mit viel Abstand entlang der senkrecht auf den See zulaufenden Grenze aufgestellt wurden und ein Miteinander symbolisieren. Hinter dem geschäftigen Konstanz beginnt das verträumte Kreuzlingen mit dem grünen Abschnitt um Schloss Seeburg und dem Seemuseum, das das Bodensee-Naturmuseum in Konstanz ergänzt.
Westlich der Altstadt schließt sich der Stadtteil ParadiesaD/aE2 auf dem Gebiet eines einstigen Fischerdorfs an. Der Name geht auf ein Clarissenkloster aus dem 12. Jahrhundert zurück. Die heutige Besiedlung mit Gründerzeitvillen in Historismus und Jugendstil wurde erst nach dem Bau der Lutherkirche von 1865 begonnen.
© Dagmar Schwelle/MTK
Universität Konstanz
Auf der nördlichen Seite des Rheins stand die Abtei Petershausen, die ebenso wie die Altstadt auf eine mehr als tausendjährige Geschichte zurückblickt. Das Kloster wurde im 19. Jahrhundert geschlossen, geblieben ist der Name für den heutigen Stadtteil Petershausen D5. Hier befinden sich unter anderem das Klinikum Konstanz und das sehenswerte Archäologische Landesmuseum. Die Seestraße führt bis zur Bodensee-Therme.
Auf einem grünen Hügel liegt die Universität Konstanz etwas südlich der Insel Mainau. Die 1966 als Reformuniversität gegründete Hochschule zog 1972 auf das Campusgelände. Gegenwärtig sind etwa 10 000 Studenten immatrikuliert. Der Ruf der Universität gründet auf dem vergleichsweise hohen Anteil an Forschung.
© Andrew Howe/iStockphoto
Im Wollmatinger Ried zu beobachten: Schilfrohrsänger
Westlich der Universität liegt das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried-Untersee-GnadenseeD4/5 mit einer unberührten Sumpflandschaft, in der eine vielfältige Vogelwelt zu Hause ist. Das 767 Hektar umfassende Gebiet reicht vom westlichen Ufer in Konstanz über die Pappelallee auf die Insel Reichenau bis nach Allensbach. Das Naturschutzzentrum an der Kindlebildstraße (Nr. 87) informiert über die Möglichkeiten zur geführten Besichtigung und aktuelle Veranstaltungen.
Reservat für gefiederte Durchreisende
Natur- und Vogelschutz im Wollmatinger Ried
Wollmatinger Ried, Baden-Württemberg
Wie klingt es eigentlich, wenn der Drosselrohrsänger während der Balz ein Weibchen anflötet? Im Wollmatinger Ried, der letzten großen ökologischen Reserve des Bodenseegebiets, kann man ihn noch hören, wenn man Glück hat. Sehen wird man auf jeden Fall die seltenen Federtiere Kolbenente, Bekassine, Zwergdommel, Prachttaucher und Meeresente. Und vielleicht auch den Steinadler, der aus den Alpen ins Ried geflogen kommt, um hier in Ruhe zu brüten. Doch manchmal kreist der gewaltige Vogel mit seinen breiten Schwingen auch ruhig über dem Ried.
Der Bodensee gehört zu den artenreichsten Gebieten Europas. Geschützt vom Nordrand der Alpen und begünstigt vom milden Seeklima leben in dieser Natur weit mehr als 350 Vogelarten. Hier wachsen mediterrane Pflanzen, darunter mehrere Orchideenarten und der Enzian. Etwa 100000 Zugvögel halten auf ihrer Reise vom Norden in den Süden und umgekehrt Rast im Wollmatinger Ried, einer 767 Hektar großen Flachwasserzone mit riesigen Schilfwäldern, nährstoffreichen Feuchtwiesen und einem für Menschen unzugänglichen Sumpfgelände.
So hat der Bodenseeraum vor Tausenden von Jahren ausgesehen, bevor die Kultivierung an seinen Ufern einsetzte. Das Ried, nahe der Zufahrtsstraße zur Reichenau, das westlich an das Konstanzer Industriegebiet anschließt, kann nur im Rahmen einer Führung betreten werden. Der Oktober ist die beste Zeit zur Vogelbeobachtung, man sollte Fernglas, Gummistiefel und Mückenschutz nicht vergessen. Sonst muss man bei den vielen Kleinvögeln, die im Schilfgürtel ihre Heimat haben, wirklich viel Glück haben, um sie zu sehen. Wer will, der kann ehrenamtlich bei den vielen Aufgaben helfen, etwa beim Riedpflegeeinsatz oder den Bestandserhebungen.
Info: Das Wollmatinger Ried liegt ca. 5 km von Konstanz entfernt. Info NABU Bodenseezentrum: Am Wollmatinger Ried 20, 78479 Reichenau, Tel. (075 31) 921 66 40, www.nabu-bodenseezentrum.de, Führungen durch das Ried nach Anmeldung. Reisezeit: April–Sept.
© Vora/iStockphoto
Morgenstimmung im Wollmatinger Ried
Service-Informationen Konstanz
5 Tourist Information aE3
Bahnhofsplatz 43 (im Bahnhof)
78462 Konstanz
(075 31) 13 30 32
www.konstanz-info.com
© Dagmar Schwelle/MTK
Die Bahnhofsstraße ist eine beliebte Ausgehmeile
© Dagmar Schwelle/MTK
Biergarten am Ausfluss des Rheins
© Gunnar Habitz, Sydney, Australien
Der Laubebrunnen von Peter Lenk, ein ironischer Triumphbogen inmitten der verkehrsreichsten Durchgangsstraße
8 Archäologisches Landesmuseum aD3
Benediktinerplatz 5
Konstanz
(075 31) 98 04-0
www.konstanz.alm-bw.de
Das Museum befasst sich mit den Erfolgen der Archäologie des Bundeslands Baden-Württemberg anhand spektakulärer Funde und beschreibt den mittelalterlichen Lebensstil der Region.
8 Rosgartenmuseum aE3
Rosgartenstr. 3–5
Konstanz
(075 31) 900-22 45
www.rosgartenmuseum.de
Das Museum im einstigen Zunfthaus der Metzger aus dem 15. Jh. zeigt bereits seit 1870 Kunst und Kultur aus dem Bodenseeraum in gotischen Sälen mit Schwerpunkt auf dem späten Mittelalter, ergänzt um einen Erweiterungsbau mit der neueren Geschichte.
8 Wessenberg-Galerie aE3
Wessenbergstr. 43
Konstanz
(075 31) 900-29 21
www.konstanz.de
Der letzte Verwalter des Bistums, Ignaz Heinrich von Wessenberg, vermachte nach seinem Tod 1860 eine umfangreiche Sammlung von Kupferstichen und Büchern der Stadt Konstanz, die auch seine Gemäldesammlung aus dem Bodenseeraum im Kulturzentrum öffentlich zugänglich machte.
9 Münster Unserer Lieben Frau aE3
Münsterplatz
Konstanz
(075 31) 906 20 (Führung)
Turmbesteigung möglich
In der romanischen Säulenbasilika aus dem 11. Jh. sind vor allem das Chorgestühl, die Krypta und die Mauritius-Rotunde mit dem frühgotischen »Heiligen Grab« sehenswert.
© Dagmar Schwelle/MTK
Stadtgarten mit Blick auf das Münster Unserer Lieben Frauen
t Q 1 Kommunales Kunst- und Kulturzentrum K9  aE2
Hieronymusgasse 3
Konstanz
(075 31) 167 13
www.k9-kulturzentrum.de
Der Barocksaal der einstigen Paulskirche beherbergt ein alternatives Kulturzentrum als Spielstätte für Konzerte, Partys und Kabarett.
t Theater Konstanz aD3
Konzilstr. 11
Konstanz
(075 31) 900-21 50
www.theaterkonstanz.de
Die älteste heute noch bespielte Sprechbühne Deutschlands, 1607 als Gymnasium des Jesuitenklosters erbaut. Puppentheater wird in der Werkstatt Inselgasse aufgeführt, experimentelles Theater in der Spiegelhalle am Hafen.
sh Sea Life aF3
Hafenstr. 9, Konstanz
(0180) 666 69 01 01
www.visitsealife.com/konstanz
Das Erlebniszentrum zeigt die interessante Unterwasserwelt vom Bodensee und den Ozeanen. Die 35 Becken beherbergen mehr als 3500 Tiere, darunter Eselspinguine in einer antarktischen Anlage, Meeresschildkröten und Schwarzspitzen-Riffhaie in Glastunneln.
7 Stromeyer – Die Bleiche  aE3
Bleicherstr. 8, Konstanz
(075 31) 813 85 31
www.stromeyer-restaurant.de
Vornehmes Restaurant in einer Bleiche der einstigen Zeltfabrik mit Biergarten direkt am Rheinufer. In fünf Meter hohen, imposanten Räumlichkeiten mit französischer Bistroeinrichtung kommen vor allem regionale Gerichte mit leicht französischem Touch auf den Tisch. €€–€€€
7 Anglerstuben westl. aC1
Reichenaustr. 51, Konstanz
(075 31) 818 04 87
www.anglerstuben.com
Eines der beliebtesten Restaurants in Konstanz. Der Fokus liegt auf regionalen Zutaten, Fisch und Fleich werden kreativ zubereitet.Ehrlich gelebte Gastfreundschaft und Seeterrasse am Konstanzer Seerhein. €€
71Q Café Turm aE2
Hussenstr. 66, Konstanz
(075 31) 222 28
www.cafe-turm.com
Das jüngst aufwendig renovierte, gutbürgerliche Bar- Restaurant am Schnetztor serviert Schnitzel in allen Größen und andere Gerichte zum Bier. Beliebt sind die Auftritte von Live-Bands am Freitag. €€
7q Eugens Bio.Café.Restaurant aE3
Münzgasse 4, Konstanz
(075 31) 976 86 84
www.eugens.bio
Das biozertifizierte Restaurant an der Ecke zur Marktstätte ist durch und durch auf Nachhaltigkeit eingestellt. Die Zutaten der ambitionierten Küche von Eugen Bücheler stammen aus der Region, auch die hauseigene Patisserie lohnt einen Besuch. €€
7 Hafenmeisterei aD3
Hafenstr. 3, Konstanz
(075 31) 369 72 12
www.hafenmeisterei.de
Cooles Restaurant mit mediterran inspirierten Gerichten, serviert in verschiedenen Räumlichkeiten direkt an der Promenade mit Blick auf den Yachthafen. €€
© Dagmar Schwelle/MTK
Die »Imperia« an der Hafen einfahrt gilt als Wahrzeichen von Konstanz
7 Karma aE3
Sigismundstr. 14, Konstanz
(075 31) 369 80 24
www.karma-konstanz.com
Eine Einrichtung wie aus 1001 Nacht, die Küche kreuzt Indien mit einem Hauch Singapur: Das Karma ist ein gewürztes Genusserlebnis für alle Sinne. €€
7 Konzil aD3
Hafenstr. 2, Konstanz
(075 31) 212 21
www.konzil-konstanz.de
Die Aussicht von der Terrasse des alten Konzilgebäudes auf die Hafenpromenade ist nicht zu toppen. Die servierten Gerichte widerlegen die Vermutung, an exponierten Plätzen würde man nicht gut speisen. €€
© Dagmar Schwelle/MTK
Konzilgebäude von Konstanz: Von 2014 bis 2018 feierte man hier das 600jährige Jubiläum des Konzils
72 Wessenberg aE3
Wessenbergstr. 41, Konstanz
(075 31) 91 96 64, www.wessenberg.eu
Moderne Crossover-Gastronomie zwischen Café und Restaurant mit eigener Weinhandlung sowie dem größten Innenhof in Konstanz, mit wechselnden Menüs und günstigem Mittagstisch, am Sonntag Brunch. €€
71 Dom aE3
Brückengasse 1, Konstanz
(075 31) 361 15 59, www.dom-konstanz.de
Modern gestaltetes Restaurant mit Cocktailbar, einladendem Ambiente und entspanntem Biergarten. Morgens gibt es ein Lachsfrühstück und andere Varianten. Hausgemachte Burger in den Größen M, L und XL können mit verschiedensten Zutaten bestellt werden. Beliebt ist auch das Felchenfilet. €–€€
q2 Café und Kaufhaus Voglhaus aE3
Wessenbergstr. 8, Konstanz
(075 31) 172 02
www.das-voglhaus.de
Ungewöhnliches Café mit großem Tresen und Sitzgelegenheiten teilweise auf Bänken. Bäckerei mit leckeren Holzofenbroten und Kuchen aus Dinkelmehl. Der Eingang zum Laden liegt in der Münzgasse.
, Brauhaus Joh. Albrecht  aD3
Konradigasse 2, Konstanz