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Gunnar Habitz

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Beschreibung

EINLEITUNG Willkommen in der Schweiz Grüezi mitenand! Herzlich willkommen im Schmuckstück Westeuropas. Das wohl abwechslungsreichste Land des Kontinents besteht aus einem ansprechenden Mix von schneebedeckten Alpen, Gletschern, tiefblauen Seen, friedlichen Landschaften und historischen Städten. Die Confoederatio Helvetica besteht sprachlich aus der größeren Deutschschweiz, der Französisch sprechenden Romandie im Westen, dem italienischen Tessin im Süden sowie den Berggebieten in Graubünden, in denen sich die Bündner teilweise auf Rätoromanisch verständigen. So unterschiedlich die Sprachen, so verschieden auch die Mentalitäten in dem neutralen Land, das in 26 Voll- und Halbkantone unterteilt ist und in dem die Bürger etwa viermal im Jahr in direkter Abstimmung über ihre Geschicke selbst entscheiden. Das Angebot für Aktivurlauber reicht quer durch die Jahreszeiten von Bergwandern bis Wintersport, von Radtouristik bis Reiten und von Angeln bis Rodeln. Die häufig naturbelassene Landschaft lässt sich eindrucksvoll bei Ferien auf dem Bauernhof oder auf der Alm erleben. Dieses Buch ist, unabhängig von den Schweizer Kantonen, in zwölf touristisch erlebbare Regionen eingeteilt und pickt die wichtigsten Orte, Passstraßen sowie Sehenswürdigkeiten heraus. Das Wallis und Graubünden stehen für die Bergkantone, das Tessin gilt als Sonnenstube der Schweiz, während die Zentralschweiz die Wiege der Urkantone ist. Die Region um den Genfersee, das zweisprachige Freiburg sowie Neuenburg und Jura stellen die Romandie dar, den attraktiven französischsprachigen Teil der Schweiz. Die Vorstube der Alpen kann am besten im Berner Oberland bewundert werden, während die Bundesstadt Bern zum Schweizer Mittelland gehört. Bleiben noch die nördlichen Regionen um Basel, Zürich und die Ostschweiz mit dem Fürstentum Liechtenstein. Zürich als Wirtschaftsmetropole und heimliche Hauptstadt ist den Regionen vorangestellt. Erobern Sie ein wunderschönes Land, das in seiner Vielfalt in wenigen Tagen gar nicht vollständig bereist werden kann, also kommen Sie doch einfach mal wieder!

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Schweiz
Der Autor
Gunnar Habitz arbeitete lange Jahre in Zürich als internationaler Manager in der IT-Branche. Der Schweizer Autor mit Bremer Wurzeln studierte in Zürich Wirtschaftsingenieurwesen und veröffentlichte zahlreiche Reiseführer über die Schweiz, den Bodensee und Tschechien sowie Reiseberichte aus aller Welt. Von ihm stammt auch ein Hotelführer zu Graubünden (www.habitz.ch).

Schweiz

Top 10 & Willkommen

Willkommen in der Schweiz

Chronik

Stadttour Zürich

Ein Rundgang durch die helvetische Wirtschaftsmetropole

Service-Informationen Zürich

Vista Points - Sehenswertes

Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten

Genferseegebiet/Waadtland

Avenches

Château-d’Œx

Genève (Genf)

Lausanne

Montreux/Vevey

Region Freiburg

Fribourg (Freiburg)

Gruyères (Greyerz)

Murten (Morat)

Neuenburg/Jura/ Berner Jura

La Chaux-de-Fonds/Le Locle

Ausflugsziel:

Neuchâtel (Neuenburg)

Saint-Ursanne

Val-de-Travers

Schweizer Mittelland mit Bern

Aarau

Bern

Biel/Bienne

Ausflugsziel:

Emmental

Solothurn

Berner Oberland

Brienz/Meiringen

Grindelwald

Gstaad

Interlaken

Jungfrau-Region

Simmental

Thunersee

Ausflugsziel:

Wallis

Grosser Aletschgletscher

Brig

Crans-Montana

Grimselpass

Leukerbad

Rhônegletscher

Saas-Fee

Sion (Sitten)

Verbier

Zermatt

Zentralschweiz

Einsiedeln

Engelberg und Titlis

Entlebuch und Schrattenfluh

Luzern

Schwyz

Urnersee

Vierwaldstättersee

Zug

Region Basel

Augusta Raurica

Basel

Region Zürich

Baden

Ausflugsziel:

Rapperswil/Pfäffikon

Winterthur

Ostschweiz/ Liechtenstein

Appenzellerland

Bad Ragaz

Braunwald

Fürstentum Liechtenstein

Glarnerland

Schaffhausen

St. Gallen

Stein am Rhein

Werdenberg

Bergün/Bravuogn

Chur

Davos

Disentis/Mustér

Fextal

Flims/Laax/Falera

Guarda

Klosters

Pontresina

Poschiavo

Rheinschlucht

Scuol

Sils im Engadin

St. Moritz

Val Müstair

Vals

Via Mala

Graubünden

Arosa

Tessin

Ascona

Bellinzona

Locarno

Ausflugsziel:

Lugano

Ausflugsziele:

Monte San Giorgio

Valle Verzasca

Service von A bis Z

Schweiz in Zahlen und Fakten

Anreise, Einreise

Auskunft

Automiete, Autofahren

Diplomatische Vertretungen

Einkaufen

Essen und Trinken

Feiertage, Feste, Veranstaltungen

Geld, Kreditkarten

Hinweise für Menschen mit Handicap

Internet

Klima, Kleidung, Reisezeit

Medizinische Versorgung

Mit Kindern in der Schweiz

Nachtleben

Notfälle, wichtige Rufnummern

Öffnungszeiten

Post, Briefmarken

Presse

Rauchen

Sicherheit

Sport und Erholung

Sprache

Strom

Telefonieren

Trinkgeld

Unterkunft

Verkehrsmittel

Zeitzone

Zoll

Extras – Zusatzinformationen

Impressum/Karte

Top 10 & Willkommen
Willkommen in der Schweiz
Grüezi mitenand! Herzlich willkommen im Schmuckstück Westeuropas. Das wohl abwechslungsreichste Land des Kontinents besteht aus einem ansprechenden Mix von schneebedeckten Alpen, Gletschern, tiefblauen Seen, friedlichen Landschaften und historischen Städten.
Die Confoederatio Helvetica besteht sprachlich aus der größeren Deutschschweiz, der Französisch sprechenden Romandie im Westen, dem italienischen Tessin im Süden sowie den Berggebieten in Graubünden, in denen sich die Bündner teilweise auf Rätoromanisch verständigen. So unterschiedlich die Sprachen, so verschieden auch die Mentalitäten in dem neutralen Land, das in 26 Voll- und Halbkantone unterteilt ist und in dem die Bürger etwa viermal im Jahr in direkter Abstimmung über ihre Geschicke selbst entscheiden.
Das Angebot für Aktivurlauber reicht quer durch die Jahreszeiten von Bergwandern bis Wintersport, von Radtouristik bis Reiten und von Angeln bis Rodeln. Die häufig naturbelassene Landschaft lässt sich eindrucksvoll bei Ferien auf dem Bauernhof oder auf der Alm erleben.
Dieses Buch ist, unabhängig von den Schweizer Kantonen, in zwölf touristisch erlebbare Regionen eingeteilt und pickt die wichtigsten Orte, Passstraßen sowie Sehenswürdigkeiten heraus. Das Wallis und Graubünden stehen für die Bergkantone, das Tessin gilt als Sonnenstube der Schweiz, während die Zentralschweiz die Wiege der Urkantone ist. Die Region um den Genfersee, das zweisprachige Freiburg sowie Neuenburg und Jura stellen die Romandie dar, den attraktiven französischsprachigen Teil der Schweiz. Die Vorstube der Alpen kann am besten im Berner Oberland bewundert werden, während die Bundesstadt Bern zum Schweizer Mittelland gehört. Bleiben noch die nördlichen Regionen um Basel, Zürich und die Ostschweiz mit dem Fürstentum Liechtenstein. Zürich als Wirtschaftsmetropole und heimliche Hauptstadt ist den Regionen vorangestellt.
Erobern Sie ein wunderschönes Land, das in seiner Vielfalt in wenigen Tagen gar nicht vollständig bereist werden kann, also kommen Sie doch einfach mal wieder!
In Zürich verlässt die Limmat den Zürichsee, rechts im Bild das Fraumünster
Chronik
Daten zur Landesgeschichte
4. Jh. v. Chr. Die Kelten besetzen von Westen kommend das Gebiet der heutigen Schweiz. Im Jahr 58 v. Chr. werden sie auf dem Weg nach Südfrankreich von Cäsars Armee bei Burgund zurückgeschlagen.
»Der Rütlischwur« (1780) auf einem Gemälde des Schweizer Malers Johann Heinrich Füssli
1. Jh. v. Chr. Die Römer ziehen die ersten Passrouten und unterwerfen den Alpenraum 15 v. Chr.
1.–5. Jh. Bis zum Einfall der Aleman-
n. Chr. nen in die Nordschweizdauert die friedliche Kolonisierung durch die Römer, deren Spuren zwischen Basel und Zürich und zwischen Lausanne und Neuchâtel (Neuenburg) noch heute sichtbar sind.
5.–9. Jh. Die Franken unterwerfen Alemannen und Burgunder, damit wird das Gebiet der heutigen Schweiz ein Teil des Frankenreichs unter Karl dem Großen und gehört auch zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Im Anschluss an den Untergang des Frankenreichs bilden sich einzelne Herrschaften der vorherrschenden Adelshäuser Habsburg, Savoyen, Kyburg und Zähringen heraus.
1264 Der später zum deutschen König gewählte Rudolf I. von Habsburg regiert über große Teile des Landes und setzt mächtige Vögte zur Verwaltung der Gebiete ein.
1291 Der Legende nach sichern sich drei Männer der Kantone Schwyz, Uri und Unterwalden mit dem berühmten Rütlischwur gegenseitige Hilfe im Kampf gegen die Vögte zu und begründen so die schweizerische Eidgenossenschaft.
1315 Das habsburgische Heer wird bei Morgarten geschlagen.
1322–53 Weitere Gebiete kommen zu den drei Urkantonen hinzu: Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern. Dadurch steigen die Spannungen mit dem habsburgischen Österreich, das die Schweiz unterwerfen möchte.
1474 Österreich erkennt den eidgenössischen Status an und schließt Frieden. Auf ausländischen Kriegsschauplätzen kämpfen Schweizer Söldner gegen die eigenen Landsleute.
Ansicht von Basel in der Schedelschen Weltchronik (1493)
1481 Solothurn und Freiburg werden in den Bund aufgenommen.
1499 Nach dem Sieg über den Schwäbischen Bund wird die Eidgenossenschaft offiziell vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation getrennt.
1501–13 Basel, Schaffhausen und später Appenzell treten den bisherigen zehn Kantonen bei.
1516 Seit dem Frieden mit Frankreich setzen die Eidgenossen auf Neutralität.
Zeitgenössisches Porträt des Zürcher Reformators Huldrych Zwingli (1531, Kunstmuseum, Winterthur)
1519–23 Huldrych Zwingli beginnt mit seinen Reformen am Zürcher Grossmünster. Etwa die Hälfte der Kantone wird reformiert, die übrige Hälfte rund um die Urkantone bleibt katholisch.
Jean Calvin, Begründer des Calvinismus
1536 Bern befreit Genf von den Savoyern, dadurch dehnt sich das Gebiet des Bundes um das heutige Waadtland aus. Der Franzose Jean Calvin beginnt die Reformation in Genf.
1618–48 Der Bund bleibt auch im Dreißigjährigen Krieg neutral und wird beim Westfälischen Frieden als europäischer Staat anerkannt.
1798 Die Franzosen besetzen die Schweiz und teilen Genf, den Jura und Mühlhausen Frankreich zu.
Statt der Eidgenossenschaft wird die Helvetische Republik ausgerufen.
1803 Napoleon wandelt das Land nach nur fünf Jahren Einheitsstaat wieder in einen Staatenbund aus teilweise souveränen Kantonen um. Zugleich werden dem Bund die Gebiete Aargau, Graubünden, St. Gallen, Tessin, Thurgau und Waadtland (Vaud) als weitere Kantone hinzugefügt.
1815 Auf dem Wiener Kongress wächst die Anzahl der souveränen Kantone um Genf, Neuchâtel (Neuenburg) und das Wallis auf 22 an. Der Schweiz wird im Frieden zu Paris Neutralität zugesichert.
1848 Die Schweiz erhält eine neue Bundesverfassung, durch die aus dem Staatenbund ein Bundesstaat wird.
1864 Die Genfer Konvention wird durch Henri Dunant begründet, das Rote Kreuz entsteht.
1882: Lokomotive mit Arbeitern vor dem Eisenbahn-Scheiteltunnel durch den Gotthard
1882 Feierliche Einweihung des Eisenbahn-Scheiteltunnels durch den Gotthard.
1914–18 Die Schweiz bleibt im Ersten Weltkrieg trotz Mobilmachung neutral und pflegt Verwundete der Mittelmächte.
1920 Beitritt zum Völkerbund, der erstmals in Genf tagt.
1939–45 Die Schweiz bewahrt im Zweiten Weltkrieg ihre Neutralität und nimmt Verwundete aller Nationen auf.
1948 Die UNESCO nimmt die Schweiz auf.
1963 Der Europarat nimmt die Schweiz als 17. Mitglied auf.
1979 Der Jura spaltet sich von Bern ab und wird ein eigener Kanton mit der Hauptstadt Delémont.
1980 Hausbesetzungen in Zürich, Bern und Basel mit Kämpfen zwischen Jugendlichen und der Polizei.
1986 Das Stimmvolk spricht sich gegen einen UNO-Beitritt aus. Unfälle in den Basler Chemiewerken Ciba-Geigy und Sandoz verseuchen den Rhein bis zur Nordsee.
1988 Das Konzept »Bahn 2000« plant die Modernisierung des Bahnwesens und wird im Jahr 2004 verwirklicht.
1990 Nach der vergleichsweise späten Einführung des bundesweiten Frauenwahlrechts 1971 erhalten die Frauen in Appenzell Ausserrhoden erst jetzt das kantonale Wahlrecht.
1991 In Bellinzona wird die 700-Jahr-Feier der Schweiz eröffnet.
Das Volk stimmt der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) und damit dem Bau des wichtigsten Eisenbahntunnels Europas zu.
1992 Das Schweizer Stimmvolk lehnt einen Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) ab.
1996 Rätoromanisch wird offizielle Teilamtssprache in den entsprechenden Gebieten in Graubünden.
1997 Erstmals veröffentlicht die Schweizerische Bankiervereinigung eine Liste mit den Namen der Inhaber von Nummernkonten aus dem Zweiten Weltkrieg.
2001 Mit der Swissair geht ein Schweizer Aushängeschild durch Überschätzung und Managementfehler zugrunde.
2002 Die Schweiz tritt nach erneutem Volksentscheid nun doch der UNO bei.
2003 Die bilateralen Verträge mit den einzelnen EU-Staaten werden verwirklicht, dadurch wird sowohl die Zuwanderung von Arbeitswilligen in die Schweiz als auch das Arbeiten im Ausland für die Schweizer vereinfacht.
2008 Die Schweiz richtet gemeinsam mit Österreich die Fußball-Europameisterschaft aus.
2009 Das Schengener Abkommen findet auch in der Schweiz Anwendung, die Personenkontrollen fallen weg, Warenkontrollen bleiben bestehen.
2011 Die UNESCO nimmt historische Pfahlbauten im Alpenraum in das Weltkulturerbe auf.
2014 Das Schweizer Volk befürwortet die begrenzte Zuwanderung von Ausländern unter Protest der EU.
2015 Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses führt zu wirtschaftlichen Turbulenzen, Stellenabbau und Einkaufstourismus im Ausland.
2016: Eröffnung des längsten Eisenbahntunnels der Welt, des Gotthard-Basistunnels
2016 Im Juni eröffnet der 57 Kilometer lange Gotthard-Basistunnel, der längste Eisenbahntunnel der Welt.
2021 Die Schweiz sagt mit 64,1 Prozent Ja zur Ehe für alle. Gleichgeschlechtliche Paare können ab dem 1. Juli 2022 auch in der Schweiz heiraten. Mit der Ehe für alle wird auch die gemeinsame Adoption für homosexuelle Paare möglich.
2023 Ein Lawinenrutsch droht das Städtchen Brienz am gleichnamigen See einzunehmen, doch dieses wird im letzten Moment verschont.
Stadttour Zürich
Ein Rundgang durch die helvetische Wirtschaftsmetropole
»Little Big City« – der einstige Slogan trifft für die heimliche Hauptstadt der Schweiz immer noch zu. Zürich zählt nur 428 000 Einwohner und verfügt mit knapp 92 Quadratkilometern über eine im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen geringe Fläche.
An den hiesigen Großbanken und mehr als hundert ausländischen Bankhäusern sowie den Versicherungen wird jedoch etwa ein Viertel des weltweiten Vermögensverwaltungsgeschäfts abgewickelt. Zürich ist also ein internationaler Finanzplatz und zählt so gesehen zu den Weltstädten.
Zieht man den Ballungsraum rund um Zürich und den Zürichsee hinzu, leben in dem gesamten Wirtschaftsraum über eine Million Menschen. »Züri« gilt als multikulturell, der Ausländeranteil beträgt 30 Prozent, die größten Gruppen stellen darunter Deutsche und Italiener.
Die meisten Firmen haben in und um Zürich ihren Hauptsitz, die Medienwelt von der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) bis zum Schweizer Fernsehen ist ebenfalls an der Limmat verwurzelt. Entsprechend kommt Zürich mit seinem dichten Bahnnetz und dem internationalen Flughafen Zürich-Kloten als Verkehrsknotenpunkt eine überregionale Bedeutung zu.
Die beiden markanten Türme des Grossmünsters prägen die Zürcher Stadtsilhouette
Die auf 408 Metern Meereshöhe gelegene Stadt mit Blick auf die Alpen wird von ihren Bewohnern allerdings nicht unbedingt als Wirtschaftsmetropole wahrgenommen, sondern vor allem als ein Ort, in dem es sich sehr angenehm leben lässt. Häufig landet Zürich bei weltweiten Umfragen bezüglich der Zufriedenheit seiner Einwohner noch vor dem lässigen Vancouver an Kanadas Westküste oder dem sonnigen Melbourne in Australien auf dem ersten Platz. Das überschaubare Zentrum erstreckt sich vom Hauptbahnhof bis zum Zürichsee auf beiden Seiten der Limmat, im Westen durch die Sihl und im Osten durch den Seilergraben begrenzt.
Wir beginnen unseren Rundgang am Hauptbahnhof eA2, für viele Reisende die erste Begegnung mit dem Zentrum. Der monumentale Bau aus dem Jahr 1871 im Stil des Neoklassizismus wird von der Figur »Helvetia« gekrönt. Längst fahren die Züge nicht mehr in die Haupthalle hinein, die stattdessen als überdachter Platz für den Weihnachtsmarkt mit großem Baum, für Sommerkino und andere Veranstaltungen dient. Unterhalb des Bahnhofs lockt das Shop-Ville auch spät am Abend und am Wochenende mit einer Vielzahl von Geschäften, während in der Haupthalle Brasserien und Restaurants zum Verweilen einladen. Vor dem Hauptbahnhof thront die Statue von Alfred Escher, dem Gründer der Schweizerischen Kreditanstalt (der heutigen Credit Suisse), der auch als Staatsmann und Gründer der Gotthardbahn in die Geschichte einging.
Der »Blaue Engel« von Niki de Saint Phalle in der Zürcher Bahnhofshalle
Entlang Eschers visionärem Blick führt die Bahnhofstrasse  eA3-eD3 einen guten Kilometer bis zum Zürichsee. Sie gilt noch immer als eine der nobleren Einkaufsmeilen Europas, auch wenn inzwischen besonders im vorderen Teil vermehrt Geschäfte der Mittelklasse Einzug gehalten haben. Weitgehend autofrei erlaubt der Boulevard einen ausgedehnten Bummel. Zur Sauberkeit der Stadt wird gern der irische Schriftsteller James Joyce zitiert: »Zürich ist so sauber, dass man eine auf der Bahnhofstrasse ausgeschüttete Minestra ohne Löffel wieder aufessen könnte.«
Prominent mitten in der City: die Arkaden an der Bahnhofstrasse/Börsenstrasse in Zürich
Von der Shoppingmeile verzweigt hinter dem Rennweg nach links die pittoreske Augustinergasse eB3 mit ihren charakteristischen Erkerhäusern. Ab 1445 wohnten in den bunten Häuschen Handwerker, die Erker wurden erst später von den zugezogenen Fabrikanten hinzugefügt. Die blauen Denkmalschutztafeln an den Häusern geben Auskunft über ihre lange Vergangenheit. Die Gasse steigt langsam an bis zum Münzplatz, danach führt die Widdergasse rund um das Nobelhotel Widder herum, das aus acht einzelnen Stadthäusern besteht und eine beliebte Jazzbar beherbergt.
Die Pfalzgasse führt mit einigen Stufen hoch zum Lindenhof eB3, dem wohl ältesten Platz in Zürich. Die Römer errichteten hier 15 v. Chr. eine Zollstation und später ein Kastell. Aus dem einstigen Namen Turicum wurde über die Jahrhunderte Zürich abgeleitet. Die deutschen Kaiser pflegten hier auf der Durchreise Station zu machen. Der Lindenhof diente häufig als Versammlungsort, unter anderem wurde hier im August 1798 die helvetische Verfassung beschworen. Ein Jahr zuvor hatte bereits Johann Wolfgang von Goethe die sich von hier aus bietende Aussicht über die Stadt gelobt. Dem Reisenden von heute präsentieren sich allerdings hauptsächlich die gegenüberliegende Seite mit dem Niederdorf sowie die mächtige Kuppel der Eidgenössischen Technischen Hochschule eA4. Gottfried Semper baute die ETH nach der Fertigstellung der nach ihm benannten Oper in Dresden.
Der Abstieg vom Lindenhof führt zur winzigen Gasse Schipfe eB3, die sich zwischen der Rudolf-Brun-Brücke und der Rathausbrücke an der Limmat entlangzieht und als Uferbebauung bereits 1295 angelegt wurde. Die direkt am Wasser stehenden Häuser aus dem 16. Jahrhundert wurden aus Raumnot an der Limmat errichtet. Kaum vorstellbar, dass dieses Kleinod einst als Umschlagplatz für die Schiffe vom See auf dem Weg in die Limmat diente.
Die bunt bemalten Erker in der Augustinergasse in Zürich
Entlang kleiner Geschäfte in Häusern mit niedrigen Decken geht es über die Schlüsselgasse zur St. Peterhofstatt, einem ruhigen Plätzchen mit der ältesten Pfarrkirche der Stadt, St. Peter eC3. Markant ist besonders ihr Turm aus dem 13. Jahrhundert. Dessen Ziffernblatt übertrifft mit 8,7 Metern Durchmesser sogar das des Big Ben in London und gilt als größtes in Europa. Der einst zur Bewachung dienende Turm kann auch bestiegen werden, 157 Treppenstufen werden durch eine schöne Aussicht belohnt.
Durch die Schlüsselgasse geht es abwärts zum Münsterhof, im 18. Jahrhundert der wichtigste Marktplatz der Stadt – heute sieht er eher wie eine freie Parkplatzfläche aus. An den Platz grenzt das Fraumünster eC3, das vor allem wegen der drei elf Meter hohen Fenster auf der Ostseite bekannt ist, die der russische Künstler Marc Chagall 1970 schuf. Die Rosette ergänzte der berühmte Maler acht Jahre später. Die häufig umgebaute Kirche mit dem ehemaligen Kloster wurde einst von den Karolingern gegründet, die erste Erwähnung stammt aus dem Jahr 853.
Vom Fraumünster führt die Poststrasse geradewegs auf den Paradeplatz eC3, dessen Name auf die einstigen Militärparaden zurückgeht, die an diesem ehemaligen Schweinemarkt abgehalten wurden. Der zentrale Platz inmitten der Bahnhofstrasse wird von prächtigen Bankgebäuden, von Versicherungen und noblen Hotels, wie dem 1838 gegründeten Savoy Baur en Ville, gesäumt. Die Confiserie Sprüngli ist bereits seit 1859 an diesem Platz ansässig. Hier werden die höchsten Mieten der Stadt gezahlt.
Im weiteren Verlauf der Bahnhofstrasse werden die Geschäfte erlesener als in der ersten Hälfte – so gibt es nicht viele Städte in Europa, die einen eigenen Laden der Edelmarke Tiffany vorweisen können. Die Nobelmeile endet am Zürichsee mit Aussicht auf die Ausflugsschiffe. Links, wo der See in die Limmat fließt und manche Zürcher ihr Boot vertäut haben, befindet sich der Bürkliplatz eD3. Im Sommer findet hier regelmäßig samstags ein Flohmarkt statt. Der Name des Platzes geht auf den Architekten Arnold Bürkli zurück, der einige Parkanlagen in der Stadt schuf, indem er Teile des Sees aufschütten ließ. Hinter dem Bürkliplatz an der Limmat liegt das nostalgische Flussbad Stadthausquai, in dem sich Frauen auch heute noch bzw. wieder sichtgeschützt in der Limmat erholen können.
Über die Quaibrücke geht es auf die östliche Limmatseite und zuerst zum Bellevueplatz, an den sich der SechseläutenplatzeD4 anschließt. Sein Name geht auf das 1902 gegründete gleichnamige Stadtfest zurück, bei dem jedes Jahr am Montag Mitte April ein »Böögg« genannter künstlicher Schneemann als Abschied vom Winter verbrannt wird. Gleichzeitig findet der Aufmarsch der 25 Zürcher Zünfte statt. Hinter dem auch als Weihnachtsdorf dienenden Sechseläutenplatz steht das renommierte Zürcher Opernhaus eD4, das im Jahr 1891 von Fellner und Helmer erbaut wurde. In dem abgebrannten Vorgängerbau dirigierte einst Richard Wagner.