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Wussten Sie, dass Sie in Essen durch die Hölle gehen können, um zum Himmel zu gelangen? Oder dass es sich hier zu einer Lourdesgrotte pilgern lässt? Was versteht man unter Borbecker Halblang, und wo genau liegt die Türkenquelle? Wie logiert es sich in einem Bauwagenhotel, und was hat es eigentlich mit dem Essener Stahlbuch auf sich? Kommen Sie mit auf eine Entdeckungstour der besonderen Art: von musealen Kleinoden über skurrile Kunstwerke, von Trendsportanlagen zu historischen Bauten. Tauchen Sie ein in die Geheimnisse der Ruhrmetropole.
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Seitenzahl: 200
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111 Orte in Essen, die man gesehen haben muss
Fabian Pasalk
emons: Verlag
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Emons Verlag GmbH // 2016 Alle Rechte vorbehalten Texte: Fabian Pasalk © der Fotografien: Fabian Pasalk Gestaltung: Emons Verlag Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL ISBN 978-3-96041-163-5 E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag
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Vorwort
1_Am Hohen Kreuz | Hinunter ans Hardenbergufer
2_An der Kirchtreppe | Vom Martin-Luther- hinab zum Tuchmacherplatz
3_Das Asbachtal | Wolliges Honiggras und die A44
4_Auf Helmut Rahns Spuren | Präsent in der ganzen Stadt
5_Die Bäume des Jahres | Ein Lehrpfad am Stadtwaldfriedhof
6_Das Bauwagenhotel | Mit Kray fing alles an
7_Das Bergbau- und Heimatmuseum | Der Tag des Bergmanns im Paulushof
8_Das Bernewäldchen | Beim Spielen wiederentdeckt?
9_Der Bismarckturm | Fernblick in den Landschaftspark
10_Die Bleichinsel | Brücke über den Mühlengraben
11_Der Borbecker Halblang | Ein Brunnen für jene, die hineinwuchsen
12_Das Brandmal | Friedenskirche rußgeschwärzt
13_Das Bürgerhaus Oststadt | Erstes seiner Art in Nordrhein-Westfalen
14_Der Carbon Obelisk | Landmarke mit epochalem Bezug
15_Die Carl-Humann-Büste | Die Entdeckung des Pergamonaltars
16_Das ChorForum | Eine Kirche für Gesang
17_Der Dellwiger Dom | Von einer Notkirche zu einem Monument
18_Das Denkmalgebiet Hü’weg | Für einen Bürgermeister, den es nicht mehr gab
19_Das Deutsch-Französische Kulturzentrum | Von Comicsammlung bis Musikfestival
20_Der Donjon | Kein Kerker, ein Wohnturm
21_Essens tiefster Punkt | Postkartenidylle in der Mathias-Stinnes-Siedlung
22_Die Eyhof-Siedlung | Eine Insel und ein Hagelkreuz
23_Die Flugsimulatoren | Von Boeing bis De Havilland
24_Der Fördergerüst-Kirchturm | Wenn der Weg zur Bildung unter Tage liegt
25_Das Fort Kiekenberg | Die Rückkehr der Kunst in altes Gemäuer
26_Die Friedenseiche | Aller guten Dinge sind vier
27_Der Frintroper Wasserturm | Wasser für das Umland
28_Der Fünfkirchenblick | Veleda, die Priesterin der Spillenburg
29_Das Gartenhaus Dingerkus | Durch den Einsatz beherzter Bürger gerettet
30_Die Gedenksteine | Noch immer sterben Menschen
31_Das Genealogiemuseum | Ahnenforschung für jedermann
32_Die Geologische Wand | Von der »Bochumer Schicht« im Essener Fels
33_Die Goetheschule | Aus zwei mach eins
34_Die Günni-Semmler-Statue | Zu Ehren eines Essener Originals
35_Der Gußmannplatz | Der Rest vom Altenhof
36_Der Halbachhammer | Eigentlich ein Siegener Denkmal
37_Der Hauxplatz | Erinnerung an Margarethe Krupp
38_Die Heisinger Ruhraue | Die Rote Mühle und das Naturschutzgebiet
39_Himmel und Hölle | Am schönsten Platz auf Erden …
40_Die Hindenburger Heimatsammlung | Eine polnische Stadt stellt sich vor
41_Die Hirtenkapelle | Das Gotteshaus, der Schäfer und der Bunker
42_Die Historische Sammlung der Ruhrwasserwirtschaft | Pionier der Klärwerkstechnik
43_Der Hochzeitswald | Win-Win-Win im Kamptal
44_Die Hülsenhaine | Hollywood in Heisingen
45_Die Hundebrücke | Prinz Wilhelm und die älteste Bahnlinie des Ruhrgebiets
46_Die Jugendhalle Schonnebeck | Ein Holzbau aus Köln
47_Der Kattenturm | Sagenumwoben – von Germanen, Katzen und Geschützen
48_Die Kleinhaus-Siedlung | Gartenstadt in Rautenform
49_Der Kokskohlenturm | Lagerstätte für die Kokerei
50_Das Krause Bäumchen | Die Rellinghauser Linde als Grenze
51_Das Krayer Rathaus | Erste Sitzung der Stadt Essen nach dem Krieg
52_Die Kriegsgräberstätte Graf Beust | 69 Jahre lang vermisst
53_Der Krupp’sche Wassertank | Am Rande der Hügelkolonie Brandenbusch
54_Der Kunstraum Notkirche | Ein Dialog zwischen Kunst- und Mauerwerk
55_Die Lourdesgrotte | Borbeck als Wallfahrtsort
56_Der Ludwig-Kessing-Park | Ein Bergmann und Heimatdichter
57_Die Maschinenhalle der Zeche Rudolph | Auf Spurensuche im Oefter Wald
58_Der Modell-Eisenbahn-Club | Der letzte Barwagen seiner Art
59_Die Mondscheinwiese | Für Nachtschwärmer und Tagträumer
60_Die Mühlenemscher | Ein Grenzbach und das Karnaper Wäldchen
61_Der Nashorn-Tempel | Albrecht Dürer und die Vogelheimer Klinge
62_Die Neue Isenburg | Immer dieses Erbgestreite
63_Der Niederfeldsee | Ein neues Quartier für Altendorf
64_Der Ökopark Segeroth | Essens Wilder Norden ganz friedlich
65_Der Opernplatz | Dreimal Hochtief
66_Die Padel-Anlage | Volkssport in der Helmut-von-Malottki-Halle
67_Das Panzerbau-Gelände | Statt Tiger nur noch Hunde
68_Die Papiermühlenschleuse | Trockengelegt, versenkt, verschüttet, ausgegraben
69_Der »Parkour«-Parcours | Trendsport-Trainingsgelände im Krayer Volksgarten
70_Das Pegelhaus | Vom Spillenburger Wehr bis zur Zornigen Ameise
71_Das Personaltor | Gottfried Wilhelm überall
72_Das Pestalozzidorf | Wohnen und Arbeiten für Waisen
73_Die polizeihistorische Sammlung | Dein Freund und Helfer mit Sammelleidenschaft
74_Das Projekt ZKE | Schacht Emil und die Kunst
75_Der Radarturm | Wetter für Deutschland
76_Der Raum der Stille | Meditation in Blau
77_Die Residenzaue | »Grüne 14« und die Dubois-Arena
78_Das Rotkreuz-Museum | Lazarett-Zug und Erste-Hilfe-Fibel
79_Der RS1 | Von Stadt zu Stadt auf dem Rad-Highway
80_Der Ruderalpark | Pflanzen sich selbst überlassen
81_Die Sauer-Orgel | Pfeifenschmuckstück im Bergmannsdom
82_Der Schillerbrunnen | Friedlich mit Friedrich
83_Der Schurenbach | Einst begraben unter der Halde
84_Der Schwanhildenbrunnen | Wiederentfachtes Heimatgefühl
85_Die Schwimmbrücke Holtey | Für fünf Pfennig auf die Holz-Insel
86_Die Siechenhauskapelle | Einst für Aussätzige, nun mittendrin im Leben
87_Der Simson-Block | Anders gemacht als geplant
88_Die Spurbus-Teststrecke | Vorreiter eines gescheiterten Verkehrskonzepts
89_Das Stammhaus Kröger | Vom Möbelhandwerk zum Kunstatelier
90_Der Stein der Republik | Die größte Wiese der Stadt und der Halloturm
91_Die Steinkiste Kupferdreh | Die Trichterbecherkultur auf der Dilldorfer Höhe
92_Die Sternwarte | Die Erreichbarkeit der Himmelskörper
93_Das Stift Rellinghausen | Ein Ensemble unter Denkmalschutz
94_Die St.-Lucius-Kirche | Im Schatten der Werdener Abtei
95_Stonehenge | Trotz Einweihung unterm Hakenkreuz ein Friedensmal
96_Der Stützträger | Teil der größten Maschinenbauhalle Europas
97_Die Tangabucht | Der alte Dorfkern Gerschede und die Krupp-Siedlung
98_Das Theater Freudenhaus | Hier wird Ruhrpott gesprochen
99_Das Torhaus | Hinterm Berg – Radrouten nach überall
100_Der Treidelplatz | Seitenwechsel an der Brehm
101_Der Triebwagen 888 | Über historische Schienenfahrzeuge
102_Die Türkenquelle | Der Charlottenhof und sein Fluchtstollen
103_Das wachsame Hähnchen | Essen hat ’nen Vogel
104_Waende Südost | Street-Art an der Schallschutzmauer
105_Das Waldstadion | Im Bergmannsbusch wird Ruhm geerntet
106_Das Walpurgistal | Nackedeis seit eh und je
107_Die Wetterstation | Ein Reiher und andere Flussmotive
108_Die Wiebeanlage | Anna Selbdritt und das Moltkeviertel
109_Das Wildgehege | Erst rettet die Sparkasse, dann der Förderverein
110_Das Zauber Theater | Magie liegt in der Luft
111_Die Zeche Levin | Der letzte gebaute Malakowturm im Ruhrgebiet
Bildteil
Übersichtskarten
Wer nach Informationen zur Zeche Zollverein, der Villa Hügel oder dem Grugapark sucht, sollte dieses Buch zur Seite legen – sie sind nicht enthalten. Denn so schön Essens Aushängeschilder auch sind, die Stadt bietet mehr und sollte nicht auf sie reduziert werden.
Wussten Sie, dass Essen sein eigenes Bergbaumuseum hat oder dass Hollywood in Heisingen liegt? Was es mit dem Krausen Bäumchen oder mit dem Wachsamen Hähnchen auf sich hat? Was versteht man unter Borbecker Halblang, wo genau entspringt die Türkenquelle, und wie logiert es sich in einem Bauwagenhotel?
Dieses Buch beantwortet all diese Fragen und nimmt Sie mit auf eine Entdeckungstour der besonderen Art: von musealen Kleinoden über skurrile Kunstwerke und Trendsportanlagen bis zu historischen Bauten. Tauchen Sie ein in die Geheimnisse der Ruhrmetropole und entdecken Sie 111 Orte in Essen, die man gesehen haben muss. Manche Orte fordern auf, sich mit dem Umfeld oder dem Stadtteil auseinanderzusetzen, um selbst neue Winkel zu erschließen; manche Orte bestechen einfach durch ihren markanten Charakter, und manche führen sie zu verborgenen Schätzen inmitten der Natur. Denn unter der jahrzehntealten Patina aus Kohle- und Staubschichten entdeckte man jüngst, dass Essen eine der grünsten Städte Deutschlands ist, und würdigte dies 2017 mit dem Titel »Grüne Hauptstadt Europas«.
Viel Spaß bei dem Perspektivwechsel, beim Kennenlernen der kleinen, liebevollen Details, bei der Neuentdeckung unserer Stadt.
Glück auf!
Hinunter ans Hardenbergufer
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Der Viehauser Berg ist eine der höchsten Erhebungen Essens. Das »Hohe Kreuz« des Bildhauers Ernst Rasche markiert ungefähr den Scheitelpunkt des Hügels. Die umliegenden Felder garantieren freie Sicht und lassen einen Fernblick zu, der seinesgleichen sucht. Gen Osten schaut man Richtung Heisingen, und gen Norden erkennt man sogar in der Ferne den hinter bewaldeten Hügelketten hervorragenden RWE-Turm. Dabei steht das Steinkreuz selbst erst seit 1990 an dieser erhabenen Stelle, obwohl der Name »Am Hohen Kreuz« für die Gemarkung und den Weg schon sehr alt ist. Bereits im Jahre 1431 berichtet ein Registerauszug von einem »hogen cruce«, weswegen man dem über Jahrhunderte eingebürgerten Flurnamen schließlich mit einem echten Kreuz symbolisch gerecht wurde. Initiiert wurde dessen Errichtung durch die damalige Kirchengemeinde Christi Himmelfahrt, die mittlerweile zur Pfarrei St. Kamillus gehört.
Doch nicht nur die phantastische Aussicht lädt hierher ein, auch die Wanderstrecken bieten besondere Entdeckungen. Läuft man beispielsweise direkt am Steinkreuz vorbei, stößt man auf die Straße »Fischlaker Höfe«, deren Name schon andeutet, dass sich hier landwirtschaftliche Bauten finden. Nahezu jedes Gehöft, das man passiert, steht unter Denkmalschutz und überzeugt durch seinen historischen Charme.
Info
Adresse Am Hohen Kreuz, 45239 Essen-Fischlaken | ÖPNV Bus 180, Haltestelle Lürsweg | Tipp In der Straße »Viehauser Berg« findet sich ein alter Bilderstock. Er stammt noch aus dem 18. Jahrhundert.
Folgt man dieser Straße, gelangt man schließlich an den Baldeneysee. Entlang des Hardenbergufers lässt sich wunderbar flanieren, etwa bis zum nahen Haus Scheppen. Oder aber man steigt durch den Siepen »Am Schmalscheidt« zunächst vorbei an alten Kotten, dann entlang Feldern zurück zum Hohen Kreuz. Dessen exponierte Lage lockt nicht nur jede Menge Spaziergänger an. Auch besonderen Freilufthobbys geht man hier nach. Im Herbst ist der Hügel ideal zum Drachen-steigen-Lassen, und im Sommer bietet der Rundumblick über die Felder perfekte Bedingungen für die Modellbau-Fliegerei.
In der Nähe
Die St.-Lucius-Kirche (1.79 km)
Himmel und Hölle (1.92 km)
Die Neue Isenburg (1.92 km)
Das Gartenhaus Dingerkus (1.93 km)
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Vom Martin-Luther- hinab zum Tuchmacherplatz
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Ursprünglich wurde die verwinkelte Kirchtreppe als Feuergasse angelegt, die im Notfall aus dem Oberdorf hinunter an die Ruhr führte. Erst später baute man in die Gasse Stufen und eine Trassierung hinein, sodass eine Treppe entstand. Nun schmiegt sie sich eng an die alten Gemäuer und Fachwerkhäuser und führt vom Martin-Luther-Platz hinab zum Tuchmacherplatz. An Ersterem liegt auch die Marktkirche, deren markanter Glockenturm als ältestes Bauwerk Kettwigs gilt und bereits aus dem 13. Jahrhundert stammt. Neben dem schmucken Sakralbau bietet der Martin-Luther-Platz einen ersten Blick hinunter ins Ruhrtal.
Will man den Ausblick bei einer kühlen Erfrischung genießen, sollte man die ersten Stufen der Kirchtreppe nehmen und links in die »Stiege« einkehren. Die alteingesessene Gastronomie in einem der wunderschönen historischen Häuschen bietet im Hinterhof einen urigen Biergarten. Folgt man der Kirchtreppe weiter, stößt man auf den Kettwiger Nachtwächter – eine schmiedeeiserne Skulptur, die an die Berufsgruppe erinnert. Seit einigen Jahren werden sogar historische Altstadt-Führungen von einem entsprechend gekleideten Nachtwächter angeboten.
Info
Adresse Kirchtreppe, 45219 Essen-Kettwig | ÖPNV Bus 142, Haltestelle Bürgermeister-Fiedler-Platz | Tipp Unterhalb der Kirchtreppe befindet sich »Nachtwächters Grotte«. Die Gastronomie ist in einem alten Gewölbekeller untergebracht.
Erreicht man schließlich den Tuchmacherplatz, fällt der Blick direkt auf den Weberbrunnen. Er hält mit seiner Form eines Webstuhls die Erinnerung an Kettwigs Vergangenheit als traditionsreiche Tuchmacherstadt aufrecht. Ihm gegenüber präsentiert sich gleich ein ganzes Ensemble historisch wertvoller Fachwerkbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Sie dienten einst als »Alte Apotheke«, als Wirtshaus »Parlament« oder gar als »Doktorhaus«. Neben den bukolischen Fachwerken überzeugen einige mit tollem Fassadendekor und Inschriften. Auch auf dem Tuchmacherplatz laden Gastronomie und ein Biergarten zum Verweilen ein.
Der alte Glockenturm ragt dabei wie ein stummer Wächter über die schöne Szenerie an der Kirchtreppe.
In der Nähe
Die Bleichinsel (0.12 km)
Die Wetterstation (0.12 km)
Die Türkenquelle (0.9 km)
Die Bäume des Jahres (1.71 km)
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Wolliges Honiggras und die A44
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Nur ein Bauwerk stört hier das Idyll: die aufgeständerte Betontrasse der Bundesautobahn 44, die sich Richtung Velbert zieht. Sie wurde gebaut, um die sich durch die hügelige Landschaft windende B227 zu entlasten. Folgt man dem Asbach Richtung Süden, schwenkt die Trasse aber schon bald aus dem Sicht- und Hörbereich, und das Asbachtal zeigt seine ländliche Schönheit.
Beginnend an der Straße gleichen Namens an der Ecke zur Dilldorfer Straße, quert man schon bald das kleine Gewässer und folgt zunächst über den Priemhauser Weg dem direkten Bachlauf. Doch erst circa 600 Meter weiter südlich, dort, wo der Asbach schließlich die Grenze zu Velbert bildet, beginnt das wirkliche Naturrefugium. Das fast acht Hektar große Areal ist ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet und beeindruckt daher vor allem durch die artenreiche Flora und Fauna. Östlich des Asbachs dominieren vor allem Streuobstweiden und Feuchtwiesen, während auf der westlichen Seite, also bereits zum Kreis Mettmann gehörend, dichte Buchenwälder Unterschlupf für zahlreiche Tierarten bieten. Ein den Bachlauf begleitender Erlenwald zieht sich entlang beider Uferseiten. Pflanzen wie die Weiße Hainsimse, der Gemeine Blutweiderich oder das Wollige Honiggras fühlen sich sichtlich wohl neben dem plätschernden Nass. Ein namenloser Seitenbach mündet hier zudem in den Asbach. Dessen kleine Karstquelle mauerte man in einen aus Naturstein gestalteten Quelltopf, der nun als Naturdenkmal ausgewiesen ist. Auch die zwei alten Hainbuchen mit Stammumfängen von bis zu drei Metern, die beim Rückweg in die Stadt über den Sollwiesenbusch an der Ecke zum Priembergweg stehen, gelten als solche Naturdenkmale.
Info
Adresse Asbachtal, 45257 Essen-Kupferdreh | ÖPNV Bus 177 und 180, Haltestelle Asbachtal | Tipp Kupferdrehs ehemaliger Bahnhof beheimatet seit Jahrzehnten eine Gastronomie. Das ansehnliche Gebäude und der Biergarten überzeugen.
Pferdekoppeln und Bauernkotten vermitteln das Gefühl, fern der Großstadt auf dem Land zu sein. Die Landschaft im Asbachtal ist einfach wundervoll und lädt auch zu Exkursionen in die Nachbarstadt ein.
In der Nähe
Die Flugsimulatoren (0.94 km)
Die Steinkiste Kupferdreh (1.05 km)
Die Hundebrücke (2.39 km)
Die Geologische Wand (2.81 km)
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Präsent in der ganzen Stadt
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Maßgeblich am »Wunder von Bern« beteiligt, zählt Helmut Rahn zu den deutschen Fußballlegenden. 1929 in Essen geboren, verbrachte er den Großteil seines Lebens in der Ruhrmetropole. Entsprechend viele Erinnerungsstätten finden sich hier.
Die erste Spur führt zum SV Altenessen 1912, wo er in seiner Jugend spielte. Das Vereinsheim schmücken noch immer zahlreiche Fotografien aus seiner Fußballerkarriere. Beim Arbeiterclub »Sportfreunde Katernberg« machte er dann ab 1950 auf sich aufmerksam, sodass er schließlich zum großen Konkurrenten »Rot-Weiss Essen« wechselte. Die Sportfreunde kicken noch heute im charmanten »Stadion am Lindenbruch« und errichteten damals für seine Ablösesumme den sogenannten »Helmut-Rahn-Zaun«. An seiner langjährigen Wirkungsstätte an der Hafenstraße enthüllte man 2004 eine lebensgroße Bronzestatue, die Helmut Rahn in Dribbel-Aktion zeigt. Und seit dem Stadion-Neubau 2012 steht die von der Künstlerin Inka Uzoma geschaffene Skulptur auf dem dort neu errichteten Helmut-Rahn-Platz.
Info
Adresse zum Beispiel Friesenstube, Frohnhauser Straße 387, 45144 Essen-Frohnhausen | ÖPNV STR 109, Haltestelle Kieler Straße | Tipp Auch Willi »Ente« Lippens’ Karriere ist fest mit der Stadt und »Rot-Weiss Essen« verknüpft. Sein Hof »Mitten im Pott« mit dem Kultrestaurant »Ich danke Sie« liegt an der Grenze zu Essen in Bottrop in der Gungstraße 198.
Als er 2003 nach langer Krankheit verstarb, richtete seine Familie ihm auf dem Friedhof an der Margaretenstraße Ecke Frohnhauser Straße seine letzte Ruhestätte ein. Das bescheidene Grab liegt in der Nähe seiner Frohnhauser Wohnung in der Dittmarstraße 1. Rund um diesen Lebensmittelpunkt finden sich auch weitere Reminiszenzen. In der Friesenstube in der Frohnhauser Straße war er Stammgast; das Lokal ist daher mittlerweile eine Station der »Deutschen Fußballroute NRW«. Auch die nahe gelegene Sportstätte in der Raumerstraße benannte sich zu Ehren der Fußballlegende 2010 in Helmut-Rahn-Sportanlage um.
Für Autofahrer bleibt der Sportler durch die legendäre Radiomoderation von Herbert Zimmermann präsent. Die berühmten Zitate, angefangen mit »Rahn müsste schießen …«, prangen in großen Lettern an den Brücken der A40 und halten das »Wunder von Bern« lebendig.
In der Nähe
Der Kunstraum Notkirche (0.98 km)
Die Kleinhaus-Siedlung (1.38 km)
Der Hochzeitswald (1.41 km)
Die Spurbus-Teststrecke (1.83 km)
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Ein Lehrpfad am Stadtwaldfriedhof
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Als der damalige Schleswig-Holsteinische Umweltschutzverein Wahlstedt 1989 mit der Stieleiche erstmalig einen Baum des Jahres kürte, stieß dies auf ein großes Medienecho. Es bildeten sich eine nationale Stiftung und ein Kuratorium, die nun alljährlich ein Gehölz bestimmen, auf das die Aufmerksamkeit gelenkt wird. Zwar stehen bei der Auswahl bedrohte Baumarten und deren ökologische Bedeutung im Fokus, vordergründig strebt man aber eine grundsätzliche Sensibilisierung der Gesellschaft für das Thema Baum an.
Daher geht es auch im Kettwiger Stadtwald um Aufklärung. Hier pflanzt man nicht nur Jahr für Jahr den auserwählten Baum an, sondern stellt ihm gleich eine Schautafel zur Seite. Über diese erfährt man nicht nur sachliche Fakten zur Artenkunde, auch mythologische Anekdoten finden Erwähnung. Zur Wildbirne heißt es da beispielsweise, dass in ihr angeblich Hexen und Dämonen wohnen und ihr Tee Krankheiten kuriert. Aber auch ein Zitat aus Goethes Faust oder der Hinweis auf die Nutzung als Sauerkraut-Ersatz zieren entsprechend die Informationstafeln.
Info
Adresse An der Nittlau, 45219 Essen-Kettwig | ÖPNV Bus 142, Haltestelle Schmachtenbergstraße | Tipp An der Straße »Am Stadtwald« liegt auch das Ziegeleigelände Asey. Die ehemalige Ziegeleigrube ist mittlerweile ein nicht öffentliches Naturschutzgebiet und weist eine bedeutende Vielzahl an Libellen und Amphibien auf.
Die Idee, in Kettwig einen Lehrpfad zu installieren und so einen Rundweg mit den Bäumen des Jahres zu schaffen, entstand 2002. Mit finanzieller Hilfe der Bezirksvertretung realisiert man nun seit 2003 die jährliche Pflanzung. Der Startpunkt des circa 2,3 Kilometer langen Rundweges findet sich direkt neben dem Stadtwaldfriedhof. Mit fast 5.000 Gräbern und einer Fläche von circa fünf Hektar dient er seit 1953 als letzte Ruhestätte. Er zeichnet sich durch seinen alten Baumbestand aus, die Hanglage und die direkte Einbindung in den Kettwiger Stadtwald machen ihn einzigartig. Der Stadtwald selbst zählt zusammen mit dem Huxold- und Ruthertal seit 1992 zum Landschaftsschutzgebiet. Zusammen bilden sie ein fast 163 Hektar großes Idyll, das durch die Bäume des Jahres kulturell abgerundet wird.
In der Nähe
Der Kattenturm (0.33 km)
Die Maschinenhalle der Zeche Rudolph (1.61 km)
Die Türkenquelle (1.67 km)
An der Kirchtreppe (1.71 km)
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Mit Kray fing alles an
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Statt in Rüttenscheid vom Ruhrblick zu träumen, kann man neuerdings mit Ruhrblick im »Rüttenscheid« träumen. Denn unmittelbar am Flussufer steht ein zum Hotelzimmer auf Rädern umgebauter Bauwagen mit ebendiesem Namen. Dabei ist er nur eine von insgesamt acht mobilen Unterkünften, die direkt an der Ruhr das Bauwagenhotel bilden. Benannt wurden die Gefährte nach Essener Stadtteilen, wobei 2007 zunächst alles mit Bauwagen »Kray« begann. Nach und nach gesellten sich weitere mobile Schlafquartiere hinzu. Nun steht ein buntes Ensemble Wohnanhänger auf einem gemütlichen Fleckchen Grün des Ruhrcamping-Platzes und lädt zum Verweilen ein. Die Bauwagen vereinen den Luxus eines Hotelzimmers mit dem naturnahen Erlebnis des Campings.
Dabei besticht jeder Bauwagen nicht nur von außen durch sein besonderes Erscheinungsbild, sondern überzeugt auch im Inneren mit einer individuellen Ausstattung. Während der eine früher als Privatkino genutzt wurde und daher noch immer zwei platzsparende Kinosessel besitzt, weist ein anderer eine komplette Einbauküche auf. Der größte bietet sogar zwei Separees für bis zu vier Besucher. Gemeinsam haben alle Bauwagen die unmittelbare Nähe zum Wasser, die tolle Campinganlage und die idyllische Abgeschiedenheit. Bauwagen »Überruhr« steht sogar etwas abgelegen und separat.
Info
Adresse In der Lake 76, 45279 Essen-Horst, www.ruhrcamping.de | ÖPNV Bus 167, Haltestelle Beulestraße | Öffnungszeiten Besuch nur in Verbindung mit einer gebuchten Übernachtung möglich | Tipp Das Linuxhotel in der Villa Vogelsang ist eine Hotelanlage in direkter Nähe. Allerdings widmet man sich dort eher der digitalen Welt rund um das freie Betriebssystem und lädt zu entsprechenden Kongressen und Workshops.
Vor allem das Radwegenetz entlang der Ruhr lässt sich von hier erschließen. Aber auch das direkte Umland bietet Entdeckungen. In unmittelbarer Nähe zum Bauwagenhotel liegt die Horster Mühle. Die denkmalgeschützte Anlage an der Horster Schleuse diente einst als Karbidfabrik und ist noch heute als Wasserkraftwerk aktiv. Über einen Fußweg den Ruhrhang hinauf erreicht man zudem das alte Betriebsgebäude der »Zeche Wohlverwahrt«.
Aber auch um einfach nur mal die Seele baumeln zu lassen und sich dem Großstadttrubel zu entziehen, ist das Bauwagenhotel ideal.
In der Nähe
Die Schwimmbrücke Holtey (0.46 km)
Stonehenge (1.01 km)
Das Genealogiemuseum (1.44 km)
Der Ludwig-Kessing-Park (1.53 km)
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Der Tag des Bergmanns im Paulushof
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Die »Zeche Carl Funke« setzte sich zunächst aus einem Verbund vieler Kleinstbergwerke zusammen, die teilweise noch im Stollenbau betrieben wurden. Sie vereinte somit die bergmännische Tätigkeit in Heisingen, bis sie 1973 geschlossen wurde. Um ihr Andenken zu wahren und entsprechende Relikte zu erhalten, richtete man bereits 1984 das Bergbaumuseum ein. Initiator war der damalige Pfarrer Werner Hamacher, der beim Bau des Seniorenzentrums »Paulushof« anregte, eine entsprechende Sammlung zu integrieren. Auf den so geschaffenen Ausstellungsflächen finden sich nun Hunderte Exponate und Anschauungsstücke rund um das Zechenwesen.
Angefangen bei einer Analysenwaage über eine große Sammlung an Grubenlampen bis hin zu diversen Presslufthämmern – das Museum besticht durch seinen umfangreichen Fundus. Aber auch zahlreiche teilweise elektronisch unterstützte Anschauungsmodelle sowie ein Walzenschrämlader und der Nachbau des Zechengeländes »Carl Funke« vermitteln Eindrücke der damaligen Arbeitsabläufe. Sogar original Lagepläne, Urkunden und Kuxscheine liegen vor. Die Entwicklung des Bergbaus vom Stollenbetrieb bis zum Tiefbau sowie die Entstehung von Kohle im Allgemeinen bereitet das Museum zudem mit Hilfe zahlreicher Fotografien aus der damaligen Zeit und mit informativen Schautafeln anschaulich auf.
Info
Adresse Stemmering 18, 45259 Essen-Heisingen, www.museum-heisingen.de | ÖPNV Bus 145, Haltestelle Heisingen Ortsmitte | Öffnungszeiten täglich 10–18 Uhr; Anmeldung beim Pförtner des Altenzentrums erforderlich | Tipp Über die Straße »Lanfermannfähre« gelangt man zum erhalten gebliebenen Förderturm der Zeche Carl Funke. Direkt am Baldeneysee gelegen, ist er idealer Start- und Zielpunkt für Ausflüge.
Doch natürlich kommt auch Heisingen selbst, dessen Siedlungsgeschichte bis ins 7. Jahrhundert zurückreicht, nicht zu kurz. In dem angegliederten Heimatmuseum bilden Fotografien und Sammlungen unter anderem ab, wie sich der Stadtteil entwickelt hat. Darüber hinaus bietet eine Fläche für Wechselausstellungen auch heimischen Künstlern eine Plattform für ihre Werke.
Der jährliche »Tag des Bergmanns«, an dem auch zu Vorträgen und Diskussionen geladen wird, rundet das Museumsangebot ab.
In der Nähe
Die Geologische Wand (0.87 km)
Die Heisinger Ruhraue (1.37 km)
Die Hülsenhaine (1.59 km)
Die Steinkiste Kupferdreh (2.17 km)
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Beim Spielen wiederentdeckt?
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Die Quelle der Berne befindet sich circa zwei Kilometer südlich der Essener Innenstadt im Bernewäldchen. Mitten auf dem Spielplatz der kleinen Grünanlage sickert das Wasser aus dem Boden. Hinweisschilder erläutern die Bedeutung des Baches für die Stadt und klären über seinen weiteren Verlauf auf. Angeblich wurde die unscheinbare Quelle erst vor ein paar Jahren von spielenden Kindern wiederentdeckt.
Doch mehr als ein paar Meter Feuchtwiese macht der Quellbereich im Bernewäldchen nicht aus – schon kurz danach wird das Flüsschen bereits wieder kanalisiert. Komplett verrohrt führt es so an der Innenstadt vorbei und tritt erst am Nordpark hinter der Universität an der Grillostraße wieder zutage. Die Emschergenossenschaft gestaltet derzeit den kompletten oberirdischen Bachlauf der Berne naturnah um, sodass ein Grünzug bis hin zu ihrer Mündung in die Emscher entsteht. Der Wasserwirtschaftsverband gründete sich 1899 und sitzt seit 1910 in dem denkmalgeschützten Verwaltungsgebäude direkt an der Kronprinzenstraße, zufälligerweise nur wenige Meter vom Bernewäldchen entfernt. Vor allem der markante Turm und die Integration von Reformstilelementen aus Eifeltuffstein in die Backsteinarchitektur machen das Gebäude unverwechselbar. Seitdem der Lippeverband mit der Emschergenossenschaft eine Verwaltungseinheit bildet, ist auch dieser in den historischen Gemäuern angesiedelt.
Info
Adresse Am Bernewäldchen, 45128 Essen-Südviertel | ÖPNV STR 105, 106, Haltestelle Kronprinzenstraße | Tipp Auch der Backsteinbau des Ruhrverbands ist ein echter Hingucker und wertet die Kreuzung auf. Vom Bernewäldchen aus der Richard-Wagner-Straße Richtung Süden folgend, stößt man an der nächsten Kreuzung auf die historische Moltkebrücke.
Das Bernewäldchen selbst erstreckt sich hinter dem Gebäude auf beiden Seiten der Richard-Wagner-Straße und fügt sich eher bescheiden in seine Umgebung ein. Im östlichen Teil befindet sich ein durchaus sehenswertes und ebenfalls unter Denkmalschutz stehendes Kriegerdenkmal, während im westlichen Abschnitt die Berne entspringt. Von dort gelangt man über die Beethovenstraße ins Komponistenviertel, dessen Architektur zu Teilen noch den Charme der Gründerzeit aufweist.
In der Nähe
Das ChorForum (0.41 km)
Die Günni-Semmler-Statue (0.43 km)
Der Opernplatz (0.61 km)
Die Wiebeanlage (0.79 km)
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Zum Kapitelanfang
Fernblick in den Landschaftspark
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