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69 Gedichte. Ausschließlich in Reimform. Altmodisch, ungemütlich.
Das E-Book 69 wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Tod,Bewußtsein,Sinnsuche,Liebe,Lebensfindung
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Seitenzahl: 60
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Vorwort
Abendgebet eines Egoisten
Abriss
Ach ja, Liebe
Ahnenende
Allein
Am Meer
An die Jugend
Anna und Marko
Antivirenprogramm
Anton
Autofahrt der Träume
Das Letzte
Berliner Couplet
Bestimmung
Betäube Dich!
Bilanzierung
Das Lineal, der Zirkel, das Nichts
Der Spatz
Ende vom Lied
Dorf, friesisch
Dressierte Hippen
Du bist es
Entschleunigung
Existenzängste
Flucht aus dem Paradies
Gesetz der Physik
Glasfisch im Aquarium
Glück und Freiheit der Anna-Maria Husken
Glück
Grünanlagenterror
Hamsterrad
Heimatlos
Hermanns kleiner Blumenladen
Ilka oder ´ne Tüte voller Liebe
In zwei Millionen Jahren
Jäger und Sammler
Kalter Sonntagmorgen
Kammerton A
Loblied auf die Hefe
Marie fliegt
Metallurgie
Neue Liebe
Niemandem verpflichtet
Onkel Heini´s Kegelbahn
Opium
Paradies
Pia, ganz nackt
Picknick unterm Birnenbaum
Urstrom der Lüfte
Poetenalbtraum
Rente
Sabine
Scheiß Hotel
Shane MacGowan
Sinn des Lebens
So´n bisken Wärme, woll!?
Sommermärchen
Sternenkucker
Urlaub an der See
Veganes Glück
Vergurkte Liebeserklärung
Verliebtengebet
Wirklicher Albtraum
Wolfgangs Reise
Zeitenwende
Ziele
Zitadellen
Zukunftspläne
Eigentlich hätten es ja 100 Gedichte werden sollen.
Ich musste aber im Laufe der zwei vergangenen Jahre feststellen, dass dies von der schieren Anzahl her überhaupt nicht zu bewerkstelligen ist.
Und so hab ich denn bei Gedicht 69 aufgehört zu schreiben.
Da fragt sich natürlich der geneigte Leser: Warum bei 69?
Die Antwort des feinsinnigen Poeten kann da nur lauten:
Weil´s ´ne gute Nummer ist!
Abgesegnet und durchgewunken
Emsland, im Januar ´25
Ich sehe in den Himmel,
schaue in die Nacht,
das ganze Firmament,
dass ist für mich gemacht.
Wie alles für mich lächelt,
alles für mich schwebt,
wie alles für mich leuchtet
und alles für mich lebt.
Ich muss es nur begreifen,
ich muss es nur verstehn,
ich muss es nur ergreifen;
die ganze Schönheit sehn.
Lasst mich euch begleiten,
lasst mich mit euch geh´n,
ihr müsst für mich scheinen,
einfach nur am Himmel steh´n.
Das riesig große Firmament
beschützt mich sicherlich.
Meine Sterne, meine Sonnen,
sie erstrahlen nur für mich.
Anna begeht das alte Backsteingemäuer.
Die Küchentapete, wie güldene Fäden,
in die sich Kohl, Fisch, Fleisch und Fett
webten, wie Geruch in Gemischtwarenläden.
Grüße vom Lebenswohl, Salz- und Pfefferstreuer.
Das große Zimmer, in das man Bäume schleppte,
Namen der Sonnenfeste umdeklarierte
- Bier und Wein in Strömen floss -
das mit Kindern, lachend-rennend, zelebrierte,
so laut, dass Jahre nicht das Echo verebbte.
Der verstaubte Raum mit Regalen von Eichen,
ehedem so voll mit Büchern und Wissen.
Der kalte Geruch des alten Kamins
lässt jetzt noch Verständnis und Wärme vermissen.
Sie ist froh, denn auch all das muss heute weichen.
Der Raum, in dem zwei monströse Rechner standen;
fast lautloser Nachhall der Ventilatoren,
er schwirrt noch immer durch die Luft,
systemerhaltend, ja gedankenverloren;
entsorgt - da sie niemand Interessiertes fanden.
Die kühle Kammer. Niemals bereit für Wärme,
noch immer wälzt sich eine Daune am Boden …
Es riecht nach nichts, es schmeckt nach nichts,
nicht umrissen oder gezeichnet von Moden;
nur zur Vermehrung - Unnahbarkeit, Ferne.
Schräg davon ihr Zimmer, Träume, Jugendzeichen!
Ein Ort, wo viel von trauter Liebe handelte,
der sich auf geradezu absurde Art,
in eine Kammer für die Gäste wandelte.
Che Guevara musste Blümchenmustern weichen.
Daneben das kalte Bad mit frostigen Zapfen;
man konnte sie von der Decke fast fühlen.
Anna sieht, spürt, riecht, erinnert.
Zu ihrem Erstaunen kein inneres Wühlen.
Ungerührt hört sie sich durch die Nässe stapfen.
Die Treppe! Gebaut für alle Ewigkeiten,
stets parat, kann gern zu alledem was sagen.
Bedingung: Man muss sie begehn!
Vier Generationen hat sie schon ertragen.
Muss sich heute unter Stöhnen zum Abriss bereiten.
Im schmalen Hausgang findet der Flur sein Ende -
dort der unvermeidliche Hase von Dürer.
Der hing dort jedoch nur aus Scham,
deckte Schattenrisse eines Fotos vom Führer.
Die Garderobe, unwirsch, an einer der Wände.
Dieser dunkle Gang! Ließ jeden Fremden spüren:
Du bist nicht erwünscht, bist nicht an der Reihe!
Geh bitte weiter! Komm nicht rein!
Ist deshalb für Anna der besondere Weg ins Freie!
Sie schließt - für immer - beim Gehen alle Türen.
Nur wer eifersüchtig ist, liebt wirklich,
wie man in Spanien wortwörtlich spricht
nichts ist von Wahrheit weiter entfernt,
es stimmt in Gänze und vollem Umfang nicht.
Sie vögelt mit nem anderen ...
du legst als erstes Rammstein auf,
schredderst dein Zimmer, besäufst dich.
Danach kommt nahtlos Abba drauf.
Treibst, wie auf schmierigem Film
aus Wodka und Eierlikör,
- the winner takes it all -
jede Art von Vernunft vor dir her.
Nie geht es um Liebe!
Es geht um Besitzansprüche!
Und um einen vollen Shaker
aus teuflischer Hormonenküche.
Du fühlst etwas in dem Gedärme?
Jeglicher Sex ist vom Grunde her kalt,
schafft keinerlei Herzenswärme,
dient einzig-alleine dem Arterhalt.
Wenn Du es anders siehst und fühlst,
ist´s ein diabolischer Trick der Natur.
Chemischer Cocktail vergiftet dich.
Hormonelles Chaos, Biologie pur.
Und das passiert, weil´s passiert,
weil die Natur die Liebe nicht kennt.
Die eine vögelt mit jenem,
ein anderer mit einer anderen pennt.
Betäubt glauben alle es wäre,
alles zum Besten geregelt,
zeitgleich ihr euch die Seelen,
aus allen Leibern vögelt.
So kommt auch in schieren Massen
gelaubsägte Liebe aus Hollywood;
erzählt, manipuliert, tagein, tagaus:
Gewalttätiger Gefühle-Despot.
Seht und erkennt den Unterschied
ihr Lieben! Haltet dann aus dem Haus,
sobald ihr den ganzen Betrug entlarvt,
euren nackten Arsch zum Fenster hinaus.
Lisbeth ist an die neunzig Jahr,
seit langem nur Oma genannt,
Erste Meile, Twielenfleth,
hinterm Deich, im Alten Land.
Wurd hier geboren, wuchs auf,
hat viel gesehn, gelebt, gehört.
Ein hartes Leben - Sorgenzeit -
nur hier! Ihr Dorf ist ihre Welt.
War nie weit weg; nur eine Tour:
Früh morgens los, bis abends acht -
ging Neunzehnvierundsechzig
von Twielenfleth bis nach Gesthacht.
Menschen hat sie kennengelernt,
zugehört, Erkenntnis geschöpft,
Schlüsse gezogen, nachgedacht,
geistig-seelisch Knoten geknöpft.
Ihre Kenntnis vom Leben reicht
daher rund um unsere Welt.
Der Globus, der Planet – sie weiß
was alles hier am Laufen hält.
Oft schon stand sie an der Elbe
überblickte den breiten Fluss ...
Große Kunde, kleine Kunde,
sie zog ihren eigenen Schluss.
Kutter, Tanker, Behördenschiff,
Container mit Transportgutstück,
wenn große Pötte fahren, zieht
zuerst das Wasser sich zurück.
Vorboten und Reiter der Zeit:
Zeichen über der Wasserfront
- geradezu apokalyptisch -
bevor die Riesenwelle kommt.
Sie sitzt auf der Bank, stützt ihr Gesicht,
die Hände haltend, wie zum Gebet,
Lisbeth spürt die feinste Schwingung,
bemerkt: Der ganze Erdkreis, er bebt.
Auch weiß sie, dass ihr Gewicht
nichts ändert an den Läufen der Zeit:
Ungewiss wird’s, besser wird’s nicht.
Wie immer ... hält sie sich bereit!
Zabine steht am Rand
des Hafenbeckens -
Teer, Diesel, erdige Düfte;
nicht weit von den Kränen;
die Köhlbrand tangiert die Lüfte.
verloren in der Zeit
des großen Schreckens -
Schnee gemischt mit Regen, Grauen;
unerreichbare Nähe,
nirgends Halt und kein Vertrauen.
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Randomplaying, Dienst der Toren,