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Penelope Carter kann Weihnachten nicht ausstehen! Und so will sie die Weihnachtsfeiertage dieses Jahr ruhig und ohne viel Trubel bei ihren drei Cousinen in Colorado verbringen. Doch dann durchkreuzen ein paar Weihnachtscocktails zu viel und ein teuflisch heißer Cop aus ihrer Vergangenheit ihre Pläne, und die besinnliche Zeit wird turbulenter als erwartet ...
Eine kurze Novella zur heißen Cowboy-Romance-Reihe der USA-Today-Bestsellerautorin Stacey Kennedy. Eine spicy Second-Chance-Liebesgeschichte.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
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Seitenzahl: 194
Veröffentlichungsjahr: 2025
Cover
Inhalt
Grußwort des Verlags
Über dieses Buch
Titel
Prolog
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Epilog
Über die Autorin
Weitere Titel der Autorin
Impressum
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Penelope Carter kann Weihnachten nicht ausstehen! Und so will sie die Weihnachtsfeiertage dieses Jahr ruhig und ohne viel Trubel bei ihren drei Cousinen in Colorado verbringen. Doch dann durchkreuzen ein paar Weihnachtscocktails zu viel und ein teuflisch heißer Cop aus ihrer Vergangenheit ihre Pläne, und die besinnliche Zeit wird turbulenter als erwartet …
STACEY KENNEDY
A WILDCOWBOY’SCHRISTMAS WISH
Eine winterliche Cowboy-Novella
Aus dem amerikanischen Englischvon Silvi Heiderömer
Ein bisschen Temperament und ein süßer Augenaufschlag, verpackt in einem umwerfenden Körper, sollten Darryl Wilson seinen Job als Betreuer im River Rock Wilderness Camp kosten. Ein Job, den er brauchte, da er ihm seinen Abschluss in Strafjustiz am College finanzierte. Solange er denken konnte, hatte er Polizist werden wollen. Er hatte sich immer an die Regeln gehalten und ein gutes Gespür für Recht und Unrecht, das ihm seine alleinerziehende Mutter eingeimpft hatte. Aber die Brünette mit dem fest gebundenen Pferdeschwanz, den hübschen grünen Augen und dem grünen Camp-T-Shirt, das sie unter ihren Brüsten zusammengebunden hatte, wodurch er permanent auf ihre Taille starren musste, brachte ihn dazu, jede Regel in seinem Regelbuch zu brechen.
»Deinetwegen werde ich noch gefeuert«, sagte er zu Penelope und schritt langsam auf sie zu, während sie ein paar Schritte rückwärts machte und ihn sexy angrinste. Auf der anderen Seite des Sees standen die Hütten, in denen die Tweens für die Nacht untergebracht waren. Ihre Nachtlichter warfen ein warmes Licht in die Dunkelheit.
»Wir könnten beide gefeuert werden.« Penelope war vor fünf Tagen vom Camp für Kunsthandwerkskurse eingestellt worden, und es gab eine sehr strenge Regel, dass zwischen den Mitarbeitern nichts laufen durfte.
»Es macht Spaß, auf der wilden Seite zu leben«, raunte sie. Penelope lockte und neckte ihn, wie sie es seit ihrer Ankunft getan hatte, und ging langsam immer weiter zurück, bis sie an einem Felsen lehnte. »Und ich weiß, dass du mich genauso willst wie ich dich.«
Verdammt, das tat er. Er war steinhart, als er sich über die Lippen leckte und ihren Mund anstarrte, dann nahm er ihre Hand und zog sie hoch, bis sie näher bei ihm stand. »Du hast recht. Ich will dich.« In seinen zwanzig Jahren auf diesem Planeten hatte er noch nie etwas oder jemanden mehr gewollt.
Sie knabberte an ihrer Unterlippe und schlug dann ihre Beine übereinander, wobei ihm wieder einmal auffiel, wie wunderschön sie waren. »Worauf wartest du dann noch? Küss mich.«
Sein Schwanz zuckte angesichts der unverhohlenen Hitze in ihrem Blick. Scheiß auf den Job.
Er verringerte den Abstand und presste seine Lippen auf die ihren. Sie stieß ein leises Stöhnen aus, das ihn aus der Fassung brachte, als er einen Arm um ihre Taille schlang und sie noch näher an sich heranzog. Er öffnete seinen Mund, und sie folgte seinem Beispiel und ließ ihn von ihr kosten. Seine andere Hand griff in ihr Haar, und sie rieb sich an seiner pochenden Erektion. Noch nie in seinem Leben hatte er solch ein Verlangen verspürt. Er kostete jede einzelne Berührung ihrer Lippen aus, bis er nicht mehr wusste, wo sie anfing und er aufhörte. Und er war hungrig. Hungrig nach ihr.
Er zwang sich, den Kuss zu unterbrechen und erinnerte sich daran, dass er dieses Mädchen nicht gut genug kannte, um mehr als einen Kuss von ihr zu bekommen. Er wusste, dass sie die Cousine der Carter-Schwestern Clara, Amelia und Maisie war, und dass sie siebzehn Jahre alt war, aber das war auch schon alles. Als er das Verlangen in ihrem Blick sah, musste er einen Schritt zurücktreten, um sie nicht zu packen und an Ort und Stelle zu vernaschen.
»Nicht schlecht für unseren ersten Kuss«, sagte sie atemlos und drückte sich an ihn, was die Luft um sie herum zum Knistern zu bringen schien.
Mein Gott. »Glaub mir, Penelope, bleib bei mir, und ich mache alle ersten Male zu einem unglaublichen Erlebnis.«
Er umarmte ihr Gesicht, überwältigt von dem, was er in ihrer Nähe fühlte. Mit diesem Mädchen, das er erst seit ein paar Tagen kannte. Er hatte nie gegen die Regeln verstoßen. Er hatte noch nie einen Job riskiert. Und kein Mädchen hatte ihn jemals so erregt und so sehr in ihren Bann gezogen. Mit Penelope fühlte sich alles anders an. Intensiver. Der größte Unterschied zwischen ihr und den anderen, die er geküsst hatte, war, dass er sie nicht mehr loslassen wollte.
Verzweifelt wollte er noch mehr von ihr haben und verschloss ihren Mund wieder mit seinem, und ihr leises, flehendes Wimmern ließ ihn vor Hitze erzittern. Er fasste ihren Pferdeschwanz, getrieben von der Intensität, die zwischen ihnen brannte. Jedes Streicheln ihrer Zunge und jedes harte Pressen ihres süßen Körpers gegen seinen erregten ihn nur noch mehr. Heiß, hart und bereit, sie auf jede erdenkliche Art und Weise zu nehmen, zog er sich von ihr zurück und begegnete dann ihrem verschleierten Blick. »Verdammt, Süße, du bringst mich dazu, dich jeden Tag für den Rest meines Lebens küssen zu wollen.«
Als Darryl am nächsten Morgen in seiner Hütte erwachte, war sie verschwunden. Für die nächsten zehn Jahre.
Die langhaarige Brünette mit den funkelnden grünen Augen sang eine Zeile aus Santa Claus is Coming to Town.
In diesen Tagen versammelte sich nicht oft eine Menschenmenge, die groß genug war, um einen Notruf zu rechtfertigen, aber heute war definitiv kein gewöhnlicher Abend. Die schmiedeeisernen Straßenlaternen warfen sanfte Lichtkegel auf den Bürgersteig entlang der historischen Main Street von River Rock, in denen man große Schneeflocken herabfallen sehen konnte, als Officer Darryl Wilson auf den großen Brunnen in der Stadtmitte zuging. In der kleinen Stadt in den Bergen von Colorado gab es weniger Verbrechen als in Disneyland. Seit den 1970er Jahren hatte es in River Rock keinen Mord mehr gegeben, und bei den meisten Verbrechen handelte es sich entweder um Teenager, die Unruhe stifteten, um Machenschaften zwielichtiger Geschäftsleute, um Ehestreitigkeiten oder, was am wahrscheinlichsten war, um betrunkene Touristen, die in irgendwelche Schwierigkeiten gerieten. Heute jedoch, kurz vor elf Uhr nachts, war das Problem eine betrunkene Frau, die in ihren High Heels auf dem gefrorenen Springbrunnen herumlief. Als er näher kam, traute Darryl seinen Augen nicht.
Penelope Carter. Er hatte gehört, dass sie vor ein paar Tagen in die Stadt zurückgekommen war, aber er hatte nicht erwartet, sie genau hier zu wiederzusehen.
Das Mädchen, das ihn als Betreuer im Sommercamp mit dem heißesten Kuss seines Lebens umgehauen hatte und dann plötzlich abgehauen war, wonach er nie wieder etwas von ihr gehört hatte, rutschte vor ihm auf dem Eis herum. Damals war sie ja schon ein hübsches Mädchen gewesen. Aber jetzt hatte sie sich zu einer umwerfenden Frau entwickelt, mit Kurven an den richtigen Stellen, die nun seine ganze Aufmerksamkeit hatten.
Penelope sang weiter, stieß sich mit einem Fuß ab und hob die Hände in die Luft, als wäre sie eine Eiskunstläuferin und als würde sie gerade tatsächlich Musik hören – nicht nur in ihrem Kopf.
Beeindruckend, wirklich. Sie hielt sich auf ihren hohen Absätzen besser auf dem Eis als die meisten Menschen auf Schlittschuhen.
Darryl seufzte und betrachtete die Menschenmenge neben ihr, die Penelope mit ihren Handys filmte. Das würde sie morgen früh bereuen, vor allem, wenn ihre kleine Darbietung im Internet viral ging. »Alles klar«, sagte er und trat vor. »Steckt die Handys weg. Die Show ist vorbei.«
Wenige Augenblicke und etwas enttäuschtes Gemurmel später erlosch das Leuchten der Handys, und die Menge löste sich auf. Darryl wandte sich wieder Penelope zu, die inbrünstig weitersang. Wenn sich die Videos von ihrer Vorstellung tatsächlich verbreiten sollten, dann traf sie wenigstens die richtigen Töne.
»Penelope«, sagte er, ging auf sie zu und spürte die gleiche aufsteigende Hitze, die er schon vor all den Jahren in ihrer Nähe empfunden hatte.
Sie dachte gar nicht daran mit dem Singen aufzuhören, machte eine kleine Drehung und stieß sich wieder mit einem Fuß ab, kam kurz ins Schwanken, fing sich aber schnell wieder.
Er schmunzelte. Mein Gott, vor zehn Jahren war Penelope eine Mischung aus sexy und süß gewesen. Und das hatte sich auch nicht geändert, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte. Er ging noch weiter auf sie zu. Den Papierkram, der mit einer Verletzung einherging, konnte er nicht auch noch gebrauchen. Wie vor all den Jahren schon konnte er seine Augen nicht von ihr abwenden. Er war genauso gefesselt von ihr gewesen, als sie ein Teenager war. In der Nacht, in der sie sich so heiß und leidenschaftlich geküsst hatten, trug sie winzige Shorts und ihr entblößter Bauch war alles, worauf er sich hatte konzentrieren können. Selbst jetzt, in ihrem engen Pullover und den schwarzen Leggings, weckte sie Dinge in ihm, die er schon lange nicht mehr gefühlt hatte.
Das Problem in Kleinstädten und als Polizist war, dass Darryl jeden kannte und alle wussten, dass er und seine Ex-Frau Natalie sich vor sechs Monaten hatten scheiden lassen. Natalie hatte die Stadt verlassen, noch ehe die Tinte auf den Scheidungspapieren ganz trocken war, und jede Frau in der Stadt hatte wohlwollend versucht, ihm zu helfen, über seinen Kummer hinwegzukommen.
Jetzt war Penelope aufgetaucht, und er fragte sich, ob das Schicksal ihm eine Chance gab, die Vergangenheit wiederaufleben zu lassen. Leider hatte es den Anschein, dass Penelope die Angewohnheit hatte, das Gesetz nicht ganz so ernst zu nehmen. Ein Gesetz, für dessen Durchsetzung Darryl in den letzten acht Jahren alles gegeben hatte. Seit die Polizei von River Rock ihn eingestellt hatte, übernahm er die Nachtschichten. Da in den nächsten Monaten einige Kollegen in den Ruhestand gehen würden, standen Beförderungen an, und der Captain hatte Darryl bereits den Tipp gegeben, sich in der nächsten Zeit von seiner besten Seite zu zeigen.
Vor sechs Monaten hatte er schon einmal eine Beförderung vermasselt, als Larry Michaels in den Ruhestand gegangen war. An dem Tag, an dem Natalie die Scheidungspapiere unterschrieben und ihn verlassen hatte, beschloss Darryl, den Abend damit zu verbringen, eine intime Beziehung zu einer Flasche Whisky aufzubauen. Außerdem hatte er sich in der örtlichen Kneipe Kinky Spurs wie ein totaler Arsch aufgeführt. Am nächsten Tag ging die Beförderung an einen anderen Cop.
Das durfte nicht noch einmal passieren.
Penelope sang noch ein paar Zeilen. Sie drehte sich dabei auf der Stelle, und Darryl fragte sich ehrlich, ob er mit einer erwachsenen Penelope Carter zurechtkommen würde.
»Santa Claus …« Penelope schrie auf, als ihr Absatz am Rand des Brunnens hängen blieb.
Darryl machte einen Satz nach vorn, als sie zur Seite kippte. Mit einem Aufschrei landete sie in seinen Armen, und ihre großen grünen Augen blieben an seinen hängen. »Alles in Ordnung?«, fragte er und ignorierte, dass sich ihr langes schokoladenfarbenes Haar in seiner Hand verdammt weich anfühlte.
Ihre Blicke verhakten sich einen Moment lang. Dann brach Penelope in Gelächter aus. Ein richtiges Lachen aus dem Bauch heraus. Eines, das Darryl in seinem ganzen Leben noch nie selbst gelacht hatte.
»Du bist es«, sagte sie schließlich, als sie aufhörte zu lachen.
»Ich bin’s«, antwortete er und ignorierte das Zucken in seiner Hose, weil sie so nah bei ihm war. Sie roch nach Zucker und Vanille, nach purer Verlockung.
»Du bist es«, wiederholte sie und schmiegte ihr Gesicht an ihn, als gehöre sie dorthin. »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du warm und kuschelig bist, wie ein großer Teddybär?«
»Ich fühle mich warm an, weil es draußen eiskalt ist und du nur einen Pullover trägst.« Er setzte sie langsam ab und sorgte dafür, dass sie sicher stand. Als er sie losließ, öffnete er den Reißverschluss seines Mantels und schob ihn ihr über die Schultern. »Und du bist sehr betrunken.«
Sie kicherte, ihre Augen leuchteten. »Ich weiß. Ich glaube, es war der vierte.« Sie hielt ihren Finger hoch und schluckte. »Nein, es war der fünfte Shot, der mich umgehauen hat.« Sie zog seine Jacke um sich, atmete tief ein und grinste ihn an. »Ernsthaft, du riechst immer noch so verdammt lecker. Wie ist das überhaupt möglich?«
Ja, und er war jetzt steinhart. Um sich von dem abzulenken, was sein Schwanz wollte, wandte er sich an die lachende Menge, die offensichtlich zurückgekommen war, als Penelope den Abflug gemacht hatte. »Ich sagte, die Show ist vorbei, Leute«, sagte er ihnen mit Nachdruck. »Geht nach Hause, bevor noch jemand in Schwierigkeiten gerät.«
»Ach, das bin ich also … in Schwierigkeiten?«
Darryl biss die Zähne aufeinander bei der Hitze und den verbotenen Versprechen in ihrer Stimme, bevor er sich ihr wieder zuwandte. Ihr berauschender Blick war immer noch auf ihn gerichtet, Lust loderte in ihm auf. Aber bei ihr war es vielleicht gar keine Lust, sondern eher der Alkohol, der ihre Augen glänzen ließ. »Komm schon, du kleiner Unruhestifter. Es ist Schlafenszeit für dich.«
»Dein Bett, hoffe ich.« Sie grinste und drückte sich mit all ihren heißen Kurven gegen ihn.
»Heute nicht.« Aber vielleicht eines Tages. Er schüttelte den Gedanken ab, denn er wusste, dass Penelope nicht der Typ Frau war, mit dem er sich einlassen sollte. Sie würde ihm wahrscheinlich mehr Kopfschmerzen bereiten, als es wert war. Im Hinblick auf seine bevorstehende Beförderung brauchte er eine blütenreine Weste, und diese Gesangseinlage reichte aus, um ihm zu zeigen, dass er sich von ihr fernhalten musste. Er nahm sie sanft am Arm, führte sie zum Auto und öffnete die Tür.
»Bist du wirklich ein Cop?«, fragte sie und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. »Kann ich deine Handschellen sehen?«
»Ja, das bin ich.« Er beugte sich hinunter. »Und nein, darfst du nicht.«
»Buh. Wie langweilig.« Sie lachte.
Er war sich ihrer in jeder Hinsicht bewusst, griff nach dem Sicherheitsgurt und schnallte sie an.
»Siehst du, Herr Polizist, du scheinst es zu mögen, mir so nahe zu sein«, raunte sie.
Er drehte den Kopf, nachdem der Gurt eingerastet war, und sein Mund war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Er musste sich nur noch etwas nach vorne lehnen, um ihre vollen Lippen zu berühren. Nur noch ein kleines Stück, um herauszufinden, ob sie immer noch so süß schmeckte, wie sie roch. »Ich kann mich nicht erinnern, je gesagt zu haben, dass ich das nicht tue«, sagte er ihr ehrlich.
Seine Antwort überraschte sie offensichtlich, denn ihre Augen weiteten sich ein wenig. Er grinste in sich hinein, fasziniert von der Möglichkeit, eine Frau wie Penelope Carter überraschen zu können. Nach dem, was er von ihren Cousins und Cousinen im Laufe der Jahre erfahren hatte, war sie die ganze Küste entlanggereist und hatte als Barkeeperin gearbeitet. Sie hatte schon alles gesehen, alles gemacht und alles erlebt. Aber eines hatte sie offenbar noch nicht erlebt: das Kleinstadtleben. Und einen Mann wie Darryl, der sich geschworen hatte, nicht länger zu verschweigen, was er wollte, und so ehrlich und geradeheraus wie möglich zu sein. Mit seiner Ex-Frau Natalie hatte er genug Kompromisse gemacht.
Als Penelope schwieg, zog er eine Augenbraue hoch. Ja, er würde dieses Spiel spielen, und er würde es besser spielen als sie. »Haben Sie sonst nichts hinzuzufügen, Ms. Carter?«, fragte er.
Sie rollte mit den Augen. »Puh, ich bin wirklich betrunken.«
»Das sehe ich.« Er holte eine Plastiktüte aus dem Handschuhfach und legte sie ihr auf den Schoß. »Wenn du dich übergeben musst, nimm die Tüte.«
Er vergewisserte sich, dass ihre Beine komplett im Auto waren. Seine Finger verkrampften sich. Sie schienen nichts lieber zu wollen, als da zu verweilen, wo sie waren. Dann schloss er die Tür. Er ging zur Fahrerseite und folgte dabei der Wolke, die sein warmer Atem in der kalten Luft hinterließ, als plötzlich die Sirene aufheulte und das Blaulicht die dunkle Nacht erleuchtete. »Eine Unruhestifterin, ja, Süße, das bist du.« Er stieg schnell ins Auto und schaltete die Sirene aus, während er sich auf den Sitz fallen ließ. Dann drehte er den Zündschlüssel und murmelte: »Du kannst wohl deine Hände nicht bei dir behalten, kleiner Quälgeist. Polizeiautos sind kein Spielzeug.« Er drehte sich zu ihr um. »Wohnst du bei deinen Verwandten?« Sein Blick streifte wieder ihre wunderschönen Beine und wanderte ihren Körper hinauf, bis er ihr Gesicht erreichte.
Sie lehnte ihren Kopf an die Kopfstütze, das Gesicht zu ihm gedreht, die Augen geschlossen. »Penelope.« Stille. »Penelope.«
Sie schnarchte leise.
»Es ist noch nicht einmal Vollmond«, brummte er und seufzte. Er lehnte sich rüber rüttelte sie an der Schulter.
»Penelope.«
Nichts.
Er starrte sie an, dann ließ er den Kopf gegen seine Kopfstütze sinken und überlegte, was jetzt die beste Lösung wäre. Er könnte ihre Cousinen anrufen, um herauszufinden, wo Penelope wohnte. Die drei Carter-Schwestern, denen die Three Chicks Brewery gehörte – eine örtliche Craftbier-Brauerei, die auf den großen Durchbruch aus war, um ihr örtlich bekanntes Bier, Foxy Diva, in Nordamerika zu vertreiben –, könnten ihm sicher helfen. Aber irgendwie schien das der falsche Weg zu sein. Die andere Möglichkeit war, sie in die Ausnüchterungszelle des Reviers zu bringen, aber auch das erschien ihm nicht richtig.
»Hoffen wir nur, dass dein Ärger nicht zu meinem Ärger wird«, sagte er, bevor er den Wagen auf die Straße setzte.
Alles schmerzte, als Penelope am nächsten Morgen aufwachte. Ihre Kehle fühlte sich an wie Schleifpapier, ihre Zunge war trocken in ihrem Mund. Sogar ihre Augäpfel brannten.
»Argh. Böse Shots. Böse, böse Shots.« Sie brauchte viel zu lange, bis sie merkte, dass sie sich nicht im Schlafzimmer im Haus ihrer Cousinen befand, sondern in einem Männer-Schlafzimmer mit schlichten grau gestrichenen Wänden und großen, dunklen Holzmöbeln. Langsam setzte sie sich auf und nahm eine kurze Bestandsaufnahme ihrer selbst vor. Ihren Pullover und ihre Leggings von gestern Abend hatte sie noch an. Neben dem Bett fand sie ein Glas Wasser und einen Zettel mit der Aufschrift »Trink mich«. Neben dem Wasser lagen zwei Schmerztabletten und ein weiterer Zettel mit der Aufschrift »Vergiss uns nicht!«. Sie tat wie ihr geheißen und schluckte beide schnell herunter, wobei ihr Kopf pochte, als würden Elefanten in ihrem Schädel eine Party feiern.
Das Wasser traf zuerst ihre Zunge, eine süße Erleichterung. Dann krampfte sich ihr Magen zusammen und erinnerte sie daran, dass sie siebenundzwanzig Jahre alt war, nicht einundzwanzig, und dass Shots eine schreckliche Idee waren. Eine sehr, sehr schlechte Idee. Sie stellte das Glas mit dem Wasser zurück auf den Beistelltisch, als ein leises Knurren ihre Aufmerksamkeit auf das Ende des Bettes lenkte.
Dort saß ein orangefarbener Kater, der offensichtlich mehr aß, als dass er sich bewegte. Seine Stirn war ein wenig dunkler als der Rest seines Gesichts, was ihm einen finsteren Blick verlieh.
»Hallo, Kätzchen«, sagte sie. »Ich bin ein netter Mensch. Versprochen.«
Die Katze fauchte, machte einen Satz nach vorne und schlug nach ihr. Penelope schrie auf, sprang auf ihre Kissen und versuchte, auf das Kopfteil zu klettern. Die Katze landete direkt vor ihr, fauchte und zeigte ihre Zähne.
»Hilfe«, schrie sie. »Hilfe! Sie wird mich umbringen!«
Laute Schritte donnerten offensichtlich eine Treppe hinauf und kamen dann näher. Einen Augenblick später flog die Schlafzimmertür auf. Penelope war kurz sprachlos, als sie sah, wer das Schlafzimmer betrat: der männliche, ein Meter neunzig große, bärtige, dunkelbraunhaarige Mann, der ihr Herz gestohlen hatte, als sie siebzehn Jahre alt gewesen war. Der Mann, mit dem sie jeden anderen verglich. Der Mann, der es ihr unmöglich machte, mit irgendjemandem etwas Ernstes anzufangen, weil alle anderen im Vergleich zu ihm voller Fehler zu sein schienen.
Als sich ihr Blick mit seinen bernsteinfarbenen Augen verhakte, wurde sie von jeder Menge Erinnerungen übermannt. Wie sie aus voller Kehle Weihnachtslieder gesungen hatte … wie sie auf dem Brunnen Schlittschuh gelaufen war … wie sie aufreizend mit ihm geflirtet hatte … Lieber Gott! Ihre Wangen brannten, und plötzlich war die Katze nicht mehr ihre größte Sorge.
»Ebenezer, nein!«, rief Darryl, durchmaß das Zimmer und hob die Katze hoch. Die fauchte, biss in seinen Arm und kratzte ihn dann. »Eine Sekunde«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen, bevor er den Raum verließ.
Stattdessen hockte der wohl niedlichste Bloodhound auf dem Boden, den Penelope je gesehen hatte, und hechelte, während ihm die Zunge seitlich aus dem Maul hing.
Penelope atmete scharf ein, denn ihre Lunge sehnte sich nach Sauerstoff. Auf dem Beistelltisch entdeckte sie ihr Handy und sah, dass das kleine blaue Licht blinkte. Sie schnappte sich ihr Telefon, rutschte das Kopfteil hinunter und landete wieder auf dem Bett. Dann tat sie, was jede vernünftige Frau tun würde: Sie versteckte sich unter der Bettdecke und hoffte bei Gott, dass dies ein schrecklicher Traum war und sie bald aufwachen würde.
Doch als sie ihr Handy entsperrte und die Nachricht sah, wusste sie, dass dieser Morgen zu chaotisch war, um etwas anderes als das wahre Leben zu sein. Unordnung war irgendwie ihr Ding. In ihren Träumen war sie immer so ruhig und zurückhaltend, aber in der realen Welt irgendwie nicht so sehr.
Obwohl sie wusste, dass die Nachricht von der jüngsten Carter-Schwester, Maisie, stammte und wahrscheinlich nicht besonders nett sein würde, tippte sie darauf und hoffte das Beste. Dann zuckte sie zusammen.
DU SOLLTEST BESSER TOT SEIN. OKAY, NEIN, ICH HOFFE, DU BIST NICHT TOT, ABER WENN DU NOCH LEBST, WIRD CLARA DICH UMBRINGEN. BITTE SCHREIB MIR. ALLE MACHEN SICH SORGEN, WO DU BIST.
»Scheiße«, hauchte Penelope unter ihrem Zelt des Friedens, das sie nie verlassen wollte. Sie versuchte wirklich, wirklich, ihre Familie nicht zu beunruhigen. Die letzte Nacht war definitiv ein Tiefpunkt gewesen. In dem Versuch, ihr Missgeschick wenigstens etwas wiedergutzumachen, schrieb sie zurück:
Es tut mir so leid, dass ich alle beunruhigt habe. Mein Akku war leer.
Manchmal halfen kleine Lügen, um Wahrheiten zu korrigieren, die nur in langen Diskussionen enden würden, die sie nicht führen wollte.
Ich bin bald zu Hause. VERSPROCHEN. P.S.: Sag Clara, ich bringe ihr Kuchen mit.
Kuchen war das Allheilmittel im Hause Carter. Besonders Apfelkuchen. Ein Knarren der Dielen, und Penelope erstarrte.
»Kein sehr gutes Versteck«, sagte Darryl, und in seiner tiefen, lächerlich verführerischen Stimme schwang Belustigung mit.
Penelope überlegte, was er tun würde, wenn sie nicht herauskäme.
Würde er einfach gehen? Könnte sie sich dann hinausschleichen? Verdammt, er war ein Bulle. Er würde einfach abwarten. Langsam ließ sie die Decke herunter und entdeckte ihn am Türrahmen lehnend. Er trug ein schwarzes T-Shirt und hatte die Arme vor der breiten Brust verschränkt. Großer Gott. Er sah heute Morgen noch sexyer aus als mit zwanzig Jahren. Er gehörte auf ein Werbeplakat, auf dem er in der Wildnis für ein Parfüm warb, das Frauen dazu brachte, sich die Höschen vom Leib zu reißen und sie nach ihm zu werfen. Und wie jeder schwer fassbare Held und Abenteurer in der Wildnis war sein Gesichtsausdruck völlig undurchdringlich.
»Das mit dem Kater tut mir leid«, sagte er und brach damit schließlich das Schweigen. »Er verhält sich meistens wie ein Arschloch.«