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24 kleine Geschichten über Marienkäfer, die im Garten der Autorin auf einer kleinen Tanne leben. Ein Jahr lang hat sie die Käfer beobachtet und fotografiert. Dabei sind diese Geschichten entstanden.
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Seitenzahl: 25
Für jene, die auch im Unscheinbaren das Wunderbare sehen können.
Die kleine Tanne
Der Zweipunkt
Am Morgen
Abschied
Bericht von der Ostsee
Die Rose
Besuch
Ameisen
Noch ein Marienkäfer
Erkenntnis
Das Treffen
Streit
Kuscheln
Unterwegs
Die Ostsee
Kuss
Gefahr
Liebe
Platzsuche
Allein
Der Fremde
Winter
Frühling
Wieder vereint
Diese Käfer sind mit dabei:
Paul, ein Zweipunk-Marienkäfer
Amanda, eine Siebenpunkt-Marienkäferdame
Anton, ein Siebenpunkt-Marienkäfermann
Kiefern-Marienkäfer ohne Namen
In meinem verwilderten Garten wächst eine kleine Tanne. Sie ist wirklich sehr niedrig und sieht irgendwie mickrig aus. Wenn man durch diesen Garten geht, übersieht man sie leicht. Aber sie verbirgt zwischen ihren Nadeln wunderbare Geschichten, die ich hier erzählen möchte.
Als ich sie das erste Mal sah, fasste ich den Entschluss, sie auszugraben und etwas anderes zu pflanzen, einen Johannisbeerstrauch zum Beispiel oder Stachelbeeren, die mag ich sehr gern. Ich hatte damals viele Ideen, was ich als Ersatz pflanzen könnte. Aber wie es so ist: Andere Arbeiten waren dringlicher und so geriet die kleine Tanne in Vergessenheit. Eines Tages stand ich wieder einmal vor ihr, als ich verschiedene Marienkäfer auf ihr herumkrabbeln sah. Ich beobachtete sie fasziniert.
Diese Marienkäfer in dem Baum begleitete ich das ganze Jahr hindurch. Fast täglich ging ich schon früh am Morgen hinaus und schaute nach, ob die Bewohner der Tanne noch da waren. In diesem Jahr entstanden beim Zuschauen diese kleinen Geschichten.
Ich hoffe, dass meine Leser genauso viel Freude daran haben werden wie ich beim Beobachten gehabt habe.
Es war einmal ein kleiner Marienkäfer, der sehr unglücklich war. Zwischen all den anderen Marienkäferkindern fühlte er sich einfach nicht wohl. Man ignorierte und hänselte ihn, man sagte ihm, er sei anders, deshalb mochte ihn keiner. Dabei war der Kleine doch ein ganz besonderer Marienkäfer, denn er war total schwarz mit roten Punkten. Er war ein Zweipunkt. Aber als er merkte, dass sich keiner mit ihm abgeben wollte, zog er in die Welt hinaus. Irgendwo, so hoffte er, würde er Marienkäfer finden, die ihn mochten und wenn er ganz viel Glück hatte, ihn sogar liebhaben könnten.