Zauberhafte Meerelfen - Brigitte Frank - E-Book

Zauberhafte Meerelfen E-Book

Brigitte Frank

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Beschreibung

24 kleine märchenhafte Geschichten über Meerelfen, die an der Küste der Lübecker Bucht leben und wundersame Abenteuer mit der Erzählerin erleben.

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Seitenzahl: 52

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Für jene,

die das Märchenhafte

lieben.

Inhaltsverzeichnis

Der Elfenflügel

Schnee an der Ostsee

Das Orakel

Umzug der Elfen

Auf dem Priwall

Tangi

Wasserwesen

Merles Geburtstag

Die Schwanenfamilie

Blütenmeer

Sommerfest der Wiesenelfen

Sonne und Abenteuer

Der Aal

Spagat

Geisternetze

Der Zwerg Durin

Sonnenaufgang am Meer

Gefahr

Herbststurm

Das gebrochene Herz

Der schlafende Riese

Im Nebel

Der Delfin

Die Krähen

Der Elfenflügel

Geschafft! Zufrieden betrachtete Merle ihr Werk. Endlich hatte sie die Schubladen ihres Schrankes gesäubert, gesichtet und viele Dinge aussortiert. Die richtige Arbeit für so einen verregneten Januartag, fand sie. Diese Saison hatte es überhaupt keinen Schnee gegeben, der Winter war eher zu warm und verregnet, so dass Merle auch kaum Lust verspürte, ihre Aktivitäten ins Freie zu legen. Nun wollte sie es sich mit einem Buch gemütlich machen, als ihr Blick auf ein kleines Kästchen fiel, das sich ganz hinten im Schrank versteckt hatte. Sie nahm und öffnete es. Ein Muschelstück kam zum Vorschein. Sofort waren alle Erinnerungen wieder da. Als Kind hatte sie dieses Teil gefunden und war damals überzeugt, dass es einen Elfenflügel darstellen sollte, ein Geschenk der Meerelfen an sie. Ein Lächeln erhellte ihre Gesichtszüge, als sie daran dachte, was sie damals alles erlebt hatte. Heute, 40-jährig, war sie sich nicht sicher, ob es nur Fantasiereisen gewesen waren oder ob sie es wirklich erlebt hatte.

Sie hatte als Kind sehr gern dort unten an der Ostsee gespielt, als sie eines Tages das Gefühl hatte, sie würde ein Lachen aus den Wellen hören. Und dann sah sie die Meerelfen, die dort auf Blättern sitzend in den Wellen schaukelten. Der Kontakt riss nicht mehr ab und sie erlebte viele Abenteuer am Strand. Dann war sie weggezogen und die Elfen waren aus ihren Gedanken verschwunden. Die Liebe zum Meer hatte sie dann irgendwann wieder zurück an die Ostsee gebracht. Und nun hielt sie den Elfenflügel in den Händen und eine große Sehnsucht nach dem Meer erfüllte sie. „Das Buch kann ich später immer noch lesen“, entschied sie, zog sich einen Regenmantel über und machte sich auf den Weg ans Wasser. Die dichten Wolken konnten die Sonne nicht ganz vertreiben und so entstand ein eigenartiges Licht, welches das Meer in eine flaschengrüne Farbe tauchte. Der Westwind hatte das Wasser weit zurückgetrieben, jetzt wurde er noch stärker und setzte Schaumkronen auf die Wellen. Merle ging den Strand entlang und genoss diese besondere Stimmung. Als sie merkte, dass sie in Gedanken die Nähe der Elfen suchte, musste sie über sich selbst lachen, doch trotzdem kamen die Erinnerungen immer wieder hoch.

Der Horizont baute sich inzwischen als eine dichte und dunkle Wand auf, ganz kurz konnte Merle sogar einen Regenbogen sehen. Aber das Licht war fantastisch, immer weiter ging Merle an der Steilküste entlang. Und plötzlich war ihr, also ob sie jemanden gehört hätte. Aber niemand war zu sehen. Natürlich dachte sie an die Elfen, tat es aber als Spinnerei ab. Immer drängender wurde diese Stimme, die ihr riet, umzukehren. Sollte es wirklich eine Elfe sein? Merle entschied nun, auf sie zu hören und kehrte um. Kurz bevor sie in Brodten angekommen war, brach ein Sturm los, heftige Regenschauer durchnässten sie bis auf das Hemd. Wenn sie früher auf diese Stimme gehört hätte, wäre sie trocken nach Hause gekommen.

Schnee an der Ostsee

Ein sehr milder Winter neigte sich dem Ende zu. Es war diese Zeit, in der jeder den Frühling herbeisehnt. Auch Merle freute sich auf die wärmeren Tage, aber einmal wollte sie noch die Ostsee besuchen, um den Winter zu verabschieden. Vielleicht hatte sie sogar das Glück, die Elfen anzutreffen, die auch sicher ungeduldig auf angenehmere Temperaturen hofften. Nach der Wiederentdeckung des Elfenflügels hatte sie tatsächlich noch einmal Kontakt zu den Elfen herstellen können und war nun wieder von deren Anwesenheit überzeugt.

Am nächsten Morgen erlebte Merle allerdings eine Überraschung. In der Nacht war Schnee gefallen, der das Land mit einer glitzernden, weißen Decke überzogen hatte. Merle liebte den Schnee, so gab es für sie nun auch kein Halten mehr.

Am Strand angekommen, sah sie die aufgewühlte See. Bis zum nächsten Ort würde sie nicht gehen können, denn es gab Strandabschnitte, das wusste sie aus Erfahrung, die nun schon unter Wasser stehen würden. Aber sie ging so weit wie sie konnte und genoss die kalte Luft, die nach Schnee roch und schaute dem wilden Wellenspiel zu.

Ganz kurz erreichte sie die Elfen in ihren Gedanken, die sich tatsächlich schon herausgewagt hatten. Aber nach diesem Temperatursturz waren sie wieder in ihre Höhlen verschwunden. Es war Aleja, die ihr versicherte, dass es allen gut gehen würde. Auch sie freuten sich schon auf wärmere Tage, die nun bald kommen würden, so versicherte Aleja. Aber erst einmal sah es gar nicht danach aus. Der Himmel verdunkelte sich blitzartig und als es dann auch noch anfing zu grieseln, kehrte Merle um, um über den oberen Uferweg nach Travemünde zu gehen. Inzwischen war der Himmel total von Wolken überzogen. Die Farbe des Wassers veränderte sich in ein fast schwarzes Blau. Dann fing es an zu schneien, Merle tanzte mit den Flocken um die Wette, sie fand es einfach nur schön. Schade, dass die Elfen diese Freude nicht mit ihr teilen konnten. Sie wagte einen Blick nach unten an den Strand und sah eine verzauberte Märchenwelt. Irreal sah es aus. Merle genoss die Kälte, den leichten Schnee unter ihren Füßen und das Donnern der Wellen, die an die Uferwand prallten.

In Travemünde angekommen, konnte sie es nicht lassen, noch einmal an den Strand zu gehen. Und dann brach der Himmel auf, er wurde blau und die Sonne schien! Merle war begeistert. Die Sonne tauchte das Wasser in ein ganz besonderes Licht. Vor allem die Wellen leuchteten stark, bevor sie sich brachen. Lange stand Merle dort und genoss diese Stimmung. Aber dann wurde es doch wieder Zeit, in den Alltag zurückzukehren.

Das Orakel