Elfen am Ostseestrand - Brigitte Frank - E-Book

Elfen am Ostseestrand E-Book

Brigitte Frank

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Beschreibung

24 kleine Geschichten über Elfen, deren Lebensmittelpunkt der Ostseestrand in Schleswig-Holstein ist. Ein Mädchen findet den Kontakt zu ihnen und erlebt zusammen mit den Elfen märchenhafte Geschichten, die oft einen realen Hintergrund haben. Aufgelockert werden diese von vielen Fotos, die an der Ostsee entstanden sind.

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Seitenzahl: 54

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24 Geschichten rund um das Brodtener Ufer

Für jene,

die noch träumen

können.

Inhaltsverzeichnis

Wie alles begann

Geschenk der Elfen

Kontakt

Winter an der Ostsee

Abbruch

Karamellbonbon

Wasserballett

Die Uferschwalben

Nebel

Schmetterlinge

Algen

Wasserwesen

Seesterne

Vögel am Meer

Versunkene Schiffe

Bernstein

Steine am Meer

Das Sommerfest

Flaschenpost

Die falsche Nixe

Fremde Elfen

Eine Begegnung

Sturm

Frost

Wie alles begann

So lange sie denken kann, ist der Strand immer Merles Lieblingsspielplatz gewesen. Hier an der Ostsee ist sie aufgewachsen und fühlt sich dem Meer sehr verbunden. Am liebsten besucht sie den Naturstrand zwischen Brodten und Travemünde, der auch als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist.

Oberhalb des Kliffs lädt ein breiter Weg zum Wandern ein, aber Merle bevorzugt den unteren Strand. Dort ist sie auch dem Meer sehr viel näher.

Es war an einem frühen Sommertag, als sie wieder auf dem Weg an die See war. Sie genoss die Sonne sehr, so dass sie sich auf einen Stein setzte und auf das Meer schaute. In ihre Gedanken hinein vernahm sie plötzlich aus dem Plätschern der Wellen ein Lachen und Kichern. Als sie sich auf die Wellen konzentrierte, die sich am Strand brachen, war ihr, als würde sie kleine Gestalten erkennen. So ergab sich der erste Kontakt zu den Meerelfen.

Nach diesem Erlebnis entstanden so nach und nach bei ihren Besuchen am Meer weitere Geschichten. 2014 erschien aus diesen Erlebnissen der Titel „Elfen am Meer“. Dieses ist nun das zweite Buch über die Elfen.

Meerelfen sind Naturgeister mit durchscheinenden Flügeln, die im Licht in den verschiedensten Farben schimmern können, ähnlich wie Libellenflügel. Sie sind verhältnismäßig klein, lebhaft und sehr verspielt. Aber sie besitzen auch eine unglaubliche Kraft und können bedingt Magie einsetzen. Sie schützen die Natur in ihrer Umgebung und kennen die Wirkung so mancher Heilkräuter. Sie sind aufgeweckt und neugierig, was sie manchmal in Situationen bringt, die nicht gewollt sind. Da sie jedoch sehr hilfsbereit sind, gibt es immer wieder eine Lösung.

Sie lieben alles, was glänzt und funkelt, daher sind sie in einer großen perlmuttbeschichteten Miesmuschel sitzend, die sie als Boot benutzen, gern auf dem Meer unterwegs.

Sie genießen es, wenn die Sonne scheint und das Wasser glitzert wie 1000 Sterne. Auch die Gischt und den Schaum, der am Strand liegen bleibt, lieben sie, denn er sieht aus wie klare Glaskugeln, die in der Sonne in den schönsten Regenbogenfarben schimmern.

Übrigens, Merle war nie klar, ob sie beim ersten Kontakt vielleicht einfach nur geträumt hat. Aber viele dieser Geschichten haben einen wahren Hintergrund und einiges hat sie wirklich so erlebt.

Viel Freude beim Lesen.

Geschenk der Elfen

Das Jahr neigte sich dem Ende zu. Einmal noch vor den Weihnachtsfesttagen wollte Merle den Spaziergang am Meer genießen. „Schade, dass wir keinen Schnee haben“, dachte sie, als etwas auf dem Boden ihre Aufmerksamkeit erregte. Es hatte die Form eines Flügels, war hauchdünn wie eine Oblate und sogar gemustert. So etwas hatte sie hier noch nicht gesehen. Fasziniert hob sie es vorsichtig auf und betrachtete ihren Fund. Und dann dachte sie plötzlich wieder an die Meerelfen-Geschichten.

Vor einem Jahr hatten sie Merle in ihrer Fantasie beim Aufenthalt am Meer häufig begleitet und im Laufe der Zeit wurden sie immer realer. Irgendwann hatte sie sich entschlossen, die Geschichten aufzuschreiben. In den darauf folgenden Monaten ist sie oft am Meer gewesen, aber selten dachte das Mädchen an die Elfen, hatte sie auch nicht wieder gespürt. Nun, sie hatte die Geschichten abgeschlossen und etwas Neues begonnen.

In diesem Augenblick aber war sie davon überzeugt, dass dieser Fund ein Geschenk der Elfen war. Merle versuchte, wie in dem Jahr zuvor, eine Verbindung zu schaffen, aber die Elfen waren in ihren Gedanken in weite Ferne gerückt. Sie fand keinen Zugang mehr zu ihnen. Trotzdem, diesen „Elfenflügel“ hütet sie wie einen Schatz, auch wenn böse Zungen behaupten, es sei nur ein abgebrochenes Muschelstück. Sie haben ja keine Ahnung!

Kontakt

Der Dezember zeigte sich ausgesprochen mild, so dass Merle doch wieder Zeit am Meer verbrachte. Oben auf dem Uferweg herrschte an einem Wintersonnentag reger Betrieb, viele Menschen nutzten die Zeit für einen Besuch an die Ostsee. Merle ging von Brodten zur Hermannshöhe, denn sie wollte sehen, ob der Baum, der sich schon länger an der Steilküstenkante abgesenkt hatte, noch weiter hinuntergerutscht war. Vielleicht war er sogar schon auf den Strand gefallen. Aber noch hielt er sich standhaft. Als Merle wieder den Heimweg antrat, sah sie eine Möwe oberhalb des Uferweges, die über den Köpfen der Menschen segelte.

Sie steuerte direkt auf Merle zu, flog immer tiefer, einen Meter vor dem Mädchen machte sie dann eine scharfe Rechtskurve und flog auf das Meer hinaus. Es war seltsam, sofort dachte Merle an die Elfen. Ob es da eine Verbindung gab? Sie war plötzlich überzeugt, dass die Möwe Ausschau nach ihr gehalten hatte, um den Elfen das Kommen des Mädchens zu melden. Es bekam plötzlich sehr starke Sehnsucht nach dem Strand, den Wellen, der Weite des Meeres.

Dann endlich stand Merle unten am Wasser. Der Wind blies hier schärfer und kälter, aber das machte ihr nichts. Irgendwie wusste sie, dass etwas Besonderes auf sie wartete. Merle schlenderte am Strand entlang und beobachtete die grauen Wellen, die von einem weißen Saum gekrönt wurden. Sie färbten den Strand dunkel, der nach ihrem Rückzug wieder seine gelblich helle Farbe annahm.

Es war ein ewiges Kommen und Gehen und trotzdem war jede Welle in ihrer Art einzigartig. Merle verlor sich in der Schönheit des Meeres, alles andere um sie herum wurde unwichtig. Und plötzlich hatte sie wieder Kontakt zu den Elfen, sie hörte sie rufen, wie aus weiter Ferne.

Sie wären immer bei ihr gewesen, erzählten sie Merle, das ganze Jahr hindurch, aber das Mädchen hätte sich gesperrt. Nun, das letzte Jahr hatte viele Veränderungen gebracht, die Merle sehr abgelenkt hatten. Aber jetzt würde sie wieder da sein, das versprach sie. Dann sah Merle in der Ferne Menschen auf sich zukommen. Die Elfen verabschiedeten sich. Aber das Mädchen hoffte, sie bald wieder zu sehen.

Winter an der Ostsee