Abenteuer NLP Practitioner Ausbildung -  - E-Book

Abenteuer NLP Practitioner Ausbildung E-Book

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Beschreibung

Sechs Teilnehmer machen sich auf in das Abenteuer NLP-Practitioner Ausbildung. In ihrem Tagebuch schreiben sie über ihre Eindrücke, Zweifel und Emotionen. Sie erleben, wie sie in diesen 20 Tagen an ihre Grenzen stoßen und über sie hinaus wachsen. In diesem Buch können Sie aus der neutralen Beobachterrolle bemerken, wie sich die Teilnehmer der NLP-Practitioner Ausbildung mehr und mehr wahrnehmen und schätzen lernen.

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Seitenzahl: 192

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Tag 4

Tag 5

Tag 6

Tag 7

Tag 8

Tag 9

Tag 10

Tag 11

Tag 12

Tag 13

Tag 14

Tag 15

Tag 16

Tag 17

Tag 18

Tag 19

Tag 20

Infos zu Landsiedel NLP Training

Vorwort

von Stephan Landsiedel

Sechs Teilnehmer meiner NLP Practitioner-Ausbildung haben Tagebuch geführt über ihre Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen, die sie während ihrer Ausbildung sammelten. 20 Tage lernten sie im Sommercamp gemeinsam in einer Gruppe NLP kennen und anwenden. Manch einer von ihnen absolvierte im Vorfeld ein Praktikum bei uns und erhielt dort schon den ersten Einblick in die Welt von NLP und meine Arbeitsweise.

Erfahren Sie nun, was die sechs Teilnehmer während ihrer Ausbildung erlebten!

Auf den folgenden Seiten können Sie in die neutrale Beobachterrolle schlüpfen – Sie werden bemerken, wie sich die Teilnehmer mehr und mehr wahrnehmen und schätzen lernen. Wie langsam Freundschaften entstehen, aber auch, wie alte, längst vergessene Ängste ans Tageslicht kommen und für immer aufgelöst werden können.

Die sechs Teilnehmer waren in zwei verschiedenen Kursen über zwei Jahre verteilt. Wir haben ihre Tagebucheinträge zur besseren Lesbarkeit zusammengefasst und chronologisch angeordnet.

Für alle Leser halten wir online ein NLP-Paket zum Download bereit. Darin finden Sie ein 50seitiges E-Book mit vielen wertvollen NLP-Techniken und Informationen. Dazu gibt es auch eine Audio-Version und noch ein weiteres NLP-E-Book für Fortgeschrittene. Sie bekommen dieses Paket kostenfrei unter:

www.landsiedel-seminare.de/nlp-paket

Tag 1

Sebastian

Heute ist der Tag gekommen, an dem mein NLP-Practitioner anfängt – ein seltsames Gefühl. Das Gästehaus war in den letzten Wochen immer nur von Donnerstagabend bis Sonntagnachmittag belegt. Mit den Teilnehmern der Wochenendseminare hatte ich kaum bis keine Berührungspunkte gehabt. Und jetzt: 15 neue Leute und das 20 Tage lang. Diese Tage werden meinem Praktikum eine ganz neue Färbung geben, ich freue mich darauf!

Nach einer halben Stunde begann die Ausbildung. „Practitioner“ - dieses Wort klingt unmissverständlich nach Praxis. Genau das brauche ich jetzt. Die letzten Wochen waren voll von neuen und sich wiederholenden Inhalten. Jetzt geht es ans Vertiefen und vor allem ans Ausprobieren. Deshalb wird sich mein Tagebuch den Übungen widmen!

Als ich heute Abend in Richtung Seminarraum lief, warteten schon mehr als zehn Leute davor. Ich wusste nicht genau, wie ich damit umgehen sollte. Also gab ich jedem die Hand und stellte mich vor. Die Namen hatte ich binnen fünf Minuten wieder vergessen. Bis zum Beginn der Ausbildung standen wir etwas schüchtern am Eingang des Seminarraumes. Es unterhielten sich diejenigen, die sich entweder schon kannten oder gerade eben flüchtig bekannt gemacht hatten.

Als Stephan kam, war eine allgemeine Erleichterung zu bemerken. Er ging mit uns in den Seminarraum, begrüßte uns dort kurz, sprach ein paar offizielle Worte und bat uns aufzustehen. Wir starteten mit einer Vorstellungsrunde, bei der ein kleiner Stofflöwe von einem zum nächsten geworfen wurde. Der Werfer des Stofflöwen musste den Namen des Empfängers sagen. Dann kamen nach einem kurzen Zeitabstand zwei weitere Tiere hinzu.

Jedes der drei Tiere musste an eine andere Person geworfen werden. Ich staunte nicht schlecht, als ich nach der Übung im Kreis herumblickte und jede Person beim Namen nennen konnte! Erste Erkenntnis: Meine Vergesslichkeit bei Vorstellungsrunden ist heilbar!

Danach definierte Stephan das Neurolinguistische Programmieren, welche Grundannahmen es gibt und erwähnte die viel gehörten Namen: Bandler, Grinder, Satir, Erickson, Perls, etc.

Wahrnehmung war unser erstes spannendes Thema. Zur Einleitung machten wir eine Übung: Zwei Personen unterhielten sich und zwei weitere Personen gingen etwas auf Abstand. Die Personen, die auf Abstand gingen, hatten dabei die Aufgabe, anfangs nur zu beobachten und dann in einem zweiten Schritt zu interpretieren.

Es ist mir sehr schwer gefallen im ersten Schritt noch nicht zu interpretieren! Ich frage mich gerade, wann trenne ich eigentlich Wahrnehmung und Interpretation?

Spannende Erwartung auf den zweiten Seminartag.

Sebastian

Ulrich

Den ganzen Tag über war ich aufgeregt, ja nervös, konnte an fast nichts anderes mehr denken als an die bevorstehende NLP-Ausbildung.

Du weißt es, Tagebuch, dass ich mich in den letzten zwei Jahren intensiv mit dem Neurolinguistischen Programmieren beschäftigt habe. Ich habe zu diesem Thema zahlreiche Bücher gelesen, mir Hörbücher angehört und einige Videos gesehen, sogar meine Abiturarbeit habe ich über NLP geschrieben. Ich zählte die Stunden und die Minuten bis zum Seminarbeginn. Dann war es so weit:

Um sieben Uhr abends trafen sich alle Teilnehmer des Kurses. Nach einer kurzen Begrüßung von Stephan machten wir ein kleines Spiel, um uns kennen zu lernen. Kleine Plüschtiere wurden durch den Raum geworfen, es wurde viel gelacht und rumgealbert. Nach und nach konnte ich mir die Namen der Anderen merken. Ich spürte schnell, dass die Gruppe ein großes Potential hat. Nach der kurzen Kennenlernphase tauchten wir in die Welt des NLPs ein.

Der Begriff NLP wurde uns anschaulich anhand eines Flipcharts erklärt. Auch wie das Kommunikationskonzept entstanden ist und wer die Begründer sind, wurde uns vermittelt. Nach der kurzen Einführung teilten wir uns in Vierergruppen auf.

In meiner Gruppe waren Stella und Jutta wie auch Andreas, ein sehr ruhiger Österreicher im Alter von 33 Jahren. Wir tauschten uns kurz aus und begannen die erste Übung des Seminars.

Dabei beobachteten wir die Körpersprache der Anderen. Der Abend war wie im Flug vergangen! Neugierig fiebere ich den morgigen Tag entgegen. Ich lege mich jetzt hin, damit ich morgen fit bin.

Ulrich

Ken

Der erste Tag von einer langen Reise. Eine Reise, die 20 Tage umfassen wird. Endlich ist er gekommen, der erste Schritt für mich, mehr über NLP zu lernen. Ich bin ziemlich gespannt, was für Leute zu der NLP-Ausbildung kommen werden.

Ich war ziemlich früh da, es waren noch nicht viele Teilnehmer anwesend. Die Teilnehmer, die ich sah, standen verstreut vor dem Seminarraum. Ein paar unterhielten sich schon und ein paar standen noch allein draußen und beobachten die Lage. Stephan Landsiedel war auch schon am Ort und begrüßte uns. Die Stimmung schien noch sehr kühl zu sein.

Insgesamt sind wir 25 Teilnehmer in der Gruppe.

Nach und nach kamen mehr Leute dazu. Ich fing auch einen Smalltalk mit den anderen Teilnehmern an. Dann war es soweit. Es ging los. Stephan spielte eine Musik ein und wir gingen alle in den Seminarraum und suchten uns einen Platz zum Sitzen.

Stephan, unser Trainer für die nächsten 20 Tage, stellte sich vor. Er erzählte uns von seinem Leben, wie er zu seinem Beruf gekommen ist und was er sonst noch alles erlebt hatte. Wow, dachte ich, er ist ein toller Trainer! Seine jahrelange Erfahrung ist erstaunlich. Mit 23 Jahren hat er schon sein erstes Buch geschrieben und hat nun schon so viele Jahre Erfahrung mit NLP.

Nach seiner Vorstellung machten wir eine kurze Kennenlernrunde. Stephan hatte ein paar Spiele vorbereitet und wir hatten die Chance, uns gegenseitig näher kennen zu lernen. Somit befasste sich unser erster Tag damit, einen Eindruck von uns selbst und den anderen Teilnehmern zu bekommen. Er fragte auch nach unseren Erwartungen. Wir haben einen Bogen bekommen, in dem wir unsere bisherigen Kenntnisse von NLP schildern sollten. Dieser Bogen wird am Ende des Kurses dann wieder verteilt und wir haben die Möglichkeit zu sehen, ob unsere Erwartungen erfüllt wurden.

Zusammenfassend war der erste Abend für mich ein Kennenlernabend.

Ken

Stefan

Heute war es also soweit. Der heiß ersehnte Practitioner-Kurs hat nun endlich begonnen! Ich war schon ganz gespannt!

Wie würden wohl die nächsten 20 Tage verlaufen? Was wird alles passieren? Welche Leute werde ich kennen lernen und was werde ich wohl alles an Selbsterfahrung erleben? Fragen über Fragen!

Um 19 Uhr ging es dann los. Die ersten Teilnehmer waren schon da als ich eintraf. Sie standen vor dem Seminarraum. Ich kam rasch mit den ersten Leuten ins Gespräch. Ganz locker und ungezwungen lernte ich so die ersten meiner Practitioner Kollegen kennen. Im Seminarraum selbst gab es dann eine kleine Fotosession. Ein Praktikant namens Ken schoss von jedem von uns Teilnehmern ein Foto. Es war für die Steckbriefe gedacht, die wir später ausfüllten und die morgen an die Wand gepinnt werden sollen, zwecks besseren Kennenlernens!

Neugierig, was nun passieren wird, saßen wir alle im Seminarraum. Zum Auftakt begrüßte uns unser Trainer Stephan Landsiedel, ganz herzlich und stellte sich vor. Er ist ein sympathischer Mann mit viel Witz und Humor. Dann waren wir dran! Jeder sollte sich kurz vorstellen und seine Erfahrungen mit NLP schildern. Ganz ungezwungen konnte jeder das sagen, was er sagen wollte. Nachdem bei der Fülle an Teilnehmern sich natürlich keiner die Namen jedes Einzelnen merken konnte, folgte ein amüsantes „Kennenlernspielchen“. Neben der Tatsache, dass ich doch glatt alle 25 Teilnehmer nun beim Namen kenne, hatte es noch den lustigen Nebeneffekt, dass sich eine heitere Stimmung verbreitete. Nach dieser „Aufwärmphase“ stiegen wir dann auch gleich in die Thematik ein.

Stephan teilte jedem von uns einen Ordner mit den Seminarunterlagen aus. Jedes einzelne Kapitel hat eine eigene Papierfarbe. Die Entstehungsgeschichte und die Grundannahmen des NLPs waren der Auftakt. Zur Veranschaulichung der These, „Die Landkarte ist nicht das Gebiet“ und zur gleichzeitigen Abrundung des Tages, gab es dann noch die Geschichte bzw. Metapher vom „Prinzen und dem Zauberer“, die Stephan aufführte. Eine tolle Geschichte mit einer schönen Pointe. Jeder sei quasi ein „Zauberer“, der sich seine Welt gestalten kann, so wie er es will! Sie stimmte mich nachdenklich. Einerseits gäbe es ja dann nichts, was objektiv wahr wäre, was ich bedauerlich fände, anderseits aber stünden einem alle (oder zumindest sehr viele) Möglichkeiten offen, was ich als sehr motivierend erachte!

Gegen 22:30 Uhr ging dann schließlich der erste Seminartag zu Ende. Es war ein schöner, interessanter und vielversprechender Auftakt unseres Practitioner-Seminars. Ich bin schon gespannt, was uns morgen wohl alles erwarten wird!

Stefan

Petra

Was ich heute gelernt habe: Man kann sich von anderen Glück abschauen!!! Man kann von der Spitze lernen, Strategien abschauen und dann in kürzester Zeit Fortschritte machen. Man muss das Rad nicht noch einmal erfinden. Man kann mit NLP seine Lerngeschwindigkeit unglaublich steigern. Wenn Leute sagen, NLP ist doch Manipulation. Wir werden ständig manipuliert, beeinflusst. Wichtig ist, dass NLP eine ethische und moralische Basis hat. „Man wird langfristig nicht glücklich, wenn man Leute über den Tisch zieht“, so Stephan. Schöne Gedanken, die ich heute mitgenommen habe: „Was ich nicht kann, kann ich noch lernen“ und „Ich gebe mein bestes, wenn mein bestes nicht gut genug ist, dann muss ich eben noch etwas lernen“

Petra

Sandra

Liebes Tagebuch, heute war der erste Tag meines lang ersehnten NLP-Practitioner Kompaktkurses. Wie du bereits weißt, freue ich mich schon seit einem Jahr auf diesen Kurs und habe deshalb bei Landsiedel NLP Training ein Praktikum absolviert. In diesen zwanzig Tagen wird bestimmt viel passieren. Momente, die eventuell auch mein Leben verändern werden. Ich freue mich darauf, diese zwanzig Tage festzuhalten und bin gespannt, was sich alles ereignen wird.

Als ich heute ankam und die ersten Teilnehmer sah, dachte ich im ersten Moment, dass wir eine ziemlich bunte, ruhige Gruppe sind. Viele sind schon im gehobeneren Alter, haben die unterschiedlichsten Berufe und bringen jede Menge Lebenserfahrung mit. Ich fühlte mich anfangs mit meinen 22 Jahren, als sei ich ein „junger Spund“. Dennoch lockerte sich die Runde ziemlich schnell auf und es wurde gelacht und rumgealbert. Besonders witzig war auch die Kennenlernrunde mit den Kuscheltieren. Wir warfen uns die Kuscheltiere im Kreis wild durcheinander zu und sollten uns dabei unsere Namen einprägen, was auch gut funktionierte.

Ich bin sehr neugierig und voller Freude, was ich alles noch mit diesen Menschen erleben werde, wie die Gruppendynamik ist, was für Übungen wir machen werden und wie alles funktioniert. Tagebuch, ich habe ein unheimliches Glücksgefühl in mir. Ich bin voller Energie und habe vorhin noch mit den Jungs ein Bierchen getrunken und das als Frau! Aber naja, ich kann´s einfach nicht lassen, diese Zeit vollkommen zu genießen. Zwanzig Tage Seminar, Übungen aber auch jede Menge Spaß – ich freue mich darauf.

Sandra

Tag 2

Sebastian

„Nur was wir wahrnehmen, ist real.“ Dieser bedeutungsvolle Satz hat mich heute den ganzen Tag verfolgt. Es ist mir nicht gelungen, ihn abzuschütteln. Nur was wir wahrnehmen, ist real. Klar: Wir zimmern uns unsere eigene Welt – unsere eigene Landkarte von der Welt. Meiner Meinung nach ist das ganz klar Konstruktivismus! Ich dachte mir: Ist das das Ende einer objektiven Betrachtungsweise? Ist der Mensch nicht (mehr) imstande, objektive Erkenntnisse zu gewinnen? Vielleicht führt das zu weit. NLP ist ja nur ein Werkzeug – ein Hilfsmittel, um mit sich und den Mitmenschen besser klar zu kommen. NLP ist keine Weltanschauung. Oder doch?

Steckt dahinter nicht ein Weltbild? Das wäre zu diskutieren, aber nun zu einem anderen Thema, was wir denn heute überhaupt gelernt und gemacht haben.

Es ging heute wie gesagt um unsere Wahrnehmung. Darum, wie bestimmte, uns zugängliche bzw. unzugängliche Informationen unsere Weltsicht beeinflussen. Die Übungen zur Wahrnehmung haben mich sehr herausgefordert und mein größtes Interesse geweckt! Es ging darum, bestimmte Sinne verstärkt zu benutzen und andere abzuschalten, zum Beispiel Münzen nur am Geräusch zu erkennen, in dem sie auf dem Boden auftreffen oder bestimmte Menschen am Händedruck erkennen. Je länger man einen bestimmten Sinn herausfordert, umso besser wird man mit der Zeit in diesem Sinnessystem (Fachwort:

Repräsentationssystem). Man lernt also, sich mithilfe dieses einen Sinnes zu orientieren und umgekehrt: Je mehr Sinne man wieder hinzunimmt, umso ungenauer wird man mit dem Einen.

Eine weitere NLP-Basis-Disziplin war: Pacing – den Anderen spiegeln. Und zwar nicht nur seine Körperbewegungen, sondern auch seine Stimmmerkmale. Was ich dabei festgestellt habe: Neben einer extrem feinen Beobachtung ist es notwendig, seinen Körper meisterhaft zu beherrschen. Feine Bewegungen möchte ich noch genauer spiegeln lernen! Und obwohl ich Sprecherziehung studiere und eigentlich gut mit meiner Stimme umgehen können müsste, habe ich es immer noch nicht raus, wie ich Stimmen von Menschen zu meiner Zufriedenheit spiegeln kann. Aber auch das werde ich lernen! Interessant, was NLP alles in Gang setzt! Spannend ist auch, wie sensibel man sein muss, um zu sehen, ob der andere einem folgt oder ob er führt! Wir übten das, in dem wir uns einander gegenüber stellten, die Handinnenflächen dem Anderen zugewandt. Die Verbindung zu unserem Gegenüber stellten wir mit einem Strohhalm her, an dem locker die Zeigefinger jeder Hand gelegt wurden. Erkenntnis: Das Gefüge aus Führen und Folgen ist so sensibel, dass man nicht einfach führen kann, wenn man will – sondern, es gilt immer beim Anderen zu sein, sich immer auf die „Richtung“ des Anderen einzustellen. Also, bevor ich führen will, muss ich den Anderen als Menschen wahrnehmen und respektieren, muss seine Bedürfnisse und Absichten erkennen und ernst nehmen. Dann erst kann ich ins Führen (Leading) übergehen. Wow! Was für eine verantwortungsvolle Aufgabe!

Sebastian

Ulrich

Mit großer Erwartung verließ ich heute das Haus. Ich freute mich auf den Tag, der mir bevorstand. Kurz vor Seminar-beginn wechselte ich noch ein paar Worte mit einigen Teilnehmern und dann ging´s schon los. Heute hat uns das Kalibrieren, das Feineinstellen auf die Verhaltensäußerung der Gesprächspartner, beschäftigt. Dazu haben wir einige geniale Übungen machen dürfen. Ich erkannte, dass ich das feine Wahrnehmen noch verbessern muss. Da es so wichtig ist, werde ich mich in der nächsten Zeit wahrscheinlich intensiv damit beschäftigen.

Die Methode des Kalibrierens ist die Voraussetzung für eines der wohl wichtigsten NLP-Werkzeuge, die es meines Erachtens überhaupt gibt, das Pacing. Beim Pacing ahmt man seinen Gesprächspartner in vielerlei Weise nach: Man spiegelt ihn um einen guten Draht, den sogenannten Rapport, zu ihm herzustellen. Wir hörten von Stephan, dass dieses Kommunizieren auf einer Wellenlänge unablässig ist, um andere NLP Methoden erfolgreich anzuwenden. Nach der Erklärung erhielten wir die Aufgabe, mit einem Seminarteilnehmer ein Gespräch zu führen und ihn dabei zu pacen. Der junge Salzburger Andy und ich setzten uns in den Garten und sprachen über alles Mögliche. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass wir keinen richtigen Rapport zwischen uns herstellen konnten. Während dem kurzen Austausch fühlte ich mich sehr unwohl. Leider kann ich nicht sagen woran das lag. Ich werde auf jeden Fall versuchen es herauszufinden.

Mit dem Spiegeln gekoppelt, lernten wir auch den Begriff Leading kennen. Zu dieser Technik machten wir eine kurze, aber sehr unterhaltsame Übung. Mit einem Strohhalm verbunden bewegte ich mich mit Susanne durch den Raum. Das war sehr lustig. Ich habe lachen müssen. Heute habe ich einige, mir schon bekannte, NLP-Methoden vertiefen dürfen. Ich bin gespannt, was mich morgen erwartet.

Ulrich

Stefan

Heute um 10 Uhr ging es los. Es folgte anfangs eine kurze Wiederholung dessen, was wir gestern Abend schon durchgenommen hatten. Dann stiegen wir in das erste große Thema ein, nämlich Wahrnehmung und Körpersprache. Nach einer kurzen Einführung von Stephan kam dann auch schon die erste Kleingruppenübung. So bildete ich mit Julia, Michael und Manfred eine Gruppe. Aufgabe war es, dass zwei aus der Gruppe genau darauf achten und beschreiben sollten, was man bei seinen zwei anderen Gruppenkollegen wahrnimmt und wie man dies interpretieren könnte, während diese sich unterhalten.

So kam es, dass ich mit Julia eine Unterhaltung führen sollte, während uns Michael und Manfred beobachteten. Anfangs fühlte es sich schon sehr ungewohnt an, von anderen gezielt beobachtet zu werden, doch fiel es mir im Laufe unseres Gesprächs gar nicht mehr auf und machte mir somit überhaupt nichts mehr aus. Das interessante an der Übung war für mich, zu erfahren, wie unterschiedlich doch Selbst- und Fremdwahrnehmung sein können. Aber auch die Tatsache, dass man Bewegungen, Gestik und Mimik vollführt, die einem selbst gar nicht bewusst sind, aber durch das Umfeld wahrgenommen werden.

Auch die nächste Übung, in der wir das „Kalibrieren“ übten, war sehr aufschlussreich. Besonders der Teil, in dem es darum ging die Mitglieder der Kleingruppe anhand ihres Händedrucks zu identifizieren. Es war gar nicht so einfach! Erstaunlich, was man alles erkennen kann, wenn man sich ganz konzentriert auf einen bestimmten Sinn einlässt! Als nächstes gab es eine kleine Tanzeinlage.

In Paaren sollten wir zusammenkommen: einer tanzte zur Musik etwas vor, während der andere den Tanz so gut wie möglich imitieren sollte. Irgendwie war mir ein wenig mulmig zu Mute, einfach so vor jemandem das Tanzen anzufangen, doch stellte es sich bald als ein großer Spaß heraus, nachdem die Anfangsbefangenheit überwunden war. Als es später um den Aufbau von Rapport ging, durfte ich sogar als „Vorführobjekt“ fungieren. Das Szenario gestaltete sich wie folgt: Ich sei von meiner Freundin, Maria hieß sie, verlassen worden, sei nun ganz traurig und Stephan würde sich als Freund nun meiner annehmen. Schon erstaunlich was es bewirkt, wenn sich dein Gegenüber erst einmal auf dich „einschwingt“ und dich dann aus deinem Trübsal „herausführt“. Es war zwar nur eine gespielte Situation, doch konnte ich mir deren Wirkung in der Realität gut vorstellen.

Gegen Ende des Seminartages legte Stephan den Film „Don Juan De Marco“ ein, aus dem wir uns ein Stück anschauten. Das rührt daher, dass in diesem Film genau das dargestellt wurde, mit was wir uns den Tag über beschäftigt haben. Im Film sah man nämlich den Aufbau von Rapport sehr gut, das sich Einlassen auf die Welt des Anderen. Obwohl ich den Film schon kannte, fand ich es sehr interessant, die Szenen mit der NLP-Brille zu betrachten und somit eine ganz neue Sicht auf die Dinge zu gewinnen.

Gegen 19 Uhr war dann auch schon der zweite Seminartag zu Ende. Die Zeit verging wie im Flug. Es war ein schöner Tag. Ich lernte neue Leute kennen und hatte den ersten praktischen Kontakt mit NLP.

Stefan

Ken

Zweiter Tag der Ausbildung und der erste Tag, der mit Wissensvermittlung beginnt.

10 Uhr fängt unsere Ausbildung an. Stephan ist bereits im Raum und hat Musik angemacht. So fing unser Tag mit Musik und Bewegung an. Alle Teilnehmer tanzten und bewegten sich. Ich fand es super, sich morgens schon zu bewegen, dadurch fühlte ich mehr Energie und Konzentration in mir. Unser erstes Thema war NLP Geschichte. Gestern hatten wir schon kurze Informationen über NLP bekommen. Nun ist es auch interessant zu wissen, woher die Methode NLP kommt. Stephan hatte uns daher eine ausführliche und informative Auskunft über NLP gegeben. Durch den Hintergrund der NLP Geschichte, kann ich mir nun noch besser vorstellen, was NLP ist und was der Nutzen der Methode sein soll.

Nach der Geschichte wurden wir mit dem Thema der Wahrnehmung bekannt gemacht - einer der wichtigsten Themen von NLP. Mir wurde bewusst, dass jeder Mensch seine eigene Wahrnehmung, seine eigene Realität hat. Stephan hatte uns die Theorie zur Wahrnehmung geschildert und uns dann in eine Übung geschickt.

In dieser Übung ging es darum, dass sich zwei Leute beliebig unterhalten dürfen und die anderen zwei Leute die Aufgabe haben, die Unterhaltung zu beobachten, ohne zu wissen, über was sie sich unterhalten. Auch war wichtig, die Beobachtungen nicht zu interpretieren. Danach trafen sich alle vier Personen und die Zuschauer durften nun ihre Beobachtung wiedergeben. Als wir so erzählten, fiel mir auf, dass meine Wahrnehmung nicht immer das sieht, wie es in Wahrheit ist.

„Die Landkarte ist nicht das Gebiet“, diese Grundannahme haben wir durch die Übung noch mehr verinnerlicht. Unsere Wahrnehmung wird durch unsere Erfahrungen und Wissensstände beeinflusst. Für den anderen muss aber unsere Wahrnehmung nicht unbedingt Wahr sein, da jeder Mensch eine andere Wahrnehmung hat.

Später beschäftigten wir uns dann mit Rapport. Stephan sagte, dass Wahrnehmung und Rapport die Fundamente des NLPs sind. Ich bin gespannt, was mich in den nächsten Tagen noch erwarten wird. Wir beendeten den Tag mit einem Film, „Don Juan de Marco“.

Stephan hatte uns den Hinweis gegeben, den Film unter dem Aspekt des Wissens, welches wir heute gelernt hatten und auch in den nächsten Tagen noch lernen werden, zu betrachten. Wir haben 30 Minuten vom Film gesehen und werden ihn am nächsten Tag fortsetzen. Ich fand es unglaublich, wie ein Film plötzlich so anders sein kann. Plötzlich achtete ich mehr darauf, wie der Schauspieler seine Rolle spielt. Meine Wahrnehmung wurde ja durch den heutigen Tag verstärkt, daher war mir auch viel mehr bewusst, was im Film gemacht wurde.

Ken

Petra

Stephan erklärte uns NLP und dessen Grundannahmen, z. B. „Die Landkarte ist nicht das Gebiet“. Das heißt, jeder hat eine andere Landkarte, seine eigene Vorstellung von der Welt, beeinflusst von Eltern, Mentoren, Fernsehen etc. Es gibt keine richtigen und falschen Modelle der Welt. Später erzählt uns Stephan von seiner Zeit als er 30 km mit dem Fahrrad in die Disco gefahren ist. Er war immer als Erster auf der Tanzfläche und hatte einen eigenartigen Tanzstil. Am Anfang haben ihn die Leute nachgeäfft, um nicht zu sagen verarscht. Irgendwann hatten sie gemerkt, toll, das macht ja Spaß. Mit der Zeit kamen die Leute immer eher, weil immer eher etwas los war, da es sich rumsprach, da sei ein Verrückter auf der Tanzfläche. Er hat einen richtigen Kult-Tanz entwickelt. Wertvolle Impulse, die ich heute mitgenommen habe: “Man sollte ein Produkt verkaufen, hinter dem man steht, es bringt nichts, sich verstellen zu müssen.“