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Gedichte, Geschichten, Texte aus Fantasien, Träumen und Wirklichkeiten
Das E-Book Ach, hätt' ich nur Ideentinte wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Gedichte,Geschichten und Texte,Poesie,Liebe,Trauer
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Seitenzahl: 25
Veröffentlichungsjahr: 2025
FÜR ERIKA
Vorwort
Ach, hätt ich nur Ideentinte
Warum immer ich
Gunhild im Thermalbad
Eiszeit
Schwarz ist die Nacht
Zeitdiebe
…er verspricht Nachrichten
Die Kette
Ende Anfang
Die Einladung
Du, meine Schwester
Das Paket
Endlich
Hinter Glas
Windstille
Minenfeld
Neulich im Buchladen
Nur kurz
Spuren
Zu Ende
Welche Richtung?
Am Friedhof
Dunkel ist‘s
Injoy and sorrow
Abgesang
Strich
Zeitwind
Wer bist du
Ich bin meine Gesellschaft
Schlusswort
Menschen begegnen sich
mit Blicken, mit Worten
mit Händen, die greifen
und Herzen, die sich öffnen
Berge nie
stehen stumm und mutig
freundschaftlich nebeneinander ohne Worte
Dieses heilsam Flüssige
Dieses weichblaue Wissende
Mich entschweben lassende Wasser
Über erwartungsvolles Papier Gleitende
Dieses Leere Füllende
Das betrunken machende Heilmittel
Das wundersam Erfüllende
Das stille Lautwerdende
Nie enden wollendes Eindringen
Von Hand geführtes Nass
Wortsprudelnder Saft
Unvergänglicher Tau
Wörter kamen zurück
Ohne Trommeln und Paraden
Aber zogen ein wie Sieger
Wie Freunde, die nie zürnten
Alles zerrt an mir,
will Entscheidungen, Antworten,
Entschlüsse, Urteile,
die längst gesprochen sind.
Kein Schritt unbemerkt.
Jede Sekunde reißt mir jemand die Haut auf.
Ich blute aus, kein Wundverband.
Jede Brücke, jeder Steg brennt.
Trage ich selbst die Fackel, entzünde selbst die
Lunte?
Ich gehe, werfe hin, Ballast muss weg.
Frei sein.
Nach dem Brand
Neuaufbau.
Hab ich die Kraft?
Gunhild im Thermalbad
Gunhild, eine fitte und aktive 77-jährige hatte sich lange geweigert, ins Thermalbad zu gehen.
„Ich bade nicht mit Fremden“, hatte sie gesagt.
„Nicht einmal, wenn jemand mir hinterher den Rücken rubbelt.“
Doch an diesem trüben Novembertag fühlte sie sich wie ein alter Teebeutel, etwas durchgezogen, zerknittert, aber bereit, nochmal ins heiße Wasser zu hüpfen. Also schnappte sie ihren geblümten, etwas zu engen Badeanzug, eine Thermoskanne Kräutertee und ihre Freundin Rosi – die diese Idee hatte.
Im Thermalbad roch es nach Eukalyptus, feuchten Frotteehandtüchern und sehr viel Mensch.
„Lass dich treiben“, sagte Rosi.
„Ich lass mich selten treiben. Ich bevorzuge immer Struktur. Sogar unter der Dusche“, sagte Gunhild. „Es ist 36 Grad warm. Vertrau dem Wasser“, meinte Rosi.
Sie betraten das große Becken. Warm. Wohlig.
Gunhild blinzelte – und merkte, wie ihr
Körper langsam aufhörte, sich zu beschweren. Sie fühlte sich im Yogakurs
„Fortgeschrittene des Lebens mit erhöhtem Puls“.
Dann passierte es.
Ein Wasserstrahl traf sie kurz und kräftig von unten, dass sie kurzzeitig um ihr hinteres Innenleben fürchtete.
„ROSI! Mein Steißbein ist gerade Richtung Magen gedrückt worden!“
„Du sitzt auf der Superdüse, Gunhild. Die ist beliebt bei Leuten mit Verspannungen.“
„Verspannungen, dort unten? Die ist beliebt bei Leuten mit Risikolebensversicherung!“, verbesserte Gunhild.
Sie wechselte zur Sprudelliege. Erst skeptisch, dann schwebend.
Neben ihr: ein älterer Herr, mit Badekappe (sah aus wie Don Camillo) der Zeitung las – im Wasser, auf einem laminierten Lesebrett.
„Wir nehmen unsere Entspannung hier
