ADAC Reiseführer Zypern - E. Katja Jaeckel - E-Book

ADAC Reiseführer Zypern E-Book

E. Katja Jaeckel

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Beschreibung

Auf der drittgrößten Mittelmeerinsel verschmelzen kulturelle Einflüsse aus Afrika und Europa zu einer historischen, architektonischen und kulinarischen Vielfalt, wie man sie nur selten finden kann. Das macht Zypern zu einem Reiseziel mannigfaltiger Erlebnisse: Die Küstenorte Paphos, Lárnaka oder Famagusta lohnen einen Besuch wegen ihrer malerischen Optik, nahen Stränden und türkisblauen Buchten. Gleichzeitig warten im Landesinneren von Kiefern bewaldete Berge und Täler darauf, von Outdoor-Fans zu Fuß oder auf dem Mountainbike erkundet zu werden. Um den Urlaub abzurunden, können Sie die Kulturschätze der Insel besichtigen, z. B. die unscheinbaren Scheunendachkirchen, die sich im Inneren als Gesamtkunstwerke aus farbenfrohen Fresken entpuppen. Clevere Elemente für noch bessere Orientierung und leichtere Urlaubsplanung: - Übersichts- und Detailkarten - ADAC Quickfinder, Ihr persönlicher Erlebnis-Wegweiser - Übersichtsseiten mit Hotels am Ende jedes Kapitels - Vorschläge für einen spannenden Tagesausflug nach NikosiaMit klaren Icons alles auf einen Blick erfassen: - 10 Top Tipps zu den touristischen Highlights - 25 ausgesuchte Empfehlungen für einen perfekten Urlaub - Erlebnisse für die ganze Familie - Informationen zum Parken und zu VerkehrsmittelnInformative ADAC Servicekästen zu den Themen: - Mobilität - Sparen - Regionale BesonderheitenGanz einfach: Gut informiert, besser reisen.

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Seitenzahl: 202

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Impressum

aktualisierte Neuausgabe

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

ADAC Reiseführer Markenlizenz der ADAC Medien und Reise GmbH, München

Leserservice:

[email protected]

Tel. 00800/72 37 33 33 (gebührenfrei in D, A, CH)

Mo–Do 9–17 Uhr, Fr 9–16 Uhr

Autorin: Ellen Katja Jaeckel

Leitender Redakteur: Benjamin Happel

Lektorat: Beate Martin, München

Verlagsredaktion: Gernot Schnedlitz, Silke Tauscher, Nadia Terbrack

Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona

Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München; Eva Stadler, München

Kartografie: Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de; Kunth Verlag GmbH & Co. KG, München

eBook-Herstellung: Mendy Willerich, Martina Koralewska

ISBN 978-3-95689-832-7

1. Auflage 2020

GuU 89-832 05_2020_02

Bildnachweis

Alamy Stock Photo: Granger Historical Picture Archive > – AWL Images:>, >; Katja Kreder >; Chris Mouyiaris > – Getty Images:>, >; Burcin Tuncer >; Gavin Hellier > – Huber Images: Katja Kreder >; Richard Taylor >, >; Reinhard Schmid >, >, >, > – imago stock&people:> – laif: Richard Soberka/hemis.fr >; Bruno Perousse/Hoa-Qui >; Neil Farrin/robertharding >; Günter Standl > – look-foto: Juergen Richter >, >, >, >; Kay Maeritz >, >; Elan Fleisher >; The Travel Library > – mauritius images: Masterfile RM/F. Lukasseck >, >; Mike Hughes/Alamy >; Joana Kruse/Alamy >; Ian Rutherford/Alamy >; Steffen Beuthan >; United Archives >; Hercules Milas/Alamy >; eFesenko/Alamy >; Peter Horree/Alamy >; Ros Drinkwater/Alamy >; World Pictures > – Ophelia2: CC BY-SA 3.0:> – picture alliance: robertharding >; AP Photo > – Shutterstock: Sanchik >; Michalakis Ppalis >; Alexey Serikov >; kirill_makarov >, >, >, >, >; Alexander Prokopenko >; Sergiy Palamarchuk >; lolanda muscia >; Alex Sun >; Uhryn Larysa >; Tony Baggett >; Anatoly Vartanov >; Galyna Andrushko >; Roman Evgenev >, >; EmpireStock >; katatonia82 >; Heracles Kritikos >; ms.Octopus >, >; Leonid Andronov >; Dmitry V. Photo >; alexilena >; Andriy Markov >; Dimos >; Datsenko Maryna >; fritz16 >; FoodTurkey >; xabi_kls >; Dmitry Pchugin > – stock.adobe.com: Tomasz Wozniak >; kirill_makarov >; www.geesartphotography.com:>

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ADAC Top Tipps
 
ADAC Empfehlungen

Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.

 

Unterwegs gut beraten: Diese 25 ausgesuchten Empfehlungen machen Ihren Urlaub perfekt.

 

Preise für ein DZ mit Frühstück:

 

Preise für ein Hauptgericht:

€ | bis 70 € (Nordzypern: bis 460 TL)

 

€ | bis 12 € (Nordzypern: bis 75 TL)

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ADAC Top Tipps

Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!

Übersichtskarte Zypern West | Übersichtskarte Zypern Ost

Archäologischer Park, Páphos

| Ausgrabung |

Einzigartiges Weltkulturerbe: Hervorragend erhaltene Mosaiken aus römischer Zeit zeigen uns die Welt der griechischen Mythologie. >

Halbinsel Akámas

| Naturschutzgebiet |

Inmitten üppiger Vegetation genoss schon die Göttin der Liebe das kühle Nass. Bis heute folgen ihr Wanderer, Spaziergänger und Schwimmer. >

Curium

| Ausgrabung |

Malerisch gelegene Ausgrabungsstätte aus der Römerzeit mit fantastischen Bodenmosaiken und einem Theater mit traumhaftem Blick. >

Kakopetriá

| Dorf |

Ein idyllisch gelegener Ort und eine beliebte Sommerfrische mit sehenswerten byzantinischen Scheunendachkirchen in der Umgebung. >

Panagía tis Asínou

| Kirche |

Das Kirchlein mit seinen außergewöhnlichen Wandmalereien steht zu Recht auf der Liste der UNESCO-Kulturdenkmäler. >

Checkpoint Ledra Palace

| Grenzübergang |

Das einst beste Hotel der Stadt gehört heute den UNO-Truppen, und nirgendwo könnte das Goethe-Institut besser angesiedelt sein als an diesem Ort. Hier treffen sich auf neutralem Boden türkische und griechische Zyprioten. >

St. Hilarion

| Burgruine |

Beeindruckende Kreuzfahrerburg und Sommerresidenz der Lusignan-Könige mit Panoramarundblick. >

Passstraße nach Kozan

| Panoramastraße |

Eine schmale, kurvige Straße führt mit überwältigenden Ausblicken durch den Wald an den Ausläufern des Pentadáktylos. >

Sálamis

| Ausgrabung |

Zyperns bedeutendste archäologische Ausgrabungsstätte ist noch längst nicht vollständig entdeckt. >

Golden Beach

| Strand |

Dünen, Weite und Natur pur – dieser Strand ist ein Genuss für alle Sinne, und schon der Ausblick von oben ist die Fahrt wert. >

ADAC Empfehlungen

Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.

Übersichtskarte Zypern West | Übersichtskarte Zypern Ost

Páphos und der Westen
Pétra tou Romioú

| Felsen | >

Ávakas-Schlucht

| Wanderung | >

Schildkrötenstrand Lára

| Naturerlebnis | >

Pavláras Taverne

| Restaurant | >

Fahrt mit dem Glasboden-Boot

| Erlebnis | >

Limassol und das Tróodos-Gebirge
Karatéllo, Limassol

| Restaurant | >

Argyrídes, Vása Kilaníou

| Winzer | >

Psilódendro, Plátres

| Restaurant | >

Rund um den Olymp

| Wanderung | >

Chrístos Tsolákis, Agrós

| Manufaktur | >

Semíramis, Plátres

| Hotel | >

Nikosia und Umgebung
Levéntis-Galerie, Nikosia

| Museum | >

Shakolas Tower, Nikosia

| Aussicht | >

Inga’s Veggie Heaven, Nikosia

| Restaurant | >

Kafeneío 11, Nikosia

| Café-Bar | >

Lýhnos, Askás

| Hotel | >

Der Südosten: Lárnaka und das Kap Gréko
Mousío Pierídes, Lárnaka

| Museum | >

Archontikó, Lárnaka

| Restaurant | >

Küstenwanderung

| Spaziergang | >

Der Norden: Von Girne bis Vouní
Treasure, Karaman

| Restaurant | >

Béllapais Gardens, Béllapais

| Restaurant | >

Musikfestival von Béllapais

| Event | >

Hadra-Ritual

| Event | >

Von Famagusta auf die Halbinsel Karpaz
Petek, Famagusta

| Café | >

Alevkayalı, Yeni Erenköy

| Restaurant | >

Ein Tag in Nikosia

Vormittag

Nach einem üppigen zypriotischen Frühstück betreten Sie am Páphos-Tor die Altstadt und halten sich immer an der sog. Grünen Linie. Keine Mauer teilt die letzte geteilte Hauptstadt der Welt, sondern ein Dauerprovisorium aus Stacheldraht, Barrikaden, Sandsäcken oder einfach Brettern. Dazwischen jede Menge Graffiti, verfallene Häuser, aber auch viel mit UNO-Mitteln Restauriertes und Kreatives. Ihr Ziel: das trendige Chrysaliniótissa-Viertel. Hier mischt sich Bauhaus-Architektur mit zypriotischer Arkadenbauweise, und Inga’s (>) lockt zum Imbiss. Vielleicht entdecken Sie in den Künstlerwerkstätten ein originelles Mitbringsel? Im alten E-Werk befindet sich heute das NIMAC, ein Kreativzentrum im Industriebau.

© mauritius images: Hercules Milas/Alamy

Nachmittag

Die Pierídes-Sammlung ist die zeitsparende Alternative zum archäologischen Nationamuseum – dazu kostenlos und meist menschenleer. Dann geht es hoch hinauf: Vom Shakolas-Tower haben Sie die ganze City und das Pentadáktylos-Gebirge im Blick. Die Ledra-Straße führt direkt zum Checkpoint, an dem Sie Ihren Ausweis vorzeigen. Und schon sind Sie in einer anderen Welt: Viele Frauen tragen Kopftücher, man spricht Türkisch! Im Büyük Han schmeckt derselbe Kaffee wie im anderen Teil Zyperns, doch hier heißt er »türkischer« Mokka. Unübersehbar: die beiden Minarette der Selimiye-Moschee, einst Krönungskathedrale der Lusignans. Schauen Sie auch in den Bedestan nebenan und lassen sich ansonsten treiben, bis Sie in den Südteil der Stadt zurückkehren.

© mauritius images: Masterfile RM/F. Lukasseck

Abend

Genießen Sie einfach die lebendige Atmosphäre der Stadt, z.B. bei einem bäuerlich-bodenständigen Essen im O Kivotós tou Noé (>), und schlendern Sie anschließend in die Onasagórou, wo zahlreiche gute Bars zum Chill-out einladen.

Impressionen aus Zypern

Drehkreuz der Kulturen und Kontinente

Die drittgrößte Mittelmeerinsel ist vom Alten Orient, Ägypten und dem hellenischen Raum geprägt

© look-foto: The Travel Library

Auch der Norden Zyperns lohnt einen Besuch, zum Beispiel das malerische Girne

»Sieh einmal, ein paar Flaschen Zypernwein! Die sollen mir vortrefflich schmecken! … Das ist ein Wein, das ist ein Wein!«

Pedrillo, achter Auftritt in Mozarts Oper »Die Entführung aus dem Serail«

Zypern, die zugleich östlichste und südlichste Insel des Mittelmeeres und nach Sizilien und Sardinien mit 9251 km² die drittgrößte, liegt am Schnittpunkt der Kontinente und uralter Handelsrouten, die seit jeher von Asien und Afrika nach Europa und zurück führen. So nimmt es nicht wunder, dass die Insel im Laufe ihrer über 10.000-jährigen menschlichen Besiedlung aufgrund ihrer exponierten geostrategischen Lage zum Spielball der unterschiedlichsten Herrscher wurde: Türken, Briten, Osmanen, Venezianer, Franken, Byzantiner, Hellenen, Ägypter, Perser, Assyrer und Phönizier – sie alle hinterließen nachhaltige Spuren und formten die heutigen Bewohner. Die Zyprioten sind als Levantiner offen und herzlich, ihre Sprachen verdanken sie den Hellenen und Osmanen, ihre Küche verrät den Einfluss des Nahen Ostens. Gleichzeitig wirkt Zypern mit seinen gut ausgebauten Straßen, den ausgedehnten Waldflächen und der lieblichen Landschaft viel mitteleuropäischer als andere Mittelmeerinseln. Und schon auf dem Weg vom Flughafen zur Unterkunft fällt ein Erbe der Briten auf: In beiden Teilen der Insel gilt das Linksfahrgebot!

© Shutterstock: Sanchik; Michalakis Ppalis

Der Tróodos-Nationalpark bietet vielfältige Wandermöglichkeiten (links) – Orchidee Ophrys Kotschyi (rechts)

Der Garten der Aphrodite

Es gibt viele gute Gründe, nach Zypern zu reisen. Die meisten der jährlich fast drei Millionen Besucher kommen der Sonne wegen, die hier zwischen April und Oktober zuverlässig scheint. Beliebte Ferienorte mit ausgezeichneter Infrastruktur liegen an den Stränden im Südosten und Südwesten der Insel. Zypern ist die wärmste Mittelmeerinsel und zieht wegen des milden Klimas zunehmend auch im Winter Touristen an. Die verschiedenen Vegetationszonen im Hochgebirge des Tróodos, an den nach Norden steil abfallenden Kyrenia-Bergen sowie an den Steilküsten und Dünen von Akámas lassen mehr als 150 endemische Pflanzenarten gedeihen. Schon ab Februar begeben sich Wanderer auf gut ausgeschilderten Wegen auf die Suche nach den rund 50 auf Zypern wachsenden Orchideen, darunter so seltene wie »Ophrys Kotschyi«. Im März schießen plötzlich Millionen von intensiv duftenden weißen Blüten aus dem dunklen Laub der ausgedehnten Zitrusfruchtplantagen, von denen sich der britische Schriftsteller Lawrence Durrell zu seinem Bestseller »Bittere Zitronen« inspirieren ließ. Zur schönsten Reisezeit für Naturliebhaber, im März und April, gleicht ganz Zypern einem Blütenteppich mit Zistrosen, Gladiolen, Anemonen, Goldwurz, Iris, Alpenveilchen und Mimosen. Die griechische Mythologie beschreibt die Insel nicht nur als Geburtsort der Liebesgöttin Aphrodite, sondern auch als ihren Garten. 20 % der Inselfläche sind von Wäldern bedeckt. Noch im November herrschen angenehme Temperaturen auf der Insel, und mit ein bisschen Glück kann man an Weihnachten am selben Tag im Meer baden und im Tróodos Ski fahren!

© mauritius images: Masterfile RM/F. Lukasseck; Huber Images: Katja Kreder; AWL Images

Im Frühling gleicht jede Wiese einem Blütenteppich (oben) – Traditionelle Handarbeiten (unten links) – Die zyprische Küche ist einfach köstlich (unten rechts)

Kulturmix für Architekturliebhaber

Hellenistische Nekropolen, römische Luxusvillen, frühchristliche Basiliken, mittelalterliche Burgen, gotische Kathedralen, byzantinische Kirchen, osmanische Erker, britische Kolonialbauten, türkische Moscheen … wenige Orte bieten auf so kleinem Raum eine solche architektonische und historische Vielfalt. All dies mag es im Einzelnen anderswo auch geben, aber gewiss nicht in dieser Kombination. Darüber hinaus weist Zypern einzigartige architektonisch-kulturhistorische Baulichkeiten auf. Dazu gehören die kleinen Scheunendachkirchen im Tróodos, an denen so mancher achtlos vorbeizieht. Schade, denn im Inneren überraschen sie mit kostbar gemalten, teils 1000-jährigen Fresken, die man als »Bibel für Analphabeten« lesen kann. Und noch eine Besonderheit: Als die Osmanen die Insel eroberten, ersetzten sie so manchen gotischen Turm durch ein Minarett und verwandelten damit Kirchen in Moscheen – ein clash of civilizations, der bis heute verwundert, bestürzt oder auch verzückt.

© Shutterstock: Roman Evgenev

Flanieren auf der Palmenpromenade in Limassol

Kopiáste – kommt, esst und trinkt mit uns!

Jenseits seiner staatlichen Grenzen ist Zyperns Küche ein wohlgehütetes Geheimnis. Von den vielen Eroberern im Laufe seiner schicksalhaften Geschichte haben sich die Zyprioten das Beste herausgepickt. Die zyprische Küche ist weder scharf noch übermäßig schwer, sie ist im Umgang mit Gewürzen kreativer als die griechische und holt sich so manche Inspiration aus dem Orient, vor allem, was die Verwendung von Sesam anbelangt. Von den Briten übernimmt sie nicht nur das üppige Frühstück, das sie mit Oliven, Joghurt und Tomaten anreichert, sondern viele Nachspeisen wie leckeren Pudding. Die Engländer brachten über Indien exotische Gewürze wie Curry und Ingwer mit nach Zypern, und auch Zimt findet reichlich Verwendung, etwa in Gulaschgerichten. Haloumi-Käse wird gegrillt, geschmolzen, gerieben und schmeckt am besten mit frischer Minze zu Brot, Oliven und trockenem Wein.

Zypernwein war übrigens bereits im alten Rom zu Recht berühmt und fand sogar Eingang in die Musikwelt: Mozart erwähnt ihn ausdrücklich in seiner »Entführung aus dem Serail«. Schon die mittelalterlichen Johanniter fanden Geschmack am Süßwein »Commandaria«, dessen Etikett bis heute das Johanniterkreuz schmückt. Das zyprische Nationalgetränk »Brandy Sour« aber geht auf einen Besuch des ägyptischen Königs Farouk zurück.

Einen Querschnitt durch Zyperns Küche bekommt man am besten bei einem opulenten Mezé-Essen, bei dem eine Auswahl von etwa zwei Dutzend Häppchen quer durch die zyprische Speisekarte serviert wird.

© Shutterstock: Alexey Serikov

So schön wie die Göttin der Liebe ist auch der nach ihr benannte Strand

Ein angenehmes Reiseland

© Shutterstock: kirill_makarov

Auf einen Blick

Hauptstadt Nikosia

Sprachen Griechisch; Türkisch

Währung Euro; Türkische Lira

Fläche 9251 km² (etwa die Hälfte der Fläche von Sachsen), davon sind ca. 3 % britisches Hoheitsgebiet.

Einwohner 1,1 Mio., das entspricht der Einwohnerzahl von Köln. Davon leben ca. 840.000 im Südteil.

Bevölkerungsdichte 1123,4 Einwohner pro km²

Staatsform Republik. Zypern ist seit 1974 geteilt. 1983 wurde die »Türkische Republik Nordzypern« (TRNZ) ausgerufen.

Tourismus ca. 3 Mio., davon 39 % Briten und 19 % Russen

Religion 78 % orthodoxe Christen, 18 % vorwiegend sunnitische Muslime, Minderheiten: katholische Maroniten, Juden, anglikanische Briten

Darin sind die Zyprioten Weltmeister Im Feiern! Zur Dorfhochzeit sind rund 1000 Gäste geladen.

Sonnentage pro Jahr 340

Berühmteste Zypriotin ist die Liebesgöttin Aphrodite.

Zyperns Exportschlager sind fest kochende Frühkartoffeln.

Erstes Land, das von einem Christen regiert wurde (45 n.Chr.).

© mauritius images: Joana Kruse/Alamy

Unterwegs

Zu Fuß, mit dem Mietwagen oder dem Bus, in Wanderschuhen oder Flipflops – auf Zypern gibt es für jeden Geldbeutel und jeden Geschmack viele Möglichkeiten, die Insel zu entdecken.

ADAC Quickfinder

Das will ich erleben

Meer und Berge, klösterliche Abgeschiedenheit und pulsierende Städte – die Mittelmeerinsel Zypern bietet für jeden Geschmack etwas. Wer sich nur auf den Saum der Insel, ihre sauberen Kies- und Sandstrände, beschränkt, riskiert, das Beste zu verpassen: Die Entfernungen sind nicht allzu groß, und so lohnt es, einen Abstecher ins bergige Hinterland zu machen und sich auf Spurensuche nach der Göttin der Liebe und den Kreuzrittern zu begeben.

© look-foto: Juergen Richter

Abwechslungsreiche Natur

Im Frühling über Blumenwiesen, im Sommer in schattigen Wäldern, im Herbst durch Weinanbaugebiete und im Winter an den Küsten: Beim Spaziergang auf den hervorragend ausgeschilderten Naturlehrpfaden lernt man die Insel am besten kennen. Allein die Namen mancher Wanderwege lassen der Fantasie freien Lauf:

14 Am Krýos Potamós zu den Kaledónia-Wasserfällen bei Plátres >

Im Sommer das kühle Nass des Baches genießen

15 Rund um den Olymp: Die Wege Artemis und Atalante >

Besonders schön im Frühsommer

37 Halbinsel Karpaz >

Eine Begegnung mit Wildeseln

© look-foto: Kay Maeritz

Überraschende Architektur

Von außen ähneln sie einfachen Berghütten, im Innern zeigen sie großartige byzantinische Fresken: Zyperns Scheunendachkirchen sind einzigartig. Die Osmanen schlugen den Gotteshäusern vielerorts die Türme ab und setzten Minarette auf Kathedralen. Und dank der französischen Lusignan-Könige fand die Gotik ihren Weg bis ins östliche Mittelmeer.

17 Panagía tis Asínou >

Zyperns schönste Scheunendachkirche

20 Sainte-Sophie alias Selimiye Cami >

Die einstige Krönungskirche der Lusignans in Nikosia

30 Ehemaliges Prämonstratenser-Kloster Béllapais Manastır >

Gotische Klosterruine am Pentadáktylos-Gebirge

© Shutterstock: Alexander Prokopenko

Schlemmen wie die Götter

Zyperns Küche ist genauso vielfältig wie seine Geschichte. Die Basis ist griechisch, doch gewürzt wird orientalisch, und die Nachspeisen sind häufig englisch. Den besten Eindruck bietet ein Mezé-Essen, für das man nicht nur Zeit, sondern auch Hunger und Ausdauer mitbringen sollte.

7 Y & P Fish Tavern in Latsí >

Und leise schaukeln die Boote im Hafen von Latsí

10 Karatéllo in Limassol >

Schickes Dekor und ausgezeichnete Speisen

30 Béllapais Gardens in Béllapais >

Hier kocht der Meister Selim Yeşilpınar

© mauritius images: Mike Hughes/Alamy

Die besten Mitbringsel

Duftende und kulinarische Spezialitäten von Bauernmärkten oder handgemalte Ikonen mit dem ganz persönlichen »Lieblingsheiligen« aus Klostershops halten zu Hause die Erinnerung an Zypern wach. Die staatlichen Handicraft Centers bieten handwerklich hervorragende Waren, die sich auch als Mitbringsel eignen.

5 Shop am Neófytos-Kloster >

Ikonen, Schals, Trockenfrüchte und Sesamkonfekt

20 Chrysaliniótissa Craft Center in Nikosia >

Ateliers zyprischer Künstler und Kunsthandwerker

29 Açık Pazar Bauernmarkt in Girne >

Kräuter, Hellim, Karobensirup und andere Leckereien

© Shutterstock: Sergiy Palamarchuk

Schöner Wohnen in der Antike

In hellenistischer Zeit löste Páphos Sálamis als Hauptstadt ab, und auch unter den Römern blieb die Stadt Sitz des Provinzgouverneurs. Ihr archäologischer Park steht zu Recht unter dem Schutz der UNESCO. Die Villa des Eustólios in Curium überzeugt durch ihre Panoramalage.

1 Archäologischer Park in Páphos >

Die Bilderwelt der Antike in römischen Villen

12 Curium >

Eine römische Villa mit Ausblick

26 Choirokitía >

Schon in der Jungsteinzeit hieß es: Lage, Lage, Lage!

© Shutterstock: lolanda muscia

Eine politische Reise

Nikosia hat mit Berlin nicht nur Graffiti gemeinsam: Die Stadt ist, wie einst die deutsche Metropole, geteilt. Seit 1974 sind der türkisch-zypriotische und der griechisch-zypriotische Teil der Insel durch die sogenannte Grüne Linie getrennt. Sandsäcke, Stacheldraht und Wachtürme haben die Bevölkerung beider Inselteile entzweit.

20 Nikosia >

Die letzte Mauer der Welt

20 Goethe-Institut >

Deutscher Mittler im Niemandsland

28 Derýneia >

Betonklötze im Sperrgebiet

© Ophelia2: CC BY-SA 3.0

Erlebte Geschichte

Aufgrund ihrer geostrategischen Lage am Kreuzweg der Kontinente ist die Insel schon immer ein heiß umkämpfter Spielball der Mächte gewesen. Nur an wenigen Orten der Welt kann man auf solch kleinem Raum eine so große historische Vielfalt erleben.

11 Bei den Johannitern in Kolóssi >

Fränkische Militärarchitektur par excellence

26 Choirokitía >

Wie lebte es sich in der Jungsteinzeit auf Zypern?

29 Kastell von Girne >

Byzantiner, Franken, Venezianer und Osmanen

© AWL Images: Katja Kreder

Die schönsten Strände

Fast karibisch sind die Strände im Südosten Zyperns, und die Hotellerie hat daraus Nutzen gezogen. Ruhig ist es in der Hauptsaison nicht, dafür ist die touristische Infrastruktur hervorragend. Wer ruhigere Ort bevorzugt, findet auf der Halbinsel Akámas sein Glück oder fährt auf die Karpás-Halbinsel in den äußersten Nordosten.

7 Pólis Chrysochoús >

Am Stadtstrand kann man ruhig chillen und lesen

28 Kónnos Beach >

Smaragdfarbene Traumbucht

37 Alagadi Turtle Beach >

Spaß für die ganze Familie

© Getty Images: Burcin Tuncer

Zypern für Groß und Klein

Wohin mit den lieben Kleinen, wenn diese partout nicht für alte Steine zu begeistern sind und in der dritten byzantinischen Kirche streiken? Traumhafte, flache Sandstrände und Tiere lassen Kinderherzen höher schlagen: Flamingos oder dem bis zu 38 cm langen Hardun, einer Agamenart, begegnet man häufig. Nach dem zypriotischen Mufflon und der »Caretta caretta« muss man ein wenig suchen.

6 Schildkrötenstrand Lára >

An diesem feinen Strand nistet die Meeresschildkröte

23 Camel Park bei Lárnaka >

Auf Tuchfühlung mit Kamelen

23 Alikí Lárnakas >

Flamingos gucken am Salzsee – ein Naturspektakel

© look-foto: Elan Fleisher

Ausgelassenes Nachtleben

Heiße Strandpartys, Schwoof der Älteren in den Hotels, laute Bouzoúkia für die Einheimischen und Russenkaraoke für die Zugezogenen – Zypern ist auch für sein Nachtleben berühmt. Fernab vom Touristenrummel zeigt sich die neue, kreative Szene in Nikosia.

10 Breeze in Limassol >

Wo Russen und Zyprioten gemeinsam feiern

20 Kafeneío 11 in Nikosia >

Zum Chillen in die angesagte Bar

27 Agía Nápa >

Hier treffen Briten auf skandinavische Schönheiten

© Shutterstock: Alex Sun

Die besten Aussichtspunkte

Achtung, Kamera nicht vergessen. Von diesen Standorten aus fangen Sie den schönsten Blick ein: auf türkisfarbenes, klares Wasser, die venezianische Stadtbefestigung und den Grenzwall der Inselhauptstadt Nikosia, der letzten geteilten Hauptstadt der Welt.

7 Aphrodite-und-Adonis-Trail >

Türkis, blau, azur – hier treffen sich Himmel und Meer

20 Shakolas Tower in Nikosia >

360°-Rundblick über die geteilte Hauptstadt

28 Kap Gréko >

Ein von Asphodelen gesäumter Strandspaziergang

Páphos und der Westen

Von ihrem legendären Geburtsort bis zur Nordwestspitze steht Zyperns Westküste ganz im Zeichen der Liebesgöttin

Páphos, Europäische Kulturhauptstadt 2017, steht auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Zu Recht! Denn die römischen Mosaiken lassen uns in die Bilderflut der antiken Mythologie eintauchen, und die Königsgräber führen uns noch weiter zurück in die Antike, in die hellenistische Zeit. Besonders in Erinnerung bleibt ein Besuch im Frühjahr, wenn zwischen den alten Steinen bunte Blüten sprießen. So war es schon, als die vor Páphos’ Küste geborene Aphrodite ihren Fuß an Land setzte. Von ihrer Geburtsstätte Pétra tou Romioú ist es nicht weit zu ihrem Heiligtum in Koúklia. Kein Wunder, dass die Tourismusindustrie mit der Liebesgöttin wirbt: Eine Aphrodite-Kultur-Route führt durch Stadt und Land, und bis heute ist die Westküste Zyperns bei Liebespaaren hoch im Kurs, ob für Flitterwochen oder nur zum Entspannen am Strand. Je weiter die Fahrt durch Bananenfelder nach Norden geht, desto ursprünglicher wird das Land: Die Halbinsel Akámas ist zum großen Teil ein bis heute paradiesisches Naturschutzgebiet.

In diesem Kapitel:
1 Páphos  >
2 Geroskípou >
3 Koúklia >
4 Pétra tou Romioú >
5 Ágios Neófytos >
6 Ágios Geórgios Pégeias >
7 Halbinsel Akámas >
8 Monastíri Chrysorogiátissa >
9 Stavrós tis Psókas >
Übernachten >

© Huber Images: Richard Taylor

ADAC Top Tipps:
Archäologischer Park, Páphos

| Ausgrabung |

Einzigartiges Weltkulturerbe: Hervorragend erhaltene Mosaiken aus römischer Zeit zeigen uns die Welt der griechischen Mythologie. >

Halbinsel Akámas

| Naturschutzgebiet |

Inmitten üppiger Vegetation genoss schon Aphrodite, die Göttin der Liebe, das kühle Nass. Bis heute folgen ihr Wanderer, Spaziergänger und Schwimmer. >

© Shutterstock: Uhryn Larysa

ADAC Empfehlungen:
Pétra tou Romioú

| Felsen |

Ungestillter Jugend- und Schönheitswahn: Dreimal um Aphrodites Felsen schwimmen – ist das der ewige Jungbrunnen? >

Ávakas-Schlucht

| Wanderung |

Eine anspruchsvolle Wanderung durch die spektakulärste Schlucht Zyperns zum Lára-Strand. >

Schildkrötenstrand Lára

| Naturerlebnis |

Sandstrand vom Feinsten – und ein Schutzgebiet für die Meeresschildkröte »Caretta caretta«. >

Pavláras Taverne, Akámas

| Restaurant |

Familiengeführte Dorftaverne mit Meerblick und ausgezeichneter Hausmannskost. >

Bootsfahrt ab Latsí

| Erlebnis |

Eine gemütliche Bootsfahrt mit dem Glasbodenboot von Kapitän Spíros, inklusive Sprung ins glasklare Wasser. >