MERIAN Reiseführer Golf von Neapel mit Amalfiküste - E. Katja Jaeckel - E-Book
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MERIAN Reiseführer Golf von Neapel mit Amalfiküste E-Book

E. Katja Jaeckel

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Beschreibung

Mit dem MERIAN Reiseführer Golf von Neapel wissen Sie immer, worauf es wirklich ankommt. MERIAN zeigt die Region in all ihrem Reichtum: die charakteristischen Sehenswürdigkeiten und alles, was Sie darüber hinaus ebenfalls nicht verpassen sollten. So machen Sie mehr aus Ihrer Reise. MEHR ERLEBEN: Dank wertvoller Tipps sind Sie immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, für unvergessliche Augenblicke. – MEHR GENIESSEN: Ausgesuchte Adressen und Empfehlungen führen Sie zu einmaligen Hotels, urtypischen Restaurants, feinen Traditionsgeschäften und kulturellen Highlights. – MEHR SEHEN: Spannende Geschichten geben erstaunliche Einblicke in die Region und liefern vertiefende Hintergründe. Mit Extra-Faltkarte zum Herausnehmen.

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Seitenzahl: 236

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020

MERIAN ist eine eingetragene Marke der GANSKE VERLAGSGRUPPE.

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

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GRÄFE UND UNZER VERLAG

Postfach 86 03 66, 81630 München, www.merian.de

Leserservice:

[email protected]

Tel. 00800/72 37 33 33 (gebührenfrei in D, A, CH)

Mo–Do 9–17 Uhr, Fr 9–16 Uhr

Verlagsleitung Reise: Grit Müller

Verlagsredaktion: Susanne Kronester

Autorin: Ellen Katja Jaeckel

Redaktion: Jessika Zollickhofer

Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona

Schlussredaktion: Gudrun Raether-Klünker

Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München

Kartografie: Huber Kartographie GmbH für Gräfe und Unzer Verlag GmbH

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska, Renate Hutt

ISBN 978-3-8342-3129-1

1. Auflage 2020

GuU 3129-1 04_2020_02

Bildnachweis

Titelbild (Treppe zum Meer, Praiano, Amalfiküste), AWL Images Ltd: ClickAlps

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Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Produkten: Roswitha Riedel, [email protected]

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir freuen uns, dass Sie sich für diesen MERIAN Reiseführer entschieden haben. Unsere Autoren und Autorinnen sind für Sie unterwegs und recherchieren sehr gründlich, damit Sie mit aktuellen und zuverlässigen Informationen auf Reisen gehen können. Dennoch lassen sich Fehler nie ganz ausschließen. Wir bitten um Verständnis dafür, dass der Verlag keine Haftung übernehmen kann.

DIE THEMEN DER REGION

Die Stimmen Neapels: Die Kanzone lebt! >

Die Tyrannentöter: Vorkämpfer der Demokratie oder nur Propaganda? >

Die lange Tradition des Krippenbaus: In Neapel ist immer Weihnachten >

Ein Interview mit Giovanni von Ceramica Assunta: Jedes Jahr ein neues Tier >

La Sfogliatella: Italiens weiblichstes Gebäck >

Unter der Erde Neapels: Signori, si scende! >

Jugendsozialarbeit im Viertel Sanità: La Paranza – ein Hoffnungsschimmer >

Qualitätsschirme aus Meisterhand: Ombrelli Da Sempre >

Vom Umgang mit der römischen Kunst: Die Raufaser der Antike >

Auf den Spuren Odysseus’: Im Sirenenland >

Mythos Capri: Sehnsuchtsort für Exzentriker >

Ewiger Tourismusboom an der Amalfiküste: Let’s go to Amalfi! >

Wie die Zitronen nach Italien kamen: Kennst du das Land …? >

Das griechische Italien: Entwicklungshilfe aus Hellas >

ZEICHENERKLÄRUNG

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REGIONEN

1. NEAPEL

Übersichtskarte

Die aufregendste und drittgrößte Metropole Italiens ist ein Universum voller Kontraste: unten in den engen Altstadtgassen laut, chaotisch, bitterarm, oben auf dem Posillipo und Vomero romantisch, großzügig und mit berauschendem Blick auf Vesuv und Meer. >

2. RUND UM DEN VESUV

Übersichtskarte

Selten hat ein Unglück der Nachwelt so viel Glück beschert: Pompeji, Herculaneum und römische Luxusvillen sind aus der Asche wiedererstanden. An klaren Tagen bietet sich vom Kraterrand des nur ruhenden Feuerbergs ein überwältigendes Panorama. >

3. DIE SORRENTINISCHE HALBINSEL

Übersichtskarte

Die Straße entlang der Steilküste führt kurven- und aussichtsreich ins quirlig-charmante Sorrent, umgeben von Zitronenhainen und Wanderwegen. >

4. DIE INSELN IM GOLF VON NEAPEL: CAPRI, ISCHIA UND PROCIDA

Übersichtskarte

Eine jede ist ein Universum für sich: Villen, Blumenrausch und VIPs auf Capri, Wein und Wellness auf Ischia und die perfekte Filmkulisse auf Procida. >

5. DIE AMALFIKÜSTE

Übersichtskarte

Wie Perlen auf der Schnur reihen sich die klangvollen Orte an der atemberaubenden kurvigen Steilküste zwischen Himmel und Meer: Positano, Furore, Amalfi, Cetara und ganz oben Ravello. >

MEIN GOLF VON NEAPEL

Im Herbst 1995 fuhr ich das erste Mal an den Golf von Neapel und blieb sechs lange Wintermonate. Auslöser für die Reise war ein Satz, auf den ich beim Lesen in Eckart Peterichs Italien-Buch gestoßen war: »Hinter Rom beginnt Griechenland, doch Italien hört nicht auf. Das gilt vom Geschichtlichen, noch mehr aber vom Landschaftlichen und Mythischen.«

Warum die alten Griechen ausgerechnet an diesem Fleck siedelten, fiel mir wie Schuppen von den Augen, als ich auf dem Posillipo stand und hinabblickte auf ein tausendfach beschriebenes, gemaltes, bedichtetes, besungenes und fotografiertes Panorama mit dem zweifach geschwungenen Somma-Vesuv zur Linken, der markanten Silhouette der Insel Capri gegenüber und der Stadt zu Füßen. Die Felsküste, der Burgberg Pizzofalcone, das Meer – all dies musste die Kolonisten unweigerlich an ihr Mutterland erinnert haben.

Der Golf von Neapel, die griechischste aller italienischen Landschaften, ist lauter, ungestümer, ungeordneter und zweifellos ein Ort der Extreme. Armut und Reichtum, Elend und Glanz liegen hier ganz nahe beieinander. Ein irdisches Paradies sind das selbstgenügsame Capri und die spektakulär senkrecht ins Meer hinabfallenden Orte an der berühmten Amalfiküste. Gleich daneben liegt die Hölle in einer zersiedelten, von Menschenhand zerstörten Landschaft: Der Müll! Die Drogenmafia! Die Jugendarbeitslosigkeit!

Die Gemütshaltung des von Naturgewalten eingezwängten und von den realpolitischen Gegebenheiten erdrückten Golfbewohners hat sich seit der Antike, so scheint mir, wenig verändert. Trotz der Gefahren, die vom Vesuv und dem sozialen Elend ausgehen, haben die Neapolitaner gelernt, das Leben im milden Klima zu genießen. Arrangiarsi heißt das Zauberwort: eine skurrile Mischung aus Trotz und Fatalismus, dem ich auch in Griechenland begegnet bin. Immer wieder kommt es zu Katastrophen von ungeheurem Ausmaß: Schlammlawinen, Hauseinstürzen, Erdbeben. Umso fester ist das Fundament des Katholizismus – und des Aberglaubens. In der Not werden schon der Heilige Gennaro oder auch das kleine rote Horn gegen den bösen Blick schützen! Carpe diem!

Einmal begleitete ich eine australische Familie mit drei Kindern, von denen zwei im Rollstuhl saßen, auf ihrer Reise an den Golf von Neapel. Meine Sorge, wie wir durch den engen Verkehr und auf den zugeparkten Bürgersteigen überhaupt vorankommen würden, war völlig unbegründet – wie sehr hatte ich doch die zupackende Hilfsbereitschaft und die überbordende Nächstenliebe der Einheimischen, ihre carità, unterschätzt! Wie ein wundersames Sesam-öffne-dich wurde uns der Weg frei gemacht, wurden Autos und Vespas kurzerhand umgeparkt und die Kinder in den Rollstühlen geschoben und geherzt. Es war, als wären die Statisten aus einem Film mit Totò ins wirkliche Leben gesprungen. Eine Reise an den Golf von Neapel ist für mich seither eine Reise zu wundersamer Natur und wunderbaren Menschen.

© plainpicture: privat (P. Amann)

Die Romanistin, Germanistin und Komparatistin Ellen Katja Jaeckel bereist seit vielen Jahren die Kulturlandschaft am Golf von Neapel als Studienreiseleiterin und ist immer gerne auf der Suche nach einem edlen Tropfen Greco di Tufo und der unnachahmlichen sfogliatella riccia. Die Insel Capri gehört für sie zu den schönsten Orten der Welt.

DER ERSTE BLICK AUF DEN GOLF VON NEAPEL

© Getty Images: iStockphoto/fabiodinatale

Was für eine Aussicht! Was für eine Lage! Der alles überragende Vesuv bewacht, bedroht und beherrscht das Häusermeer und die Bucht von Neapel.

0 MERIAN TOP 10

Das sind sie – die Sehenswürdigkeiten, für die der Golf von Neapel weit über seine Grenzen hinaus bekannt ist.

1 Neapels Altstadt

Seit 2500 Jahren pulsiert in der griechisch-römischen Altstadt das Leben der Metropole. Der antike Detailkarte in Form eines Schachbretts sticht sofort ins Auge. Zwischen Toledo, Rettifilo und Via Carbonara ist das Volk Protagonist. >

2 Museo Archeologico Nazionale, Neapel

Das Museum der Superlative: die größten Skulpturen der Antike, die berühmtesten Mosaike und die schönsten Fresken aus den Vesuvstädten. >

3 Vesuv

Schön und grausam: Der einzige noch aktive Vulkan auf dem europäischen Festland bestimmt das Schicksal der Region. Dass er wieder ausbricht, gilt als sicher. Wann, weiß nur der Gott Vulcanus. >

4 Ercolano (Herculaneum)

Pompeji im Kleinformat und besser konserviert. Der größte Teil der antiken Stadt liegt noch unter dem mittelalterlichen Dorfkern. Was ausgegraben wurde, lässt staunen. >

© Jahreszeiten Verlag: Lukas Spörl

Da Pompeji jahrhundertelang unter hohen Aschebergen verborgen lag, zählt es heute zu den besterhaltenen antiken Stadtruinen der Welt.

5 Pompeji

Römischer Luxus im Alltag: Bäderfreuden, Theater, Villen, großzügige Plätze. Ein Spaziergang durch eine Stadt, deren Leben urplötzlich ausgelöscht wurde. >

6 Sorrent

Zum Limoncello-Spritz in die Stadt der Zitronen mit Aussichtsbalkon. Sommerfrische für die Neapolitaner, Winterfreude für die Engländer. >

7 Capri

Ein Inseltraum im Farbenrausch: rote Sonne, blaue Grotte, weiße Villen, grün-graue Klippen. Ein Platz für Ästhetiker, Lebemenschen, Träumer und Flaneure. >

8 Ischia

Fango, Wellness und Wandern: Entspannung pur. Ischia tut Leib und Seele gut, der Inselwein schmeckt vorzüglich, und Spaziergänge sind das ganze Jahr über ein Vergnügen. >

9 Amalfitana

Kurvig unterwegs an der spektakulären Steilküste zu den Orten aus dem Italien-Bilderbuch. Bougainvilleen, Orangen, Agaven, Opuntien und Oleander in üppiger Fülle. >

! Paestum

Drei aufrecht stehende griechische Tempel zeugen von Stabilität und Präzisionsarbeit. Höhepunkt des Museums sind die lukanischen Grabmalereien. >

0 MERIAN EMPFEHLUNGEN

Ungewöhnliche Perspektiven, charmante Orte und feine Details versprechen besondere Augenblicke.

1 Klangvolles Ravello

Ein Konzert in Klingsors Zaubergarten. >

© Jahreszeiten Verlag: Lukas Spörl

Magischer Kunstgenuss auf der Rolltreppe zur U-Bahn: Die Metro-Station Toledo ist eine der Stazioni dell‘Arte im Untergrund von Neapel.

2 Stazioni dell’Arte, Neapel

Zum Preis einer Fahrkarte lassen sich die kunstvoll ausgestatteten U-Bahn-Stationen entdecken. >

3 Auf dem Dach des Castel dell’Ovo, Neapel

Neapel sehen und staunen: Von der Terrasse der alten Burg genießt man einen herrlichen Rundumblick. >

4 Picknick im Parco Virgiliano, Neapel

Panoramafotos garantiert: Vom Balkon des Posillipo reicht der Blick weit über die Phlegräischen Felder. >

5 Catacombe di San Gennaro: Totenkult in Neapel

Zum Gruseln in den Untergrund. >

6 Opernhaus San Carlo, Neapel

Ganz großes Theater in der Musikmetropole Süditaliens. >

7 Villa Oplontis, Torre Annunziata

Schöner Wohnen in der Antike. >

8 Castellammare di Stabia

Charmant und wenig besucht: Hafenstadt mit Aussicht. >

9 Il Giardino di Vigliano, Massa Lubrense

Agriturismo im Zitronenhain. >

! Spaziergang zur Villa Lysis, Capri

Ein Refugium für Verliebte auf Capri. >

@ Ceramica Assunta, Positano

Die Farben der Amalfiküste auf Ton sorgen für gute Laune bei Tisch. >

# Ein Bad in der Bucht von Furore

Winziges Strandglück an der Amalfiküste. >

$ Pasticceria Andrea Pansa in Amalfi

Allerlei Konditorköstlichkeiten wie kandierte Zitrusfrüchte im Schokomantel. >

% Der letzte Fischerort: Cetara

Thunfisch-Spezialitäten vom Feinsten und ein belebter Hafen wie aus dem Bilderbuch. >

^ Rione Terra in Pozzuoli

Nach fast 50 Jahren der Evakuierung lädt der Burgberg wieder zur Entdeckung ein. >

GOLF VON NEAPEL KOMPAKT

Daten und Fakten

Amtssprache: Italienisch

Einwohner: 5,78 Mio.

Fläche: Region Kampanien: 13.590 km², davon 50,8 % Hügelland, 34,6 % Gebirge und 14,7 % Flachland

Größte Stadt: Neapel mit 1 Mio. Einwohnern, gefolgt von Salerno (134.000 Einw.)

Höchster Berg: Monte Cervati (1899 m) im Cilento

Religion: überwiegend katholisch

Währung: Euro

Klima (Mittelwerte)

Grüner Golf am blauen Meer

Vom Golf von Gaeta nordwestlich von Neapel bis zum Golf von Policastro im Cilento verläuft eine 360 km lange Küstenlinie. 25 % der Gesamtfläche Kampaniens sind Naturschutzgebiete, darunter die Nationalparks Vesuv mit dem 1281 m hohen Vulkan und Cilento. Zu den Meeresschutzgebieten gehören die Punta Campanella, der Parco Sommerso di Gaiola und der Parco Archeologico di Baia.

Tür an Tür

Neapel ist die drittgrößte und am dichtesten bevölkerte Stadt Italiens: Auf einen Quadratkilometer kommen hier 8161 Einwohner (zum Vergleich: in Köln, einer Stadt mit ungefähr gleicher Einwohnerzahl, sind es 2681).

Die kleinste Stadt der Region ist, gemessen an der Einwohnerzahl, Valle dell’ Angelo (Provincia di Salerno) mit lediglich 232 Bewohnern.

Telefonieren

In ganz Italien müssen die Ortsvorwahlen auch aus dem Ortsnetz mit der Null stets mitgewählt werden, am Golf von Neapel 081, an der Amalfiküste 089 plus Rufnummer. Die italienischen Mobilfunknummern beginnen immer mit einer 3. Die Ländervorwahl lautet +39.

Die cellulari (Handys) sind das Lieblingsspielzeug der Italiener, und entsprechend gut ist der Empfang. Schicke Smartphonehüllen sind ein wichtiges Mode-Accessoire.

Reiche Kulturschätze

Der Golf von Neapel ist eine der ältesten und die klassischste aller europäischen Kulturlandschaften. Natur und Kultur verschmelzen hier in ganz besonderer Weise. Seit der Römerzeit hat man Erfahrung mit Touristen. Allein in Neapels Altstadt stehen über 400 Kirchen, die genaue Zahl kennt keiner. Das Archäologische Nationalmuseum in Neapel gehört zweifelsohne zu den bedeutendsten Antikensammlungen der Welt. Einmalig sind die Fresken und Mosaiken aus den zerstörten Vesuvstädten Pompeji und Herculaneum. Die spektakuläre Kulturlandschaft der Amalfiküste wurde bereits 1997 von der UNESCO zum Welterbe erklärt.

Universitäten der Superlative

Fünf staatliche Universitäten in Neapel sorgen für viel studentische Atmosphäre – und für Superlative: Die erste staatliche Universität Europas, die Università degli Studi di Napoli Federico II, trägt bis heute den Namen ihres Gründers, des Hohenstaufers Friedrich II. Die erste europäische Universität für Sprachen Ostasiens ist die »Orientale«. Bis heute genießt sie einen exzellenten Ruf, was die Sprachen Afrikas, Asiens und Europas anbelangt. Wundern Sie sich daher nicht über ein nehezu babylonisches Sprachengewirr an der Piazza San Domenico Maggiore.

Universiade

Im Mai 2019 wurde in Neapel und der Region die 30. Sommer-Universitätsolympiade ausgetragen. Teilgenommen haben daran 8000 studentische Spitzensportler aus rund 150 Ländern. Damit ist die Universiade nach den Olympischen Spielen die zweitgrößte internationale Sportveranstaltung der Welt. Mit jeweils 82 Medaillen waren die japanischen und russischen Sportler und Sportlerinnen führend.

© Alamy Stock Photo: Paolo Patrizi

Heiligenverehrung alla Napoli – der Street-Art-Künstler Jorit Agoch zauberte im Viertel Forcella ein überdimensionales Porträt von San Gennaro an die Hauswand.

Heilige und Wunder überall

Nirgendwo sonst in Italien ist die Frömmigkeit der Katholiken so tief verwurzelt wie am Golf von Neapel. Aber längst nicht alle Praktiken sind von der römisch-katholischen Kirche anerkannt, sondern nur toleriert, etwa das jährlich zweimal wiederkehrende Blutwunder des Stadtpatrons Gennaro. Es ist das einzige regelmäßig wiederkehrende Wunder der katholischen Welt überhaupt!

Heiligenfeste sind ein Muss, Prozessionen nicht nur in der Karwoche ein fester Bestandteil des Alltags. Auch die allgegenwärtigen Heiligenbilder des 2002 heiliggesprochenen Krankenhausgründers Padre Pio oder des Arztes Giuseppe Moscati und die vielen Haus- und Straßenaltäre zeugen von der Bedeutung und Inbrunst des Glaubens.

Hochitalienisch, ja, aber mehr noch Neapolitanisch!

8 Mio. Menschen bezeichnen das Neapolitanische als ihre Muttersprache, die sie in Musik, Literatur, Theater und im Film pflegen. Sie sind davon überzeugt, dass es sich um eine eigene Sprache und nicht um einen Dialekt handelt. Besonders in der Musik hat das Neapolitanische Weltkarriere gemacht, etwa mit dem Lied »O sole mio«.

Sie verstehen nur Bahnhof? Dann verständigen Sie sich mit den Händen – genau wie die Einheimischen.

Raus aus dem Wagen!

Lassen Sie das Auto zu Hause und verzichten Sie auch auf einen Mietwagen. Der Verkehr ist dicht, Parkplätze sind rar und teuer. Mit der Regionalbahn Circumvesuviana erreichen Sie stressfrei Pompeji, Herculaneum und alle Orte auf der sorrentinischen Halbinsel. An der Amalfiküste verbinden SITA-Busse die einzelnen Ortschaften. Oder Sie leisten sich einen privaten Chauffeur für die schönste Straße der Welt.

Nebenbei bemerkt

Leben auf dem Pulverfass: Sollte sich die Katastrophe von Pompeji wiederholen, bleiben den ca. 700.000 Menschen, die in den 25 Gemeinden der zona rossa rund um den Vesuv wohnen, gerade einmal fünf Minuten zur Flucht. Doch wohin?

Schattenwirtschaft: Der Gesamtumsatz der weltweit agierenden Clans der Camorra wird auf 24 Mrd. € geschätzt. Ungefähr die Hälfte dieses Geldes stammt aus dem Drogenhandel.

Weniger verzweifelt: Die Selbstmordrate Kampaniens ist mit 2,6 auf 100.000 Einwohner nur halb so hoch wie im italienischen Durchschnitt (5,6 auf 100.000 Einwohner).

GESCHICHTE

Griechen, Normannen, Spanier – viele verschiedene Kulturen haben das Land am Golf von Neapel im Laufe der Jahrtausende geprägt. Wirklich regiert wurde es aber seit jeher nur von einem: dem mächtigen Vesuv.

© Jahreszeiten Verlag: Lukas Spörl

Der verheerende Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n.Chr. traf die Einwohner der blühenden antiken Handelsstadt Pompeji völlig unvorbereitet.

Der Vesuv bricht aus (24. August 79 n.Chr.)

Der Vulkan verschüttet Pompeji, Herculaneum und Stabiae. Die antiken Bewohner Kampaniens hatten einen etwa 2000 m hohen Kegelberg vor sich, von dem der heutige Somma der letzte Rest ist. Dieser eingipflige Vulkan hatte wahrscheinlich seit dem 12. Jahrhundert v.Chr. geruht, wodurch der Schlot durch erkaltete Lava völlig verstopft war. 79 n.Chr. kommt es unter ungeheurem Druck zu einem sog. Initialausbruch, der, weil er von dem antiken Autor Plinius d.J. in einem Brief an Tacitus beschrieben wurde, auch plinianischer Ausbruch genannt wird. Eine Gaswolke erstickt die Bewohner der Küstenstädte, ein Asche- und Bimssteinregen begräbt das Leben unter sich.

Eroberung Neapels durch die Normannen (1139)

Mit der Eroberung Neapels setzt eine über 700-jährige Zeit der Fremdherrschaft ein. Die Normannen, als Söldner in den Süden Italiens gekommen, machen Palermo zur Hauptstadt ihres Reiches und verschmelzen die Kulturen: Italienische, byzantinische und arabische Einflüsse zeigen sich in Kreuzgängen wie am Palazzo Rufolo in Ravello und am Dom von Amalfi. Vor allem unter Roger II. und seinen Nachfolgern entfaltet sich eine glänzende Kultur. Die Normannen machen sich auch die Erfahrung von Seeleuten aus dem Mittelmeerraum zunutze: Der Admiral der Flotte von Palermo ist protokollarisch der ranghöchste Mann nach dem König, und dieses Amt wird mehrfach auch Männern arabischer Herkunft anvertraut. In Neapel behaupten Rothaarige noch heute gerne, dass sie von den Normannen abstammen.

Beginn der Ausgrabungen am Vesuv (1738)

In diesem Jahr setzen auf Anweisung des Bourbonenkönigs Karl III. systematische Grabungen in Herculaneum am Fuß des Vesuvs ein. Der Grund ist nicht ganz uneigennützig: Für die neuen Residenzen in Caserta und Capodimonte besteht ein erhöhter Bedarf an Bildwerken der Antike – möglichst im Original. Hierzu wird eigens eine Gesellschaft gegründet, die Accademia Ercolanese, die älteste archäologische Gesellschaft der Welt. Den Anfang hatte der Habsburger Fürst von Elbeuf gemacht, als er ab 1709 durch Stollengrabungen das Theater von Herculaneum seiner Statuen beraubte – seither ist das Theater nicht mehr zugänglich. Durch die Ausgrabungen in Herculaneum und Pompeji entsteht die klassische Altertumswissenschaft, die Archäologie.

© mauritius images: Alamy/Pump Park Vintage Photography

»Auf, Passagiere, kommt mit!«: Das Lied über einen Bootsausflug im neapolitanischen Fischerhafen Santa Lucia entstand bereits Mitte des 19. Jh.

Die Zäsur (1859)

Als Neapel 1859 von den Truppen Garibaldis erobert und an das Königreich Italien angeschlossen wird, v1erliert die Stadt ihre Rolle als Hauptstadt des Königreichs beider Sizilien. Stattdessen wird die Region Teil jenes mezzogiorno, der aus der Perspektive des zur Herrschaft gelangten Nordens als unterentwickelt und rückständig erscheint. Die sich ausbreitenden Choleraepidemien geben dieser Haltung Zündstoff. Andererseits blüht jene Kultur der napoletanità auf, in der sich die Stadt nostalgisch selbst feiert: Der Narr Pulcinella, der Tanz Tarantella und andere folkloristische Elemente prägen das Bild vom Golf von Neapel, das zum Sehnsuchtsort für Tausende Emigranten wird, die resigniert ihre Heimat verlassen und die Reise über den Großen Teich ohne Rückfahrticket antreten.

Nachkriegsjahre

Ökonomische Hilfsprogramme wie die Cassa per il mezzogiorno, die bis 1992 Milliarden in den Süden pumpte, dienen vorrangig der Industrialisierung des Südens, übersehen allerdings traditionelle wirtschaftliche und soziale Strukturen, v.a. im Bereich des Kleingewerbes und der Manufakturen – und versickern. Die Landschaft zersiedelt, Baugenehmigungen werden gegen Geld fast überall vergeben. Wie schon 80 Jahre zuvor breiten sich Elend und Kriminalität aus, und eine neue Auswanderungswelle setzt ein. 1955 schließt die BRD ein Anwerbeabkommen mit Italien ab. Etwa 800.000 Süditaliener verlassen in den darauffolgenden Jahren ihre Heimat – und längst nicht alle kehren zurück. Die meisten machen sich in Deutschland selbstständig, eröffnen Pizzerien namens »Napoli« und Eisdielen, die »Capri« heißen.

Schweres Erdbeben (23. November 1980)

In der Region Irpinia bebt die Erde. 2914 Menschen sterben, rund 10.000 werden verletzt, 70 Siedlungszentren total oder schwer zerstört, 300.000 Menschen werden obdachlos, davon allein ein Drittel in Neapel. Aus aller Welt fließt Soforthilfe in das Krisengebiet, doch die Camorra nutzt die Solidarität schamlos aus und erpresst Schutzgelder von den Hilfsorganisationen. Im Kampf um die Verteilung der Mittel verlieren weitere 800 Menschen ihr Leben. Doch es gibt auch positive Signale: Eine mit Architekten, Statikern und Kunsthistorikern besetzte Behörde mit Sitz in Neapel zum Schutz der einsturzgefährdeten Denkmäler wird als Kompetenzzentrum schnell eingerichtet und kann weitere Zerstörungen abwenden.

Bis heute: Kampf gegen die Camorra

2006 veröffentlicht Roberto Saviano, aufgewachsen in der Camorra-Hochburg Casal di Principe, seinen Tatsachenroman »Gomorrha«, in dem er minutiös die Praktiken der weitverzweigten Camorra-Clans beschreibt und nicht davor zurückschreckt, die Namen der Täter zu nennen. Durch sein Buch wird der junge Autor, dessen Reportage in über 50 Sprachen übersetzt ist, zur Anti-Mafia-Ikone. Aufgrund von Bedrohungen lebt er inkognito, schweigt aber keinesfalls. 2019 erhält die Verfilmung von »La paranza dei bambini« auf der Berlinale den Silbernen Bären für das beste Drehbuch.

LANDSCHAFT UND ARCHITEKTUR

Was macht den Golf von Neapel und die Amalfiküste so besonders? Die folgenden Aspekte bieten überraschende Einblicke in die Landschaft und Architektur der Region.

Der Supervulkan

Die Neapolitaner sind eingequetscht zwischen dem Vesuv und dem Supervulkan der Phlegräischen Felder. Aristoteles erwähnt das »Phlegraion Pedion«, das brennende Feld, als Erster. Es umfasst eine Fläche von 150 km². Aus der Vogelperspektive wirkt es wie eine Mondlandschaft, in der sich Krater an Krater reiht – ein riesiger Supervulkan. Doch schon zu Aristoteles’ Zeit beobachtete man nur noch Fumarolen, Solfataren und Schlammquellen sowie die Hebung und Senkung des Bodens, Bradyseismos genannt. In den 1970er-Jahren waren die Schwankungen so stark, dass die gesamte Altstadt von Pozzuoli evakuiert werden musste – für 50 Jahre. Die letzte Supereruption ereignete sich vor 15.000 Jahren. Aufgrund des steigenden Gasdrucks warnen Forscher seit 2016 vor einer anstehenden Katastrophe. Goethe brachte es auf den Punkt: »Unterm reinsten Himmel der unsicherste Boden.«

© Getty Images: Buena Vista Images

Wie Atrani, die kleinste Gemeinde Italiens, klebt an der Amalfiküste so mancher Ort am Abhang, nur durch die Küstenstraße Amalfitana vom Meer getrennt.

Bauen am Abgrund

Mit welch unglaublicher Schaffenskraft die Menschen seit Jahrhunderten der Steilküste Wohnraum abtrotzen, kann man vom Aussichtspunkt beim Hotel Le Agavi an der Amalfitana bewundern. Der Blick auf das vertikal zum Meer abfallende, die Bergkuppen umschlingende Positano ist schlichtweg überwältigend. Bauen ist teuer, schon beim Aufstellen eines Krans wird einem schwindlig, es gibt hohe Auflagen im Hinblick auf Erdbeben- und Naturschutz. Seitdem die UNESCO die Küste auf ihre Weltkulturerbeliste gesetzt hat, sind Neubauten gänzlich verboten, und illegale Bauten wurden konsequent abgerissen – so wird lediglich restauriert. Und das kann sich sehen lassen: Jedes Haus ist ein Aussichtsbalkon, vor dem Himmel, Wasser und Berg verschmelzen.

© Getty Images: The Image Bank/Larry Joubert

An der Amalfiküste sind eine Reihe alter Wachtürme erhalten, manche sind nur von außen zu bewundern, andere wurden restauriert und beherbergen heute Künstlerateliers, kleine Hotels oder Restaurants.

Runde Türme an der Küste

Die ganze Steilküste ist übersät mit putzigen grauen Rundtürmen. Sie entstammen jener Zeit, als Piraten die Küste unsicher machten, und werden, ein wenig verallgemeinernd, Sarazenen-Türme genannt. Im Grunde sind sie Wachtürme, die die jeweiligen Orte beschützen sollten – vor Überfällen und unerlaubten Hafeneinfahrten. Bei nahender Gefahr konnten von Turm zu Turm Signale gesendet und damit Alarm geschlagen werden. Viele dieser Türme sind erhalten, die meisten sogar sorgfältig restauriert.

Die Torre del Saracino unterhalb von Vico Equense ist heute ein mehrfach prämiertes Nobel-Restaurant, in dem es sich stilvoll speisen lässt. In manchen Türmen haben sich Künstler niedergelassen wie Paolo Sandulli in der Torre a Mare. Andere werden inzwischen als exklusive Ferienwohnung vermietet, beispielsweise die zauberhafte Torre Trasita im ebenso zauberhaften Städtchen Positano (http://trasita.it).

Maggio dei Monumenti

Die Idee, den Mai zum »Monat der offenen Türen« von Kirchen, Klöstern und Denkmälern zu machen, stammt aus Neapel und hat viele Nachahmer nicht nur in der gesamten Region Kampanien, sondern auch in anderen Städten Italiens gefunden. In dieser Zeit öffnen sich die Türen zu geheimen Kunstschätzen, die sonst aus konservatorischen, bürokratischen oder rechtlichen Gründen verschlossen bleiben. Man erhascht einen Blick in private Archive und Palazzi, Zisternen und Klostergärten. Jedes Jahr steht das Event unter einem anderen Motto. Begleitet werden die Touren zum Beispiel von Schülern oder Privatsammlern. Viele Sehenswürdigkeiten bieten dann kostenlosen Eintritt. Das Programm mit Lesungen und Konzerten wird auf der Webseite der Stadt Neapel angekündigt.

www.comune.napoli.it

Festungen, Burgen und Schlösser

Zwischen 1139 und 1860 herrschten zahlreiche fremde Geschlechter über Süditalien: Normannen, Hohenstaufer, die Anjou-Dynastie, Aragonesen, spanische und österreichische Habsburger, Franzosen, Bourbonen, um nur die wichtigsten zu nennen. Bei jedem Herrscherwechsel wurde eine neue Festung oder ein neues Schloss erbaut, das größer und repräsentativer war. Aus diesem Grund wimmelt es in Neapel von Schlössern. Es gibt einen Ort, von dem man drei auf einen Schlag vor die Linse bekommt: Gehen Sie an der Piazza del Plebiscito an den Herrscherstatuen vorbei, die mit Vittorio Emmanuele enden. Ein paar Schritte noch und Sie erkennen die Silhouette des Vesuvs. Drehen Sie sich um, sehen Sie den Palazzo Reale, auf dem Vomero das Castel Sant’ Elmo sowie rechter Hand das Hafenkastell Maschio Angioino (Castel Nuovo).

Der hippodamische Grundriss

Im 5. Jahrhundert v.Chr. ordnete der Detailkarteer Hippodames eine Neuplanung der Stadt Milet und – nach der Zerstörung durch die Perser – von Piräus an. Die gleichmäßige Rasteraufteilung nach dem Prinzip der Isonomia, der Gleichheit, war revolutionär und wurde mit im rechten Winkel verlaufenden Straßenzügen rund um das zentrale Forum stilbildend für die antiken Städte. Pompeji und Herculaneum sind so aufgebaut, die Altstadt von Neapel und, wenn man genau hinschaut, auch diejenige von Sorrent. In der Neuzeit wurde diese Form des Städtebaus wieder modern, zum Beispiel in der Berliner Friedrichstadt, in Mannheim und Manhattan.

Schirmpinien

Wenn es sie nicht gäbe, müsste man sie malen: Die Schirmpinie (Pinus pinea), eine an ihrer schirmförmig gewölbten Krone leicht erkennbare Kiefer, ist eine Augenweide! Vom Garten der Villa Rufolo (>