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Endlich erscheint jene Schrift im Druck, mit der Adolf Dresen, der eminente Regisseur, 1976 nach langem Anlauf Karl Marx' Kapitalismus-Theorie einer grundlegenden Analyse unterzog; mit Anklang an einen Marx-Titel nannte er sie "Zur Kritik der Marxschen Ökonomie". Das letzte Kapitel des theoretisch hochstehenden Exkurses setzte sich mit der gesellschaftlichen Realität der Länder auseinander, deren Wirtschaft sich auf die Marxsche Ökonomie-Theorie berief; vor allem dieses Schlusskapitel alarmierte das Ministerium für Staatssicherheit, dessen verdeckte Ermittler auch in die Berliner Theater eingeschleust worden waren. Dresens Text war vor der Biermann-Ausbürgerung fertig geworden, die den Hoffnungen auf eine Reform des sowjetisch geprägten Monopolsozialismus für Jahre ein Ende setzte; 1977 erst nach Wien, später nach Westdeutschland übersiedelnd, hat der Autor das brisante Skript nicht weiter bearbeitet. Herausgegeben und kommentiert von Friedrich Dieckmann, einem seiner damaligen Gesprächspartner, erscheint der Text zusammen mit weiteren Materialien, darunter einer Kritik Dresens an der fast gleichzeitigen Systemanalyse Rudolf Bahros. In einer Zeit, da die Verwüstungen des global entgrenzten Finanzimperialismus Marx' Theorien eine neue Aufmerksamkeit zuführen, gewinnt Dresens Untersuchung besondere Bedeutung.
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Seitenzahl: 235
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Der Einzelne und das Ganze
Adolf Dresen
Der Einzelne und das Ganze
Zur Kritik der Marxschen Ökonomie
Herausgegeben von Friedrich Dieckmann
Recherchen 93
© 2012 by Theater der Zeit
© für die Texte von Friedrich Dieckmann beim Autor
Die Beiträge auf den Seiten 98ff., 101ff., 112ff. sowie 138ff. sind dem Rechercheband „Wieviel Freiheit braucht die Kunst? Reden Briefe Verse Spiele“ von Adolf Dresen entnommen, 2000 erschienen im Verlag Theater der Zeit.
Texte und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich im Urheberrechts-Gesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und die Einspeisung und Verarbeitung in elektronischen Medien.
Verlag Theater der Zeit
Verlagsleiter Harald Müller
Im Podewil | Klosterstraße 68 | 10179 Berlin | Germany
www.theaterderzeit.de
Lektorat: Kathrin Merle
Gestaltung: Sibyll Wahrig, Kerstin Bigalke
Umschlagabbildung: Carlfriedrich Claus: Subjektenergie als bohrende Energie: Noch-Nicht-Bewußtes der Natur bewußt machen (1962), aus dem Bestand der Stiftung
Carlfriedrich Claus-Archiv © VG Bild-Kunst, Bonn 2012
Druck und Bindung: Tastomat Druck GmbH Eggersdorf
Printed in Germany
ISBN 978-3-943881-04-2
Adolf Dresen
Zur Kritik der Marxschen Ökonomie
Herausgegeben von Friedrich Dieckmann
Friedrich Dieckmann
Adolf Dresens Marx-Kritik
Adolf Dresen
Zur Kritik der Marxschen Ökonomie
Ausbeutung
Arbeitsteilung
Konkurrenz
Krise
Kommunismus
Freiheit usw.
Ergänzungen I
Adolf Dresen
Kritik an Rudolf Bahro
(Februar 1976)
Anonymus (Ministerium für Staatssicherheit der DDR)
Einschätzung zur Ausarbeitung „Zur Kritik der Marxschen Ökonomie“ (1976)
Adolf Dresen
Die Negation des Buddha
Brief an Rudolf Bahro
(16. August 1983)
Adolf Dresen
Soziale und technische Revolution
Vorbemerkung zur „Kritik der Marxschen Mehrwertheorie“
(2000)
Ergänzungen II
Adolf Dresen
Theater und Erkenntnis
Eine nicht gehaltene Rede
(10. September 1974)
Adolf Dresen
Zur Frage der Nation
Ein Brief
(30. Oktober 1974)
Adolfz Dresen
„Mir blieb das Weder-Noch“
Brief an Hans Mayer
(23. August 1987)
Erinnerungen
Friedrich Dieckmann
Saint-Just oder L’esprit de la révolution
Beim Wiederfinden alter Papiere
Maik Hamburger
Der Fleischergang nach Bratislava
24. September 1977
Editorische Nachbemerkung
Lebensdaten Adolf Dresen
Inszenierungsverzeichnis Schauspiel
Inszenierungsverzeichnis Oper
Anmerkungen
Adolf Dresen in seiner Wohnung in der Berliner Karl-Marx-Allee bei der Arbeit an seinem Buch „Wieviel Freiheit braucht die Kunst?“ (2000), Foto Friedrich Dieckmann
Friedrich Dieckmann
Wer ist ein Klassiker? In der Deutschen Demokratischen Republik wußte man es, diesem langlebigen Gegenstück jenes rheinisch-deutschen Freistaats, der, 1792 unter dem Schirm einer revolutionären Besatzungsarmee gegründet, bereits im folgenden Jahr von einer preußischen Armee wieder aufgehoben wurde. In Weimar gab es die Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur, womit die Epoche Goethes im Ganzen gemeint war, in Berlin aber wurde nach einer Moskauer Vorlage das Werk der beiden Klassiker des Marxismus-Leninismus herausgegeben, die gesammelten Schriften und Briefe von Karl Marx und Friedrich Engels. MEW, Marx-Engels-Werke, hieß die Sigle der 43bändigen Ausgabe, deren blaue Lederoleinbände auch die Bücherschränke eines nicht geringen Teils der westdeutschen Intelligenzija zierten.
Sind Klassiker jene Autoren, deren Werk die Nachwelt textkritischer Gesamtausgaben würdigt? 1975 begann in Berlin eine neue, nun wirklich umfassende Werkausgabe zu erscheinen, MEGA (Marx-Engels-Gesamtausgabe) abgekürzt, die nach 1990 in erweitertem Rahmen fortgesetzt wurde und inzwischen bis zum 58. Band (von hundertvierzehn geplanten) gediehen ist. Sind die beiden Autoren damit endgültig als Klassiker beglaubigt? Der Jenenser Germanist Stefan Matuschek gibt ein anderes Kriterium für den Klassiker-Status an: „ein klassischer Autor“ sei „derjenige, dessen Geburts- und Sterbejubiläen regelmäßig bedacht werden. […] Alle diejenigen Namen, die man mit dem Ausdruck ‚Jahr‘ verbinden kann, sind vorrangige Klassiker.“1
Nach diesem Kriterium haben wir, wie in Marx, so auch in Bismarck einen Klassiker zu erkennen. 2015 wird zu einem Bismarck-Jahr werden, um so mehr, als die Lage des vereinigten Deutschlands in einem fahrlässig fehlkonstruierten Europa aufs neue zu denken geben wird, und 2018 wird sich als Marx-Jahr entpuppen, hundert Jahre, nachdem die politökonomische Lehre des Trierer Juristensohns und Rabbinerenkels in Gestalt der russischen Revolution auf die Praxis-Probe gestellt wurde, mit Ergebnissen, die das folgende Dreivierteljahrhundert bestimmten.
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