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Stein nickte erneut, wurde daraufhin wortkarg. Er antwortete knapp, musste sich jedes Wort aus der Nase ziehen lassen, bis er von dem freundlichen Mitarbeiter der Agentur Friedwald erneut gerügt und mit einem vernichtenden Blick abgestraft wurde. Die Fragestunde begann. Nach der dreißigsten Antwort wurde Stein der Prozedur allmählich überdrüssig. Wie zuvor fielen seine Antworten einsilbiger aus und er ertappte sich dabei, wie seine Gedanken abschweiften, sich angenehmeren Dingen zuwandten. Er sah sich in der Sonne sitzen, ein Eis essen oder gemütlich vor dem Fernseher lagernd, die Beine hochgelegt und eine Tüte Chips auf dem Schoß. Stein verabschiedete sich von Herrn Kiesewetter, nickte ihm dankbar zu, weil ihm die passenden Worte nicht in den Sinn kommen wollten, drückte ihm mit beiden Händen die dargebotene Rechte und schlich auf Zehenspitzen aus dem Büro und anschließend aus den Wandelhallen der Agentur Friedwald. Zwei Wochen später erhielt Stein die Einladung zum Themenpark Naturfreude in Gießen. Das Glück wollte, dass es ein Freitag war, und so eilte er zum Bahnhof, kaufte sich ein Ticket in besagte Stadt und holperte über das marode Netz der Bahn der neuen Behausung seiner Frau zu. Man behandelte ihn freundlich, wies ihm den Weg und wünschte ihm einen schönen und erholsamen Aufenthalt. Stein betrat den Themenpark. Er studierte die Wegmarkierungen, verglich sie mit der Beschreibung zum Standplatz seiner Frau und ging zielstrebig und mit pochendem Herzen los.
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Seitenzahl: 114
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Vom selben Autor bei BoD erschienen:
Seelen - Glück
Der programmierte Tod
N - Ich
Andere Zeiten - Andere Menschen
Sinnlose Morde
Sachbücher:
Über den Kosmos Reihe:
Ursprung und Evolution
Homo sapiens und Transzendenz
Individualität, Freiheit und Moral
Der Autor
Volker Schopf, wurde 1958 in Gerlingen bei Stuttgart geboren. Nach Schule und Ausbildung lebt er heute im nördlichen Schwarzwald.
Bisher veröffentlichte er erzählende Prosa, Theaterstücke und drei Fachbücher.
Außerdem ist er Naturforscher und setzt sich seit 30 Jahren mit den neuesten wissenschaftlichen Theorien auseinander und er ist der Überzeugung, dass wir in einer Übergangszeit leben, wie er in seinen Fachbüchern ‘Über den Kosmos’ darlegte.
Agentur Friedwald
Das Informationsgespräch
Die Reklamation
Der neue Mitarbeiter
Das Pilotprojekt
Wallensteins erster Fall
Modell Oskar
Der Hellseher
Das Firmenjubiläum
I
II
Der Zeitsprung
Fridolin Wächter
Das Friedwald Trio
Heile Welt
Herkules
Neue Geschäftsfelder
Eine Variante von ‚Der Hellseher‘
Das Medium
Er saß in einem winzigen Büroraum, ein Schreibtisch, zwei Stühle, dahinter ein niederer Aktenschrank, gefüllt mit Ordnern in den verschiedensten Farben.
Der Mann lächelte freundlich, faltete die Hände und musterte Stein gründlich. Dann räusperte er sich, schlug die vor ihm liegende Mappe auf, schraubte die Kappe vom eleganten Füllfederhalter und blickte erneut zu ihm auf.
„Ihr Name?“
„Stein, Hans“, stotterte er und spielte nervös mit dem Daumen seiner linken Hand. „Aber … eigentlich bin ich wegen meiner Frau hier.“
„Bitte, Herr Stein“, sagte der Mann in ruhigem der Situation angemessenen Ton. „Die Formalitäten, Sie verstehen?“
Stein nickte und senkte den Blick.
„Der Tod meiner Frau“, versuchte er zu erklären und wurde sofort unterbrochen. Der Tonfall seines Gegenübers wurde ungeduldiger.
„Herr Stein! Ihre Frau hat sich für eine Veränderung in Ihrem Leben entschieden und, bitte, dieses andere Wort entspricht nicht den heutigen Erkenntnissen. Deshalb vermeiden wir es hier.“
Stein nickte erneut, wurde daraufhin wortkarg. Er antwortete knapp, musste sich jedes Wort aus der Nase ziehen lassen, bis er von dem freundlichen Mitarbeiter der Agentur Friedwald erneut gerügt und mit einem vernichtenden Blick abgestraft wurde.
„Bevor wir uns näher mit den Modalitäten beschäftigen, Herr Stein, zwei Fragen: Wann beschloss Ihre Frau, dass Sie in unseren Themenpark übersiedeln will, und wie sind Sie auf unsere Agentur gestoßen?“
„Sie … ich meine Jutta, hat in der Zeitung darüber gelesen und Sie stand neuen Ideen, den Zeichen der Zeit, immer offen gegenüber. Seit Friedhöfe …“
„Was für ein garstiges Wort, Herr Stein! Das wollen wir hier aber nicht mehr hören“, schimpfte laut Namensschild Herr Kiesewetter und drohte zusätzlich mit dem Füller.
„Sie … ging immer mit der neuesten Mode – ich hoffe, Sie verstehen, was ich damit zum Ausdruck bringen möchte. Deshalb … der Wohnungswechsel.“
Er atmete erleichtert aus. Wohnungswechsel. Dass ihm das eingefallen war! Stein war stolz auf sich und erntete auch von dem Vertreter ein anerkennendes Lächeln.
„Herr Stein!“, rief er sichtlich vergnügt und kam nun zu den angesprochenen Modalitäten. „Es ist von Vorteil für den Umzug Ihrer Frau“, nahm Herr Kiesewetter den Faden, den er gelegt hatte, bereitwillig auf, „dass wir Sie baldmöglichst zu uns übersiedeln. Das erspart uns unnötige Mühen und ihnen unvorhersehbare Ausgaben. Deshalb würde ich vorschlagen, dass Sie den Vertrag unterschreiben. Während wir die näheren Einzelheiten festlegen, können sich unsere Mitarbeiter bereits um Ihre Frau kümmern.“
Stein nickte zum dritten Mal, nahm den angebotenen Füllfederhalter behutsam wie ein rohes Ei in die Hand und setzte zitternd seine Unterschrift an der bezeichneten Stelle unter den Vertrag.
„Ihre Schlüssel?“
„Wie? Ich verstehe nicht.“
Kiesewetter räusperte sich vernehmlich.
„Entschuldigen Sie!“, haspelte Stein und tastete seine Taschen nach dem Schlüssel ab. „Hier … Sie müssen wissen … Es ist für mich das erste Mal …“ Er kaute hilflos auf den Worten herum und vermutlich verstand ihn der Vertreter der Agentur Friedwald deshalb nicht oder nur ungenügend.
„Danke.“
Der Bund verschwand in einer Rohrpostbombe, die mit einem saugenden Geräusch aus dem Raum katapultiert wurde.
„Ich werde Ihnen jetzt einige Fragen stellen, Herr Stein und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sie mir so präzise wie möglich beantworten würden. Schließlich hängt die neue Umgebung Ihrer Frau davon ab. Nun denn!“
Die Fragestunde begann. Nach der dreißigsten Antwort wurde Stein der Prozedur allmählich überdrüssig. Wie zuvor fielen seine Antworten einsilbiger aus und er ertappte sich dabei, wie seine Gedanken abschweiften, sich angenehmeren Dingen zuwandten. Er sah sich in der Sonne sitzen, ein Eis essen oder gemütlich vor dem Fernseher lagernd, die Beine hochgelegt und eine Tüte Chips auf dem Schoß.
„Ich rekapituliere“, sagte Kiesewetter mit lauter werdender Stimme und zog Steins Konzentration ein letztes Mal auf die bereits mehrfach angesprochenen Modalitäten.
„Ihre Frau liebt Rosen über alles, geht gerne in der freien Natur spazieren und Sie hasst die Dunkelheit …“
Stein hörte nicht mehr zu. Wozu auch? In ein paar Tagen konnte er das Ergebnis in einem der Themenparks von Friedwald betrachten. Angehörige durften im ersten Jahr kostenlos ihre Familienangehörigen besuchen; selbst die Dauer des Aufenthaltes war in dieser Zeit nicht beschränkt.
Stein verabschiedete sich von Herrn Kiesewetter, nickte ihm dankbar zu, weil ihm die passenden Worte nicht in den Sinn kommen wollten, drückte ihm mit beiden Händen die dargebotene Rechte und schlich auf Zehenspitzen aus dem Büro und anschließend aus den Wandelhallen der Agentur Friedwald.
Zwei Wochen später erhielt Stein die Einladung zum Themenpark Naturfreude in Gießen. Das Glück wollte, dass es ein Freitag war, und so eilte er zum Bahnhof, kaufte sich ein Ticket in besagte Stadt und holperte über das marode Netz der Bahn der neuen Behausung seiner Frau zu.
Man behandelte ihn freundlich, wies ihm den Weg und wünschte ihm einen schönen und erholsamen Aufenthalt.
Stein betrat den Themenpark. Er studierte die Wegmarkierungen, verglich sie mit der Beschreibung zum Standplatz seiner Frau und ging zielstrebig und mit pochendem Herzen los.
Der Themenpark ähnelte einer Grünanlage. Gepflegte Wiesen, mächtige alte Bäume, Miniaturseen, an deren Ufern Holzpavillons standen, in denen Getränke und kleinere Speisen angeboten wurden.
Stein kam an einer Bank vorbei, grüßte unwillkürlich das ältere Ehepaar, das hier unter der ewigen Sonne des Themenparks Naturfreude seinen Lebensabend verlebte. Hinter ihm auf der Wiese spielten Eltern mit ihren Kindern. Ein Hund sprang übermütig zwischen den Gruppen umher und schnappte vergeblich nach dem Ball.
Überall herrschte das pure Leben und zum ersten Mal seit dem Umzug seiner Frau fühlte Stein sich wieder so richtig glücklich.
Endlich erreichte er den Platz seiner Frau. Das Herz schlug ihm bis zum Hals und er musste sich an der Bank festhalten, die zufällig neben Jutta stand.
„Jutta“, murmelte Stein verstört und glücklich zugleich, während er seine Frau von oben bis unten in Augenschein nahm.
„Dein Lieblingskleid. Das Blaue mit den weißen Blumen und“ - er betrachtete gerührt ihre Hände, während erste Tränen ihm in die Augen traten - „unser Ehering. Sie haben nichts vergessen … oh, mein Gott, Jutta!“
Stein musste sich setzen. Ein älterer Mann, der zufällig vorbei kam und seinen aufgelösten Zustand bemerkte, verweilte kurz bei ihm, ja legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter und meinte, in die Betrachtung von Steins Frau vertieft: „Wie aus dem Leben gegriffen! Zum ersten Mal hier?“
Stein nickte und zog ein Tempo aus der Tasche.
„Beim ersten Besuch überwältigt es einen. Mir erging es nicht anders. Sie werden sich daran gewöhnen.“ Der Alte klopfte ihm ein letztes Mal auf die Schulter und entfernte sich taktvoll.
„Ihre Konservierungstechnik übertrifft jede meiner Erwartungen“, dachte Stein und rieb sich die Augen trocken.
Martha Müller betrat die Agentur Friedwald.
„Kann ich Ihnen helfen?“, wollte die junge Dame hinter dem wuchtigen Schreibtisch wissen.
„Müller … Martha Müller“, antwortete Martha und trat näher an den mit Werbebroschüren überfüllten Schreibtisch heran.
Die junge Dame nickte freundlich, fuhr mit dem Finger über die heutigen Termine und tippte zweimal auf eine bestimmte Stelle.
„Da haben wir Sie ja, Frau Müller. Ich werde Sie anmelden.“
„Danke … sehr freundlich.“
Martha betrachtete das Titelbild einer der Broschüren. Ein älterer Herr lehnte an einem Sportwagen, lächelte siegessicher in die Kamera und meinte in Form einer Sprechblase: „Was mir im Leben versagt blieb, dank Friedwald kann ich es jetzt genießen.“
„Herr Zimmermann wird sich sofort um Sie kümmern“, sagte die junge Dame lächelnd und Martha konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie dank Friedwald wirklich glücklich bei ihrer Arbeit war.
„Frau Müller“, rief ein Mann in mittleren Jahren und eilte mit ausgestreckten Armen auf sie zu. Er ergriff ihre Hand, schüttelte sie und lächelte.
„Kommen Sie in mein Büro, Frau Müller“, sagte er, ihre Hand haltend, und fügte mit einer kaum merklichen Verbeugung hinzu: „Ich darf vorangehen?“
„Bitte.“
Martha folgte Herrn Zimmermann, dessen hell gestreifter Anzug ihr für ein Unternehmen dieser Art unpassend erschien.
„Junge Leute“, dachte sie und trat, behutsam von Herrn Zimmermann dirigiert, in das winzige Büro.
„Setzen Sie sich, Frau Müller.“ Er zog den Stuhl zurück, wartete, bis sie sich gesetzt hatte, und nahm dann ihr gegenüber Platz. Zimmermann schlug den vor ihm liegenden Schnellhefter auf, überflog die Seite und wandte sich dann an Martha.
„Sie besuchen uns wegen Ihres Mannes, wie ich der Aktennotiz entnehmen kann.“
„Ja“, antwortete Martha und betrachtete fasziniert das Lichtspiel des Deckenstrahlers auf Zimmermanns Glatze.
„Und?“
„Wissen Sie, Herr Zimmermann“, stotterte Martha und klammerte sich Halt suchend an den Griff ihrer Handtasche, „mein Mann wird kommenden Monat achtzig und da wollte ich ihm ein besonderes Geschenk machen …“
„Ich verstehe. Woran hatten Sie gedacht, Frau Müller?“
„Äh … eigentlich … Er ist von den Sternen besessen. Seit frühester Kindheit …“
„Interessant, Frau Müller!“, rief Zimmermann begeistert und unterband damit ihre weiteren Ausführungen. „Wir haben gerade unseren neuen Themenpark ‚Weltraummissionen‘ eröffnet und … Wo habe ich es denn? Ach hier!“
Zimmermann breitete den bunten Faltprospekt vor ihr aus, wies mit dem Kugelschreiber auf diverse Bilder und erklärte: „Unsere Raumstation misst zweihundert auf einhundert Meter und bietet Platz für dreißig Passagiere sowie zwanzig weitere Astronauten in Außeneinsätzen. In Halle zwei, Mission Mars, hätten wir noch Plätze in der Terraforming Station frei.“
„Terraforming?“ Martha runzelte verwirrt die Stirn und sah Zimmermann Hilfe suchend an.
„Ein Begriff für die Umformung des Planeten zu einer zweiten Erde. Überdies, wie Sie hier sehen können, gilt noch bis Ende des Monats unser Eröffnungsangebot. Sie sollten sich also mit Ihrer Entscheidung nicht zu viel Zeit lassen, Frau Müller.“
„Ich … wie … ich meine, was geschieht denn im Einzelnen mit ihm?“ Martha tippelte als Ausdruck ihrer Verunsicherung auf der Stelle.
„Natürlich. Haben Sie Fotografien von Ihrem Mann mitgebracht?“
„Ja!“
Martha öffnete ihre Handtasche, zog einen Briefumschlag heraus und reichte ihn Zimmermann.
„Oje!“, entfuhr es ihm ungewollt, als er die Bilder betrachtete, und obwohl er seinen Ausrutscher sofort bemerkte und zu korrigieren versuchte, wurde Martha hellhörig.
„Stimmt mit meinem Mann etwas nicht?“
„Nein … nein!“, Zimmermann winkte, vielleicht um eine Spur zu theatralisch, ab, faltete die Hände und blickte seltsam entrückt in Richtung Decke.
„Mit Ihrem Mann ist alles in Ordnung, Frau Müller.“
„Gott sei Dank“, stieß Martha erleichtert aus und folgte seinem Blick.
„Sehen Sie, Frau Müller“, fuhr Zimmermann gedehnt fort, „wir konzipieren unsere Themenparks so detailgetreu wie möglich und – wie soll ich mich ausdrücken? – dazu gehört, dass wir unsere Besucher“ - er räusperte sich vernehmlich - „Ihren Mann …“ Zimmermann fuhr sich mit der Hand über den Kopf, richtete den Schnellhefter an der Tischkante aus. Er schien nach den passenden Worten zu suchen.
„Ihren Mann“, wiederholte er und konnte dabei ein Zucken um die Mundwinkel nicht verhindern, „um es kurz … wir müssten ihn einer Schönheitsoperation unterziehen.“
„Schönheitsoperation?“, formten Marthas Lippen tonlos, während sie ihre Handtasche unbewusst an ihre Brust drückte.
„Sehen Sie, Frau Müller“, intonierte Zimmermann, der wie Phönix aus der Asche auftauchte und, in sein Element zurückgekehrt, zum Gegenangriff ansetzte. „Seit Jahren predigen wir, und nicht nur unsere Vereinigung, Frau Müller, dass jeder Einzelne mehr Verantwortung für seinen Körper übernehmen soll. Und was bedeutet das?“ Zimmermann legte bewusst eine kleine Atempause ein, um Martha das Aha-Erlebnis des Erkennens zu gönnen; ein kleiner Trick, der, wie sich herausgestellt hatte, äußerst verkaufsfördernd wirkte.
Martha nickte. Schlagartig wich alle Energie aus ihrem Körper. Ihr Kopf sank auf die Brust.
„Gesundes Essen, ein geregelter Tagesablauf, Alkohol in Maßen … am besten ganz abschwören, und viel Bewegung in der frischen Luft.“
Martha hob mühsam den Kopf. Ihre Augen glänzten.
„Zum Glück haben Sie sich an uns gewandt, Frau Müller. Und für uns, die Agentur Friedwald,ist nichts unmöglich.“ Er lächelte.
„Sie meinen …“
„Genau! Ihr Mann wird seinen Platz im Weltraum bekommen. Dort oben“ - Zimmermann zeichnete mit den Händen die Weltraumstation an die Decke. „Er wird unseren Besuchern den Eindruck eines Eroberers vermitteln, Frau Müller, der gekommen ist, um diesen lebensfeindlichen Raum für die Menschheit zu unterwerfen.“
„Oh, Gott … das wird Heinz … meinen Mann … und Sie meinen wirklich?“ Martha konnte ihre Freude nicht länger unterdrücken. Sie weinte still in ihr Taschentuch.
„Kommen wir nun zu den Formalitäten, Frau Müller.“ Zimmermann lächelte und schob ihr den vorbereiteten Vertrag über den Tisch zu.
Martha überflog das zweiseitige Dokument. Es schien alles in Ordnung bis auf den Punkt ‚Zusatzleistungen‘.
„Was verstehen Sie unter Zusatzleistungen?“, fragte Martha behutsam und ärgerte sich sofort über ihre Unverfrorenheit Friedwald gegenüber.
„Was, wenn Sie ablehnen?“, dachte sie und wollte sich schon für ihre Frage bei Zimmermann entschuldigen, als er bereitwillig Auskunft erteilte.
„Darunter fallen sämtliche Kosten, die über die normale …“ - Zimmermann räusperte sich erneut - „Nun, ein Eroberer, Frau Müller. Dynamisch, kampfbereit … ohne Furcht vor dem Kommenden … Sie verstehen?“
Martha verstand das Unausgesprochene.
„Heinz, mein Mann, ist nicht gerade … ein Eroberer“, antwortete sie traurig. „Aber er liebt den Weltraum, Herr Zimmermann und … was sind angesichts seines 80. Geburtstages schon ein paar unbedeutende Zusatzkosten!“