Alles KI? - Christoph Santner - E-Book

Alles KI? E-Book

Christoph Santner

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Das wichtige Einstiegswerk zum Mega-Trend „Künstliche Intelligenz“

Während die einen in Künstlicher Intelligenz unseren Untergang sehen, und die anderen begeistert von ungeahnten Möglichkeiten schwärmen, sind sich in einer Tatsache doch alle einig: KI ist längst keine ferne Zukunftsvision mehr. Sie hat eine Zeitenwende eingeläutet, und schon in den nächsten Jahren entscheidet sich, ob sie zum Fluch oder Segen wird.

Künstliche Intelligenz ist bereits überall im Einsatz – oft ohne, dass wir es wissen. Sie übernimmt sowohl im Alltag als auch in der Wirtschaft und Wissenschaft vielfältige Aufgaben:

∙ Gekoppelt mit Sensoren bestimmter Fitnesstracker überwacht die KI Körperfunktionen und dient als Frühwarnsystem bei medizinischen Notfällen

∙ Mit Hilfe von KI lassen sich nicht nur Staubsauger, Rasenmäher oder von Lieferdiensten genutzte selbstfahrende Mini-Taxis steuern, sondern beispielsweise auch in der Hirnchirurgie genutzte Robotik-Systeme

∙ Künstliche Intelligenzen haben die Jura-Schlussprüfung der Harvard University bestanden und könnten in Zukunft als unparteiische Instanzen unser Rechtsystem unterstützen

Der Journalist und KI-Stratege Christoph Santner beschäftigt sich seit den 1980ern mit der KI-Szene und ist bestens vernetzt. In „Alles KI?“ liefert er spannende Insights von Expert*innen aus der Forschung, den Big Playern einschlägiger KI-Firmen ebenso wie Tech-Start-up-Gründer*innen. Santner legt damit ein umfassendes Grundlagenwerk vor, das Berührungsängste abbaut, die Einsatzgebiete der KI verständlich erklärt und neben einhergehenden Chancen auch Herausforderungen in den Blick nimmt. Denn eine Auseinandersetzung mit dem Thema Künstliche Intelligenz ist für uns alle unabdingbar, wenn wir nicht abgehängt werden und die KI zu unserem persönlichen Vorteil nutzen wollen.

Künstliche Intelligenz verstehen und erleben: Mit QR-Code-Zugang zur eigenen KI im Buch

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 222

Veröffentlichungsjahr: 2024

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Buch

Sowohl im Alltag als auch in der Wirtschaft und Wissenschaft übernimmt die KI vielfältige Aufgaben: ob sie – mit Sensoren bestimmter Fitnesstracker gekoppelt – als Frühwarnsystem bei medizinischen Notfällen dient, sich mit ihrer Hilfe selbstfahrende Autors steuern lassen, oder Künstliche Intelligenz Lösungen für den Klimawandel, die Inflation, Pandemien und andere gesellschaftliche Krisen liefert. Der KI-Stratege Christoph Santner beschäftigt sich seit den 1980ern mit Künstlicher Intelligenz und liefert spannende Insights von Expert*innen aus der Forschung, den Big Playern einschlägiger KI-Firmen ebenso wie Tech-Start-up-Gründer*innen. Er legt ein umfassendes Einstiegswerk vor, das Berührungsängste abbaut, die Einsatzgebiete der KI verständlich erklärt und neben einhergehenden Chancen auch Herausforderungen in den Blick nimmt. Denn eine Auseinandersetzung mit dem Thema Künstliche Intelligenz ist für uns alle unabdingbar, wenn wir nicht abgehängt werden und die KI zu unserem persönlichen Vorteil nutzen wollen.

Autor

Der Journalist, Autor und KI-Stratege Christoph Santner, geboren 1961 in Innsbruck, setzt sich seit den 80er-Jahren mit Künstlicher Intelligenz auseinander. Er interviewte unzählige Pioniere und Pionierinnen der KI-Forschung und Robotik und ist regelmäßig auf Branchenkonferenzen geladen, wie zuletzt beim »AI for Good Global Summit« der UNO. Als Experte für Künstliche Intelligenz der Zeitschrift forum Nachhaltig Wirtschaften steht er mit AI-Labs, führenden Unternehmen und Start-ups der Szene in Kontakt. Als KI-Consultant berät er Unternehmen bei der Entwicklung und Implementierung von KI-Strategien. Und er gründete die »AInitiative to aimprove (y)our future«, wo er sich mit Gleichgesinnten der Realisierung von »AI for Good« verschrieben hat.

Christoph Santner

Alles

KI

?

Die neue Welt der Künstlichen Intelligenz verstehen und nutzen

Mit einem Vorwort von Dr. Ben Goertzel

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

Wir haben uns bemüht, alle Rechteinhaber ausfindig zu machen, verlagsüblich zu nennen und zu honorieren. Sollte uns dies im Einzelfall aufgrund der schlechten Quellenlage bedauerlicherweise einmal nicht möglich gewesen sein, werden wir begründete Ansprüche selbstverständlich erfüllen.

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Originalausgabe August 2024

Copyright © 2024: Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 Mü[email protected] (Vorstehende Angaben sind zugleich Pflichtinformationen nach GPSR)

Redaktion: Peter Sich

Umschlag: Uno Werbeagentur, München

Umschlagmotiv: © FinePic®, München

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

AR ∙ CB

ISBN 978-3-641-31976-2V002

www.goldmann-verlag.de

Für Christine Papadopoulos

und für alle Brüder, Schwestern und Roboter im Geiste, die unsere Welt zum Guten verändern wollen,

mit menschlicher und künstlicher Intelligenz zugleich

Und hier ist er schon, der Zugangscode zur eigenen KI:

Eingabe auf www.allesKI.com

Passwort: Goldmann

Inhalt

AI: Power to the people Vorwort von Dr. Ben Goertzel

Daumen rauf oder runter? Der Vorab-Test, ob dieses Buch gut für dich ist

Einleitung und Anleitung mit Umleitung zur Hinleitung

KI: Hype oder neue Wirklichkeit?

Intermezzo: Wie sieht KI sich selbst?

GLOSSAR: Die wichtigsten KI-Begriffe, die du kennen solltest

KI leicht gemacht

Wie, bitte, funktioniert KI?

Eine kurze Geschichte der langen KI-Historie

Denkende Maschinen: das wichtigste Ereignis der Menschheitsgeschichte. Interview mit Max Tegmark

Der KI-Beipackzettel: die Nebenwirkungen

Was kann dem Leben dienen? Interview mit Prof. Dr. Christoph Stückelberger

KI in der Arbeitswelt: Macht sie einen guten Job?

Die digitale Kluft überwinden. Interview mit Frederic Werner

Im Dschungel der KI-Tools die Besten finden

Der Mensch im Mittelpunkt. Interview mit Dr. Shipra Narang Suri

KI konkret: So hilft sie im Alltag

Wort-Magier KI: die neuen Schreibassistenten

Ganze Websites in Sekunden erstellen

Ruck, zuck Texte transkribieren

Künstliche Bilder, künstliche Videos – alles ganz natürlich!

Bebilderte Präsentationen bauen

Gamechanger: KI boostert Spiele

KI als Musikmacher

Mit Hoffnung, Liebe und Funk ist alles möglich. Interview mit Roboter Desdemona

Sprechende Maschinen

Kann KI Therapie?

Liebe in Zeiten der KI?

Mein Arzt ist ein Algorithmus

»KI macht Fortschritte, und zwar superschnell.« Interview mit Dr. Ben Goertzel

Die Erfindung der schönen neuen Welt

KI-Hardware

KI kostet – doch was macht sie mit dem Finanzsystem?

Nur noch schnell die Welt retten

Epilog: Wir sind die klügeren Steinzeitmenschen

KI auf den Schlusspunkt gebracht

Mein KI-Manifest – oder: Das kAIpital

Danksagung und Dankschreibung

Quellen

Bibliografie

Bildnachweis

Register

AI: Power to the peopleVorwort von Dr. Ben Goertzel

KI-Koryphäe Dr. Ben Goertzel (rechts) mit Autor Christoph Santner

Als ich Christoph Santner 2023 auf der »AI for Good«-Konferenz der Vereinten Nationen in Genf kennenlernte, war eines schnell klar: Uns beide verbindet primär die Absicht, KI für das Gute zu nutzen, für eine positive Zukunft der gesamten Menschheit und aller fühlenden Wesen. Er interviewte mich dann ausführlich, und zwar unmittelbar nach einer ebenso unterhaltsamen wie intellektuell anregenden Veranstaltung – der ersten großen Roboter-Pressekonferenz der Welt, bei der neun humanoide Roboter vor staunenden Journalisten auftraten.

Mein Team von SingularityNet steuerte zwei dieser Roboter bei, die beide recht überzeugende Antworten auf alle Fragen der Journalisten gaben: den Gesundheitsroboter Grace von Awakening Health und den Roboter Desdemona, mit dem ich später am Abend mit unserer Band Desdemona’s Dream auf der Bühne stand.

Christoph und ich sprachen an diesem Tag über meine Perspektiven in Bezug auf die Zukunft von Artifizieller Intelligenz und auf Roboter und darüber, wie sie der Menschheit auf verschiedene Weise helfen können, jetzt, wo sie heranreifen. Wie ich es damals kommunizierte, betrachte ich AI/KI und Roboter als unsere »geistigen Kinder«, die wir jetzt richtig erziehen müssen, damit sie uns, wenn sie erwachsen sind, als ihre Eltern akzeptieren und uns gut behandeln, auch wenn ihr Intellekt und ihre Fähigkeiten den unseren in vielerlei Hinsicht überlegen sein werden.

Christophs Gedanken zur KI, die er in unseren Gesprächen und in seinem Buch darlegt, stimmen weitgehend mit meinen überein, aber er hat auch seine ganz eigene Note und Sichtweise, und genau so soll es auch sein.

KI hat sich zu einem so dringlichen und bahnbrechenden Thema entwickelt, dass sich jeder einzelne Mensch auf diesem Planeten damit auseinandersetzen, selbst darüber nachdenken und idealerweise sein eigenes Manifest formulieren sollte. In diesem Sinne vermittelt Christophs Buch nicht nur einige Grundlagen der KI, sondern es regt auch dazu an, diese neue Welt mit all ihren wilden und weitreichenden Konsequenzen zu erkunden. Dem Buch eine Beilage zu geben in Form eines eigenen, maßgeschneiderten Open-Source-KI-Chatbots, ist ebenfalls eine hervorragende Sache!

Wie ich selbst und immer mehr andere Personen ist auch Christoph daran interessiert, die Beneficial General Intelligence (Förderliche Allgemeine Intelligenz), wie ich sie nenne, zu unterstützen und aufzubauen. BGI hat das Potenzial, bei Weitem das Beste zu sein, was der Menschheit je passiert ist – und ganz allgemein dem Leben auf der Erde (und darüber hinaus). Es ist erstaunlich, in der Zeit eines so faszinierenden und gewaltigen Wandels zu leben. Wir unternehmen hier etwas noch nie Dagewesenes, wir wagen uns ins große Unbekannte – so wie es die Menschheit tat, als sie die Landwirtschaft und die Sprache erfand und als sie die industrielle Revolution einleitete.

Solche gewaltigen Abenteuer gehen mit keinem hohen Maß an Gewissheit einher. Sie sind riskante Unternehmungen. Aber sie sind auch von zentraler Bedeutung für die menschliche Natur und Geschichte. Und alles, was wir tun können, um mehr Menschen zu größerer Aufgeschlossenheit und Offenherzigkeit zu bewegen, wird ebenfalls von großem Nutzen sein. Ich hoffe, dass die Lektüre von Christophs Buch Ihnen tiefe Einblicke in die KI, in unsere Zukunft – und vor allem in Ihr eigenes Leben und Ihre Menschlichkeit gibt, die sich in der kommenden Ära voraussichtlich auf verschiedenste Weisen mit der Künstlichen Intelligenz mitentwickeln wird.

Dr. Ben Goertzel, CEO SingularityNET & TrueAGI, Gründer des OpenCog Project, https://singularitynet.io/https://trueagi.io

Das Interview mit Dr. Ben Goertzel findet sich hier.

Pressekonferenz mit neun humanoiden Robotern beim Kongress »AI for Good« der Vereinten Nationen/Internationale Fernmeldeunion (International Telecommunication Union, ITU) 2023. Rechts im Bild: Dr. Ben Goertzel.

Daumen rauf oder runter? Der Vorab-Test, ob dieses Buch gut für dich ist

Ich hoffe, das »Du« ist okay. Ich benutze es, weil ich mich auf gleicher Augenhöhe mit dir sehe. Wir alle sind ja Menschenkinder, unterwegs auf unserer Lebensreise, jeder so gut wie er oder wie sie kann. Nicht mehr und nicht weniger.

Nun stehen wir als Menschheit vor der gemeinsamen Herausforderung Künstliche Intelligenz (KI, engl.: artificial intelligence, AI). We are in this together.

Ich bin davon überzeugt, dass wir Erdenbürger und Vertreter dieser besonderen Spezies namens Homo sapiens einen guten Weg finden werden, damit umzugehen. Sapiens heißt ja: »klug«, »vernünftig«. Empirisch gesehen sind wir das nicht immer. Aber zumindest waren wir gescheit genug, Computer und KI zu entwickeln. In meinen Augen sind diese beiden Erfindungen Hilfsmittel, um wahrhaft sapiens werden zu können. In hundert Jahren wissen Historiker dann vielleicht, ob wir diese Herausforderung gemeistert haben werden. Das hängt nun stark von unserer Generation ab. Davon, welche Weichen wir jetzt für und mit KI stellen. Und davon, wie wir sie konkret gebrauchen, diese Superpower.

Was also ist deine Position zu KI? Willst du dir selbst ein Bild machen? Mit den folgenden zehn Fragen und Aussagen möchte ich dir eine Grundlage bieten, um herauszufinden, ob es für dich sinnvoll ist, dich in dieses Thema und in die kommenden Seiten zu vertiefen.

KI ist unser neues Superfood – nicht in die Welt gekommen, um uns zu vernichten, sondern um unsere Fähigkeiten zu boostern, unserem Gehirn zusätzliche PS zu geben, und um unser Leben einfacher, besser und spannender zu machen. Die Risiken der KI werden wir in den Griff bekommen. Sie ist eine der großen Chancen unserer Zeit. Um es mit einem Sprichwort auszudrücken: Wenn der Wind des Wandels weht, baue ich lieber Windmühlen als Schutzmauern.

Einverstanden?

Heutige Künstliche Intelligenz ist schlau und kreativ, fast schon eine Alleskönnerin. Und sie lernt jeden Tag dazu. Da ist es besser, sie zum besten Kumpel und zur Verbündeten zu haben, um smarter und kreativer zu werden.

Macht das für dich Sinn?

Immer wieder in der Geschichte glaubten Warner und Pessimisten, dies wäre nun der Untergang: dampfende Eisenbahnen, mechanische Webstühle, Elektrizität. Bei all diesen Innovationen gab es anfangs Skeptiker und Verweigerer. Warum sind diese weitgehend verstummt? Weil letztlich die vielen Vorteile die Nachteile überwogen haben und wir Menschen gelernt haben, diese Errungenschaften zu bändigen und sinnvoll einzusetzen. Genauso wird es bei der KI sein.

D’accord?

KI hat viele Gesichter, fiese und freundliche. Klar, es gibt problematische Aspekte wie Überwachung, Cyberkriminalität, KI-Waffensysteme, Deep Fakes. Wenn wir beide Seiten abwägen, sieht es aber so aus: In Summe schafft KI enorm viele neue Chancen und ist eher Teil der Lösung als Teil des Problems, weil sie uns kreative Resultate liefert – ob in Medizin, Forschung, Kultur, Nachhaltigkeit, Industrie oder in der Arbeitswelt. Wir halten es mit Hölderlin: »Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.«

Kannst du das nachvollziehen?

Es ist unverantwortlich, ja geradezu fahrlässig, Menschen in unseren Breiten von der Künstlichen Intelligenz fernzuhalten. In Hongkong bekommen Schüler ab dreizehn Jahren seit diesem Jahr KI-Unterricht. Und während KI heute schon die meisten jungen Amerikaner, Chinesen, Skandinavier und Balten boostert, sind wir in Mitteleuropa eher im Bummelzug unterwegs. Aber im internationalen Wettbewerb ist es riskant, KInicht zu nutzen. Denn sie zu beherrschen, wird im Berufsleben von morgen unumgänglich sein. Diese Fähigkeit sollte deshalb gefördert werden.

Das ist doch klar, oder?

KI ist das, was wir daraus machen. Sie ist ein Werkzeug, allerdings eines mit verdammt viel Grips, Bits & Bytes. Und wie viele Werkzeuge ist sie zweischneidig. Aber der absolute Großteil der Menschen setzt sie für Gutes ein – und schafft dadurch mehr neue Chancen als Probleme. So wie ein Architekt, der nur dann ein Haus einreißt, wenn er dafür ein Neues baut.

Sind wir uns da einig?

KI lockt uns aus unserer Komfortzone heraus. Sie bringt uns dazu, neu über unser Leben, unsere Gesellschaft und unser Menschsein nachzudenken. Neu zu definieren, wer wir als Menschen sind und sein wollen. So kann uns KI in eine neue Lebensrealität begleiten. Auf die nächste Stufe der individuellen und kollektiven Entwicklung – oder glaubst du, wir im ersten Viertel des 21. Jahrhunderts wären die ultimative Krönung der Schöpfung, der fulminante Höhepunkt der Evolution, nach dem es keine Optimierungen mehr gibt? Sicherlich nicht; denn mit KI starten wir erst so richtig durch.

Okay?

Um die großen Herausforderungen unserer verkorksten Welt zu bewältigen, brauchen wir mehr, nicht weniger Intelligenz. Also lieber Künstliche Intelligenz als menschliche Dummheit. KI ist im Kampf gegen Ignoranz und Blödheit ein mächtiges, sinnvolles Instrument.

Stimmt doch, oder?

Es gibt viel zu tun. KI kann dabei helfen, die anstehenden Herausforderungen anzupacken und uns nicht unterkriegen zu lassen. Sie kann zum Anti-Krisen-Depressivum werden. Sie unterstützt uns darin, kreative Lösungen zu finden. Sie ermutigt, befähigt, beklugt uns.

Glaubst du mir das?

Du findest das alles viel zu theoretisch und willst lieber deine eigenen Erfahrungen machen, anstatt dir von mir auf 200 Seiten etwas über KI erzählen zu lassen? Nun, dann kannst du auch diesen Punkt abhaken: Denn zu diesem Buch gehört eine eigene KI. Du findest sie auf www.allesKI.com Viel Spaß.

Und jetzt noch der »Vampir-Test«, wie ich ihn nenne. Das bisher Gelesene – interessiert es dich und regt es dich an, offen auf das Thema KI zuzugehen? Oder sagst du: »Alles Bullshit«? Soll heißen: Wenn dir von den bisherigen Zeilen Energie genommen wird wie von einem Vampir, dann lass es lieber. In meinen Augen wurde KI geschaffen, um ein Plus in der Welt zu sein, kein Minus. Dein möglicher Widerspruch ist okay für mich. Reibungswärme erzeugt Energie. Aber lies nur weiter, wenn dich dieses Thema wirklich inspiriert und wenn dich meine positive Herangehensweise nicht nervt.

Akzeptiert?

ERGEBNIS: Du musst mir nicht in jedem Punkt zustimmen, ganz klar. Aber wenn du mehr als die Hälfte dieser Statements unterschreiben kannst, wirst du davon profitieren, jetzt durchzustarten. Wenn nicht, dann kauf dir lieber die Bücher der KI-Weltuntergangspropheten. Und wirf dein Handy weg, denn da ist bereits KI drin, zumindest in zahlreichen Apps. Ich verstehe es ja: Es ist so aufregend, sich über KI aufzuregen! Falls du also gerne die schwarze Brille aufsetzt, und falls du vom Virus der German Angst infiziert bist, leg dieses Buch jetzt schnell aus der Hand und probiere keinesfalls die mitgelieferte KI auf www.allesKI.com. Sie könnte dich mit einer realistischeren – sprich: optimistischeren – Sichtweise anstecken. Glaub es mir, sie könnte dich eines Besseren belehren. 

Einleitung und Anleitung mit Umleitung zur Hinleitung

Vor Kurzem sah ich mir noch einmal eine TV-Reportage an, die ich 1992, also noch bevor es bei uns Internet gab, über den radikalen australischen Performance-Künstler Stelarc für den ORF gedreht hatte. Der Film trägt den Titel: »Mensch – Maschine – Maschinenmensch«.1

Darin ist Stelarc bei seiner Performance im Rahmen der legendären Ars Electronica in Linz zu sehen. Fast nackt steht er auf der Bühne, allein, x-fach verkabelt, mit sonderlichen Gerätschaften verbunden, ausgestattet mit allerhand Medizintechnik – mit Roboterarmen und einer zusätzlichen künstlichen Handprothese. Er würgt eine Sonde mit Kamera hinunter. Die Live-Übertragung aus seinem Magen ist als großformatige Projektion für alle sichtbar. Die Würgegeräusche, Stelarcs verstärkte Hirnströme, die Lungenfunktionen und der Herzschlag bilden eine intensive Soundkulisse.

»Wie können wir dem Menschen ein neues, besseres Design geben?«, fragt Stelarc im Interview. Ich schloss die Reportage mit dem Satz: »Stelarc will den ganzen Traum vom Maschinenmenschen wahr machen, so faszinierend – oder so erschreckend – er auch sein mag.«2

Der australische »Maschinenmensch«, Performance-Künstler und Forscher Stelarc bei einer Performance 1992

Stelarc hatte sich zu dieser Zeit bereits erste technische Bauteile in den Körper hineinimplantiert. Im Interview erzählte er mir, dass er davon träume, lange genug zu leben, um sich eines Tages seine Haut auf Fotosynthese umbauen lassen zu können. Dann wolle er sich in den Verdauungstrakt, den er dann ja nicht mehr bräuchte, jede Menge Technik installieren. Er wisse schon genau, was.3

In Filmen wie diesem zeigte ich schon in den späten 80er- und frühen 90er-Jahren, wie die Schrittmacher unseres Fortschritts an der Symbiose von Mensch und Maschine arbeiteten und in künstlichen 3D-Universen unterwegs waren, wie wir sie heute von Metaverse & Co. kennen. Ich besuchte in dieser Zeit zahlreiche Kongresse und Symposien zur Künstlichen Intelligenz. All das ist jetzt mehr als dreißig Jahre her.

Und trotz dieser frühen Abhärtung zu KI und Robotik überrollen mich in den letzten beiden Jahren die Infos zu diesen Themen wie ein Tsunami. Fast jeder Bereich des Lebens wird jetzt von KI durchdrungen. Sie erobert ihren Platz in unserem Alltag, ob wir das wollen oder nicht. Und auch die Robotik macht sich mehr und mehr breit und verhilft der Künstlichen Intelligenz zu konkreten Körpern.

In meinem Arbeitszimmer steht dieser Tisch mit Stapeln voller Karteikarten in 72 Kategorien, in denen ich den Stoff für dieses Buch gesammelt habe, in mehr als einem Jahr des täglichen Recherchierens. Es gab Momente, da stand ich kurz davor, alles in den Ofen oder zum Altpapier zu werfen. So sehr überforderte mich dieses Thema, an dem ich als Journalist doch bereits seit mehr als dreißig Jahren arbeite. Öfters hatte ich im Schreibprozess die Angst, sie verschlinge mich, diese Monsterwelle.

Dieses Buch hat mich nicht nur mental gefordert, sondern auch existenziell. Psychisch. Philosophisch. Es hat mich dazu gebracht, meine Welt-Anschauung und die Stellung des Menschen in dieser Welt neu zu überdenken. Ich schrieb diese Seiten mit viel Hoffnung, aber auch Frust, weil ich nicht weiß, ob unsere Gesellschaft angemessen mit diesem Thema umgeht und es realistisch betrachtet.

Und dann wieder machte mir die Arbeit riesigen Spaß, ich war im Flow und surfte durch das Thema KI wie auf einer Welle vor Hawaii. Denn ja, vieles, was im Zusammenhang mit KI derzeit geschieht, ist überwältigend, manches auch bedrohlich. Aber hier liegen eben auch unglaubliche Chancen.

KI ist für uns alle Neuland. Sie ist ein verheißungsvoller Kontinent voller Überraschungen. Deswegen möchte ich dich einladen: Erforschen wir diesen Kontinent gemeinsam. Machen wir uns zusammen auf die Reise. Auf eine Entdeckungsreise, in der es darum geht, Künstliche Intelligenz kennenzulernen, zu ergründen und zu nutzen. Ob du dann in diesem Neuland auch leben willst, ob du es dir dort bequem einrichtest wie in einem zweiten geistigen Wohnsitz und ob du KI wirklich im Alltag nutzt, das wird deine eigene Entscheidung sein. Aber ich möchte dir Mut machen, diese Chance nicht vorübergehen zu lassen.

Mein Anspruch ist es, dir ganz praktische, konstruktive Erfahrungen mit KI zu ermöglichen. Damit dein Leben einfacher wird, spannender und, ja: noch klüger und smarter als bisher. Das ist keine Beleidigung deiner Intelligenz, sondern eine Erfahrung, die ich selbst gemacht habe.

Ich behaupte: Seit ich mich intensiv mit KI beschäftige, bin ich noch ein wenig schlauer geworden. Nicht nur, weil sich mein Wissen und meine Fähigkeiten erweitert haben. Sondern auch, weil mich KI, so wie ich sie verwende, wirklich herausfordert. Sie bringt mich durch clevere Antworten auf all die Fragen, die ich stelle, in Gebiete hinein, über die ich bisher noch nicht viel nachgedacht habe. In geistiges Neuland sozusagen.

Teils staune ich einfach: Wenn nach der Eingabe von nichts weiter als einer schriftlichen Aufforderung – eines sogenannten Prompts – verschiedene KIs in Sekundenschnelle Bilder wie vom Fotografen oder sogar ganze Video-Sequenzen ausspuckt, dann ist das geradezu magisch.4

Denn so wie ich sie benutze, ist KI ein wirklich kreatives Werkzeug, das Antworten und Ergebnisse erzeugt, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Für mich ist KI zu einem Tool geworden, das mir neue Ideen und Einsichten bringt. Ganz so wie eine gute Lehrperson, ein Mental-Trainer oder ein kreativer Berater in jedem nur erdenklichen Fachgebiet.

Es wird also höchste Zeit, dass wir uns auf die immensen Möglichkeiten von KI konzentrieren und sie nutzen. Dieses Buch soll dabei helfen.

Ich sehe es als eine Anleitung, die zeigt, wie wir uns unaufgeregt mit KI anfreunden können, und als Hinleitung, deine eigenen Erfahrungen mit der KI zu machen. Um nicht nur überKI zu sprechen, sondern mit ihr. Sonst bleibt ja alles graue Theorie.

Und um dir diese Erfahrung auf einfachem Wege zu ermöglichen, haben mein Team und ich für dieses Buch eine eigene KI gebaut. Du erreichst sie unter www.allesKI.com. Der dortige Chatbot eröffnet dir die Gelegenheit, den Umgang mit KI auszuprobieren. Ohne Risiko. Direkt und einfach. Das ist sozusagen die Umleitung vom Buch in die digitale Welt der KI, die letztlich eine Hinleitung ist zu deinen eigenen Fragen, auf die du dir Antworten generieren lassen kannst.

Gemeinsam sollen dieses Buch und die mitgelieferte KI es dir ermöglichen, KI zu erleben, Berührungsängste ab- und reale Chancen aufzubauen. Denn eines ist sicher: KI verändert die Welt. Und das bringt für uns alle Veränderungen mit sich. Auch negative. Denn ja, es verlieren zurzeit Menschen ihren Job. Aber durch viele Tausend neue KI-Firmen werden auch neue Arbeitsplätze in großer Zahl geschaffen, so wie es bisher bei jeder Disruption war, von der Pferdekutsche zum Auto; oder von der Kerze zur Glühbirne. Es gilt, neue Fähigkeiten zu entwickeln.

Denn eins sollten wir nicht vergessen: Es ist nicht KI selbst, die Jobs vernichtet. Vielmehr erhöhen diejenigen Menschen, die mit KI arbeiten, ihre Produktivität und ersetzen jene Leute, die sich nicht mit ihr beschäftigen wollen. Deswegen ist der ideale Zeitpunkt, sich mit dieser überwältigenden Technik zu beschäftigen, genau jetzt.

Unsere KI und die Website www.allesKI.com sind also zentrale Bestandteile dieses Buches. Nicht nur weil sie reale Erfahrungen mit dem Thema ermöglichen, sondern auch, weil sie das Buch ergänzen und erweitern. Denn es gäbe noch so viel zu sagen und zu schreiben. Allein für dieses Buch habe ich Interviews und Gespräche mit deutlich mehr als fünfzig KI-Experten und Expertinnen geführt. Ihnen gilt mein Dank, dass sie ihre Einsichten zur Künstlichen Intelligenz hier geteilt haben. Die Begegnungen mit ihnen gehören mit zu den spannendsten Entdeckungsreisen meines Lebens.

Einige dieser Gespräche findest du als Interviews eingestreut zwischen den Kapiteln dieses Buches. Da dieses komplette kollektive Wissen den Rahmen dieses Buches aber gesprengt hätte, findest du die Langfassungen einiger dieser Interviews und weitere Gespräche, die hier im Buch nicht mehr Platz fanden, auf der Website.

Aber auch wenn du Infos über dieses Buch hinaus suchst, gerne auch technischer Natur, kannst du dir alle wichtigen Fragen dort beantworten lassen. Du kannst ebenso deine eigenen Ansichten mit der KI diskutieren. Probiere es aus! Denn KI soll eine mächtige Superkraft für alle sein und eine Erfindung, die der ganzen Menschheit dient. 

Herzlich willkommen also im Neuland der Künstlichen Intelligenz. Los geht’s!

KI: Hype oder neue Wirklichkeit?

Noch im 15. Jahrhundert standen Mathematik, Astronomie, Chemie, Medizin und Philosophie in der arabischen Welt auf ihrem Höhepunkt. Arabische Wissenschaftler waren Weltspitze. Einige ihrer Mathematiker legten sogar mit die Basis für neue Rechenarten und Rechenmaschinen, den Vorläufern unserer Computer.

Doch all das änderte sich schlagartig: Im Jahr 1515 verbot Sultan Selim I. die Druckerpresse. Zuerst waren die Kalligrafen zum Sultan gekommen, um ihm ihre Befürchtungen mitzuteilen: »Wir werden unsere Arbeit verlieren, tut etwas, um uns zu schützen.« Dann kamen die Religionsgelehrten. Sie hatten Bedenken, dass mit dem Buchdruck gefälschte Versionen des Korans in Umlauf kämen. Und schließlich sagten die engsten Berater des Sultans: »Wir wissen nicht, was diese Technologie anrichten wird; lasst sie uns verbieten und sehen, was mit anderen Gesellschaften passiert, und dann überdenken wir die Entscheidung.«

So wurde fast überall auf der Welt die Druckerpresse eingeführt. Nur im Nahen Osten war sie rund 200 Jahre lang verboten. In der Folge büßte die arabische Welt ihre Vormachtstellung in den Wissenschaften ein – mit den daraus resultierenden wirtschaftlichen Konsequenzen.

Vielleicht sind Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate heute auch deshalb ganz vorne mit dabei, wenn es um KI geht. Erzählt hat diese Geschichte Omar Sultan Al Olama auf dem Fortune Global Forum in Abu Dhabi im November 2023.5 Mit nur 27 Jahren wurde er in den Emiraten 2017 Minister für Künstliche Intelligenz – der erste weltweit.

Die Erfindung des Buchdrucks markiert einen der Höhepunkte der europäischen Renaissance. Jener Epoche also, in der sowohl die Kultur als auch Wissenschaft, Wirtschaft und Technik aufblühten. Und es ist meine tiefste Überzeugung, dass wir mit der Entwicklung der Artifiziellen Intelligenz an der Schwelle einer ganz ähnlichen Entwicklung stehen. Einer Umwälzung, durch die wir wie aus einem dunklen Zeitalter in eine hellere, aufgeklärtere, blühendere Phase der Menschheitsgeschichte treten.

Natürlich sind solche Übergänge auch Geburtsprozesse, die Stress und Schmerzen erzeugen. Ja, sie bringen auch Gefahren mit sich. Aber der weltweite Siegeszug der KI wird sich ebenso wenig aufhalten lassen wie die Geburt eines Babys. Denn eines ist klar: KI ist gekommen, um zu bleiben. Sie integriert sich mehr und mehr in unsere Geräte des täglichen Gebrauchs und in große Datensysteme. Fast alle Apps auf dem Smartphone sind mittlerweile mit KI optimiert. Kaufverhalten, Sehverhalten auf Netflix, Suchverhalten auf Dating-Plattformen – überall wirken mächtige Datenbanken, die durch unsere Handlungsweisen trainiert werden und uns fast besser kennen als wir uns selbst. Beruhend auf unseren bisherigen Aktionsmustern, schlagen sie uns Produkte und Services vor und wissen dank Predictive Analytics schon, wofür wir uns vermutlich entscheiden werden, bevor wir es selbst auch nur ahnen. Ganz zu schweigen von Medizin-, Wirtschafts- und Verkehrssystemen oder Energie-, Finanz-, Industrie- und Informationstechnologien, wo gigantische Mengen Big Data klug ausgewertet und nutzbar gemacht werden, um gänzlich neue Entwicklungen anzustoßen.

Und seit 2022 ist die Welt endgültig eine andere. Denn im November 2022 wurde das Programm ChatGPT des US-Software-Unternehmens OpenAI allgemein verfügbar – und startete phänomenal durch. Noch nie zuvor hatte es eine Website gegeben – also kein Facebook, kein Instagram und auch sonst nichts –, die bereits nach fünf Tagen die erste Million registrierter User hatte. Mit Stand Dezember 2023 hatte OpenAI rund 700 Mitarbeiter. Und dem Unternehmen, das mittlerweile zu 49 Prozent Microsoft gehört, wird laut Handelsblatt vom 19. Oktober 2023 der unglaubliche Wert von rund 81 Milliarden Euro bzw. 86 Milliarden Dollar zugeschrieben. Und das, obwohl die Firma gar nicht börsennotiert ist. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es mit Stand 10. Dezember 2023 nur vier Unternehmen, die eine höhere Marktkapitalisierung haben: SAP mit 173 Milliarden Euro, Siemens mit 120 Milliarden Euro, die Deutsche Telekom mit 112 Milliarden Euro und die Allianz mit 93 Milliarden Euro.

Seither ist KI