Allokativ effiziente Trassenpreise bei der Deutschen Bahn AG - Thomas Hawich - E-Book

Allokativ effiziente Trassenpreise bei der Deutschen Bahn AG E-Book

Thomas Hawich

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Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich VWL - Verkehrsökonomie, Note: 2,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: „Der diskriminierungsfreie Netzzugang wird bei der DB Netz AG täglich und konsequent gelebt. Beleg für den fairen Wettbewerb auf der Schiene ist nicht zuletzt die Zahl der mehr als 290 externen Kunden, die auf unserem Netz unterwegs sind – Tendenz steigend.“ Diese Aussage von Dagmar Haase Vorstand Marketing/Vertrieb der Deutschen Bahn AG zeigt, wie sich die Deutsche Bahn selbst in der Rolle des Infrastrukturanbieters sieht. Seit der Bahnreform im Jahr 1994 muss die Deutsche Bahn AG Wettbewerbern einen Netzzugang zu ihren Trassen gegen Entgeltzahlung, dem Trassenpreis, gewähren. Seitdem ist es auf dem Netz zu einer steigenden Anzahl von Transportunternehmen im Bereich des Güter- und Personenverkehrs gekommen, welche neben der Deutschen Bahn AG Verkehrsleistungen auf deren Trassennetz anbieten. Doch kann allein die Anzahl der Wettbewerber kein Beleg für einen fairen Wettbewerb auf der Schiene sein. Ein fairer Wettbewerb auf der Schiene kann nämlich nur entstehen, wenn das Zugangsentgelt, also der Trassenpreis, in angemessener Höhe erhoben wird. Dies wird deutlich, da der Trassenpreis seit Jahren im Blickpunkt der Betrachtung von Seiten der Marktakteure, den Regulierungsbehörden, der Europäischen Union und letztlich auch der Wissenschaft steht. So gab es vor dem Eisenbahnbundesamt und dem Kartellamt immer wieder Beschwerden durch die Nachfrager über die Höhe der Trassenpreise, die darauf mit Auflagen und Vorgaben der Trassenpreisgestaltung reagierten. Im Rahmen der Europäischen Kommission und besonders der Verkehrsministerkonferenzen gab und gibt es Treffen, bei denen nach Gestaltungsvorgaben und Lösungen gesucht wird, einen Trassenpreis zu gestalten, der einen Wettbewerb auf der Schiene fördert und die Problematik der Diskriminierung lösen kann. In der Forschungsliteratur gibt es zahlreiche ökonomische Analysen und Studien, die den Markt für Schieneninfrastruktur analysieren und Methoden der Trassenpreisgestaltung anbieten. Der Konsens bei allen Beteiligten liegt im Ziel der Gestaltung eines Trassenpreises, der zu einer effizienten Allokation der knappen Ressource Trasse beiträgt, den Wettbewerb fördert und die Kosten des Infrastrukturanbieters deckt. Diese Arbeit wird das aktuelle Trassenpreissystems der Deutschen Bahn AG dahin gehend überprüfen, ob allokativ effiziente Trassenpreise vorliegen und somit die genannten Forderungen erfüllt werden können.

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Veröffentlichungsjahr: 2006

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Inhaltsverzeichnis
Kapitel
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
2 Das Gut Trasse
2.1 Das Gut Trasse
2.2 Finanzierungsformen
2.3 Rechtliche Aspekte des Trassenzugangs und der Preissetzung
3 Wettbewerb und Netzzugang
Kapitel
3.1.1 Wettbewerbssituation im Schienenpersonennahverkehr
3.1.2 Wettbewerbssituation im Schienenpersonenfernverkehr
3.1.3 Ein Vergleich zu anderen Ländern
3.2 Netzzugang
3.2.1 Diskriminierungspotenziale des Marktzutritts
3.2.2 Zugangsregelungen zum Netz der Deutschen Bahn AG
3.2.3 Vorteile und Möglichkeiten eines offenen Netzzugangs
4 Trassenpreise der Deutschen Bahn Netz AG
4.1 Modulares Trassenpreissystem 2005
4.1.1 Grundpreis
4.1.2 Produktfaktor
4.1.3 Sonderfaktoren
4.2 Beispiel für die Preisgestaltung einer Trasse
4.2.2 Beurteilung des Ergebnisses
5 Modelle zur Herleitung allokativ effizienter Trassenpreise
5.1 Funktion von Preisen
5.2 Preistheoretische Modelle und die Berücksichtigung im TPS 05
5.2.1 Grenzkostenpreise
5.2.1.1 Grenzkostenpreisbildung
5.2.1.2 Anwendbarkeit von Grenzkosten als Zugangsentgelt für
5.2.1.3 Berücksichtigung von Grenzkostenpreisen im TPS 2005
5.2.2 Ramsey-Preise
5.2.2.1 Ramsey-Preisbildung
5.2.2.3 Berücksichtigung von Ramsey-Preisen im TPS 2005
5.2.3 Durchschnittskostenpreise
5.2.3.1 Herleitung der Durchschnittskostenpreise
5.2.3.3 Berücksichtigung von Durchschnittskostenpreisen im TPS 2005
5.2.4 Zweiteilige Tarife
5.2.4.1 Herleitung zweiteiliger Tarife
5.2.4.3 Berücksichtigung von Zweiteiligen Tarifen im TPS 2005
5.3 Alternative Lösungsmöglichkeiten

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Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

Tabelle 1: Trassenkosten auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke Tabelle 2: Grundpreistabelle TPS 2005 Tabelle 3: Produktfaktoren Personenverkehr Tabelle 4: Produktfaktoren Güterverkehr Tabelle 5: Trassenkilometerpreise SPFV Takt-Trasse Tabelle 6: Trassengrenzkosten Finnland

Abbildung 1: Trassenanmeldungen Abbildung 2: Darstellung Trassenpreise Wegeprofil

Anhang 1: Trassenpreisberechnung nach Trassenpreisinformationssystem

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1 Einleitung

1.1 Problemstellung

„Der diskriminierungsfreie Netzzugang wird bei der DB Netz AG täglich und konsequent gelebt. Beleg für den fairen Wettbewerb auf der Schiene ist nicht zuletzt die Zahl der mehr als 290 externen Kunden, die auf unserem Netz unterwegs sind -Tendenz steigend.“1

Diese Aussage von Dagmar Haase Vorstand Marketing/Vertrieb der Deutschen Bahn AG zeigt, wie sich die Deutsche Bahn selbst in der Rolle des Infrastrukturanbieters sieht. Seit der Bahnreform im Jahr 1994 muss die Deutsche Bahn AG Wettbewerbern einen Netzzugang zu ihren Trassen gegen Entgeltzahlung, dem Trassenpreis, gewähren. Seitdem ist es auf dem Netz zu einer steigenden Anzahl von Transportunternehmen im Bereich des Güter- und Personenverkehrs gekommen, welche neben der Deutschen Bahn AG Verkehrsleistungen auf deren Trassennetz anbieten. Doch kann allein die Anzahl der Wettbewerber kein Beleg für einen fairen Wettbewerb auf der Schiene sein. Ein fairer Wettbewerb auf der Schiene kann nämlich nur entstehen, wenn das Zugangsentgelt, also der Trassenpreis, in angemessener Höhe erhoben wird. Dies wird deutlich, da der Trassenpreis seit Jahren im Blickpunkt der Betrachtung von Seiten der Marktakteure, den Regulierungsbehörden, der Europäischen Union und letztlich auch der Wissenschaft steht. So gab es vor dem Eisenbahnbundesamt und dem Kartellamt immer wieder Beschwerden durch die Nachfrager über die Höhe der Trassenpreise, die darauf mit Auflagen und Vorgaben der Trassenpreisgestaltung reagierten. Im Rahmen der Europäischen Kommission und besonders der Verkehrsministerkonferenzen gab und gibt es Treffen, bei denen nach Gestaltungsvorgaben und Lösungen gesucht wird, einen Trassenpreis zu gestalten, der einen Wettbewerb auf der Schiene fördert und die Problematik der Diskriminierung lösen kann. In der Forschungsliteratur gibt es zahlreiche ökonomische Analysen und Studien, die den Markt für Schieneninfrastruktur analysieren und Methoden der Trassenpreisgestaltung anbieten.

1DB AG (2005a), S. 2.

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Der Konsens bei allen Beteiligten liegt im Ziel der Gestaltung eines Trassenpreises, der zu einer effizienten Allokation der knappen Ressource Trasse beiträgt, den Wettbewerb fördert und die Kosten des Infrastrukturanbieters deckt. Diese Arbeit wird das aktuelle Trassenpreissystems der Deutschen Bahn AG dahin gehend überprüfen, ob allokativ effiziente Trassenpreise vorliegen und somit die genannten Forderungen erfüllt werden können.

1.2 Fragestellung und Gang der Untersuchung

In dieser Arbeit soll die Fragestellung untersucht werden, ob allokativ effiziente Trassenpreise bei der Deutschen Bahn AG gegeben sind. Dabei liegt das Augenmerk auf den Trassenpreis für den Schienenpersonenverkehr. Dazu wird in einem ersten Schritt das Produkt Trasse, das im Mittelpunkt der Untersuchung steht, definiert und typische Produktmerkmale werden erörtert. Dies dient dazu, die Problematik einer Preisgestaltung für ein monopolistisch angebotenes Gut und mögliche Preisgestaltungsvorschläge zu verstehen.

Im Weiterem werden die aktuelle Wettbewerbssituation und die Anforderungen an den Netzzugang erörtert. Dabei werden neben dem Status quo der aktuellen Wettbewerbssituation preisliche als auch nichtpreisliche Diskriminierungspotenziale sowie Möglichkeiten des offenen Netzzugangs erörtert.

Darauf folgt die Darstellung des aktuellen Trassenpreissystems der Deutschen Bahn AG. Dabei werden die einzelnen Faktoren des Trassenpreissystems mit Blick auf ihre Funktionen beschrieben und anhand eines Beispiels die Erhebung des Trassenpreises beschrieben sowie eine Bewertung gegeben, welche die Art des Tarifsystems erklärt. Nachdem die Grundlagen erörtert worden sind, folgt die eigentliche Analyse, die zur Beantwortung der oben genannten Fragestellung führt. Dabei wird zuerst die Funktion von Preisen erörtert, daran anschließend erfolgt eine Prüfung, ob die in der Literatur vorgeschlagenen Preissetzungsmethoden tatsächlich als Anwendungsmöglichkeiten für die Trassenpreisgestaltung geeignet sind. Dies erfolgt jeweils in einem Dreischritt: Es wird jeweils die theoretische Herleitung der Preise beschrieben, dann folgt eine Überprüfung ob sich diese Modelle eignen als Zugangsentgelt zur Schieneninfrastruktur und in einem letzten Schritt ein Blick, inwieweit das bestehende Trassenpreissystem der

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Deutschen Bahn AG diesen Modellen folgt. Daneben werden noch Vorschläge gegeben, wie allokativ effiziente Preise durch institutionelle Veränderungen erreicht werden können.

1.3 Zum Stand der Literatur

Die der Arbeit zugrunde liegende Literatur besteht in Hinblick auf die Beantwortung der Fragestellung zum Großteil aus Studien und Diskussionspapieren, welche die Trassenpreise und den Wettbewerb bei der Deutschen Bahn AG untersuchen. Diese werden ergänzt durch Arbeiten, Studien und Analysen aus der Europäischen Union, der OECD sowie verschiedener ausländischer Autoren, welche die Problematik der Zugangspreiserhebung erörtern. Grundlage theoretischer Erörterungen sind Lehrbücher zur Mikroökonomie und Industrieökonomik.

Inhaltlich deckt die vorhandene Literatur grundlegende Teile der Arbeit ab und erklärt die allgemeine Problematik einer Trassenpreissetzung. Trotz Vorschlägen zur Trassenpreisgestaltung und institutioneller Veränderungen gibt es einige Lücken bezüglich der Frage, inwieweit das aktuelle Trassenpreissystem der Deutschen Bahn AG die theoretischen Anforderungen erfüllt. Weiterhin gibt es nur unzureichende Informationen zu tatsächlichen Kosten des Unterhalts, der Bereitstellung und der Nutzung in Abhängigkeit von Trassenart je Kilometer für Deutschland, die Erkenntnisse auf die angemessene Höhe der Trassenpreise zulassen würden. Daher orientieren sich die Bewertungen in Kapitel 5 an Studien für Österreich und den skandinavischen Länder.