Mademoiselle klopft an meine Tür! - Caroline Régnard-Mayer - E-Book

Mademoiselle klopft an meine Tür! E-Book

Caroline Régnard-Mayer

4,9

Beschreibung

Mademoiselle, so nannte die Autorin ihre Depression und fand mit ihr einen Weg zur Selbstheilung. Die Autorin beendete die Beziehung mit ihrem manisch-depressiven Partner, nachdem in ihrem Kopf irgendwann die Reizweiterleitung gekappt wurde, die Synapsen spielten nach ihren Regeln. Depressionsalarm in Stufe rot! - Mademoiselle wurde benachrichtigt und zog unaufgefordert bei der Autorin ein. Das Buch reflektiert mit einem Lächeln, Wut, Trauer, schwarzem Humor und einer Überraschung diesen Besuch bzw. Einzug! Das schwarz gekleidete Fräulein hat ihr geholfen, die Ziele und Wünsche der Zukunft neu auszuloten. Verweigern Sie, liebe Leser, ihrer Mademoiselle nicht die Tür! Leserstimmen: -Mut, nie aufzugeben, auch wenn man glaubt, jetzt geht es nicht mehr weiter, es lohnt sich! Das zeigt uns die Autorin hier sehr eindringlich. Sie gibt dem Leser Einblick in das Leben mit der Depression und zeigt ihren Weg aus dieser Krankheit. Der Weg ist daraus nicht geradlinig, Mademoiselle lässt das nicht immer zu. Sie will ja schließlich auch nicht gleich wieder ausziehen. Aber Mademoiselle verliert und muss gehen. Das wird kritisch und auch mit Humor geschildert, sehr lesenswert! (Sybille, Rezension einer Angehörigen) -Nie zuvor habe ich ein Buch gelesen, was mit spielerischer Leichtigkeit sich dem schweren Thema Depression widmet, ohne es dabei herabzuspielen. Vielleicht ist die Personifizierung der Depression ein Weg, mit ihr auszukommen, wenn sie schon nicht verschwindet. Das Buch ist Ratgeber und Mutmacher in einem. Und man kann sogar der Depression ein wenig Humor abgewinnen und das Leben weniger dunkel sehen. (Nadine, Rezension einer Betroffenen)

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Die Autorin:

Caroline Régnard-Mayer, geboren im Mai 1965, ist von Beruf MTLA.

Berentet seit 2005 durch ihre Erkrankung Multiple Sklerose.

Sie hat zwei erwachsene Kinder und lebt als alleinerziehende Mutter in Landau in der Pfalz.

www.frauenpower-ms.jimdo.com

www.caroregm.blogspot.de

Gedicht

TRAURIGKEIT

von Annegret Kronenberg

Wenn sie dich überkommt,

diese Traurigkeit,

fühlst du dich so allein,

so verlassen.

Du siehst die Welt

nur noch dunkel und trübe,

nimmst alles Blühen und

Reifen nicht wahr.

Das Kinderlachen draußen

dringt nicht an dein Ohr.

Der Kopf ist dumpf,

keine Träne fließt,

um Erlösung zu bringen.

Nicht einmal ein Engel

kann dich umarmen,

weil du ihm keine Chance gibst.

Ich wünsche all meinen Lesern dieses Buchs, dass sie ihren Weg aus der Traurigkeit finden, dass sie ihre Welt wieder in bunte Farben sehen und das Lachen der Kinder wieder hören.

Sie sind nicht alleine, denn mit meiner Geschichte sind wir schon zu zweit, die das Licht am Ende des Tunnels gemeinsam sehen.

Ein Buch für Betroffene und Angehörige - Depressionen haben nichts mit Schwäche zu tun und sollten in unserer Gesellschaft endlich mehr Akzeptanz finden, denn sie sind längst Teil der Bevölkerung.

2016 - Ein wichtiger Hinweis zu diesem Buch:

Hinweise und Angaben, die sie in diesem Buch erhalten, dienen nur zur ersten Information und beruhen auf meiner eigenen Erfahrung. Sie dürfen niemals als Ersatz für eine Behandlung bei einem Facharzt oder anderer professioneller Hilfe und Beratung angesehen werden. Außerdem spreche ich keine Therapie- oder Behandlungsmöglichkeiten aus. Bitte holen Sie sich Rat bei einem Psychotherapeuten oder Arzt ihrer Wahl. Handeln Sie, wenn Sie meinen, an einer Depression zu leiden. Können Sie dies selbst nicht mehr tun, dann bitten Sie Ihre Familie, Ihren Partner oder Freunde um Hilfe. Jede depressive Verstimmung kann in eine Depression umschlagen. Erste Anzeichen sind Antriebslosigkeit, Schlafstörungen wie zu frühes Erwachen am Morgen, Rückzug von sozialen Kontakten, Desinteresse an Hobbies und Aktivitäten, Trauer und Angstgefühle bis hin zu innerer Leere über einen längeren Zeitraum. All dies kann der Beginn einer Depression sein. Diese Symptome verschwinden nicht einfach so, sondern sollten behandelt werden.

In meinem Fall trafen all die genannten Punkte zu und noch einige mehr, deswegen unterzog ich mich einer Psychotherapie und nahm Antidepressiva. Ein langer Weg lag vor mir, den ich zu Beginn alleine ging, nur von Fachleuten begleitet. Meine Familie verstand mich nicht, sondern meinte lapidar, ich soll mich zusammennehmen. Gerne hätte ich den Weg in eine Fachklinik gewählt, aber ich hatte damals für meine kleinen Kinder niemanden, denn "ich sollte mich ja zusammenreißen, dann ginge es mir besser". Wenn es nur so einfach gewesen wäre!

Als junge Frau mit 21 Jahren litt ich bereits an einer schweren Depression, die mich nach einem Jahr Behandlung wieder gesunden ließ. Doch nach der ersten Fehlgeburt Anfang 1994 stürzte ich erneut ab. Auch das habe ich gemeistert, erneut mit professioneller Begleitung und Medikamenten. Die Geburt meiner Tochter eineinhalb Jahre später ließ mich alles vergessen und ich war glücklich. Die Jahre danach waren geprägt von großen Sorgen und Ängsten um mein kleines krankes Mädchen, Umzug aus Bayern in die Heimat, Hausbau, die zweite Fehlgeburt, die Geburt meines Sohnes, der ebenso erkrankte. Trotzdem funktionierte ich und verdrängte anscheinend in diesen Jahren das Erlebte. Es rächte sich zu einem späteren Zeitpunkt mit voller Wucht.

Nachdem mein damaliger Mann an einem Gehirntumor erkrankte, verließ er mich und unsere Kinder. Doch erst meine Diagnose Multiple Sklerose zwei Jahre danach, riss mir endgültig die Füße unter dem Boden weg. Ich stürzte erneut in ein tiefes, schwarzes Loch. Erneut begann ich eine Psychotherapie und schluckte abermals Antidepressiva. Wie so oft in meinem Leben "musste" ich funktionieren. Anscheinend zieht sich dieses Dilemma wie ein roter Faden durch mein Leben. ABER die wirklich schlimmste Depression, von der ich Ihnen in meinem Buch erzähle, die hielt mich in ihren Krallen. Dieses Mal hatte ich suizidale Gedanken. Nun, auch diese Depression habe ich überstanden, aber es blieben seelische Narben zurück. Nicht nach außen sichtbar, aber ich wurde härter zu anderen, ich handle oft aus purem Egoismus und habe eine schützende Mauer gegen das andere Geschlecht errichtet. Ob dies gut ist, sei dahingestellt. Manchmal fühlt es sich prima an, manchmal eben nicht. Somit komme ich im Alltag gut zurecht, denn das Leben zeigt sich weiterhin nicht immer von seinen schönen Seiten. Doch heute fühle ich mich gestärkt und sehe selbst in kleinen Dingen, großes Glück.

Gehen Sie mit mir meinen Weg, der mich zwar in eine Depression führte, aber auch mit viel Geduld und Selbstreflektion, Liebe zu meinen Kindern und Gottvertrauen, aus dem tiefen Abgrund herausführte.

Prolog

Bevor Sie mein Buch lesen, möchte ich Sie nochmals hinweisen: Sie werden keine fachlichen Ratschläge von mir hören, sondern es ist meine Geschichte und Erfahrung mit der Krankheit „Depression“.

Das „Kranksein“ ist so negativ belastet, deswegen versuche ich, bei diesem ganzen Dilemma eine humorvolle, aber auch ernste Seite beim Schreiben einfließen zu lassen. Eben mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Dieses Buch war meine Rettung, eine Selbsthilfe: „Wenn dir keiner helfen kann, dann helfe dir selbst.“ Oder nach dem Motto: „Wer Hoffnung hat, wird die Welt ertragen.“

Der größte Glücksgriff, neben meinen Kindern, dachte ich beim Kennenlernen von Herrn B., doch es stellte sich als seelische Katastrophe für mich heraus. Von dieser Beziehung, vom Auslöser meiner Depression, dem Handeln und Verarbeiten, meiner Therapie und dem glücklichen Ende, erzählt dieses Buch.

Im Leben braucht man Geduld, sollte asketisch sein und die Augen offenhalten. Es werden immer wieder schlechte Zeiten für mich und andere Menschen kommen, aber man muss die Balance finden und Mut zum eigenen Ich haben. Das Glück liegt immer wieder direkt vor unseren Füßen. Kleine Glücksmomente sind kostbar. Ich halte sie fest, denn wenn mich Mademoiselle oder auch Madame MS besuchen, greife ich gedanklich auf diese glücklichen Augenblicke zurück. Auch dieses Buch war eine erfreuliche Fügung. Ich half mir zum größten Teil selbst und seit Erscheinen auf dem Buchmarkt, bringt es mir Glück. Emotional.

Meine Ehe war ein Irrtum, doch zwei wunderbare Kinder stehen mir zur Seite, dennoch wurden mein Sarkasmus und meine Selbstständigkeit dadurch aus der Taufe gehoben. Ein zweites Mal wurde ich ins Herz getreten, als ich meinen Lebenspartner traf - daraus wurde meine lang anhaltende Depression geboren. Aber ich gehe auch gestärkt hervor, an manchen Tagen. Ich hoffe, Mademoiselle, meine Depression, wird mich nicht mehr so häufig besuchen. Und wenn sie dann doch an meiner Tür klopft, werde ich ihr höflich einen Espresso kochen und sie zu anderen Mitbewohnern schicken. Irgendwie haben wir uns liebgewonnen, aber wir können es auch aushalten, ohne den anderen ständig zu besuchen.

Ach, Sie wissen nicht von wem ich spreche? Wie unhöflich von mir!

Mademoiselle ist die schwarz gekleidete Dame, schwarzer Hut und Handschuhe, wohl gemerkt lange schwarze Ballhandschuhe, knall rot geschminkter Mund und weiß gepudertes Gesicht. Ihre grauen Haare hat sich diese alte Schachtel doch wirklich blondieren lassen! Nun, nicht gerade meinen Geschmack finde ich, in ihrem Alter, aber jeder, wie es ihm beliebt. Keiner weiß, wo sie wohnt oder herkommt. Sie ist einfach da, wenn man sie im Leben am wenigsten braucht. Aber wann kommt eine Depression zum richtigen Zeitpunkt? Wohl nie.

Wer sie vor meiner Tür abgeliefert hat, mit all ihrem Gepäck und ihren Hutschachteln, keine Ahnung! Sie hat es mir nie verraten.

Wir hatten enorme Startschwierigkeiten, um miteinander auszukommen. Aber mit der Zeit gewöhnten wir uns aneinander und konnten dann miteinander arbeiten. Eines Tages kam der Zeitpunkt des Abschieds, schließlich wollte ich meine neue Mitbewohnerin nicht ewig kostenlos bei mir wohnen lassen. Denn es musste immer der beste Espresso sein und die Keksdose war auch ständig leer.

Nach über einem Jahr packte sie ihre sieben Sachen und verließ mich mit einer herzlichen Umarmung, denn andere arme Seelen brauchten sie nun mehr. Zum Glück! Es wurde auch für mich Zeit, wieder am Leben teilzunehmen und den Blick nach vorne zu richten, anstatt ständig wie eine Katze die alten Wunden zu lecken.

Sie sehen, liebe Leser und Leserinnen, der schwarze Humor kommt in meinem Buch nicht zu kurz. Meine Ersterkrankung, der Dämon in Form der Multiplen Sklerose, habe ich aus diesem Buch verbannt, aber leider nicht aus meinem Leben. Das werde ich auch nicht mehr schaffen, außer es geschehen noch Zeichen und Wunder. Und an Wunder glaube ich nicht. Aber an eine positive Lebenseinstellung! Und dieser Dämon, die MS, sitzt morgens nicht mehr an meiner Bettkante, sondern läuft recht manierlich neben mir her.

Ich würde mich freuen, wenn dieses Buch Betroffene lesen würden, aber auch Menschen, die nicht betroffen, aber getroffen sind, oder vielleicht Fachleute, um mit ihren Patienten noch besser arbeiten zu können. Wenn es Menschen hilft, dann hat es seinen Zweck nicht nur für mich erfüllt.

Urteilen Sie selbst und nun viel Spaß bei der Lektüre meines kleinen Buches!

Warum ich diese Geschichte aufgeschrieben habe

Ich brauche das Schreiben wie die Luft zum Atmen. Es hilft mir, im Alltag den Tag zu überstehen und meine Gedanken zu sortieren. Im Sumpf der dunklen Stunden halte ich mich fest, um nicht in die dunklen Tiefen gerissen zu werden. Auch eine Art des Überlebens und Aufräumen der Seelenwelt.

Das Schreiben ist wie eine Sucht, aber diese Besessenheit war beim Verfassen dieses Buchs eine Rettung. Es war an einem Morgen im Januar, als ich die Eingebung zum Buchtitel hatte, ein Segen und wahrer Glücksmoment, denn ich konnte an diese schwarz gekleidete Frau, „meine“ Mademoiselle, meine Depression abgeben. Nicht sofort, aber mit der Reflexion der letzten Monate und Jahre und dem Abgeben an diese Frau, fühlte ich mich nicht allein in meinem Gefühlskarussell.

Es war das Beste, was mir an diesem regnerischen, tristen Morgen passieren konnte. Ich legte den Staubsauger auf den Boden, klappte mein Laptop auf und begann mit den Worten: „Sie klopft schon wieder an die Tür ...“ Die Sätze sprudelten nur so aus mir heraus und zufrieden schloss ich nach zwei Stunden den PC. Geboren war das erste Kapitel meines neuen und somit dritten Buches.

Der erste Teil ist geprägt von meiner depressiven Episode, aber im zweiten Teil kremple ich die Ärmel hoch und begegne dem Leben mit Humor und Selbstironie – eben aus dem Leben gegriffen! An manchen Stellen nichts für schwache Nerven, aber an vielen wiederum etwas für die Lachmuskeln oder zum Schmunzeln.

Während der Niederschrift entschied ich mich bewusst gegen fortlaufende Kapitel, denn ich sprang immer wieder in eine andere Situation, um wieder zum ursprünglich Geschriebenen zurückzukehren. Ich begann mit dem Schreiben in meiner schlimmsten Depression und Sie werden zuerst keinen roten Faden finden. Aber haben Sie Geduld, Sie werden sehen, nach meinem Tief arbeite ich mit meiner Mademoiselle und der Humor steht mir zu Gesicht.

Es sind ein Buch, das mir aus der Depression half, und ich verschmolz am Ende mit der Dame in Schwarz. Wir wurden eins. So verrückt, wie sich meine Geschichte liest, aus der meine Depression entstanden ist, so verrückt und ausgelassen wollte ich dieses Mal schreiben.

Frei erfunden ist die Geschichte nicht, könnte aber sein, denn Namen und Orte wurden von mir verfremdet und geändert. Ich gebe wenige Details oder familiäre Einblicke, jede Einzelheit wurde wohl überlegt und von Fachleuten gegengelesen.

Meine Leser sollen ihre eigene „Mademoiselle“ erschaffen, mit ihr arbeiten und sich mit ihr auseinandersetzen. Es tut gut, wenn es jemanden gibt, der einem zuhört, der einem in den dunkelsten Momenten auffängt, auch wenn diese Person fiktiv ist. Wenn Sie mein Buch gelesen haben und nicht jetzt schon voreilig auf die Seite legen, werden Sie mich verstehen. Seien Sie mutig, stellen Sie sich dem Leben und Ihrer eigenen Geschichte und Depression. „Ihre“ Mademoiselle wird Ihnen dabei helfen. Versprochen! Sie müssen nur weiterlesen …

Jeder Satz, jedes Wort ist ehrlich, es kommt aus meinem Innersten und ich lege die Karten offen auf den Tisch. Nichts verschleiere ich, das ist mir sehr wichtig, um glaubwürdig zu sein.

Durch sehr viele Gespräche, nicht nur in meiner Selbsthilfegruppe für Multiple Sklerose, auch mit Menschen, die mich anrufen oder mir schreiben, habe ich selbst viel lernen dürfen. Über mich und andere Sichtweisen.

Dieses Buch ist für mich sehr wichtig, indem ich selbst immer wieder lese. Es hilft mir durchzuhalten, wenn es an der Tür klopft und ich genau weiß, wer davorsteht.

Ich fand meinen eigenen Weg, mit der Depression und Multiplen Sklerose zu leben und zu gehen. Es gibt kein „falsch“ oder „richtig“, sondern das „Passende“ oder „Nicht - Passende“ für mich. So sollen auch meine Bücher vom Leser gesehen werden – es ist MEIN WEG!

Nun geht es endlich los...

Ihre Caroline Régnard-Mayer

S