Als Jesusnachfolger auf dem Marktplatz der Meinungen - Hanniel Strebel - E-Book

Als Jesusnachfolger auf dem Marktplatz der Meinungen E-Book

Hanniel Strebel

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Beschreibung

Wie sollen Christen in der Gegenwartskultur – Kultur definiert als Summe der Gewohnheiten – leben? Diese Reihe untersucht den Beitrag namhafter christlicher Denker, die der Generation meiner Eltern angehören. Os Guinness (* 1941), in China gebürtiger, in Europa ausgebildeter und in Nordamerika lebender Religionssoziologe, hilft uns dabei, wie wir auf dem weltweiten Marktplatz der Meinungen als Christen leben und das Evangelium bezeugen können. Der Text bietet eine knappe, dichte Zusammenfassung des Beitrags von Guinness zum Leben einer christlichen Gegenkultur. Guinness selbst kommt viel zu Wort. Investieren Sie drei Stunden, um ins Werk des Theologen eingeführt zu werden.

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Als Jesusnachfolger auf dem Marktplatz der Meinungen

Os Guinness‘ Beitrag zum Dialog mit der Gegenwartskultur

Reihe Theologie und Kultur – Band 4

Hanniel Strebel

Impressum

© 2018 Folgen Verlag, Langerwehe

Autor: Hanniel Strebel

Cover: Caspar Kaufmann

ISBN: 978-3-95893-167-1

Verlags-Seite: www.folgenverlag.de

Kontakt: [email protected]

Shop: www.ceBooks.de

 

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Meinem Sohn Peer. Rüstzeug für die nächste Generation.

Autor

Hanniel Strebel, 1975, verheiratet, Vater von fünf Söhnen, wohnhaft in Zürich. Betriebsökonom FH und Theologe (MTh / USA), arbeitet in der Personal- und Führungsentwicklung. Er schloss sein Theologiestudium mit einer Arbeit über Home Education ab, die 2011 im Verlag für Kultur und Wissenschaft erschien.

2013 promovierte er an der Olivet University (PhD / USA) in Systematischer Theologie mit einer Studie über den niederländischen Denker Herman Bavinck und dessen »Theologie des Lernens«. Er bloggt täglich zu den Themen Theologie, Familie, Bildung und Selbstführung unter www.hanniel.ch.

Inhalt

Titelblatt

Impressum

Autor

Inhalt

Ein Religionssoziologe als Brückenkopf zwischen Akademie und Kirche

Eine Analyse der westlichen Kultur

Veränderter Westen: Die Auswirkungen der 68er-Kulturrevolution

Veränderte Kirche: Eine Analyse der Gemeindewachstums-Bewegung

Verändertes Denken: Eine Analyse des evangelikalen Anti-Intellektualismus

Schlüsselkompetenzen

Die Frage nach der Wahrheit stellen

Richtig zweifeln

Die Berufung erkennen und ausleben

Gesprächspartner für die großen Fragen werden

Das Verschwinden der Freiheit

Glaubens- und Gewissensfreiheit: Ein teures Gut

Die Kraft des Evangeliums für eine christliche Gegenkultur

Wieder unmögliche Leute werden

Das Evangelium Menschen weitergeben, die es gar nicht kennenlernen wollen

Guinness zum Ausklang

Charakteristika unserer westlichen Zivilisation

Das spätmoderne Wahrheitsverständnis

Die größte Herausforderung für die Kirche in der westlichen Welt

Liberalismus und Fundamentalismus

Was ist das Ziel des Lebens?

(Nur) Christen sind Heuchler?

Gebet

Unsere Empfehlungen

Ein Religionssoziologe als Brückenkopf zwischen Akademie und Kirche

„Haben Sie einen Grund für Ihr Leben, ein zielgerichtetes Verständnis vom Sinn Ihres Lebens? Oder ist Ihr Leben das Produkt wechselnder Entscheidungen und zahllosen Kräfteringens außerhalb Ihrer Verantwortung? Wollen Sie über den Erfolg hinaus zur Bedeutung gelangen? Haben Sie erkannt, dass es nicht reicht, wenn Sie sich auf Ihre eigene Kraft verlassen?“1

Diese Fragen stammen von einem Kulturkritiker und Gentleman, Os Guinness (* 1941). Er schließt diesen Blumenstrauß von Fragen mit dem Aufruf ab: „Hören Sie auf Jesus von Nazareth und folgen Sie seinem Ruf!“

Der in China geborene Guinness – aus der Linie der berühmten Dynastie der Bierbrauer – musste bereits im Alter von fünf Jahren nach Shanghai an eine Schule gehen. Er erinnert sich, dass er von den Eltern zwei Mottos mitnahm: Vom Vater „Sei treu“, von der Mutter „Gefalle Ihm (Jesus)“.2 Diesem geistlichen Erbe ist er, nun selbst an die 80 Jahre alt, treu geblieben. Kein Wunder, formulierte er in einem Interview die größte Not unserer Zeit nicht als Wissens-, sondern als Treuedefizit. „Die wahre Not unserer Zeit betrifft nicht Kultur und Politik, sondern Treue gegenüber unserem Herrn.“3

Eine lebensentscheidende Station, die hierbei erwähnt werden muss, ist die persönliche Bekanntschaft mit dem Evangelisten und Apologeten Francis Schaeffer (1912-1984). Guinness war in den 1960ern als Mitarbeiter in der L’abri-Bewegung aktiv.4 Als Student hatte er am gleichen Sonntag zwei herausragende Prediger, John Stott und Martyn Lloyd-Jones, angehört. Doch erst der Kontakt mit Francis Schaeffer und der mehrjährige Aufenthalt in L’abri ermöglichten es ihm, Gottes Wort mit der sich anbahnenden kulturellen Umwälzung zu verbinden. Deshalb fasst er zusammen: „Francis Schaeffer verdanke ich den Zugang zur Welt.“ Schaeffer war nach Guinness ein hervorragender 1:1 Apologet, denn er nahm Gott ernst, die Menschen ernst und die Wahrheit ernst. Nach wenigen Minuten des Zuhörens standen dem Mann Tränen in den Augen. Guinness erinnert sich an ein ausgedehntes Dinner, als ihn Lloyd-Jones besuchte, und er am Ende um 01.30 Uhr die Frage stellte, wie er denn Wahrheit definieren würde.5

Seinem Doktorvater Peter L. Berger (1929-2017), einem Religionssoziologen, der vor allem durch die Zurücknahme seiner Säkularisierungsthese bekannt wurde, schreibt er maßgeblichen Einfluss zu. Berger ging davon aus, dass die Welt religiöser als je zuvor werde.6 Seine 1981 erschienene Dissertation widmet sich denn auch mit der Verwendung von Bergers Wissenssoziologie für die christliche Apologetik ("Towards a reappraisal of Christian apologetics: Peter L. Berger's sociology of knowledge as the sociological prolegomenon to Christian apologetics").

Guinness sieht sich selbst als Brückenkopf zwischen Akademie und Kirche in seiner Berufung „(als Apologet) der Welt das Evangelium zu erklären, und (als Analytiker) die Welt der Kirche verständlich zu machen“.7 Nach seiner Rückkehr von China nach Europa (1951), wo er an der Oxford University seine Ausbildung erhielt und in L’abri diente, kehrte er 1984 in die USA ein. Er gründete 1991 das Trinity Forum, eine Organisation, die Politiker und Geschäftsleute mit dem Erbe der christlichen Zivilisation in Kontakt bringt.8

Die Zielsetzung dieser Abhandlung besteht darin, aus dem Lebenswerk des Religionssoziologen und Sozialkritikers zu schöpfen und für den Umgang des einzelnen Christen und Kirchgemeinden mit der uns umgebenden westlich-säkularisierten Kultur im 21. Jahrhundert zu lernen. Dafür unternehmen wir drei Schritte:

Zuerst setzen wir uns mit seiner Analyse der westlichen Kultur auseinander. Man könnte aus jedem seiner Bücher Aussagen dazu ziehen. Ich konzentriere mich auf seine frühe Kritik der 1968er-Bewegung (1973/19949), seiner Kritik an der Gemeindewachstumsbewegung (1993) und am Anti-Intellektualismus der evangelikalen Bewegung (1994).

Welchen Fähigkeiten von Christen kommt im beginnenden 21. Jahrhundert zentrale Bedeutung zu? Sie benötigen einen bewussten eigenen Stand zur Wahrheitsfrage (2001). Damit zusammen hängt ein biblischer Umgang mit Zweifeln (1976). Ebenso nötig ist die Klarheit über den Lebenssinn und die Berufung (2000/2003).

Ausgehend von dieser Klärung des persönlichen Standorts können die großen Fragen, die auf unsere Zivilisation zukommen, in den Blick genommen werden. Hat der christliche Glaube überhaupt eine Zukunft, und wenn ja, welche (2014)? Wie steht es um die Glaubens- und Religionsfreiheit (2013)? Wie kann es dem einzelnen Christen gelingen, den Stempel „Unmögliche Leute“ zu kriegen (2016)? Und wie kommuniziert er mit Zeitgenossen, welche die christliche Botschaft nicht mehr kennen und auch gar nicht mehr hören wollen (2015)?

1 Os Guinness. Von Gott berufen – aber zu was? Wissen, für was es sich zu leben lohnt. Hänssler: Holzgerlingen, 2000. S. 16.

2 Os Guinness. Impossible People. IVP: Downers Grove, 2016. S. 28.

3 Die Hauptaussagen des Interviews habe ich festgehalten. http://hanniel.ch/2017/06/17/interview-die-groesste-not-betrifft-die-treue-gegenueber-unserem-herrn/ (Stand: 22.03.2018).

4 Über sein Ausscheiden 1973 berichtet er: „(Schaeffer) was always open about his flaws, just as he was compassionate toward those of others. I had my own disagreements with him. My wife and I actually left L'Abri in 1973 for principled reasons, grieved but certain that we, along with several others, needed to break with a community that we believed was missing its way—mainly because of the direction Frank was intent on taking it.

Yet despite all that, for those of us who were part of the story of L'Abri in the late '60s and early '70s, the better qualities and the legitimate revelations in the memoir are overwhelmed by a blindness and bitterness that cannot be excused. No one who witnessed the stature and diversity of the thousands who came to L'Abri's 50th-anniversary celebration in 2005 could doubt the depth of quiet, enduring gratitude that thousands owe to Francis and Edith Schaeffer. For many of us, they changed our lives forever and set us off on the strenuous and costly path we are still pursuing decades later with no reservations and no regret.“ http://www.booksandculture.com/articles/2008/marapr/1.32.html (Stand: 22.03.2018).

5 Os Guinness. Francis Schaeffer's "True Truth". http://www.bethinking.org/truth/francis-schaeffers-true-truth (Stand: 22.03.2018). Die wichtigen Aussagen habe ich zusammengefasst, siehe http://hanniel.ch/2017/06/18/vortrag-wahre-wahrheit/ (Stand: 22.03.2018).

6 Peter L. Berger (Hrsg.). The Desecularization of the World: Resurgent Religion and World Politics: The Resurgence of Religion in World Politics. William B. Eerdman: Grand Rapids, 1999. Ich habe eine Buchbesprechung geschrieben, http://hanniel.ch/2017/02/24/buchbesprechung-die-welt-des-21-jahrhunderts-wird-religioeser-als-je-zuvor/ (Stand: 22.03.2018).

7 Os Guinness. Von Gott berufen – aber zu was? A. a. O. S. 95.

8https://www.ttf.org/ (Stand: 22.03.2018).

9 In Klammern habe ich die Jahreszahlen seiner Publikationen in englischer Sprache notiert. Siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Os_Guinness (Stand: 22.03.2018).

Eine Analyse der westlichen Kultur

Veränderter Westen: Die Auswirkungen der 68er-Kulturrevolution

Asche des AbendlandesHänssler: Neuhausen-Stuttgart, 1972

Guinness war in den bewegten 1960ern Mitarbeiter in der stark wachsenden Arbeit von L’abri. Das Buch „Asche des Abendlandes“ war sein erstes und mit 350 Seiten auch ein umfangreiches. Rückblickend behaupte ich zu sagen: Guinness legte damit einen fulminanten Start als Autor und Sozialkritiker hin.