Amélie und der Froschkönig. - Cornelia Richter - E-Book
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Amélie und der Froschkönig. E-Book

Cornelia Richter

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Beschreibung

Amélie lebt mit ihrer Mama und ihrer kleinen Hundedame "Petit Fleur" in Paris und betreibt in der Rue Bonaparte ein kleines gemütliches Bistro. Sie hat viele Stammgäste, die immer wieder auf einen Sprung bei ihr vorbeischauen, in aller Ruhe ihre Zeitung lesen und einen kleinen Imbiss zu sich nehmen. Es sind wirklich alles sehr nette Leute, zu denen sie ein ausgesprochen herzliches Verhältnis hat, und die sich in ihrer Nähe sehr wohl fühlen. Sie müsste eigentlich glücklich und zufrieden sein, aber sie hat ein Problem, sie sucht immer noch den Mann fürs Leben, aber eines Tages geschieht etwas, wovon Amélie die ganze Zeit geträumt hat.   Die Autorin Cornelia Richter wünscht Ihnen viel Freude beim Lesen.  

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Cornelia Richter

Amélie und der Froschkönig.

Eine Komödie rund um die Liebe

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Entree

Bonjour Madame, bonjour Monsieur,

 

isch eiße Amélie un isch möchte sie erzählen eute ein Geschicht von misch und mein undedame "Petit Fleur". Aber wie sie spüren ist mein deutsche sprak nich so komfortabel und isch abe misch gedenkt, das ist nicht so ein besonder idee, wenn isch ihnen erzähl diese geschicht in deutsch sprak. so isch denke sie werden misch verzeihen, das isch abe mein belle ami Conny gebittet, diese gefallen fur misch zu tun.

 

 

Viele merci für ihre verstand

 

Grand plaisir 

wunscht sie Amélie

1. Kapitel

Ich schwöre, beim Leben meiner Mama, dass ich eher schüchtern bin und mich bei Bekanntschaften mit Männern, die mir gefallen, immer sehr schwertue. Ich bin, wie man so schön sagt, eine ausgesprochen hübsche Mittzwanzigerin, die so bezaubernd lächeln kann, dass eigentlich jeder Mann weiche Knie bekommen müsste, wenn er mich nur sieht, und mein roter Haarschopf tut sein Übriges. Er verleiht meinem hübschen Gesicht eine besonders interessante Note und die kleinen Sommersprossen, die meine Wangen zieren, geben meinem Aussehen etwas Freches, Burschikoses und man kann mich schon von Weitem erkennen, vor allem, wenn sich das Licht der Sonne in meinem Rotschopf widerspiegelt. Mein Gott, werden Sie jetzt denken, die ist aber ganz schön eingebildet. Weit gefehlt, das ist die Meinung meiner Freunde und Bekannten. Ich hingegen hasse meine roten Haare und meine Sommersprossen. Gut, mag ja sein, dass ich einigermaßen attraktiv bin, aber für ein Titelbild auf der Vogue reicht es allemal nicht. Was, und das muss ich ganz ehrlich gestehen, mich aber überhaupt nicht interessiert.

 

Ich bin eher ein häuslicher Typ, was aber nicht heißt, dass ich rumlaufe wie Lieschen Müller, nein, nein. Ich habe schon einige extravagante Klamotten im Schrank hängen und wenn mir danach ist, kann ich auch eine „Femme fatale" sein, wissen Sie. So gesehen ist das, so glaube ich, eine gesunde Mischung. Meine Freundin Conny hingegen würde schon eher als Französin durchgehen. Sie hat brünettes langes Haar, einen strammen Hintern und schöne lange Beine, die dafür gesorgt haben, dass sie mindestens eins fünfundsiebzig groß ist. Ihr Gesicht, was soll ich sagen, ich liebe ihr Gesicht, mag wie sie lacht und überhaupt, ist sie nicht das, was man unter einer typischen Deutschen versteht. Kurzum, ich liebe sie einfach, und sie ist meine beste Freundin.

 

Ich allerdings habe das Gefühl, dass irgendwann mal ein Wikinger durch meine Familie geritten sein muss, wegen der roten Haare, meine ich. Als ich noch zur Schule ging, haben mich immer alle „sorcière rouge" genannt, was so viel heißt wie „rote Hexe". Eine nicht sehr nette Bezeichnung, wie ich finde. Aber recht bald habe ich aufgehört, mich darüber zu ärgern. Irgendwann habe ich mich dann entschieden, selbstbewusster zu werden, ich habe aber trotzdem noch alle Register der Bescheidenheit gezogen, nur weil ich nicht den Eindruck erwecken wollte, eingebildet zu sein. Da auch ich eine immerhin stattliche Größe von eins dreiundsiebzig erreicht habe und das alles ohne die Pumps, die ich so gerne trage, ist es natürlich unbedingt erforderlich, dass mein männlicher Begleiter schon ein Gardemaß von mindestens eins fünfundachtzig haben muss. Ein zusätzliches Handicap, bei der Suche nach einem Mann, ist dies allemal, denn die französischen Männer sind nach meinen Erfahrungen eher etwas kleiner geraten. Allerdings muss ich mich einmal selbst loben. Ich habe Charme und eine Ausstrahlung, von der die Männer immer wieder aufs Neue begeistert sind. Wie oft hat meine Freundin Conny dieses Kompliment schon gemacht. Aber sie ist meine Freundin und daher war sie, nach meinem damaligen Verständnis, nicht wertneutral. Ich wünsche mir, dass mir irgendwann ein Kerl über den Weg läuft, der mich komplett aus den Schuhen haut.

 

Ich habe ein kleines schnuckeliges Bistro in der Rue Bonaparte, im 6. Arrondissement in Paris, und meine Gäste sind durchweg alles Normalbürger, die noch, bevor sie zur Arbeit gehen, bei mir reinspringen, auf die Schnelle einen Café Crème trinken, und mit einem Croissant in der Hand dem Bus hinterherlaufen. Von dieser täglichen Hektik unberührt sind allerdings ein paar intellektuelle Spinner, die sich zwischendurch immer wieder in meinem Bistro treffen, um sich, wie sie betonen, auf höchstem geistigem Niveau auszutauschen. Sie sitzen dann stundenlang zusammen und einer übertrifft den anderen mit der Darstellung seiner künstlerischen Fähigkeiten. Wenn man ihren Worten glauben will, sind sie allemal besser als ein Pablo Picasso oder ein Ernest Hemingway. Aber so ganz ernst meinen sie das sicherlich nicht mit ihrem intellektuellen geistigen Austausch, denn einen Blick, wenn eine schöne Frau in das Bistro kommt oder auf der Straße am Fenster vorbeigeht, riskieren sie allemal, so viel Zeit muss sein.

2. Kapitel

Es war ein ganz normaler Freitagmorgen, als ich noch etwas verschlafen das Bistro aufsperrte. Ich war spät dran und da ich noch einiges zu tun hatte, war es auch entsprechend hektisch, um alles für den kommenden Tag vorzubereiten. Conny saß, wie fast jeden Morgen, bei mir und trank hastig ihren geliebten Café Crème, weil sie mal wieder nicht rechtzeitig aus den Federn gekommen war. Die Zeit drängte, denn sie war mehr als zu spät dran. Ich hantierte in meiner kleinen Küche und klapperte lautstark mit dem Geschirr herum.

 

Einen Augenblick später bemerkte ich, wie ein kleines Etwas, einem Derwisch gleich, aus der Tür hervorschoss und schnurstracks auf Conny zulief, vor ihr stehen blieb und mit einer unglaublichen Hingabe ihre Hand leckte, die seitlich an ihrem Stuhl herunterbaumelte. Es war Petit Fleur, dieser Teufelsbraten, der sich an Conny zu schaffen machte. Sie stellte sich auf ihre Hinterpfoten und schaute Conny aus ihren großen treuen Hundeaugen an, dass ihr das Herz dahinzuschmelzen drohte, und sie nicht anders konnte, als sie auf ihren Schoß zu nehmen. Sie wackelte ein paar Mal mit ihrem Hinterteil, bis sie die für sie bequemste Position gefunden hatte, und blieb dann, zu keinem weiteren Kompromiss bereit, störrisch wie ein Esel, auf ihrem Schoß sitzen.

 

Ich hatte die beiden schon die ganze Zeit beobachtet und mich köstlich über die Vergewaltigung durch Petit Fleur amüsiert. Ich schnitt eine Grimasse, verzog meinen Mund zu einem breiten Grinsen und verschwand lachend in der Küche. Conny war verzweifelt. Sie schaute auf ihre Uhr und überlegte krampfhaft, wie sie aus dieser verfahrenen Situation wieder herauskam. Petit Fleur thronte inzwischen wie ein Imperator auf ihrem Schoß und Conny hatte das untrügliche Gefühl, dass sie nicht die Absicht hatte, diesen eroberten Thron in naher Zukunft zu verlassen.

„Amélie", rief sie verzweifelt, „Amélie, bitte hilf mir. Wie werde ich dieses kleine Monstrum wieder los?" Wieder schaute sie auf ihre Uhr.

 

„Oh mein Gott", rief sie erschreckt aus, „es ist bereits 9.45 Uhr und um 10.00 Uhr muss ich im Verlag sein." Sie hatte eine wichtige Verlagskonferenz und die durfte sie unter keinen Umständen versäumen.

 

„Petit Fleur, komm hierher und lass Conny in Ruhe." Keine Reaktion. Dieses kleine Biest wollte einfach seinen eroberten Platz nicht mehr verlassen. Würde Conny sie jetzt herunterschmeißen, hätte sie vielleicht einen unerbittlichen Feind, der sie nie wieder anschauen würde, aber es musste sein. Prompt kam es so, wie ich es befürchtet hatte. Als sie wieder den Boden des Bistros erreicht hatte, lief sie wie eine hysterische Liebhaberin hinter ihr her und bellte so laut, dass alle Gäste erstaunt die Köpfe hoben. War Conny nun ein Unmensch, nur weil sie aufgestanden war, um zur Arbeit zu gehen? Na ja, wie auch immer, das ist halt der Unterschied zwischen Mensch und Tier.

 

Das nächste Mal, als Conny das Bistro betrat, lief Petit Fleur durch die Reihen der Gäste, blieb neugierig vor ihnen stehen, schnupperte an ihnen herum und trottete dann, völlig desinteressiert, weiter. In dem Augenblick als sie Conny erblickte, machte sie plötzlich kehrt und würdigte sie keines weiteren Blickes, kläffte nur einmal kurz und verschwand dann in der äußersten Ecke des Bistros und ward nicht mehr gesehen.

 

Conny kam völlig ratlos zu mir in die Küche. „Was ist denn mit der los?"

 

„Die ist sauer auf dich", erwiderte ich lachend und rührte weiter in meinem Topf, in dem ich immer meine französische „Zwiebelsuppe nach Amélies Art" zubereitete. Übrigens ist dies ein altes Rezept meiner Großmama. Die Suppe hatte sie immer gekocht, wenn ich in den Ferien bei ihr zu Besuch war. Sie lebte bis zu ihrem Tode in einem kleinen schnuckeligen Häuschen in der Normandie. Für mich war es immer ein aufregendes Erlebnis, wenn mich meine Mama in den Zug setzte und ich mutterseelenallein nach Deauville fuhr, nur bewaffnet mit einem kleinen Rucksack, in dem sich all meine Utensilien befanden, die ich für meinen Aufenthalt benötigte. Sie hatte mir nach ihrem Tode doch sehr gefehlt und ich habe oft geweint, weil ich sie so sehr vermisste. Als kleines Andenken an sie habe ich mich dann entschlossen, diese besagte „Zwiebelsuppe nach Amélies Art" auch meinen Gästen anzubieten. Jedes Mal, wenn ich ihnen dieses Vermächtnis meiner Großmama servierte, brachen sie in Begeisterungsstürme aus. Viele kamen nur wegen dieser vorzüglichen Zwiebelsuppe in mein Bistro, aber natürlich auch meinetwegen, weil ich so nett und so liebenswürdig bin.

 

Conny war fast täglich bei mir, bestellte sich wie üblich ein Croissant und trank dazu einen Café Crème, der im Übrigen in ganz Paris seinesgleichen sucht, so glaube ich wenigstens. Sie ist Journalistin, wissen Sie, und schon aus diesem Grund ist ihr das Schreiben nicht ganz fremd. Als ich ihr vorschlug, doch einen Roman zu schreiben, lehnte sie dies natürlich entrüstet ab.

 

„Amélie, es tut mir sehr leid. Ich schreibe keinen Roman, auch wenn es ein Roman über dich und Petit Fleur ist."

 

„Conny, bitte tu mir den Gefallen", quengelte ich, schmiegte mich an sie und gab ihr einen schmatzenden Kuss auf die Wange. Ihr Französisch war sehr gut und ihre Affinität für alles, was mit Paris zu tun hatte, war schon immer sehr ausgeprägt und so entschloss sie sich kurzerhand, sich ein Domizil in dieser wunderschönen Stadt zu suchen. Sie bewarb sich bei der Tageszeitung „Le Monde" und innerhalb kurzer Zeit hatte sie den Job. Seitdem ist sie Redaktionsleiterin.

 

„Conny, bitte schreib doch ein Buch über uns, über das Leben in Paris. Es sind so viele schöne und lustige Dinge passiert, dass daraus bestimmt eine nette Komödie wird." So oder so ähnlich lag ich ihr fast jeden Tag in den Ohren.

 

„Schau, du bist Journalistin, hast Humor, warum solltest du dann nicht ein Buch schreiben, das den Leuten gefällt?"

 

Ich hatte mit Petit Fleur schon so viele kuriose Dinge erlebt, dass ich der Meinung war, man müsse darüber unbedingt schreiben. Ob es nun ein Roman oder so was Ähnliches wurde, überließ ich natürlich meiner lieben Conny, die ich irgendwann so weit hatte. Über den Begriff Roman oder Kurzgeschichte wollte sie mit mir allerdings nicht diskutieren, das käme ja wohl auch darauf an, wie viel ich ihr zu erzählen hätte, meinte sie. Da ich sie ja nun ganz gut kannte, ahnte sie wohl auch schon mit Schrecken, was da auf sie zukommen würde. Allein aus diesem Grund redete sie mit Engelszungen immer wieder auf mich ein, wollte mich von dieser fixen Idee abbringen, aber sie hatte keine Chance. Ich war so von dieser genialen Idee überzeugt, dass ich ihr stundenlang erzählte, was Petit Fleur in ihrem bisherigen Leben, auf ihren kurzen Hundebeinen, schon so alles angestellt hatte. Eine ihrer Geschichten, die ich ihr erzählte, fand sie wohl so schön, lustig und bewegend, dass sie plötzlich Feuer und Flamme war und sich spontan entschloss, darüber eine Geschichte zu schreiben und somit ihren Vorsatz „Nein, ich schreibe keinen Roman, niemals" komplett über den Haufen warf.

 

Wenn Sie allerdings glauben, dass ein Hund noch lange keine Liebe macht, dann irren Sie sich aber gewaltig, denn Sie kennen meinen kleinen Liebling Petit Fleur noch nicht.

 

3. Kapitel

„Amélie, denk bitte daran, dass du heute noch zum Großmarkt fahren musst", rief meine Mama mir zu, "vergiss nicht, wir haben morgen eine größere Gesellschaft und da gibt es noch Einiges zu tun." „Ja, Mama, ich weiß", erwiderte ich etwas mürrisch, denn eigentlich hatte ich keine große Lust, schon wieder auf dem Markt rumzurennen und mir das Genörgel der Händler über die schlechten Geschäfte anzuhören. Petit Fleur spürte, dass wieder ein großes Erlebnis bevorstand und rannte ganz aufgeregt durch die Wohnung, lief bis zur Tür, kam schwanzwedelnd zurück, kläffte, um ihrer Freude auf ein Abenteuer den nötigen Nachdruck zu verleihen. Das ging so lange, bis ich den Autoschlüssel in die Hand nahm, mir meinen Mantel überzog und die Wohnungstür öffnete. Petit Fleur stürmte an mir vorbei und rannte, so schnell sie die kurzen Beine trugen, die Treppe hinunter. Mit einem Satz sprang sie auf den Beifahrersitz des Lieferwagens und thronte dort wie eine Hündin von Adel, der die ganze Welt gehörte.

Während ich mich durch den dichten Berufsverkehr der Innenstadt quälte und keinen Fluch ausließ, der dann auch sehr deutlich meinem Mund entschlüpfte, weil mir mal wieder so ein Verkehrsraudi die Vorfahrt genommen hatte, hüpfte Petit Fleur auf ihrem Sitz hin und her und kläffte alles an, was so ähnlich wie ein Hund aussah. „Petit, jetzt hör endlich mit dem Rumgehüpfe auf", rügte ich dieses verrückte Etwas auf dem Beifahrersitz. Das hätte ich mir auch sparen können, denn sie ließ sich durch nichts, auch nicht durch meine tadelnden Worte, stören. Vorsichtshalber hatte ich vor einiger Zeit, so als reine Vorsichtsmaßnahme, hinter die Sitze ein Fangnetz gespannt, um zu verhindern, dass dieses Ungetüm von Hund wie eine Verrückte in den Laderaum des Wagens sprang und bei der nächsten Vollbremsung, wie von einer Feder katapultiert, wieder auf dem Vordersitz landete.

Entnervt gab ich auf, denn ich stellte schon vor einiger Zeit fest, dass Petit Fleur mich erzog und nicht umgekehrt, wie es eigentlich sein sollte. Nach einer halben Stunde war ich endlich angekommen und fuhr erleichtert durch die Einfahrt des Großmarktes bis zur Halle 5, in der ich immer einkaufte.

Eigentlich sollte Petit Fleur ja im Auto bleiben, aber als ich die Tür öffnete, sauste sie zwischen meinen Beinen hindurch und war schon auf dem Weg zu ihrem besten Freund Jacques, der hier einen Stand mit den erlesensten Zutaten hatte, mit denen ich für meine morgigen Gäste ein göttliches Menü zubereiten wollte. Plötzlich vernahm ich ein Geräusch hinter mir, das nichts Gutes verhieß. Mit einem lauten Knall fiel eine Kiste mit Auberginen zu Boden und riss zur gleichen Zeit zwei Gläser mit eingelegten südländischen Früchten mit, die, wie kann es auch anders sein, mit einem lauten Splittern am Boden zerbarsten. Ich ahnte nichts Gutes und hatte auch sehr schnell die Übeltäterin ausgemacht, die mit einem Anflug von schlechtem Gewissen zwischen zwei Bündeln Grünzeug hervorlugte.

Es war Petit Fleur, die sich einen erbitterten Kampf mit dem herumliegenden Gemüse geliefert hatte. Ihr treuherziger Blick sollte mir wohl signalisieren, dass sie dieses Chaos rein zufällig ausgelöst hatte. Trotzdem verharrte sie noch eine geschlagene Viertelstunde unter dem Tisch und wartete so lange, bis sich die Wogen der Empörung, über ihr ungehöriges Verhalten, gelegt hatten.

Erstaunlich war es allemal, was an diesem wundervollen Sommertag noch alles geschah, und ich meine das durchaus im positiven Sinne. Ich hantierte gerade in der Küche, damit die anwesenden Gäste so schnell wie möglich in den Genuss ihrer bestellten Getränke und Leckereien kamen. Ich stand an der Kaffemaschine, um drei Café Crème zuzubereiten, als plötzlich ein Blitz aus heiterem Himmel auf mich niedersauste und mir fast den Verstand raubte. Die Tür öffnete sich und herein kam ein Adonis von einem Mann. Ich muss in diesem Moment so belämmert dreingeschaut haben, dass mich meine Gäste entgeistert ansahen und belustigt mit dem Kopf schüttelten. Vor Schreck fielen mir fast die Tassen aus der Hand.

„Oh, mein Gott, das ist er, das ist der Mann, von dem ich schon seit ewigen Zeiten geträumt habe", schoss es mir durch den Kopf. Mir wurde ganz schwindelig, meine Knie zitterten und ich schaffte es gerade noch, die bestellten Café Crème auf dem Tisch abzustellen.

Verwundert sahen mich einige Gäste an. „Ist Ihnen nicht gut?", fragte eine besorgte ältere Dame, die mich beobachtet hatte und sah, wie ich plötzlich schwankte und fast das Gleichgewicht verlor. Ich lächelte verlegen zurück: „Nein, nein Madame, es ist alles in Ordnung." Ich konnte ihr ja wohl schlecht erzählen, dass da gerade ein Mann hereingekommen war, der mich völlig aus dem Gleichgewicht gebracht hatte.

Immer wieder schaute ich zu ihm herüber, aber dieser arrogante Pinsel würdigte mich keines Blickes, starrte nur, der realen Welt entrückt, in der Gegend herum. Wie ein Bohémien thronte er in seiner Ecke, trug einen bunten Schal, locker um seinen Hals drapiert, und auf dem Kopf saß ein breitrandiger Schlapphut, den er anscheinend sogar im Bett aufbehielt, denn er machte keinerlei Anstalten ihn abzunehmen, so wie es sich gehört, wenn man ein Restaurant betritt. Waren seine Zurückhaltung und seine Maskerade wirklich echt? Er sprach kein Wort, nickte nur, als ich ihn ansprach und doch hatte er etwas, was mich irritierte. Trotz seiner Maskerade sah er aus wie ein ganz normaler Mensch, wobei ich mir in diesem Moment nicht ganz sicher war, was eigentlich normal ist und was nicht. Ich einigte mich dann auf den Begriff anders. Er war einfach anders. Er war halt ein Künstler und die haben bekanntermaßen seit jeher eine eigene Art, sich zu kleiden. Jedem das seine, so viel Toleranz muss sein. Er saß an seinem Tisch, nippte ab und zu an seinem Kaffee und blätterte gelangweilt in einer Illustrierten.

Plötzlich öffnete sich die Tür des Cafés, eine elegant gekleidete Dame, mittleren Alters, trat ein und ging direkt auf ihn zu. Sie machte einen sehr gepflegten Eindruck. Ihr beigefarbenes Kostüm, unter dem sich eine bunte Bluse mit einem ausladenden Kragen befand, war aus feinstem Stoff gefertigt und hatte sicherlich eine Menge Geld gekostet. Dazu trug sie hochhackige dunkelbraune Schuhe aus feinstem Wildleder. Unter ihrem rechten Arm wurde eine Handtasche sichtbar, die genau zu ihren Wildlederschuhen passte, ihre Sonnenbrille hatte sie elegant in ihr toupiertes tizianrotes Haar gesteckt. Sie war dezent geschminkt, ihre Lippen hatte sie mit einem roten Lippenstift nachgezogen, was ihrem schon etwas faltigen Gesicht einen doch leicht erotischen Ausdruck verlieh. Na ja, sagen wir mal, sie war ein kleiner Hingucker, nicht mehr und nicht weniger. Hinter ihr trottete ein kleiner Hund, der Petit Fleur zum Verwechseln ähnlich sah, schnupperte an jedem Tischbein, lief dann mit kurzen Trippelschritten zu dem Stuhl, auf den sich die Dame niedergelassen hatte und blieb brav neben ihr sitzen, um wenige Minuten später blitzschnell hinter dem Tresen zu verschwinden. Ich beobachtete, dass die Dame sich dem jungen Mann zuwendete und mit einem vorwurfsvollen Gesicht auf ihn einredete.

„Alain, nun setzt um Gottes willen diesen fürchterlichen Hut ab und leg den Schal weg, dein öffentlicher Auftritt ist schon längst beendet." Folgsam nahm er ihn ab und legte ihn mitsamt dem Schal auf einen Stuhl neben sich. Ich hörte nur wie er ihr zuflüsterte: „Nicht so laut, Tante Charlotte, das muss doch nicht gleich jeder hören."

Es war ihm wohl ausgesprochen peinlich, dass sie ihn vor all den Leuten bloßstellte, die sowieso schon die ganz Zeit zu ihnen herüber starrten. Ein Anflug von Röte überzog sein Gesicht und er hustete verlegen.

„Schau an", dachte ich, „jetzt gefällst du mir schon viel besser." Er war groß, mindestens ein Meter neunzig, hatte dunkle leicht gelockte Haare, und nachdem er seine unpassende Verkleidung abgelegt hatte, fiel mein Blick auf ein sehr männliches Gesicht … und schon spürte ich wieder diese verdammten Schmetterlinge in meinem Bauch, die mich schon bei meinem ersten Blickkontakt mit ihm total aus dem Gleichgewicht gebracht hatten.

„Also", resümierte ich, „die Dame, die neben ihm am Tisch saß, war wohl ganz offensichtlich seine Tante und ihr Name war Charlotte. Sie kamen wohl von einer Vernissage, also musste er Künstler sein, der Kleidung nach zu urteilen ein Maler, Bildhauer, Fotograf oder so was ähnliches."

Da ich eine ausgesprochene Affinität für Menschen mit künstlerischen Ambitionen habe, war ich schon allein deshalb an einer näheren Bekanntschaft mit ihm interessiert.

Aber dies ist natürlich nicht der einzige Grund, warum er auf mich so einen nachhaltigen Eindruck machte. Immer wieder schaute ich zu ihm herüber und lächelte ihn so lange an, bis er mein Lächeln erwiderte, und es sogar schaffte, mich länger als fünf Sekunden anzuschauen.

Ich verschwand blitzschnell hinter der Theke, um mich für ihn schön zu machen, richtete mein etwas zerzaustes Haar und zog meine Lippen nach. Dann fiel mein Blick auf das Hundekörbchen, in dem Petit Fleur immer dann verschwand, wenn ihr das laute Geschnatter der anwesenden Gäste auf die Nerven ging, und traute meinen Augen nicht. Petit Fleur und Petit Fleur Nummer zwei lagen, friedlich aneinandergekuschelt, in diesem Körbchen und schliefen. Ich musste bei diesem Anblick lächeln. Ich hatte mich aber schon die ganze Zeit gewundert, wo Petit Fleur geblieben war, denn sonst turnte sie immer zwischen den Stühlen im Café umher und flirtete mit den anwesenden Gästen.

Ich beobachtete sehr aufmerksam, was in der Ecke geschah, in der Alain und seine Tante Charlotte saßen. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass Alain etwas irritiert war, denn er schaute immer wieder zu mir herüber. Unterhielten sie sich über mich, oder was hat dieser ständige Blickkontakt zu bedeuten? Waren es Blicke der Zuneigung, oder war es nur ein Beobachten, um zu sehen, ob ich seinen Ansprüchen genügen könnte? Ganz sicher war ich mir nicht, doch als ich an ihren Tisch trat, um sie nach weiteren Wünschen zu fragen, spürte ich, wie Alain seinen Blick senkte und nicht in der Lage war, mir in die Augen zu schauen. Tante Charlotte hingegen taxierte mich mit unverhohlener Neugier. Sie betrachtete mein Gesicht, scannte meinen ganzen Körper, bis hinunter zu meinen Beinen, die ja nun wirklich schlank und wohlgeraten waren, und ihr Blick verharrte dann auf meinen Schuhen und ich hatte das Gefühl, dass diese nicht so ganz ihren Vorstellungen entsprachen.

„Liebe Tante Charlotte, renn´ du mal den ganzen Tag hin und her, du würdest sehr schnell deine Pumps in die Ecke werfen", dachte ich und schaute sie dabei mit einem herausfordenden Grinsen an. Damit war die Angelegenheit für mich erledigt und ich widmete mich wieder meiner Arbeit, nicht ohne zu bemerken, dass Charlotte mich weiter aus der Ferne musterte, als ich den Tisch verließ und hinter der Theke verschwand. Also ehrlich gesagt, ganz glücklich war ich nicht, dass er seine überaus anspruchsvolle Tante mit hierher geschleppt hatte, denn wäre sie nicht dabei, wäre vieles einfacher gewesen.

Plötzlich, wie aus heiterem Himmel, gellte ein lauter Pfiff durch das Bistro und es folgte der gebieterische Ruf: „Cherie, komm sofort hierher." Es war Tante Charlotte, die so uncharmant nach ihrem Hund pfiff, dass man fast einen Hörsturz bekam und die anwesenden Gäste erschreckt hochfuhren. Es vergingen keine zehn Sekunden, als Cheries Kopf vorsichtig hinter der Theke hervorlugte, und nachdem sie sich umgedreht hatte und Petit Fleur hinter sich wähnte, tippelte sie schwanzwedelnd auf Tante Charlotte zu.

Ich staunte nicht schlecht, als ich plötzlich Petit Fleur hinter ihr sah, die sich nun ohne zu zögern neben Cherie auf ihr Hinterteil setzte und ebenfalls zu Charlotte hinaufstarrte. Ein Akt der Solidarität unter Tieren schien mir diese Geste zu sein, denn die beiden hatten anscheinend schon eine innige Freundschaft geschlossen. Was mich allerdings etwas verwirrte, war, dass auch Cherie, bei näherer Betrachtung, eine Hundedame war.

„Sehr ungewöhnlich", dachte ich und musste dabei unwillkürlich lächeln, denn ich hätte wetten können, dass Cherie ein Männchen war, das sich Hals über Kopf in Petit Fleur verliebt hatte. Hatten tatsächlich zwei Hundedamen die Zuneigung zueinander entdeckt? Mir war nie zuvor aufgefallen, dass Petit Fleur derartige Ambitionen hatte. Aber warum eigentlich nicht? Was beim Menschen möglich war, musste ja wohl bei den beiden nicht unmöglich sein. Nun wäre ja, wie ich mir eingestehen musste, der Name Cherie nicht ganz passend für einen Hund männlichen Geschlechts. Aber, und das wusste ich aus eigener Erfahrung, haben ja Hundebesitzer die seltsame Begabung, ihren Hunden die ungewöhnlichsten Namen zu geben, die einen erschreckt zusammenfahren ließen. Wie konnte man eine Boxerhündin mit gutem Gewissen Petit Cherie nennen, oder einer französische Bulldogge, die noch dazu ein Rüde war, den albernen Namen Chipie geben? Eine verrückte Welt war das, finde ich.

Aber so genau kannte ich die Beweggründe für derartige Entgleisungen natürlich nicht. Sei´s drum. Charlotte unterbrach ihre Gedanken mit einem Winken, das wohl nichts anderes bedeuten sollte, als dass sie jetzt bezahlen möchte, mais vite, wenn es geht. Sie erhob sich, schnappte Alains Hut und diesen albernen Schal, warf mir noch einmal einen prüfenden Blick zu, der allerdings nichts Gutes verhieß, denn ich sah, wie sich auf ihrer botoxgeglätteten Stirn, trotz aller Bemühungen ihren Unmut zu verbergen, eine kleine Zornesfalte bildete.

Ich war in diesem Moment davon überzeugt, dass sie bemerkt haben musste, dass Alain und ich immer wieder Blicke austauschten. Und das waren Blicke, die so bedeutungsvoll waren, dass auch Tante Charlotte sich einen Reim darauf gemacht haben musste, dass mit uns beiden irgendetwas nicht stimmte.

Ich ging, nachdem der Zerberus mit Namen Charlotte verschwunden war, zu Alain an den Tisch und setzte mich zu ihm. „Bonjour Alain, mein Name ist Amélie."

„Woher wissen Sie meinen Namen?", fragte er ein wenig erstaunt. Ich lächelte. „Habe ich zufällig gehört, als Ihre Tante Charlotte mit Ihnen sprach", erwiderte ich spontan.

„Sagen Sie mal, belauschen Sie immer die Gespräche Ihrer Gäste?" Es klang ein bisschen unfreundlich, wie er das sagte.

„Nein, nein", erwiderte ich verlegen, „das war reiner Zufall, weil ich in der Nähe war."

Sollte ich ihm sagen, dass er mir von dem Moment an, als er das Bistro betrat, gefallen hat?

„Lieber nicht", sagte meine innere Stimme, „sag lieber, dass du ihn sehr nett findest, und warte ab, was er darauf antwortet."

„Im Übrigen finde ich Sie sehr nett." Er schaute mich entgeistert an.

„Sie finden mich sehr nett. Warum? Sie kennen mich doch gar nicht."

„Könnte man aber ändern", fügte ich leise hinzu, „möchten Sie noch etwas zu trinken? Einen Café Crème oder so?"

„Ein Café Crème wäre mir sehr recht", erwiderte er mit einem versöhnlichen Augenzwinkern. Ich erhob mich von meinem Platz, ging hinter die Theke und hantierte an der Kaffeemaschine herum, ließ einen heißen, cremigen Kaffee in die vorgewärmte Tasse laufen und ging zu seinem Tisch zurück.

„Mit Milch und Zucker?", fragte ich fürsorglich. „Nur mit Zucker", erwiderte er gönnerhaft und wartete doch tatsächlich so lange, bis der Zucker in seiner Tasse war. Ich schaute ihn lächelnd an: „Umrühren müssen Sie aber schon selbst, oder soll ich das auch noch für Sie machen?"

Er ergriff den Löffel, der auf der Untertasse lag, und begann heftig in seiner Tasse zu rühren. Er brummelte etwas vor sich hin, lehnte sich dann aber gemütlich in seinem Stuhl zurück, schaute mich an, lächelte sein charmantestes Lächeln, zögerte einen Augenblick, so als müsse er erst einmal überlegen, was er mir als Nächstes sagen wollte.

„Ich"… Er machte eine kleine Pause und begann von Neuem. „Ich finde Sie auch sehr nett. " Wir schauten uns ratlos an, so als wüssten wir im Moment nicht, wie wir mit dieser Art von Komplimenten umgehen sollten.

„Wir finden uns also beide sehr nett, Sie mich und ich Sie, das ist ja wunderschön. Eigentlich die besten Voraussetzungen, um sich besser kennenzulernen, finden Sie nicht?"

Er war plötzlich so locker und zugänglich. Vielleicht lag es ja daran, dass Tante Charlotte nicht mehr an seiner Seite saß, denn sie machte einen sehr strengen und nicht gerade freundlichen Eindruck auf mich. Die erste Hürde war, dank ihrer Abwesenheit, schon mal genommen. Petit Fleur stand neben dem Tisch und schaute anscheinend mit großem Interesse auf das, was sich zwischen Alain und mir abspielte. Sie wedelte die ganze Zeit mit ihrem Hinterteil, während wir uns angeregt unterhielten. Hatte sie den siebten Sinn? Hatte sie gespürt, dass wir beide uns sympathisch waren? Es schien so, denn sie wich die ganze Zeit nicht von unserer Seite, umkreiste mich, umkreiste ihn, bedachte uns beide zwischendurch mit einem zärtlichen Stupser und schaute mich dabei an, als wollte sie uns in den nächsten Minuten miteinander verkuppeln.

Und dann hörte ich aus seinem Munde etwas, was so herrlich klang, als würden Engelchöre das Halleluja singen.

„Amélie, ich möchte Sie gerne wiedersehen." Mir stockte vor lauter Überraschung der Atem. Hatte ich jetzt richtig gehört? Wollte er wirklich ein Rendezvous mit mir? Und plötzlich waren sie wieder da, diese unzähligen Schmetterlinge, die durch meinen Bauch sausten wie eine Horde wildgewordener Hummeln.

Endlich, ich werde ihn wiedersehen, oh mein Gott, es ist mein Glückstag. Als er mich im Ton eines Beamten fragte: „Haben Sie mal einen Zettel, ich möchte Ihnen gerne meine Telefonnummer und meine Adresse aufschreiben", riss es mich aus all meinen Träumen und Illusionen. Hoffentlich war er nicht auch im richtigen Leben so ein pedantischer Typ, denn diese Sorte von Männern lag mir ganz und gar nicht.

„Wart´s ab, liebe Amélie", sagte ich zu mir, „und wenn das so sein sollte, kannst du ihn noch immer zum Teufel jagen."

Trotz dieser Vorbehalte war ich doch sehr aufgeregt, griff mit zitternden Händen in die Tasche, in der meine Geldbörse steckte, zog einen Zettelblock heraus und legte ihn auf den Tisch, direkt vor seine Nase.

„Haben Sie auch etwas zu schreiben?" Ein verlegenes Lächeln umspielte meine Lippen.

„Pardon, hätte ich fast vergessen." Ich reichte ihm einen Bleistift und er begann zu schreiben. Währenddessen rutschte ich aufgeregt auf meinem Stuhl umher und konnte es kaum erwarten, dieses Stück Papier, mit seiner Adresse und der Telefonnummer, in den Händen zu halten. Hastig kritzelte ich meinen Namen und meine Telefonnummer auf einen Zettel und schob ihn zu ihm hinüber. Er nahm ihn und steckte ihn, fast achtlos, in die Tasche seines Jacketts.

„Rufen Sie mich an und sagen Sie mir, wann es Ihnen recht ist." Er bezahlte, ging auf mich zu und reichte mir lächelnd die Hand, so als würde er sich von einem Geschäftsfreund verabschieden.

„Ich freue mich auf unser Wiedersehen." Beim Hinausgehen drehte er sich noch einmal um: „Lassen Sie sich aber nicht zu lange Zeit, versprochen?"