An Sophia: Wage zu Wissen - Dirk Beckerhoff - E-Book

An Sophia: Wage zu Wissen E-Book

Dirk Beckerhoff

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Beschreibung

Ein in der Klima-Debatte engagierter Großvater schreibt seiner 16-jährigen Enkelin zum Thema: "Erderwärmung, Klima-Wandel, Klima-Krise". Der Brief behandelt in allgemein verständlicher Sprache die Entwicklung von Klima-Wissenschaft und Klimapolitik, die Messung, die Ursachen und die Folgen der Erderwärmung. Der Brief endet mit einer rationalen Bewertung der aktuellen Klima-Debatte, einschließlich einer Mahnung zu Vernunft und Besonnenheit: "Lassen wir uns nicht in den Sog irrationaler Krisen- und Untergangs-Phantastereien ziehen! Sie entbehren - oftmals bis zur Verblödung - jeglicher rationalen Grundlage und Nachprüfbarkeit: Wage zu Wissen!" Im Anhang des Buches wird die weit verbreitete These: "In der Klimaforschung herrscht Einigkeit über den vom Menschen verursachten Klimawandel" systematisch und grundlegend widerlegt.

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Seitenzahl: 73

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Inhalt

Prolog

Der Anfang

Begriffe und Schlagworte

Wärme auf der Erde

Die Erwärmung der Erde: Ursachen und Folgen

Anhang: Zur Uneinigkeit innerhalb der weltweiten Klimaforschung

Prolog

Liebe Sophia, erinnerst Du Dich noch an unseren langen Winterspaziergang über den sonnenbeschienenen Nordseestrand von Domburg? Zunächst sprachen wir über dieses und jenes wie Deinen neuen Hockeyschläger, Eure letzte Reise nach Südafrika und die bevorstehenden Skiferien.

Doch dann stockte das Gespräch. Dein versonnener Blick wanderte weit hinaus auf das ruhig glänzende Meer, und plötzlich meintest Du: »Opa, die Mami sagt, dass du alles weißt über den Klimawandel.«

Mein erster Gedanke war: »Na, sieh einmal an! Aus Kindern werden Leute. Meine liebe Enkeltochter Sophia ist mit ihren knapp sechzehn Jahren unverkennbar herangereift zu einer charmanten jungen Dame mit Grips und Humor, die es bestens versteht, ihren alten Großvater um den Finger zu wickeln.«

Geantwortet habe ich Dir dann: »Niemand, wirklich niemand weiß alles über den Klimawandel. Weit eher ist das Gegenteil richtig: Alle zusammen wissen sehr wenig, jeder Einzelne weiß noch weniger über den Klimawandel.«

Ein harmloses Lied reizt die Gemüter

Als Du dann wissen wolltest, warum ich mich überhaupt mit »Klima« beschäftige, erzählte ich Dir die Geschichte vom Klimalied, dessen Text ich bereits 2010 gereimt habe und der wie folgt lautet:

Das Klimalied

In jeder Zeitung musst Du lesen,

das Jahr wär viel zu warm gewesen.

Vergiss ihn doch, den ganzen Driss,

Klimawandel ist Beschiss.

Das warme Klima bekommt uns prima!

Wärme tut dem Menschen gut.

Wärme gibt ihm Kraft und Mut!

Wie lange hast Du Dich geziert!

Wie lange hieß es nur: Mich friert!

Nun ist Dein Herz vom Eis befreit,

zur Liebe, endlich, bist’ bereit.

Das warme Klima

bekommt uns prima!

Wärme tut dem Menschen gut.

Wärme gibt ihm Kraft und Mut!

Im Norden hoch den Eskimo

macht jedes Wärmegrädchen froh,

entzückt spricht er zur Eskimöse:

Vergiss das Klimawarngetöse.

Das warme Klima

bekommt uns prima!

Wärme tut dem Menschen gut.

Wärme gibt ihm Kraft und Mut!

Sind lau erwärmt der Meere Fluten,

hörst Du die Grönlandwale tuten.

Und selbst der alte träge Wal

will noch mal, will noch mal!

Das warme Klima

bekommt uns prima!

Wärme tut dem Walfisch gut,

Wärme gibt ihm Kraft und Mut!

Der Rosenstrauch in meinem Garten

musst’ lange auf die Wärme warten.

Nun ist er endlich rot erblüht

Und singt, wie wir, das Klimalied:

Das warme Klima

bekommt uns prima!

Wärme tut auch Pflanzen gut.

Allen gibt sie Kraft und Glut.

Ach Ihr da: Auf dem CO2

brütet auf ’nem leeren Ei.

Stärker als der Welt Natur

ist der Liebe Herrgott nur!

Das warme Klima

bekommt uns prima!

Wärme tut dem Leben gut.

Allen gibt sie Kraft und Glut.

Dieser Reim war mir vom strahlend blauen Winterhimmel her im wahrsten Sinne des Wortes eingefallen während einer herrlichen Skiwanderung in einem vom Sonnenschein überfluteten Hochtal der Tiroler Alpen. Zu der Skitour hatte ich mich aufgemacht, nachdem ich drei nebelig trübe und kalte Tage fast nur im Hotel verbracht und aus reiner Langeweile mehrere dümmlich oberflächliche Artikel zum Thema Erderwärmung gelesen hatte.

Wieder zuhause, zeigte ich den Text einigen Freunden, und auf zufälligem Weg gelangte er in den Bonner General-Anzeiger. Diese Veröffentlichung eines vollkommen harmlosen Reimes löste zu meiner größten Überraschung enormen Protest aus in Form von Leserbriefen, E-Mails, Anrufen und persönlichen Beschimpfungen.

Der Tenor war einhellig: Die drohende Klimakatastrophe ist zu ernst, um damit zu spaßen, der Autor ist verantwortungslos, er offenbart verderbliche Maßlosigkeit, er treibt ein schändliches Spiel mit den Lebensgrundlagen der nächsten Generationen, er glänzt durch Ignorantentum gegenüber der Wissenschaft und so weiter, und so fort.

(Es gab auch einige positive Ausnahmen. Zum Beispiel hat ein Musikstudent aus Köln das Lied vertont und selbst gesungen. Du kannst es hören unter

https://www.youtube.com/watch?v=1n5ledXuAlk).

Plötzlich lag ein Katalog an Beschimpfungen und Verleumdungen auf dem Tisch eines unbedarften und harmlosen Reimverfassers, der komplett ins Leere traf. Warum sollte ich mit der Zukunft meiner Kinder und meiner Enkel spielen? Ihr seid das Wichtigste und Wertvollste, was ich habe. Warum sollte ich wissenschaftliche Arbeiten und Ergebnisse gering achten? Mein gesamtes Berufsleben habe ich wissenschaftsnah und in größter Hochachtung vor seriösen, also nachvollziehbaren und bewiesenen wissenschaftlichen Ergebnissen verbracht. Wie Du selbst bestens weißt, liebe Sophia, liebe ich die Natur und das Leben wie das Arbeiten in der Natur. Bestimmt kannst Du Dich an die Bilder von meinem kleinen Weinberg in Frankreich erinnern, dessen Riesling-Rebstöcke ich seinerzeit in schweißtreibender Arbeit eigenhändig gesetzt und aufgezogen habe.

Aber die Reaktionen auf meinen harmlosen Reim weckten so alte wie ungute Erinnerungen an meine streng protestantische Erziehung. Mit welch schrecklichen Parolen hatte man uns im Katechumenen- und Konfirmandenunterricht wie in den Predigten der wöchentlichen Schul- und Sonntagsgottesdienste von der Kanzel herab tatsächlich abgekanzelt:

Die Erde war ein »Jammertal«, der Mensch war sündig von Geburt an, also: »erbsündig«; der »allmächtige«, »allwissende«, »nichts vergessende« und stets »gerechte persönliche Gott« ließ im Kleinen wie im Großen keine Sünde ungestraft; er sendete Blitz und Donner, Dürren und Überschwemmungen, Hungersnöte und Seuchen, er ließ Türme einstürzen, verbannte die Schlechten nach dem Tod auf ewig in die Gluthitze der Hölle. Schließlich und vor allem konnte Gott der Allmächtige jederzeit mit einer zweiten »Sintflut« sämtliches Leben auf der gesamten Erde vernichten – und dieses Mal endgültig, also ohne Arche Noah, auf der man als armseliger Junge ohnehin keinen Platz würde ergattern können.

Auch damals ging es um den »rechten Glauben«, um »Gläubige« und »Ketzer«, um »Prediger« und »Zweifler«.

Viel zu lange und viel zu selbstquälerisch hatte ich mich als angstgeplagter Halbwaise mit einer stets sorgenbelasteten Mutter vor Augen mit diesen Parolen herumgeschlagen. Sie warfen riesige Schatten auf meine sonst so sonnigen Jugendjahre.

Der innere Kampf gegen totale und totalitäre Untergangsprophetien hat Spuren hinterlassen. Deutliche Empfindlichkeiten sind mir damals zugewachsen und seither eingefleischt gegenüber fanatischen und doktrinären Bevormundungen durch selbst ernannte »Verkünder«. Deren »Methode« ist stets dieselbe. Mit unbedingtem Wahrheitsanspruch behaupten sie, »das Leben«, »die Zukunft«, »die Welt« und die nach jeweiliger Mode gerade bevorstehende Katastrophe besser zu kennen und zu verstehen als der riesige, aber leider uneingeweihte Rest der gesamten Menschheit. Gestützt auf ihre eigene Kaste von Schriftgelehrten alias Wissenschaftlern fühlen sie sich berufen, »die Welt« zu retten. Und sie maßen sich an, die richtigen Rezepte zur Rettung der Welt vor dem von ihnen selbst erfundenen drohenden Untergang zu kennen. Beherrscht von Fanatismus und Intoleranz ersetzen sie zur eigenen Erhöhung und zur Abschottung von den »Normalen« Wissen durch Glauben; und – natürlich – sie predigen Wasser, während sie selbst Wein trinken.

Wer viel weiß, muss wenig glauben

Jetzt wollte ich es selbst herausfinden: Was hat es auf sich mit »Erderwärmung, Klimawandel und Klimakatastrophe«?

Woraus resultieren diese Aggressivität und dieser Fanatismus?

Niemals hätte ich geahnt, dass mich das Thema fortan derart beschäftigen würde. Selbst nach fast zehn Jahren intensiver Beackerung habe ich es noch nicht zu den Akten gelegt. Heute unterhalte ich mich sogar mit meiner lieben Enkeltochter Sophia über »Klimawandel«.

Damit hatte ich Deine Fragelust entfacht. Wir verstrickten uns in ein spannendes, teilweise gar dramatisches Klima-Kolloquium, in dem Du Deinen armen Großvater mit so überraschenden wie berechtigten Fragen und Einwänden wieder und wieder an den Rand der Kapitulation brachtest.

Nach fast drei Stunden schließlich waren es nicht inhaltliche Klarheit und Übereinstimmung, sondern Müdigkeit, Durst und Hunger, die unserem Disput ein Ende setzten. Zum Abschluss musste ich Dir versprechen, Dir als Zusammenfassung und Ergänzung unseres langen Gesprächs einen Brief zu schreiben.

Du hast gesagt: »Einverstanden, ich bin auch müde. Ich werde dich jetzt in Ruhe lassen. Aber nur unter der Bedingung, dass du mir einen Brief schreibst mit der wahren Geschichte zu Erderwärmung und Klimawandel.«

Großväterliche Versprechen sind Ehrensache. Also habe ich mich an die Arbeit gemacht; eine Arbeit, die sich so unerwartet strapaziös wie unerwartet bereichernd erwies.

Heute sende ich Dir, meiner lieben, charmanten und wissbegierigen Enkeltochter Sophia, das Ergebnis. Du erhältst es zur Erfüllung meines Versprechens und zu Deiner freien Verfügung.

Sollte Dich die Lektüre langweilen oder sogar quälen, beende sie bitte sofort. In diesem Fall hätte ich als Autor versagt. Ich hätte Dir nicht die richtige Geschichte zum Thema »Erderwärmung und Klimawandel« erzählt. Oder ich hätte Dir die richtige Geschichte schlecht erzählt. Denn eines ist ganz sicher: Unter der Überschrift »Erderwärmung, Klimawandel, Klimakatastrophe« hat sich während der letzten dreißig Jahre weltweit eine Geschichte abgespielt, die an Bedeutung, Dramatik und Hysterie nicht zu überbieten, in der Weltgeschichte ziemlich einmalig ist.

»Religion« bedeutet im eigentlichen Wortsinn: »glaubensmäßige Bindung« (an etwas Unbewiesenes oder Unbeweisbares). In diesem Sinne geht es bei »Erderwärmung und Klimawandel« tatsächlich um nicht weniger als um die Entstehung einer neuen und weltweiten Religion. Diese neue Religion trägt sämtliche Merkmale und enthält sämtliche Zutaten, die nach aller Erfahrung der Menschheitsgeschichte zu einer religiösen Massenbewegung dazugehören: